PhonoPhono haut mal wieder einen raus

@Labbipapa:
Was Du da schreibst ist richtig. Bleiben wie es ist kann es nicht und gemacht werden muss etwas.
Prinzipiell vermute ich hinter diesem Video immer noch im Preissegment des Mittelklasse HIFI's höhere Preise zu rechtfertigen.


Ich gehe eigentlich schon davon aus das er nicht gerne T-Shirts für 2,99 trägt, und glaube ihm sogar das er diesen 1€ Nippes für Umweltverschmutzung hält. Er will halt sich auch ein Stück vom Kuchen abschneiden.

Beaufighter (Beitrag #4322) schrieb:

Das ist wie, Omi geht in den Handy Laden und lässt sich von dem netten Mann einen Ladenhüter mit überzogenen Vertrag anschwatzen. Zuhause darauf angesprochen warum sie nicht vorher Mal fragt, kommt die Antwort, der Mann war ja so nett. That's it.

Was für Omi ein sagen wir mal 600,-- Euro-Handy ist, ist für wen genau eine 100.000,-- Euro.Anlage? Selbst sehr gut Verdiener wrden doch da mal ne Nacht drüber schlafen ..... nehme ich an.

Alles relativ, natürlich gibt es Leute denen selbst 200.000€ in keiner Weise weh tun.
Allerdings werden solche Anlagen wohl eher selten "en bloc" verkauft. Sondern meist über einen längeren Zeitraum zusammengestellt. So kommt dann über die Jahre auch ein Besserverdiener an die höheren Weihen der PhonoPhono Klangwelt.

Omi schläft auch keine Nacht drüber.
Ich weiß es nicht genau, ich habe aufgrund seines Videos den Eindruck das es so ist wie ich es auffasse. Vielleicht geht es ja auch mehr in die andere Richtung und er dreht einfach langsam frei.

Das extreme wird meiner Meinung nach der Schlüssel sein, überteuertes sogenanntes unteres High End zu rechtfertigen. Davon wird er Leben und die Kabel wird er auch brauchen um sein Geschäftsmodell am Leben zu halten.

Das ist meine Vermutung aufgrund mehrerer Videos von ihm.

Viele die hier anderes in die Waagschale legen ist bestimmt auch richtig. Wer weiß, vielleicht liege ich ja auch falsch und da kommt alle 2 Tage einer in den Laden und klatscht den Preis einer kleinen Eigentumswohnung auf den Tisch um endlich mal grün und nachhaltig Musik hören zu können.

😂😂

Wenn das so wäre hätte er einen echten Traumjob

Labbipapa (Beitrag #4324) schrieb:

Ein KFZ wird in der Regel nicht gekauft, ohne daß man wirklich eines benötigt.

Definiere "benötigen"! Ich sehe Zweitwagen in jeder Einkommensschicht. Ich kannte mal einen, der hatte ein "Winterauto". Das eigentliche Auto wurde offenbar im Winter geschont. Der war sicher davon überzeugt, dass er das benötigt.

An der Stelle kann man mit der rationalen Diskussion darüber schon aufhören.

Ich bilde mir auch nicht ein, anderen Menschen vorschreiben zu wollen, welche Autos für die individuelle Nutzung „zu groß“ oder „zu unwirtschaftlich“ sind.

Warum nicht? Wenn man immer bedafsgerecht kaufen würde, wäre die Welt sehr wahrscheinlich nicht schlechter. D. h. ja nicht, dass ein beruflich dazu verpflichteter Vielfahrer, sich kein entsprechendes Auto kaufen darf.

Dann wäre da die Frage nach dem Vergleich der Nachhaltigkeit zwischen KFZ und Elektronik. Das mag früher mal gegolten haben, in der Hochzeit des HiFi, als „Panzer“ gebaut wurden, die lange weder veralteten noch unbrauchbar wurden und oft heute noch laufen.

Witzigerweise war zur Hochzeit der Hifi-Panzer der Modellwechsel der Hersteller besonders hoch. Es gab mehrmals im Jahr teilweise komplette Sortimentswechsel. Siehe dazu Prospekte der 70er und 80er Jahre. Komisch.

Gerade im Thema Elektronik ist die Entwicklung jedoch gegenläufig. Während KFZ immer länger nutzbar bleiben und inzwischen oft nicht mehr den Verschleiß- sondern den politischen Besteuerungstod sterben, sind die Produktzyklen der Elektronikartikel immer kürzer geworden. Mit „Nachhaltigkeit“ hat das m.E. recht wenig zu tun. Heute werden zum Beispiel völlig intakte AV Receiver, Flat TV und Co. entsorgt, nur, weil neue Standards und Schnittstellen entstanden sind.

Ja, unnötig, aber von der Industrie gewollt.

Mehr oder weniger geht jeder Konsum immer zu Lasten Dritter, das ist praktisch Naturgesetz.

Sehe ich nicht so. Es könnte Hand in Hand gehen, wenn man wollte und sich anstrengen würde.

Eine Haupteigenschaft eint die meisten hochpreisigen HighEnd Anlagen, sie können meist sehr hohe Pegel in den Raum blasen. LS mit viel Membranfläche, bewegen eben viel Luft. Das beeindruckt natürlich immer. Zentnerschwere Geräte, hohe Pegel, das ist überwiegend Show.
Wie gesagt, wenn's besser klingt, ist's meistens lauter. Aber wenn's lauter immer noch gut klingt, ist's meist auch besser.

Vinnie_C. (Beitrag #4310) schrieb:

Waldohr (Beitrag #4309) schrieb: Ihm Blingbling verkaufen um seiner selbst willen - ohne zu behaupten, dadurch würden sich technische Parameter ändern. Funktioniert auf Dauer viel besser. Das ist leider unrealistisch. Sowas will der Kunde nicht hören. Welcher Schönheitschirurg schickt eine Frau weg weil ihre Möpse schön genug sind?

Ob schön oder nicht, liegt sowieso im Auge des Betrachters. Unstrittig ist hingegen, dass die chirurgischen Maßnahmen an den Möpsen Änderungen bewirken, die zweifelsfrei nachweisbar sind. Der Patientin (oder auch dem die OP unterstützenden Gatten) ist bewusst, dass der Chirurg die Möpse nur größer und fester machen wird, dass die Aufgabe des schön Findens aber ihr (ihm) selber obliegt.

Dass sich die angepriesenen klanglichen Vorteile einer höherwertigen Anlage jedoch gar nicht erst auf objektiv nachweisbare Veränderungen berufen können, ist dem Käufer von Highend hingegen nicht bewusst.

Vinnie_C. (Beitrag #4314) schrieb:

Beaufighter (Beitrag #4313) schrieb: Entnervt nach dem Video lässt er sich für 5000€ ein Kabel andrehen. Und ist wieder ein bisschen mit von der Partie. Wie sieht das bei deinem PKW aus? Bietet da der Hersteller keine Option an der nächst höheren Klasse zu schnüffeln?

Nur mit dem kleinen, aber feinen Unterschied, dass PKW-Käufer aufgrund objektiv überprüfbarer Kriterien wie Höchstgeschwindigkeit, Leistung etc. pp auf die nächsthöhere Klasse schielen, oder auf Dinge, deren Subjektivität überhaupt nicht bestritten wird, wie schickeres Design, angenehmere Innenausstattung, tollerer Motorsound usw.. Bei Highend hingegen wird ständig suggeriert, der höhere materielle oder "technische" Aufwand (ob der wirklich immer so viel höher ist, sei mal dahin gestellt) rechtfertige nicht nur den hohen Preis, sondern habe seine Konsequenz vor allem in einer entsprechend besseren klanglichen Performance. Und das ist (zumindest bei einem Großteil der Hardware) einfach Humbug.

ForgottenSon (Beitrag #4318) schrieb:

Dieses Video hat eine erstaunlich geringe Bullshit-Quote

Das ist mir (beinahe enttäuscht ) auch aufgefallen. Es ist quasi so etwas wie ein Video für Fortgeschrittene, denen man die klanglichen Vorteile gar nicht mehr einreden muss. (Denn das wurde ja schon in Rockport Atria II, Teil 1 oder seinen sonstigen Videos getan.) Hier geht es nur darum, das gute Gefühl, "sich etwas zu gönnen", zu untermauern. Das per se ist tatsächlich Ansichts- oder Geschmacksache.

Vinnie_C. (Beitrag #4304) schrieb:

Was Kabel allerdings leisten können, sind, nennen wir es Retuschen, an den Rändern die durch nicht zuende gedachten Anlagen entstehen.

Ich habe zwar immer noch keine rechte Vorstellung davon, was "nicht zu Ende gedachte" Anlagen sein sollen und was handelsübliche Kabel daran bewirken könnten aber:

Kabelklang, als solcher, ist natürlich Blödsinn.

Na, immerhin.

Pigpreast (Beitrag #4336) schrieb:

Ich habe zwar immer noch keine rechte Vorstellung davon, was "nicht zu Ende gedachte" Anlagen sein sollen

Dazu brauch es mithin Jahrzehnte an Erfahrung und Ausbildung.

ForgottenSon (Beitrag #4330) schrieb:

Was für Omi ein sagen wir mal 600,-- Euro-Handy ist, ist für wen genau eine 100.000,-- Euro.Anlage? Selbst sehr gut Verdiener wrden doch da mal ne Nacht drüber schlafen ..... nehme ich an.

Wie Beau schon angedeutet hat, steht die 100.000-Euro-Anlage ja nur als Flaggschiff im Laden, um zu demonstrieren, was der schwarze Gürtel ist. Derjenige, der mehr als eine Nacht darüber schlafen muss, wird diese auch nicht kaufen. Aber er wird sich überlegen, wie viele Kröten er locker machen will, um von seinem popligen gelben wenigstens in den Rang des blauen Gürtels aufzusteigen. Und der nette Peter L. wird ihm dann auch zu vermitteln wissen, dass es keine Schande ist, den ganz großen Wurf nicht hinzubekommen, da man zusammen doch die individuell beste Lösung hinbekommen hat.

"Nicht zu Ende" gedachte Anlagen sind, nicht von Fachleuten (Händlern, Hörerfahrene) zusammengestellte Komponenten.
In denen zwar Kabelklang keine Rolle spielt aber dennoch die kompetente Auswahl von Zubehör, Stecker etc. ziemlich entscheidend ist.
Hinter vorgehaltener Hand gibt es dann doch den einen oder andern Kabeltipp, oder Vinnie_C.?

computerfouler (Beitrag #4335) schrieb:

Eine Haupteigenschaft eint die meisten hochpreisigen HighEnd Anlagen, sie können meist sehr hohe Pegel in den Raum blasen. LS mit viel Membranfläche, bewegen eben viel Luft. Das beeindruckt natürlich immer. Zentnerschwere Geräte, hohe Pegel, das ist überwiegend Show.

Klar, "mächtig" beeindruckt halt. Und wer stark kann, kann schwach sowieso.

Wie gesagt, wenn's besser klingt, ist's meistens lauter. Aber wenn's lauter immer noch gut klingt, ist's meist auch besser.

Witzigerweise hebt er in einem seiner Videos darauf ab, dass eine seiner Verstärker-Lautsprecher-Kombinationen, im Gegensatz zu vielen anderen Anlagen, vor allem auch leise noch gut klinge. Dann bleiben natürlich keine Wünsche mehr offen.

Kann man für den Preis ja auch erwarten.
Wichtig ist hier natürlich auch, das selbst ein Gerätepark dieser "Güte" erst durch den Einsatz bester Kabel, Vibrationsdämpfer und jedem erdenklichen Voodoo Schnick Schnack, das volle Potential entfalten kann.
Die Altbauten in Berlin sind natürlich wahre Vibrationshöllen, allein was da gebaut wird.

Pigpreast (Beitrag #4338) schrieb:

ForgottenSon (Beitrag #4330) schrieb: Was für Omi ein sagen wir mal 600,-- Euro-Handy ist, ist für wen genau eine 100.000,-- Euro.Anlage? Selbst sehr gut Verdiener wrden doch da mal ne Nacht drüber schlafen ..... nehme ich an. Wie Beau schon angedeutet hat, steht die 100.000-Euro-Anlage ja nur als Flaggschiff im Laden, um zu demonstrieren, was der schwarze Gürtel ist. Derjenige, der mehr als eine Nacht darüber schlafen muss, wird diese auch nicht kaufen. Aber er wird sich überlegen, wie viele Kröten er locker machen will, um von seinem popligen gelben wenigstens in den Rang des blauen Gürtels aufzusteigen. Und der nette Peter L. wird ihm dann auch zu vermitteln wissen, dass es keine Schande ist, den ganz großen Wurf nicht hinzubekommen, da man zusammen doch die individuell beste Lösung hinbekommen hat. ;)

Danke, genau so meinte ich es. Das Bsp. mit den Gürteln gefällt mir extrem gut.

Ich denke das gerade dieses Schubladen denken ihm besonders Hilfreich ist seine Art Werbung unters Volk zu bringen.
Ja und wie wir hier immer wieder vorgeführt bekommen, die meisten Menschen denken eben nicht, das sie sich auf den Prüfstand der Wahrnehmung stellen müssen, sondern das die anderen falsch liegen.

Das hilft beim gegenseitig Honig um den Bart schmieren.

Beaufighter (Beitrag #4322) schrieb:

Ihr geht von Euch aus. Er spricht aber nicht Euch an...

Doch, denn es geht ja nicht allein um die Produktvorstellung als solche, sondern um Werbung im Allg. Er möchte halt Interesse nach dem AIDIA Prinzip wecken, sei es nun für teuren Krempel oder gemäßigtere Dinge, die er ja nachweislich auch vertreibt. Schon allein dass er Plattformen wie YouTube den Zuschlag erteilt, untermauert dies, denn dies geschieht doch vorrangig aus Gründen einer hohen Erreichbarkeit.

Mal unabhängig davon wirkt das Ganze wenig souverän, sei es die technische Umsetzung betreffend wie auch die eigene Darstellung. Von daher fällt es mir schwer anzunehmen, dass er auf diesem Wege Kundschaft akquiriert, die fünf- oder sechsstellige Beträge in die Hand nimmt. Weil aber diese Art von Werbung mit relativ geringen Aufwand/Kosten verbunden ist, spricht aus seiner Sicht rein gar nichts dagegen.

ardina (Beitrag #4294) schrieb:

Alle diese Händler verkaufen natürlich auch Zubehör, einschließlich dieser sehr teuren und für mich manchmal recht fragwürdigen Produkte... ...Alle Händler werden sagen, dass sie dieses Zusatzgeschäft brauchen und das verstehe ich auch.

Um Verständnis dafür aufzubringen, gebietet es sich doch zu hinterfragen, warum auch auf Tinnef gesetzt wird. Salopp formuliert lässt sich doch sagen, dass solch ein Händler quasi auf seriöse Beratung pfeift. Das hat sich natürlich auch bei dem einen oder anderen Kaufinteressenten verinnerlicht, ergo wird im Netz beim Kistenschieber geordert. Somit ist der Händler jetzt erst Recht gezwungen irgendwelchen Voodoo Kram anzupreisen, weil ihm die Kundschaft immer mehr wegbricht. Das erklärt dann auf der anderen Seite solche dilettantischen Werbevideos.

Edit. Generell finde ich es äußerst bedenklich wie verwerflich, wenn im Netz wie vor Ort irgendwelche Eigenschaften einem Produkt angedichtet werden, die so nie existierten. Das betrifft die Branche im Allg. Und mittlerweile scheint das richtig Schule zu machen, haben sich doch scheinbar auch die Hamburger Jungs auf die Fahne geschrieben, dem Peter den Rang abzulaufen.

Und dass dem so ist, steht ja auch außer Frage, man/n schau sich nur die vollmundigen Versprechungen auf den jeweiligen Webseiten, ganz zu schweigen von den Gesellen, die hier tagein, tagaus aufschlagen, und solche Geschichten zum Besten geben, wobei da noch zu klären wäre, ob tatsächlich so unwissend oder nicht doch wissentlich.

Ich möchte mich ja jetzt nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, aber wenn ich einem Produkt Eigenschaften andichte, die so nie existierten, nennt sich das wie...?

mit frdl. Gruß

Wichtig bei dieser Art Marketing ist, das immer noch ein bisschen mehr geht, egal in welcher Preislage. Da wird der nette Onkel schon für jeden etwas in der Schublade haben.

Naja, ich meine nicht im Sinne das wir HIFI affin sind und uns deshalb angesprochen fühlen sollten, sondern ein jeder von uns durchschaut ziemlich eindeutig die Masche die er dort abfährt.
Diese Leute will er nicht in seinem Laden haben und diese Leute bewirbt er nicht.

Wenn einer von uns sich in der Schnäppchenecke Online bedient ist das OK und auch gerne gewollt. Aber mit einer Mozart Kugel und einer Tasse Kaffee bewaffnet, zusammen das Optimum der Gewinnmarge von Peter L. zu finden. Nee da sind wir nicht.

Moin,

Beaufighter (Beitrag #4323) schrieb:

Aber doch wohl nur in Verbindung mit deinem eigens konstruierten Subwoofer, oder?

da hab ich nix eigens konstruiert, das sind ganz einfach meine alten LS die ich nicht weggeben wollte/will.
Ich nutze die nur als Subwoofer (für Filme), weil sie eh schon da sind.

Oh, ich dachte du hättest wenigstens den Hochtöner abgeklemmt und die Frequenzen auf unter 90 Hz beschränkt um die Ortbarkeit der LS zu verhindern.
OK, dann nicht.

computerfouler (Beitrag #4335) schrieb:

Eine Haupteigenschaft eint die meisten hochpreisigen HighEnd Anlagen, sie können meist sehr hohe Pegel in den Raum blasen. LS mit viel Membranfläche, bewegen eben viel Luft. Das beeindruckt natürlich immer. Zentnerschwere Geräte, hohe Pegel, das ist überwiegend Show. Wie gesagt, wenn's besser klingt, ist's meistens lauter. Aber wenn's lauter immer noch gut klingt, ist's meist auch besser.

Der Witz ist, die hohen Pegelö kriege ich auch mit ner ziemlich günstigen Kiste mit PA-Koaxen hin und brauche da auch nur ein paar Watt für Lautstärken, die ich nicht lange aushalten möchte. Und das übrigens nicht, weil die Lautsprecher verzerren.

Wirklich Leistung brauchen dagegen meine Koax-LS mit den Seas L12RE/XFC die auch in der Trenner & Friedl Sun stecken. Dabei können die nicht mal wirklich laut.

Habe mir mal erlaubt, in den Zitaten zu antworten, sonst wird es unübersichtlich.

Grundsätzlich liegen wir ja garnicht weit auseinander, dennoch:

ForgottenSon (Beitrag #4334) schrieb:

Labbipapa (Beitrag #4324) schrieb: Ein KFZ wird in der Regel nicht gekauft, ohne daß man wirklich eines benötigt. Definiere "benötigen"! Ich sehe Zweitwagen in jeder Einkommensschicht. Auf „definiere“ - Aufforderungen reagiere ich eigentlich seit 40 Jahren nicht mehr. Bin aus der Schule raus. In dem Fall mach ich mal ne Ausnahme: es wird beim „bösen Zweitwagen“ leider meist übersehen, daß aufgrund der (politisch auch bei uns im Westen wieder gewollten!) Notwendigkeit, dass beide Partner mit Erwerbstätigkeit gezwungen sind, ihre Existenz zu sichern, auch der berechtigte Bedarf nach Mobilität entsteht. Ich bilde mir auch nicht ein, anderen Menschen vorschreiben zu wollen, welche Autos für die individuelle Nutzung „zu groß“ oder „zu unwirtschaftlich“ sind. Warum nicht? Wenn man immer bedafsgerecht kaufen würde, wäre die Welt sehr wahrscheinlich nicht schlechter. D. h. ja nicht, dass ein beruflich dazu verpflichteter Vielfahrer, sich kein entsprechendes Auto kaufen darf. Meine Perspektive: weil die Gesellschaft, die auf diesem Wege entstehen würde, aus meiner Sicht nicht mehr wert wäre, als freie Gesellschaft bezeichnet und verteidigt zu werden. Derartige, weltanschaulich-doktrinäre Systeme gab es schon genug. Und: wo ist Schluß? Beim „genehmigten“ Auto? Beim „genehmigten“ Verstärker? Fleischzuteilung? Und nochmal: wer soll diese absolute Macht bekommen, das Leben der Anderen zu gestalten? Dann wäre da die Frage nach dem Vergleich der Nachhaltigkeit zwischen KFZ und Elektronik. Das mag früher mal gegolten haben, in der Hochzeit des HiFi, als „Panzer“ gebaut wurden, die lange weder veralteten noch unbrauchbar wurden und oft heute noch laufen. Witzigerweise war zur Hochzeit der Hifi-Panzer der Modellwechsel der Hersteller besonders hoch. Es gab mehrmals im Jahr teilweise komplette Sortimentswechsel. Siehe dazu Prospekte der 70er und 80er Jahre. Komisch. Spielt m.E. allerdings absolut keine Rolle für die Nachhaltigkeit. Die alten Kisten laufen zu großem Teil noch heute, mussten nicht neu nachproduziert werden über einen so langen Zeitraum. Das ist nachhaltig. Sch…egal, ob es damals mehrere Modellwechsel im Jahr gab. Gerade im Thema Elektronik ist die Entwicklung jedoch gegenläufig. Während KFZ immer länger nutzbar bleiben und inzwischen oft nicht mehr den Verschleiß- sondern den politischen Besteuerungstod sterben, sind die Produktzyklen der Elektronikartikel immer kürzer geworden. Mit „Nachhaltigkeit“ hat das m.E. recht wenig zu tun. Heute werden zum Beispiel völlig intakte AV Receiver, Flat TV und Co. entsorgt, nur, weil neue Standards und Schnittstellen entstanden sind. Ja, unnötig, aber von der Industrie gewollt. Mehr oder weniger geht jeder Konsum immer zu Lasten Dritter, das ist praktisch Naturgesetz. Sehe ich nicht so. Es könnte Hand in Hand gehen, wenn man wollte und sich anstrengen würde. Definitiv nicht. Jeder Konsum ist eine Entnahme aus der Natur. Jeder Konsum bedeutet Emission, der wieder irgendwie kompensiert werden muss. Man kann sich anstrengen und mit dieser Kompensation die Folgen reduzieren, aber nicht mehr.

Labbipapa (Beitrag #4349) schrieb:

Habe mir mal erlaubt, in den Zitaten zu antworten, sonst wird es unübersichtlich.

Ähm....

Zaianagl (Beitrag #4350) schrieb:

Labbipapa (Beitrag #4349) schrieb: Habe mir mal erlaubt, in den Zitaten zu antworten, sonst wird es unübersichtlich. Ähm.... 8)

Ja, ok, berechtigt!

Sch… Thema, lass‘ über Bier schreiben…

captain_carot (Beitrag #4348) schrieb:

Wirklich Leistung brauchen dagegen meine Koax-LS mit den Seas L12RE/XFC

Aber ein wirklich klasse Treiber, hab ich auch in meinen Kugeln verbaut.

Labbipapa (Beitrag #4349) schrieb:

Auf „definiere“ - Aufforderungen reagiere ich eigentlich seit 40 Jahren nicht mehr. Bin aus der Schule raus. In dem Fall mach ich mal ne Ausnahme: es wird beim „bösen Zweitwagen“ leider meist übersehen, daß aufgrund der (politisch auch bei uns im Westen wieder gewollten!) Notwendigkeit, dass beide Partner mit Erwerbstätigkeit gezwungen sind, ihre Existenz zu sichern, auch der berechtigte Bedarf nach Mobilität entsteht.

Das hab ich nicht gemeint. Ersetzen wir "benötigen" durch "brauchen" und dies im Sinne von "ohne geht nicht".

Meine Perspektive: weil die Gesellschaft, die auf diesem Wege entstehen würde, aus meiner Sicht nicht mehr wert wäre, als freie Gesellschaft bezeichnet und verteidigt zu werden. Derartige, weltanschaulich-doktrinäre Systeme gab es schon genug. Und: wo ist Schluß? Beim „genehmigten“ Auto? Beim „genehmigten“ Verstärker? Fleischzuteilung? Und nochmal: wer soll diese absolute Macht bekommen, das Leben der Anderen zu gestalten?

Niemand Bestimmtes. Aber es gibt Dinge, die objektiv nicht sinnvoll sind. Vieles davon regelt auch in einer vermeintlichen freien Gesellschaft der Staat. Vieles regelt die Gesellschaft untereinander und einiges bleibt solange "frei", bis es geregelt wird. Das ist einfach so, einfach mal umgucken.

Definitiv nicht. Jeder Konsum ist eine Entnahme aus der Natur. Jeder Konsum bedeutet Emission, der wieder irgendwie kompensiert werden muss. Man kann sich anstrengen und mit dieser Kompensation die Folgen reduzieren, aber nicht mehr.

Genau, die Folgen. Wenn Jeder sich immer der Folgen jedwedes Tun bewusst wär, wäre bewusstes Handeln möglich und wir steckten in weniger Problemen. So ist aber halt nicht gelaufen. Pech. Aber es wäre möglich gewesen. Und ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass es nicht zu jeder Zeit Warner gegeben hat. Es ist halt oft unbequem, auf sie zu hören. Nochmal Pech.

Auf die Gefahr hin, dass die Autodiskussion aus dem Ruder läuft, man kann hier auch ohne Verbote lenkend eingreifen, wenn denn Interesse besteht. Die Frage ist, ob Interesse daran besteht. Und natürlich kann daran gearbeitet werden, andere Fortbewegungsmethoden ebenso attraktiver zu machen wie Arbeitsformen, die weniger Mobilität benötigen.

Die ganze Problematik seh ich bei HiFi aber auch nicht wirklich. Da wäre tatsächlich vor allem eine Pflicht zur Nachhaltigkeit, zumindest auf Herstellerseite, angebracht. D.h. Reparierbarkeit, Ersatzteilversorgung etc.

Ob der Kunde das dann auch nutzt steht auf einem anderen Blatt. Am Preis kann man sowas auch nur sehr bedingt festmachen.

captain_carot (Beitrag #4354) schrieb:

Und natürlich kann daran gearbeitet werden, andere Fortbewegungsmethoden ebenso attraktiver zu machen wie Arbeitsformen, die weniger Mobilität benötigen.

So ist es. Dass am ehesten ein Schuh draus wird, wenn man das Vernünftige attraktiv genug macht, dass es auch den vermeintlich Unvernünftigen zum Vorteil gereicht, wird bei den Gegenüberstellungen, die gerne suggerieren, man habe nur die Wahl zwischen "Öko-Diktatur" oder "Freiheit zur Selbstvernichtung", stets vergessen.



Edit:

Sockenpuppe (Beitrag #4343) schrieb:

Um Verständnis dafür aufzubringen, gebietet es sich doch zu hinterfragen, warum auch auf Tinnef gesetzt wird. Salopp formuliert lässt sich doch sagen, dass solch ein Händler quasi auf seriöse Beratung pfeift. Das hat sich natürlich auch bei dem einen oder anderen Kaufinteressenten verinnerlicht, ergo wird im Netz beim Kistenschieber geordert. Somit ist der Händler jetzt erst Recht gezwungen irgendwelchen Voodoo Kram anzupreisen, weil ihm die Kundschaft immer mehr wegbricht.

Der kleine Händler freilich wird die Ursache-Wirkungs-Richtung in diesem Henne-Ei-System genau andersrum sehen.

Wie dem auch sei, Handlungen, deren moralische Fragwürdigkeit einem selber bewusst ist, mit einer eigenen "Notlage" zu rechtfertigen, finde ich fast noch fragwürdiger, als sich dem Umstand der moralischen Fragwürdigkeit erst gar nicht zu stellen.

Ich möchte mich ja jetzt nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, aber wenn ich einem Produkt Eigenschaften andichte, die so nie existierten, nennt sich das wie...?

Tja, und hier wird "den entsprechenden Straftatbestand nicht erfüllend" gerne verwechselt mit "auch moralisch nicht so zu werten."

Vinnie_C. (Beitrag #4310) schrieb:

Das ist leider unrealistisch. Sowas will der Kunde nicht hören.

Eben nicht - das ist genau der Weg, den man einschlagen sollte, wenn man auf Dauer als Branche überleben will. Warum das so ist, hatte ich hier ausführlich dargelegt.

Vinnie_C. (Beitrag #4310) schrieb:

Welcher Schönheitschirurg schickt eine Frau weg weil ihre Möpse schön genug sind?

Exakt das ist der Punkt - der Händler muß sich als »Schönheitschirurg« betätigen. Wenn die Frau zu letzterem geht, ist es ihr ja bewußt, daß es allein um eine optische Modifikation geht. Weder erwartet sie, daß sie nach der OP z. B. mehr Milch wird geben können, noch wird es ihr der Chirurg versprechen.

Pigpreast (Beitrag #4355) schrieb:

So ist es. Dass am ehesten ein Schuh draus wird, wenn man das Vernünftige attraktiv genug macht, dass es auch den vermeintlich Unvernünftigen zum Vorteil gereicht, wird bei den Gegenüberstellungen, die gerne suggerieren, man habe nur die Wahl zwischen "Öko-Diktatur" oder "Freiheit zur Selbstvernichtung", stets vergessen. :prost

Das ist zwar grundsätzlich richtig, allerdings nur aus der Metaperspektive des nicht von der Thematik selbst Betroffenen.

Im meinem konkreten Falle hieße „das Vernünftige attraktiv genug machen“ zum Beispiel, mir die Möglichkeit zu geben, zumindest teilweise von zu Hause zu arbeiten. Will die Firma nicht.
Oder mir attraktiv zu machen, 6 Jahre vor der Rente arbeitslos zu werden. Will ich aus wahrscheinlich nachvollziehbaren Gründen nicht.
Oder mir attraktiv zu machen, unser seit 120 Jahren in Familienbesitz befindliches Häuschen zu verkaufen, um die letzten 6 Jahre der Berufstätigkeit die Emissionen für Mobilität zu sparen, die der Staat nun nicht mehr möchte. Die der gleiche Staat aber jahrzehntelang forderte, um seine Sozialsysteme zu entlasten. Will ich aus sicher ebenso nachvollziehbaren Gründen auch nicht.

Das Ergebnis ist immer das Gleiche. Attraktiv macht niemand was, sondern regelt alles restriktiv über Bedrohung der wirtschaftlichen Existenz.
Und hinterher wird rumgeheult wegen mangelnder Akzeptanz des Kurswechsels.
Um das zu erreichen, müsste man die Folgen nicht nur für Konzerne und staatlich alimentiert lebende Menschen kompensieren, sondern auch für die, die den Karren ziehen. Das verstünde ich unter „attraktiv machen“.

Ansonsten ist klar, daß eine grundlegende Veränderung kommen muss, oder es kommt eine, die sicher niemand wünscht.

Waldohr (Beitrag #4356) schrieb:

Exakt das ist der Punkt - der Händler muß sich als »Schönheitschirurg« betätigen...

Streng genommen ist doch Hifi nichts anderes als Mittel zum Zweck. Inwiefern trägt der Vergleich mit dem Schönheitschirurgen dem Rechnung? Bei dem Thema Uhr geh ich ja noch mit, beim Thema Hifi hingegen läuft das i. d. R. doch auf technische Abstriche hinaus.

Ein technisches Gerät unterliegt nun mal gewissen Gesetzmäßigkeiten. Wird zugunsten optischer Schmeicheleien davon abgewichen, lässt das i. d. R. schlimmes bei der technischen Umsetzung bzw. beim Konzept befürchten. Im Gegenzug lässt sich so natürlich kein Kokolores an den Mann bringen, womit dann auch die Exklusivität flöten geht und somit auch der Preis infrage gestellt werden würde.

Man/n stelle sich nur mal die fragenden Blicke vor, wenn eine Hifi Klitsche schon am Eingang mit dem Slogan werben würde, "Der Raum macht die Musik, ist die dort einmarschierende Kundschaft doch gänzlich anderer Meinung.

Wie man/n's auch dreht und wendet, die Branche ist am A..., das belegen schon die zahlreichen überflüssigen Videos, die derzeit viral gehen. Die Kuh wird quasi noch mal richtig abgemolken, bevor sie endgültig zur Schlachtbank geführt wird.

mit frdl. Gruß

Pigpreast (Beitrag #4355) schrieb:

So ist es. Dass am ehesten ein Schuh draus wird, wenn man das Vernünftige attraktiv genug macht, dass es auch den vermeintlich Unvernünftigen zum Vorteil gereicht, ....

Man sieht ja aktuell, wie gut das funktioniert ....

Labbipapa (Beitrag #4357) schrieb:

Das ist zwar grundsätzlich richtig, allerdings nur aus der Metaperspektive des nicht von der Thematik selbst Betroffenen.

Es geht darum, dass auch und gerade der selbst Betroffene sich Gedanken darüber macht, unter welchen Bedingungen er das Vernünftige bevorzugen würde (und diese Bedingungen vielleicht auch mal aktiv fordert), anstatt im defensiven "Ich will mich nicht zwingen lassen"-Opfer-Denkmodus zu verharren.

Wenn das mehr täten, wäre der erste Schritt schon getan.

ForgottenSon (Beitrag #4359) schrieb:

Man sieht ja aktuell, wie gut das funktioniert ....

Dann muss man halt, gottverdorri, zusehen, dass es funktioniert!

Allerdings, ums mal platt zu sagen: Z. B. den ÖPNV nicht auf die Kette zu kriegen und stattdessen den Leuten die Autos zu verbieten, hielt ich auch nicht für ein "Funktionieren".

Aber von mir aus gerne wieder zu Peter L....

Pigpreast (Beitrag #4360) schrieb:

Dann muss man halt, gottverdorri, zusehen, dass es funktioniert!

Ich schätze, dass 25% einer durchschnittlich zusammengestellten Personengruppe, der man die Nachteile einer absurden Sache ausführlich erklären würde, diese trotzdem machen würden. Z. B. auf eine heiße Herdplatte zu fassen. Die 25% meiner Schätzung hab ich aus den täglichen Nachrichten.

Zum letzten L.-Video hab ich nicht mehr zu sagen, als ich schon hab.

Pigpreast (Beitrag #4360) schrieb:

Es geht darum, dass auch und gerade der selbst Betroffene sich Gedanken darüber macht, unter welchen Bedingungen er das Vernünftige bevorzugen würde (und diese Bedingungen vielleicht auch mal aktiv fordert), anstatt im defensiven "Ich will mich nicht zwingen lassen"-Opfer-Denkmodus zu verharren. Wenn das mehr täten, wäre der erste Schritt schon getan. Allerdings, ums mal platt zu sagen: Z. B. den ÖPNV nicht auf die Kette zu kriegen und stattdessen den Leuten die Autos zu verbieten, hielt ich auch nicht für ein "Funktionieren".

Da hast Du sehr Recht!

Und die Antwort hast Du einen Absatz weiter unten selber gegeben.

Angebot ÖPNV: 3 Stunden einfache Fahrt, -beste, nicht günstigste Verbindung!

Ich habe stattdessen das getan, was Du ebenfalls für richtig hältst: einfach mal angefangen zu tun, was geht.

Heißt: neuer Dienstwagen ist E, habe dafür auf Gehalt und Urlaubstage verzichtet.
Ladesäule zu Hause selbst installiert.
Mit der Firma hart verhandelt, daß sie wenigstens den Ladestrom für die Dienstfahrten übernimmt.
Altes Häuschen gedämmt, neue Heizung, etc.. Alles auf eigene Kosten. Nix Fördermittel und so.

Und wenn ich in 6 Jahren in Rente gehe, wird das Erste, was ich großer Freude abschaffe, das Auto sein. Ein E Bike mit Hänger für meinen Labbi genügt mir.
Auto gefahren bin ich ein Leben lang echt genug. Wenn ich wirklich mal nen Tag eins brauche, kann ich auch eins mieten.

Trotzdem werde ich für gewisse Gruppen immer der toxische, alte, weiße, böse „Boomer“ sein.

Egal. Mit dem, was ich spare, kann ich dann mit der Bahn zu Peter fahren und ein nachhaltiges Kabel kaufen, durch das ich grünen Strom jage, um akustische Schwärze zu erzeugen.
Auch ne Art unter Beweis zu stellen, daß man im Alter zwangsläufig verblödet.

ForgottenSon (Beitrag #4361) schrieb:

Ich schätze, dass 25% einer durchschnittlich zusammengestellten Personengruppe, der man die Nachteile einer absurden Sache ausführlich erklären würde, diese trotzdem machen würden.

Auf der anderen Seite ändern die meisten Menschen interessanterweise ihre Verhaltensweisen (ob nun absurd oder nicht) manchmal sogar völlig ohne ausführliche Erklärungen, jedoch sehr selten ohne Motiv. Vielleicht diesen Sachverhalt bei der Zukunftsplanung mal mit einbeziehen?

Pigpreast (Beitrag #4363) schrieb:

Auf der anderen Seite ändern die meisten Menschen interessanterweise ihre Verhaltensweisen (ob nun absurd oder nicht) manchmal sogar völlig ohne ausführliche Erklärungen, jedoch sehr selten ohne Motiv. Vielleicht diesen Sachverhalt bei der Zukunftsplanung mal mit einbeziehen? ;)

Als ich die Zeilen gelesen hatte, musste ich herzlich lachen! Nicht, weil sie so absurd, sondern so simpel wahr sind!

Das ist, einfach übersetzt, das Prinzip der Hundeerziehung: „Positive Verstärkung“!

Und es ist richtig, denn so weit sind wir evolutionär nicht von unseren Hausgenossen entfernt. Diskutiere mit jemand und überzeuge ihn, daß Du Recht hast, und er ändert vielleicht was.
Schaffe ein Motiv, und er tut es sofort.

Um mal zurück zum Thema zu kommen, unabhängig davon, welche Altersgruppe jetzt noch groß HiFi kauft, der Markt ist deutlich kleiner geworden, weil für alle nicht so Anspruchsvollen sowieso viel einfachere Lösungen verfügbar sind und selbst die Anspruchsvollen sich längst aufgeteilt haben und viele vllt nur Aktivboxen, Streaming und maximal noch Vinylfräse hören. Ein paar Firmen beackern vllt noch die klassischen Anlagenhörer mit Receiver, Verstärker, Netzwerk- und CD-Player.

Im High End Sektor wird aber auch bzw vor allem das Besondere verkauft und sicher auch reichlich Emotion. Ich finde zwar persönlich absolut nicht akzeptabel, wie viel Blödsinn in dem Bereich erzählt wird, aber das macht der Werbetext für Sonys neue Edel-DAPs genauso. Der eine davon soll übrigens über 3000€ kosten. Kunden die sowas kaufen wollen Begründungen, warum ihr Kabel, CD Player... besser klingt erstens haben und zweitens allzu gerne glauben. Das gilt übrigens nicht nur hier, auch in ganz anderen Bereichen wie Kosmetik. In gewisser Hinsicht wollen wir uns verarschen lassen bzw gerne Gründe für unseren Konsum haben.

Labbipapa (Beitrag #4362) schrieb:

Und wenn ich in 6 Jahren in Rente gehe, wird das Erste, was ich großer Freude abschaffe, das Auto sein. Ein E Bike mit Hänger für meinen Labbi genügt mir.

Ein echter Verzicht ist doch erst dann einer, wenn er unvermeidbar ist und richtig weh tut.

ZeeeM (Beitrag #4366) schrieb:

Labbipapa (Beitrag #4362) schrieb: Und wenn ich in 6 Jahren in Rente gehe, wird das Erste, was ich großer Freude abschaffe, das Auto sein. Ein E Bike mit Hänger für meinen Labbi genügt mir. Ein echter Verzicht ist doch erst dann einer, wenn er unvermeidbar ist und richtig weh tut. :D

Du meinst: nur dann wird aus dem verachtenswerten Konsummenschen ein rechter Held?
Nur aus dem echten Schmerz wird Gutes geboren?
Zäh, schnell und hart müssen wir werden für das große Ziel?

Wenn der Boomer richtig leidet, sind wir auf dem richtigen Weg?

Mit der Ideologie wird das aber nix für Peter…

Aber wann entsteht Konsumerleid? Wenn man sich ein Kinobesuch nicht mehr leisten kann oder wenn statt Nordost-Verkablung doch das billige In-Akustik genommen wird.
Kann sein das im zweiten Fall das Leid sehr viel größer ist. Ist wie mit dem Klang. Manche messen noch, andere hören schon.

Wenn ich doch zeichnen könnte. *heul*

Also ich sag ja immer wenn das Hobby zu teuer wird, ist die Leidenschaft raus
Und wenn Leidenschaft Leiden schafft passt was nicht. Zum Glück hat man es ja selbst in der Hand

Hallo,

per Anhalter durch die Galaxis:

Trillian "Wahrscheinlichkeitsfaktor 1 zu 1. Wir haben Normalität erreicht, ich wiederhole, wir haben Normalität erreicht. Alles, womit Sie jetzt noch immer nicht fertig werden, ist folglich Ihr Problem."

Peter

Und immer an das Handtuch denken.

Ist Peter L. ein Vogone?

Eher ein Ferengi, aber das ist ein anderes Universum. Immerhin hat er Erwerbsregeln.

Also mir bluten die Ohren wenn ihm zuhöre, könnte sein. Andrerseits, wäre das zuviel der Ehre.

captain_carot (Beitrag #4365) schrieb:

In gewisser Hinsicht wollen wir uns verarschen lassen ...

kommt auf den Käufer an.
Manche sind emotionaler, manche rationaler, aber wenn er kaufwillig ist, ...

Rational betrachtet müsste man/n wie Frau sich vor jedem Kauf fragen, benötige ich den Krempel in der Form wirklich.

mit frdl. Gruß

Und wenn man es dann ganz nüchtern betrachtet würde man sich die Frage öfter mit nein als mit Ja beantworten müssen.

Im Supermarkt würde wohl öfter mal das Ja kommen. Alles andere ist meist Luxus und Spielereien