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PhonoPhono haut mal wieder einen raus

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Hörstoff
Inventar
#6336 erstellt: 26. Mrz 2022, 12:03

Beaufighter (Beitrag #6334) schrieb:
Der Rest ist wie du sagst Zufall.

Zufall nicht unbedingt, das hängt dann doch von aktiven und passiven Komponenten ab, um mal im Lautsprecherjargon zu bleiben. Vieles lässt sich m. E. "vernünftig" erklären. Zu Gott, sofern es sie gibt, ist es dann schon wichtig zu wissen, wie sie heute, aber auch zukünftig würfeln wird.

Pigpreast (Beitrag #6335) schrieb:
Mich beruhigt das wenig, denn letztlich sind Gut und Böse schwer greifbare Kategorien. Auch in der Diskussion darüber, was jeweils gut und was böse ist, kommt man um schlüssiges Argumentieren, mithin um klares Denken nicht herum. (..)
Deine Antwort verschiebt das Vertrauen, dass es schon gut gehen werde, lediglich auf eine anderes Niveau. Ein es Verstehen wird daraus jedoch nicht.

Dass "Gut" und "Böse" unzureichende Begriffe sind, dem stimme ich durchaus ebenso wie dem Erfordernis eines vernünftigen Durchdenkens zu, wobei ich letzteres unter Einbezug von Grundkonstitutionen und Emotionen verstehe, "Vernunft" also nicht nur als "Verstand". Der Philosoph Apel hatte einmal den Begriff des "zwanglosen Zwangs des besseren Arguments im Diskurs" geprägt, m. E. aufschlussreich. Ebenso aber Nietzsche mit seinem "Jenseits von Gut und Böse" - und wenn du schon dabei bist, dann bitte auch die Diskurse von "Postmoderne" und "Dekonstruktion" rezipieren.


[Beitrag von Hörstoff am 26. Mrz 2022, 12:10 bearbeitet]
Pigpreast
Inventar
#6337 erstellt: 26. Mrz 2022, 12:45

Hörstoff (Beitrag #6336) schrieb:
wenn du schon dabei bist, dann bitte auch die Diskurse von "Postmoderne" und "Dekonstruktion" rezipieren.

Rezipiert habe ich die durchaus. Meintest Du rezitieren? Gott bewahre, wenn ich damit anfange, sprengt es den Thread vollkommen. Mir geht es zunächst nur darum, von der Annahme weg zu kommen, die Art des Umgangs mit "richtig" und "falsch" habe eine moralische Dimension nur in Abhängikeit von der Absicht oder den unmittelbar erkennbaren Auswirkungen.


[Beitrag von Pigpreast am 26. Mrz 2022, 12:51 bearbeitet]
jandus
Stammgast
#6338 erstellt: 26. Mrz 2022, 12:49
Hallo

Manchmal wollen die Menschen die Wahrheit nicht hören, weil sie nicht wollen, dass ihre Illusionen zerstört werden.“ — Friedrich Nietzsche

Quelle: https://beruhmte-zit...e-wahrheit-nicht-ho/
Pigpreast
Inventar
#6339 erstellt: 26. Mrz 2022, 12:55
Na, das ist ja ganz offensichtlich so. Bemerkenswert finde ich den Umstand, dass sie die Wahrheit selbst dann nicht hören wollen, wenn sie sich ihrer Vorstellung nach daran begeben, Illusion von Wahrheit zu unterscheiden. Hier stellt sich die Frage, ob von "wollen" überhaupt die Rede sein kann.
Beaufighter
Inventar
#6340 erstellt: 26. Mrz 2022, 13:14
Wobei auch das Lebensalter eine große Rolle spielen kann. Manchmal meinen Menschen alles richtig gemacht zu haben, weil es ihnen einfach dabei immer gut ging. Hier wird von vielen Menschen einfach eine Erfahrung als Grundlage für gelebte Wahrheit gehalten.

Letztens auch wieder über SUV gelabert und da kam gleich der Sicherheit's Aspekt zum Kleinwagen, ich gab nur als Antwort hoffentlich muss er sich nicht mit einem 40 Tonner bewähren. Die Reaktion war genau wie hier öfter beschrieben.
Wenn im Kopf das Rinnsal immer den gleichen Weg nimmt, ist der Weg eben sehr bequem geebnet.


[Beitrag von Beaufighter am 26. Mrz 2022, 13:15 bearbeitet]
Hörstoff
Inventar
#6341 erstellt: 26. Mrz 2022, 13:15
@pigpreast: so verstanden reicht mir Rezipieren völlig.

Hier auch prima Zitate, mit einem vielleicht stärkeren Bezug zum HF:
https://www.studienscheiss.de/zitate-albert-einstein/
Beaufighter
Inventar
#6342 erstellt: 26. Mrz 2022, 13:30

Wer es in kleinen Dingen mit der Wahrheit nicht ernst nimmt, dem kann man auch in großen Dingen nicht vertrauen.

Aus Einstein Zitate

Und genau deshalb wetere ich so gegen das Argument mit ein paar krüden Kabeln Theorien macht man ja eigentlich nix kaputt.


[Beitrag von Beaufighter am 26. Mrz 2022, 13:31 bearbeitet]
Hörstoff
Inventar
#6343 erstellt: 26. Mrz 2022, 13:37
Wenn ich mal bei mir nachschaue, habe ich mit meinen Kabeln nix kaputtgemacht. Schirmungen etc. vorhanden, solide und dauerhaft, rückblickend habe ich mir ein wenig in den A........... gebissen, weil eben doch zu teuer. Der Herr Wachsmann von inakustik hat mir ggü. in einem Gespräch zugegeben, dass die Laufrichtungskennzeichnung irrelevant ist. Vorhanden ist sie auf dem LS-Kabel aber schon.
KarstenL
Inventar
#6344 erstellt: 26. Mrz 2022, 13:37
Einstiegsdroge.....

Einer probiert und stellt fest: ist nichts für mich....

Der andere steigert dann ständig....
Hörstoff
Inventar
#6345 erstellt: 26. Mrz 2022, 13:39
Eine Droge zeigt Wirkung, mehr Kabel auditiv sicherlich nicht.

Sieht aber vielleicht toller aus und klingt dadurch besser.
flexiJazzfan
Inventar
#6346 erstellt: 26. Mrz 2022, 14:24
Wir (Europäer) neigen dazu die Weltgeschichte und die Wissenschaften als von Einzelpersonen gestaltet und vorangetrieben zu sehen. Die Beispiele sind ohne Zahl und fast beliebig: Jesus, Mohammed, die „Großen“ die da sind Alexander, Karl, Friedrich; dann natürlich Luther, Einstein, Hahnemann (Homöopathie), Steiner (Anthroposophie), Hegel, Marx …
In Wahrheit ist die menschliche Zivilisation in all ihren Ausprägungen ein soziales „Projekt“, das auf dem (oft solidarischen und uneigennützigen) Zusammenwirken von vielen Menschen und vielen Generationen besteht.

Die Anfänge der Welterkenntnis lagen in der Geometrie und Mechanik, d.h. der Lebenserfahrung, deren Abstraktion und natürlich Überlieferung! (Dass Harald Lesch den Beginn der Naturwissenschaft in der Astronomie sieht, sei ihm verziehen.) Die Weiterentwicklung der wissenschaftlichen Erkenntnis ist die Geschichte von Kritik und Selbstkritik der Mitglieder der Wissenschaftsgemeinschaft.

Als notwendiger Teil der Selbstkritik kann der Satz gelten: „Messungen sind nicht die Realität.“ (frei nach H.Lesch) . Dies richtet sich an alle, die in winzigen mit doppelt logarithmischen Skalen aufgetragenen Kurvendarstellungen in Berg und Tal herumirren.
Als notwendiger Teil der Kritik darf ebenso die Auseinandersetzung mit den „heiligen“ Schriften gelten und die Hinterfragung ihres Realitätsbezugs und ihrer Prognosefähigkeit. „Bei Lenin steht…“ , „Hahnemann hat erkannt …“ , „Heidegger sieht das so …“, „ den Pfaden von Siddhartha folgen…“ , „Mohammed, der Prophet erwartet …“ sind die Zeichen der „selbstverschuldeten Unmündigkeit“. Dies richtet sich an diejenigen, die hier eine zweite Ebene der Erkenntnis und der Diskussion einziehen wollen.

Man braucht der Psychoakustik oder Hörphysiologie keine „übernatürlichen“ Eigenschaften anzudichten, um die Schwierigkeiten zu erkennen, (reproduzierbare) akustische Messungen mit situationsabhängigen individuellen Hörempfindungen direkt zu korrelieren. Dass die AES das in einem Überblickartikel (convention paper 7174 , 2007) irgendwie beklagenswert findet, zeigt wieder einmal wie die technische Charakterisierung der Leistungsfähigkeit von Geräten mit einer wahrnehmbaren Klangempfindung gleichgesetzt wird bzw. eine solche Folgerung gewünscht wird.

Gruß
Rainer
Pigpreast
Inventar
#6347 erstellt: 26. Mrz 2022, 15:37

Beaufighter (Beitrag #6342) schrieb:

Wer es in kleinen Dingen mit der Wahrheit nicht ernst nimmt, dem kann man auch in großen Dingen nicht vertrauen.

Aus Einstein Zitate

Mir gefallen die Zitate, soweit ich sie gelesen habe, alle sehr. Aber das von Dir zitierte #14 betrifft zudem genau das, was ich die ganze Zeit zu vermitteln versuche.

Nun könnte man natürlich hergehen und sagen, hier irrt Einstein. Das Gespür für die Ausmaße der Konsequenzen einer Unwahrheit resp. eines Irrtums sorge schon dafür, dass man sich dort, wo es darauf ankommt, intuitiv dafür entscheidet, mittels seines Verstandes wahr von falsch zu unterscheiden, wohingegen man für weniger schlimme Dinge das Nachdenken auch einmal unterlasse. Ich bin geneigt, dem zu folgen, wenn jemand, der es so zu tun zu scheint, das auf Nachfrage und ein wenig Selbstreflexion bestätigt. (Das gibt es ja durchaus.) Oft werden aber die krudesten Dinge mit dem Argument verteidigt, man habe sich das genau so gut überlegt wie anderes, was tatsächlich einer rationalen Prüfung standhält.
.JC.
Inventar
#6348 erstellt: 26. Mrz 2022, 16:05

jandus (Beitrag #6338) schrieb:
Manchmal wollen die Menschen die Wahrheit nicht hören, weil sie nicht wollen, dass ihre Illusionen zerstört werden.“ — Friedrich Nietzsche


mit manchmal hat sich Nietzsche geirrt. Sie wollen das meistens nicht.


flexiJazzfan (Beitrag #6346) schrieb:
In Wahrheit ist die menschliche Zivilisation in all ihren Ausprägungen ein soziales „Projekt“, ..


von Gott?


[Beitrag von .JC. am 26. Mrz 2022, 16:09 bearbeitet]
Mia_Davidson
Gesperrt
#6349 erstellt: 26. Mrz 2022, 16:43
Nietzsche ist einer von denen mit denen man ohne Studium nichts Anfangen kann, im Gegensatz zu Kant.
8erberg
Inventar
#6350 erstellt: 26. Mrz 2022, 16:59
Hallo,

die menschliche Zivilisation ist schon rein menschlich. Unf ein gutes Projekt: durch Arbeitsteiligkeit steigt die Produktivität, dadurch entsteht gleichzeitig auch Innovation was dann positiv auf andere Lebensbereiche Auswirkungen hat.
Kann man an jeder Hochkultur sehen.
Nehme man als Beispiele den eisernen Pflug und die Brille: beide Innovationen führten vom dunklen Mittelalter in die Neuzeit.

Auf irgendeinen Gott beziehen sich überwiegend Zivilisationszerstörer.
Meist ob Gott Horst-Dieter oder Heinz heißt.
Dabei ist ihr Name Renate..

Peter
ZeeeM
Inventar
#6351 erstellt: 26. Mrz 2022, 17:54

jandus (Beitrag #6338) schrieb:
Manchmal wollen die Menschen die Wahrheit nicht hören, weil sie nicht wollen, dass ihre Illusionen zerstört werden.“ — Friedrich Nietzsche


Lieber eine süße Lüge als die bittere Wahrheit.

Warum verhalten sich Menschen so? Die Antwort ist vermutlich nicht einfach.

Hörstoff
Inventar
#6352 erstellt: 26. Mrz 2022, 18:08
Nun, in den Fällen ist es doch ziemlich klar: das eigene Selbstbild bzw. die eigenen Illusionen zählen, sind mithin Bestandteil eines oft mühsam aufgebauten Selbstbewusstseins. Wenn dieses Gebäude in sich zusammenfällt, ist das mit künftig durch die Aufklärung eingespartem Geld oder sonstwie besseren Entscheidungswegen oft kaum aufzuwiegen, wenn die erforderliche reflexive Modernisierung des Selbst vorher nicht gelingt.
Beaufighter
Inventar
#6353 erstellt: 26. Mrz 2022, 20:51
@pigpreast: Ja so hatte ich dich bislang verstanden und ich fand das dass Zitat das schön in einem Satz beschreibt.
.JC.
Inventar
#6354 erstellt: 26. Mrz 2022, 21:02

8erberg (Beitrag #6350) schrieb:
Hallo,

die menschliche Zivilisation ist schon rein menschlich.


Wer hätte das Gedacht?
Plankton
Inventar
#6355 erstellt: 26. Mrz 2022, 22:23
Ich finde irgendwie Bonhoeffers Theorie der Dummheit passend:

KarstenL
Inventar
#6356 erstellt: 26. Mrz 2022, 22:33
Wow
Hörstoff
Inventar
#6357 erstellt: 26. Mrz 2022, 22:48
Beeindruckend. Trotzdem denke ich, dass Bonhoeffer in Teilen irrt.
Viele werden sich damals dumm gestellt haben, was imho einen großen Unterschied darstellt. Ebenso ist es ein großer Unterschied, dumm und menschenfreundlich oder dumm und bösartig zu sein.

Wer heute esoterischen Klangschalen oder sonstigen -Objekten frönt, wird dies imho vermutlich nicht oder nicht nur aus reiner Dummheit machen. Einige befinden sich eben auf der Suche nach einer Zwischenwelt oder dem heiligen Gral und drücken dies so aus.
jandus
Stammgast
#6358 erstellt: 26. Mrz 2022, 22:58
Hallo

Hier ein Kommentar zum Video

"Dabei ist der Dumme im Unterschied zum Bösen restlos mit sich selbst zufrieden; ja, er wird sogar gefährlich, indem er leicht gereizt zum Angriff übergeht"

Von hier https://www.philoclo...%BCber-die-dummheit/

@Pigpreast versucht jedem eine Handreichung zu geben...jeder hat die Wahl, nehme ich die Rote oder die Blaue Pille

Gruß jandus
Hörstoff
Inventar
#6359 erstellt: 26. Mrz 2022, 23:24
Gegen das Böse lässt sich ebenso wie gegen die Dummheit protestieren!
Die Frage ist nur, welche Kräfteverhältnisse da waren oder sind. Verachtung dummer Menschen, die nichts dafür können, dumm zu sein, trägt den Keim der Arroganz und damit der Selbstzersetzung in sich. Vielleicht ist es auch ein Ausdruck von Hilflosigkeit.

Jedenfalls sind Klangschalen für die Anlagenoptimierung kein Ausdruck eines neuen deutschen Faschismus.
Pigpreast
Inventar
#6360 erstellt: 27. Mrz 2022, 01:27

flexiJazzfan (Beitrag #6346) schrieb:
Als notwendiger Teil der Selbstkritik kann der Satz gelten: „Messungen sind nicht die Realität.“ (frei nach H.Lesch) .

Freilich nicht. Sie sind nur Mittel zum Zweck, um objektiv fassbare Teile der Realität vergleichbar zu erfassen.


Dies richtet sich an alle, die in winzigen mit doppelt logarithmischen Skalen aufgetragenen Kurvendarstellungen in Berg und Tal herumirren.

Das Vorhandensein von Fallstricken, weil die Interpretation von Messergebnissen mitunter nicht trivial ist, sollte nicht darüber hinweg täuschen, dass ohne vergleichbare Erfassung objektiver Merkmale und Korrelation dieser Merkmale mit den subjektiven Eindrücken, diese subjektiven Eindrücke ebenfalls unvergleichbar bleiben. Leider unterliegen nicht wenige dem Trugschluss, dass wenn die objektive Erfassung "der Realität" misslingt, nur der subjektive Eindruck das Maß der Beschreibung von Realität sei.

Dies ist jedoch nicht der Fall. Freilich sind subjektive Eindrücke Teil der Realität, nur lassen sie sich nicht miteinander vergleichen. Dafür muss man sie schon mit etwas fassbarem korrelieren. Gelingt das nicht, bleiben auch subjektive Eindrücke unzuverlässig.


Man braucht der Psychoakustik oder Hörphysiologie keine „übernatürlichen“ Eigenschaften anzudichten, um die Schwierigkeiten zu erkennen, (reproduzierbare) akustische Messungen mit situationsabhängigen individuellen Hörempfindungen direkt zu korrelieren. Dass die AES das in einem Überblickartikel (convention paper 7174 , 2007) irgendwie beklagenswert findet, zeigt wieder einmal wie die technische Charakterisierung der Leistungsfähigkeit von Geräten mit einer wahrnehmbaren Klangempfindung gleichgesetzt wird bzw. eine solche Folgerung gewünscht wird.

Findest Du das erstaunlich? Eine direkte Korrelation böte immerhin die Möglichkeit, die Klangqualität durch technische Veränderung gezielt zu verbessern und das auch überprüfen zu können, anstatt "alles zu tun", was den Klang vermutetermaßen verbessert und am Ende ebenfalls nur zu vermuten, der subjektiv als besser empfundene Klang resultiere aus eben diesen Bemühungen.
_ES_
Administrator
#6361 erstellt: 27. Mrz 2022, 02:36
Hallo,
Ein paar Beiträge gingen retour:
Das analysieren und sinnieren sei euch unbenommen, aber schweift bitte nicht ab in Vergleichen, die hier nicht mit den Regeln kompatibel sind.
Danke.
_ES_
ZeeeM
Inventar
#6362 erstellt: 27. Mrz 2022, 08:25

Pigpreast (Beitrag #6360) schrieb:

flexiJazzfan (Beitrag #6346) schrieb:
Als notwendiger Teil der Selbstkritik kann der Satz gelten: „Messungen sind nicht die Realität.“ (frei nach H.Lesch) .

Freilich nicht. Sie sind nur Mittel zum Zweck, um objektiv fassbare Teile der Realität vergleichbar zu erfassen.


Das Witzige ist, dass unsere Wahrnehmung unserer Außenwelt ein Messprozess ist, deren Information vom Gehirn interpretiert wird und ein hinreichendes Bild der Außenwelt liefert.

Wenn ich Messgeräte habe, von denen ich weiß, dass sie individuelle Ungenauigkeiten haben, dann mache ich ggf. viele Messungen mit vielen ähnlichen Instrumenten und mache Statistik.

Beaufighter
Inventar
#6363 erstellt: 27. Mrz 2022, 10:12

ZeeeM (Beitrag #6362) schrieb:

Pigpreast (Beitrag #6360) schrieb:

flexiJazzfan (Beitrag #6346) schrieb:
Als notwendiger Teil der Selbstkritik kann der Satz gelten: „Messungen sind nicht die Realität.“ (frei nach H.Lesch) .

Freilich nicht. Sie sind nur Mittel zum Zweck, um objektiv fassbare Teile der Realität vergleichbar zu erfassen.


Das Witzige ist, dass unsere Wahrnehmung unserer Außenwelt ein Messprozess ist, deren Information vom Gehirn interpretiert wird und ein hinreichendes Bild der Außenwelt liefert.

Wenn ich Messgeräte habe, von denen ich weiß, dass sie individuelle Ungenauigkeiten haben, dann mache ich ggf. viele Messungen mit vielen ähnlichen Instrumenten und mache Statistik.

:prost


Jo, und hier steigen 97% der Menschheit aus. Ich höre es doch. Was soll ich da denn noch messen. Das ist doch nur für die unsicheren Holzohren die mit ihren minderwertigen Anlagen voller Neid solange die Bilanzen fälschen um Dir Deine Wohlfühl Atmosphäre weg zu nehmen.

.JC.
Inventar
#6364 erstellt: 27. Mrz 2022, 10:26
Moin,


ZeeeM (Beitrag #6362) schrieb:
Das Witzige ist, dass unsere Wahrnehmung unserer Außenwelt ein Messprozess ist, deren Information vom Gehirn interpretiert wird und ein hinreichendes Bild der Außenwelt liefert.


was ein Käse.
Das Hirn interpretiert gar nichts! ICH höre, ICH sehe, ...
Zum Verständnis: Wenn ich gehe, sind es dann meine Beine die gehen oder ICH?

Ich glaube ohne den überbordenden Materialismus gäbe es so manche Auswüchse, wie phonophono gar nicht.
Die physisch basierte Wissenschaft wird niemals etwas wirklich verstehen.
Pigpreast
Inventar
#6365 erstellt: 27. Mrz 2022, 10:27
@Zeem:

Vollkommen richtig. In der Medizin gang und gäbe. Da das Messinstrument "einzelner Mensch" zu unzuverlässig ist, macht man Studien mit hohen Probandenzahlen, um per Statistik verlässliche Ergebnisse zu messen. Das wollen Homöopathen & Co. nur nicht begreifen. Ihr Argument, dass statistische Ergebnisse die Individualität des Einzelnen vernachlässige, trifft zwar zu, jedoch ermöglicht das Weglassen zuverlässiger Methoden keine zuverlässigere Aussage über den Einzelnen, nur weil man die Methoden für ungeeignet hält.

Ist bei HiFi prinzipiell genau so. Es wäre theoretisch möglich, technische Änderungen in Hörtests an großen Probandengruppen auf den erzeugten Höreindruck hin zu überprüfen. Nur scheitert es bereits daran, dass die notwendige Verblindung oder andere Modalitäten der Tests die Methode für einige bereits als nicht geeignet erscheinen lässt. Das kann man für Unsinn halten oder für zutreffend, aber man kommt auf keinen Fall um die Feststellung umhin: Wenn alle prinzipiell zuverlässigen Methoden ungeeignet sind, wird die prinzipiell unzuverlässige Methode dadurch nicht zuverlässiger. Pech gehabt, dann kann halt keiner zuverlässige Aussagen treffen.


Ich versuche die Replik auf Flexi auch gerne noch einmal anders:

flexiJazzfan (Beitrag #6346) schrieb:
Als notwendiger Teil der Selbstkritik kann der Satz gelten: „Messungen sind nicht die Realität.“ (frei nach H.Lesch) .

Stimmt. Allerdings sind auch Höreindrücke nicht die Realität.

Die Lösung des vermeintlichen Dilemma ist, dass es bei dem Streit überhaupt nicht darum geht, ob irgendetwas Realität ist. Es geht einzig darum, ob Aussagen, die wir über die Realität treffen, zuverlässig möglich sind. Wir beschreiben nicht die Realität. Wir beschreiben Zusammenhänge und es geht darum, dass die in einem Fall beschriebenen Zusammenhänge auch auf vergleichbare andere Fälle anwendbar sein sollen.

Und hierbei können der "in winzigen mit doppelt logarithmischen Skalen aufgetragenen Kurvendarstellungen in Berg und Tal Herumirrende", aber vor allem auch der "nur auf sein Gehör vertrauende" gleichermaßen scheitern. Der erstere scheitert u. U. daran, dass die postulierten Zusammenhänge zwischen den Kurvendarstellungen und den zu erwartenden Höreindrücken gar nicht korrekt beschrieben sind, beim anderen jedoch liegt es daran, dass er noch nicht einmal von Vergleichbarkeit ausgehen kann.

Der Unterschied: Die Frage, ob man sich über postulierte Zusammenhänge irrt, ließe sich auf objektiver Ebene klären. Das Manko, dass subjektive Höreindrücke Einzelner nicht miteinander verglichen werden können, lässt sich nicht beheben. Es wäre möglich, dieses Manko durch statistische Erhebungen auszugleichen, aber das ist nicht gewünscht. Also: Zurück auf Anfang.


[Beitrag von Pigpreast am 27. Mrz 2022, 10:29 bearbeitet]
Pigpreast
Inventar
#6366 erstellt: 27. Mrz 2022, 10:32

.JC. (Beitrag #6364) schrieb:
Die physisch basierte Wissenschaft wird niemals etwas wirklich verstehen.

Du allerdings auch nicht. Das verstehst Du nur nicht.
Beaufighter
Inventar
#6367 erstellt: 27. Mrz 2022, 10:37

Pigpreast (Beitrag #6366) schrieb:

.JC. (Beitrag #6364) schrieb:
Die physisch basierte Wissenschaft wird niemals etwas wirklich verstehen.

Du allerdings auch nicht. Das verstehst Du nur nicht.

Entweder ist das höchstintelligente Satire, oder einfach 8 St. Pizza.
.JC.
Inventar
#6368 erstellt: 27. Mrz 2022, 11:34

Pigpreast (Beitrag #6366) schrieb:

.JC. (Beitrag #6364) schrieb:
Die physisch basierte Wissenschaft wird niemals etwas wirklich verstehen.

Du allerdings auch nicht. Das verstehst Du nur nicht.


Du auch nicht, allerdings weil du es° nicht verstehen willst.

°das Geistige
ForgottenSon
Inventar
#6369 erstellt: 27. Mrz 2022, 11:48

.JC. (Beitrag #6364) schrieb:

was ein Käse.
Das Hirn interpretiert gar nichts! ICH höre, ICH sehe, ...


Ist das Deine ureigene Meinung oder der Versuch, die Darstellung von phonophono zu beschreiben? Oder betätigst Du Dich satirisch?

Falls Du das ernst meinst, wo ist denn in unserem Kontext der Unterschied, wenn man den "Layer" Gehirn aus der Betrachtung heraus nimmt?
Hörstoff
Inventar
#6370 erstellt: 27. Mrz 2022, 11:55
Irgendwie gerät hier so einiges ins Trudeln.
Pigpreast
Inventar
#6371 erstellt: 27. Mrz 2022, 12:33

Hörstoff (Beitrag #6370) schrieb:
Irgendwie gerät hier so einiges ins Trudeln.

Ich würde formulieren: Man verliert sich in der Semantik.


.JC. (Beitrag #6368) schrieb:
Du auch nicht, allerdings weil du es° nicht verstehen willst.

°das Geistige

Da möchte ich Dir noch nicht einmal widersprechen. Allerdings ist das fehlende Wollen bedingt durch die Erkenntnis, dass sich "das Geistige" (oder sagen wir doch einfach: jede spirituelle Betrachtung) einer objektiven Analyse und damit der Diskussion entzieht. Ich "verstehe" schon verschiedene Dinge, die ich als Bestandteil meines spirituellen Erlebens bezeichnen würde. Nur gehe ich damit hier nicht hausieren, weil mir bewusst ist, dass es unmöglich ist, sich darüber auf einer gemeinsamen Basis im Sinne von veri- oder falsifizierbaren Feststellungen auszutauschen.

Und das ist genau Dein "Problem": Du glaubst, Deine letztlich individuellen "Erleuchtungen" müssten für jedermann Bedeutung haben, während andere versuchen, die Gegenstände der Kommunikation auf das zu beschränken, was unabhängig von ihrer eigenen individuellen Betrachtung nachvollziehbar ist.

Erkenntnistheoretisch lässt sich noch nicht einmal ausschließen, dass Du Recht hast. Nur lässt es sich eben auch nicht objektiv feststellen. Somit kannst Du Dich darüber mit Menschen, mit denen Du Dich gegenseitig auf der gleichen Erleuchtungsstufe wähnst, gerne austauschen und Dich eines gemeinsamen Verständnis' der "Dinge an sich" wähnen. Hier jedoch darfst Du derlei gerne stecken lassen.

Man muss nicht den eliminativen Materialismus als Weltbild annehmen, um zu verstehen, warum sich Naturwissenschaft nicht um "das Geistige" scheren kann.


[Beitrag von Pigpreast am 27. Mrz 2022, 12:37 bearbeitet]
ZeeeM
Inventar
#6372 erstellt: 27. Mrz 2022, 13:01

Pigpreast (Beitrag #6366) schrieb:

.JC. (Beitrag #6364) schrieb:
Die physisch basierte Wissenschaft wird niemals etwas wirklich verstehen.

Du allerdings auch nicht. Das verstehst Du nur nicht.


Man muss Anthroposophie wirklich verstehen und tief verinnerlichen, damit man sich aus dem engen Korsett der Wissenschaft befreien und alle quälende Fragen der Naturwissenschaft lösen sich magisch in Luft auf.

Dazu ein eurythmisches Liedchen..



Beaufighter
Inventar
#6373 erstellt: 27. Mrz 2022, 13:08


So geht es auch
Mia_Davidson
Gesperrt
#6374 erstellt: 27. Mrz 2022, 13:20
flexiJazzfan
Inventar
#6375 erstellt: 27. Mrz 2022, 16:54
Also nach diesem Kabel Video möchte man PL ja direkt umarmen für seine Performance! Schlimmer als Katzenfotos !

Gruß
Rainer
Beaufighter
Inventar
#6376 erstellt: 27. Mrz 2022, 17:19
Ich hab mir die volle Dröhnung reingezogen.
Am besten war [Audiopiel] und Hotel [Kapinski]
Ja so sieht er aus der Kunde dem man vertrauensvoll weiter hilft.
flexiJazzfan
Inventar
#6377 erstellt: 27. Mrz 2022, 17:40
Ich habe ja jetzt mehrfach versucht, die überbordende Relativierung unserer Sinneseindrücke etwas zu dämpfen, indem ich darauf hingewiesen habe, dass sie ja in der überwiegenden Zeit und den allermeisten Situationen sehr schnell und gut funktionieren. Insbesondere funktionieren sie oft situationsangepasst und sogar sozial beeinflussbar bzw. „angemessen“. Wer sich darauf verlässt, handelt also sinnvoll – und kann so auch zu einer guten Audioanlage gelangen!
Wer mehr naturwissenschaftlich interessiert ist, sollte eben nach den Gesetzmäßigkeiten suchen und sich mit Messergebnissen beschäftigen oder sogar selbst Versuche machen und messen. (Über Chassis und Lautsprecher findet man m.E. die ausführlichsten Messungen aus dem DIY Bereich.) Im Gegensatz zu unserem Gehör, das wir ein Leben lang „schärfen“, haben die meisten mit Messungen wenig Erfahrung, weshalb man es dort, wo es gebraucht wird, auch lernen muss. Neben der Dokumentation der Randbedingungen der Messung, der Leistungsdaten des Messgeräts und dessen Kalibrierung, der Anzahl der gemessenen Objekte, der Anzahl der Messungen … muss insbesondere eine abschließende Bewertung des Versuchs und der Messwerte gemacht werden.

Eine solche Bewertung enthält Hinweise auf den Ziel des Versuchs, auf das erwartete Ergebnis, auf bekannte „Normalfälle“ oder Max/Min Ergebnisse ähnlicher Versuche und im Fall eines Audiogeräts auch eine Einordnung bezüglich seiner Eignung oder des technischen Stands allgemein. Wenn dann jemand, wie hier und in anderen Threads geschehen, diese Gesamtbewertung in Frage stellt, weil er in irgendeiner Grafik von Messwerten eine „nicht akzeptable“ Welligkeit zu erkennen glaubt, dann hat er den Stellenwert einer Messung einfach nicht verstanden.
So sehr der Glaube an die Richtigkeit der eigenen Wahrnehmung immer wieder hinterfragt werden muss, so oft müssen auch Nutzen und „Aussagen“ von Messungen kritisch gesehen werden. Insbesondere die Kurvendiskussion von Frequenzganggrafiken ist oft nicht mehr als Kaffeesatzlesen.
Gruß
Rainer
opionsale
Gesperrt
#6378 erstellt: 27. Mrz 2022, 18:49
Tja, hat wohl kener Verstanden...
Stimmt natürlich auch nicht ...

Sehe einfach diesen ollen, noch evtl. 9000 Hz Hörer im Video..

Du kannst messen?
Dann zeige doch einmal..
bin immer gerne zum Lachen bereit ..
DJ_Bummbumm
Inventar
#6379 erstellt: 27. Mrz 2022, 18:59

flexiJazzfan (Beitrag #6377) schrieb:
So sehr der Glaube an die Richtigkeit der eigenen Wahrnehmung immer wieder hinterfragt werden muss, so oft müssen auch Nutzen und „Aussagen“ von Messungen kritisch gesehen werden. Insbesondere die Kurvendiskussion von Frequenzganggrafiken ist oft nicht mehr als Kaffeesatzlesen.

Das ewige Zweifeln und Infragestellen läuft der menschlichen Natur zuwider.
Der Mensch will Gewissheiten.
Gewissheiten findet man bei "Phono-Phono, Berlin", in Bestenlisten oder bei Hifi-Papst XY.
Das ist die Legitimation dieser Instanzen.

Was wäre die Alternative?
Ewiges Ausprobieren und nimmer endendes technisches Studium?

BB
ZeeeM
Inventar
#6380 erstellt: 27. Mrz 2022, 18:59
Während das Ohr im Alter immer schärfer wird, schafft man bei aller Erfahrung kaum Messergebnisse in Bezug auf die auditive Wahrnehmung zu interpretieren. Muss man erst mal wissen, das ist eine Bank.
ZeeeM
Inventar
#6381 erstellt: 27. Mrz 2022, 19:02

DJ_Bummbumm (Beitrag #6379) schrieb:
Das ewige Zweifeln und Infragestellen läuft der menschlichen Natur zuwider.
Der Mensch will Gewissheiten.


Mit notfalls einfachen, plausiblen, aber falschen Antworten

Ewig experimentieren und ewig studieren ist ein Wesenszug der modernen Wissenschaft.
opionsale
Gesperrt
#6382 erstellt: 27. Mrz 2022, 19:11
Flexi haut halt mal wieder einen raus ..

Das gleiche "Nivea" wie im Kinderzimmer bei J.C ...
Labbipapa
Stammgast
#6383 erstellt: 27. Mrz 2022, 19:26

ZeeeM (Beitrag #6380) schrieb:
Während das Ohr im Alter immer schärfer wird,


Das ist jetzt mal ne Gelegenheit, denen zur Seite zu springen, die Wahrnehmungen über Messwerte stellen.
Denn wenn sich die Wahrnehmungsfähigkeit des Ohres verändert, könnte es doch sein, dass dem dahinter befindlichen Menschen ganz individuell ein „falscherer“ Höreindruck helfen könnte, „richtiger“ wahrzunehmen? Oder?

So, genug geketzert. Richtig bleibt richtig, und das Normohr die Norm.

Ändert ja auch nix am „Blödsinnschwall“ von Peter. Ist nir das Wehklagen eines alten Menschen, der vermutet, daß es, die Ohren betreffend, vielleicht bald so weit sein könnte. Bisher ist es allerdings „gemessen“ noch recht gut…😉
DJ_Bummbumm
Inventar
#6384 erstellt: 27. Mrz 2022, 19:41

ZeeeM (Beitrag #6381) schrieb:

Ewig experimentieren und ewig studieren ist ein Wesenszug der modernen Wissenschaft.

Das sollen die Wissenschaftler tun.
Der Laie möchte die Früchte genießen.

Leider werden oft mehr Fragen aufgeworfen als beantwortet.
Dem Bedürfnis nach Eindeutigem und Überschaubarem wird dann nicht Rechnung getragen.
Also schöpft der Laie aus zugänglicheren Quellen.

BB
ZeeeM
Inventar
#6385 erstellt: 27. Mrz 2022, 19:41

Labbipapa (Beitrag #6383) schrieb:
Das ist jetzt mal ne Gelegenheit, denen zur Seite zu springen, die Wahrnehmungen über Messwerte stellen.


Daran könnte etwas sein, hat dann mit dem Ohr als Organ weniger zu tun, als mit Aufmerksamkeit, gespeicherte Muster und wenn, mit dem Ohr selber, degenerative Effekte wie z. B. die Hyperakusis.
Mir fallen bei Aufnahme Patzer in der Produktion heute durchaus deutlicher auf, als mit 20 Jahren.
Aus dem Signal einer Orchesteraufnahme wird man optisch nur schwerlich ein Instrument identifizieren können. Dazu müssen dei Daten anders ausgewertet werden, eine Sache der Informatik.
Pigpreast
Inventar
#6386 erstellt: 27. Mrz 2022, 20:25

flexiJazzfan (Beitrag #6377) schrieb:
Ich habe ja jetzt mehrfach versucht, die überbordende Relativierung unserer Sinneseindrücke etwas zu dämpfen, indem ich darauf hingewiesen habe, dass sie ja in der überwiegenden Zeit und den allermeisten Situationen sehr schnell und gut funktionieren. Insbesondere funktionieren sie oft situationsangepasst und sogar sozial beeinflussbar bzw. „angemessen“.

Überbordend scheint die Relativierung nur, weil der Bezug nicht immer wieder erwähnt wird. Natürlich funktionieren unsere Sinne in den allermeisten Situationen, aber genau auf die Situationen und auf die jeweilige "Fragestellung" kommt es eben an. Unsere Sinne sind geschaffen, um uns die Orientierung in der Umwelt zu erleichtern, nicht jedoch, um die Qualitäten einer Wiedergabeanlage objektiv einzuschätzen. Das ist der Punkt.

Und deshalb kann ich nach Deiner Einleitung folgenden Schluss gerade nicht nachvollziehen:

Wer sich darauf verlässt, handelt also sinnvoll – und kann so auch zu einer guten Audioanlage gelangen!

Sich in Alltagssituationen auf seine Sinne zu verlassen, ist sicher sinnvoll. Strittig ist jedoch, ob man bei dem Versuch, die Qualität von Wiedergabeequipment mittels Gehör zu beurteilen, wirklich immer die Qualitäten hört, die man zu hören glaubt oder z. T. nicht doch etwas anderes.

Natürlich kann es gelingen, sich durch bloßes Erhören eine Anlage zusammenzustellen, die dann möglicherweise nachhaltig den Eindruck von gutem Klang beschert. Aber erstens folgt das nicht aus dem Umstand, dass man sich in Alltagssituationen nach seinen Höreindrücken orientieren kann und zweitens kann man mit einer auf diesem Wege zusammengestellte Anlage noch so zufrieden sein (und möglicherweise wird der eigene Eindruck auch von anderen geteilt), aber Aussagen darüber, welches technische Detail welche Klangverbesserung bewirkte, sind so nach wie vor nicht möglich.

Aber genau das wäre erforderlich, wollte man Aussagen wie "Dieser Verstärker passt am besten zu jenem Plattendreher und solchen Lautsprechern" stützen.


Wer mehr naturwissenschaftlich interessiert ist, sollte eben nach den Gesetzmäßigkeiten suchen und sich mit Messergebnissen beschäftigen oder sogar selbst Versuche machen und messen. (Über Chassis und Lautsprecher findet man m.E. die ausführlichsten Messungen aus dem DIY Bereich.)

Ich glaube, man sollte zwei Forderungen nach Messungen unterscheiden: Das eine wäre die Forderung, zur Zusammenstellung seiner Anlage immer Messungen zu machen. Kann man machen, machen auch manche, ist aber selten gemeint, wenn im Streit um Hörbarkeit nach Messung gefragt wird. Hierbei geht es meist darum, dass irgendeine dubiose Klangbehauptung aufgestellt wurde und dagegen gehalten wird, das sei aber noch niemals irgendwo per Messung nachgewiesen worden.

Quintessenz: Natürlich muss man nicht ständig irgendwelche Messungen machen, um eine gut klingende Anlage zusammenzustellen. Aber man sollte sich etwas zurückhalten mit Aussagen, dies oder jenes habe man per Gehör sicher festgestellt.
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