Was hört Ihr gerade jetzt ? (JAZZ)

Hier habe ich eher zufällig eine Lücke in meiner Sammlung geschlossen und bin total hin und weg über diese Musik:

The Jazztet
Killer Joe, Compilation von 1993

Erschienen auf dem Lejazz- Label von Charly Records präsentiert dieser Sampler einen Querschnitt aus den Argo- Aufnahmen der legendären Gruppe um Art Farmer und Benny Golson. Bisher ist die aber irgendwie komplett an mir vorbeigerauscht. Klar, wusste ich, wer das Jazztet war, aber beschäftigt hatte ich mich damit nie. Nun war es soweit und was die Jungs abgeliefert haben, ist phänomenal. Bekannt als beste Hard Bop Band neben den Jazz Messengern spielt das Jazztet einfach meisterhaft. Golson und Farmer sind nicht nur als Solisten eine Bank, sondern auch als sich gegenseitig pushende Teamplayer mit jeder Menge Feuer in den Backen. Doch möchte ich vorallem die ruhigeren Stücke erwähnen, die mit so viel Atmosphäre und Dichtigkeit dargeboten werden, dass selbst ein Miles Davis es nicht besser gemacht hat. Fantastische Musik!

Ja, Golson und Farmer waren mit ihrem Jazztet schon eine Nummer Anfang der 1960er. Die Originalplatte hiess Meet the Jazztet (Argo 1960, links). Eric Alexander machte eine aus meiner Sicht sehr gelungene Hommage an das Jazztet unter dem Gruppennamen Killer Joe - One for All (Venus Jazz Japan 2005, rechts), natürlich im wunderbaren Venus Hyper Magnum Sound. Muss ich mir gleich mal hersuchen.



Edit: Hergesucht. Fantastische Hommage an das Jazztet, klanglich state of the art, hier ist auch der Venus Hyper Magnum Sound etwas zurückgenommen, sehr homogener Klang. Die Besetzung steht unter dem Gruppennamen Killer Joe, ggf. auf Vollbild gehen.

Schönen Sonntagmorgen Zusammen,

Hier jetzt, passend zur Sonntagsmorgen Stimmung, zarte Klänge von Astrud Gilberto und dem New Stan Getz Quartet. Ich bin kein besonderer Fan der Bossa Nova, Latin Jazz-Klänge, aber zum passenden Zeitpunkt ist das sehr schön.


The New Stan Getz Quartet Featuring Astrud Gilberto – Getz Au Go Go

Damit man nicht direkt wieder zu schläfrig wird und alle paar Minuten aufstehen muss, hier die 2 x 45 RPM Ausgabe mit schönem, authentischen Klang und guter Abbildung.

Ich habe jetzt mehrfach die beiden Dennerlein CD gehört, für mich ganz großes Kino. Gerne mehr Empfehlungen dazu, Live wäre eine gute Ergänzung.

Die Orgelklänge haben mich mal wieder an folgende Platte erinnert. Ist hier nicht so dominant wie bei Dennerlein und die Musik hat eine andere Aussage. Die Orgel von Basie ist aber echt abgefahren und das Piano auch.


Count Basie – Basie Jam

Sehr gute Jam-Session dieser erfahrenen und überragenden Musiker. Die Aufnahme- und Mastering-Qualität ist erste Klasse und muss sich auch nicht hinter einer Midnight Sugar verstecken. Es ist Jazz, Blues, aber kein Big Band Swing, Sehr empfehlenswert!

Die Aufnahme von 1973 zeigt einen anderen Count Basie und eine hervorragend aufgelegte Band.

Hier wieder back to mono: Der aufmerksame Betrachter hat schon durch die Killer-Joe-CD durchgeschaut und Lester Young - The Complete Studio Session on Verve (Verve 8CDs 1946-59) erkannt. Gerade spielt die Session mit Oscar Peterson aus 1952, die erste Bandaufnahme von Lester Young in der Box (nach etlichen 78 rpms). Fein.

@Dennerlein-Empfehlung: Die Straight Ahead (Enja 1988) hatte ich schon als gut erwähnt. Live-Platten sind mir nicht bekannt (was nichts heissen muss, so genau kenne ich ihren Katalog nicht). Ansonsten würde ich wirklich mal nach den Vorbildern schauen: Jimmy Smith, Big John Patton, etwas fortschrittlicher Larry Young, oder den Doktor Lonnie Smith ... das Material sollte Dir nicht ausgehen.

Bei mir läuft gerade Steely Dan:

*TheRock*

Mr._Lovegrove (Beitrag #22475) schrieb:

Teamplayer mit jeder Menge Feuer in den Backen.

Hoffentlich eher die Wangen.

Bei der Musik wahrscheinlich beides, weil sitzen bleiben kannste da eh nicht.

Ich habe nicht viel von diesen alten Schätzchen und muss wieder auf Duke Ellington zurückgreifen. Ich habe einige Platten aus der Serie und das hört sich schon ganz abenteuerlich an, mit gepflegten Nebengeräuschen und auch hier liegt es nicht am Vinyl, aber ist garantiert mono.


Duke Ellington – The Complete Duke Ellington Vol.2 1928-1930

Vorhin hätte ich noch gesagt, dass dient hauptsächlich als Anschauungsmaterial und um was über die Entstehung der Musik zu lernen. Jetzt beim hören muss ich sagen, das ist ganz schön coole Musik.

ardina (Beitrag #22483) schrieb:

Vorhin hätte ich noch gesagt, dass dient hauptsächlich als Anschauungsmaterial und um was über die Entstehung der Musik zu lernen. Jetzt beim hören muss ich sagen, das ist ganz schön coole Musik. :hail

Seufz ... ich predige hier ja schon seit Jahren, dass der frühe Elllington absolut stark ist ... zB hier. In Sachen Farbigkeit und Stimmung der Kompositionen, den Solisten betreffend Fähigkeiten und Klangcharakter auf den Leib geschnittene Stücke und Drive (It Don't Mean a Thing ... ) gab es nichts Besseres ! Ich kann nur dringend empfehlen, sich nicht vom historischen Klang abschrecken zu lassen, sondern das auch zu Hören !

arnaoutchot (Beitrag #22484) schrieb:

Ich kann nur dringend empfehlen, sich nicht vom historischen Klang abschrecken zu lassen, sondern das auch zu Hören !

Das sollte sich vom Inhalt nicht wesentlich unterscheiden, oder? Das habe ich schon seit Jahren stehen, aber noch nie komplett gehört.

Ja, das sollte sich inhaltlich in etwa decken. Sony bringt gerade eine neue Ausgabe heraus, die sich Ellington in Order nennt (nur im Streaming erhältlich). Das sind wohl alle Aufnahmen, auf die Sony heute rechtlich Zugriff hat, aber da fehlen dann immer noch einige, da die Jazz-Musiker der 1920er oft für alle damals existierenden Plattenlabel aufgenommen haben. Aber ich bin sicher, Deine LPs decken die wichtigsten Stücke ab.

Allerdings hat sich in den letzten Jahrzehnten viel bei der Restaurierung von Aufnahmen dieses Alters getan. Die Erstüberspielungen von Schellack auf LP und zuerst auch auf CD waren relativ unbehandelt und rauschen und knacksen sehr. In den 1990ern kamen die sog. NoNoise-Verfahren, damit wurden die Platten dann oft brutal entrauscht und entknistert, zu Lasten der Höhen und musikalischen Feinheiten. Per heute hat man meist einen ganz guten Mittelweg gefunden. Wenn Du kannst, vergleiche mal ein Stück aus der Ellington in Order mit Deiner LP-Version, da sollte ein gravierender klanglicher Unterschied sein.

Die alten Sachen vom Duke sind schön anzuhören, ein bißchen was habe ich da auch.





Und in meiner Louis Armstrong Sammlung sind noch 2 Armstrong & Ellington.
"Recording together for the first time" und "The great reunion".

@höanix: Respekt , was sich so alles ansammelt

Von den gezeigten Armstrong habe ich 5 oder 6, das wars dann.

Sehr eindrucksvoll !

Wenn wir schon beim Bildchen zeigen sind : Hier mal eine Auswahl der aus meiner Sicht neun wichtigsten Platten des frühen Jazz. Natürlich ist das eine sehr knappe Auswahl, aber sie soll auch den Weg des Jazz aus seiner Keimzelle New Orleans in die Welt zeigen. Von links oben nach rechts unten: Natürlich ging alles los mit der Original Dixieland Jazz Band, sie machten die ersten Jazz-Plattenaufnahmen 1917, also vor 106 Jahren ! Dann King Oliver, bei dem Louis Armstrong in die Lehre ging. Oliver war einer der wichtigsten Vertreter des reinen New Orleans Jazz. Louis Armstrong nahm mit seinen Hot Fives und Sevens die Musik dann bildlich gesprochen auf dem Schaufelraddampfer den Missisippi hoch bis nach Chicago.

Die mittlere Reihe zeigt die Serie Jazz Classics in Digital Stereo des australischen Sammlers Robert Parker, der mit Einzug der Digitaltechnik 78rpms digitalisierte und sehr gut den musikalischen Weg des Jazz von New Orleans über Chicago nach New York nachvollzog.

Unten dann Jelly Roll Morton aus New Orleans, der sich gerne als alleiniger Erfinder des Jazz darstellte. Daneben Bix Beiderbecke, einer der ersten Weissen aus Chicago, die dem Jazz verfielen und neue Impulse gaben. Letztlich die schon weiter oben gezeigten frühen Aufnahmen von Duke Ellington, die dann in New York "spielen".




Und die hier vllt noch als zehnte im Bunde: Wen die Entwickliung des frühen Jazz wirklich interessiert, dem kann ich kaum etwas besser Dokumentiertes empfehlen als die Riverside History of Classic Jazz (3CDs, Riverside 1994). Sie führt über Einflüsse aus Afrika, Blues, Ragtime, Boogie Woogie etc. zum frühen Jazz. Der Classic Jazz ist hier das, was man heute als New Orleans Jazz bezeichnen würde. Ein toller Sampler !

Oha, aus der frühen Zeit des Jazz bis ca. 1945 habe ich ganz wenig. Eine Best of von Armstrong, eine Ellington Box, das war es. Auf der Festplatte sind allerdings noch einige Dinge dazu zu finden, die ich mir mangels Zeit aber kaum mal anhöre.
Lieber entdecke ich unbekannte Perlen wie diese:

Pau Brasil
Babel, ACT 1995

Acoustic Bass, Electric Bass, Producer – Rodolfo Stroeter
Acoustic Guitar, Vocals, Flute [Bamboo, Kuluta] – Marlui Miranda
Drums, Percussion – Zé Eduardo Nazario
Flute [Bamboo, Kuluta], Soprano Saxophone, Alto Saxophone – Teco Cardoso
Piano, Keyboards – Lelo Nazario
Recorded By, Mixed By – Jan Erik Kongshaug

Kannte ich vorher nicht, aber so wie ich das gelesen habe, ist Pau Brasil eine in Brasilien sehr bekannte Gruppe, die in der Schnittmenge zwischen Brazil, World und Jazz agiert; und das schon seit den 80ern.
Diese Platte hier zeigt auf jeden Fall eine Band, die schon gereift und gut geölt klingt. Und die schon erwähnte Schnittmenge ist genau mein Ding! Die Jungs mischen Copa Cabana Flair mit folkloristischen Elementen und eine rechten Prise modernen Jazz zu einer spannenden und farbenfrohen Mischung, die abseits jeglicher Samba- und Latinklischees arbeitet.
Ich habe bei dieser Musik sofort an die erste Return To Forever (also die Corea Platte auf ECM) gedacht und und mir ausgemalt, dass RTF so hätten klingen können, wenn Corea nicht die Abfahrt Richtung Rockjazz genommen, sondern sich weiter im akustischen Spannungsfeld bewegt hätte.
Eine feine Scheibe, die im Dezember 1993 im Rainbow in Oslo entstanden ist und somit der damals sicher ziemlich kalten Luft außerhalb des Studios eine großzügige Prise Wärme entgegengebracht hat. Und somit ist das Album dann auch klanglich ein echter Volltreffer mit breitbandigem Klang, äußerster Transparenz und diesem typischen Rainbow- Sound, der hier viel direkter erklingt, als bei Eicher- Produktionen dieser Zeit.

Dann läuft hier gleich was von den gezeigten, allerdings vom NAS, da ist der Klang besser als von der LP.
Louis Armstrong & Duke Ellington - The complete Louis Armstrong & Duke Ellington sessions Aufnahmen vom 3+4.4.1961

Fusion Platte von `71 die gar nicht angestaubt wirkt, sondern recht lebendig ist.


Volker Kriegel – Spectrum

Ich bin in der Zeit geblieben, erst lief Thelonious Monk - Live in Japan 1963



und jetzt Sonny Rollins - Saxophone Colossus

@ardina: Kriegel habe ich auch in der einen oder anderen Version, die Spectrum gehört zu meinen Lieblingsscheiben. Seine Sitar-Behandlung ist göttlich...vielleicht nur noch durch George Harrsison übertroffen. Zumindest wenn wir uns m Kulturaneignungsbereich bewegen.

Hier nun der neulich erwähnte Herr Hammer an der Seite von Masuo-San:



Yoshiaki Masuo With Jan Hammer – Finger Dancing, Electric Bird – K28P-6071
(hier im Office durch den Apfel geströmt)

Auch wenn es hier hin wieder zur Gitarristen-Werkschau verkommt (ähnlich wie beim hinlänglich bekannten Gitarren-Gewixe der Heavy-Protagonisten à la Vai, Satriani ud Konsorten), zeigen die zwei Jungs doch ein gewisse Spielfreude, die einen mitreisst, wenn auch nicht bei jedem Song. Insgesamt aber durchaus virtuos.

Hier jetzt nochmal alte Musik, die aber gar nicht alt ist. Gut, die Aufnahme ist auch schon wieder mehr wie 40 Jahre alt, aber die Musik ist viel älter. Eine dänische Dixieland Revival Band. Bin da gerade beim suchen drüber gestolpert.


Papa Bue & The Viking Jazz Band* – A Song Was Born

Meine bevorzugte Musikrichtung wird das nicht, aber das ist schon eine schön zu hörende Platte. Insbesondere da mir hier eine audiophile Ausgabe von Jeton vorliegt, Aufgenommen `81 im Tonstudio Bauer, wo man wohl vernünftige Aufnahmen gemacht hat.

ardina (Beitrag #22495) schrieb:

Aufgenommen `81 im Tonstudio Bauer, wo man wohl vernünftige Aufnahmen gemacht hat.

Schön ! Ich bin ein grosser Fan der Jeton-Direktschnitte, und die Viking Jazz Band aus Dänemark kenne ich auch. Die tourten in den 1970ern ziemlich fleissig auch in den kleineren deutschen Städten und mein Vater nahm mich als jungen Knaben dort mit hin. Das war eine frühe Prägung für den Jazz ! Und dass das Tonstudio Bauer vernünftige Aufnahmen gemacht hat, kann man wohl mit Recht sagen. Knapp die Hälfte der ECM-Platten wirde dort aufgenommen.

Hier habe ich heute im Laden weder Kosten noch Mühen gescheut, die Fans mit weiterem Material der schönen Bärbel zu versorgen: Barbara Dennerlein - Solo - Bebap 1992. Barbara solo und live. Nun, um ehrlich zu sein, meins ist es nicht, es klingt mir zu synthetisch, sie fummelt neben ihrer B3 auch immer wieder an Synthies rum. Aber vor mit den Fans, wer will kann die CD gerne haben. Hübsch ist sie ja ...

Heute Vormittag lief Lavern Baker zum Thema Mono mit folgendem Album:



LaVern Baker – La Vern (Apple Stream)

Ok, ist nicht soo richtig Jazz, mehr Blues. Aber eine wirklich beeindruckende Stimme, wie ich finde.
Aufmerksam geworden bin auf dieses Chanteuse durch ihren Song "Set My Soul on Fire" als Teil des Angel Heart Soundtracks aus den guten alten 80ern.

arnaoutchot (Beitrag #22496) schrieb:

Hier habe ich heute im Laden weder Kosten noch Mühen gescheut, die Fans mit weiterem Material der schönen Bärbel zu versorgen: Barbara Dennerlein ... Hübsch ist sie ja ...

Ich habe heute nochmal einige Dennerlein CDs nachbestellt, gibt es alles sehr günstig. Die Solo hatte ich auch gesehen und war etwas skeptisch, genau wie bei den Kirchen-Werken. Mir kam es jetzt mehr auf was „Lebendiges“ an, deshalb habe ich auch nach Live gefragt. Ich erwarte da jetzt eine Live mit Charly Antolini und eine Projektarbeit mit Peter Autschbach, den ich auch sehr mag. Habe auf deinen Rat hin auch direkt was von Larry Young, Jimmy Smith und Dr. Lonnie Smith bestellt. Da gibt es einiges zu hören.

Da du dir die Mühe gemacht hast, würde ich dir die CD ja abnehmen, aber möchtest du den Aufwand betreiben, das ins Ruhrgebiet zu schicken?

Hier jetzt Diana Krall. Zuviel Gesang kann ich nicht immer ab, höre die Live in Paris bei Zeiten aber ganz gerne. Ist etwas glatt und gefällig, aber ist ein gutes Konzert.


Diana Krall – Live In Paris

P.S. Du meinst das CD Cover

ardina (Beitrag #22498) schrieb:

P.S. Du meinst das CD Cover :D

Nein, ich meinte das silberne Glitzern der CD Ja natürlich meinte ich das Abbild von Barbara.

Die Krall in Paris ist hervorragend aufgenommen. Ich habe die ORG-Pressung auf Vinyl, irgendjemand schrieb mal, dass man bei A Case of You die Speichelfäden von DK hören könne. Stimmt ! Insgesamt eine der besseren bis besten Krall- Platten.

Al Di Meola Elegant Gypsy



Ein kurzweilige Tour de Force auf Gitarre, Synths und Percussion. Sein bestes Album IMO. Die nachfolgenden Alben Casino u. Splendido Hotel sind auch gut, aber letztendlich nur ein Aufguss.

arnaoutchot (Beitrag #22496) schrieb:

Hier habe ich heute im Laden weder Kosten noch Mühen gescheut, die Fans mit weiterem Material der schönen Bärbel zu versorgen: Barbara Dennerlein - Solo - Bebap 1992. Barbara solo und live. Nun, um ehrlich zu sein, meins ist es nicht, es klingt mir zu synthetisch, sie fummelt neben ihrer B3 auch immer wieder an Synthies rum. Aber vor mit den Fans, wer will kann die CD gerne haben. Hübsch ist sie ja ...

Hübsch ist sie, ja.
Ok, ich nehme sie, wenn sie sonst keiner will. Also die CD...

Nachtrag: Deine "CD-Halter" finde ich, wie immer, sehr kreativ ausgewählt. Ich gehe in obigem Fall von indonesischen Löwen aus. Stimmt's?

Die Barbara ist zu alt für Dich, wird schon bald 60 Jahre alt Bei der CD warst Du einen Tick zu langsam, andere Fans der Dame waren schneller !

z9.chitown (Beitrag #22500) schrieb:

Al Di Meola Elegant Gypsy Ein kurzweilige Tour de Force auf Gitarre, Synths und Percussion. Sein bestes Album IMO. Die nachfolgenden Alben Casino u. Splendido Hotel sind auch gut, aber letztendlich nur ein Aufguss.

Da gehe ich mit, höre das jetzt schon seit über 40 Jahren und das wird nicht langweilig. Habe noch einige Platten von Aldi, aber auch mir scheint das seine beste zu sein.

Hallo !

Hier geht's ja rund bei den Jazz Fans und eine Platte schöner als die Andere.
Da will ich mal meinen Senf beisteuern, gestern schon mal gehört und heute noch mal in aller Ruhe, die Isao Zuzuki Trio / Quartet mit "Blow Up".
Michael war so freundlich und hat mir seine "The Three Blind Mice 45 Box" verkauft, umständehalber, das Alter, Platten drehen.......
Die Plattenseiten sind wahrlich nicht allzu lang, aber der Klang der 45 RPM der Firma tbm sind atemberaubend. Hervorragender Trio, bzw. Quartet Jazz
mit super sauberen Aufnahmen, ich bin begeistert. Allerdings gefällt mir von der Musik her die "Midnight Sugar" besser, mal sehen was die
"Misty" morgen zu bieten hat.



Gruß Maik

@arnaoutchot: Nun, zu alt...immer eine Frage der Perspektive und: Bei der eigenen morgendlcihen Spiegelbetrachtung ist "jung" auch schon länger her. Oder wie es ein Kollege unlängst ausdrückte: "Du hast doch auch schon mehr Tage hinter, als vor dir..." Statistisch gesehen sehr zutreffend.

Ok, weil nicht mehr auf CD, dann wenigstens auf Streamer angespielt:



Barbara Dennerlein – Solo (Apple Streaming)

Nun ja, sicherlich nicht das spannendste Werk, aber: Schön ist sie ja.
Und spielen kann sie auch, also bitte.

crim63 (Beitrag #22504) schrieb:

... die Isao Zuzuki Trio / Quartet mit "Blow Up" ... Michael war so freundlich und hat mir seine "The Three Blind Mice 45 Box" verkauft, umständehalber, das Alter, Platten drehen.......

Dann ist ja gut, dass aus dem guten Isao nicht das Isao Zaziki Trio wurde ... Ja, das hast Du schön formuliert, Platte altersbedingt umständehalber abzugeben ... der Hörer schafft das Umdrehen nicht mehr ! Die Misty ist inhaltlich wie die Midnight Sugar, sollte Dir also gefallen. Viel Spass ! 👍

@Cpt Willard: Die CD-Halter sind Tempelwächter, wohl mehr Fabeltiere als Löwen. Ich habe sie aus China ... in Indonesien war ich noch nie, aber da mag es sie auch geben. 🦁

Danke Michael.........
So, nun habt Ihr's geschafft, ich will auch was von der Barbara haben........

Gruß Maik

Da warst Du zu DDR-Zeiten unaufmerksam, da erschien nämlich die Straight Ahead bei Amiga ! Die ist ein guter Einstieg, oder die schon oben genannten auf Verve.

PS: Die Straight Ahead wurde übrigens in einem gewissen Tonstudio Bauer in Ludwigsburg aufgenommen, damit schliesst sich der Kreis unserer Diskussion ...

na so etwas, kann ich mich gar nicht erinnern..........
in der Jugendzeit waren die Interessen doch etwas anders gelagert.

Gruß Maik

crim63 (Beitrag #22507) schrieb:

So, nun habt Ihr's geschafft, ich will auch was von der Barbara haben........

Maik, nimm die beiden die vor ein paar Tagen hier zuerst vorgestellt wurden, Junkanoo und Take Off!, die sind beide einfach nur klasse. Großes Ensemble, fast schon eine kleine Bigband und die Leute verstehen ihr Handwerk künstlerisch umzusetzen. Beides gibt es für ein paar Euro, einfach zu bekommen. Die Take off gäbe es für dich auch auf Vinyl, aber die CDs klingen klasse, ich sage ja nur …

ardina (Beitrag #22510) schrieb:

Maik, nimm die beiden die vor ein paar Tagen hier zuerst vorgestellt wurden, Junkanoo und Take Off!, :prost

Dem stimme ich uneingeschränkt zu!

Hier gab es heute zum dritten Mal schon aber was ganz anderes:

Mino Cinelu, Kevin Eubanks, Dave Holland
World Trio, 1995

Acoustic Guitar – Kevin Eubanks
Bass – Dave Holland
Percussion – Mino Cinelu

Es gibt ja im Spannungsfeld zwischen Jazz, Weltmusik und folkiger Instrumentalmusik so einige Platten, die in kleiner Besetzung eingespielt wurden und gerade deshalb faszinierend sind; seien es die drei Scheiben des Trios Haden/Garbarek/Gismonti oder aber auch einer "Rondo á Tre" von Sigi Schwabs Percussion Project oder der Duoplatte "Guitarissimo" Sigi Schwab und Peter Horton.
In eine ähnliche Kerbe schlagen die drei Könner oben. Sie vollziehen einen hochvirtuosen und unglaublich selbstverständlich klingenden Spagat zwischen jazzigen Improvisationen und klanglich hochspannenden Ausflügen in alle Welt. Dabei ist es doch alles recht puristisch gehalten; also auch Cinelus Arsenal an Rhythmusinstrumenten. Die drei spielen so intuitiv wie flüssig miteinander, ergänzen sich perfekt. Das ist einfach tiefgreifend- schöne Musik voller innerer Ruhe und feinadriger Komplexität. Sie lädt einfach zum wiederholten Hören ein, damit man immer weiter in diese feinsten Klangverästelungen vordringt.

gestern Abend noch gelauscht
Les McCann-Plays The Truth 1960


Piano Jazz der so herrlich den Souljazz erahnen lässt,es swingt aber durch die Drums auch ungemein,war seine erste Trio Platte(Debüt).

Hier zum Morgenkaffee Baptiste Trotignon - Brexit Music - Naive 2023. Ganz neu, ein Trio um den französischen Pianisten Trotignon, das hier ausschliesslich britische Rock-Songs covert, darunter auch Money und Interstellar Overdrive von Pink Floyd. Beatles, Queen und Led Zeppelin sind auch dabei. Das Trio hat Humor (siehe Titel) und Power (siehe zB den Overdrive). Daumen rauf. 👍

z9.chitown (Beitrag #22356) schrieb:

One Step LP Rip von John Coltrane A Love Supreme. Zu diesen Klassiker muss man nicht viel sagen. Es ist eine der Top 10 Jazz-Alben IMO Das neueste Reissue wurde nicht vom Original Master Tape überspielt und geschnitten, sondern von einer UK-Copy-Tape. Klanglich allererste Sahne und lässt der Original LP und Speakers Corner Reissue nicht den Hauch einer Chance.

Und sollte wer Lust haben, wie dieses UK-Copy-Tape flat überspielt klingt, kauft sich die 2013'er Platinum-SHM CD (Nummer: UCCU-40003)...
Ist billiger und besser...


John Coltrane - A Love Supreme (2013 Platinum SHM)
Bei mir gerade im Player...

Baptiste Trotignon - Brexit Music

Danke für den Tipp! Kannte ich noch nicht.
Teilweise sehr schöne und auch witzige Interpretationen einiger Klassiker. Nur der Drummer könnte an einigen Stellen etwas dezenter agieren, so zerschießt er manche Stücke.

Moin,

Da ist heute einiges angekommen, damit ich meinem augenblicklichen Spaß an gepflegtem Orgelspiel weiter frönen kann.

Ich war gespannt auf ältere Sachen und hier jetzt zuerst Jimmy Smith ,Home Cookin' von 1959 aus einer Box, 5 Original Albums.


Jimmy Smith – 5 Original Albums

Das ist sehr angenehm, viel ruhiger als das auftreibende Zeugs der letzten Tage. Erinnert mich ein wenig an meinen Vater in meiner Kindheit. Der hat auch leidenschaftlich auf der heimischen Hammond gespielt. Gut, sicher nicht so gut wie Jimmy Smith, aber der Stil erinnert mich daran.
Der Klang der ersten gehörten CD ist durchaus als gut zu bezeichnen, das ist für mich ein günstiger Einstieg in die Musik von Jimmy Smith.

Jetzt läuft wieder Barbara Solo, Michael (arnaoutchot) hatte ja schon kurz was dazu gesagt. Das ist richtig gut, ein stück weit auch eine Werkschau und immer nur Orgel (Keyboard) solo, aber die Dame zeigt was sie kann und das ist eine Menge.


Barbara Dennerlein – Solo

ardina (Beitrag #22516) schrieb:

Jetzt läuft wieder Barbara Solo, Michael (arnaoutchot) hatte ja schon kurz was dazu gesagt. Das ist richtig gut, ein stück weit auch eine Werkschau und immer nur Orgel (Keyboard) solo, aber die Dame zeigt was sie kann und das ist eine Menge.

Freut mich, dass es Dir gefällt !

Hallo
Die Jimmy Smith 5CD Box habe ich auch.
Höre ich immer wieder gerne.

Uwe

Hier gerade mal wieder Charlie Antolini - Knock Out - Jeton Direct to Disc 1979. Ich finde das immer wieder amüsant, und betone auch gerne immer wieder, dass Antolini ein sehr guter Drummer ist, auch wenn er sich mit dieser Platte und den folgenden auf Jeton zu sehr in das Fahrwasser des Boxenkillers hat drängen lassen. Klanglich sollte es allen Schlagzeug-Aficionados bekannt sein.

Darunter liegt die Jeton Digilog-Nachpressung, rückentwickelt aus der Original-Folie aus 1979, neu galvanisiert und gepresst. Jeton bestätigt, dass es keine Unterschiede zum Original gibt, aber ich finde den Original-Direktschnitt einfach doch noch ein Stück "näher". Mag aber Einbildung sein.

arnaoutchot (Beitrag #22519) schrieb:

Hier gerade mal wieder Charlie Antolini - Knock Out - …. Klanglich sollte es allen Schlagzeug-Aficionados bekannt sein.

Den Namen habe ich schon mal gehört, die Platte nie gehört.

Reine Drum/Percussion-Platten kann ich nicht durchgängig anhören. Die Drum Record (DR18) von Sheffield Labs ist legendär. So realistisch habe ich noch nie Cymbals auf CD gehört. Einige Tracks auf Curt Cress’ Avanti sind auch ganz nett.

Die Mutter aller Schlagzeugsolos IMO

Unglaubliches Timing!

Antolini knockt mit dieser Scheibe wirklich out, genau wie Du schreibst, Michael. Da sollten die Boxen pegelfest sein.

Hier quasi das Gegenteil:



Das Auge hört mit.

Eric Alexander With Mike LeDonne, John Webber, Joe Farnsworth – Gentle Ballads, Venus Records – TKCV-35335

Super entspannter Jazz, der sicher nicht den Anspruch hat, die intellektulle Bandbreite des Hörers zu überdehnen. Alleridngs in in superber Klangqualität, genau das richtige für einen sonnigen Freitagmorgen.

z9.chitown (Beitrag #22520) schrieb:

Den Namen habe ich schon mal gehört, die Platte nie gehört.

Nun ja, wer so sehr an audiophilen Aufnahmen/Ausgaben interessiert ist wie Du sollte diesen audiophilen Klassiker aber wenigstens mal gehört haben. Ist auch keine reine Schlagzeug-Platte, Antolini hat auf den Jeton-Platten idR Wolfgang Schmid (Wolfhound) am E-Bass und Nippy Noya an Percussion dabei. Aber jeder wie er will ...

Hier Barbara Dennerlein and no end ! Heute fiel mir in einer Kiste im Laden die Vinylpressung der Take Off ! (Verve 2LP 2022) in die Hand. Was für ein Pech, ich hab natürlich sofort zugegriffen, zumal ich die CD gar nicht mehr habe. Gute Pressung, man muss nur alle 15 Minuten aufstehen Und dass die Platte inhaltlich gut ist, haben wir ja schon festgestellt. Ich glaube, die muss ich behalten (obwohl ich ja eigentlich mit mir vereinbart hatte, kein Vinyl mehr zu kaufen ).

z9.chitown (Beitrag #22520) schrieb:

Den Namen habe ich schon mal gehört, die Platte nie gehört.

Das solltes du schnell nachholen. Als audiophil veranlagter Hörer ist das quasi schon ein Must-Hear!

z9.chitown (Beitrag #22520) schrieb:

Reine Drum/Percussion-Platten kann ich nicht durchgängig anhören. Die Drum Record (DR18) von Sheffield Labs ist legendär. So realistisch habe ich noch nie Cymbals auf CD gehört. Einige Tracks auf Curt Cress’ Avanti sind auch ganz nett.

Unterschreibe ich beides zu 100%. Wobei man bei der Sheffield auf jeden Fall zur LIM XRCD greifen sollte.

Aber hier läuft ein Powerhouse-Trio der Extraklasse in der Erstlauschung:

Chick Corea
Acoustik Band, 1989

Bass – John Patitucci
Drums – Dave Weckl
Piano, Producer – Chick Corea

Coreas Electrik Band ohne Elektrik, Gitarre und Saxophon rockt das Haus, aber das sehr stilsicher, prägnant und mit der richtigen Beherrschung. Es ist eine erstaunliche Platte, kennt man alle drei doch eher aus der Fusion und dem Jazzrock. Das verhehlen sie auch nie, halten den Energiepegel immer hoch und doch funktioniert die Musik als klassische Piano-Trio-Scheibe perfekt. Corea ist halt ein übervirtuoser und unglaublich universeller Pianist, der immer und zu jeder Zeit passende Ideen hat. Da braucht er natürlich zwei absolute Könner wie Weckl und Patitucci, die ihm gleichwertig beistehen und immer mehr als nur die Begleiter sind. Sie gestalten mit, korrespondieren mit ihm und gegenseitig treibt man sich in immer komplexere Spheren. Zum Schluß gibt das Trio übrigens "Spain", Coreas bekannteste Komposition. Das machen die drei so gut, dass man all das große Arrangement des Originals gar nicht vermisst. Brillant!