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Was hört Ihr gerade jetzt ? (JAZZ)+A -A |
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Autor |
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Jazzy
Inventar |
#19468 erstellt: 29. Mrz 2020, 16:49 | ||||
Habe die Abfragesyntax label: ecm gefunden. Welcher user ist das,mit der ECM-Playlist?
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Fischers_Fritze
Inventar |
#19469 erstellt: 29. Mrz 2020, 16:53 | ||||
Ulysses' Classical [Beitrag von Fischers_Fritze am 29. Mrz 2020, 16:56 bearbeitet] |
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arnaoutchot
Moderator |
#19470 erstellt: 29. Mrz 2020, 16:55 | ||||
Hier gerade Gil Mellé - The Complete Blue Note Fifties Sessions - Blue Note 1952-56 Mono. Gil Mellé war eine bedeutende Figur in den frühen Tagen von Blue Note. Als eigentlicher Grafiker wirkte er an etlichen frühen BN-Covern mit, war der erste Weisse, der für BN Platten aufnahm und stellte den Kontakt von Alfred Lion zu Rudy van Gelder her. Er selbst hat nur relativ wenige Aufnahmen für BN gemacht, die heute gut auf 2CDs passen. Später war er primär als Komponist von Filmmusik tätig, vor allem unter Einsatz von elektronischen Instrumenten. Seine 1950er Sessions sind bemerkenswert, sehr cool und laid back, in einer Besetzung von Baritonsaxophon, Gitarre, Bass und Schlagzeug. Auf den frühen Platten ist meist auch noch ein Posaunist oder Vibraphonist dabei. Am besten hat mir die letzte Aufnahme Patterns in Jazz von 1956 gefallen. Unbedingter Hörtipp für alle, die mit diesem Genre etwas anfangen können. |
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Fischers_Fritze
Inventar |
#19471 erstellt: 29. Mrz 2020, 16:55 | ||||
Super -danke, dass kannte ich nicht. Sehr hilfreich! |
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Jazzy
Inventar |
#19472 erstellt: 29. Mrz 2020, 16:56 | ||||
Vielen Dank Ich hole mir hier viel Inspiration,selber schreiben über Musik fällt mir aber schwer.Vielen Dank an Euch! |
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dietmar_
Inventar |
#19473 erstellt: 29. Mrz 2020, 17:11 | ||||
Schöne Sammlung. Gleich anschließend (1.4. 1956 ... 6.4. 1956) nahm Mellé auch für Prestige auf (-1957). Auch hier gibt es eine schöne Compilation bei Fresh Sound Records. 2 CDs [Beitrag von arnaoutchot am 29. Mrz 2020, 18:44 bearbeitet] |
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Fischers_Fritze
Inventar |
#19474 erstellt: 29. Mrz 2020, 18:54 | ||||
arnaoutchot
Moderator |
#19475 erstellt: 29. Mrz 2020, 18:54 | ||||
Hallo Dietmar, ja, danke, die Prestige-Aufnahmen kenne ich noch nicht. Ich hab mir erlaubt, das nochmalige Bild der BN-Platte bei Dir rauszunehmen. Ich verharre noch in den frühen 1950ern, die erste Session ist sogar noch aus 1949: The Amazing Bud Powell - Complete 1st and 2nd Sessions 1949-53, Blue Note Japan CP32-5241 1987 Mono. Das war eine meiner ersten Jazz-CDs von Blue Note, noch heute liebe ich den relativ natürlichen Klang dieser japanischen Erstüberspielungen auf CD (wenngleich natürlich mono). An den Hörnern ein blutjunger Sonny Rollins und ebenso frischer Fats Navarro. Klassiker !! |
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crim63
Inventar |
#19476 erstellt: 29. Mrz 2020, 19:47 | ||||
Hallo ! Weil ich das gerade bei Dir so sehe Michael, solch richtig alten Jazz habe ich bislang noch nicht in meinem Haushalt. Dafür lief ein Standard Werk auf meinem Dreher, " Keith Jarrett, Gary Peacock, Jack DeJohnette – Standards, Vol. 1" das war heute Nachmittag genau das richtige, nur keinen Stress. Keith Jarrett, Gary Peacock, Jack DeJohnette / Standards, Vol. 1 / 1983 / ECM Records / ECM 1255, 811 966-1 Gruß Maik |
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arnaoutchot
Moderator |
#19477 erstellt: 29. Mrz 2020, 20:13 | ||||
Das kommt schon noch mit dem älteren Jazz ... Das oben genannte Vol. 1 deutet ja einen ebenso gelungenes Vol. 2 an, ausserdem gibt es eine superbe Platte namens Standards Live von 1986, die ich auf CD und Vinyl habe. Die Vinylplatte ist eine der bestklingendsten, die ECM im Katalog hat ! Apropos Jazz-Geschichte: Hier habe ich mal wieder etwas Lesestoff empfohlen ... https://www.discogs....-Live/release/371526 [Beitrag von arnaoutchot am 29. Mrz 2020, 20:30 bearbeitet] |
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crim63
Inventar |
#19478 erstellt: 29. Mrz 2020, 20:38 | ||||
Danke Michael, die Vol. 2 habe ich schon im Visier, aber die Live wird sicher noch eine Bereicherung werden. Und Zeit für Lektüre haben wir ja jetzt auch. Gruß Maik |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
#19479 erstellt: 30. Mrz 2020, 06:40 | ||||
Ich hatte vor knapp drei Jahren mal diesen Twofer vorgestellt:
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Mr._Lovegrove
Inventar |
#19480 erstellt: 30. Mrz 2020, 07:20 | ||||
Und apropos ECM, ich war gerade etwas überrascht, erstaunt und auch ein wenig erschreckt über das Cover der neuen Avishai Cohen: Avishai Cohen Big Vicious ECM 2680, 2020 Avishai Cohen - Trumpet, Effects, Synthesizer Uzi Ramirez - Guitar Yonatan Albalak - Guitar, Bass Aviv Cohen - Drums Ziv Ravitz - Drums, Live Sampling Transformierungen haben bei ECM ja auch immer in der Grafikabteilung stattgefunden, aber dieses Cover finde ich dennoch sehr atypisch und in Verbindung mit schlecht gewähltem Schriftfond und -Farbe doch arg unpassend für das Label. Musikalisch ist das aber eine sehr interessante Platte. Cohens neue Band spielt Alternative- Indie- Jazz und somit fernab jeglicher schon länger grassierender Einschlafströmung innerhalb des Labels. Cohen erinnert mit dieser Musik zwar etwas stark an Mathias Eicks Debüt, aber er geht einen etwas rauheren und düstereren Weg, weg von trauriger Melancholie, hin zu einer urban und Neuzit- geprägten Schwere. Cohens neue Band hat jede Menge Einflüsse aus der Indie-Rock und Elektronika Welt inhaliert und atmet sie als selbst gemischtes Klanggas wieder aus. Da darf die Neuinterpretation eines Klassikers dieser Welt nicht fehlen und so nimmt man sich Massive Attacks "Teardrop" und versucht die Faszination dieses Grooves und der Gitarrenlicks zu übernehmen ohne den Song zu kopieren, was nur teils gelingt, weil Cohen ein etwas pathosdurchtränkter Trompeter ist und der Version die gravitätische Tiefe des Originals abhanden kommt. Mir gefallen die beiden Gitarristen allerdings ganz gut, da ihr Ton gleichermaßen das Mittelmaß zwischen Jazzstyles und Indie- Attitüde trifft. Manfred Eicher als Labelchef beweist mit dieser Platte zumindest, dass sein Suchen und Finden nach neuen Klängen noch nicht zum Stillstand gekommen ist. Aber so ein Cover sollte er nicht noch mal zulassen. [Beitrag von Mr._Lovegrove am 30. Mrz 2020, 10:15 bearbeitet] |
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Don_Tomaso
Inventar |
#19481 erstellt: 31. Mrz 2020, 18:02 | ||||
Gigantisch. Vielen Dank für den Tipp. Die verdient einen Nachtrag im ECM-Faden, oder? |
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Fischers_Fritze
Inventar |
#19482 erstellt: 31. Mrz 2020, 18:14 | ||||
Ja, mir hat es auch sehr gut gefallen - wird sicher öfters gespielt werden. Edit: gefunden, habe im falschen Bereich gesucht. Und wenn Du die Platte da vorstellen möchtest, kannst Du das sehr gerne tun. Ist ja nicht "meine" Platte. Ich weiß zwar, was mir gefällt, aber ich bin jetzt nicht so der ausgeprägte Rezensent ... [Beitrag von Fischers_Fritze am 31. Mrz 2020, 18:19 bearbeitet] |
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dietmar_
Inventar |
#19483 erstellt: 31. Mrz 2020, 18:20 | ||||
Wallace Roney soll an COVID-19 gestorben sein (vertrauenswürdige Aussage in einem anderen Forum, aber noch keine offiziellen Infos im Netz). Erst 59 Jahre. R.I.P. Geri Allen, seine Frau, starb mit 60 (2017) an Krebs. Verdammte Scheiße! edit: Quellen: Terence Blanchard Facebook Christian McBride Twitter [Beitrag von dietmar_ am 31. Mrz 2020, 18:33 bearbeitet] |
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Fischers_Fritze
Inventar |
#19484 erstellt: 31. Mrz 2020, 19:19 | ||||
Steve Kuhn Trio - Mostly Coltrane Habe mir dieses Album einfach zufällig rausgepickt. Jetzt sitze ich jetzt gerade etwas ratlos vor meinen Lautsprechern. Ich weiß nicht, ob es mir gefällt. Das ist schon ambivalent, denn die Musiker sind ja zweifelsohne sehr gut. Ich habe gerade mal die Vorgeschichte gelesen. Kuhn war für relativ kurze Zeit quasi als "Lückenbüßer" (sorry, Steve Kuhn) im John Coltrane Quartet mit von der Partie. Er scheint diese Zeit mit dem vorliegenden Album aufzuarbeiten bzw. Revue passieren zu lassen. Coltrane war bisher nicht so mein Favorit, daher kenne ich seine Werke nicht bzw. nicht besonders gut. Ich werde mir "zur Vorbereitung" die entsprechenden Titel von John Coltrane anhören und dann dieses Album nochmals "neu" hören. Danach habe ich hoffentlich eine Meinung dazu. |
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arnaoutchot
Moderator |
#19485 erstellt: 31. Mrz 2020, 19:54 | ||||
Dann hast Du sicherlich auch die Postings hier im ECM-Thread gesehen. Wir waren uns auch nicht so ganz einig zu dieser Platte. Coltrane hören hilft bestimmt. Hier habe ich mal ein paar einleitende Gedanken zu dem Phänomen John Coltrane zusammengefasst. Zu Peter Erskine: Ihr habt mich (noch) neugieriger gemacht, ich hatte auch im ECM-Thread schon angedeutet, dass ich die Trio-Aufnahmen interessant fand, aber ich bin bis heute nicht dazugekommen, da nachzuhören ... |
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Fischers_Fritze
Inventar |
#19486 erstellt: 31. Mrz 2020, 20:49 | ||||
Den ECM-Thread habe ich eben erst (nach dem Hinweis von Don Tomaso) entdeckt - und bis zu Deiner Kommentierung von "Mostly Coltrane" war ich noch gar nicht vorgedrungen. Aber vielen Dank für Deine Hinweise auf die beiden Links. Da habe ich reichlich Lesestoff. Das Peter Erskine Trio mit "As It Was" kann ich empfehlen, wobei Du das als ausgewiesener Jazz-Kenner "ganz anders" hören wirst als ich, --- Hier jetzt erstmal der Klassiker "A Love Supreme" (Deluxe Edition von Impulse) aus meinem bescheidenen Fundus. Mehr von Coltrane werde ich mir über Spotify anhören, obwohl hier auch noch "Soultrain" und "Blue Train" im Regal stehen. John Coltrane - A Love Supreme und dann noch gleich nachgelegt: John Coltrane - Blue Train [Beitrag von Fischers_Fritze am 31. Mrz 2020, 21:19 bearbeitet] |
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Fischers_Fritze
Inventar |
#19487 erstellt: 01. Apr 2020, 19:22 | ||||
John Coltrane Quartet - The Complete 1961 Village Vanguard Recordings Bin gerade noch bei Track 1 von CD 1 - "India". Wenn die ganze Box in dem Stil bleibt, dann muss ich leider sagen "Sorry, dazu fehlt mir der Zugang." Aber so schnell gebe ich nicht auf, ich mache erst mal noch etwas weiter. Und "vorspulen" will ich auch nicht, ich will es mir richtig anhören. Jazz ist schon ein komplexes Thema. |
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crim63
Inventar |
#19488 erstellt: 01. Apr 2020, 19:33 | ||||
Hallo ! Der ECM Thread hat schon was angestellt, im positiven Sinne. Sonst wäre ich ja nie auf die "Hymns Speres" gekommen, aber der dortige Post zur Platte hat mich neugierig gemacht. Jarrett an einer Kirchenorgel, ich war etwas skeptisch ob das gut gehen kann. Es ging. Diese Orgel der Benediktiner Abtei zu Ottobeuren muß ein Wahnsinns Gerät sein, da wird jeder Elektroniker am Synthi neidisch. Was der Jarrett da am komplexen Klangstrukturen rausholt, ich bin platt. Ich bin nun nicht der Orgelfan, kleinere Dosen sind aber gern gehört, das Werk hat mich überzeugt. Man hört kein muff und maff von Jarrett, so laut kann er wohl nicht. Keith Jarrett / Hymns Spheres / 1976 / ECM Records / ECM 1086/87 |
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arnaoutchot
Moderator |
#19489 erstellt: 01. Apr 2020, 19:59 | ||||
Hmm ... ich befürchte, das bleibt so .. ich weiss nicht, wie weit Du schon bist. Du bist aber schon schnell weit vorgesprungen, ich empfehle Dir, den Coltrane chronologisch zu erschliessen, wie ich es im Coltrane-Thread vorgestellt habe. Coltrane ist ein ideales Beispiel, wie ein Musiker sich vom eher konventionellen Hard Bop zum völligen Free Jazz in einer relativ kurzen Zeit entwickelt hat. Wenn Du hier zu schnell "vorspulst", befürchte ich, dass Du aussteigen wirst ... nur mal als Anmerkung: Ich habe mindestens 20 - 30 Jahre gebraucht, das zu verstehen ... @Maik: Interessant, diese Platte von Jarrett kenne und habe ich nicht ... |
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wilder-Denker
Stammgast |
#19490 erstellt: 01. Apr 2020, 21:03 | ||||
... das würde ich so mal unterschreiben wollen, abgesehen davon, ob und überhaupt das eigene Gemüt jemals "Free" akzeptieren will (muss es ja nicht wirklich). Ich kann aber meinerseits auch sagen, dass das meiste des Genres, welches heute meine volle Aufmerksamkeit geniesst, mich vor 30 Jahren eher abgeschreckt hat .. im Gegenzug, was mich damals fasziniert hat, ist heute zwar nicht schlecht, aber zu sehr gewohnt und manchmal auch langweilig (der Spannungsbogen fehlt). Keine Wertung, aber eine persönliche Entwicklung .. alles bleibt offen, der persönliche Spaß bestimmt die Richtung. ----- Für mich ist gerade Kowald in interessantem Umfeld am Start: UMEÅ 2000 Peter Kowald - bass Peeter Uuskyla - drums Biggi Vinkeloe - alto saxophone, flute ... hingeführt hat mich eigentlich "Frau Vinkeloe", mir bekannt im Zusammenhang mit Cecil Taylor (1988, Berlin) und in gleicher Besetzung wie hier '95 in Wuppertal, ansonsten eher kaum dokumentiert. Ein spontanes Treffen in Schweden brachte dann diese "Konversation" zu Band .. gemässigt, lässiges Treffen .. für Freunde ein Fundstück mit Repertoirewert, alle anderen werden wohl "Skip & Eject" bevorzugen // Gruß |
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dietmar_
Inventar |
#19491 erstellt: 01. Apr 2020, 21:14 | ||||
Habe die Box kurz nach erscheinen gekauft, war damals noch ziemlich neu beim Jazz. Besonders die verschiedenen Versionen von „India“ habe ich geliebt/ liebe ich noch immer. Aber ohne die früher wahrgenommene Out To Lunch von Eric Dolphy hätte das vielleicht auch einen anderen Ausgang nehmen können? Bei mir hat es damals sofort 'klick' gemacht, mag aber sein, dass es bei anderen, bei Dir Zeit braucht? |
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arnaoutchot
Moderator |
#19492 erstellt: 01. Apr 2020, 21:25 | ||||
Ich darf mal querverlinken, genau diese Diskussion um freieren Jazz hatten die hier Beteiligten von sechs Jahren im Jazz-für-Anfänger-Thread ansatzweise schon einmal Ich finde es übrigens mehr als bedauerlich, dass dieser eigentlich aus meiner Sicht sehr nützliche Thread nicht mehr weitergeführt wurde ... |
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Fischers_Fritze
Inventar |
#19493 erstellt: 01. Apr 2020, 21:28 | ||||
Ja, ich habe die Village Vanguard abgebrochen. Zuerst bin ich zurück zu Thelonious Monk With John Coltrane Die Platte finde ich recht gut, wobei mir die Stücke, in denen das komplette Quartet mitwirkt, besser gefallen als Monk und Coltrane zu zweit. Danach dann weiter mit John Coltrane - Coltrane Time Bin noch nicht ganz durch. Beim ersten Stück habe ich gedacht: Hier geht es also los mit den "freien" Übungen. Nach meiner bescheidenen Meinung geht es hier über improvisieren hinaus. Zumindest kommt es mir so vor. @Michael, danke für Deinen Zuspruch, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich zwanzig bis dreißig Jahren investieren will, um Free Jazz zu verstehen. Und mal angenommen, ich würde es eines Tages verstehen (ich halte mich grundsätzlich für lernfähig und aufgeschlossen), dann bleibt trotzdem die Frage offen, ob es mir dann gefällt. Aber der Weg ist das Ziel - ich erinnere mich an einen Austausch, den wir zu Eric Dolphy hatten. Nachdem ich mich etwas damit beschäftigt hatte, kam ich mit "Out To Lunch" ganz gut klar. Die läuft immer mal wieder bei mir durch. P.S.: @Dietmar, habe gerade vor dem Abschicken noch Deinen Beitrag gelesen. Mit "Out To Lunch" bin ich dann ja wohl auf der richtigen Spur unterwegs, Ja, ich gebe auch nicht vorschnell auf. Aber quälen will ich mich auch nicht. Vielleicht versuche ich die Village Vanguard noch ein andermal, ist möglicherweise auch abhängig von der persönlichen Tagesform. |
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Fischers_Fritze
Inventar |
#19494 erstellt: 01. Apr 2020, 21:44 | ||||
Das stimmt, ich hatte ja in meinem letzten Posting auch daran erinnert - hat sich mit Deinem überschnitten. Ich habe seinerzeit von dem Anfänger-Thread sehr profitiert und beim stöbern im Thread finde ich immer noch Anregungen. |
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arnaoutchot
Moderator |
#19495 erstellt: 01. Apr 2020, 21:49 | ||||
Klar, kein Stress, alles kann, nichts muss. Ich habe in Jazz-Threads immer wieder propagiert, dass gerade Free Jazz eine Musikrichtung ist, die aus meiner Sicht nur schwer ad hoc einfach verständlich ist, sondern die man sich erarbeiten muss. Und ja, natürlich kann es spontane Zugänge geben, aber idR braucht es eine längere Entwicklung. zu Coltrane Time: Die Platte finde ich misslungen, die Akteure fanden damals keinen gemeinsamen Nenner. Verschwende nicht zu viel Zeit darauf. |
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wilder-Denker
Stammgast |
#19496 erstellt: 01. Apr 2020, 21:56 | ||||
... sehr interessant, den Thread hatte ich so gar nicht auf dem Schirm. Dolphys "Out to Lunch", bedarf wohl hier nicht wirklich der Erwähnung, aber auch für mich (ähnlich Dietmar) prägend und genial. ----------- Hier jetzt, beinahe nahtlos, passend zur Vorlauschung: Il piccolo incidente Peter Evans - pocket trumpet Alfred Vogel - drums ... wenn auch andere Protagonisten als auf der UMEÅ 2000, so passt es musikalisch m.E. sehr gut. "Kleine Zwischenfälle" können durchaus bedeutsam sein, Evans und Vogel servieren in guter Manier ein Zwiegespräch für/unter Freunde(n). @Fischers_Fritze: Höre, was dir heute gefällt .. alles andere ist egal. Kein Weg führt zum Ziel, wenn man ihn nicht eigenen Willens bewältigen kann/mag .. enjoy yourself // Gruß |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
#19497 erstellt: 02. Apr 2020, 09:56 | ||||
Mit dem Freejazz und mir wird das auch in Zukunft wohl keine innigere Beziehung geben. Ich habe mich als Beispiel letztens an Matana Roberts versucht. Es ging nicht, ich hielt nicht lange durch. Aber es gibt Scheiben aus diesem Segment, die mich dennoch irgendwie packen. "A Sanctuary within" von David Murray ist so ein Beispiel. Womöglich liegt es daran, daß Murray hier die Strukturen nicht völlig auflöst, sondern eine gewisse Verfolgbarkeit aufrecht erhält. Und beim Klassiker "Machine Gun" von Peter Brötzmann ist es einfach die absolute Uberspitzung, dieses explosive Moment, was mich zumindest länger als 1 Minute zuhören lässt. Aber ich erlebe gerade mit einem anderen Album einen Erweckungsmonent, und zwar mit "Bitches Brew". Ich höre es gerade über meine ziemlich laut und tief gehenden Sennheiser Momentum 3 Wireless und habe ganz aufgedreht. Und schon knallt diese Musik richtig. Ihre Wirkung verändert sich grundlegend. Das verkopfte wird zugunsten eines brachialen Grooves zurückgedrängt. Und schon komme ich dem Geheimnis dieser Platte einen großen Schritt näher. Das exzellente MFSL Mastering tut dann sein übriges dazu. [Beitrag von Mr._Lovegrove am 02. Apr 2020, 09:56 bearbeitet] |
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Fischers_Fritze
Inventar |
#19498 erstellt: 02. Apr 2020, 11:30 | ||||
Das ist bei mancher Free-Jazz-Platte aber womöglich sogar kontraproduktiv. Aber vielen Dank für die Anregung - "Bitches Brew" könnte ich heute Abend auch mal wieder auflegen. |
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Fischers_Fritze
Inventar |
#19499 erstellt: 02. Apr 2020, 19:30 | ||||
Miles Davis - Bitches Brew Meine Jazz-Sammlung ist ja noch relativ übersichtlich und war mir eigentlich sicher, dass ich die "Bitches Brew" besitze. Ist aber tatsächlich nicht der Fall. Deshalb höre ich jetzt auf Spotify - am Laptop mit O2-ODAC-Combo und mit dem AKG K550, da meine liebe Gattin gerade fernsieht. Meine Hör-Lautstärke würde ich als "gehoben" bezeichnen. Ich bin gerade bei Minute 13 von "Pharaoh's Dance" angekommen. Es geht zwar bisweilen etwas freier/wilder zur Sache, aber durch die dichte Struktur im Hintergrund, vor der sich alles abspielt, kann ich damit umgehen und der Sache folgen. Es ist halt zu meinem Glück nicht alles in Auflösung begriffen. @Mr_Lovegrove: Danke für den Hinweis. P.S.: Bin jetzt fast durch, gerade spielt "Feio". Das ist ja genial Habe erst gedacht, dass mein Kopfhörer 'ne Macke hat und links rumquietscht. Hat echt einen Moment gedauert, bis ich es kapiert habe. Das ganze Album finde gut, muss es aber bestimmt noch ein paar mal hören. "Feio" setzt dem Werk aber nach meiner Meinung die Krone auf. [Beitrag von Fischers_Fritze am 02. Apr 2020, 21:01 bearbeitet] |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
#19500 erstellt: 03. Apr 2020, 06:26 | ||||
Das habe ich auch nicht gemacht. Aber Coltrane war für mich dennoch DER Wendepunkt in meinem Verständnis für Jazz. Ich habe über 20 Jahre lang Jazz quer Beet gehört, ohne wirklich einen Ankerpunkt zu haben (ein paar Jahre lang war Jazz auch nur noch eine Nebenbaustelle für mich), doch dann habe ich ein 5er CD Set mit Coltranes wichtigen Atlantic-Alben gekauft: John Coltrane Original Album Series Ich weiß nicht mehr, welches Album ich als erstes eingelegt habe (es muß "My favourite things" gewesen sein), aber von da ab ergab alles aber wirklich alles einen Sinn. Es öffnete mir das Tor zum Jazzverständnis und zur Neuordnung. Plötzlich fand ich z.B. heraus, woher Branford Marsalis seinen Haupteinfluß zog. Ich konnte den Jazz der 60er nun korrekt rezipieren und entwickelte eine regelrechte Leidenschaft für dieses Jahrzehnt im Jazz. Coltrane war der Dreh- und Angelpunkt des modernen Jazz und ohne diese Musik zu kennen, kennt man den Jazz nach 1960 nicht. Ich gestehe ein, nicht allzuviel von Coltrane zu haben (19 Alben sind es und ich habe auch nicht alle Klassiker) und es ist nicht einer der Künstler, die ich oft höre. Viele seiner zentralen Werke bedingen aber Konzentration und den Willen zuzuhören, er ist ja das Gegenteil eines puristischen Spielers. Aber wenn man Alben wie "Crescent", die Atlantic- Scheiben oder auch "A love supreme" hört, dann ist die unendliche Tiefe in seinem Spiel, aber auch sein technische und musikalische Kompetenz sofort fühlbar. In und mit seinem klassischen Quartett mit Tyner, Garrison und Jones spielt er sowieso in einer anderen Galaxie. Einige frühen Sachen habe ich auch ("Blue Train" war eine meiner ersten Jazz CDs), aber für mich bleiben die mittleren Jahre die interessantesten. Ab "Sun Ship" wird es für mich anstrengend. Eine "Interstellar Space" zähle ich schon zu den unanhörbaren Platten. Coltrane chronologisch zu hören ist sehr sinnvoll, aber auch ein Start mit den Atlantic- Platten kann ein Erweckungsmoment werden. Sie sollte man sich eher vorerst zulegen, als vieles andere. [Beitrag von Mr._Lovegrove am 03. Apr 2020, 09:34 bearbeitet] |
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arnaoutchot
Moderator |
#19501 erstellt: 03. Apr 2020, 07:01 | ||||
Nun, doch, zumindest bist Du so gut wie am Anfang eingestiegen. Die Atlantic-Aufnahmen Deiner Box sind durchaus auch ein guter Startpunkt. Die Prestige-Aufnahmen davor waren für mich doch noch eher dem Hard Bop verhaftet. Natürlich kann das jeder angehen, wie er will, ich meinte mit meiner Anmerkung zum chronologischen Vorgehen lediglich, dass man eben vielleicht nicht mit den späten Impulse-Platten beginnt. Hier nochmals der Coltrane-Thread. Auch dieser hätte sicherlich nichts gegen eine Wiederbelebung ... |
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klutzkopp
Inventar |
#19502 erstellt: 03. Apr 2020, 07:26 | ||||
Also ich bin ein großer Miles-Fan und habe mit Freude so ziemlich alles im Regal was es mit seinem sog. ersten Quintett bis Mitte der 60er gibt. Ich weiß sehr wohl dass "Bitches Brew" ganz vielfach in den höchsten Tönen gepriesen und als Geburtsstunde des Jazzrock angesehen wird. Aber: Ich habe mir wirklich Mühe gegeben und das Album oft gehört und muss sagen: Ich kann damit einfach nix anfangen, das ist mir alles zu chaotisch und spricht mich nicht an. Bin wohl doch kein "richtiger" Jazzer... |
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HansFehr
Inventar |
#19503 erstellt: 03. Apr 2020, 07:41 | ||||
Das ist es. Das ganze Album ist genial. Feio kam erst später dazu. Ich bin immer wieder fasziniert von Dave Hollands Einleitung beim Titelstück Bitches Brew. Ich nenne es Ostinato. |
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arnaoutchot
Moderator |
#19504 erstellt: 03. Apr 2020, 08:18 | ||||
Volle Zustimmung zu allen Vorrednern. Bitches Brew ist ein Meisterwerk. Aber auch ein gutes Beispiel für langsames Erarbeiten bei mir. Ich hörte die Platte das erste mal so mit knapp zwanzig Ende der 1970er. Ein Freund hatte sie, ich glaube auch nur ausgeliehen. Obwohl wir beide schon erste Jazz-Erfahrung hatten (Weather Report, Return to Forever, Zappas jazzigere Seite), sassen wir völlig ratlos vor dieser Musik und schalteten sie damals mit dem Vermerk "ungeniessbar" aus. Nun, es brauchte mindestens zwanzig weitere Jahre, bis ich Zugang fand. Hier nochmals der Hinweis auf eine weitere bewusstseinserweiternde Erfahrung, wenn man die Möglichkeit hat, die Platte mal in der Original-Quadro-Version zu hören. |
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dietmar_
Inventar |
#19505 erstellt: 03. Apr 2020, 08:34 | ||||
Bei Giant Steps etc. von „Anfang“ zu sprechen, fällt mir da schwer, sicher sind das ganz wichtige Coltrane Alben. Ob man wirklich mit Aufnahmen von Dizzy Gillespie oder Johnny Hodges anfangen muss, denke ich nicht. Ein wichtiger Einstieg in Coltranes Frühwerk könnten auch die Aufnahmen des ersten Miles Davis Quintett sein. |
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HansFehr
Inventar |
#19506 erstellt: 03. Apr 2020, 10:52 | ||||
Herrlich. Mir erging es Anfang der 70er etwas anders. Ich hatte eine Hilfe. Joachim Ernst Berendt. Der hat Bitches Brew als Neuerscheinung in seiner Sendung im Radio SWF vorgestellt und wunderbar umschrieben. Ich bin gleich losgefahren und habe mir im Plattenladen zwei dieser Vinyls gekauft. Aus Sicherheitsgründen, falls eine einen Kratzer abbekommt. Diese beiden LPs habe ich immer noch. Als Erinnerung. Es gibt natürlich inzwischen technisch bessere Abspielmöglichkeiten. |
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Fischers_Fritze
Inventar |
#19507 erstellt: 03. Apr 2020, 12:27 | ||||
Wenn der Postmann wegen Corona nicht klingelt, sondern das Päckchen einfach vor die Haustür legt ... freut sich der Empfänger trotzdem sehr! [Beitrag von Fischers_Fritze am 03. Apr 2020, 14:26 bearbeitet] |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
#19508 erstellt: 03. Apr 2020, 15:19 | ||||
Ui, die ist aber schön. Interessanterweise habe ich letztens eine Three Blind Mice, eine "Midnight Sugar" in die grobe Gegenrichtung geschickt; nach Malaysia um genau zu sein. Sie ist dort wohlbehalten angekommen. |
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Fischers_Fritze
Inventar |
#19509 erstellt: 03. Apr 2020, 15:50 | ||||
Ich freue mich auch und bin total begeistert! Ich habe schon länger nach der "Misty" Ausschau gehalten, aber irgendwie war ich immer zu geizig, Jetzt neulich bin ich mehr oder wenig zufällig in der großen Bucht darüber gestolpert - 17,59 € inkl. Versand aus Japan - da musste ich zuschlagen. Ich hatte erst überlegt, ob ich eine SACD brauche. Brauche ich aber nicht. Nachdem ich für meinen Zweitanlage einen Sony SCD XE800 aus dem Web gefischt habe, der SACDs abspielen kann (nur Stereo) und ich meine einzige Hybrid-SACD (natürlich die "MIdnight Sugar") eingelegt habe, habe ich entschieden, dass ich keine SACDs benötige, zumal Mehrkanalton für mich ohnehin kein Thema ist. In den nächsten Tagen soll noch eine Sendung aus dem Land der aufgehenden Sonne bei mir kommen - ebenfalls ein TBM-Klassiker. Ich werde es natürlich berichten. |
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dietmar_
Inventar |
#19510 erstellt: 03. Apr 2020, 16:50 | ||||
Mach dir keine Sorgen. Alles ist gut. Aus meiner Sicht sprichst du wesentliche Phasen an. Ich dehne es leicht aus, 1954 (Bag's Groove, Walkin') bis 1967/8 sind die für mich erstrangig interessanten Zeiten. Alles danach - bis auf wenige Ausnahmen - ist auch für mich eine endlose Arbeitsstelle, die ich aber gerne bearbeite. |
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Fischers_Fritze
Inventar |
#19511 erstellt: 03. Apr 2020, 17:46 | ||||
Ich habe das gerade hörend nachvollzogen. Der Bass ist tatsächlich sehr "beharrlich". Großartig! |
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Fischers_Fritze
Inventar |
#19512 erstellt: 03. Apr 2020, 19:19 | ||||
wilder-Denker
Stammgast |
#19513 erstellt: 03. Apr 2020, 19:20 | ||||
Von euren Lauschungen und Erfahrungen der "Bitches Brew" angefixt, habe ich sie mir auch mal wieder auf die Ohren gelegt. Ähnlich wie andere hier, hatte ich in den 70ern auch Startschwierigkeiten damit, lediglich "ungeniessbar" liessen wir seinerzeit nicht gelten, dann doch eher "lass uns noch einen drehen", das kann doch nicht so schwierig sein Spaß beiseite, ein Meilenstein und Wendepunkt im Jazz ohne Frage .. heute, alle paar Jahre mal wieder zu Gemüte geführt, grosse Anerkennung meinerseits aber auch "Zuckerwatte" in den Ohren .. nachträglich erkennt man vieles, was Miles dann Jahre später chillig / salonfähig für die Masse machte .. nicht wertend gemeint, aber doch interessant im Rückblick. ------------- Möglicherweise hat "Bitches Brew" die Grundlage geschaffen, ist aber auch vollkommen egal, gleiches Jahrzehnt ein paar Jahre später: Sam Rivers Quintet - Zenith Sam Rivers - tenor and soprano saxophones, flute, piano Joe Daley - tuba, euphonium Dave Holland - bass, cello Barry Altschul - drums Charlie Persip - drums Live at Berliner Jazztage 1977 .. für mich leider knapp verpasst, ich durfte erst 2 Jahre später persönlich da anwesend sein ... die Geschichte geht weiter: Rivers / Altschul / Holland, neben diversen Auftritten u.a. mit Braxton, durchaus auch als Trio gesetzt. Gelegentlich erweiterte man, wie auch hier, mit zweitem Drummer (sehr spannend!) oder bspw. Daley, der mit Tuba und Euphonium, wichtige Akzente setzt .. die Dynamik wird durchaus erweitert, der Tenor bleibt. Auch hier darf man u.a. durchaus Dave Holland hervorheben, seit "Bitches Brew" sind ein paar Jahre vergangen. Hier ist er, beinahe unermüdlich, als treibende Kraft zu Gange ... insgesamt ein Gig, der die Besucher der Jazztage vollends zufriedengestellt haben sollte, mich -im Nachhinein- auf alle Fälle. // Gruß [Beitrag von wilder-Denker am 03. Apr 2020, 19:42 bearbeitet] |
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Fischers_Fritze
Inventar |
#19514 erstellt: 03. Apr 2020, 19:39 | ||||
Mr._Lovegrove
Inventar |
#19515 erstellt: 04. Apr 2020, 06:44 | ||||
Und wenn wir gerade schon in dieser Zeit des Umbruchs im Jazz sind, dann komme ich mal mit einem Japaner (leider nur auf Festplatte bei mir): Terumasa HIno Hi-Nology Drums – Motohiko Hino Electric Bass – Kunimitsu Inaba Electric Piano – Hiromasa Suzuki Tenor Saxophone – Takeru Muraoka Trumpet – Terumasa Hino Aufgenommen am 31. 07.1969 eifern die fünf Herren sehr fleißig und mit außerordentlicher Energie den Sounds von Miles Davis nach, die dieser auf "Filles de Kilimanjaro" und "Miles in the Sky" entwickelt hatte. Kurz bevor der Jazzrock seine explosive Geburt erfuhr ("In A Silent Way" wurde Tags zuvor in den USA veröffentlicht) dokumentiert auch Hino die Übergangsphase in die Elektrik mit seinem superb besetzten Quintett. Sein Keyboarder Hiromasa Suzuki erklingt schon hier als ein Meister des Fender Rhodes, der Herbie Hancock in nichts nachsteht und das Instrument extrem atmosphärisch dicht einsetzt. Das erste Stück "LIke Miles" ist nicht nur vom Namen eine direkte Reminessenz an Davis, es klingt exakt so wie des Meisters damaliges Quintett selbst. Doch im Laufe der Platte gibt es bei den Männern aus Japan auch sehr viel freiere Momente, in denen Sie sehr wild improvisieren. Wer auf den Zeitgeist dieser Ära steht, auf die Klänges des Suchens zwischen Contemporary und früher Fusion, ist trotz der recht epigonal angelegten Konzeption der Platte hier genau richtig. Das Cover finde ich im übrigen absolut gelungen. Es spiegelt die Musik der Platte sehr gut wieder und auch das Gefühl dieser Ära im Jazz. [Beitrag von Mr._Lovegrove am 04. Apr 2020, 06:45 bearbeitet] |
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Fischers_Fritze
Inventar |
#19516 erstellt: 04. Apr 2020, 18:50 | ||||
Masaru Imada Trio - Green Caterpillar Habe ich gerade zufällig beim Stöbern entdeckt. Das Cover fand ich sehr interessant, das hat mich neugierig gemacht. Läuft hier gerade bei Youtube und wird per Apple Air Play 2 an den Verstärker gesendet. Klingt super und musikalisch gefällt es mir auch sehr gut. Die beiden ersten Stücke "A Green Caterpillar" und "Straight Flash" sind "funky & groovy" mit "E-Piano". Bei Track 3 und 4 - "Blue Impulse" und "Spanish Flower" kommt hingegen ein konventionelles Piano zum Einsatz und beide Stücke unterscheiden sich vom Stil her deutlich von den ersten beiden. Schöne Scheibe, kann ich gut empfehlen. [Beitrag von Fischers_Fritze am 05. Apr 2020, 07:30 bearbeitet] |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
#19517 erstellt: 05. Apr 2020, 06:01 | ||||
Ich hatte anno 1994 mal bei AUDIO die Jubiläums CD gewonnen. Dort war u.a. "Hurricane come and gone" von Monty Alexander drauf. Ein Stück, was ich bis heute grandios finde. Das passende Album dazu war schon seit damals auf meiner Wunschliste, aber irgendwann einmal hatte ich reingehört und mir gefiel der Rest nicht so wirklich. Jetzt habe ich sie doch gekauft und ja, doch, es ist sehr gute Musik: Monty Alexander Caribbean Circle Chesky 1992 Acoustic Bass – Ira Coleman Alto Saxophone – Dave Glasser* Drums – Herlin Riley Drums [Hand Drums] – Robert Thomas Jr. Percussion – Marjorie Whylie Piano, Whistle, Vocals – Monty Alexander Steel Drums – Othello Molineaux Tenor Saxophone – Frank Foster Trombone – Slide Hampton Trumpet – Jon Faddis Ich kenne ein paar der MPS Alben schon seit ein paar Jahren und von denen finde ich "Cobilimbo" ganz exquisit. Dieses Album hier geht zwar in eine etwas andere Richtung und beschwört eher eine universelleren karibischen Geist denn nur den des Reggae, aber dennoch spinnt Alexander auch hier einen gelungenen Faden zwischen Jazz und seinen karibischen Wurzeln. Als ewiger Grenzgänger zwischen beidem sind Alexanders Tonphrasierung und sein Zugriff sehr einmalig und es ist eine Freude, seinem ganz besonderen Swing zuzuhören. Seine Crew ist ja ebenso aus Grenzgängern zusammengestellt und so erfreut sich das durch Coronazeiten und Social Distancing gebeutelte Gemüt an einem fröhlichem Jazz- Reggae- Karibik- Crossover virtuoser Natur. Und wie Alexander und Jon Faddis dann "When the saints go marchin´in" reinterpretieren, das ist schon meisterhaft. Zum Klang MUSS ich hier natürlich was sagen; es ist eine Chesky aus der guten alten Zeit. Aufgenommen im altehrwürdigen Mastersound Studio in New York zählt die Scheibe zum besten, was es gibt. Ich mag den Sound dieses Studios ja ganz besonders gerne und auch hier haben David Chesky und Bob Katz die Quadratur des Kreises hinbekommen. Naturgetreue Abbildung auf allen Ebenen trifft überbordernde Dynamik und eine nahezu holograpische räumliche Darstellung. Da ich gerade schon am Update für die neue Akte arbeite, musste ich kurzfristig eine schon gesetzte CD rausschmeißen, weil die hier einfach fast alles überragt. [Beitrag von Mr._Lovegrove am 05. Apr 2020, 06:05 bearbeitet] |
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Dualplattenspieler
Inventar |
#19518 erstellt: 05. Apr 2020, 08:31 | ||||
Woche 8 ohne Live Musik. Entzugserscheinungen mehren sich. Ab und an mal etwas Youtube als kärgliches Methadon. Home Office nie warst du wertvoller. Aufarbeitung der Todesanzeigen. Mike Longo und Ellis Marsalis, Tutoren vor dem Herrn, Wallace Roney (Dietmar's Meldung blieb hier resonanzlos ) daher heute von mir einige highlights, beginnend mit DER live Aufnahme Tony Williams- Tokyo Bass – Ira Coleman, Piano – Mulgrew Miller, TS, SS – Bill Pierce,Tr – Wallace Roney Ein par force Ritt ohnegleichen, Roney als Miles Klon? Schwachsinn. Vincent Herring-Evidence Altoist Vincent Herring hier mit Bass – Ira Coleman und Drums – Carl Allen aber wieder mit Miller an denTasten der ja fast genauso jung verstorben ist wie Roney. Da ist nix bahnbrechendes aber ein so grundsolid produziertes Edelstück wie nur Orrin Keepnews es kann. Spass Jazz. Kenny Barron-What If? Hier bestimmt schon xmal vorgestellt, für mich eines DER Enja Alben Und last but not least ein schöner sampler seiner Aufnahmen für Muse, die ja einzeln etwas schwer erhältlich sind Wallace Roney-No Job too big or small Bleibt sicher. Bleibt gesund. |
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