Erde bei Endstufe

Wenn Metallteile berührbar sind und der Netztrafo plus die ganze netzseitige Verkabelung nicht doppelt isoliert ist, müssten eben diese Blechteile wie auch die Gerätemasse mit der Schutzerde verbunden sein. Denn sollte da mal ein Fehler auftreten, muss dieser Fehlerstrom über den Schautzleiter nach Erde abgeführt werden. Soweit die Elektrovorschrift.
Bei professionellen Geräten sind praktisch immer die Schutzleiter mit den Schaltungsmassen verbunden, allenfalls über einen sog. Groundlifter-Schalter. Werden alle Geräte an der selben Netzerde (Steckdose) betrieben und es bestehen keine weiteren Erdverbindungen (Antennenkabel), so können sich keine Brummschleifen bilden und der Betrieb ist problemlos.
Bei Einzelanfertigungen und Labormustern, die nicht zum Verkauf gelangen, müssen die Elektrovorschriften nicht so streng angewendet werden. Trotzdem oder erst recht ist auf sorgfältige Arbeit und entsprechendes, zugelassene Material zu achten.

Das Metallgehäuse sollte man immer direkt mit der Schutzerde verbinden, die Signalmasse aber bitte nicht!

Selbst wenn die ganze Audiokette mit vollsymmetrischer Signalübertragung arbeitet, legt man sich eine Brummschleife nach der anderen, wenn in jedem Gerät die Sekundärmasse direkt auf "Erde" liegt. Bei symmetrischer Signalübertragung fällt das zwar wenig auf, wirkt aber dennoch klangverschlechternd. Bei unsymmetrischer Übertragung wirkt es fatal, selbst wenn alle Signaleingänge quasisymmetrisch ausgelegt sind.

Damit die jeweilige Sekundärmasse nicht in der Luft hängt, aber dennoch keine Masseschleifen entstehen, sollte in jedem Gerät der Audiokette der zentrale Sekundär-Massepunkt über 1k//1nY mit Erde verbunden werden. Bei unsymmetrischer Signalübertragung sollten alle Signaleingänge quasisymmetrisch ausgelegt sein und die Abschirmringe jeder einzelnen Chinchbuchse über 22R an die Signalmasse gelegt werden.

Selbst die "high-endigste" Audio-Kette klingt nicht, wenn das nicht berücksichtigt wird.

Solange die Geräte an EINER Netzdose hängen und dicht beieinander stehen, also Netzleitung und Audioleitung in etwa gleich lang sind (alles in einem Rack, Netzleitungen links, Audio rechts), entstehen "keine" Brummschleifen. PA- und Studioanlagen sind praktisch immer mit Schutzerde ausgerüstet (in der Schweiz Pflicht) und bei weitem nicht alle Geräte haben einen Groundlifter-Schalter.
Man muss beim Aufbau der Anlage halt wissen, was man tut. Das sollte man aber auch sonst...
Dass natürlich symmetrische Ein- und Ausgänge (Eingänge mit Trafo!) das Problem nochmals entschärfen, ist klar, weil der Schirm nur Schirm- und keine Massefunktion haben muss und daher nicht durchverbunden wird.