Vorverstärkerausgang DIY am Werksradio

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Lauscher323
Neuling
#1 erstellt: 04. Nov 2020, 21:08
Hallo,
habe ein Werks-Autoradio mit einem internen TDF8546J Verstärker-IC von NXP.
Wie so oft bei Werkradios reicht die Leistung für höhere Lautstärken nicht aus.
Nun habe ich an den Eingangpins der Verstärker-Ics Kabel angelötet und dieses Signal vor dem internen Verstärker-IC einem externen Verstärker zugeführt.
Der externe Verstärker gibt auch die abgespielte Musik wieder, aber nur mit reduzierter Lautstärke. Letzlich nur vergleichbar laut wie mit dem internen Verstärker.

Für mich gibt es 2 Erklärungen für die reduzierte Lautstärke.

1. Da das Verstärker-Eingangssignal sich auf 2 Verstärker aufteilt, bekommt jeder Verstärker nur ein "halbes" Eingangssignal ab, bzw. der Verstärker mit dem geringeren Einganswiderstand bekommt ein stärkeres Eingangssignal ab und der Verstärker mit dem höheren Einganswiderstand bekommt ein geringeres Eingangssignal ab.

Folglich müßte ich die Verbindung am Eingangspin zum internen Verstärker-IC unterbrechen, damit der externe Verstärker über das angelötete Kabel das volle Eingangssignal zugeführt bekommt.
Wenn ich die Verbindung unterbreche bekomme ich aber vielleicht Probleme mit der Fehlerüberwachung des Radios oder Verstärker-ICs, was ich vermeiden will.

2. Das Signal des Autoradios ist als Eingangssignal für den internen TDF8546J Verstärker-IC aureichend, jedoch zu schwach für den externen Verstärker.

Datenblätter zum TDF8546J von NXP finden sich ja im Netz.

Danke im Voraus für hilfreiche Informationen zu meinem Problem!
turbo_rolf
Stammgast
#2 erstellt: 04. Nov 2020, 22:45
Und, wie ist die Verstärkung des IC in Deinem Autoradio eingestellt?
Datasheet: "Programmable gain (26 dB and 16 dB), independently programmable for the front and rear channels"
Der externe Verstärker, dessen Bezeichnung Du so nonchalant verschweigst, hat welche Verstärkung? Das könnte in seiner BDA zu finden sein.

Gruß
Rolf
jonath
Inventar
#3 erstellt: 04. Nov 2020, 23:04
Die Eingangsimpedanz deines Verstärkers im Autoradio liegt bei mindestens 38kOhm, je nach Vorverstärker ist da eine zu starke Dämpfung des Signals nahezu ausgeschlossen. Daher wäre eine genauere Beschreibung mit Bildern sehr hilfreich.

Wie bereits erwähnt wird wohl einfach die Verstärkung nicht ausreichen...


[Beitrag von jonath am 04. Nov 2020, 23:08 bearbeitet]
ehemals_Mwf
Inventar
#4 erstellt: 04. Nov 2020, 23:48
Hi,
Lauscher323 (Beitrag #1) schrieb:
... 1. Da das Verstärker-Eingangssignal sich auf 2 Verstärker aufteilt, bekommt jeder Verstärker nur ein "halbes" Eingangssignal ab, bzw. der Verstärker mit dem geringeren Einganswiderstand bekommt ...

Diese Vorstellung ist grundsätzlich falsch, da es hier lediglich um Signal- (Spannungs-)Verteilung, nicht Leistungs-Verteilung geht.

In der Audiotechnik ist Spannungsanpassung üblich, d.h. Quell-Widerstand wesentlich kleiner als Last-R (Eingangs-R),
da geht selbst bei 10 "Verbrauchern" an einer Quelle nur minimal Pegel verloren.

Die unzureichende Lautstärke liegt an zu geringer Verstärkung (gain). Sie ist nicht von der Ausgangsleistung des Verstärkers abhängig (!) und daher auch kein Kostenfaktor. Sie lässt sich oft einstellen, siehe BDA.

Auch ist oft via High-Low-Adapter (der dann an die LS-Ausgänge angeschlossen wird) ein grundssätzlich höherer bzw. einstellbarer Pegel möglich.

Gruss,
Michael
Lauscher323
Neuling
#5 erstellt: 05. Nov 2020, 16:44
Hallo,
mich überrascht und freut die schnelle Rückmeldung!
Als externe Verstärker habe ich 2 "L15D Pro" modifiziert auf weniger Leistung, da mir 250 Watt an 4 Ohm-Lautsprecher im Auto viel zu viel ist und ein Netzteil mit symmetrischen ca. +- 50 VDC Versorgungsspannung nötig wäre.

Ich habe die "L15D Pro" nach Datenblatt von IRF durch Austausch von eine paar Bauteilen auf 120 Watt an 4 Ohm umgebaut, die man mit +-30 bis +- 40 VDC betreiben kann. Hierzu hatte ich ein geeignetes Netzteil mit 12 VDC Eingangsspannung und ca. +-32 VDC Ausgangsspannung gefunden.

Datenblatt von IRF, Tabelle über die 4 möglichen Leistungsvarianten auf der Seite 36 des Datenblatts:
Datenblatt von IRF

Diese 2 modifizierten "L15D Pro" mit 120 W an 4 Ohm, hatte ich problemlos mehrere Jahre in meinem alten Auto an einem Blaupunktradio mit Vorverstärkerausgang betrieben. An diesem Blaupunktradio mit Vorverstärkerausgang gab es keine Probleme mit zu geringer Lautstärke.

In der Tabelle auf der Seite 36 stehen ja Werte des Audio Gain und Widerstandswerte zum ändern des Feedback, die ich nach dem was ihr mir oben geschrieben habt anpassen könnte an das Vorverstärker-Ausgangssignal des Autoradios.

Danke im Voraus für hilfreiche Rückmeldungen!
jonath
Inventar
#6 erstellt: 05. Nov 2020, 18:22

Mwf (Beitrag #4) schrieb:

Auch ist oft via High-Low-Adapter (der dann an die LS-Ausgänge angeschlossen wird) ein grundssätzlich höherer bzw. einstellbarer Pegel möglich.


Was meiner Meinung nach hier auch die sinnvollere Lösung wäre, der IC ist von 2013, sprich so alt ist das Fahrzeug auch nicht. Da würde ich nur ungern eine zugelassene Baugruppe zerlegen...
Lauscher323
Neuling
#7 erstellt: 05. Nov 2020, 19:38
High-Low-Adapter schließe ich aus, da ich den Signalweg kurz und frei von Unnötigem halten will.

Habe mir auch ein Ersatz-Werksradio für diese Löt-Lösung preiswert besorgen können.

Das Werksradio sieht gut aus, ist mit Lenkradfernbedienung bedienbar und hat eine guten Klang aber wie bereits erwähnt zu wenig Leistung für höhere Lautstärke und ganz drehe ich den Lautstärkeregler sowieso nicht auf wegen zunehmender Verzerrungen.
Also will ich nach wie vor die externen Verstärker anschliessen als beste Lösung.

Danke im Voraus für hilfreiche Rückmeldungen!
Lauscher323
Neuling
#8 erstellt: 07. Nov 2020, 19:20
Hallo,

da die Verstärker früher am Vorverstärkerausgang des Blaupunktradios problemlos funktionierten und ordentliche Lautstärke bzw. Verstärkung lieferten muss das Vorverstärkersignal des Werksradios geringer sein, als die des früher verwendeten Blaupunktradios.

Folglich muss ich aufgrund des geringeren Vorverstärkersignals die Eingansempfindlichkeit des Verstärkers erhöhen.

Zu messen müßte das ja auch mit einem Oszilloskop sein, was ich aber nicht habe.

Im Datenblatt zum IRS2092 steht auf der Seite 2 rechts: "Note that the input impedance of the amplifier is equal to the input resistor RIN."

Datenblatt IRS2092

Der Gesamt-Eingangswiderstand besteht aus den Widerständen 330 Ohm und 3k Ohm, siehe Schaltplan.
Signaleingang

Ich reduziere diese Widerstände jetzt um 1/3 auf 220, 2k und sollte damit Erfolg haben, denke ich.

Falls die Reduzierung zu groß war kann ich dann eventuell Werte zwischen 220 und 330 bzw. 2k und 3k erproben.

Was meinen die Profis hierzu? Bin ich auf dem richtigen Weg?


[Beitrag von Lauscher323 am 08. Nov 2020, 11:06 bearbeitet]
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