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Was hört Ihr gerade jetzt ? (JAZZ)

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hifi_raptor
Inventar
#21723 erstellt: 22. Nov 2022, 17:00

Okay - gilt das auch für das Köln Konzert - habe ich in HiRes. Hatte das Konzert nur mal von LP gehört.
Vergleichshören wäre angesagt mit Wein nach 18:00 Uhr.
arnaoutchot
Moderator
#21724 erstellt: 22. Nov 2022, 17:11

hifi_raptor (Beitrag #21723) schrieb:
Okay - gilt das auch für das Köln Konzert - habe ich in HiRes.


Ist das eine Frage ? Ich denke ja, bei ECM wurde nach der Digitalisierung analoger Aufnahmen so gut wie nichts nachträglich remastert. War mE bei den meist sehr sorgfältig und gut aufgezeichneten Basisaufnahmen auch nicht nötig. Inwieweit neuere heutige Vinyl-Ausgaben behandelt wurden, weiss ich nicht. Also wird auch hier die HiRes-Version vermutlich die gleiche sein wie das Mastering bei der Digitalisierung. Nur für die japanischen SACDs wurden offensichtlich nochmals neue DSD-Transfers gemacht. Die kenne ich aber nicht. Beim Köln Concert liegt das Problem ja nicht im generellen Klang (der ist gut), sondern im minderwertigen verstimmten Klavier.


[Beitrag von arnaoutchot am 22. Nov 2022, 17:20 bearbeitet]
hifi_raptor
Inventar
#21725 erstellt: 22. Nov 2022, 17:19

Beim Köln Concert liegt das Problem ja nicht im generellen Klang (der ist gut), sondern im minderwertigen verstimmten Klavier.


Wundert einen, weil doch KJ als High Professional die Krise hätte kriegen müssen.

Mein Gitarrenlehrer hört ein verstimmtes Instrument sofort und es wird erst gespielt wenn korrekt gestimmt.

Merci
arnaoutchot
Moderator
#21726 erstellt: 22. Nov 2022, 17:29

hifi_raptor (Beitrag #21725) schrieb:
Wundert einen, weil doch KJ als High Professional die Krise hätte kriegen müssen.


Hat er, hat er ... das Konzert wäre um ein Haar nicht zustande gekommen. Hier eine der vielen und lesenswerten Zusammenfassungen, was an diesem Abend geschah !

Man stelle sich vor, das Köln Concert hätte nicht stattgefunden ! Eicher hätte evtl. gleich einen Brocken wie die Sun Bear Concerts veröffentlicht, der hätte sich deutlich schlechter verkauft und die gesamte Zukunft von Jarretts Solokonzerten wäre in Frage gestanden, geschweige denn zig andere ECM-Produktionen, die die Erlöse aus dem Köln Concert finanziert haben ! Man kann gegen KJ wettern wie man will, sein Köln Concert mit angeblich 4 Millionen verkauften Exemplaren war der Sockelstein für ECM !


Edit: Also gut, dann noch Köln Concert, Januar 1975. Die Geschichte oben und die Diskussion haben mich angeregt. Dazwischen habe ich auch ein paar andere Sachen (Non-KJ) gehört. Der Klang der normalen CD ist gut, den Klavierklang kann ich nicht so schlimm finden, aber ich bin auch kein Klavier-Spezialist. KJ soll sich primär in den mittleren Registern bewegt haben, um die Probleme des Stutzflügels im Bass und Diskant zu vermeiden. Das Konzert dürften alle kennen, die sich nur annähernd mit KJ und seinen Solokonzerten befasst haben.

Dazu einen Chateau Citran, Haut Médoc, als Aperitif ... exquisit ! 🍷 Passt zum Konzert ...

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[Beitrag von arnaoutchot am 22. Nov 2022, 18:33 bearbeitet]
crim63
Inventar
#21727 erstellt: 22. Nov 2022, 20:55
Hallo !

Ja, ja, das Köln Concert ist schon ein Feines vom KJ. Obwohl das Bremen/Lausanne mir genau so gut gefällt.
Was mir von Jarrett auch noch gefällt ist sein 1976er Konzert "Hymns Spheres" auf der Orgel in Ottobeuren gespielt, mal was anderes von Jarrett.
Aber Michael Du bist ja bei den Solo Klavier Konzerten.
Bei mir lief wie angekündigt das Nachfolger-Album von Pat Methenys "From This Place", das 2021er Album "Side Eye NYC V1.IV".
Da will ich jetzt nichts weiter dazu sagen, das Album hatte Michael und ich schon vorgestellt, es ist eben frischer Wind in sein Schaffen gekommen
mit den jungen Musikern die doch wieder neue Ideen haben. Sehr gut an zu hören.

pm se

Gruß Maik
Mr._Lovegrove
Inventar
#21728 erstellt: 23. Nov 2022, 19:38
Hier geht es ja hoch her (endlich mal wieder). Und ich hätte selber noch so einige Neuentdeckungen zu posten, komme aber im Moment schlecht dazu.
Deshalb gibt es gerade jetzt eine kurze Verschnaufpause mit einer meiner Lieblingsplatten samt neuer, passender Tasse:
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George Benson
White Rabbit, CTI 1971
buggydevil_No5
Hat sich gelöscht
#21729 erstellt: 23. Nov 2022, 19:45

Mr._Lovegrove (Beitrag #21728) schrieb:

George Benson
White Rabbit, CTI 1971


Yes
Seit ca 30 Jahren eine meiner all time favorites
arnaoutchot
Moderator
#21730 erstellt: 23. Nov 2022, 19:45
Hier heute mal Verschonung mit KJ, schlicht weil das Internet down ist. Großraum Nürnberg hat wohl massiven Kabeldefekt, Reparatur soll noch den ganzen Abend andauern. Also heute mal nichts. Ich höre natürlich weiter, hoffentlich morgen kommt dann umso mehr.
anderl1962
Stammgast
#21731 erstellt: 24. Nov 2022, 06:46
Janis Joplin " Me and Bobby McGee"
deutlich über Zimmerlautstärke
Mr._Lovegrove
Inventar
#21732 erstellt: 24. Nov 2022, 07:29
Ist zwar kein Jazz, aber immer noch ein guter Song.
Hier eine Scheibe, die ich aus purer Neugier wegen des Bandleadernamens gekauft habe:
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Leonard Feather Allstars
Nightblooming, aufgenommen 1971 und 1972, erschienen 1991

Arranged By, Composed By, Piano – Leonard Feather
Bass – Al McKibbon, Andy Simpkins, Max Bennett
Congas – Chino Valdez, Willie Bobo
Drums – "Stix" Hooper, Paul Humphrey
Flute, Alto Saxophone, Tenor Saxophone – Ernie Watts
Flute, Tenor Saxophone – Lew Tabackin
Guitar – Fred Robinson, Joe Pass
Organ – Charles Kynard
Piano – George Shearing
Trumpet – Blue Mitchell
Vocals [Guest] – Kitty Doswell

Leonard Feather war den meisten Jazzhörern und auch Musikern ja als Kritiker, Autor und Journalist bekannt. Er erfand u.a. den Blindfoldtest und galt als einer der einflußreichsten Schreiber des Jazz.
Doch er produzierte auch Platten und war ein ganz famoser Pianist und Komponist.
Diese beiden Sessions aus 1971 und 1972 beweisen dies sehr anschaulich. Bis auf zwei Stücke geben die Allstarensembles mit Feather am Piano ausschließlich Originals aus seiner Feder zum besten. Die Stücke schwanken zwischen purem Blues, leichtem Latin, souligem Stuff, aber auch mainstreamigem Jazz. Es geht geschmeidig ins Ohr und oft auch in die Beine. Hier möchte jemand vorallem ganz klassisch unterhalten und das gelingt Feather mit Hilfe einiger Legenden ganz vorzüglich.


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 24. Nov 2022, 07:30 bearbeitet]
flexiJazzfan
Inventar
#21733 erstellt: 24. Nov 2022, 15:53
Kapustin  Dupree Trio

Hier habe ich einen Grenzgänger zum Jazz: Nikolai Kapustin, Pianist und Komponist, in der Ostukraine , damals Russland, geboren und lange zurückgezogen in Moskau gelebt, hat in klassischer Manier für Klavier komponiert. Im Kopf hatte er allerdings auch Jazzimprovisationen, die er immer weiter verfeinert und akribisch aufgeschrieben hat. Frank Dupree hat 23 kleine Klavierstücke für Trio aufbereitet in dem er die linke Klavierhand für die Basslinien und Akkorde verwendete ansonsten aber exakt die Noten für Klavier spielte. Meinhard Jenne durfte mit dem Schlagzeug dazu vorsichtig improvisieren. Sehr jazzig ! Sehr unterhaltsam!
"Blueprint" 2022 bei Capriccio in Kooperation mit SWR.

Gruß
Rainer
Mr._Lovegrove
Inventar
#21734 erstellt: 24. Nov 2022, 19:42
Hmm, muß ich mal reinhören.
Ich hingegen bin heute mal wieder hin und her gerissen gewesen.
jpc.de
Arild Andersen
Affirmation, ECM 2022

Double Bass – Arild Andersen
Drums – Håkon Mjåset Johansen
Piano – Helge Lien
Tenor Saxophone – Marius Neset

Der legendäre norwegische Bassist, der gefühlt seit schon immer da ist, hat für seine neueste Platte drei Musiker geholt, die erst geboren wurden, als Andersen schon seine ersten, heute legendären Aufnahmen auf ECM veröffentlicht hatte. Und so ist dieses Album neben einer Rückbesinnung auf die sehr freie Frühphase des Tieftöners auch ein veritables Treffen der Generationen. Dementsprechend werden hier recht kompromißlos vielerlei Ansprüche bedient. Die Stücke sind großenteils frei improvisiert und unterliegen nur geringer kompositorischer Vorgaben. Einzig das melodische Schlußstück "Short Story" erklingt wesentlich strukturierter.
Und sowohl Neset als auch Lien zeigen fortlaufend ihr großes Können und all ihr Talent als veritable Nachfolger der ersten Generation nordischer Jazzmusiker. Auch Johansen hat seinen Jon Christensen eingehend studiert und zieht seine ganz eigenen Schlüsse daraus.
Und so musiziert man zusammen mit Andersen in gar intuitiver Eintracht, lässt die nordische Kühle und Weite klar durchscheinen und ist sich jederzeit in seiner musikalischen Sprache einig.
Doch warum bin ich hier hin und her gerissen? Eben weil es so frei ist, eben weil das Quartet manchmal auch den letzten verschneiten Geröllpfad der Struktur verlässt und in unerforschte Schneetiefen eintaucht und sich gerade dort hie und da zu sehr verliert. Hier kommt die Spannung an und dann abhanden. Die vier finden zwar durchaus wieder zurück, irren aber manchmal aber auch zu sehr durch den selbst gewählten Freiheitsnebel.
Nichtsdestotrotz ist die Platte eine Empfehlung, weil hier ein Quartett aufspielt, was sich durchaus klar erkennbar in nordischen Jazzwelten bewegt, aber dem geneigten Hörer eine ganz andere Sichtweise darauf bietet.
arnaoutchot
Moderator
#21735 erstellt: 24. Nov 2022, 21:44
Helge Lien mag ich sehr, da muss ich mal reinhören.

Nachdem ich mehr als 24 Stunden netztechnisch abgeschnitten war, hatte ich umso mehr Zeit, zu hören Ich habe mich - bis auf das letzte Konzert aus Genua - durch die A Multitude of Angels von Keith Jarrett gehört. Das waren seine letzten Solo-Aufnahmen vor seiner langen Auszeit verursacht durch das Chronique Fatigue Syndrom im Jahr 1996. Die Konzerte sind im Oktober 1996 in Modena, Ferrara, Turin und Genua innerhalb einer Woche von KJ selbst mit einem DAT-Recorder aufgenommen. Sie haben eine starke Intensität, auch bedingt durch den extrem direkten Klang. Es wirkt, als sässe man neben KJ auf dem Klavierhocker.

Inhaltlich sind die Abende faszinierend unterschiedlich, von zerbrechlicher Schönheit ohne Dissonanzen (Modena) bis zu langen kontemplativen Zen-Buddhistischen einhändigen Linien (Turin) reicht die Palette. Ich muss zugeben, dass ich diese Box beim Kauf in 2016 nur kurz angespielt habe und dann (zu) schnell ins Regal geräumt habe. Ein Fehler, das lohnt sich, zu hören. Es waren auch die letzten Konzerte, die nur aus zwei langen Parts bestanden, nach seiner Rückkehr in 2002 begann er, die Konzerte in kleinere Parts zu unterteilen.

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arnaoutchot
Moderator
#21736 erstellt: 25. Nov 2022, 14:26
Manche, die hier (hoffentlich) amüsiert/interessiert oder (hoffentlich nicht) gelangweilt/genervt bei meiner kleinen KJ-Extravaganza mitlesen, werden sich fragen, wann er (arnaoutchot) endlich selbst die Nase voll hat vom Geklimper und Gestöhne des Tastenmanns aus Pennsylvania. Aber ich muss sagen, bislang freue ich mich auf jede Platte und entdecke sehr viele Zusammenhänge, die sich mir bislang nicht erschlossen hatten. Bin selbst verwundert !

Mir war zB bislang entgangen, dass es sich bei der Dark Intervals (ECM 1379, 1988) ebenfalls um ein Live-Solokonzert aus Japan handelt, aufgenommen im April 1987 in der Suntory Hall in Tokyo. Durch den Titel und auch die für die einzelnen Parts vergebenen Titelnamen erkennt man das nicht sofort. Interessant finde ich das Konzert v.a. deswegen, weil es schon die Struktur der Konzerte nach der Auszeit 1996-2002 vorwegnimmt. Durch die Titel und ein generelles Motto (Touch is only possible at the edge of spaces, light is only precious during dark intervals) ist die Performance greifbarer als die nur mit den Städtenamen bezeichneten Geschwister. Ein recht gut geeignetes Konzert für einen Einstieg, finde ich. Auch klanglich sehr gut.

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Mr._Lovegrove
Inventar
#21737 erstellt: 26. Nov 2022, 08:40
Michael, deine ausschweifende Exkursion in die Welt des jodelnden Pianisten triggert mich ja stark an, meinerseits eine lange Reise nach Norwegen zu meinem Man Jan G. zu starten, aber ihr habt Glück, denn hier liegt zu viel anderer guter und noch nicht und zu wenig gehörter Jazz rum und Zeit ist knapp. Also verschiebe ich diese Idee auf ein anderes Mal...
arnaoutchot
Moderator
#21738 erstellt: 26. Nov 2022, 09:26

Mr._Lovegrove (Beitrag #21737) schrieb:
... aber ihr habt Glück, denn hier liegt zu viel anderer guter ... Jazz rum ...


Ja, hör erst mal den guten Jazz bevor Du zu Jan G kommst ... sorry, das war eine Steilvorlage

Ihr habt aber auch Glück, es geht erst frühestens am Sonntag Nachmittag weiter, davor komme ich auch nicht zum Jodler ...
Mr._Lovegrove
Inventar
#21739 erstellt: 27. Nov 2022, 08:24
Noch so eine fantastische Entdeckung aus der "1,000 Jazz Albums You Should Hear Before You Die" Liste:
jpc.de
Hadley Caliman
Projecting & Celebration: The Catalyst Years

Bass – Kenny Jenkins, David Williams
Drums – Brent Rampone, Elvin Jones
Piano – Hotep Cecil Barnard
Tenor Saxophone, Flute– Hadley Caliman

Der 2010 gestorbene und heute weitestgehend vergessene Saxophonist aus Idabel, Oklahoma, machte sich diskograpisch recht rar. Gerade mal 7 Alben als Leader stehen von 1971-2010 zu Buche; außerdem wenige Gastspiele, u.a. auf Julian Priesters großartiger ECM Scheibe "Love,Love". Aber gerade seine Frühwerke haben es verdammt nochmal in sich. Dieses Reissue enthält zwei Alben aus den Jahren 1976 und 1977 und zeigen, dass es damals eben nicht nur Funk'n'Fusion gab, sondern auch verflixt guten akustischen Jazz.
Caliman und sein Quartett versprühen eine absolute Energie, lassen die Muskeln ganz offensiv spielen und treten ordentlich auf das Gaspedal. Mit dem Geiste des Bebop im Kopf und dem Impetus der Moderne im Herzen erspielen sich die vier einen frischen und hoch emotionalen Klang, der den Post Bop spätere Jazzjahre vorweg nimmt. Und ob nun explosive Uptemponummern, sensible Balladen oder ein absolut faszinierendes Midtempostück wie "Gala", der spätere Musikpädagoge Caliman weiß stets mit einem starken, aber immer auch beherrschten Ton zu begeistern.
Die beiden Alben, die hier zusammengefasst wurden, unterscheiden sich dabei in der Grundintention durchaus. Während "Projecting" düsterer und nachdenklicher gestalten ist, gibt sich der Nachfolger souliger und grooviger.
Diese Alben spielen in einer Liga mit Clifford Jordans "Glass Bead Games" oder auch Joe Hendersons "Relaxin' at Camarillo", auch wenn hier keine Stars mitspielen.


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 27. Nov 2022, 10:57 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#21740 erstellt: 27. Nov 2022, 17:28
Interessanter Name, Hadley Caliman. Seine bekannteste Zusammenarbeit dürfte die Mitwirkung an Carlos Santana & Buddy Miles Live von 1972 gewesen sein.

Zurück zum KJ (Klavier-Jodler). Jetzt kommen Jarretts erste Aufnahmen nach der Überwindung seiner Auszeit Ende der 1990er. Die ersten beiden danach veröffentlichten Solokonzerte sind Osaka (Radiance) und Tokyo Solo aus dem Oktober 2002. Es sind mächtige lange Performances, Osaka ist gut 90 Minuten lang, Tokyo mit Zugaben fast 2 Stunden. Etwas ungewöhnlich für ECM-Veröffentlichungen hat man der Radiance Doppel-CD nach der kompletten Osaka-Performance ca. 40 Minuten Ausschnitte aus Tokyo angefügt , nur die DVD rechts bringt das komplette Konzert. Dieses dafür - einzigartig für Jarrett und ECM - mit Bild und Mehrkanalton.

Inhaltlich haben wir in Osaka nun ein aus dreizehn Parts bestehendes Konzert. KJ erläutert schwurbelig in den Notes zur Musik, dass sich jeder Part aus dem vorhergehenden entwickelt und gibt zu, dass das Publikum in Osaka Schwierigkeiten hatte, dem zu folgen, was man an dem teilweise fehlenden Applaus nach Parts merke. Fehlende Arroganz kann man ihm sicher nicht unterstellen. Dennoch gibt es Parts von sublimer Schönheit und Kraft, ich denke, man muss sich das "erhören", um die inneren Zusammenhänge zu erkennen. Klanglich ist der Flügel perfekt aufgenommen !

Die Tokyo Solo habe ich in diesem Thread hier schon mehrfach gehört, zB hier, worauf ich gerne verweise. Es ist übrigens KJs 150. (!) Konzert-Aufnahme aus Japan. Und noch eins: Wer Gelegenheit hat, in diese DVD hineinzuschauen, wird evtl. sogar besser verstehen, wie es zum Gestöhne und Gesinge des Mannes kommt. Es sind Ventile für den Abbau der extremen Anspannung und Fokussierung am Klavier, genauso wie das immer wiederkehrende Aufstehen während des Spiels.

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[Beitrag von arnaoutchot am 27. Nov 2022, 18:29 bearbeitet]
Don_Tomaso
Inventar
#21741 erstellt: 27. Nov 2022, 19:09
Jungen Pianisten soll Jarrett ja, eigenem Bekunden nach, raten, sich die Karriere als Konzertpianist aus dem Kopf zu schlagen. Damit mache man sich nur den Rücken kaputt. Siehe das YT-Video “What is Music?“

Die Scheibe gehört eigentlich in den Jazzrock, selbst da würde sich die Jazz-Polizei schwer tun...

amazon.de

Doldinger Jubilee Concert. Mit Klaus Doldinger (ts, ss), Johnny Griffin (ts), Volker Kriegel (g), Brian Auger (org), Wolfgang Schmid (b), Kristian Schultze (p, keys), Alexis Korner (voc, g), Pete York (dr, perc), Curt Cress (dr, perc). Feine Besetzung! Die Aufnahme ist von 1973.
Don_Tomaso
Inventar
#21742 erstellt: 27. Nov 2022, 19:15

Mr._Lovegrove (Beitrag #21737) schrieb:
Michael, deine ausschweifende Exkursion in die Welt des jodelnden Pianisten triggert mich ja stark an, meinerseits eine lange Reise nach Norwegen zu meinem Man Jan G. zu starten, aber ihr habt Glück, denn hier liegt zu viel anderer guter und noch nicht und zu wenig gehörter Jazz rum und Zeit ist ...


Vielleicht interessiert es dich, dass die Garbarek-Group im kommenden Jahr in Berlin gastiert. Die selbe Besetzung wie vor ein paar Jahren in Nürnberg, mit Trilok Gurtu am Schlagwerk. Wird sicher geil. Ich fahre hin.
Mr._Lovegrove
Inventar
#21743 erstellt: 27. Nov 2022, 19:39
Ich hab sie schon 2x gesehen. Einmal mit Marilyn Mazur und einmal mit Trilok Gurtu. War beides mal superb.
arnaoutchot
Moderator
#21744 erstellt: 28. Nov 2022, 07:58
Na, dann viel Spass bei Garbarek in der Philharmonie ... 👍

Bei Jarrett taucht jetzt Licht am Ende des Tunnels auf. Es sind nur noch fünf Konzerte, die ich mir vorgenommen habe, für meine Exercise zu hören. Kommt bald.

Die 2016er Konzerte stelle ich zurück, die hatte ich bei Erscheinen alle gehört und zu jedem im Thread schon etwas geschrieben: München, Budapest und Bordeaux.

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Aber bevor ich wieder zum Klavier mit etwas Gesangsstimme komme, mal etwas ganz anderes zwischenrein: Alyn Cosker - Lyn's Une - Linn SACD MCh 2009. Cosker ist eigentlich Drummer der schottischen Folk-Rock-Band Wolfstone und verwirklicht hier für das ebenfalls schottische Edel-Label Linn einen musikalischen Traum, nämlich eine druckvolle Fusion-Jazz-Platte fernab jeder Folk-Duselei. Mit einer Handvoll Mitstreitern, von denen mir nur Jason Rebello am Klavier etwas sagt, powert er sich durch fast 80 Minuten Programm in den vertracktesten Time Signatures. Natürlich drohen Drummer geführte Platten immer eher auf der härteren Seite zu sein, aber er streut durchaus das eine oder andere Downtempo-Stück ein. Klanglich ist das - wie nicht anders zu erwarten - hochaudiophil, egal ob in Stereo oder MCh. Starker Tipp für alle, denen so etwas gefällt.

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[Beitrag von arnaoutchot am 28. Nov 2022, 12:53 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#21745 erstellt: 28. Nov 2022, 18:33
So, weiter im Text: Keith Jarrett - The Carnegie Hall Concert 2005 - ECM 2CD 2006. Das Hauptkonzert ist eine gut einstündige Performance in zehn Teilen, das Übliche, möchte man schon fast sagen. ... wenn da nicht ein fast schon fröhlich calypsoartiger Teil in Part VIII aufhorchen liesse und auch das Publikum hörbar begeistert. Der minutenlange Schlussapplaus beweist, dass er in der Carnegie Hall auf seinem Home Turf ist, was er dann mit 5 (!) Zugaben mit fast 30 Minuten Dauer quittiert. Es sind bis auf das letzte eigene Stücke, er kommt sogar auf My Song zurück, das er 1977 mit dem European Quartet einspielte.

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chriss71
Inventar
#21746 erstellt: 28. Nov 2022, 23:34
Jetzt im Player: Monty Alexander - Caribbean Circle

Monty Alexander - Carribean Circle

Stimmungsvolle Mischung aus Bop, Hard Bop und karibischem Flair...

chriss71
Inventar
#21747 erstellt: 29. Nov 2022, 00:17
Jetzt im Player: Keith Jarrett - At the Blue Note

Keith Jarrett - Live at the Bue Note

arnaoutchot
Moderator
#21748 erstellt: 29. Nov 2022, 11:45
Schön ! Besonders die At the Blue Note. Ein kleiner Kobold in meinem Ohr sagt, wir könnten nach den Solokonzerten ja mit den kompletten Trios weitermachen ... ich weiss es noch nicht.

Ich schrieb es hier ja schon mehrfach, die At-the-Blue-Note-Box aufgenommen 1994 war der Höhepunkt des Trios, alle waren gesundheitlich noch fit, das Format mit den langen Improvisationen über Standards (aber auch eigene Kompositionen von KJ) war noch relativ frisch und der Rahmen des Jazz Clubs passte auch klanglich ideal.

Nun zum viertletzten Solokonzert: La Fenice, Venedig, July 2006, erschienen aber erst deutlich später 2018. Es geht mit den üblichen sperrigen Parts 1 & 2 los, erst in Part 3 kommt er in einen harmonischen Flow, so wie er in den 1970ern und 1980ern seine Konzerte begonnen hat. Während manche sich fragen, warum er während des Spiels stöhnt, frage ich mich stets, was ihn bewegt, seine Konzerte nach 2000 immer mit einem sperrig-disharmonischen Opener zu beginnen.

Schnell wird es dann sehr schön, der Zauber der Lagunenstadt fängt ihn wohl ein, schon in seinem laufenden Konzert schiebt er mit The Sun Whose Rays einen Standard ein und endet dann (u.a.) mit dem zum Niederknien schönen My Wild Irish Rose. 2018 war ich etwas müde betreffend Format Solo-Konzert von KJ, aber hörte das letztegenannte Stück im Radio und es war wieder um mich geschehen.

PS: Hier hatte ich vor vier Jahren schon etwas zu der Platte geschrieben, habe ich erst gelesen, als ich das o.g. schon geschrieben hatte, stimmt aber überein.

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[Beitrag von arnaoutchot am 29. Nov 2022, 11:50 bearbeitet]
chriss71
Inventar
#21749 erstellt: 29. Nov 2022, 13:42

arnaoutchot (Beitrag #21748) schrieb:
Ich schrieb es hier ja schon mehrfach, die At-the-Blue-Note-Box aufgenommen 1994 war der Höhepunkt des Trios, alle waren gesundheitlich noch fit, das Format mit den langen Improvisationen über Standards (aber auch eigene Kompositionen von KJ) war noch relativ frisch und der Rahmen des Jazz Clubs passte auch klanglich ideal.


True that! Das ist schon ganz großes Kino, was die 3 Herrschaften da aufziehen...

Sal
Inventar
#21750 erstellt: 30. Nov 2022, 12:52
Reden wir mal von Chris, dem jüngsten Bruder von Keith,
welcher seit Anfang der 80er in Deutschland lebt:
https://m.youtube.com/watch?v=IMoU6NbP2Fo
Die ersten 5:30 muss man „durchstehen“,
dann kommt die Gänsehaut.
Dazu von ihm zusammen mit den Drummer Erwin Ditzner im CD Player,
leider lässt sich das Cover nicht verlinken:

R-15969489-1601113437-5061
https://www.discogs....Live-Enjoy-Jazz-2019

Edit arnaoutchot: Über Discogs kannst Du nichts verlinken, da musst Du copy & paste machen ...


[Beitrag von arnaoutchot am 30. Nov 2022, 16:55 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#21751 erstellt: 30. Nov 2022, 17:08
Oh, das wusste ich gar nicht, dass Keith noch einen ebenfalls musizierenden Bruder hat. Schaue ich mir mal an.

Kommen wir zum vorletzten von mir vorgestellten Solokonzert von Keith Jarrett. Die beiden abschliessenden gehören zusammen (Paris/London 2008) und tragen gemeinsam den gravitätischen Titel Testament, deswegen habe ich sie an den Schluss gestellt und das jüngere Rio (ECM 2011) vorgezogen.

Rio ist ein überraschend positives Spätwerk und gefällt mir auch besser als die letzten drei aus 2016. Die Abfolge der fünfzehn ausgewogenen Parts ist sehr harmonisch, atonale Expeditionen sind moderat, kurz und in den Flow eingebaut. KJ soll selbst ebenfalls sehr angetan gewesen sein von dem Konzert und noch vom Flughafen direkt nach dem Auftritt Manfred Eicher angerufen haben und auf eine schnelle Veröffentlichung gedrängt haben. Das setzte dieser entsprechend um. Von den Konzerten nach 2000 würde ich dieses als eines der besten bezeichnen.

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chriss71
Inventar
#21752 erstellt: 30. Nov 2022, 21:01
Erstlauschung: Al Foster - Reflections

Al Foster - Reflections

Sal
Inventar
#21753 erstellt: 30. Nov 2022, 23:56

Oh, das wusste ich gar nicht, dass Keith noch einen ebenfalls musizierenden Bruder hat. Schaue ich mir mal an.

Nicht nur einen, Anfangs sogar vier, laut Wolfgang Sandners Biografie:.
Der zweitälteste war Violinen-Wunderkind,
schlug aber eine musikalische Laufbahn aus.
Scott, der mittlere, unterrichtet Musik,
hat Anfang der 80er eine Platte veröffentlicht,
"Without Rhyme or Reason"
Grant, der zweitjüngste, war 20 Jahre als Drummer unterwegs, jetzt
schreibt er hervorragende Romane, leider ist
keiner auf deutsch erschienen.
Grants Debut "More Towels" beschreibt die Zeit als Musiker "On The Road"
Chris Jarrett veröffentlich regelmässig,
"Offshots" ist eine hervorragende Quartettaufnahme, "New Journeys"
sind Improvisationen auf der Orgel.

Ausserdem hat er Wolfgang Sandners
Biografie über Keith Jarrett ins englische übersetzt.


Edit arnaoutchot: Über Discogs kannst Du nichts verlinken, da musst Du copy & paste machen ...

Nee, ich wollte - wie in diesen Thread üblich ist - das Coverphoto verlinken, doch das HiFi-Forum
akzeptiert keine mit "https" beginnenede Bildlinks. Discogs war "Copy-Paste"

Noch etwas zu Keith Jarretts Frühwerk:
Ein hervorragendes Konzert, sieben Tage nach dem Köln Concert in Bremen in der "Glocke" aufgenommen,
kursiert als Bootleg und hätte möglicherweise auch das Fundament für ECM darstellen können,
allein die Zugabe, basierend auf "Treasure Island" ist ab der dritten Minute purste minimalistische Schönheit:
https://www.youtube.com/watch?v=Hfe3hsLpmfs


[Beitrag von Sal am 01. Dez 2022, 13:17 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#21754 erstellt: 01. Dez 2022, 19:17

Sal (Beitrag #21753) schrieb:
Noch etwas zu Keith Jarretts Frühwerk: Ein hervorragendes Konzert, sieben Tage nach dem Köln Concert in Bremen in der "Glocke" aufgenommen ...


Ja, das ist mir bekannt, leider scheint KJ keine Freigabe für eine Veröffentlichung gegeben zu haben, die kursierenden Mitschnitte sind komplett und klingen nicht mal so schlecht (Radio-Aufnahme ?) ... hier das komplette Bremen 1975 Konzert https://www.youtube....G3lQF0U6zBmC&index=2. Ein mögliches Cover gäbe es auch schon ...

Bildschirmfoto 2022-12-01 um 19.31.57

Mal sehen, was noch so in den Archiven von ECM schlummert. Manches wird möglicherweise erst nach dem Tod von KJ veröffentlicht werden, er selbst ist wohl sein ärgster Kritiker und verhindert Veröffentlichungen. Mit seinem Biographen Wolfgang Sandner hat er gebrochen, als dieser das Köln Concert als kommerziellen Erfolg lobte

Heute war KJ frei, die nächsten Tage schauen auch nicht gut aus, kann noch etwas dauern, bis ich die Solokonzerte zu Ende bringe ... höre ich da ein Aufatmen ?


[Beitrag von arnaoutchot am 01. Dez 2022, 19:33 bearbeitet]
Mr._Lovegrove
Inventar
#21755 erstellt: 02. Dez 2022, 06:33
Apropos Livescheiben: Bei mir läuft seit Tagen in genehmen Häppchen immer noch (oder wieder) dieses grandiose Livedokument:
R-5332520-1390761293-5495
Dave Liebman Quintett
Pendulum - Live at the Village Vanguard,
1979

Bass – Frank Tusa
Drums – Al Foster
Piano – Richard Beirach
Soprano Saxophone, Tenor Saxophone – David Liebman
Trumpet – Randy Brecker

Ursprünglich nur mir drei Stücken als Einfach-LP auf Artists House veröffentlicht, hat Mosaic Records 2008 in einer auf 5000 Stück limitierten Auflage eine Dreifach- Box mit nahzu drei Stunden Laufzeit aufgelegt, die nun leider absurd teuer ist. Deshalb bei mir nur auf der Platte zu finden, doch das ist egal, denn was hier losgeht, zählt zu den Sternstunden in der Liveaufnahme des Jazz.
Das Tracklisting ist eine Mischung aus Originals, Standards und modernen Klassikern anderer großer Jazzer, doch hier ist es nicht das "WasW, sondern das "Wie", dass diese Aufnahmen so unfassbar macht. Jeder einzelne Song (Laufzeiten bis zu 23 Minuten!) wird so intensiv und so genüsslich, so heiß und doch so beherrscht zerlegt, auseinandergenommen, revidiert, neu interpretiert und dann absolut virtuos wieder montiert, man kommt aus dem Staunen nicht mehr raus. Alle fünfe sind in absoluter Topform und spielen Soli nicht von dieser Welt. Doch unter ihnen ragt Randy Brecker nochmals heraus. Was der da auf seinem Horn veranstaltet, ist unglaublich. Sein Ton so klar, so durchdringend, seine Attitüde würde ich als kontrollierte Hitze bezeichnen. Er spielt brutal auf Temperatur und doch zerfährt sein Spiel nie, sondern bleibt immer auch geregelt. Unglaublich!
Ich könnte hier seitenlang über diese Aufnahmen schwelgen, aber man muß das gehört haben, um zu erkennen, was für eine Sternstunde hier aufs Band gezogen wurde. Das ist akustischer Jazz in seiner perfektesten Form und selbst den wahrscheinlich schlechtesten Klavierklang aller Zeiten verzeiht man, weil alles andere so so gut ist.


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 02. Dez 2022, 06:33 bearbeitet]
Mr._Lovegrove
Inventar
#21756 erstellt: 03. Dez 2022, 07:58
Draußen ist es kalt und düster, drinnen wärmen Kaffee und ein gewisser John Coltrane das Gemüt:
jpc.de
John Coltrane
Coltrane's Sound Atlantic 1960

Bass – Steve Davis
Drums – Elvin Jones
Piano – McCoy Tyner
Soprano- and Tenor Saxophone – John Coltrane

Dieses Album ist mein ganz persönlicher Favorit in Coltranes Diskographie. Und das auch auf Grund der grandiosen Stücke "The night has a thousand eyes", "Central Park West" und dem gar schon hypnotischen "Equinox". Ich kann nicht oft genug betonen, dass jeder, der noch im Anfangsstadium seiner jazzigen Entdeckungsreise steckt, den Coltrane dieser Zeit hören muss. Da erzähle ich zwar absolut nichts neues, aber es ist immer wieder eine Erwähnung wert, vorallem wenn man das dann nach langer Zeit (so wie bei mir jetzt) mal wieder hört und immer noch über den Klangreichtum im Spiel des Giganten staunt.

Dann habe ich mir gestern, nachdem ich mir erneut das Interview zwischen Andre Previn und Oscar Peterson aus dem Jahre 1974 angeschaut hatte, DIESE Doku über Art Tatum angeschaut. Sicher, die Doku an sich ist kein Meisterwerk, gibt aber dennoch reichlich Aufschluß darüber, welch einen Einschlag das Erscheinen Tatums auf der Bildfläche verübt hat und in was für einer eigenen Sphäre der Mann gespielt hat. Ich mein, Les Paul hat auf Grund von Tatums Spiel aufgehört, Klavier zu spielen und sich dann der Gitarre zugewandt.
Mr._Lovegrove
Inventar
#21757 erstellt: 04. Dez 2022, 12:50
IMG_20221204_124043
Hasse Poulsen, Thomas Fryland
Dream A World 2021

Hasse Poulsen, Henrik Simonsen
The Parsonage Melodies 2022

Hier noch zwei sehr aktuelle Duoalben des dänischen Gitarristen Hasse Poulsen. Auf "Dream A world" widemt er sich zusammen mit Trompeter Thomas Fryland Klassikern der Pop- und Rockmusik, aber auch einigen Standards des Jazz. Das ist wirklich schön und intim und ist gut zu hören.

"The Parsonage Melodies" mit Pianist Henrik Simonsen hingegen ist ein einfach wunderschöner, teils melancholischer, teils schon düsterer Songzyklus über Dänemark und dessen Landschaften. Das ist ein tolles Kontrasprogramm zur obigen CD.

Beide Alben kommen in hervorragender, teils schon audiophiler Klangqualität.

Beides geht aber nicht an mich, war halt Teil eines Paketes. Bei Interesse bitte PN an mich.


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 04. Dez 2022, 12:51 bearbeitet]
Don_Tomaso
Inventar
#21758 erstellt: 04. Dez 2022, 14:05
Ein Klassiker, der auch einen trüben Frühwinter-Tag aufhellt:

amazon.de

Ella Fitzgerald Sings The George And Ira Gershwin Songbook.

Und meine Frau backt Weihnachtsplätzchen.
chriss71
Inventar
#21759 erstellt: 05. Dez 2022, 17:45

Mr._Lovegrove (Beitrag #21756) schrieb:
jpc.de
John Coltrane
Coltrane's Sound Atlantic 1960

Bass – Steve Davis
Drums – Elvin Jones
Piano – McCoy Tyner
Soprano- and Tenor Saxophone – John Coltrane

Dieses Album ist mein ganz persönlicher Favorit in Coltranes Diskographie. Und das auch auf Grund der grandiosen Stücke "The night has a thousand eyes", "Central Park West" und dem gar schon hypnotischen "Equinox". Ich kann nicht oft genug betonen, dass jeder, der noch im Anfangsstadium seiner jazzigen Entdeckungsreise steckt, den Coltrane dieser Zeit hören muss. Da erzähle ich zwar absolut nichts neues, aber es ist immer wieder eine Erwähnung wert, vorallem wenn man das dann nach langer Zeit (so wie bei mir jetzt) mal wieder hört und immer noch über den Klangreichtum im Spiel des Giganten staunt.


Hab ich auch schon lange nicht mehr im Player gehabt. Also ab in den Player damit.
Ein tolles Album... @Mr._Lovegrove hat eigentlich eh schon alles Wesentliche dazu geschrieben. Vielleicht noch ein Auszug von Allmusic...

This is one of the most highly underrated entries in Coltrane's voluminous catalog. Although the same overwhelming attention bestowed upon My Favorite Things was not given to Coltrane's Sound upon its initial release, both were actually recorded during the same three-day period in the fall of 1960. So prolific were those recording dates, they informed no less than five different Coltrane albums on Atlantic. The title could not have been more accurate, as each of the six pieces bear the unmistakable and indelible stamp of Coltrane's early-'60s style. "The Night Has a Thousand Eyes" and "Body and Soul" (the only tracks not penned by Coltrane) are given unique and distinctive voices.

Sal
Inventar
#21760 erstellt: 06. Dez 2022, 14:31
Grenzwertig noch immer als Jazz
zu verorten, Ströer-Duo,
„Fluchtweg Madagaskar“
Madagaskar

Auf LP im Jahr der CD Einführung erschienen,
und erst kürzlich nach 40 Jahren (!) auf letzterer
wiederveröffentlich.
Ein zeitloser Ausflug in die Konflikte der 80er,
denn manches hat sich nicht verändert…
arnaoutchot
Moderator
#21761 erstellt: 08. Dez 2022, 18:13
So, nun zum letzten auf meiner Hörliste noch offenen Solokonzert von Keith Jarrett: Paris, November 2008. Es wurde zusammen mit einem fünf Tage später in London stattfindenden Konzert unter dem bedeutungsschwangeren Namen Testament bei ECM als 3-CD-Set veröffentlicht. Jarrett umreisst im Booklet seine damalige katastrophale Gemütslage, hervorgerufen durch die Trennung seiner Frau von ihm kurz zuvor, die auch stark in seine Organisation von Konzerten eingebunden war und nun fehlte. Man erwartet also - auch mit Blick auf den Titel - ein Endzeitwerk.

Die Performance in Paris ist dann aber überraschend ausgewogen. Ein melancholischer Schleier mag darüber hängen, aber ein Stück wie der Part VII gehört zum Schönsten, was Jarrett gespielt hat. Zu London komme ich evtl. auch noch, aber ich wollte das Thema Solokonzerte hier noch beenden.

PS: Ein Stückchen weiter oben hatte ich einen Link zum kompletten unveröffentlichten Bremen-Konzert von 1975 gesetzt. Ich habe es zwischenzeitlich mehrfach (in Teilen) gehört. Es gehört zum Besten, was Jarrett in den 1970ern gespielt hat, besser als das berühmte Köln-Konzert ein paar Tage vorher ! Wie schön wäre es, das in offizieller professioneller Qualität zu haben !

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arnaoutchot
Moderator
#21762 erstellt: 08. Dez 2022, 18:50
Nun kann ich mich auch wieder anderen Themen im Jazz zuwenden : Nachkommen wollte ich mit der oben von Michael und Chris gehörten Coltrane's Sound, die ich auch lange nicht im Player hatte. Ist auch nicht ganz einfach, ich habe die nicht mehr als Einzel-CD, sondern muss sie mir aus den Complete Atlantic Recordings zusammenbasteln. Dort sind die Aufnahmen chronologisch geordnet, und es geht am 24. Oktober 1960 erst mit den Aufnahmen für die spätere Coltrane plays the Blues und Teilen der My Favorite Things los. Das Quartett nahm in zwei Sessions (24. und 26. Oktober) tatsächlich sagenhafte 20 (!) Titel auf, und davon sind nur 3 (!) Alternates ... Wahnsinn ! Und ja, inhaltlich volle Zustimmung, hervorragende Stücke. Unverständlich, dass die Coltrane's Sound erst 1964, vier Jahre nach den Aufnahmen, erstmals erschien ...

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crim63
Inventar
#21763 erstellt: 08. Dez 2022, 20:31
Hallo !

Hier passt ja wieder alles zusammen, bei mir auch John Coltrane mit seiner LP "coltranes sound", mußte ich mir zulegen nach der überragenden
Kritik von Michael (Mr.Lovegrove) und bis jetzt ( Seite 1 ) wurde ich nicht enttäuscht. Ich stehe allerdings immer noch unter dem überwältigenden
Eindruck den gestern die LP "Ella and Louis" bei mir hinterlassen hat. ( näheres im audiophilen Jazz auf Vinyl Thread )

cs

Gruß Maik
Mr._Lovegrove
Inventar
#21764 erstellt: 10. Dez 2022, 09:25

crim63 (Beitrag #21763) schrieb:

Hier passt ja wieder alles zusammen, bei mir auch John Coltrane mit seiner LP "coltranes sound", mußte ich mir zulegen nach der überragenden
Kritik von Michael (Mr.Lovegrove) und bis jetzt ( Seite 1 ) wurde ich nicht enttäuscht.

Puuh, da habe ich ja Glück gehabt. Immerhin haben nur zwei allenfalls kleine Sätze meinerseits dein Portemonnaie ordentlich geschröpft.

Aber hier weiß ich gerade mal wieder nicht, was ich an dieser Jazzplatte am schönsten finden soll:
IMG_20221210_090458
Chet Baker & Wolfgang Lackerschmid
Ballads for Two 1979

Nun....doch die Antwort ist ganz simpel: Einfach alles ist gleich schön! Lackerschmids mal leicht sonnige, mal leicht vernebelte, aber immer klar konturierte und hypnotisch- melodische Linien am Vibraphon sind ebenso vollkommen vereinnahmend wie Bakers teils fast schon verloren wirkende, sehr introvertierte Trompete, die aber doch so aufmerksam erklingt. Zusammen erschaffen die beiden Bilder von so emotionaler und tiefgehender Eleganz und Schönheit, man kann die Platte auch acht Mal hintereinander hören, man entdeckt immer wieder feine Nuancierungen, kleine Meldodien in den Soli, sensibelste Abschattierungen im Spiel beider. Für mich ist dies die großartigste Duoplatte des Jazz (und ja, ich kenne natürlich "Undercurrent", "Matchbook" und "Chrystal Silence" und so einige andere Klassiker des Duojazz).

Ich komme auch noch mal zurück auf Art Tatum. Ich bin dann in der Tat und eher zufällig nach meiner multimedialen Exkursion in seine Welt auf die legendäre Solobox gestossen und musste zuschlagen:
IMG_20221210_091932[1]
Art Tatum
The Complete Pablo Solo Masterpieces

Das ist schon ein Brocken, durch den man sich nur Peu-à-Peu durchbeißen kann. Ich bin gespannt...

EDIT: Hab jetzt bemerkt, dass Disc 3 fehlt. Sehr ärgerlich. Vorallem will da die ganz großen Kracher wie "Ill wind" drauf sind.


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 10. Dez 2022, 12:18 bearbeitet]
Eigentlich
Stammgast
#21765 erstellt: 10. Dez 2022, 12:04
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arnaoutchot
Moderator
#21766 erstellt: 10. Dez 2022, 13:35

Mr._Lovegrove (Beitrag #21764) schrieb:
auf die legendäre Solobox gestossen und musste zuschlagen: Art Tatum - The Complete Pablo Solo Masterpieces ... EDIT: Hab jetzt bemerkt, dass Disc 3 fehlt. Sehr ärgerlich. Vorallem will da die ganz großen Kracher wie "Ill wind" drauf sind.


Sehr schöne Box, die hab ich auch, noch in der Erstausgabe im LP-Format. Und ja, ärgerlich, dass etwas fehlt ... wenn ich aushelfen kann, sag Bescheid. Hast Du die Pablo Group Masterpieces schon ? Die lohnen sich ebenfalls sehr.

IMG_4622D


[Beitrag von arnaoutchot am 10. Dez 2022, 13:36 bearbeitet]
Mr._Lovegrove
Inventar
#21767 erstellt: 11. Dez 2022, 09:33

arnaoutchot (Beitrag #21766) schrieb:

Sehr schöne Box, die hab ich auch, noch in der Erstausgabe im LP-Format. Und ja, ärgerlich, dass etwas fehlt ... wenn ich aushelfen kann, sag Bescheid. Hast Du die Pablo Group Masterpieces schon ? Die lohnen sich ebenfalls sehr.


Danke für dein Angebot. Der Verkäufer schaut heute noch mal nach, ob die CD sich findet. Die Group Masterpieces kenne ich, habe ich auf meiner Festplatte.
Aber ich komme noch mal zurück auf Chet Baker. Zusammen mit der Tatum kam eine Box mit 3 Alben des Timeless Labels. Es sind Aufnahmen aus den 1980ern, also aus seiner Spätphase. Auf zwei Alben singt Chet und von Gesang im Jazz bin ich ja kein großer Fan (mehr), aber die abgebildete "Mr. B." ist rein instrumental.
IMG_20221211_092056
Chet Baker
Mr. B, Timeless 1984

Bass – Ricardo del Fra
Guitar – Philip Catherine (Track
Piano – Michel Graillier
Trumpet – Chet Baker

In schlagzeugloser Triobesetzung eingespielt ist das Baker at his best. Sein Ton ist so klar wie 25 Jahre zuvor auf seinem berühmten "Chet" Album auf Riverside. Man hört nicht eine Sekunde, dass Baker von Drogen gezeichnet war und es ihm nicht gut ging. Die Arrangements sind so puristisch wie schön, das klug gewählte Programm besteht aus modernen Standards, bzw. Fremdkompositionen (wie der fantastischen Version von "Dolphin Dance" zu Beginn) und zwei Originals von Michel Graillier.
Und so kann man, unterstützt durch zwei Topmusiker, einen Chet Baker hören, der sichtlich Spaß an der Sache hat und die intime Dreier- Liaison absolut genießt, ja richtig aufblüht. Das ist einfach ergreifend- schöne und intime Triomusik von zeitloser Kraft.
arnaoutchot
Moderator
#21768 erstellt: 11. Dez 2022, 18:52

Mr._Lovegrove (Beitrag #21767) schrieb:
Auf zwei Alben singt Chet und von Gesang im Jazz bin ich ja kein großer Fan (mehr) ...


Jou, Baker und sein Gesang haben mich und ihn schon immer getrennt ... auch generell kann ich die Baker-Alben in meiner Sammlung an einer Hand abzählen und es bleiben Finger übrig

Hier etwas Charlie Haden mit intimen Konzerten aus 1987 & 1988, aufgenommen und gemastert von Ken Christianson und 2007 vom Edellabel naim als The Private Collection veröffentlicht. Haden im Quartett mit Alan Broadbent (p), Ernie Watts (ts) und Billy Higgins oder Paul Motian (dr). Wunderschön ! Gibt es für Vinylisten auch auf 3LPs, aber leider nicht billig.

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ardina
Inventar
#21769 erstellt: 12. Dez 2022, 17:30
Chet Baker nur mit der Trompete mag ich ganz gerne. In wieweit hörst du das raus, ob jemand von Drogen gezeichnet ist? Bei vielen Künstlern ist das ja der Fall und das Publikum bekommt es häufig gar nicht mit, ob der/die/divers gerade trocken sind, oder auf Droge. Ich finde bei vielen hört man Melancholie und etwas düstere Stimmungen.

Da passt die folgende Platte auch ganz gut.

Jimmy Giuffre 3 ? 1961

Jimmy Giuffre 3 – 1961

Clarinet – Jimmy Giuffre
Double Bass – Steve Swallow
Piano – Paul Bley

Obwohl frei ist die Musik eher ruhig und entspannt. Tolle Platte um nach einem ereignisreichen Tag schön zu entspannen.

Mr._Lovegrove
Inventar
#21770 erstellt: 12. Dez 2022, 17:45
Das hört man natürlich oft nicht. So wollte ich das auch nicht verstanden wissen. Dennoch gibt es insgesamt sicherlich Performances, denen durchaus anzuhören ist, ob jemand fit ist oder nicht. Der ganz späte Miles Davis ist ein anschauliches Beispiel dafür. Ich denke da an die Montreux Aufnahmen mit Quincy Jones.
Und wenn man bedenkt, wie Baker sein Leben gelebt hat, dann ist es doch durchaus erstaunlich, dass er dieses gesundheitlich belastende Leben auf einer Platte wie "Mr. B" auf solch faszinierende Weise ausblenden konnte.
Klar, die Jazzer dieser Generation waren in ihren jungen Jahren recht häufig auf H und anderem Zeugs und dennoch haben sie eine großartige Platte nach der anderen gemacht, aber gerade solch ein Leben lässt einen ja schneller altern und Baker wurde nur 59, sah aber zum Schluss 20 Jahre älter aus und warf Speedballs ein. Andere liegen da nur noch in der Ecke, aber er hatte dennoch viele lichte Momente in seinen letzten Jahren.


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 12. Dez 2022, 17:46 bearbeitet]
ardina
Inventar
#21771 erstellt: 12. Dez 2022, 18:03
Ich muss da immer an Lemmy Kilmister denken. Viele meinten die coolste Socke im Rock Zirkus, aber seit Jahrzehnten schwerst Alkoholabhängig und plötzlich war er nicht mehr da. Kaum einer wollte das zur Kenntnis nehmen!

Hier jetzt eine weitere Platte zum Feierabend.

Nicola Conte – Cosmic Forest - The Spiritual Sounds Of MPS

Nicola Conte ? Cosmic Forest - The Spiritual Sounds Of MPS

Interessante Compilation, es geht hier um die Zusammenstellung einer Kompilation die sich konzentriert auf die spirituellen Highlights des MPS-Katalogs, welche bekannte, aber auch obskure Schätze ans Tageslicht befördert.

Rezension von Dexter Gordon & Slide Hampton, Good Times, Oktober/November 2018

"Da gibt es World-Music- Grenzgänger wie The Third Wave und das Dave Pike Set (mit Volker Kriegel an der Gitarre und Sitar), die die Musiken mehrerer Kontinente vermählen. Da gibt es Free-Jazz-Ansätze (Nathan Davis, Albert Mangelsdorff Quintett), Fusion (Smoke) sowie Latin und Afro (The MPS Rhythm Combination, El Babaku) oder einfach nur guten klassischen Jazz"

Mars_22
Inventar
#21772 erstellt: 15. Dez 2022, 16:31
Höre Archie Shepp & Dollar Brand im DUET. Mag diese Platte sehr und hätte gerne mehr solche Duette alter Männer. Kennt ihr welche?
Habe z.B. auch die „Just between Friends“ von Houston Person und Ron Carter, die auch schön ist, aber doch deutlich einfacher gestrickt.

amazon.de

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[Beitrag von Mars_22 am 15. Dez 2022, 16:32 bearbeitet]
Sal
Inventar
#21773 erstellt: 15. Dez 2022, 16:59

PS: Ein Stückchen weiter oben hatte ich einen Link zum kompletten unveröffentlichten Bremen-Konzert von 1975 gesetzt. Ich habe es zwischenzeitlich mehrfach (in Teilen) gehört. Es gehört zum Besten, was Jarrett in den 1970ern gespielt hat, besser als das berühmte Köln-Konzert ein paar Tage vorher ! Wie schön wäre es, das in offizieller professioneller Qualität zu haben !


Starten wir eine Petition! ECM soll alles archiviert haben...
Aber das Konzert ist umwerfend und wer weiss,
was noch alles in den Archiven schlummert.

Radio Bremen hat es damals aufgenommen und auch ausgestrahlt,
ebenso wie den Bremen - Part von der '73er "Bremen-Lausanne"

Es gibt ein paar deutliche Huster im Publikum - vielleicht ein ganz banaler Grund,
dass es "Köln" wurde, neben dem Umstand, nicht eine weitere "Bremen" Plate veröffentlichen zu wollen.

Ich glaube, es gibt bis auf "Paris" und "Testament" keine veröffentlichte Soloeinspielung von KJ,
welche sich vom Aufnahmeort her doppelt...?
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