Masse und Erde am DIY Verstärker

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bukongahelas
Inventar
#1 erstellt: 06. Okt 2009, 07:07
Hi, ich baue zZt eine Stereoendstufe mit den Nelson Pass F5 Class A Modulen.
Am dreipoligen Netzkaltgeräteanschluß gibt es Erde/Schutzleiter/PE.
Trafosekundär ergibt sich die Masse an der Mittelanzapfung
beider 18VAC Sekundärwicklungen, verbunden mit je einem Minus und Pluspol der Siebelkos, der sog Zentrale Massepunkt (ZMP).
Das Gehäuse ist aus Metall und daher nach VDE an Netzerde angeschlossen.
Erde und Masse sind ansonsten völlig voneinander isoliert.

Bei Industriegeräten ist es anders, obwohl sie ein Metallgehäuse haben, ist der Netzanschluß nur zweipolig.
Das Gehäuse ist mit Masse verbunden.
Das Netzteil dieser Geräte geht wohl als schutzisoliert durch, so wie ein Fön mit vollisoliertem Plastikgehäuse.

1. Wie können/sollen Erde (PE) und Masse verbunden werden ?
a) garnicht
b) über einen Ground-Lift-Schalter (so wie PA-Endstufen)
c) über Kondensatoren,Widerstände,Thermistoren,Diodenkombinationen,etc, das ist je nach Industriegerät verschieden, habe mich an deren Schaltplänen orientiert.
Daß man sich eine Brummschleife einhandeln kann, wenn man Masse und Erde direkt verbindet, ist bekannt.

2. Bringt es brummtechnische Vorteile, das Gehäuse auf Masse zu legen, denn auf der Netzerde könnten Störungen sein,die über das Gehäuse auf die Elektronik einkoppeln ?

3. Wozu dienen die typisch 100nF großen Kondensatoren, die den Dioden der BrückenGleichrichter parallel geschaltet sind ? Ist deren Kapazität von der Leistung/Strom des Netzteils abhängig, oder nimmt man immer ca 100nF ?

4. (Für Leute mit Erfahrung mit den Nelson Pass F5 Modulen):
Ruhestrom und DC-Offset werden mit zwei Potis eingestellt,
je ein Poti im Plus und Minus Treiberkreis. Nicht wie standardmäßig je ein Poti für Idle und DC-Offset.
Bei den F5 Modulen ist es trotz völliger Erwärmung auf Betriebstemperatur ca 50 Grad am Kühlkörper nicht möglich,
die vorgeschriebenen 0,6 Volt über den Emitterwiderständen 0,47 Ohm entsprechend 1,28 Ampere Ruhestrom und gleichzeitig einen DC-Offset weniger 50mV einzustellen.
Wenn die Spannungen über den Emitterwiderständen etwa gleich sind, ist der DC-Offset ca 0,8 Volt DC.
Ist der Offset kleiner 100mVDC , sind die Ruheströme der NPN und PNP Transistoren unsymmetrisch.
Die B+ und B- sind konstant +-24 Volt DC.
Der Signaleingang ist gegen Masse testweise kurzgeschlossen,garantiert kein DC am Eingang.
Es ist keine Last angeschlossen, Endstufe läuft leer.
Der Effekt tritt bei zwei neuwertigen Modulen identisch auf,
defekte Bauelemente sind daher mE ausgeschlossen.

Gruß
bukongahelas
tede
Inventar
#2 erstellt: 06. Okt 2009, 19:40
Hallo,

zu 1.
bei kommerziell hergestellten Geräten ist oft das Netzteil in sich Schutzisoliert ausgeführt. Dann muss das Metallgehäuse nicht "Schutzgeerdet" werden.

Dazu müssen alle Netzspannungsführenden Teile so geführt und isoliert sein, dass selbst bein einem Defekt (Drahtbruch usw.) keine gefährliche Spannung auf das Gehäuse oder leitfähigen Teile kommen darf. Zusätzlich muss der Trafo für Geräte der Schutzklasse 2 geeignet sein.

Wenn das nicht gesichert ist, dann Masse mit PE und Gehäuse verbinden.

2. nach meiner Erfahrung: nein

3. die sollen diese Störungen verringern:http://home.arcor.de/dauner765/7293/MESS-1N5406.PDF

4. keine ahnung.

Grüße
Thomas
bukongahelas
Inventar
#3 erstellt: 07. Okt 2009, 05:06
Hier mal ein Bild der DIY-Endstufe.



Zu1: Ob die Ringkerntrafos SK2 entsprechen, kann ich nicht sagen. In jedem Fall ist zwischen Gehäuse und Unterseite RKT eine isolierende Kunststoffscheibe gegen Wicklungsdurchscheuern eingebaut.
Trotz sorgfältigster Isolation aller netzspannungsführenden Teile bin ich allerdings noch unsicher, ob dies als schutzisoliert bezeichnet werden kann.
Somit kommt das Gehäuse auf Netzerde.

Zu3: Ich entnehme dem Artikel, daß die Parallelkondensatoren Schaltstörungen der Dioden glätten sollen.
Ist der Standardwert von 100nF korrekt ?

Gruß und Dank
bukongahelas
spy-op
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 07. Okt 2009, 07:57
Hallo,

Zu 4.) sind die Fet,s isoliert auf dem Kühlkörper befestigt? und sind sie Selektiert?

Gruss
Dan
bukongahelas
Inventar
#5 erstellt: 08. Okt 2009, 02:12
Ja, die FET-Endtransistoren sind mit Glimmerscheiben und Wärmeleitpaste isoliert an den KK geschraubt. Die Bias bzw Temperaturstabilisierungsthermistoren sind mit Wäremeleitpaste an den EndFET befestigt.
Die F5 Module wurden komplett bestückt gekauft, ob Bauelemente selektiert wurden, bezweifle ich.
Neue Erkenntnis: Es waren pro Modul drei Voltmeter angeschlossen, zwei für die Ruheströme durch die Emitterwiderstände, eins am Ausgang gegen Masse zur Messung des DC-Offset.
Eins der zwei Ruhestrom-Voltmeter hatte eine schwache Batterie, kann sein daß Müll gemessen wurde.
Nachdem der Amp fertig im Gehäuse aufgebaut und verdrahtet ist, werde ich erneut messen und berichten.
Gruß
bukongahelas
spy-op
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 08. Okt 2009, 04:40
Hier ist der Artikel von Nelson über die F5, falls du den noch nicht hattest.http://www.file-upload.net/download-1932840/Pass-F5.pdf.html

Gruss
Dan
bukongahelas
Inventar
#7 erstellt: 09. Okt 2009, 06:40
Danke, den Artikel hatte ich schon.
Gruß
bukongahelas
Ultraschall
Inventar
#8 erstellt: 13. Okt 2009, 21:32
zu Beitrag 2 der zweite Link mit den schnellen Dioden zum Vergleich
http://home.arcor.de/dauner765/7293/MESS-BYW29.PDF
Flouy
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 19. Jul 2019, 22:33
Hallo,
ich bin auch dabei einen Verstärker bauen zu wollen. Habe einen Bausatz bestellt auf den ich noch warte.
In der Zwischenzeit mache ich mir schon mal Gedanken, wie das Netzteil auszuführen ist.
Der Verstärker soll in einem Metallgehäuse sein Zuhause finden.
Grundsätzlich würde ich dies in SK 1 ausführen wollen.
Nun kommen mir aber Bedenken, wenn ich die Masse des Verstärkers mit dem Gehäuse und letztendlich mit dem PE verbinde. Innerhalb des Verstärkers ist das ja erst mal nicht tragisch, wenn dieser in SK 1 ausgeführt ist. Aber wenn nun die Signalmasse auch mit dem PE verbunden ist, würde ich Gehäuse von SK 2 Geräten, die mit dem Verstärker verbunden sind über die Masse/Schirmung der Cinchleitungen auch auf PE legen, sofern dort Masse auch auf dem Gehäuse liegt.
Was meint ihr dazu? Habe bei Wiki was von Funktionserde gelesen, wo der PE dazu genutzt wird um Störungen gegen Erde abzuleiten. Wäre das damit abgegolten???
Weil Grundsätzlich ist es ja nicht gestattet Gehäuse von SK 2 Geräten zu erden. Oder sollte ich die Masse des Verstärkers gegen das Gehäuse isolieren?

Vielleicht könnt ihr mir bei meinen Bedenken weiterhelfen.
Kay*
Inventar
#10 erstellt: 20. Jul 2019, 02:24

Oder sollte ich die Masse des Verstärkers gegen das Gehäuse isolieren?

soft-Erdung, bitte hier im Forum suchen,
Signal-Masse getrennt von Netz-Erde,
zwei anti-parallele Dioden, parallel dazu ein 100R/5W und ein C mit 100n (X2)
Suche:
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