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Was hört Ihr gerade jetzt ? (JAZZ)

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Don_Tomaso
Inventar
#21673 erstellt: 28. Okt 2022, 14:43
Nun, Box-Sets gibts bei ECM ja schon länger, so 5 oder 6 habe ich. Garbarek, Rypdal, Andersen, Lloyd, Weber und Erskine, habe ich gerade nachgeschaut. Nur scheinen sie jetzt das originale Artwork mitzuliefern, das ist gut. Die weißen Schuber waren etwas öde. Die Garbarek-Box enthält „Sart“, „Witchi-Tai-To“ und „Dansere“, also im Prinzip das frühe Quartet mit Stenson (plus Rypdal auf der „Sart“).
Die Buster-Williams-Scheibe ist ja fein, die kommt ins Körbchen. Danke für den Tipp!
Mr._Lovegrove
Inventar
#21674 erstellt: 28. Okt 2022, 15:31
Aber es gab in der Tat noch keines als komplette Werkschau.
Don_Tomaso
Inventar
#21675 erstellt: 28. Okt 2022, 16:29
Ach so! Nee, das wäre bei Garbarek auch etwas umfangreicher. Vor allem, wenn man den Sideman mitnimmt.
Mr._Lovegrove
Inventar
#21676 erstellt: 29. Okt 2022, 09:45
Ich versuche mich gerade noch einmal (und vermutlich für lange Zeit auch zum letzten Mal) am E.S.T:
jpc.de
E.S.T. - Esbjörn Svensson Trio
Retrospective - The Very Best Of E.S.T.

Dazu reicht mir die best of, auch wenn so etwas im Jazz in meinen Augen eigentlich eher sinnfrei ist.
Und auch wenn ich mir hervorragend vorstellen kann, wieso diese Musik so erfolgreich war und ist, so halte ich sie für absolut emotionsfrei.
Die Stücke klingen fast alle nach generischer, blutleerer, ja gar künstlich erschaffener Maschinenmusik. Keine Note hat Bedeutung, kein Akkord hat Kraft. Svenssons Spielstil entbehrt jeglicher Menschlichkeit, die Rhythmustruppe entzieht ihrer Arbeit jeglichen Swing. Das Wort Spontanität hat hier so viel Bedeutung wie Fröhlichkeit im Black Metal.

Ich kann auf jeden Fall nachvollziehen, das genau diese Merkmale, die ich bewusst mit absoluter Übertreibung negativ behaftet habe, die Hörer angezogen hat. Der Zugang zum E.S.T kann, je nach Standpunkt, nämlich in der Tat sehr einfach sein. Und womöglich sind diese Stilistiken (dann im positiven Sinne gesehen) ja genau das, was das Trio ausmacht. Denn letztlich spielen die drei Herren ja irgendwo elektronische Minimalmusik, aber mit akustischen Instrumenten, manchmal leicht angereichert mit Synthiesounds.

Es soll aber Hörer gegeben haben, die von hier aus in den Jazz gekommen sind. Immerhin.....

Die einzige Scheibe, die mich absolut überzeugt hat, war "Leucocyte", denn hier bricht das E.S.T mit seinen selbst auferlegten Grenzen und führt seine Ideen das einzige Mal konsequent zu Ende.


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 29. Okt 2022, 11:10 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#21677 erstellt: 29. Okt 2022, 19:41
Hmm ... hartes, aber aus meiner Sicht gerechtes und von mir geteiltes Urteil. e.s.t. gingen nie an mich, aus ähnlichen Gründen wie oben beschrieben.

Hier wieder ein wenig back to the basics: Jazz Classics in Digital Stereo - Part 2 - Chicago - BBC 1986. Teil 2 der Serie mit digitalen Überspielungen von Schellack-Aufnahmen des australischen Toningenieurs Robert Parker. Wie immer ist das Wort digital stereo etwas mit einer Prise Salz zu nehmen. Parker versucht, die monophonen Schellack-Platten der 1920er für ein Stereo gewöhntes Publikum aufzubereiten, es bleiben natürlich historische Aufnahmen. Wenn man des Siegeszug des Jazz an drei Städten festmachen will, dann ist es 1) New Orleans, 2) Chicago und 3) New York. Genau das sind die Titel der ersten drei Teile der o.g. Reihe und sehr hörenswert, wenn man am frühen Jazz interessiert ist. Das fand scheinbar zu Beginn des CD-Zeitalters auch MFSL, das die CDs damals mit im Vertrieb hatte.

Dazu aufgrund der heute sommerlichen Temperaturen (!) ein frischer Silvaner von einem meiner Haus- und Hof-Lieferanten, Georg Zang aus Sommerach. Extrem trockener Wein, 0,3 Gramm Restzucker ! Sehr fein.

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Mr._Lovegrove
Inventar
#21678 erstellt: 30. Okt 2022, 09:40
Nach der Blutleere von gestern läuft hier nun eine feine Scheibe aus meinem Lieblingsjahrzehnt des Jazz:
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Ted Curson
Plays Fire Down Below Prestige 1963

Bass – George Tucker
Congas – Montego Joe
Drums – Roy Haynes
Piano – Gildo Mahones
Trumpet – Ted Curson

Der schon immer völlig unterschätzte Trompeter aus Philadelphia schwebte in den 60ern immer geschickt zwischen Moderne und Mainstream und glänzte mit einem Ton genau in der goldenen Mitte.
Diese Session vom 10.12.1962 aus Rudy van Gelders Studio wägt sich eher auf der zugänglichen Seite. Drei der fünf Stücke sind teils gar bluesige Balladen, die äußerst fein musiziert sind. Nur "Fire down below" und "Show me" wägen sich im mittleren Uptempobereich, den Curson und seine Mannen fein swingend ausfüllen. Montego Joe an den Congas ist hier, ähnlich wie Ray Barretto auf Kenny Burrelles "Midnight Blue", der würzende Faktor, der der Musik eine fein flammende Note gibt.
arnaoutchot
Moderator
#21679 erstellt: 30. Okt 2022, 09:52
Ted Curson war sicherlich unterbewertet, man höre nur seine hervorragende Mitwirkung an einigen Mingus-Platten (zB Live in Antibes).

Hier feine Sonntag-Morgen-Musik: Gary Burton Quartet with Eberhard Weber - Passengers - ECM 1977. Eberhard Weber ist der Stargast und steht solistisch (mir fast ein bisschen zu sehr) im Vordergrund. Dennoch sind die Dialoge zwischen ihm, Steve Swallow (e-b), Pat Metheny (g) und natürlich Gary Burton (vib) wunderbar fliessend und einfach schön. Kein Missklang stört die Idylle ...

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crim63
Inventar
#21680 erstellt: 01. Nov 2022, 00:12
Hallo !

Ich arbeite mich gerade durch Carla Bley's "Escalator Over The Hill", 2 der 3 Platten habe ich geschafft, jetzt brauch ich erst mal ne Pause.
Michael die eine LP die Du empfohlen hast habe ich übersprungen und bin gleich bei Deinem Magnus Opus gelandet.
Es war eine günstige Gelegenheit eine noch eingeschweißte deutsche vinyle Erstausgabe zu erstehen.
Es ist schon eine recht anspruchsvolle Kost, ich habe festgestellt wenn die Musik nervig zu werden drohte kam ein plötzlicher Wechsel oder es war auf einmal Schluss mit dem Thema und ich konnte beruhigt weiter lauschen. Mal sehen wie es auf der dritten LP weitergeht.
Ich werde demnächst mit Bild noch einmal berichten wie die Sache ausging, aber ich bin zuversichtlich.
( Bei mir gab es zur Musik nur ein Mönchshof Radler..... )

Gruß Maik
arnaoutchot
Moderator
#21681 erstellt: 01. Nov 2022, 22:16

crim63 (Beitrag #21680) schrieb:
Ich arbeite mich gerade durch Carla Bley's "Escalator Over The Hill", 2 der 3 Platten habe ich geschafft, jetzt brauch ich erst mal ne Pause.


Das schaffst Du schon ! Wer Zappa gewöhnt ist, kommt auch durch den Escalator durch !



Bei mir gab es zur Musik nur ein Mönchshof Radler.....


Brav ! Das wird schon noch ... hier gibt es Wasser gemäss dem aufgedruckten Spruch: Manchmal trinke ich Wasser, nur um meine Leber zu überraschen Naja, ein kleines Gläschen Bassac Bio-Bienenwein hole ich mir dann noch. Den Wein stelle ich demnächst mal ausführlicher vor ... dazu Carla Bley Band - European Tour 1977 - ECM/WATT 1978. Exquisite Besetzung, witzige Stücke. Eines heisst Drinking Music ... oh je ... Hattest Du (Maik) ja schon vorgestellt dieser Tage ...

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[Beitrag von arnaoutchot am 01. Nov 2022, 22:23 bearbeitet]
crim63
Inventar
#21682 erstellt: 01. Nov 2022, 22:36
Hallo !

Ich mach gleich mal weiter mit dem zweiten Teil meiner Carla Bley Lauschung. Meine Zuversicht wurde mit 2 grandiosen Plattenseiten belohnt.
Von den 6 Plattenseiten hat mir Nr. 5 am besten gefallen, mit "A.I.R. (All India Radio)" und "Rawalpindi Blues". Seite 6 endet überwältigend in einer
Endlosrille, dem Summton der Musiker kann man ewig lauschen......

Carla Bley

rechts neben dem Bild steht, Alles, was nicht gesagt wurde, war noch nicht bekannt. Carla Bley

Ermöglicht wurde die Plattenaufnahme u.a. durch JCOA Records eine nicht Profit Organisation ( Jazz Composer's Orchestra Association Inc. )
Die deutsche Ausgabe übernahm natürlich ECM München.
Mitgewirkt haben an der Platte sehr viele Leute, nebe Bley und Mantler kenne ich nur Drei, John McLaughlin, Don Preston und Don Cherry.
Die Musik irgendwo einzuordnen ist mMn recht schwer, das geht von Big Band; Contemporary, Fusion, World bis zu Moderner Musik,
einfach guter Jazz.

CB EOTH

Escalator ist übrigens die Rolltreppe, mußte ich erst schauen.......
Musikalisch bin ich im reinen mit der Platte, textlich habe ich ehrlich gesagt null Ahnung....

Gruß Maik
crim63
Inventar
#21683 erstellt: 01. Nov 2022, 22:40
während meines schreibens hat Du schon einen Post eingestellt.
Danke, das war ein sehr guter Tipp von Dir Michael

Gruß Maik


[Beitrag von crim63 am 01. Nov 2022, 22:40 bearbeitet]
Hörstoff
Inventar
#21684 erstellt: 02. Nov 2022, 21:29
Hier gibt's nichts durchzuarbeiten, nur zu genießen... Carla Bley habe ich mir auch schon mal notiert.

Jetzt aber wieder die Referenz-SACD Einspielung: Soul Box von Grover Washington, Jr.

amazon.de


[Beitrag von Hörstoff am 02. Nov 2022, 21:53 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#21685 erstellt: 03. Nov 2022, 14:04

Hörstoff (Beitrag #21684) schrieb:
Referenz-SACD Einspielung: Soul Box von Grover Washington, Jr.


Was genau ist daran eine Referenz-Einspielung ? Musikalisch ist das Easy-Listening-Fusion der übelsten Sorte mit Streichern und Chor (!), Washington jr. konnte das ein wenig später auf einer Winelight viel besser. Klanglich waren die Original-Quad-Tapes nicht mehr vorhanden und man friemelte etwas aus den best available sources zusammen. Ist mir wirklich nicht klar, was da Referenz sein soll ? Erhelle mich.


Hier Herbie Hancock - Maiden Voyage (Blue Note 1965), eher nebenher. Wenigstens musikalisch eine Referenz-Platte, wenn wir schon mit diesem Begriff um uns schmeissen.

jpc.de
hifi_raptor
Inventar
#21686 erstellt: 06. Nov 2022, 16:23
Morgen
Ich habe mir gerade die Soulbox reingezogen. Dazu ein Viertel „Sonnenhügel Baldur“ Ist ein Zweigelt mit schlappen 14%.
Die Kritik unseres geschätzten Moderators in allen Ehren, ist für mich nicht so ganz nachvollziehbar.
Ei di wei der Arbeitstitel heißt Soul Box.
Somit sind z.B Streicher ein legitimes Mittel das Gefühl für Seele in einem Song zu unterstreichen.
Beim Opener wird der Arbeitstitel sehr ausgeprägt deutlich. Hingegen bei Masterpiece und Trouble Man ordentlich umgesetzt. Sicher gibt es hier auch Easy Listening Elemente - aber da gibt es ausgeprägteres.
Gut You Are The Sunshine……… ist zwangsläufig so ein ausgeprägter Easy Listening Song, ist es aber als Popsong schon.
Und dann hätten wir da noch Taurian Matador, der so gar nicht zum Arbeitstitel passt. Der Song kommt „nervös“ daher so ganz und gar nicht soulig.

Also übel Ist für meinereiner was anderes.

Zum Klang kann ich nichts sagen da ich nur eine Standard Version aus einer Billig CD Box habe. Aber ist schon okay.
Wäre zum klanglichen Vergleich die SACD interessant.

Schönen Restsonntag
arnaoutchot
Moderator
#21687 erstellt: 06. Nov 2022, 16:55

hifi_raptor (Beitrag #21686) schrieb:
Also übel Ist für meinereiner was anderes.


Nun, für mich ist diese frühe 1970er Mucke schon sehr seicht. Aber das ist persönlicher Geschmack. Meine Aussage richtete sich primär an das Statement von Hörstoff, der das ganze als Referenz-SACD bezeichnete. Wo inhaltlich oder klanglich die Referenz, als das herausragende, sein soll, erschliesst sich mir nicht.
hifi_raptor
Inventar
#21688 erstellt: 06. Nov 2022, 17:52

Habe jetzt gerade mal die Winelight gehört.

Also die ist IMHO mehr Easy Listening als die Soul Box
Vor allem mal Winelight selbst.
Frage bleibt somit woran man dann Easy Listening fest macht.

Gruß

P.S. Vergessen: In The Name Of Love auf der Winelight ist wohl so seicht und schnulzig das man darüber grinsend in den Schlaf gewogen wird……muss ja nix schlechtes sein.


[Beitrag von hifi_raptor am 06. Nov 2022, 18:03 bearbeitet]
Dieser_Benutzername_exi...
Stammgast
#21689 erstellt: 07. Nov 2022, 21:49
Bei der Miles Davis hier habe ich mich gewundert, daß alles nach rechts abgemischt wurde. Dann habe ich bemerkt, daß ich die Mono Version besitze. Das Wundern wurde größer, zumal ich keinen Balance Regler oder Mono Taste am Amp habe bis ich die "Testplatte" zur rechten gekauft habe und feststellte, daß meine Boxen falschrum angeschlossen sind. Was soll ich sagen? Ich habe gewußt, die Platte hat Potential und spielt jetzt rund aus der Mitte auf.

DSC00002 (1)


...Miles Davis – Live In Europe
Mr._Lovegrove
Inventar
#21690 erstellt: 08. Nov 2022, 20:08
Hier noch eine ganz fantastische Entdeckung:
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Herbert Joos
Ballade Noire, Free Flow Music 1992

Cornet, Flugelhorn, Artwork – Herbert Joos
Percussion – Joe Koinzer
Piano – Paul Schwarz


Der Grafiker und Trompeter Joos hat hier 1992 auf dem ganz kleinen Label Free Flow Music, das laut Discogs grade mal 18 Alben veröffentlicht hat, eine brillante Platte herausgebracht. Diese ganz hervorragend im Tonstudio Bauer produzierte Musik mit ihren teils suitenartig angelegten Stücken ist manchmal schwebend, manchmal nachdenklich und manchmal so frei und tiefgründig, man kann in ihr versinken und doch auch langzeitlich über ihr grübeln.
Joos nimmt sich viel Freiraum für lange Improvisationen jenseits des Kompromisses. Er und seine beiden exzellenten Mitmusiker spielen dabei intuitiv miteinander und wissen um die Geheimnisse guter moderner Jazzmusiker.
Die Scheibe hätte so auch gut auf ECM erscheinen können; sie klingt genau nach Manfred Eichers Beuteschema.
Don_Tomaso
Inventar
#21691 erstellt: 08. Nov 2022, 21:12
Hier läuft gerade das 2019 - also posthum - erschienene Doppel-Album

jpc.de

e.s.t. - Live In Gothenburg.

Sehr schönes Ding - wenn man e.s.t. mag, so wie ich. Die beiden anderen Live-Alben „Hamburg“ und „London“ sind auch klasse, vor allem „Hamburg“ ist meine Nummer 1. Wer's nicht kennt, sollte durchaus mal ein Ohr riskieren:

jpc.de

e.s.t. - Live In Hamburg.

Die 15-Min-Version von „Behind The Yashmak“ ist der Knaller. Dan Berglund ist schon ein geiler Bassist.
exAtelier
Stammgast
#21692 erstellt: 09. Nov 2022, 18:48
Hi Don Tomaso

Da bin ich ganz bei Dir !

Gruß
exAtelier
arnaoutchot
Moderator
#21693 erstellt: 09. Nov 2022, 20:33
Nun ja, die einen sagen so, die anderen so ...

Hier mal wieder, ich erlaube mich selbst zu zitieren:


Hier noch ein weiterer Meilenstein des Jazz: Louis Armstrong: Plays W.C. Handy - Columbia Single Layer SACD Mono 1954. Es war Armstrongs Rückkehr nach seiner eher populärmusikalischen Phase in den 1930 und 1940ern zu seinen musikalischen Wurzeln und den starken Songs von Handy, die gleichzeitig erstmals in ordentlicher Klangqualität aufgezeichnet wurde, wenngleich noch mono. Einziger Wermutstropfen ist die limitierte stimmliche Leistung von Velma Middleton, ich vermag mir nicht vorzustellen, wie das mit der wendigeren Ella Fitzgerald noch zu steigern gewesen wäre, mit der er dann wenig später aufnahm ! Klanglich ist die Single Layer SACD vorzüglich, aber das normale Remaster steht dem in nicht viel nach. Achtung: Nur nicht die CD-Erstveröffentlichung in der CBS Jazz Masterpieces Serie nehmen, die ist geschnitten und teilweise von minderwertigen Bändern gemastert. Eine meiner Lieblingsplatten des frühen Jazz.

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arnaoutchot
Moderator
#21694 erstellt: 09. Nov 2022, 21:09
Weiter zu aus dem Vor-Post Naheliegendem: Ella & Louis - Analogue Productions SACD Mono 1956/2011 (links im Bild). Einer der Über-Klassiker des vokalen Jazz . Wenn man die teure AP-SACD scheut, sollte man die Erstpressung der CD (Dennis Drake-Mastering) suchen, die gibt es oft für Cent-Beträge und die ist klanglich nahezu ebenbürtig (ich Depp hab meine weggegeben, als ich die (auch gute) Verve-SACD rechts gekauft habe ).

Zum Wein: Das minimalistische Etikett Icone ziert einen südfranzösischen Malbec. Die Malbec-Rebe, ursprünglich aus Frankreich, wird heute primär in Argentinien angebaut, kehrt aber jetzt mehr und mehr nach Frankreich zurück. Lecker ! 🍷

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crim63
Inventar
#21695 erstellt: 09. Nov 2022, 21:45
Hallo !

Die habe ich vor gar nicht so langer Zeit beim MM gesehen als ein Vinyl Reissue, hätte ich wohl mitnehmen sollen...........

Gruß Maik
arnaoutchot
Moderator
#21696 erstellt: 09. Nov 2022, 22:11
Naja, "sollen" kommt auf Deinen persönlichen Geschmack an. Wenn man es oberflächlich hört, sind es nur Standards, aber das wie macht den Unterschied. Mit Ella und Louis waren einfach zwei Ausnahmekünstler am Werk. Und Du hast auch verstanden, dass das alles Mono ist ? (egal was draufsteht, manchmal steht Stereo drauf, ist aber alles sehr gutes Mono). Wenn ich mir so einen Klassiker heute auf Vinyl kaufen wollte, würde ich wohl zum ganz neuen Acoustic-Sounds-Mastering tendieren. Gibt es für ein paar Euro mehr auch hier ...

Wenn ich mal angefangen habe, kann ich nicht mehr aufhören. Ella & Louis Again - Analogue Productions SACD Mono 1957/2012 (links). Das zweite Treffen der beiden. Warum AP nur den ersten Teil der damaligen Doppel-LP remasterte und veröffentlichte, wird mir immer ein Rätsel bleiben. Deswegen braucht man zB die Verve Master Edition (rechts), die ist komplett. Auch hier ist die CD-Erstpressung eine preiswerte Alternative.

Fun Fact: Auf beiden Platten zupfte Ray Brown den Bass, seit 1952 von Ella Fitzgerald geschieden, mit der er von 1948 -1952 verheiratet war. Scheinen sich im Guten getrennt zu haben.

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[Beitrag von arnaoutchot am 09. Nov 2022, 22:28 bearbeitet]
crim63
Inventar
#21697 erstellt: 09. Nov 2022, 22:28
Flasche leer, nur noch Rest im Glas......
Mono war mir klar, mal sehen wenn ich wieder mal da bin evtl gibt es sie noch.
klingt alles sehr vielversprechend, werde mal bei Youtube reinhorchen, soweit wie möglich.
Danke Michael !

Gruß Maik
arnaoutchot
Moderator
#21698 erstellt: 09. Nov 2022, 22:31
Um meinem Image als schwerstabhängigem Trinker entgegenzuwirken: In der Flasche ist schon noch was drin ...

Meinen Edit hast Du gesehen ? Es gibt ein neues audiophiles Vinyl-Mastering, siehe Link oben.
crim63
Inventar
#21699 erstellt: 09. Nov 2022, 22:47
sehr schön, preislich noch zu vertreten.
Ich hoffe ja das Freitag wieder Carla Bley mich mit einem weiteren Album erfreuen wird und dazu noch zwei weitere Fusion Platten,
bei der einen ist CB sogar als Komponistin aufgeführt, las Dich überraschen, ich mich auch........

Gruß Maik
Mr._Lovegrove
Inventar
#21700 erstellt: 12. Nov 2022, 09:58
Oha, mit diesem Klassiker habe ich mich noch so gar nicht beschäftigt. Schwirrt irgendwo auf der Festplatte rum....
Da nächste Woche Dienstag wieder mal Jazz live angesagt ist, habe ich gestern anbgefangen, mich darauf vorzubereiten:
jpc.de
Julian & Roman Wasserfuhr
Mosaic, Act 2022

Auf das Konzert freue ich mich schon sehr lange, denn ich schätze die beiden Brüder schon seit ihrem fantastischen Album "Upgraded in Gothenburg". Und auch die neue Platte kann nur als gelungen bezeichnet werden. Die beiden Topmusiker pendeln wieder gesschickt zwischen eingängigem Modernjazz, höchst melodiösem Jazzpop und catchy Tunes mit dem Wasserfuhr- Touch. Das mag in manchen Stücken fast schon zu poppig und geradlinig wirken, ist aber stilistisch höchst charaktervoll. Und Julians Trompetenspiel ist einfach nur großartig. Hie ein wenig Chet Baker, dort ein Hauch Art Farmer und immer ein sanft- melancholischer Unterton gepaart mit technischer Brillanz. Ich mag ihn einfach; aber seinen Bruder natürlich auch.
Und selbstverständlich darf die übliche Coverversion nicht fehlen. Dieses mal nimmt sich das Duo "Smells like teen spirit" vor, welches in einen spritzigen voranschreitenden Jazztune verwandelt wird. Das kann man gut finden oder auch nicht, schmälert den Genuß an der Platte aber kaum.
flexiJazzfan
Inventar
#21701 erstellt: 12. Nov 2022, 14:55
Applaus, Applaus ! Ich mag sie auch sehr und freue mich immer wenn wir mal wieder in diesem Jahrhundert gelandet sind.

Gruß
Rainer
Mr._Lovegrove
Inventar
#21702 erstellt: 13. Nov 2022, 10:56
Dann schnell zurück ins letzte!
Mir ist letztens eine interessante CD in die Hände gefallen (die rechte also):
IMG_20221113_083933
Lennie Tristano
s/t

Die linke Variante ist die, die ich schon seit langem besitze und im Remastering von David Donnelly kommt. Die rechte hingegen ist eine der 50 Titel aus der Serie "Atlantic Original Sound". In diesem Falle hat Jean Ristori in der Schweiz gemastert und dies gemäß des Anspruches dieser Serie gemacht, nämlich den Klang der Original LPs auf CD zu übertragen.
Klanglich könnten die beiden CDs könnte kaum unterschiedlicher sein. Da das Album zur Hälfte aus Mono- und Stereoaufnahmen besteht, gibt es aber sogar da noch Unterschiede. Die Mono- Titel klingen auf der Original Sound deutlich wärmer, aber auch weniger transparent und direkt, bieten weniger Details, bewahren aber eher den rudimentären Klangcharakter des Aufnahmezeitraumes. Die Donnelly ist allerdings weit weniger entrauscht und atmet deutlich mehr. Die Differenzen zwischen den beiden Varianten sind riesig.
Die Stereotracks sind auch weniger klar, aber deutlich dynamischer gemastert gegenüber der Donnelly. Hier ist es wohl ein Patt mit ganz unterschiedlichen Klanggewichtungen, woebei der Unterschied in Gänze geringer ausfällt.


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 13. Nov 2022, 10:57 bearbeitet]
Mr._Lovegrove
Inventar
#21703 erstellt: 13. Nov 2022, 18:14
Und da bin ich doch vorhin wegen einer Werbung über einen echten Fusionbrecher gestolpert, der mir vorher unbekannt war:
jpc.de
Hiromasa Suzuki
Rock Joint Biwa - Kumikyoku Furukotohumi
1972

Bass – Kunimitsu Inaba
Biwa – Shiho Miyake
Directed By – Tatsuo Arai
Drums – Hideo Sekine
Electric Piano, Piano – Hiromasa Suzuki
Guitar – Kiyoshi Sugimoto
Percussion – Akira Ishikawa
Saxophone – Takeru Muraoka
Trumpet – Tadataka Nakazawa, Takehisa Suzuki

Suzuki als Interpreten kenne ich schon von einigen anderen herausragenden japanischen Fusionplatten; er ist ja schließlich eine Jazzlegende im Land der aufgehenden Sonne.
Was der geniale Pianist aber hier abliefert, das spielt schon in einer eigenen Liga und zählt zu den alles überragenden Fusionplatten. Die technisch über alles erhabene Truppe startet mit "Ame No Iwayado" in eine so abenteuerliche wie packende Reise quer durch einige Musikgenres, die auf den ersten Blick als wenig vereinbar gelten könnten. Hier trifft treibender Post-Bop auf Rockjazz und mündet in japanische Trommelmusik. Dabei klingt dieses Konglomerat so organisch, als ob die Jungs nie was anderes gemacht hätten.
Doch als ob das nicht genug Stile sind, die man mischen könnte, hört man in den folgenden Stücken Fusionen aus Rockjazz und moderner Klassik und anschließend mit "Ashiharashiko" riesengroßes großes Post- Garage- Beatrock-Jazz- Tennis, in dem Gitarrist Sugimoto und Meister Suzuki selber zeigen, was eine rechte Fusion ist. Drummer Sekine treibt in hartem 4/4 voran und spornt die beiden Solisten in schwitzende Spitzenleistungen.
Im weiteren Verlauf des Albums hört man immer wieder genialistische Mischmomente voller unterschiedlicher Zutaten, die allesamt als mehr als gelungen angesehen werden können.
Und so verschiedenartig die Stücke gelagert sind, so trifft man immer wieder auf verbindende Elemente wie harte E-Gitarren, rockige Rhythmen oder fernöstliche Einflüsse. Und immer geht es hart voran, treibt der Beat einen in den Strudel.
Ich darf von mir sagen, wirklich so einige Fusionplatten zu kennen (auch in Verbindung mit dem Jazzrock- Thread), aber diese hier steht jetzt schon beinhart in den Top 10 und darf die Bezeichnungen "absoluter Knaller" und "Meisterwerk" zurecht tragen und ist zudem für seine Zeit exquisit produziert.


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 13. Nov 2022, 18:16 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#21704 erstellt: 13. Nov 2022, 18:54

Mr._Lovegrove (Beitrag #21703) schrieb:
Suzuki als Interpreten kenne ich schon von einigen anderen herausragenden japanischen Fusionplatten; er ist ja schließlich eine Jazzlegende im Land der aufgehenden Sonne.


ok, wieder was gelernt, ich kannte diesen Suzuki noch nicht, dafür ein paar andere japanische Suzukis ... klingt interessant.

Hier Aldo Romano (dr), Henri Texier (b) und Louis Sclavis (cl, ss) mit dem dritten Teil ihrer Afrika-Trilogie African Flashback (Label Bleu 2005). Mit dem Fotografen Guy Le Querrec erkundeten sie Mitte der 1990er Zentralafrika und veröffentlichten insgesamt drei Alben, die auf den Erlebnissen und Fotos der Reisen resultieren. Die hier gehörte ist die dritte und abschliessende. Musikalisch ist das breit gefächert von folkloristischen bis freien Themen, exquisit gespielt. Die Box enthält zwei Booklets mit Fotos der Reisen und von Le Querrec.

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Mr._Lovegrove
Inventar
#21705 erstellt: 13. Nov 2022, 20:06

arnaoutchot (Beitrag #21704) schrieb:

ok, wieder was gelernt, ich kannte diesen Suzuki noch nicht, dafür ein paar andere japanische Suzukis ... klingt interessant.


Na dann schau mal hier und hier und auch hier. Auf allen dreien war Hiromasa "Colgen" Suzuki massiv beteiligt.
Und die hier kann ich dann auch noch empfehlen:
R-8663307-1466161666-4680
Hiromasa Suzuki
High-Flying,
1976
Mr._Lovegrove
Inventar
#21706 erstellt: 16. Nov 2022, 21:27
Gestern abend gab es mal wieder Livejazz hier im Theaterstübchen. Die Brüder Julian und Roman Wasserfuhr waren mit ihrem Quartett zu Gast und haben vor vollem Haus gespielt. Es war so voll, dass selbst die Servicekräfte nur minimal Platz zum Gläserjonglieren hatten. Die Stimmung war bestens, die Leute hatten Bock auf die vier Jungs. Und so wurde es ein absolut unterhaltsamer und vorallem beschwingter Abend, in dem die Brüder das Haus unter voller Kontrolle hatten.
Nun ist ihre Musik ja auch extrem zugänglich und vermag sogar nicht-Jazzer zu begeistern. Vorallem Julian am Klavier sprudelte nur so vor Einfällen und teils wirklich mitreißenden Soli. Sein Bruder bezirzte an Trompete und Flügelhorn, Bassist Markus Schieferdecker (hier auch am E-Bass zu hören) und Schlagwerker Oliver Rehmann hatten zwar jeweils nur ein volles Solo, machten aber ordentlich Dampf.
Dass, für mich ganz persönlich zumindest, ausgerechnet eine lange und in Teilen abstrakte und innovative Improvisationsschleife über Stings "Englishman in New York" der Höhepunkt war, lag am restlichen Material. Ich hatte das Gefühl, dass diese doch oftmals zu zugänglichen Stücke die Herren in Ihrer Freiheit stark eingeschränkt haben. Offensichtliche Freiheit und Komplexität hören sich ehrlicherweise anders an. Und so spielten sich die abwechselnd solierenden Brüder durch ein gar schon populär wirkendes Repertoire, das auf jeden Fall die meisten mitriss (was nun das wichtigste bei einem Konzert ist), mir aber deutlich zu oberflächlich und poliert war. Da war mir auch zu wenig Interaktion innerhalb aller vier und zu wenig Spontanentzündung.
Aber hey, das Bier war gut. Das haben die beiden Wasserfuhrs, die seit 2017 auch Bierbrauer sind, gleich mitgebracht und man konnte es verköstigen. Schnaff - Das Jazz-Bier heißt das Gebräu. Ich hatte ein Pale Ale und es war äußerst lecker. Auch andere Gäste waren begeistert, denn auf fast jedem Tisch stand mindestens eine Flasche.
Fotos habe ich leider keine dieses Mal; es war einfach zu eng und zu voll.


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 16. Nov 2022, 21:31 bearbeitet]
crim63
Inventar
#21707 erstellt: 16. Nov 2022, 22:37
Hallo !

Danke für diesen guten Konzertbericht, immer schön zu lesen was Live so abgeht, auch wenn Du nicht zu 100% zufrieden warst.
Ich bin mit meiner LP auch nicht gerade wohlgestimmt. Bei Youtube bin ich auf Janne Schaffer gestossen, eher zufällig, ist er doch ein in
Schweden bekannter Songwriter, Session Guitarist, und Producer. Dazu kam noch ein interessantes Cover, passend zum Titel, "Earmeal".
Platte bestellt, mit dem guten Cover ( mehr als doppelt so teuer wie das was jetzt zu sehen ist ) und doch das falsche bekommen.
Ich hab den Verkäufer angeschrieben, mal sehen was er meint.
Die Musik ist guter Jazz Rock, mit den weiteren Musikern kann ich namentlich nichts anfangen, aber vielleicht kennt einer von Euch
den Einen oder Anderen neben Janne Schaffer an der Gitarre.
Bass – Mike Porcaro, Stefan Brolund (Titel: B5)
Drums – Jeff Porcaro
Flute – Björn J:Son Lindh
Keyboards – Björn J:Son Lindh, Peter Robinson, Steve Porcaro
Percussion – Joe Porcaro, Malando Gassama

JS E

hier noch das passendere Cover:

original

Janne Schaffer – Earmeal

Gruß Maik


[Beitrag von crim63 am 16. Nov 2022, 22:38 bearbeitet]
exAtelier
Stammgast
#21708 erstellt: 17. Nov 2022, 17:10
Junge Junge, wenn Du mit den Pocaro Brüdern nix anfangen kannst, dann google mal "TOTO" !!

Ist zwar nicht grade Jazz, aber das sind oder eher waren ;-( echte Meister ihrer Instrumente.

LG
exAtelier
arnaoutchot
Moderator
#21709 erstellt: 17. Nov 2022, 22:42
Instrumentell waren die Porcaros sicherlich nicht schlecht, aber wenn man sieht, wie wenig sie daraus gemacht haben ... Toto ... bin schon still.

Hier fiel mir Keith Jarrett / Gary Peacock / Jack DeJohnette - Somewhere - Luzern July 2009 - ECM 2013 in die Hand. Eine der wenigen Trio-Scheiben, die ich noch nicht hatte. Ich gebe zu, selbst ich tue mich schwer, die Übersicht zu behalten. Mit einem Wort: Superb ! Inhaltlich nicht nur Standards, sondern deutliche Erweiterungen mit (komponierten) Improvisationen von KJ. Klanglich extrem brilliant. Sein Raunzen und Grunzen hält sich auch in Grenzen ...

R-4593655-1380795577-2451
arnaoutchot
Moderator
#21710 erstellt: 18. Nov 2022, 21:52
Nochmals Jarrett. Mir fiel auch noch die CD-Ausgabe von Bregenz / München 1981 in die Hand. Als LP-Box habe ich das schon seit kurz nach Erscheinen. Die CD hat den Vorteil, dass man wenigstens Bregenz ohne Aufzustehen hören kann. Ich halte das Konzert in Bregenz damals für eine Sternstunde, es gehört für mich zu den drei besten Jarrett-Solokonzerten. Interessant ist der Vergleich mit den letzten Konzerten aus den 2010er Jahren. In Bregenz entwickelt sich jede Note aus der vorigen, es ist ein ununterbrochener Fluss an Ideen, nicht die abgehackten und sich wenig aufeinander beziehenden Parts der späten Konzerte.

Dazu einen feinen Saint-Emilion Grand Cru, ein Gedicht ! Viel besser (und teurer) wird es weintechnisch bei mir nicht.

IMG_4561D
crim63
Inventar
#21711 erstellt: 19. Nov 2022, 00:32
Hallo !

Zu Toto noch ein Satz, weltbekannte Band, machen gute Musik, ich muß ehrlich sagen mehr weiß ich da nicht, sind an mir komplett vorrüber gegangen.

Aber Carla Bley, mit einem weiteren Neuzugang in meiner Sammlung hat mich nicht enttäuscht.
Sie und Ihre Band spielen wieder Par Excellance, der Opener Reactionary Tango versetzt mich schon im leichte Extase......
Die zweite Seite wirkt da schon etwas Freier aber das tut dem Musikerlebnis keinen Abbruch.

Carla Bley SS

Carla Bley / Social Studies / 1981 / WATT, ECM / WATT/11, 2313 111

Gruß Maik
Mr._Lovegrove
Inventar
#21712 erstellt: 19. Nov 2022, 10:59
Hier liegt der erste Schnee und passend dazu eröffne ich die Jazz- Wintersaison mit meinem persönlichen Favoriten für diese Jahreszeit:
jpc.de
Jan Garbarek
Legend of the seven dreams, ECM 1988

Also dazu muß ich ja wohl nix mehr schreiben....
arnaoutchot
Moderator
#21713 erstellt: 20. Nov 2022, 15:57
Hier auch Garbarek ... zusammen mit den oben gehörten Jarrett-Platten schwemmte es auch die Dansere-Box von ECM an. Enthält die Alben Sart (1971), Witchi-Tai-To (1973) und Dansere (1975). Auch wenn die Besetzung bei allen drei Alben gleich ist (nur auf der Sart kommt noch Rypdal hinzu), so unterscheidet sich Sart an Freiheitsgraden doch deutlich von den zwei letzteren. Gerade höre ich die Witchi-Tai-To, das ist eine gute Platte, aber so wie Michael (Lovegrove) wohl kein Jarrett-Fan mehr wird, wird das mit mir und dem Norweger nichts mehr ... ich habe das alles noch auf Vinyl und werde die Box nicht behalten, falls jemand Bedarf hat ...

IMG_4563D
crim63
Inventar
#21714 erstellt: 20. Nov 2022, 22:35
Hallo !

Das ist eine sehr gute Idee von dem einen Michael, die Wintersaison mit Garbarek einzuläuten, da mach ich gleich mal mit. Obwohl die
"Legend of the seven dreams" eher mein Favorit ist als die "Witchi- Tai- To", habe ich diese heute mal bevorzugt, hat ja der andere Michael auch gehört.
Die Platte geht ja mit dem Carla Bley Stück A.I.R. los und endet mit dem 20 min. Stück " Desireless" von Don Cherry welches in seiner Darbietung
wunderbar gelungen ist.

Jan Garbarek

Gruß Maik
PS: Eigentlich passt ja jetzt die Jim Pepper "Witchi-Tai-To" hinterher, aber die hab ich dieses Jahr schon gehört.........


[Beitrag von crim63 am 20. Nov 2022, 22:37 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#21715 erstellt: 21. Nov 2022, 17:32
Hier weiter mit Jarrett-Solokonzerten: Bremen - Lausanne 1973 (ECM 1035-37). Ich trage mich mit der Idee, mich sukzessive mal durch alle Solokonzerte zu hören, so weit ich eben komme. Ich habe gerade ermittelt, dass ich 28 Konzerte von Jarrett habe, wenn ich nichts vergessen habe. Ich höre schon das gequälte Stöhnen von nicht so grossen Freunden des Mannes.

Hier gerade Lausanne März 1973, das früheste Live-Solo-Konzert das ECM von KJ veröffentlicht hat (Bremen ist von Juli 1973). Ein furioser Beginn, ein Gedankenfluss, der mit nur einer kurzen Unterbrechung 64 Minuten aus KJ strömt. Ich hatte es hier schon gesagt, aus meiner Sicht inhaltlich und auch klanglich besser als das zwei Jahre später aufgenommene und ungleich berühmtere Köln Concert.

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arnaoutchot
Moderator
#21716 erstellt: 21. Nov 2022, 18:47
Noch eins: Jarrett - Vienna Concert - Juli 1991 (ECM 1481). Fast 20 Jahre später als Lausanne, der damalige End-Zwanziger KJ geht nun auf die 50 zu. Die rund 70minütige Performance ist klar in zwei Parts geteilt mit einer offensichtlichen Pause dazwischen. Dennoch fliesst das Konzert, mir kommt es stärker von klassischen Formen beeinflusst vor, das kann ich mir aber auch einbilden, weil es in der Wiener Staatsoper aufgenommen ist und Jarrett in den 1990ern ja auch viel klassische Musik für ECM New Series aufgenommen hat.

IMG_4575D
crim63
Inventar
#21717 erstellt: 21. Nov 2022, 22:40
Hallo !

Ich muß mal kurz die traute Zweisamkeit von Dir Michael und Herrn Jarrett unterbrechen, übrigens sehr schöne Bilder deinerseits mit immer wieder
neuen Figuren oder farblich passenden Tassen zur CD.
Ich habe ca. ein Dutzend LP's von Pat Metheny aber die Vorliegende ist die langatmigste in meiner Sammlung, ich hab es heute wieder einmal angehört
und komme zu keinen anderen Ergebnis als beim letzten mal. Hat er 2020 herausgebracht mit Band und großem Symphonie Orchester,
aber das klingt alles wie schon 1000 mal gehört, keine neuen Ideen. Die Platte kommt wieder ins Regal wo sie nun erst einmal länger stehen wird.
Was ganz anders ist da der Nachfolger "Side Eye NYCV1.IV" der ist wohl morgen dran.

PM FTP

Gruß Maik

PS: die Janne Schaffer die ich letztens hier vorstellte ging heute wieder zurück ( falsches Cover ) 23€ hat die Platte gekostet, ich habe 10€ Rabatt vorgeschlagen, wollten sie nicht mitmachen, Bitte dann nicht !
Michael Du weißt warum ich die Platte haben wollte.......
arnaoutchot
Moderator
#21718 erstellt: 22. Nov 2022, 11:07

crim63 (Beitrag #21717) schrieb:
Michael Du weißt warum ich die Platte haben wollte....... ;)


Janne Schaffer ? Nein, das weiss ich leider nicht (mehr) ? Ich kenne den nur vom Namen her.

Zurück zu meiner "Zweisamkeit" mit Keith. Ein weiteres Konzert aus den 1990ern, und zwar Mailand, La Scala, Februar 1995. Ursprünglich erschienen nur die oben gezeigte Vienna und La Scala an Solokonzerten in den 1990ern, viel später wurden die Konzerte aus Modena, Turin, Ferrara und Genua (1996) in der Multitude of Angels Box nachgeschoben. Auch in den 1980ern wurden mit Bregenz/München (1981) und Paris (1988) nur drei Konzerte veröffentlicht. Das hat mich gerade selbst überrascht, ich hätte gedacht, es wären mehr.

La Scala ist ähnlich aufgebaut wie Wien mit einem längeren Part 1 (45 min), einem kürzeren Part 2 (28 min) und der Zugabe Over the Rainbow (6 min). Insgesamt kommt es mir verhaltener vor, KJ sucht stärker nach den Tönen, die wunderschöne Zugabe ist nahezu eine Befreiung/Erlösung. Kein Konzert, mit dem ich in KJs Solo-Welt einsteigen würde ... bin jetzt zu faul, die CD zu holen, deswegen gibt es nur ein Bild von jpc ...

jpc.de
crim63
Inventar
#21719 erstellt: 22. Nov 2022, 11:45
Hallo und guten Morgen !

Michael, das ist relativ schnell gesagt, Janne Schaffer und Ich, Maik Schaffer.
incl. guter Musik von Janne.

Gruß Maik


[Beitrag von crim63 am 22. Nov 2022, 11:46 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#21720 erstellt: 22. Nov 2022, 18:18
Ah, dieser Zusammenhang war mir entgangen !

Hier noch eine: Jarrett - Sun Bear Concertos - Kyoto Nov 5, 1976. Eine gewaltige Box, die ob ihres Umfangs schieres Entsetzen in der Fachwelt auslöste. Auch ich stand als junger Mensch vor dem 10-LP-Klotz und dachte bei mir: Welcher Verrückte kauft und hört 10 LPs mit Soloklavier Nun, ein Verrückter wie ich, ein paar Jahre später, allerdings dann schon als 6-CD-Box. Kyoto ist eine packende Performance mit in der ersten Hälfte über 40 Minuten fliessenden melodischen Ideen. Leider ist der Klang der remasterten CDs nicht optimal, im Mittel- und Hochtonbereich klirrt das Klavier stellenweise (das soll aber bei der LP-Ausgabe noch schlimmer sein, die LPs hab ich bislang nie gehört). Dennoch ein Musterbeispiel für das, was KJs Solokonzerte ausmacht.

IMG_4578D


[Beitrag von arnaoutchot am 16. Jun 2024, 10:10 bearbeitet]
hifi_raptor
Inventar
#21721 erstellt: 22. Nov 2022, 18:29
Hi
Kann man in HiRes auch in verkürzter Form mit 10 Nummern haben.
Oder entspricht das den 10 LP´s .
Gruß

P.S. Fast vergessen: zu diesen langen Soli passt perfekt ein Top Amarone vom Arduini oder Tanuta Santa Maria. Ausgesprochen exquisite Weine


[Beitrag von hifi_raptor am 22. Nov 2022, 18:40 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#21722 erstellt: 22. Nov 2022, 18:51
Da fehlen die Zugaben, die in der Box noch zusätzlich auf einer CD enthalten sind. Ansonsten scheinen die fünf Konzerte aus Japan komplett zu sein. Ich befürchte nur, dass das Mastering auch in Hi Rez das gleiche wie das der CD-Ausgabe aus 1990 ist. Für Wein war es nachmittags um 15 Uhr noch zu früh
hifi_raptor
Inventar
#21723 erstellt: 22. Nov 2022, 19:00

Okay - gilt das auch für das Köln Konzert - habe ich in HiRes. Hatte das Konzert nur mal von LP gehört.
Vergleichshören wäre angesagt mit Wein nach 18:00 Uhr.
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