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Was hört Ihr gerade jetzt ? (JAZZ)+A -A |
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Autor |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
#21523 erstellt: 22. Jul 2022, 04:23 | |
Diese Bill Evans Scheibe enthält die wahrscheinlich schönste traurig- melancholische Jazzmusik überhaupt. Wie Evans im Spätherbst seines Lebens hier fast in emotionaler Zeitlupe zwischen bittersüßer Wehmut, altersweiser Melancholie und dem richtigen Hauch eines Lächelns ans Werk geht, ist mehr als meisterhaft. Sein Frühwerk und sein erstes legendäres Trio und die Village Vanguard Aufnahmen hin oder her, ich halte dies für seine beste Platte. Aber hier läuft zum wiederholten Male eine Wundertüte voller Überraschungen: Kurt Rosenwinkel Star of Jupiter, 2012 Kurt Rosenwinkel – guitar and vocals Aaron Parks – piano Eric Revis – bass Justin Faulkner – drums Bei Doppelalben, egal welchen Genres außerhalb der Klassik, bin ich immer skeptisch. Es ist wahrlich eine Kunst, über 90 Minuten oder mehr so unterhaltsam zu sein, dass man als Hörer nicht vorzeitig aufgibt oder abschaltet. Doch dem Gitarristen aus Philadelphia gelingt es sogar mühelos, die Überlänge mit Spannung zu füllen. Und gleich zu Beginn geben er und und sein Quartett aus jungen Erneuerern des Jazz richtig Gas. "Gamma Band" ist ein Alternative- Jazz- Kracher vom feinsten. Ein exzellenter Start mit viel Druck, nach dessen Ende der Gitarrist das Tempo aber rausnimmt. Und genau das finde ich sehr gut. Jetzt taucht das Quartett, zumeist im Midtempo, angelegt, in konzentrierten und immer auf Zug gespielten Modernjazz ab. Es erinnert manchmal ein wenig an Metheny, aber das ist nur ein Hauch der Rückbesinnung, den Rosenwinkel ist einer der eigenständigsten Gitarristen der Szene. Rosenwinkel Kompositionen sind, und das ist der eine große Pluspunkt, äußerst unterschiedlich und stilistisch flexibel angelegt. Mal hören wir Indie- beeinflußte Musik, mal Fusioanleihen und mal auch ganz klassischen Mainstreamjazz. Der zweite Grund, wieso diese lange Bahn so gut funktioniert, ist die Band selbst. Rosenwinkel scheinen seine Ideen nie auszugehen. Und gerade der brillante und teils pressend agierende Justin Faulkner nimmt sich dieser endlosen Sprudelei an und treibt seinen Boss gekonnt vor sich her. Parks und Revis haben zumeist reine Rhythmusarbeit zu leisten, aber das machen sie ganz hervorragend, wobei der Tastenmann mit einigen äußerst kreativen und stimmungsvollen Soli am Keyboard brilliert. Hier spielt ein Jazzquartett mit dem Können von studierten Improvisatoren, aber mit den Attitüden einer Indie- Rockband. [Beitrag von Mr._Lovegrove am 22. Jul 2022, 05:26 bearbeitet] |
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Dieser_Benutzername_exi...
Stammgast |
#21524 erstellt: 22. Jul 2022, 17:37 | |
Hier eine Tribute Platte an Chet Baker aus Italien ....Rava, Fresu, Bollani, Pietropaoli, Gatto – Shades Of Chet |
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arnaoutchot
Moderator |
#21525 erstellt: 23. Jul 2022, 10:54 | |
Schöne Platte, und die Vinyl-Ausgabe ist sicherlich auch beeindruckend. Ich hatte sie vor nicht allzulanger Zeit hier auch gehört. Aber diese Platte kann man ruhig immer wieder auflegen ... |
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Stammgast |
#21526 erstellt: 23. Jul 2022, 17:00 | |
Passt zur Langsamkeit die einem gerade meteorologisch aufgezwungen wird. Läuft gerade nochmal. Was ich noch nicht verstanden habe ist, wo wurde das Rund gepresst. Im Runout hats SST und Kr |
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ardina
Inventar |
#21527 erstellt: 23. Jul 2022, 18:08 | |
Heute Morgen kurz einen Besuch auf dem örtlichen Flohmarkt gemacht und, unter anderen, 3 x 3 Euro für diese alten Platten ausgegeben. Cover mit leichten Altersspuren, aber im Inneren 3 einwandfreie Schallplatten. Nach Wäsche nahezu Fehlerfrei. Charlie Parker & Dizzy Gillespie – The Birth Of Modern Jazz Diese Aufnahmen aus Mitte der ´40 Jahre wirken auf mich immer etwas „angestaubt“, wobei hier gute und flotte Stimmung gemacht wird. Eine schöne Compilation mit, im Wesentlichen, folgenden Musikern: Sarah Vaughan Et Son Orchestre Joe Marsala Sextet Dizzy Gillespie Sextet Dizzy Gillespie All Star Quintet Modern Jazz Quartet – Star-Collection John Lewis - Piano Milt Jackson - Vibraphon Percy Heath - Kontrabass Kenny Clarke – Schlagzeug Für mich wirklich cooler Jazz, nicht nur weil das so einsortiert wird. Ich mag aber auch das Vibraphon Spiel von Milt Jackson. Ron Carter Presents Eric Gale – In A Jazz Tradition Bass – Ron Carter Drums – Grady Tate Guitar – Eric Gale Organ – Lonnie Smith Tenor Saxophone – Houston Person Engineer, Mastered By – Rudy Van Gelder Recorded at Van Gelder Recording Studio, Englewood Cliffs, New Jersey, on November 29, 30, 1987. ℗ 1988 Nippon Phonogram Co. Ltd Diese Platte gefällt mir besonders gut und sticht auch etwas heraus, da deutlich jünger und 1987 aufgenommen. Richtig flott swingender Bop mit tollem Ron Carter Bass und ebenso gutem Grady Tade am Schlagzeug. Natürlich auch erwähnenswert das ausgeprägte Orgel Spiel von Lonnie Smith, Jazz-Gitarre von Eric Gale und das Saxophone von Housten Person die sich gleichberechtigt einbringen. Die Platte ist auch klanglich hervorragend. |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
#21528 erstellt: 24. Jul 2022, 06:43 | |
Ich hatte Michaels Tipp damals schon gelesen, aber erst der erneute Tipp hat mich angestoßen, da mal rein zu hören. Sehr schön. Hier versuche ich mich mal wieder an schwierigerem Material und es gelingt sogar recht gut: Alice Coltrane Ptah The El Daoud 1970 Alice Coltrane — harp, piano Pharoah Sanders — tenor sax, alto flute, bells Joe Henderson — tenor sax, alto flute Ron Carter — bass Ben Riley — drums Die Witwe von John Coltrane beschäftigte sich in den 70ern ja auch musikalisch mit spirituellen Dingen und strebte nach Höherem. Dieses ihr drittes Album klingt aber in den Arrangements und der Grundbesetzung in großen Teilen noch recht zugänglich und weit bodenständiger als spätere Platten. Sicher, gerade ihr Harfenspiel in "Blue Nile", das die beiden Flöten von Henderson und Sanders mit mystischer Hypnose umwabert, hat mit konventioneller Jazzmusik nichts mehr zu tun und ist auch ganz anders gelagert als das einer Dorothy Ashby, aber es ist dennoch mehr als faszinierend. Ansonsten wandert das Quintett sicher auch auf Grund der mentalen Verwandschaften der Beteiligten extrem sicher auf einem Pfad zwischen Spiritual Jazz, avantgardistischen Einflüssen, bluesigen Elementen und einigen Portionen Freejazz. Vorallem Henderson brilliert mit teils rauher Freiheit, in der er seine Herkunft vom Hard Bop gänzlich verwischt. Er sollte ja quasi zeitgleich bis tief in die Siebziger hinein seinen eigenen musikalischen Befreiungsweg gehen. Diese Platte ist unheimlich faszinierend und spannend und bietet eine ganz eigene Sichtweise auf den Fortgang des Jazz. [Beitrag von Mr._Lovegrove am 24. Jul 2022, 06:43 bearbeitet] |
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vampula
Stammgast |
#21529 erstellt: 24. Jul 2022, 16:16 | |
angeregt von Alice Coltrane gab es heute Mittag auch ein bisschen schwieriges Material Sun Ra - Space Is the Place (1973) wenn ich so überlege wie lange mich diese Aufnahme begleitet,was auch zu heftigsten Auseinanderdersetzungen mit einer ehemaligen Freundin führte,aber schon sehr lange her Sicher schwerer Avantgarde Jazz,aber was für eine unglaubliche Verschmelzung. [Beitrag von vampula am 24. Jul 2022, 16:20 bearbeitet] |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
#21530 erstellt: 25. Jul 2022, 06:21 | |
Nach all den etwas oder auch etwas viel schwereren Platten hole ich mal den puren Sonnenschein an meinen Hörplatz: Larry Coryell Live from Bahia, 1992 Acoustic Guitar, Electric Guitar – Larry Coryell, Romero Lubambo Drums – Billy Cobham Electric Bass – Nico Assumpção, Francisco Centeno Keyboards – Luiz Avellar Percussion – Monica Millet, Tião Oliveir, Bashiri Johnson Soprano Saxophone, Alto Saxophone – Donald Harrison Trumpet – Marcio Montarroyos Vocals, Acoustic Guitar – Dori Caymmi Der Albumtitel ist etwas irreführend, denn diese Aufnahmen entstanden in einem Studio, weil wohl die wirklichen Liveaufnahmen nicht verwendbar waren. Deswegen heißt es im Booklet auch "recorded on location". Sei es drum, es ist eine ganz famose Brasil- Fusion- Platte mit einer Gewichtung in Richtung Brasil. Jedoch ist es mitnichten eine Umgestaltung von alten Klassikern des Landes, sondern Coryell und seine Mannen haben einige Originals mitgebracht, die kompositorisch gar nicht immer aus dem direkten Latinumfeld kommen. Und genau deshalb funktioniert diese Fusion so großartige. Hier gibt es jede Menge progressive Untertöne zu hören, die die Musik in die Tiefe gehen lassen. Und doch ist der Grundtenor der von Wärme, Entspannung und lockerem Leben. Perfekt für einen heißen Tag wie den heutigen. [Beitrag von Mr._Lovegrove am 25. Jul 2022, 06:22 bearbeitet] |
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vampula
Stammgast |
#21531 erstellt: 25. Jul 2022, 16:23 | |
arnaoutchot
Moderator |
#21532 erstellt: 25. Jul 2022, 17:22 | |
@Michael: Ganz starke Platte, die Ptah the El Daoud, mE Alice Coltranes beste, was primär an den beiden Bläsern liegt ... @Vampula: Mit Sun Ra's Space is the Place konnte ich noch nie etwas anfangen, obwohl ich ja schon ab und an mal in freiere Gefilde eintauche. Das bleibt kakophonisches Geblubber für mich. Mouskouri hab ich mal auf meine Hörliste gesetzt, hab schon viel Gutes darüber gehört. Hier hat wohl auch Quincy Jones einen wesentlichen Beitrag. Etwa zwei Jahrzehnte später nahm er ja dann einen anderen Quäker unter seine musikalischen Fittiche und war an einer der meistverkauftesten Platten aller Zeiten beteiligt. Hier Heat Music: Monty Alexander Trio - Live Montreux 1976 - MPS 1977. Wurde hier schon zurecht oft gehört und gezeigt, bei mir wird sie unter dem Namen Die Schlauchplatte geführt. Ich frage mich immer, was genau der Schlauch, der aus dem Klavier kommt, zu bedeuten hat ? Inhaltlich und klanglich Power-Trio Jazz vom Feinsten, der alte Oscar Peterson muss stolz auf seinen Schüler gewesen sein, den er damals ja auch zu MPS gebracht hat. |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
#21533 erstellt: 26. Jul 2022, 11:36 | |
Ich kann mir gut vorstellen, dass das ein Mikrofonkabel ist. Wäre zwar eine sehr direkte Abnahme, ist aber durchaus möglich. Leute, ich hätte übrigens mal wieder Lust auf einen Themen- Thread. Ich weiß, Zeit ist kostbar, aber wir müssten ja nicht hetzen. Im Sinne gegenseitiger Beflügelung würde es aber das intensivere Mitmachen von mehr als 2-3 Personen voraussetzen. Es sollte kein reiner Bilder- Posting- Fred werden. |
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arnaoutchot
Moderator |
#21534 erstellt: 26. Jul 2022, 12:31 | |
Ja, klar, wenn es kein Kühlschlauch für Alexanders heftige Tastenanschläge ist, was ich nicht vermute , dann muss es ein Mikro-Kabel sein. Irritiert mich aber, seit ich die Platte das erste mal gesehen habe. @Themen-Thread: Ja, gerne, schlag etwas vor. Ich bin - wenn immer ich etwas beitragen kann - dabei. |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
#21535 erstellt: 26. Jul 2022, 14:03 | |
Spontan fallen mir da folgende Themen ein: - Unterbewertete Alben (Alben, die im Schatten von Klassikern stehen und dennoch empfehlenswert sind) - Klassiker, die mich nicht berühren (da könnte es darum gehen, warum einen Klassiker der Jazzgeschichte nicht berühren oder man nicht nachvollziehen kann, warum die zu Klassikern geworden sind oder so.) - Das Instrument und seine Geschichte auf Tonträger (ein Thread, der in chronologischer Reihenfolge jeweils ein Instrument des Jazz anhand seiner wichtigsten Alben abhandelt) - Oder aber ein Thread, der nur über Pianotrios geht oder nur über Quintette oder wie auch immer. [Beitrag von Mr._Lovegrove am 26. Jul 2022, 14:05 bearbeitet] |
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arnaoutchot
Moderator |
#21536 erstellt: 27. Jul 2022, 19:01 | |
Die ersten beiden vorgeschlagenen Themen halte ich für nicht unproblematisch, das könnte schnell in eine Diskussion warum oder warum nicht unterbewertet oder berührend oder nicht ausarten. Das dritte Thema müsste dann bei den meisten Instrumenten aber wirklich von Grund auf und Anfang an beleuchtet werden. Schaffen wir das ? Jazz vor 1950 ist hier im Forum doch recht rar, und bis 1950 war der Jazz schon rd. 50 Jahre alt ! Das vierte Thema könnte besser laufen. Piano Trios, aber mit einer Struktur (Zeitachse oder wieder das langweilige Alphabet ?). Nur mal so als Gedanken aus meinem Kopf Hier etwas Neues zurechtgelegt, das ich jetzt aber noch nicht in Ruhe hören kann: Patricia Barber - Nightclub - Premonition/Impex 24k Remastered Gold CD Japan 2000/2021. Bin gespannt, was die neuen (teuren) Impex Remasters können. Den köstlichen Wein daneben probiere ich schon mal ... |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
#21537 erstellt: 28. Jul 2022, 07:40 | |
Hier würde ich die Zeitachse favorisieren. Wobei ich mich wie gesagt nicht nur am Pianotrion festhalten will, sondern dies eine der Möglichkeiten ist. Allerdings ganz sicher die offensichtlichste und auch die, die am meisten Futter bietet. Vielleicht hat aber noch jemand andere Ideen oder auf ein anderes Thema Lust? Apropos Pianotrio: Ich habe just erst einen der großen Klassiker dieses Subgenres entdeckt und bin hin und weg: Ahmad Jamal Trio The Awakening Impulse! 1970 Ahmad Jamal – piano Jamil Nasser – bass Frank Gant – drums Mitten in das Aufwachsen von Jazzrock, Fusion aber auch Afrocentric hinein gestoßen erstaunt Jamal mit einer Pianotrioplatte von erstaunlicher Intensität und Frische. Von den sieben Stücken sind zwei Originals und fünf Fremdkompositionen. Gleich das Titelstück reißt einen mit, weil Jamal geschickt zwischen Spannung und Entspannung changiert. Doch im Gegensatz zu einigen Albumklassikern, wo es nach dem "Einfänger" etwas mauer wird, halten die drei ihr Niveau bis zum Schluß der Platte und das trotz oder gerade wegen der Songsauswahl. Man wagt sich u.a. an Hancocks "Dolphin Dance" und Oliver Nelsons "Stolen Moments". Beides nahezu gefährlich bekannte Klassiker des Modernjazz- Kanon. Doch Jamal macht sich beide Stücke zu eigen, füllt sie, wie alle anderen Songs auch, mit eigenem Leben und bespielt sie so geschickt, dass man die Originalversionen ausblenden kann. Das erstaunlichste an diesem Album ist die raumfüllende und absolut voluminöse Art des Trios. Und ich meine damit nicht die Klangqualität (die ist auch sehr gut für ihr Alter), sondern die Tatsache, dass hier "nur" ein Pianotrio aufspielt und doch vermisst man nichts. Die drei Jungs belegen das komplette Hörspektrum, das sonst für Bläser oder einfach mehr Musiker vorbehalten ist. Das ist brillant! |
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arnaoutchot
Moderator |
#21538 erstellt: 28. Jul 2022, 14:15 | |
So, jetzt (endlich) zu der gestern gezeigten Patricia Barber - Nightclub - Impex 2021. Ich habe trotz jeder Menge Barber-Platten tatsächlich keine andere Version dieser Aufnahme auf Disc, nur einen Rip der MFSL UDCD auf der Festplatte, den ich nur unter technischen Schwierigkeiten aussagekräftig mit der Impex-CD vergleichen kann. Puuh, die Impex klingt hervorragend ! Da muss sich die alte MFSL warm anziehen. Die MFSL-Masters sind ja oft betont weich und zurückhaltend, was den melancholischen Songs recht gut stand. Bernie Grundmans neues Mastering ist wesentlich (!) druckvoller, detaillierter und präziser, v.a. betreffend den Klavierklang. Aber es ist auch deutlich lauter. Das gibt den Barber-typisch etwas unterkühlt vorgetragenen Songs eine noch gespenstischere Aura als sie ohnehin schon haben. Grosses Kino ! Gefällt mir. Die Café Blue und die Companion gibt es nun auch von Impex neu remastert, aber im ersten Fall habe ich schon vier audiophile Ausgaben, im zweiten finde ich die Platte inhaltlich etwas inkonsistent. Wer sie noch nicht hat, kann hier drei audiophile Perlen einsammeln. |
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Dieser_Benutzername_exi...
Stammgast |
#21539 erstellt: 28. Jul 2022, 17:41 | |
Für das Album wird auf discogs HipHop angegeben, weit gefehlt! ....Beastie Boys – The In Sound From Way Out! |
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Dieser_Benutzername_exi...
Stammgast |
#21540 erstellt: 28. Jul 2022, 18:17 | |
Weils so schee war, hier die mini Version des Pink Floyd - Relics Covers ....Beastie Boys – The Mix-Up |
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arnaoutchot
Moderator |
#21541 erstellt: 28. Jul 2022, 19:23 | |
Das hat mich jetzt neugierig gemacht und ich habe in das Mix-Up-Album reingehört. Nun, das ist sogar überraschend amüsant, erinnert mich etwas an Soul Grooves der 1960er, aber einen wirklichen Bezug zum Jazz kann ich nicht wirklich feststellen. Nur weil es Instrumentalstücke sind, ist es noch kein Jazz ... |
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Mars_22
Inventar |
#21542 erstellt: 28. Jul 2022, 19:30 | |
Hätt‘ ich die 3 nicht schon alle Highres, könnte ich schwach werden. Beim Vergleich wäre ich gerne Mäuschen gewesen. |
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arnaoutchot
Moderator |
#21543 erstellt: 28. Jul 2022, 19:41 | |
Leider war der Vergleich nicht so spannend, weil ich die Nightclub eben nur als MFSL in HiRes auf Festplatte und eben in der neuen Impex-Version habe. Ich müsste die MFSL erst downsampeln und dann auf CD brennen, um wirklich einen direkten Vergleich durchführen zu können. Oder ich rippe die Impex-CD und vergleiche am iMac oder per KH. Mal sehen. Mit der Cafe Blue könnte ich das wesentlich aussagekräftiger machen, aber da zögere ich, mir mit der Impex die fünfte Version einzukaufen . HiRes-Dateien der Aufnahmen sind gut, aber Du weisst sicherlich, dass es bei Frau Barber gravierende Unterschiede in den Masterings gab, zB zuletzt die ungemasterte Version der Cafe Blue auf SACD und nun eben ein weiteres neues Mastering auf Impex. [Beitrag von arnaoutchot am 28. Jul 2022, 19:46 bearbeitet] |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
#21544 erstellt: 30. Jul 2022, 06:28 | |
Also ich habe von der "Café Blue" die originale Premonition CD und FIM und die Unmastered auf Platte. Hab dann auch mal in die High Res Variante reingehört. Ist alles ganz schön und auch unterschiedlich. Aber diese Aufnahme ist so gut gemacht, dass es selbst die First Press locker tut. Ich habe jedenfalls keinen Bedarf, mir weitere Scheiben dieses fantastischen Albums zuzulegen. Ich investiere lieber in neue Entdeckungen, wie z.B. diese beiden hier: Dave Murray Octet Murray's Steps, 1983 Alto Saxophone, Flute – Henry Threadgill Bass – Wilber Morris Cornet – Lawrence "Butch" Morris* Percussion – Steve McCall Piano – Curtis Clark Tenor Saxophone, Bass Clarinet – David Murray Trombone – Craig Harris Trumpet – Bobby Bradford Ich hatte letzens erst den Artikel über David Murray von Francis Davis in dessen brillanten Buch "In the moment" gelesen, in dem Davis im Juni 1983 Murray portraitiert und auch auf dessen Oktett als eine Ersatz für seine Big Band Ambitionen eingeht. Murray konnte damals keine Big Band betreiben, also nahm er sein Oktett und machte mit diesem Musik, die klang, als würde eine Big Band aufspielen. Und in der Tat erstrahlen einige Bläsersätze wie für das ganz große Besteck komponiert und arrangiert. Insgesamt ist dies eine ganz brillante und natürlich typische Platte des führenden Avantgardisten seiner Zeit, die viel für den Kopf bietet und die einige Durchläufe braucht, bis man all die Feinheiten entdeckt hat. Beim ersten Mal ist es die schiere Wucht, die einen umhaut. Benny Golson The Other Side of Benny Golson, 1959 Bass – Jymie Merritt Drums – "Philly" Joe Jones Piano – Barry Harris Tenor Saxophone – Benny Golson Trombone – Curtis Fuller Golson war als Solist und musikalischer Leiter für ein Jahr bei Art Blakey's Jazzmessenger im Kern des Hard Bop- Sturmes quasi dessen Wirbelmeister und bildete zusammen mit Art Farmer die zweite große Kombo dieses Genres. Hier jedoch beschreibt der Albumtitel exakt dessen Inhalt. Golson spielt hier im Grunde Hard Bop mit der Attitüde des Cool Jazz. Das Quintett spielt dabei durchaus swingend, aber auch sehr gechillt auf, so als hätte man aus dem Wirbelsturm einen sanften Sommerwind gemacht. [Beitrag von Mr._Lovegrove am 30. Jul 2022, 07:35 bearbeitet] |
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vampula
Stammgast |
#21545 erstellt: 31. Jul 2022, 06:59 | |
gestern Mittag etwas sommerliches,leichte beswingte Mucke mit hohen Latin Touch aus seiner späteren Periode recorded live in Mexiko 1967 Bravo! Brubeck! 1967 Dave Brubeck - Klavier, Arrangeur, Paul Desmond - Altsaxophon Chamin Correa - Gitarre Gene Wright - Kontrabass Salvatore Agueros - Bongo, Conga Joe Morello - Schlagzeug wird heute nochmals gehört [Beitrag von vampula am 31. Jul 2022, 07:04 bearbeitet] |
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ardina
Inventar |
#21546 erstellt: 31. Jul 2022, 10:17 | |
Bei mir auch Swing am Sonntagvormittag, prima um trübe Stimmung zu vertreiben. Dazu soll mir dieses wunderbare Exemplar dienen, fast schon im Big Band Format. Zudem eine toll klingende Schallplatte. Peter Herbolzheimer RC & B* – Fat Man Boogie - A Tribute To Swing Bass – Bo Stief Drums – Bruno Castellucci Guitar – Peter Tiehuis Piano – Rob Franken Saxophone – Ferdinand Povel, Heinz von Hermann, James Towsey, Karl Drewo, Bubi Aderholt Trombone – Bobby Burgess, Erik Van Lier, Jiggs Wigham, Otto Bredl, Peter Herbolzheimer Trumpet – Ack Van Rooyen, Allan Botschinsky, Gary Grant, Jan Oosthof Producer – Peter Herbolzheimer Schönen und entspannten Sonntag wünsche ich. |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
#21547 erstellt: 31. Jul 2022, 10:33 | |
Eine tolle Platte, aber dass die aus Brubecks spätere Periode stammt, würde ich so nicht sagen. Schließlich hat Brubeck seine letzte Platte 2007 ("Indian Summer" auf Telarc) veröffentlicht. Und noch1998 als Beispiel gab es eine Platte namens "So what's new", die sämtlichst mit damals neuen Kompositionen gefüllt war. Der Mann war also noch ganz schön lange aktiv. [Beitrag von Mr._Lovegrove am 31. Jul 2022, 10:34 bearbeitet] |
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arnaoutchot
Moderator |
#21548 erstellt: 31. Jul 2022, 12:10 | |
Brubecks künstlerischer Höhepunkt waren sicherlich die späten 1950er, kulminierend in der zurecht sehr bekannten Time Out. Wer die nicht mehr hören kann (wie ich manchmal ... ), dem empfehle ich die weit weniger bekannte Time Further Out, quasi ein Teil zwei, aber sehr interessant ! https://www.discogs....Out-Miro-Reflections |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
#21549 erstellt: 01. Aug 2022, 08:17 | |
Hier nochmal ein Versuch mit dem isralischen Trompeter Avishai Cohen, nachdem mir "The Big Vicious" mit seinem Indiekonzept ja ganz ordentlich gefallen hat, ich aber beim Album "Into the silence" das Gefühl bekommen hatte, dass Cohen diese Musik gar nicht (so) spielen wollte. Das klang alles so klagend- verkopft und gar quälend- statisch (auch wenn mir bewusst ist, dass es im Album um die letzten Tage im Leben seines Vaters geht). Avishai Cohen Cross my palm with silver 2017 Avishai Cohen - Trompete Yonathan Avishai - Klavier Barak Mori - Kontrabass Nasheet Waits - Schlagzeug Dieses Album hat eine Laufzeit von gerade mal 38:40, aber länger hätte es auch nicht gehen dürfen. Es ist eine ambivalente Angelegenheit, die mir dieses Quartett bietet. Auf der einen Seite erschaffen die Kompositionen Cohens einige wundervoll- abgründige Momente voll des Nachdenkens und Versinkens, die er mit tiefgründigem Spiel untermauert. Auf der anderen Seite bietet er halt auch nichts anderes und zieht diese Momente wie ein unendlich wirkendes Emotionskaugummi. Da ist kaum mal dezenter Sonnenschein oder gar ein Swing oder irgendeine Form von großartiger Dynamik. Das ist nach ungefähr der Hälfte schon anstrengend und teils eine Qual des Durchkämpfens. Also wer schattenartige Jazzmusik hören will, die aber zudem absolut fesselnd bis teils hypnotisierend ist, greift besser zu "The Paul Bley Quartett" (ECM, Releasejahr 1987). |
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arnaoutchot
Moderator |
#21550 erstellt: 01. Aug 2022, 20:44 | |
Sehe ich ähnlich. Durch die habe ich mich vor einiger Zeit auch mal durchgequält ... Aber hier ein neues Werk von Wynton Marsalis - Symphony No. 2 "Blues Symphony" - Philadelphia Orchestra, Cristian Macelaru - 2021. Während Wyntons frühere Versuche klassische Musik mit Jazz zu verbinden oftmals sehr ambitioniert herüberkamen (zB All Rise, ein Oratorium, das nun als Symphony No. 1 nummeriert wurde) oder sich wie in dem recht hölzernen A Fiddler's Tale sehr an klassische Vorbilder anlehnten, hat er mit zunehmender Altersreife offensichtlich auch seine Fähigkeiten als Komponist stark verbessert. Seine 2. Symphonie aus 2021 (Blues Symphony) finde ich wesentlich gelungener. Die beleuchtet den Blues aus verschiedenen Facetten und lässt das Symphonieorchester swingen. Gefällt mir ausserordentlich gut. Das Werk liegt so genau auf dem Scheitelpunkt zwischen Klassik und Jazz, dass es auch ohne weiteres im Klassik-Thread gepostet hätte werden können. Scheinbar ist eine Veröffentlichung auf physischem Tonträger nicht vorgesehen, ich habe das Werk nur bei den Streaming- und HiRes-Download-Plattformen gefunden Schade, das Werk würde sich ideal für eine Mehrkanal-Ausgabe eignen ! [Beitrag von arnaoutchot am 01. Aug 2022, 20:45 bearbeitet] |
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arnaoutchot
Moderator |
#21551 erstellt: 02. Aug 2022, 13:56 | |
Hier gerade Miles Davis Quintet - Miles Smiles - MFSL UDSACD Stereo 1966/2018. Die MFSL-Ausgabe hatte ich bislang noch gar nicht, da ich immer schon die SACD des Mark-Wilder-Remixes besitze. Mit der habe ich die MFSL auch gerade mal verglichen. Puh, da weiss ich nicht was besser ist ? Das Original-Master (MFSL) scheint mir etwas druckvoller und natürlicher zu sein, der Remix ist transparenter und löst die Höhen (zB Becken) feiner auf. Der Remix ist auch Grundlage der Legacy-CD-Ausgaben, wesentliche Unterschiede zur SACD sollte es da nicht geben. |
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HansFehr
Inventar |
#21552 erstellt: 02. Aug 2022, 15:08 | |
Wenn ich mich richtig erinnere, hast Du auch wie ich die große Box Miles Davis „The Complete Columbia Album Collection“. Sie ist unhandlich. Also habe ich die meisten CDs gerippt. Auch Miles Smiles. Wie bewertest Du diese Version? |
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arnaoutchot
Moderator |
#21553 erstellt: 02. Aug 2022, 15:21 | |
Die Miles Smiles-Version in der Complete Columbia Collection ist der Mark-Wilder-Remix, also genau der Remix, über den ich oben sprach. Die Unterschiede zwischen der CD und der SACD sollten nicht nennenswert sein. Einen Unterschied macht dann nur das Original-Mastering von MFSL. Ich fand den Wilder-Remix aber klanglich sehr gut, man muss nicht wirklich weitersuchen. Bei der MFSL-Ausgabe kam ein wenig Sammelleidenschaft meinerseits dazu, siehe den kleinen MFSL-Stapel oben auf dem Bild ... |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
#21554 erstellt: 04. Aug 2022, 06:50 | |
Seltsamerweise ist "Miles Smiles" in meinen Augen (äh Ohren) das einzige Album, welches als Legacy CD kaum dazu gewonnen hat. Ich habe auch die alte Contemporary Jazz Masterpieces CD (die mit dem schrecklichen orangenen Rahmen) und die enthält einen anderen Remix von Vic Anesini. Der ist aber vom Stereopanorama und von der Klangbalance ziemlich ähnlich gehalten. Wilder hat das Klangbild dann noch etwas aufgeklart und breitbandiger gestalten. Man kann sich bei Youtube aber einen Vinylrip einer US First Press anhören und dort wird klar ersichtlich, dass der Originalmix ja ganz anders gestalten war. Drums mehr mittig, alles enger zusammen. Das gefällt mir in diesem Fall sogar besser und ich frage mich, wieso sowohl Anesini als auch Wilder auf diese extreme Stereoverbreiterung und ziemlich harsche Kanaltrennung gekommen sind. EDIT: Wobei notiert ist, dass auch die MFSL SACD den Wilder Remix als Grundlage hat. Es gibt wohl nur eine alte Japan CD, die dem Originalmix zu Grunde liegt (Katalognummer 32DP 724). [Beitrag von Mr._Lovegrove am 04. Aug 2022, 06:56 bearbeitet] |
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vampula
Stammgast |
#21555 erstellt: 04. Aug 2022, 16:07 | |
heute Mittag gab es ein Sampler auf die Ohren.Feine Übersicht des zeitgenössischen Jazz,zwar auch schon 8 Jahre alt aber immer noch erfrischend und toller Klang war (ist) garantiert. [Beitrag von vampula am 04. Aug 2022, 17:56 bearbeitet] |
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ardina
Inventar |
#21556 erstellt: 04. Aug 2022, 17:57 | |
Hallo Michael, leider fehlt mir die „Miles Smiles“ auch noch in meiner Sammlung. Ich werde nicht ganz schlau daraus, welche Version du jetzt empfiehlst. Scheinbar sind ja die US 1st Press LPs die einzigen Ausgaben in Mono. Ich bin da offen für jegliches, physisches Format, selbst die alte Japan CD wäre verfügbar, wenngleich auch für einen albernen Preis für eine alte CD. Kannst du bitte nochmal eine eindeutige Empfehlung aussprechen? |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
#21557 erstellt: 04. Aug 2022, 18:15 | |
Die gibt es in der Tat wohl nicht. Aber man kann wunderbar mit der günstigen Legacy CD und sogar mit der alten Contemporary Jazz Masterpieces leben. Was Japan CD Importe angeht, scheint ausschließlich die 32DP 724 den originalen LP Stereomix zu beinhalten. Ist selten zu kriegen laut Discogs. In Mono macht die in meinen Augen keinen Sinn. Die MFSL CD kenne ich nun nicht, kann aber sagen, dass das Album an sich nicht optimal aufgenommen wurde und ob man hier das 6-7 fache ggü einer Legacy ausgeben muss oder unbedingt den Originalmix benötigt, glaube ich kaum. Bei "Kind of Blue" wäre das was anderes, aber hier schmälert der Remix den Spaß nicht, macht ihn aber auch nicht größer. Das Album braucht so und so lange, bis man dahinter kommt. Und mit Vinyl kenne ich mich gar nicht aus. Das ist nicht mein Medium. |
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ardina
Inventar |
#21558 erstellt: 04. Aug 2022, 18:33 | |
Vielen Dank Michael! Ich habe schon Spaß an LPs, aber bin da nicht stur. Das macht es einfach, gibt es doch diese CDs für kleines Geld. |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
#21559 erstellt: 05. Aug 2022, 07:37 | |
Für solche Funde sind Plattenläden gut. Übers Internet wäre nie auf die hier gekommen, obwohl ich eine ganz späte Platte des Saxophonisten in meinem Regal stehen habe (Take my hand, 1988) und die letztens sogar lief. Johnny Griffin Introducing, 1956 (CD mit Ron McMaster Mastering) Bass – Curly Russell Drums – Max Roach Piano – Wynton Kelly Tenor Saxophone – Johnny Griffin Griffins Debütalbum als Leader mag kein Meisterwerk sein und auch kein Meilenstein des Hard Bop- orientierten Jazz, aber beste Unterhaltung bietet das Quartett allemal. Und Griffin bietet neben seinem stilvollen Spiel sogar drei ganz schöne Originals an. Wynton Kelly und Max Roach zuzuhören ist eh immer eine große Freude. [Beitrag von Mr._Lovegrove am 05. Aug 2022, 07:38 bearbeitet] |
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Don_Tomaso
Inventar |
#21560 erstellt: 05. Aug 2022, 16:57 | |
vampula
Stammgast |
#21561 erstellt: 10. Aug 2022, 07:33 | |
analognerd
Stammgast |
#21562 erstellt: 10. Aug 2022, 16:29 | |
John Coltrane - A love supreme Herrlich! |
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arnaoutchot
Moderator |
#21563 erstellt: 11. Aug 2022, 09:31 | |
Sonny Rollins - Way Out West (1957). Nachdem mir ein Kunde im Laden die inzwischen sündteure Analogue Productions von 1992 weggeschnappt hat (die wollte ich eigentlich nur gerne mal hören, nicht kaufen), habe ich die MFSL mal wieder eingelegt. Epochale Platte, aber ich fand sie schon immer so staubtrocken wie das Cover (oder den aktuellen Blick in meinen Garten). Rollins stur rechts, Brown und Manne links. |
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Mars_22
Inventar |
#21564 erstellt: 11. Aug 2022, 15:21 | |
Unbegreiflich dass der Guitarrist Daniel Stelter hier noch garnicht auftaucht. Was er mit Ulf Kleiner (keys), Tommy Baldu (dr) und Michael Paucker (b) auf „Homebrew“ anstellt, gehört zum Coolsten und Groovigsten, das ich kenne. [Beitrag von Mars_22 am 11. Aug 2022, 15:57 bearbeitet] |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
#21565 erstellt: 11. Aug 2022, 18:34 | |
Ich habe Sie in der Tat beide. Die APO in Gold, die MFSL ist ja silbern. Wertungstechnisch ist es allerdings umgekehrt. Die MFSL klingt zwei Klassen besser, wenn auch deutlich strikter in der Kanaltrennung! Sie ist in der Tat trocken, aber genau das ist in meinen Augen der große Pluspunkt. Bei der APO, aber auch bei der aktuellen regulären Keepnews- Collection rücken die Kanäle etwas zusammen und sprechen mehr über, aber es wirkt irgendwie etwas aufgeblasen. Die APO gibt sich hier zwar leicht wärmer und besser in der Gesamtbalance, aber es scheint mir, dass die MFSL einem völlig anderen Masterband zu Grunde gelegen hat, da die Unterschiede enorm sind. |
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arnaoutchot
Moderator |
#21566 erstellt: 11. Aug 2022, 18:49 | |
Mr._Lovegrove
Inventar |
#21567 erstellt: 11. Aug 2022, 18:55 | |
Nun, selbst die von mir abgebildeten CD Varianten werden zu schweißtreibenden Preisen gehandelt. Solche Preise habe ich allerdings nicht gezahlt. |
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chriss71
Inventar |
#21568 erstellt: 11. Aug 2022, 18:56 | |
Korrekt! Im Gegensatz zur APO handelt es sich um die so genannten "Dry Tapes" und nicht die "Wet Tapes". Also, die MFSL Silver ist von den Original Two-Track Mastern, während es sich bei der APO um die EQ Cutting Masters handelt. |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
#21569 erstellt: 11. Aug 2022, 18:57 | |
Chriss, ich wußte, auf dich ist Verlass! |
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arnaoutchot
Moderator |
#21570 erstellt: 11. Aug 2022, 19:25 | |
Jetzt hab ich mir aus Neugier die oben gezeigte Way-Out-West-SACD mal hergeholt. Die scheint auch von den Wet Tapes gemixt/-mastert zu sein, sie ist wesentlich räumlicher und für mich natürlicher als das trockene MFSL-Mastering. Mehrkanal ist hier relativ, es ist mehr der Center, der hier eine ausgewogenes Klangbild schafft, hinten passiert nicht viel. Fünf Jahre später nahm Rollins eine weitere bekannte und bedeutende Platte auf: The Bridge (1962). Das Klangkonzept ist ähnlich karg, das Trio wird lediglich um die Gitarre von Jim Hall ergänzt. Die UltraHD 32bit Pure Flection Ausgabe / Mastering Michael Bishop läuft gerade und klingt sehr fein, ich hab aber keine andere zum Vergleich. Meine Rollins-Sammlung ist sehr überschaubar ! Rollins wird übrigens im September 92 Jahre alt, aber spielt schon seit 10 Jahren nicht mehr. [Beitrag von arnaoutchot am 11. Aug 2022, 19:37 bearbeitet] |
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arnaoutchot
Moderator |
#21571 erstellt: 11. Aug 2022, 20:20 | |
Mr._Lovegrove
Inventar |
#21572 erstellt: 13. Aug 2022, 06:20 | |
Nochmal ein Nachtrag zu Rollins: Sonny Rollins Easy Living, 1978 Bass – Byron Miller Congas – Bill Summers Drums – Tony Williams Electric Bass – Paul Jackson Guitar – Charles Icarus Johnson Keyboards – George Duke Tenor Saxophone, Soprano Saxophone – Sonny Rollins Rollins Diskographie der 1970er ist mit Sicherheit eine der diskussionswürdigsten einer der großen Legenden. Nach seinem kurzen Ausflug in den Freejaaz Ende der 60er wurden seine Platten zusehends nicht nur kommerziell, aber auch teils sehr seicht. R'n'B- durchzogen und in der Tat weit weg vom harten Jazzrock und fetten Jazzfunk anderer Veteranen sind einige der Scheiben wenig zu ertragen. Mit "Easy Living" wird es wieder etwas jazziger, auch wenn die Coverversion des Stevie Wonder Klassikers zu Beginn ein wenig irritierend wirkt. Der Rest der Platte ist guter, leicht grooviger Mainstreamjazz mit einem ordentlich aufgelegten Rollins. Kein Meisterwerk, aber ganz gut! EDIT:
Und er beginnt die Scheibe auch wirklich spannend. Ich wollte skippen, blieb aber am zweiten Stück kleben. Im weiteren Verlauf hat mich seine Musik aber nicht gefesselt, was aber eher daran lag, dass mich sein musikalischer Ansatz des Grooves und rhythmusorientierten Weise nicht angesprochen hat, obschon seine Ideen und sein Gesamtkonzept schlüssig sind. Ich glaube, Stelter hat sehr viel Satriani und Vai gehört, aber natürlich auch Jazz und daraus seine eigenen Schlüsse gezogen. EDIT 2: Da hier gerade mal wieder "The Leaders" (auf Black Saint) läuft, die ich hier schonmal vorgestellt hatte, ist mir wieder ein Artikel von Francis Davis (auch aus dem Buch "In the Moment") über Giovaninni Bonandrini, den damaligen Chef der Labels Black Saint und Soul Note, eingefallen. Und was heute wahrscheinlich kaum einer mehr auf dem Schirm hat und mir gar nicht bewußt wahr, ist die Tatsache, dass Black Saint und Soul Note bis Anfang der 80er zu den größten Jazzlabels weltweit zählten und Bonandrini auf Grund einiger geschickter Deals eine Menge Macht im Jazz hatte. Vorallem in der Zeit, bevor Bruce Lundvall Blue Note als Releaselabel reaktiviert hatte, war Bonandrini eine Art Pate im Bereich der Jazzaufnahme, der damit auch eine Menge Geld machte. Er holte amerikanische Größen des Jazz zu sich, weil die oftmals in den USA keine Aufnahmen mehr finanziert bekamen, und er schloß geschickte Vertriebsdeals und hielt Aufnahmekosten gering, um die Marge zu steigern. Von 1984 bis 1990 gewannen die beiden Labels ebenso eine Menge Polls und Preise und waren wirklich on top. Ich war ziemlich baff, als ich das las. Und heute ist diese Story irgendwie vergessen. Man kennt Lundvall, Manfred Eicher, Matthias Winckelmann und Horst Weber aus der Zeit, aber Bonandrini eben kaum mehr. Wahrscheinlich, weil das Label irgendwann verkauft wurde und die US- Revivals von Blue Note und Verve und der große Erfolg von ECM, Enja und ACT vieles überdeckte. [Beitrag von Mr._Lovegrove am 13. Aug 2022, 06:59 bearbeitet] |
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arnaoutchot
Moderator |
#21573 erstellt: 13. Aug 2022, 13:24 | |
Ja, absolut richtig. Bonandrini hat einigen amerikanischen Acts (man denke nur an David Murray und/oder das World Saxophone Quartet) eine Plattform geboten, die ihnen amerikanische Labels nicht geben wollten. Hier aber nochmals zurück zu Sonny Rollins. Auch hier meine Zustimmung, dass Rollins' Werk nach den 1960ern sehr inkonsistent war. Ein Höhepunkt ist aber mE The Solo Album (Milestone/Victor Japan 20bit K2 Mastering 1985). Was so harmlos klingt, hat es in sich. Rollins alleine unbegleitet am Tenor-Sax eine Stunde lang im Garten des Museum of Modern Art in New York im Juli 1985. Es gibt nur einen Titel namens Soloscope, der aber ab und an kurz unterbrochen wird. Es ist nicht ganz einfach, hörend eine Stunde lang zu folgen, aber der Gedankenfluss des Meisters aus einer damals schon über 30 Jahre andauernden Karriere ist tatsächlich enorm ! |
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