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PhonoPhono haut mal wieder einen raus

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sossecontainer
Hat sich gelöscht
#7061 erstellt: 05. Sep 2022, 17:02

onkel_böckes (Beitrag #7058) schrieb:
Das sind die gleichen Konstruktionen die es seit den 80ern gibt, versehen mit nem Schwurbel Namen im Mainstream High End finisch.



Jaaa aber: " wenn Sie sich so eine Anlage kaufen, dann haben Sie noch 20-30 Jahre Freude daran und können die womöglich vererben "
-> Sagte er sinngemäß im selben Atemzug, in dem er erwähnte, dass Geräte aus den 90ern doch heute (sinngemäß) alle Sondermüll wären.


Und die wirklich relevanten Neuerungen der letzten 30 Jahre lehnt er ja explizit ab, bzw. diskreditiert sie immer wieder.


->


doni1294 (Beitrag #7052) schrieb:
Dieses „Digital-Audio ist extrem aufwendig wenn es so gut wie Vinyl klingen soll“ habe ich nie verstanden. Auf welcher Argumentationsbasis baut er das denn auf, dass er auf so etwas kommt? :cut




Das muss er ja vermitteln, sonst würden die Leute womöglich einen 300€ CD-Player kaufen und sich wundern, dass der Klang plötzlich so rein und klar aus den Tröten perlt, wie von LP nie zuvor gehört.

Wenn ich allein überlege, wie viele meiner Klassik-Platten dezentriert laufen oder ein ausgeprägtes Vor-Echo haben... Und das hört man leider beides deutlich. Ich wüsste auch nicht, wie ein High-End Plattenspieler von PP das kompensieren könnte. Da bräuchte man schon nen Nakamichi mit entsprechender Funktion. Aber der ist ja "völlig veraltet" und klingt bestimmt ganz furchtbar im Vergleich zu einem Rega P1



Es ist das gleiche Theater wie mit den MFSL Schallplatten... Sobald "digital" im Spiel ist, drehen die Leute durch.

Dabei lassen sich mit der Digitaltechnik sogar katastrophale Analogmasterings vernünftig korrigieren. Ein Beispiel: Die LP "The Byrds´ Greatest Hits". Das originale 1967er Album klingt extrem mittenlastig und kreischig, das Remaster von "music on vinyl" von 2015 liefert natürlicher klingende Stimmen und voneinander deutlicher differerenzierte Instrumente. Digital... Na und?
Beaufighter
Inventar
#7062 erstellt: 05. Sep 2022, 17:17
Nein, wir sind nicht drüber. Solche Verkaufsmethoden hat es auch schon vor 40 Jahren gegeben. Neu ist, das diese Schwurbelei ewig wieder hör- und sehbar ist.
Mir geht es ganz oft so, das ich nach Begründungen Frage, und die Antwort mehr Fragen aufwirft.
Irgendwie kriegt er die Kurve ins normale nicht mehr. Das Stöckchen Luxus ist doch ein guter Ansatz. Anstatt jeden Scheiß mit besserem Klang zu definieren soll er doch hingehen und sagen: " Klingt End Geil und macht richtig was her."
Zack aus fertig. Da muss kein Silber gelagert werden, keine Kabel bei Neumond eingespielt werden und keine Duftkerze mit WLAN Äther angezündet werden.

Anscheinend brauchen Menschen solche Sachen eigentlich doch.
ardina
Inventar
#7063 erstellt: 05. Sep 2022, 17:56
Das ist ja manchmal noch viel schlimmer. Da wird da ein Lautsprechergehäuse aus dem vollen Aluminiumblock gefräst und anschließend aufwendig beruhigt, da das Material nicht wirklich günstig ist für so ein Gehäuse. Aber exklusiv wirkt es schon und lässt sich scheinbar auch mit solchen Argumenten verkaufen. Oder ein anderer Hersteller ist stolz 10 Jahre an einem bekanntlich leicht ungeeigneten Material für Lautsprechermembranen zu forschen, bis sich ein passabler Lautsprecher damit bauen lässt. Teile der Kundschaft sind darüber begeistert. Es gab aber vorher schon genügend geeignete Materialien um einen Lautsprecher zu bauen.



[Beitrag von ardina am 05. Sep 2022, 17:57 bearbeitet]
flexiJazzfan
Inventar
#7064 erstellt: 05. Sep 2022, 19:35
Darf ich daran erinnern, dass PhonoPhono analog um jeden Preis meint. Da geht es um Plattenspieler , Plattenwaschmaschinen und Röhrenverstärker und elektrodynamische (Dreiwege)Lautsprecher , niemals hat PL etwas von „innovativ“ gesagt! Wer das ernsthaft in diesem Laden erwartet, hat den PL nicht verstanden.
Gruß
Rainer
sohndesmars
Inventar
#7066 erstellt: 06. Sep 2022, 04:22
Na, na, na, na, na, wer wird denn gleich in die Luft gehen? Unsere Gesellschaft ist nicht erst jetzt über den Zenit. Na und? Lebt sich doch gut in altrömischer Dekadenz, gell?
Der Peter ist auf der uralten Kommerzialisierungswelle, die Luxusgüter schon immer vorran trieb.
Erstaunlich nur, dass so viele ansonsten recht erfolgreiche Geschäftsleute auf das Geschwurbel hereinfallen, die es doch eigentlich besser wissen sollten.
Aber Mensch ist Mensch. Und mit den typischen psychologischen Tricks erreicht man (fast) jede Seele.

Ich hatte einige Kunden, die oft und häufig Konzerte und vergleichbare Events besuchten. Die wussten, wie eine Sinfonie original klingen muss. Mit den teuersten Systemen in vielen HighEnd-Läden, mit Ketten (ja, so nennen HighEnder ihre Anlagen) zu Endverkaufspreisen von nahezu sechsstelligen Eurobeträgen kamen sie dem Ziel, den Klang des Konzertsaales abzubilden nicht nahe genug. Mit relativ preiswerten Kopfhörern an einem nicht all zu teuren DAC/Kopfhörerverstärker und eine speziell binauralen Konzertaufnahme präsentierte ich ihnen ein Aha-Erlebnis. DAS war es, was sie hören wollten.
Leider musste ich ihnen offerieren, dass das mitnichten mit Lautsprechern in ihrem Wohnzimmer funktioniert. Die meisten, die hier mitlesen wissen warum.
Was stand dem am stärksten im weg? Das Wohnzimmer. Wir müssen hier nicht alle Einzelheiten noch mal aufwärmen, nur so viel: der Peter kann noch so teures Equipment vorstellen, es wird ihn nie gelingen, den Klang der hamburger Philharmonie auch nur ansatzweise in mein Wohnzimmer zu bringen.
Und Studioaufnahmen von Rock, Pop, Jazz oder HipHop..... kommen klanglich genau so daher, wie es der Aufnahme-Toni beabsichtigt. Das hat mit der Realität kaum was zu tun. Ähnlich wie Fotos, die mit Lightroom und Photoshop perfekte Körper so abbilden, dass wir die echten Personen auf der Straße nicht wiedererkennen, so ist der uns angebotenen Content von der Konserve Lichtjahre vom Original entfernt. Und dann kommt noch willkürlich ein beliebiger Hörraum dazu, den der Toningenieur so gar nicht kennen kann.
Aber Peter behauptet, mit seinem Equipment können wir das alles überwinden. Ganz großes Theater, alle Achtung.

Was will ich schreiben? Ein recht guter Kopfhörer mit passendem Umfeld (DAC, KH-Verstärker, gemütlicher Sessel, guter Content), alles schon in ausreichender Qualität für 1000,- bis 2000,- Euro zu haben, ermöglicht klanglich mehr, als Peters 30.000 Euro Kette.
Ist das dann hinreichend befriedigend für den Hörer? Wahrscheinlich für die meisten nicht, was nur bedeutet, das Klang nicht alles ist, oft nicht mal das Wesentliche. Worüber regen wir uns daher auf?
.JC.
Inventar
#7067 erstellt: 06. Sep 2022, 05:38
Das mag so sein, wer weiß das schon wirklich?

Was HiFi betrifft: vermutlich schon.
RobotHive_Exodus
Hat sich gelöscht
#7068 erstellt: 06. Sep 2022, 06:41

flexiJazzfan (Beitrag #7057) schrieb:
Es ist immer dieselbe Leier: Wieviel Geld darf gutes Musikhören kosten?

Nein, um Gottes willen! Woher weiß der gute Klang, wie teuer er ist?
Es hat nichts mit dem Preis zu tun, das ist ja der (implizite) Intelligenztest


flexiJazzfan (Beitrag #7057) schrieb:
Ja Onkyo … das ist der Maßstab aller Dinge !?

Nein! Aber Onkyo stellt funktionierende Seriengeräte her. Und ich behaupte auch, dass sie den Sound perfekt reproduzieren.


onkel_böckes (Beitrag #7058) schrieb:
(..) aber Heute ist man so blöd, inteligenz wurde weitläufig abgeschaft, (...)
Jede Gesellschaft hat ihren Zenit, wir sind schon drüber.

Die bubbleünterstützte anekdotische Evidenz ist eher was für Goldohren, oder?


[Beitrag von RobotHive_Exodus am 06. Sep 2022, 06:47 bearbeitet]
RobotHive_Exodus
Hat sich gelöscht
#7069 erstellt: 06. Sep 2022, 09:22

sohndesmars (Beitrag #7066) schrieb:
Unsere Gesellschaft ist nicht erst jetzt über den Zenit. Na und? Lebt sich doch gut in altrömischer Dekadenz, gell?


Sorry, aber können wir von subjektiven Wertungen über "dEn VerFaLl unSeRer gEseLlsChaFt" mal absehen?
Das sagt mehr über euch, als über das Subjekt / Objekt über das ihr sprecht aus - Nämlich, dass ihr nicht mehr mitkommt. Geh' mit der Zeit oder gehst mit der Zeit.

Und es war die "spätrömische Dekadenz", die Guido Westerwelle damals herbeiredete.
Komischerweise ist Dekadenz immer ein Problem der Dekadenten. Wenn das jemand aus "normalen" Bevölkerungsschichten sagt, dann ist es eine "Neiddebatte" (die Parallelen zu HiFi-Elitismus liegen hoffentlich auf der Hand).

"Projektion", egal ob bei FDP-Bonzen, die gerne nach unten treten oder Weltuntergangspropheten, denen damals schon Tamagotchis zu viel waren. Oder diese schröckliche Jazzmusik. Oder Polioimpfungen. Angst vor Neuem, Confirmation Bias, etc. Wie ich immer sage: Wer will, hat die Möglichkeiten, das zu begreifen. Aber das muss man wollen und was man dabei über sich selbst lernt, ist sehr schmerzhaft (aber befreiend).

Und da kann man dann auch hervorragend den Bogen zum Dunning-Kruger der PP-Kundschaft schlagen, die alle ein überlegenes Gehör haben, Zwinkersmilie.


sohndesmars (Beitrag #7066) schrieb:
Worüber regen wir uns daher auf?

Eben. Es gibt keine Verlierer beim Verkauf von HiFi-Esotherik. Oder beim Verkauf von homöopathischen Mitteln. Wenn es subjektiv wirkt, ist ein objektiver Anstieg von Verkaufszahlen festzustellen. Reicht. Das geht dann so weit, dass selbst grüne Ministerinnen sich über einen "Kreuzzug" gegen Homöopathie beschweren, weil Menschen sich eine wissenschaftliche Begründung zur Wirkung in Bezug auf den (aus Sozialbeiträgen von "uns" [Bildzeitung] bezahlten) Zuschuss von Krankenkassen wünschen. Und ich mag die Grünen eigentlich sehr gerne, aber bei dem Thema kann ich nur den Kopf schütteln.

Aber ja, es wird immer Dreiste geben, die den Dummen weismachen, dass Schlangenöl gegen quasi alles hilft. Sonst hätte die Schlangenöl-Metapher wohl auch ncicht >100 Jahre überlebt.
flexiJazzfan
Inventar
#7070 erstellt: 06. Sep 2022, 09:41
Es ist eines der großen Missverständnisse aus den Anfängen der Tonkonserven, die Erwartung, dass man ein Konzertereignis zuhause reproduzieren könne. (Die Surroundfans basteln ja bis heute daran) Neulich habe ich die Äußerung einer Musikerin gelesen, die lange Zeit nur getourt ist und dann erste Studioaufnahmen gemacht hat, sinngemäß: „Zuerst wollte ich die Liveatmosphäre in die Aufnahme bringen. Das hat nicht geklappt. Dann habe ich gemerkt, dass das Studio wie ein Instrument ist, man kann es benutzen, um ganz neue Sachen zu machen.“

Das zuhause Musikhören muss man also als eine besondere Form des Musikgenusses sehen, die jeder für sich auch gestalten kann. Grundsätzlich gibt es die einen, die mitten drin sein wollen und die anderen, die Musikern (mit Abstand) zuhören wollen. Ich glaube PL ist jemand, der eher „der Darbietung zuhören“ will und festumrissene Klangbilder (eben auch aufnahmetechnisch) vor sich bevorzugt. Gleichgesinnte müsste er aber auch etwas über die raumakustischen Probleme dabei beraten – aber das hatten wir ja schon.

Gruß
Rainer
Zaianagl
Inventar
#7071 erstellt: 06. Sep 2022, 11:53

sohndesmars (Beitrag #7066) schrieb:
Na, na, na, na, na, wer wird denn gleich in die Luft gehen? Unsere Gesellschaft ist nicht erst jetzt über den Zenit. Na und? Lebt sich doch gut in altrömischer Dekadenz, gell?
Der Peter ist auf der uralten Kommerzialisierungswelle, die Luxusgüter schon immer vorran trieb.
Erstaunlich nur, dass so viele ansonsten recht erfolgreiche Geschäftsleute auf das Geschwurbel hereinfallen, die es doch eigentlich besser wissen sollten.



Gegen Dekanz hab ich ja gar nix, im Gegenteil da ist die Attitude wenigstens offen zur schau gestellt.

Was mich wirklich immer wieder verwundert ist, dass Angehörige gehobener Soazialschichten, von denen man ja idR ja eine gewisse Grundintelligenz erwartet, hier unreflektiert den größten Mist nachplappern um ihre Entscheidungen zu begründen...

... was dann häufig auch nur jämmerliches Ringen nach eltiärer Anerkennung ist.


[Beitrag von Zaianagl am 06. Sep 2022, 11:55 bearbeitet]
Pigpreast
Inventar
#7072 erstellt: 06. Sep 2022, 18:55

Labbipapa (Beitrag #7060) schrieb:
Eine verkappte Neiddebatte. Wieviel HiFi darf man noch?

Nö, das ist ein Missverständnis. Stein des Anstoßes sind behauptete Zusammenhänge, die nicht zutreffen. "Je edler das Kabel, desto besser der Klang" stimmt halt einfach nicht. Genauso wenig, wie dass gelagertes Silber besser klingt als frisches. Und "Je teurer das Equipment, desto besser der Klang" stimmt so, wie P. L. es uns weis machen will, eben auch nicht. Allein darum geht's. Für die Feststellung, dass ein behaupteter Zusammenhang nicht zutrifft, ist Neid erst einmal überhaupt nicht erforderlich. Auch wenn es um Geld geht.

Die Neidkeule wird doch nur reflexartig geschwungen, um davon abzulenken, dass man fragwürdige Behauptungen nicht zu hinterfragen gewillt ist. Das funktioniert bei rein technischen Behauptungen nur mäßig, aber sobald das Stichwort "Geld" ins Spiel kommt, horrido, hat sich der Hinterfrager entlarvt, dass er nur neidisch ist.
Labbipapa
Stammgast
#7073 erstellt: 07. Sep 2022, 08:50
Och, man kann auch hinterfragen, technische Blödsinnsaussagen wie mondscheingeklöppelte Altsilber-Kabel, Klangsteine und auch weniger schnell als Unsinn zu identifizierende Beispiele der Voodoo-Bewegung für sich ablehnen, -und dann trotzdem richtig Kohle ausgeben, zum Beispiel, weil man ein paar MacIntosh-Monoblöcke mit den Riesen-Zappelmetern oder ein paar Sonus Faber Aida einfach nur unglaublich schön findet.

Das ist auch Emotion, und wenn die auch mit der Technik und Klang wenig zu tun hat, gehört sie unter Umständen doch bei manchen zum emotionalen Teil des Hobbys.

Dass die Dinger deswegen besser klingen müssen, als ein Onkyo Amp an Canton-Großserienlautsprechern, ist natürlich Blödsinn, zumal der Raum die größere Rolle spielt.

Andererseits empfinde ich Aussagen, die den „billigen“ Großserienamp von Onkyo zum alleine Akzeptablen erklären, auch als unangemessene Form dogmatischer Bevormundung.

Leben und leben lassen ist mein Motto. Nur Anderen nicht weismachen wollen, daß das was mit „Klang“ oder „objektiv besser“ zu tun hat.
Kann sein, in eher seltenen Einzelfällen (dann gibt es aber klar identifizierbare Features, die das ursächlich und mess- und nachvollziehbar belegen), muss aber nicht.

Ich selbst bin ja eher weniger emotional mit technischen Geräten, von ein paar Kopfhörern und meinem Thorens mal abgesehen…
bigolli
Inventar
#7074 erstellt: 07. Sep 2022, 09:03
Letztendlich: jedem Tierchen sein Plaisierchen!

Wenn es Leute glücklich macht und sie über die entsprechenden Mittel verfügen, soll er doch seine 300.000€ Anlagen verkaufen.

Macht es Sinn für Original- Gemälde bis zu mehrere Millionen auszugeben?

Sicher ist, wir sind zwar nicht ganz so abgehoben, wie ein Teil der PL Kunden und sind vermeintlich immun gegen seine Verkaufsthesen aber ist das wirklich so?

Macht unsere vermeintliche Abgeklärtheit nur die Höhe des Kaufpreises aus und erliegen wir nicht tatsächlich ähnlichen Argumenten a la' PL bei unseren Kaufentscheidungen?

Ein Freund von mir ist Dipl.-Ing.für Nachrichtengeräteelektronik, er sieht die Musikwiedergabe nüchtern vom wissenschaftlichen Standpunkt aus.

Das geht bei Verstärkerbau los ( einfach gebaute Konstruktionen sind genau so gut in der reinen Verstärkung, wie unsere oft viel zu aufwendig gebauten Verstärker).
Ein guter Class A/B ist für wenig Geld heutzutage realisierbar, die Technik ist seit den späten 70' ern / Anfang 80' ern im Grunde durchentwickelt.

Wenige Watt reichen für Zimmerlautstärke, selbst mit Dynamik spitzen sind 40 bis 50 Watt für die allermeisten Lautsprecher mehr als ausreichend.

Einfache Kabelquerschnitte reichen für unsere zumeist nur wenige Meter langen Wege zum Lautsprecher.

DAC sind seit Mitte der 90' er dem Grunde nach so gut durchkonstruiert, dass es für unser Hörvermögen mehr als ausreichend ist.

Usw.usw.....

Das meiste was wir bezahlen, dient dem guten Gefühl und der Einbildung, so seine Meinung.

Einzig bei Lautsprechern sieht er mehrere Lösungsansätze und schätzt eine gute unf sorgfältige Entwicklung .

Wir stoßen uns hauptsächlich an PL, weil er es auf die Spitze treibt mit seinen" Argumenten, dazu eine Prise Selbstgefälligkeit/ Arroganz und Anlagenzusammenstellungen , die für uns in der Regel nicht bezahlbar sind.
Hüb'
Moderator
#7075 erstellt: 07. Sep 2022, 09:11

bigolli (Beitrag #7074) schrieb:
Ein Freund von mir ist Dipl.-Ing.für Nachrichtengeräteelektronik, er sieht die Musikwiedergabe nüchtern vom wissenschaftlichen Standpunkt aus.

Das geht bei Verstärkerbau los ( einfach gebaute Konstruktionen sind genau so gut in der reinen Verstärkung, wie unsere oft viel zu aufwendig gebauten Verstärker).
Ein guter Class A/B ist für wenig Geld heutzutage realisierbar, die Technik ist seit den späten 70' ern / Anfang 80' ern im Grunde durchentwickelt.

Wenige Watt reichen für Zimmerlautstärke, selbst mit Dynamik spitzen sind 40 bis 50 Watt für die allermeisten Lautsprecher mehr als ausreichend.

Einfache Kabelquerschnitte reichen für unsere zumeist nur wenige Meter langen Wege zum Lautsprecher.

DAC sind seit Mitte der 90' er dem Grunde nach so gut durchkonstruiert, dass es für unser Hörvermögen mehr als ausreichend ist.

Usw.usw.....

Das meiste was wir bezahlen, dient dem guten Gefühl und der Einbildung, so seine Meinung.

Damit hat er mAn auch Recht. Würde "der High-Ender" zugeben, dass er die Preise für seine Komponenten unter den Aspekten Material, Haptik, Prestige, Fertigungsperfektion und technische Perfektionierung um ihrer selbst Willen (!) für gerechtfertigt hält (statt "teurer weil Klang"), dann gäbe es 99% weniger Dissens in den Foren.


[Beitrag von Hüb' am 07. Sep 2022, 09:35 bearbeitet]
flexiJazzfan
Inventar
#7077 erstellt: 07. Sep 2022, 10:12
Ich kann das abgeklärte Geschwätz mancher Ingenieure (auch in meinem Freundeskreis) nicht mehr hören, dass dieses oder jenes „völlig ausreichend“ sei. Ingenieure waren jeweils zu ihrer Zeit immer der Meinung dass die gerade hergestellten Geräte und die gerade erstellten Bauwerke völlig ausreichend fest, ausreichend leise, ausreichend groß, ausreichend dauerhaft, ausreichend schnell, ausreichend bequem … seien.
Erfreulicherweise gab und gibt es immer wieder solche, die sich sagen: „da geht noch was“. Im früheren Sprachgebrauch nannte man diese Ingenieure „kühn“ und „Wegbereiter“.
Nicht jeder muss den Anspruch auf Perfektion ständig ausleben, man sollte aber den eigenen Pragmatismus nicht zum Maß alle Dinge erheben – schon gar nicht im Hobbybereich!
Klar sind die analogen Hifianlagen aus den 80er Jahren „ausreichend“ , was auch das Programm von PL mit dieser Technik betrifft , auch die Röhrenfernseher waren „ausgereift“ - aber über was wird denn in diesem Forum buchstäblich tausendfach geschrieben ? Da lese jeder selbst die Titel der Themen.
Gruß
Rainer
KarstenL
Inventar
#7078 erstellt: 07. Sep 2022, 10:22
zu Beitrag #7074 http://www.hifi-foru...945&postID=7074#7074

volle Zustimmung

nur sind es bei PL keine Argumente und schon gar keine korrekten mE.....sondern Knöpfe die er bei den "richtigen" Kunden drückt....evtl produziert er diese Videos auch nur um sich selbst zu begutachten, schulen, kontrollieren...?
Wie wirke ich auf die "richtigen" Kunden?
Wie präsentiere ich mich und die Art des drückens der Knöpfe (Manipulation?)

ABER:
ich muß auch zugeben....ICH würde (wahrscheinlich auf Grund eines mangelhaften Selbstwertgefühls....) auch Geräte kaufen die keinen Sinn machen und schön aussehen (zB McIntosh) oder einen schönen Plattenspieler (braucht kein Mensch...), wenn ich das nötige Kleingeld hätte....
Ich kann mich auch nicht davon freisprechen ob manchmal der Neid aus mir spricht.....

ich fand dieses Video dazu nicht schlecht, zumindest mal etwas zum nachdenken:

RobotHive_Exodus
Hat sich gelöscht
#7079 erstellt: 07. Sep 2022, 11:24

flexiJazzfan (Beitrag #7077) schrieb:
Erfreulicherweise gab und gibt es immer wieder solche, die sich sagen: „da geht noch was“.
Im früheren Sprachgebrauch nannte man diese Ingenieure „kühn“ und „Wegbereiter“.


M. E. fährst du da ein klassisches Strohmannargument auf, denn niemand hier ist (denke ich) der Meinung, dass man sich mit "ausreichend" abfinden müsse, gerade in Sachen Optik und Haptik etc.
Klar sieht mein 2009er Onkyo AVR nicht so dolle aus, wie ein hochpreisiger Röhrenverstärker. Dennoch ist mir die Röhre den Preis nicht wert, zumal die Wiedergabetreue dieser Geräte nicht gegeben ist.
Wenn man das einfach sagen würde, also dass man es geil findet und deshalb haben will, klar, warum nicht.

Wie Hüb schon sagt:
"Würde "der High-Ender" zugeben, dass er die Preise für seine Komponenten unter den Aspekten Material, Haptik, Prestige, Fertigungsperfektion und technische Perfektionierung um ihrer selbst Willen (!) für gerechtfertigt hält (statt "teurer weil Klang"), dann gäbe es 99% weniger Dissens in den Foren."

Aber wenn es bei deinem "ausreichend"-Vergleich um technische Verbesserungsfähigkeit geht, und dass "hörbare Unterschiede" bestehen, dann will ich da halt einen Beleg zu haben, woran das liegen solle. Klar kann man der Story des Verkäufers einfach glauben, aber muss man halt auch nicht. Bestes Beispiel ist da das "gelagerte Silber" bei PhonoPhono. Die Story hört sich ja dolle an, aber wieso sollte die Lagerung von Silber irgendetwas bewirken? Wie funktioniert das? Und gerade bei Kabeln, wieso sollte sich die dadurch die Soundqualität verbessern? Die Wirkungskette fehlt. Und die wird nicht behauptet, weil man sich damit auf das Gebiet der Tatsachenbehauptungen begibt, die rechtlich angreifbar sind. Daher bleibt es bei Satzkonstruktionen, wie "Materialien, an die man nicht rankommen kann." Wie z.B. "Silbermaterial, das Jahre gelagert ist". Das ist doch alles kein Zufall, dass diese Verkäufer genau wissen, wie sie Worte verwenden müssen, um die entsprechende Reaktion beim Zielpublikum zu erreichen. Aber wenn man nach der Wirkungskette frage, dann "kann man sich das auch nicht erklären, aber man hört es! Jeder kann es hören!" Das ist nicht mehr, als Verkaufspsychologie (Grundkurs).

Oder wenn ich da an "bessere" DACs denke, die auch optisch nichts hermachen ... Das Thema ist ausentwickelt im Rahmen des menschlichen Hörvermögens. Da werden ein paar Vokabeln eingestreut wie "Jitter" und "Abtastrate" und der High-Ender so "Woah, krass!, da muss noch was gehen! Ich bin nicht mit ausreichend zufrieden und vertraue den selbsternannten Wegbereitern"

Generell, hier von "Wegbereitern" zu sprechen ist der blanke Hohn. Grammophon mit Wachszylinder, das waren Wegbereiter. Schallpaltte, CD und mp3. Aber doch nicht die "gelagertes Silber" Fraktion ... Intelligenztests wo man hinschaut und traurig, wie viele sich ihr Durchfallen auch noch schönreden.

Und ist ja auch nicht so, dass diverse Leute da nicht auch schon diverse Male hier geschrieben hätten. Die Unterstellung von "absichtlichem Missverstehen" ploppt da (leider ...) in meinem Kopf auf.


[Beitrag von RobotHive_Exodus am 07. Sep 2022, 11:41 bearbeitet]
onkel_böckes
Inventar
#7080 erstellt: 07. Sep 2022, 12:05
Ich bin da auch ganz bei bigolli.

Kann jeder kaufen was er mag und und glücklich macht.

Ich halte das auch so, ob ich mir jetzt ne neue B&W 801 kaufe oder nen seltnen Monitor oder mir ne dutch&dutch 8c hinstelle.

Die B&W wüsste jeder das da Geld steht.
Bei der dutch&dutch wüsste ich das ich einen sehr am ideal reproduzieren Lautsprecher hätte der in meinem Raum perfekt gestellt werden könnte.

Mach ich aber nicht, mir gefallen die alten dicken Dinger am besten.Und ich habe es mit Geithain,ATC etc. ausprobiert.
Berühren mich emotional am meisten, das ist mein sound und den brauch ich nicht durch esotährisches Geschwafel rechtfertigen.
Und was für unsummen ich dafür ausgebe ist meine entscheidung.

Aber dieses permanete gelaber was das Zeug von den Goldöhrchen alles für wunder tut, ist einfach nicht zum aushalten.
Zumal technisch meist noch sehr bescheiden ausgeführt.

Und das hat nix mit Neid zu tun.
Sockenpuppe
Gesperrt
#7081 erstellt: 07. Sep 2022, 13:15

flexiJazzfan (Beitrag #7077) schrieb:
...


Verdienen nicht beide Respekt? Jene, die das technisch Machbare anstreben, sowie jene, die das Ganze in bezahlbare Regionen transferieren?

mit frdl. Gruß
sossecontainer
Hat sich gelöscht
#7082 erstellt: 07. Sep 2022, 13:53

flexiJazzfan (Beitrag #7077) schrieb:
Ich kann das abgeklärte Geschwätz mancher Ingenieure (auch in meinem Freundeskreis) nicht mehr hören, dass dieses oder jenes „völlig ausreichend“ sei. Ingenieure waren jeweils zu ihrer Zeit immer der Meinung dass die gerade hergestellten Geräte und die gerade erstellten Bauwerke völlig ausreichend fest, ausreichend leise, ausreichend groß, ausreichend dauerhaft, ausreichend schnell, ausreichend bequem … seien.



Es ist aber ein Unterschied, ob es sich dabei um Aspekte der Sicherheit, der Gesundheit und des Umweltschutzes handelt, oder ob es sich um (für einen Menschen mit normal ausgeprägtem Gehör) unhörbare 0,xx% Veränderungen von Eckdaten dreht.

Warum beispielsweise werden für manche 90er Jahre HiFi-Verstärker Frequenzgänge bis weit über 30.000Hz angegeben? Oder 0,0006% THD?
Ich behaupte, mit passenden Lautsprechern wird auch ein 2x20W Musikleistung - Transistorverstärker super Ergebnisse liefern. Guter Wirkungsgrad, ausgeglichener Impedanz- und Frequenzverlauf vorausgesetzt.


Letztlich betreibe ich lieber einen Verstärker mit ordinären technischen Daten aber ausgezeichneter Verarbeitungsqualität und durchdachter Konstruktion, statt mir einen "Leistungsboliden" mit Hitzeproblemen und billigen Plastik-Knöppkes anzutun.

Und gerade bei Phono-Wiedergabe halte ich es für völlig sinnfrei, über Leistung und Klirrfaktoren zu schwafeln. Da tut es auch ein Dual CV60.



Dass ein solcher Anspruch nicht 300.000€ kosten sollte ist ja eigentlich logisch. Ich glaube, da kommt man generell mit maximal 2.000€ hin.
flexiJazzfan
Inventar
#7083 erstellt: 07. Sep 2022, 14:07
Soll ich mich 15 Minuten mit der Rede eines selbstgefälligen Influenzers befassen, zu welchem Thema auch immer ? Ich hasse es!

Gruß
Rainer
Hüb'
Moderator
#7084 erstellt: 07. Sep 2022, 14:24

Sockenpuppe (Beitrag #7081) schrieb:
Verdienen nicht beide Respekt? Jene, die das technisch Machbare anstreben, sowie jene, die das Ganze in bezahlbare Regionen transferieren?

Die Frage ist doch, ob das technisch Machbare auch sinnvoll ist (siehe oben). Das dann eingebettet in einen ökonomischen Rahmen.
Und da kann man dann argumentieren, dass vielerlei technisches Perfektionieren keinen verlässlich nachweislich hörbaren Nutzen mehr bringt.
Der gute, alte Vergleich: das Perfektionieren des mechanischen Uhrenbaus hat sicher seinen Reiz, mag eine Faszination ausüben. "Absolut gesehen" ist es aber nicht sinnvoll, denn die Zeitanzeige ist verglichen mit einer (billigen) Funkuhr immer ungenauer.


[Beitrag von Hüb' am 07. Sep 2022, 14:27 bearbeitet]
kölsche_jung
Moderator
#7085 erstellt: 07. Sep 2022, 14:44

Hüb' (Beitrag #7084) schrieb:
...
Der gute, alte Vergleich: das Perfektionieren des mechanischen Uhrenbaus hat sicher seinen Reiz, mag eine Faszination ausüben. "Absolut gesehen" ist es aber nicht sinnvoll, denn die Zeitanzeige ist verglichen mit einer (billigen) Funkuhr immer ungenauer.
:prost

Nein, Nein ... Nein ... meine mechanische Uhr "reagiert" eben auf die Raum-Zeit-Verzerrungen ... BÄÄÄM
das können moderne Quarz- und selbst Atomuhren eben nicht ... Doppel-BÄÄÄM
die Wissenschaft ist heutzutage (noch @galileo-gambit) nicht mal in der Lage diese darzustellen ... Triple-BÄÄÄM

... und jetzt ... Beweis mal das Gegenteil ... KAWUMM

and the winner is ... stupidity ...
Sockenpuppe
Gesperrt
#7086 erstellt: 07. Sep 2022, 15:07

Hüb' (Beitrag #7084) schrieb:

Sockenpuppe (Beitrag #7081) schrieb:
Verdienen nicht beide Respekt? Jene, die das technisch Machbare anstreben, sowie jene, die das Ganze in bezahlbare Regionen transferieren?

Die Frage ist doch, ob das technisch Machbare auch sinnvoll ist (siehe oben). Das dann eingebettet in einen ökonomischen Rahmen.
Und da kann man dann argumentieren, dass vielerlei technisches Perfektionieren keinen verlässlich nachweislich hörbaren Nutzen mehr bringt.


Das technisch machbare beinhaltet auch Fortschritt, der im späteren Verlauf die breite Menge erfreut, bspw. wenn er sich als Standard etabliert. Verglichen mit anderen Sparten tut sich die Hifi/High End Branche aber schwer...

mit frdl. Gruß


[Beitrag von Sockenpuppe am 07. Sep 2022, 15:12 bearbeitet]
.JC.
Inventar
#7087 erstellt: 07. Sep 2022, 15:32
Hi,


bigolli (Beitrag #7074) schrieb:
Das meiste was wir bezahlen, dient dem guten Gefühl und der Einbildung, so seine Meinung.

Einzig bei Lautsprechern sieht er mehrere Lösungsansätze und schätzt eine gute und sorgfältige Entwicklung.


der Meinung bin ich auch.
Wer erwartet im A/B Vergleich (blind) einen Unterschied zu hören zw. einem 1995 Verstärker für 750 DM
und einem aktuellen Accuphase für 7500 €, der wird ihn vermutlich auch hören.

Deshalb spielen hier die ACR RP 150
Labbipapa
Stammgast
#7088 erstellt: 07. Sep 2022, 16:06
Das stelle ich bei jeder Renovierung in meinem Altbau immer wieder fest:

Der Raum ist krumm, die Zeit am Ende auch. Bääääm!

Nur hör‘ ich trotzdem keinen Unterschied zwischen Spotify Premium und Tidal Master MQA. Egal, ob mit meiner unwürdigen Billig-Gebrauchtkette, der 60.000€ - Anlage meines Kumpels, meinen Kopfhörern oder noch viel teureren Dingern.

Also ist mir das Gehampel um mondscheingeklöppeltes Zeug reichlich wurscht.

Was nicht heisst, daß ich nicht morgen einen Kopfhörer für 1500 oder mehr € kaufe, nur, weil ich ihn optisch/haptisch einfach geil finde. Ohne ihn gehört zu haben. Na und? Wird mich nicht umbringen und meine Familiy deswegen kein Brötchen weniger essen.

Sollte ich mich später an seine Klangsignatur mal gewöhnt haben und die auch goutieren, wäre es ein Match. Wenn nicht, verkaufe ich ihn wieder.
Aber einen Hörer, der zwar toll klingt, aber optisch/haptisch, sagen wir, „billig“ ist und nach Reifenhandel stinkt, würde ich auch bei besten Messwerten nicht kaufen.

Was nun wieder nicht automatisch heisst, daß ich Zielgruppe vom lieben Peter wäre. Da würde ich aus Protest nicht kaufen, wenn meine MacIntosh-Traummonos die Hälfte kosten würden! Einfach, weil der Vogel meine Intelligenz beleidigt und unerträglich von oben herab doziert.
Spätestens an dem Punkt wäre mir sogar egal, ob er mit einzelnen Aussagen möglicherweise Recht hat.
Mit unerträglicher Arroganz habe ich schon beruflich oft genug zu tun. Das muss ich nicht auch noch privat haben und mit dem sauer Verdienten unterstützen. Subjektivität kann auch objektiv richtig sein…
ZeeeM
Inventar
#7089 erstellt: 07. Sep 2022, 16:22

kölsche_jung (Beitrag #7085) schrieb:
... das können moderne Quarz- und selbst Atomuhren eben nicht ... Doppel-BÄÄÄM


Doch


[Beitrag von ZeeeM am 07. Sep 2022, 16:22 bearbeitet]
flexiJazzfan
Inventar
#7090 erstellt: 07. Sep 2022, 19:04
Das Beispiel mit der mechanischen Uhr passt genau. Ihre Genauigkeit ist für jeden "Alltag" völlig ausreichend. Allerdings hat die batteriebetriebene (Funk)Uhr sie aus Bequemlichkeitsgründen abgelöst. Jetzt macht das Smartphone das mit.

Gruss
Rainer
>Karsten<
Inventar
#7091 erstellt: 07. Sep 2022, 20:36

kölsche_jung (Beitrag #7085) schrieb:
and the winner is ...


Rolex
Hüb'
Moderator
#7092 erstellt: 08. Sep 2022, 06:57

Sockenpuppe (Beitrag #7086) schrieb:
Das technisch machbare beinhaltet auch Fortschritt, (...)

Nicht zwingend. Man kann auch bestehende Lösungen auf die Spitze treiben, perfektionieren, ohne sich was grundlegend Neues auszudenken.

flexiJazzfan (Beitrag #7077) schrieb:
Ich kann das abgeklärte Geschwätz mancher Ingenieure (auch in meinem Freundeskreis) nicht mehr hören, dass dieses oder jenes „völlig ausreichend“ sei. Ingenieure waren jeweils zu ihrer Zeit immer der Meinung dass die gerade hergestellten Geräte und die gerade erstellten Bauwerke völlig ausreichend fest, ausreichend leise, ausreichend groß, ausreichend dauerhaft, ausreichend schnell, ausreichend bequem … seien.
Erfreulicherweise gab und gibt es immer wieder solche, die sich sagen: „da geht noch was“. Im früheren Sprachgebrauch nannte man diese Ingenieure „kühn“ und „Wegbereiter“.
Nicht jeder muss den Anspruch auf Perfektion ständig ausleben, man sollte aber den eigenen Pragmatismus nicht zum Maß alle Dinge erheben – schon gar nicht im Hobbybereich!

Gute Ingenieure suchen nach der "besten Lösung" - den ökonomischen Rahmen einmal ausgeklammert, denn für "die beste Lösung" muss es eben auch einen Markt geben. Und diesbezüglich geht es ohne "Pragmatismus" eben nicht. Man kann z. B. den Klirrfaktor eines Amps um eine Zehnerpotenz verbessern, bspw. mit konstruktiv erheblich erhöhtem Aufwand, der sich dann auch im Preis niederschlägt. Wenn man das macht, "weil man's kann" und weil man dann ein exzellentes Produkt präsentieren kann, dass für seinen Aufwand/ Preis auch Käufer findet: super! Wenn man es aber macht, um das Gerät "klanglich" von anderen abzuheben, dann sollte diese Eigenschaft eben auch (problemlos?) von einer relevanten Anzahl von Konsumenten verifiziert werden können.

Und da kommen wir wieder zum bösen B-Wort. Verschiedene Blindtests der Vergangenheit mit Menschen, die a.) Hifi-interessiert und b.) häufig auch "des Hörens willig" waren, konnten in diesen selbst irgendwelche vergurkten Geräte nicht verlässlich von High-End unterscheiden. Von etwaigen "klanglichen Größenordnungen" ganz zu schweigen. Das führt Perfektionierung um des Klangs (!) willen (leider) ad absurdum und damit ist das, was "klanglich ausreichend" ist, bei nüchterner Betrachtung (eigentlich) hinlänglich definiert.

Ich persönlich kann mir auch nur sehr schwer vorstellen, wie in diesen High-End-Klitschen - meistens handelt es sich ja um Unternehmen überschaubarer Größe - an Geräten und am Klang geforscht wird. Sitzen dann da (ernsthaft?) Ingenieure, die messend und hörend verschiedene Schaltungstopologien und Bauteile vergleichen und die sich dann für die klanglich (!) "beste" Variante entscheiden, wo doch - siehe oben - die meisten Hörer selbst ganze Geräte nicht sicher unterscheiden können? Das kann doch kein vernünftig denkender Mensch glauben. Aber wie sonst sollte bitteschön High-End entwickelt werden, glaubt man den Marketingversprechen der Hersteller? Selbst Szenegrößen wie Accuphase sind kleine Buden, mit 80 Beschäftigten, siehe hier. Wie viele mögen da in der Entwicklung tätig sein? 5-10? Und was können die an Mess-, Hör- und Entwicklungsarbeit leisten? Alles Märchen...



[Beitrag von Hüb' am 08. Sep 2022, 07:35 bearbeitet]
8erberg
Inventar
#7093 erstellt: 08. Sep 2022, 07:31
Hallo,

ich erinnere mich an einem Artikel in einer "Audio" ca. Anf. der 80er Jahre als es um das Thema "die beste Anlage der Welt" ging.

Da gab es dann Plattenspieler mit einem Motor der heute jedem Elektro-SUV-Antrieb vom Kupferverbrauch alle Ehren machen würde bis zu einem Technics-Verstärker Trio (1 x Vor-, 2 x End) für seinerzeit unvorstellbare 40.000 DM!

Bei Lautsprechern wurde BM20 als Nonplusultra vorgestellt...

Und wie hörte sich damit die K-Tel-Größte Hits 1981 an?

Peter


[Beitrag von 8erberg am 08. Sep 2022, 07:32 bearbeitet]
kölsche_jung
Moderator
#7094 erstellt: 08. Sep 2022, 07:36

flexiJazzfan (Beitrag #7090) schrieb:
Das Beispiel mit der mechanischen Uhr passt genau.

passt genau "wozu"?
Die (u.a. meine) These ist ja: Geräte können soviel kosten, wie der Hersteller verlangt. Das ist völlig egal, es ist ja jedem selber überlassen, sowas kaufen zu wollen.
Problematisch wird es mE erst, wenn der teure Krempel mit völlig absurden Behauptungen beworben wird.

Bei HiEnd wird dem Kunden vorgegaukelt, ein System aus Kabeln, Kabeln, Kabeln, Unterstellbasen, recht schlicht ausgestatteten Verstärkern, Passivlautsprechern und sonstigem Firlefanz (es muss nur teuer genug sein) würde den Tonträgerinhalt qualitativ besser darstellen, als zB eine - vergleichsweise "billige" - eingemessene Neumann 310A/750DSP-Kombi im fachmännisch akustisch behandelten Raum ... und ... sorry ... aber das ist einfach nur blödsinnig.

... und da ist eben der himmelweite Unterschied zwischen HiEnd und teuren Uhren (oder vielen anderen Dingen im absoluten Luxussegment).

... meine Uhr wird nicht mit einer besseren Ganggenauigkeit beworben als die 5€-Quarzuhr vom Aldi ... da steht was von Manufakturwerk und feinmachanischem Zinnober, der da getrieben wird um die korrekte Uhrzeit "halbwegs" anzuzeigen.
... bzw im Sternerestaurant wird eben nicht "das selbe" angeboten wie im Gasthaus um die Ecke und nur der 10-fache Preis verlangt ... das ist schon - und zwar deutlich - anders. Wobei "anders" in diesem Zusammenhang völlig reicht, ob man das "besser" findet, ist eine persönliche Frage, die mE nicht allgemeingültig zu beantworten ist.

Bei der "Wiedergabetreue im Raum" ist es allerdings keine persönliche Frage, die Abweichung vom Tonträgerinhalt ist messbar, ebenso wie die Genauigkeit bei Uhren.

Im Ergebnis:

Es ist völlig egal, was irgendwas kostet. Wenn jemand bereit ist, den Kurs zu zahlen, ist er das eben.
Es sollte nur nicht mit Falschdarstellung geworben werden.
Sockenpuppe
Gesperrt
#7095 erstellt: 08. Sep 2022, 08:22

kölsche_jung (Beitrag #7094) schrieb:
... und da ist eben der himmelweite Unterschied zwischen HiEnd und teuren Uhren (oder vielen anderen Dingen im absoluten Luxussegment).


Ob der Unterschied tatsächlich so himmelweit ist wie hier dargestellt, wage ich zu bezweifeln oder wird dort kein überteuerter Plunder angepriesen? Das Ganze wird vielleicht nicht so beworben, wie's der gute Peter handhabt, nichtsdestotrotz dürfte auch da der ein oder andere Laie über den Tisch gezogen werden, wenn er nicht so bewandert ist, was die verbauten Werke angeht. Und das lässt sich mit Sicherheit auch auf viele andere Bereiche abseits von Hifi und Uhren übertragen.


oder vielen anderen Dingen im absoluten Luxussegment


Was wünscht denn die Klientel, das Besondere, um sich von der breiten Menge abzuheben. Nur weil der holden Kundschaft genau dies versprochen wird, muss dies noch lange nicht zutreffen. Seien wir doch mal ehrlich, das Gro möchte doch genau dies hören oder salopp formuliert, über's Ohr gehauen werden.

mit frdl. Gruß


[Beitrag von Sockenpuppe am 08. Sep 2022, 08:31 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#7096 erstellt: 08. Sep 2022, 08:34

Sockenpuppe (Beitrag #7095) schrieb:

kölsche_jung (Beitrag #7094) schrieb:
... und da ist eben der himmelweite Unterschied zwischen HiEnd und teuren Uhren (oder vielen anderen Dingen im absoluten Luxussegment).


Ob der Unterschied tatsächlich so himmelweit ist wie hier dargestellt, (...)

Der himmelweite Unterschied liegt im Verkaufsargument und dem Primärzweck der Produkte.
Bei Luxusuhren ist der Primärzweck eben nicht die Zeitanzeige, was auch jedem bewusst ist.
High-End-Hifi wird hingegen mit dem Ziel gekauft, mit dem Erwerb ein klanglich besseres oder Herausragendes Produkt zu erwerben (was irreführend ist, wenn alles an Elektronik gleich oder nahezu gleich klingt und wenn Zubehör gar keine klanglich nachweisbaren Effekte zeitigt)

Sockenpuppe (Beitrag #7095) schrieb:
Was wünscht denn die Klientel, das Besondere, um sich von der breiten Menge abzuheben. Nur weil der holden Kundschaft genau dies versprochen wird, muss dies noch lange nicht zutreffen. Seien wir doch mal ehrlich, das Gro möchte doch genau dies hören oder salopp formuliert, über's Ohr gehauen werden.

Vielleicht braucht ein Teil der Käufer das tatsächlich als Rechtfertigung gegenüber Dritten (Partner, Freunde) und/ oder sich selbst (?).


[Beitrag von Hüb' am 08. Sep 2022, 08:58 bearbeitet]
Sockenpuppe
Gesperrt
#7097 erstellt: 08. Sep 2022, 08:42

Hüb' (Beitrag #7096) schrieb:
Der Himmelweite Unterschied liegt im Verkaufsargument und dem Primärzweck der Produkte.
Bei Luxusuhren ist der Primärzweck eben nicht die Zeitanzeige, was auch jedem bewusst ist.
High-End-Hifi wird hingegen mit dem Ziel gekauft, mit dem Erwerb ein klanglich besseres oder Herausragendes Produkt zu erwerben (was irreführend ist


Der holden Kundschaft wird nicht vermittelt, dass das Uhrwerk etwas ganz Besonderes sei? Was macht das bitte schön für einen Unterschied, wenn gewöhnlicher Ranz hübsch verpackt überteuert an den Mann gebracht wird, dem Käufer hingegen suggeriert wird, er hätte etwas ganz Besonderes erworben?

Eben weil häufig damit geworben wird, (Obacht deine Worte) ein "herausragendes Produkt zu erwerben".

In einer konsumorientierten Gesellschaft bleibt es nun mal nicht aus, dass gelogen wird, dass sich die Balken biegen. Wie willst du sonst den Krempel an den Mann bringen? Es gilt zum Kauf animieren ohne Zimperlichkeit bei der Wahl der Mittel.

mit frdl. Gruß


[Beitrag von Sockenpuppe am 08. Sep 2022, 08:54 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#7098 erstellt: 08. Sep 2022, 08:57

Sockenpuppe (Beitrag #7097) schrieb:
Der holden Kundschaft wird nicht vermittelt, dass das Uhrwerk etwas ganz Besonderes sei? Was macht das bitte schön für einen Unterschied, wenn gewöhnlicher Ranz hübsch verpackt überteuert an den Mann gebracht wird, dem Käufer hingegen suggeriert wird, er hätte etwas ganz Besonderes erworben?

Mich wundert, dass der auf der Hand liegende Unterschied scheinbar so schwer zu fassen ist.

Die Lange & Söhne wird nicht damit beworben, sie zeige die Zeit (eigentlicher Primärzweck einer Uhr) genauer an, als der TCM-Funkwecker für 20 EUR.

Der Accuphase-Amp (Primärzweck: Verstärkung eines Musiksignals) hingegen wird damit beworben, er klänge besser, als der 500-EUR-Yamaha. Zumindest wird dies von allem Marketing-Mix-Beteiligten intensiv suggeriert, denn die rechtlichen Regeln für vergleichende Werbung gelten natürlich auch für die Hifi-Branche. Die Behauptungslage ist also die, im Unterschied zur Beispiel-Uhr, das Produkt würde seinen Primärzweck besser erfüllen.

Das bei anderen Produkten/ der Uhrenherstellung ebenfalls viel überzogenes Aufheben gemacht wird, um Prestige und Wert zu vermitteln, und das da viel an "Luftnummer" drin sein mag, stelle ich gar nicht in Abrede.



[Beitrag von Hüb' am 08. Sep 2022, 09:03 bearbeitet]
Sockenpuppe
Gesperrt
#7099 erstellt: 08. Sep 2022, 09:09

Hüb' (Beitrag #7098) schrieb:
Die Lange & Söhne wird nicht damit beworben, sie zeige die Zeit (eigentlicher Primärzweck einer Uhr) genauer an, als der TCM-Funkwecker für 20 EUR.


Ich bitte dich oder willst du mir jetzt ernsthaft erzählen, dass in der Branche dem Käufer nichts vom Pferd erzählt wird?


Sockenpuppe (Beitrag #7095) schrieb:
Ob der Unterschied tatsächlich so himmelweit ist wie hier dargestellt, wage ich zu bezweifeln oder wird dort kein überteuerter Plunder angepriesen?



Sockenpuppe (Beitrag #7097) schrieb:
Der holden Kundschaft wird nicht vermittelt, dass das Uhrwerk etwas ganz Besonderes sei? Was macht das bitte schön für einen Unterschied, wenn gewöhnlicher Ranz hübsch verpackt überteuert an den Mann gebracht wird, dem Käufer hingegen suggeriert wird, er hätte etwas ganz Besonderes erworben?

Eben weil häufig damit geworben wird, (Obacht deine Worte) ein "herausragendes Produkt zu erwerben".



Hüb' (Beitrag #7098) schrieb:
Der Accuphase-Amp (Primärzweck: Verstärkung eines Musiksignals) hingegen wird damit beworben, er klänge besser, als der 500-EUR-Yamaha.


Das tue ich auch nicht gutheißen und habe das m. E. auch schon oft genug zum Ausdruck gebracht, nichtsdestotrotz unterscheidet sich die Hifi Branche nicht großartig von anderen Bereichen. Wer verkauft denn bitte schön in solchen Fachgeschäften. Leute vom Fach oder Verkäufer

Du magst zwar recht haben, was die Argumentation hinsichtlich der Ganggenauigkeit angeht, das ändert aber rein gar nichts an der Tatsache, dass auch dort dem Kaufinteressenten häufig Schmarrn erzählt wird.

Das Bedürfnis nach Luxus ist ja nun nicht neu und dort wo sich Geld verdienen lässt, tummeln sich auch Scharlatane.

mit frdl. Gruß


[Beitrag von Sockenpuppe am 08. Sep 2022, 09:25 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#7100 erstellt: 08. Sep 2022, 09:23

Sockenpuppe (Beitrag #7099) schrieb:
Ich bitte dich oder willst du mir jetzt ernsthaft erzählen, dass in der Branche dem Käufer nichts vom Pferd erzählt wird?
(...)
Du magst zwar recht haben, was die Argumentation hinsichtlich der Ganggenauigkeit angeht, das ändert aber rein gar nichts an der Tatsache, dass auch dort dem Kaufinteressenten häufig Schmarrn erzählt wird.

Das habe ich auch gar nicht behauptet. Vielleicht die Beiträge etwas genauer lesen?
sossecontainer
Hat sich gelöscht
#7101 erstellt: 08. Sep 2022, 10:03

8erberg (Beitrag #7093) schrieb:
(...) für seinerzeit unvorstellbare 40.000 DM! (...)
Und wie hörte sich damit die K-Tel-Größte Hits 1981 an?



Ich frage mich angesichts der Tatsache, dass in den Berliner Videoclips ständig die Schallplatte im Vordergrund steht, ob PL mit absolut "mint" erhaltenen Platten vorführt... Aber selbst dann bliebe gelegentliches Knacksen und dauerndes Rillenrauschen nicht aus.

Welcher Kunde lässt sich denn ernsthaft angesichts von knisternden, eiernden, verzerrenden und rauschenden antiken Plastikscheiben, die je nach Presswerk auch noch alle unterschiedlich klingen, von der Notwendigkeit eines 120.000€ Anlagenkaufes überzeugen?



Da passt dann ausnahmsweise sogar mal ein Auto-Vergleich:
Wenn ich täglich immer nur über Feldwege (Schallplatten) zur Arbeit fahre (Hörsession), dann kann ich statt meines Lada Niva (Yamaha AX-500 oder was auch immer) natürlich einen Audi Q7 (Accuphase) verwenden. Von der zigfach höheren Leistung und Verarbeitungsqualität des Audi profitiere ich jedoch nicht, denn den Matsch-Weg (das Quellmaterial) beherrscht der Lada bereits vollumfänglich.
Sockenpuppe
Gesperrt
#7102 erstellt: 08. Sep 2022, 10:15
Unerheblich, welche Argumentation dem zugrunde liegt, wenn einem was vom Pferd erzählt wird. So oder so läuft das auf's selbe hinaus, der Kaufinteressent wird hinter's Licht geführt.

mit frdl. Gruß


[Beitrag von Sockenpuppe am 08. Sep 2022, 10:24 bearbeitet]
Skaladesign
Inventar
#7103 erstellt: 08. Sep 2022, 10:39
Würde mich nicht wundern, wenn die Platten nur mitlaufen
puffreis
Inventar
#7104 erstellt: 08. Sep 2022, 10:39

sossecontainer (Beitrag #7101) schrieb:

Welcher Kunde lässt sich denn ernsthaft angesichts von knisternden, eiernden, verzerrenden und rauschenden antiken Plastikscheiben, die je nach Presswerk auch noch alle unterschiedlich klingen, von der Notwendigkeit eines 120.000€ Anlagenkaufes überzeugen?


Sehr gut umschrieben.
An die anderen Unzulänglichkeiten kann ich mich vielleicht gewöhnen, aber an das „Gezerre“ nie.
Oder man hat die entsprechende CD nicht gefunden oder man will einfach etepete sein und angeben.
Skaladesign
Inventar
#7105 erstellt: 08. Sep 2022, 10:47

puffreis (Beitrag #7104) schrieb:

oder man will einfach etepete sein und angeben.


womit angeben ?
Beaufighter
Inventar
#7106 erstellt: 08. Sep 2022, 10:58
Also stellt sich die Frage braucht der Mensch Dinge an die er einfach nur glauben kann. Es braucht nur einen Schamanen der mit sozialer Kompetenz ausgestattet ist. Es kann ja sein das es ein inneres Ur Bedürfnis ist.
Hüb'
Moderator
#7107 erstellt: 08. Sep 2022, 11:07

Beaufighter (Beitrag #7106) schrieb:
Also stellt sich die Frage braucht der Mensch Dinge an die er einfach nur glauben kann.

Grundsätzlich ist das so. Es gibt eine ganze Reihe von Dingen, die nicht "faktisch sind", sondern sich erst durch den Glauben an diese konstituieren. Z. B. Staaten, die Menschenrechte, Währungen etc. Diese Eigenschaft unterscheidet uns von allen anderen Spezies der Erde, nach aktuellem Erkenntnisstand.
puffreis
Inventar
#7108 erstellt: 08. Sep 2022, 12:06

Skaladesign (Beitrag #7105) schrieb:

puffreis (Beitrag #7104) schrieb:

oder man will einfach etepete sein und angeben.


womit angeben ?



In letzter Zeit fragen mich einige in meinem Bekanntenkreis, welche Plattenspieler man kaufen könnte oder sollte.
Ist halt schick und passt zum Kaminofenambiente.
flexiJazzfan
Inventar
#7109 erstellt: 08. Sep 2022, 12:23
Ja wir glauben unaufhörlich.
Die meisten Kaufentscheidungen, die wir treffen, beruhen auf ganz unsicheren Informationen. Wir können an der Melone riechen, sie drücken und klopfen und wissen doch immer noch nicht, ob sie schmeckt. Wir können die Waschmaschine betrachten, Prospekte lesen, einen Verkäufer befragen, aber nicht Probewaschen. Wir können die Automarke A Probefahren und alle Tests lesen, aber nicht den Blindtest zwischen den Automarken A, B und X machen, um herauszufinden welches Auto leiser und komfortabler ist, welches die bessere Klimaanlage hat, welches am sparsamsten ist, mit welchem man den kürzesten Bremsweg hat. Wir können Fernseher im Betrieb sehen, Kaffeemaschinen betatschen und befummeln …

Letztlich treffen wir die Auswahl nach vielen auch funktionsfremden Gesichtspunkten: die Melone kommt aus Südfrankreich, die Nachbarn haben mit der Waschmaschine Y 10 Jahre lang die besten Erfahrungen gemacht, die Autos von A haben angeblich die beste Straßenlage, OLED soll das schärfste Bild bringen, die Kaffeemaschinen von C kommen aus der Schweiz, die sind gut verarbeitet usw.

Das Vertrauen in eine Marke ist dabei immer ein wichtiger Anker. Der „Wert“ der Marke lässt sich an den Preisen der gebrauchten Geräte deutlich ablesen. PL unterläuft das, indem er bewusst exklusive Marken führt , deren Wert nicht so bekannt ist und gleichzeitig gegen große Hersteller Qualitätsvorbehalte äußert. (Hier im Forum ist es oft umgekehrt Yamaha und Samsung sind vertrauenswürdig, während Burmester und Accuphase lächerlich gemacht werden. )

Äußerlichkeiten spielen ebenfalls eine wichtig Rolle. Massive Gehäuse oder spielfreie Knöpfe, werden als Indiz gesehen, dass die nicht sichtbaren inneren Funktionseinheiten ebenfalls „massiv“ und eng toleriert konstruiert sind. Auch auf diesen Zusammenhang geht PL gar nicht ein und vermeidet dadurch Auseinandersetzungen über Design oder Geschmacksfragen. Der Luxusaspekt ist ihm fremd. Die Höhe des Preises ist immer ein Maß für die Klangqualität, keinesfalls für die Qualität der Lackierung.

PL nimmt uns solche Informationsquellen aus der Hand und konzentriert alle relevanten Kompetenzen bei sich – keinesfalls haben „Blättchen“ , Foren oder Bekannte etwas Substanzielles beizutragen. Er allein hat mühsame Vergleichstests von Anlagenkombinationen gemacht, er hat sich ein Vertrauen in die Marken, die er vertreibt, selbst erarbeitet weil er eben die Entwickler oder Produzenten kennen gelernt hat. Er weiß daher sicher, dass die Kabel „gut“ sind, nicht weil sie so massiv aussehen, sondern weil „mit ihnen“ die ebenfalls „guten“ Lautsprecher entwickelt wurden. Und er kann dann auch noch konstatieren, dass die, von ihm selbst entwickelte, Preiskategorie „stimmt“.

Er ist in der Tat der Schamane, der uns eine Anlage so nahe bringt, dass wir dann gar nicht mehr zu behaupten wagen, sie höre sich nicht wunderbar an. Das Schönste und Befriedigendste ist eben doch, dass wir es ja selbst hören konnten! Alles, was er gesagt hat ist wahr! Er erzählt nichts „vom Pferd“ sondern von Pegasus, der vom Olymp zu ihm herunter gesegelt ist.

Aber jetzt genug … ich muss nach Berlin!

Gruß
Rainer
Beaufighter
Inventar
#7110 erstellt: 08. Sep 2022, 13:07
Moin,

hat Peter L diese Platte? Was meint ihr wie man damit gealtertes Silber noch mehr zur Brillanz bringen kann.

voodoo
Hüb'
Moderator
#7111 erstellt: 08. Sep 2022, 13:31

flexiJazzfan (Beitrag #7109) schrieb:
Aber jetzt genug … ich muss nach Berlin!

Rainer, ich seh' grad', du hast in der Eile deine Portemonnaie liegen lassen! Du wirst es brauchen!
8erberg
Inventar
#7112 erstellt: 08. Sep 2022, 13:47
Hallo,

ich fahr mit... und geh solange im nicht weit entfernten "Yorkschlösschen" einen oder zwei trinken...

Peter
ardina
Inventar
#7113 erstellt: 08. Sep 2022, 13:49

puffreis (Beitrag #7108) schrieb:


In letzter Zeit fragen mich einige in meinem Bekanntenkreis, welche Plattenspieler man kaufen könnte oder sollte.
Ist halt schick und passt zum Kaminofenambiente.


Und, passt dein Digitalkram besser zu deinem Laborambiente?

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