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Ist Rock von gestern?+A -A |
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Autor |
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Beaufighter
Inventar |
#3311 erstellt: 01. Sep 2018, 13:39 | |||||
Jimmy Hendrix hört man nach dem ersten Zupfen seiner Gitarre.
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sl.tom
Inventar |
#3312 erstellt: 01. Sep 2018, 13:46 | |||||
die Teenies zupfen heute keine Gitarren mehr - die können nur noch über das Display wischen... |
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Pigpreast
Inventar |
#3313 erstellt: 01. Sep 2018, 13:54 | |||||
Wobei ja noch die Frage wäre, ob die ollen Kamellen mit dir sterben oder du mit den ollen Kamellen. Und sowieso die Frage, ob man sich unbedingt an den alten Kram so festkrallen muss, dass man sich auf Gedeih und Verderb damit verbunden fühlt...
Mit "bedeuten" meine ich keine bestimmte Zeitspanne. Die Redewendung "von gestern sein" bedeutet doch etwas anderes als "von früher sein". Mithin eben nicht nur, dass etwas vor längerer Zeit entstanden ist, sondern, dass es nicht mehr aktuell ist, keine Rolle mehr spielt, ad acta gelegt werden sollte oder ähnliches. Das ist m. E. auch unabhängig vom Zeitraum. Manches besteht schon seit Menschengedenken und ist immer noch aktuell, manches ist schon nach ein, zwei Jahren obsolet.
Als ich Teenie war, in den 80ern, wurde in irgendeiner Oldie-Sendung im SWF mal definiert: 20 Jahre und älter. Wäre zu der Zeit z.B. etwas aus den 60ern gewesen, was für mch damals auch definitiv Oldies waren. Wenn ich heute Songs von 1998 höre, kommen die mir weit weniger Oldie-mäßig vor. Ist mit Autos übrigens auch so. Es kommt einem halt merkwürdig vor, Dinge, die man noch aktiv als neu erlebt hat, als alt zu bezeichnen. Vielleicht will man sich einfach nicht eingestehen, dass man halt selbst ein alter Sack ist. |
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Pigpreast
Inventar |
#3314 erstellt: 01. Sep 2018, 13:56 | |||||
Och, mein Sohn zupft noch. Und er hat einige Mitzupfer. |
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sl.tom
Inventar |
#3315 erstellt: 01. Sep 2018, 14:07 | |||||
fällt unter die Rubrik Ausnahme |
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Pigpreast
Inventar |
#3316 erstellt: 01. Sep 2018, 14:15 | |||||
Wär ich mir gar nicht mal so sicher. Bzw. er wäre, wenn, dann auch in der Pre-Smartphone-Äre eine Ausnahme gewesen. Es spielten ja nicht alle Teenies ein Instrument. Aber heute sind durch den Einzug der Computertechnik in den Instrumentenbau z. B. brauchbare E-Gitarren schon zu erstaunlich günstigen Preisen zu haben. Das senkt die Hemmschwelle, es zumindest einmal zu probieren, deutlich herab. |
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Beaufighter
Inventar |
#3317 erstellt: 01. Sep 2018, 14:19 | |||||
Mein Sohn zupft auch an seiner Klampfe rum. @ Pigpreast: OK du meinst von gestern im Sinne von aus der Mode. Das große Problem was wir hier haben, ist doch das es so viele Nischen gibt. Ich hatte vor kurzem die Rockabilly Szene erwähnt. Da gibt es ja auch jede Menge Leute die diesem Ur Rock'n'Roll hoch leben lassen. Dann waren im Mai so Mittelalter Freaks bei uns in der Nähe am Leben und feiern. Wie kann man denn heute überhaupt sagen welcher Style veraltet ist. Ich denke das die gesamte Musik Szene viel individueller geworden ist. Und ein jedes Süppchen hier auf irgendeinem Ofen vor sich köchelt. Gruß Beaufighter Die
Wahrnehmung habe ich auch. Bei der Kleidung geht mir das auch so. Mode von 72 grenzte sich enorm von der 82 ab. Wenn ich 2008 und 2018 vergleiche fällt es mir schwerer die Unterschiede derartig fett wahrzunehmen. Gruß Beaufighter [Beitrag von Beaufighter am 01. Sep 2018, 14:19 bearbeitet] |
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Tzulan444
Hat sich gelöscht |
#3318 erstellt: 01. Sep 2018, 14:24 | |||||
Danke, besser oder gleichwertig hätte ich es nicht ausdrücken können |
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Pigpreast
Inventar |
#3319 erstellt: 01. Sep 2018, 14:28 | |||||
Ja, ich glaube, genau so ist die Redewendung im Threadtitel gemeint. War natürlich unbewusst ein geschickter Schachzug vom TE, die etwas negativer klingende Formulierung zu wählen... |
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volvo740tius
Inventar |
#3320 erstellt: 01. Sep 2018, 14:35 | |||||
Und einen Gebrauchtmarkt gäbe es ja auch noch, den sehe ich bei Heranwachsenden da eher im Fokus. Ich glaube jedenfalls, dass die Zahl der Teenies, die sich in Musikgruppen oder allgemein an Instrumenten probieren nicht geringer geworden ist. Die heutigen Möglichkeiten seine Songs auf einfachen Weg zu veröffentlichen haben da imho einen positiven Effekt. Klar, "Generation Kopf unten" sieht man oft als "Erwachsener", aber ein Großteil der Jugendlichen weiß, dass es noch ein reales Leben gibt.
Irgendwo hatte ich mal ab 20 Jahre gelesen, das passt natürlich nicht so richtig in das eigene Empfinden. Aber nüchtern betrachtet haut das schon irgendwie hin. |
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Pigpreast
Inventar |
#3321 erstellt: 01. Sep 2018, 14:52 | |||||
Echt? Sehe ich eher dann, wenn jemand schon eine Zeit dabei ist und nun ein "namhaftes" Instrument zu gutem Preis haben will. Zum absoluten Neustart sind die so genannten "Einsteiger-Sets" doch viel verlockender: Gitarre, Amp, Kabel, eigentlich alles, um sofort loszulegen. Dazu bequem im Internet bestellbar, zur Not problemlos zurück zu schicken... Ich glaube, da wird man als absoluter Newby (oder als unkundiger Elternteil eines solchen) eher schwach, als sich zäh durch Kleinanzeigen zu quälen und am Ende evtl. auf einem Fehlkauf sitzen zu bleiben. Wie dem auch sei: Gebrauchtmarkt gab es schon immer, aber günstige und dennoch brauchbare Neu-Instrumente sind noch dazu gekommen. Aber wir schweifen ab... |
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Beaufighter
Inventar |
#3322 erstellt: 01. Sep 2018, 15:18 | |||||
Dazu kommt das die Jugendlichen das viel besser trennen können als wir (älteren Semester) Ich habe meinem Sohn die Lordz of Brooklyn mal zum hören gegeben, die bekam ich wieder mit den Worten (von gestern) . Ich habe wesentlich mehr Schwirigkeiten den Hip Hop zwischen alt und neu zu unterscheiden. Ich denke das ging unseren Eltern mit Deep Purple und Metallica ähnlich. Vielleicht sind ja hier einfach nur die falschen am diskutieren. Gruß Beaufighter |
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ForgottenSon
Inventar |
#3323 erstellt: 01. Sep 2018, 15:31 | |||||
Da fällt mir wieder ein, dass ich zu meiner Teenager-Zeit in den 80ern sehr gerne Musik aus den 70ern gehört habe. Ein Spruch wie "von gestern" wär mir nie eingefallen. Ich persönlich habe schon immer nur zwischen guter und schlechter Musik, bzw. gefällt mir oder gefällt mir nicht, unterschieden. Was mach ich hier eigentlich? Zur Zeit entdecke ich gerade für mich neu die wohl allererste Rockoper: "S. F. Sorrow" von den Pretty Things. Bin mir noch nicht sicher, ob mir das gefällt. Ist auf jeden Fall von gestern und klingt auch so. |
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MaTel
Stammgast |
#3324 erstellt: 01. Sep 2018, 16:28 | |||||
Wenn man sich schon die Frage stellt, ob etwas von Gestern ist, dann ist es schon längst von Gestern. Meine Frau hat mir die ersten 10 Lieder der aktuellen Charsts im Auto vorgespielt , bis auf Platz eins, dass mir "irgendwie" bekannt vorkommt ... ja ich bin auch von Gestern und ganz froh darüber |
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Beaufighter
Inventar |
#3325 erstellt: 01. Sep 2018, 16:35 | |||||
Echt so schlimm? Was ist den auf den ersten 10 Plätzen muss ich grad mal gucheln. |
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Pigpreast
Inventar |
#3326 erstellt: 01. Sep 2018, 17:08 | |||||
Ich glaube, das Beispiel ist zu krass. Oder meine Eltern sind ein schlechtes Beispiel, weil sie recht jung sind bzw. waren. Die ersten Deep Purple Alben, die ich hörte, waren die aus dem Plattenschrank meines Vaters und Metallica war das, was mein Bruder in den 80ern anschleppte. Den Unterschied haben meine Eltern sehr wohl gecheckt. Ich weiß aber auch nicht, was das immer heißen soll: "Die Musik meiner Jugend hat mich geprägt und daher höre ich heute..." Als ob es nur ein Zeitfenster von ca. 10 Jahren gäbe, in dem man sich für Neues interessiert und danach ist man bis zum Tod daran gebunden... Bei mir war es eher genau andersrum: Als Teenie glaubte ich noch, die Musik die ich hörte, sei das Nonplusultra und alles andere Mist. (Als Pop verachtender Rockfan habe ich damals sogar Michael Jackson und Prince mit Modern Talking in den selben Mülleimer geworfen.) Erst mit zunehmendem Alter habe ich mich dann zunehmend auch für ganz andere Musik interessiert. Klar, man kann sich nicht mit allem befassen, aber dass das, mit dem man sich befasst, seine Wurzeln ausschließlich in dem haben soll, was man in seiner Jugend schon hörte, will mir nicht in den Kopf. [Beitrag von Pigpreast am 01. Sep 2018, 17:19 bearbeitet] |
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Beaufighter
Inventar |
#3327 erstellt: 01. Sep 2018, 17:23 | |||||
Ich denke deine Eltern waren zu Jung. Mein werter alter Herr blühte zur RnR Zeit. Mit den Beach Boys wurde die Musik weich gespült. Und Ende der 60er schrien die Menschen nur noch ihre Not heraus. Beim Punk und Heavy Metal war dann endgültig Schluss mit lustig. Nur noch Pupertätsgeröhre. Komischerweise habe ich den RnR auch sehr gerne gehört. Gruß Beaufighter [Beitrag von Beaufighter am 01. Sep 2018, 17:23 bearbeitet] |
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tomtiger
Administrator |
#3328 erstellt: 01. Sep 2018, 17:42 | |||||
Hi, aua, ich kenne nur den Namen vom ersten Platz, Gigi D'Agostino, der hatte vor 20 Jahren oder so mal ein Lied aus den 1980ern gecovert, und ein Sinnlostextlied (Blabla oder so) gehabt. Und das kenne ich nur, weil Kumpels damals jedes Wochenende Clubbings veranstaltet haben. Ich glaube nicht, dass ich Musik kenne, die nach ca. 1986 in den Charts war. Aber 2018 ist massig neue Musik rausgekommen, nicht in den Charts, aber ich höre sie. Z.B.: die neue Pennywise, Unantastbar, Dee Snider, Feine Sahne Fischfilet, .... Und das ist das Wunderbare heute, man bekommt gute neue Musik! Und ich habe mir heute FNM "King for a Day… Fool for a Lifetime" angehört, und die 10 Jahre ältere Ratt "Dancing Undercover". Und ich höre auch Easybeats aus 1967. Ich glaube, das eine hat mit dem anderen nix zu tun, man kann alte Sachen und neue mögen, und man muss nicht alles alte und alles neue mögen. Eines ist klar, die alten Zeiten sind vorbei, für mich die 80er, ohne Helm Harley fahren, ungeschützten promiskuitiven Verkehr, Alkohol und Drogen, egal, Hauptsache viel davon, ..... ja, man denkt wehmütig an diese schönen, tollen, unbeschwerten Zeiten zurück, aber nur solange, bis man einen Realitätscheck macht, und sich die Nachteile in Erinnerung ruft, die Freunde, die damals in Suff und Verkehr gestorben sind, schlaflose Nächte weil wer überfällig war, und der Kater .... und dann ist man eigentlich froh, dass diese Zeiten vorbei sind und man sie überlebt hat. LG Tom [Beitrag von tomtiger am 01. Sep 2018, 17:45 bearbeitet] |
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ForgottenSon
Inventar |
#3329 erstellt: 01. Sep 2018, 18:43 | |||||
Mal ein Blick auf die Album-Charts geworfen? Letzte Woche an eins: Saltatio Mortis, Mittelalterrock aus Karlsruhe Na, wenn was schon Mittelalterrock heisst ..... |
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Hörstoff
Inventar |
#3330 erstellt: 01. Sep 2018, 19:20 | |||||
Das ist aber ganz schön ignorant. Ok, nur eine Meinung. Rock ist meiner Meinung nach dann überholt, wenn es als gestriger Klotz in der Ecke liegt und keine neuen Einflüsse mehr, zum Beipiel von den von dir genannten Musikrichtungen oder deren Weiterentwicklungen aufgreift. Rock ist ein wenig unbeweglich, das macht es nicht leichter in einer beweglichen Zeit... |
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Pigpreast
Inventar |
#3331 erstellt: 01. Sep 2018, 19:29 | |||||
Ich glaube, er hat nur seinen Vater zitiert, aber sei's drum... |
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coreasweckl
Hat sich gelöscht |
#3332 erstellt: 01. Sep 2018, 19:48 | |||||
eben... .ist doch auch öde und langweilig, sich immer nur auf die wenige bis einzige Form der Musik zu berufen, die man mal in der Jugend gehört hat. Die Welt ist bunt und inzwischen hört man Musikstile bzw Genres, deren Namen man damals kaum schreiben konnte, geschweige denn die Künstler kannte, die sich darin tummeln....Musik aus Jugendzeiten kann man trotzdem schätzen, wenn es aus der eigenen Sicht zeitlos ist. Aber deswegen immer dieselbe Sauce hypen und hören, da bekäme ich "musikalische Depressionen" [Beitrag von coreasweckl am 01. Sep 2018, 20:09 bearbeitet] |
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tomtiger
Administrator |
#3333 erstellt: 01. Sep 2018, 20:04 | |||||
Hi,
ich weiß ned, ich bin z.B. mit Klassik aufgewachsen, ich bin erst sehr sehr spät zu kontemporärer Musik gestoßen. Ich hätte da absolut ausreichend Material für viele Leben, wenn ich mich nur auf diese Musik beschränken würde. Wie immer, wenn die Leute glücklich sind, sollen sie doch. LG Tom |
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volvo740tius
Inventar |
#3334 erstellt: 01. Sep 2018, 20:15 | |||||
Genau so sehe ich das auch. Wenn ich mich mit den gehörten Musikstilen aus meiner Jugendzeit abfinden müsste -größtenteils Elektronica und Hip Hop, wäre es auf Dauer doch etwas langweilig. Ich bin froh, dass sich mir die Rockmusik und die diversen Spielarten irgendwann mal erschlossen haben. Das hat scheinbar meine Toleranzschwelle gegenüber verschiedenen Musikstilen angehoben. Ich bewege mich zwar seit Jahren in den Bereichen Metal, Rock und Punk, aber ich verteufel nicht andere Genre. Man kann ja glücklicherweise selbst entscheiden, was man hört. |
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Pigpreast
Inventar |
#3335 erstellt: 01. Sep 2018, 20:41 | |||||
Natürlich sollen sie wie sie wollen. Es geht doch nicht darum, jemandem vorschreiben zu wollen, womit er seine Freizeit verbringt. Aber wenn sie sich dann konsequenterweise auch nur zu dem äußern würden, was sie selber interessiert, täte mich das auch nicht stören. Und ich muss zugeben, dass, wenn jemand seine musikalische Einschränkung auch noch mit Stolz vor sich her trägt, als sei das eine Tugend, mich der leise Verdacht beschleicht, dass es auch im sonstigen Leben mit der Lust am Blick über den Tellerrand nicht allzu weit her ist. Möglicherweise ein Vorurteil. |
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tomtiger
Administrator |
#3336 erstellt: 01. Sep 2018, 20:51 | |||||
Hi,
ich kenne das von der Klassik. Da sind manche eben Fans eines Interpreten oder Dirigenten, und sie halten sich für elitär, wenn sie alles andere schlecht machen. LG Tom |
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Pigpreast
Inventar |
#3337 erstellt: 01. Sep 2018, 20:59 | |||||
Genau das! Allein die Erfahrung, dass sich einem etwas, das man einst verachtete, irgendwann doch erschlossen hat, lässt einen erahnen, dass hinter so manchem anderen, mit dem man bis heute nichts anfangen kann, möglicherweise auch etwas Wunderbares steckt. Auch wenn sich kein Mensch alles erschließen kann: Eine grundsätzlich offene Einstellung wirkt auf mich einfach sympathischer als ein mit Stolz verkündetes: "Kommt mir gar nicht erst in die Tüte." Edit: Ja, Tom, das "sich für elitär halten" trifft recht genau das, was ich bei "mit Stolz verkündet" im Hinterkopf hatte. Ich war ja selber mal so drauf, aber da war ich halt noch jung und dumm. [Beitrag von Pigpreast am 01. Sep 2018, 21:10 bearbeitet] |
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Beaufighter
Inventar |
#3338 erstellt: 01. Sep 2018, 21:31 | |||||
Ja klar habe ich nur meinen Vater zitiert. Besonders intensiv hat er sich nicht für die Musik interessiert. Muss ja auch nicht. |
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volvo740tius
Inventar |
#3339 erstellt: 01. Sep 2018, 21:58 | |||||
Ich muss allerdings eingestehen, dass das mit dem sich Erschließen nicht generell funktioniert. Ich weiß nicht, was passieren muss um den Zugang zu Schlager und Volksmusik zu finden. Vermutlich ein Exorzismus, jedenfalls ist meine Toleranzschwelle dafür nicht ausgelegt. |
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Pigpreast
Inventar |
#3340 erstellt: 01. Sep 2018, 23:19 | |||||
Na ja, bei Schlager und Volksmusik sind es (abgesehen davon, dass ich einzelne Stücke aus diesen Genres gar nicht mal sooo übel finde), vor allem die Banalität und der Kitsch, die stören. Insofern ist es eher das genaue Gegenteil von "keinen Zugang finden". Der Zugang ist viel zu einfach. Lass es mich mit Witzen vergleichen: Es gibt Witze, über die kann man nicht lachen, weil man den Witz nicht versteht und sich fragt: "Wo soll denn da der Witz sein?" Das ist Musik, zu der man keinen Zugang findet. Die meisten Schlager hingegen sind Witze, die man sehr wohl versteht, die aber nur zu flach sind, um sie lustig zu finden. [Beitrag von Pigpreast am 01. Sep 2018, 23:32 bearbeitet] |
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Beaufighter
Inventar |
#3341 erstellt: 02. Sep 2018, 07:27 | |||||
Das Beispiel mit den Witzen finde ich ziemlich treffend. Gerade weil jeder weiß das er auch über einen flachen Witz mal lachen kann. So wie man den ein oder anderen flachen Witz in der falschen Gemütsverfassung nicht witzig findet. Man hätte zu richtigen Stimmung vielleicht sogar gelacht. Menschen die nur aus flachen Witzen bestehen werden auch leicht oberflächlich eingestuft. Nun müssen wir noch heraus finden das nicht alle deutschen Lieder flache Witze sind. Und das der ein oder andere englische "Witz" flach ist obwohl er bei den tiefschürfenderen einsortiert wurde. Gruß Beaufighter |
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Pigpreast
Inventar |
#3342 erstellt: 02. Sep 2018, 08:04 | |||||
Ich weiß nicht, wer da was oder wie heraus finden oder wo einsortieren muss. Ob ich über einen Witz lachen kann, entscheidet sich, nachdem ich ihn gehört habe. Und dass sich im allgemein flachen deutschen Schlager das ein oder andere Stück findet, das mir dennoch zusagt, wundert mich genauso wenig, wie dass auch meine Lieblingsrockband mal einen Song raus haut, den ich sche**e finde. Und wieso sollten deutsche Lieder auch generell flacher sein als englische? Die Annahme ist ja schon allein deshalb absurd, weil es außer Schlager und Volksmusik auch ganz andere Musik mit deutschen Texten gibt. |
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Beaufighter
Inventar |
#3343 erstellt: 02. Sep 2018, 08:17 | |||||
Nun dann hast du ja verstanden was ich meinte. Ich sehe eben die Einstufung deutsch gesungener Lieder eher in der Ecke des Schlagers als englisch gesungener Lieder. Obwohl sie gleich gut oder schlecht sind. Du hast dem Schlager die Einstufung in die Richtung flacher Witz gegeben. Zumindest suggerierst du dies mit deinem Post. Ob ich einen flachen Witz (einfachen Schlager) gern höre, hängt von vielen Faktoren ab. Melodie, Stimmung, und Freiheit im Geist. Manches Hardcore Gedudel geht mir an falscher Stelle tierisch auf die Nüsse, was mir in andere Stimmung sogar gefällt. Ich könnte und wollte nicht nur psychedelischen, progressiven und Jazzigen Krautrock hören. Und einiges davon wird sich mir nie erschließen, genauso wenig könnte ich ständig diese phonalen Attacken aus der Schlagerbranche ertragen. Ich kann gerne über einen flachen Witz schmunzeln und über einen etwas komplizierteren lachen und umgekehrt. Und manches mal hilft eine Erklärung dem Menschen weiter. Gruß Beaufighter |
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Tzulan444
Hat sich gelöscht |
#3344 erstellt: 02. Sep 2018, 08:21 | |||||
Sogar bei der Volksmusik sollte man differenzieren. Da gibt es viel, was eigentlich mehr Schlager als Volksmusik ist. Die Interpreten haben halt nur Lederhosen an. In der traditionellen Blasmusik, die, wie ich vermute auch zur Volksmusik gehört, gibt es jedoch massenhaft anspruchsvolle Stücke, jenseits vom Musikantenstadel. Da wird auch immer Live an jahrelang gelernten Instrumenten gespielt, also genau das, was auch der Rockfan erwartet. Sogar Soli gibt es Die meisten kennen Volksmusik halt nur aus dem Musikantenstadel und sind nicht wirklich im Blasmusik-Underground unterwegs [Beitrag von Tzulan444 am 02. Sep 2018, 08:23 bearbeitet] |
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Pigpreast
Inventar |
#3345 erstellt: 02. Sep 2018, 08:27 | |||||
Sic! Und es gibt auch Metal gibt, der eigentlich Schlager ist...
Ich habe Jahre lang in einem Blasmusikverein Flügelhorn gespielt. Und auch wenn wir alle keine Koryphäen auf dem Instrument waren: Ja, das stimmt. |
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Beaufighter
Inventar |
#3346 erstellt: 02. Sep 2018, 08:30 | |||||
Naja, und auf dem Dorffest erwarte ich nicht das gleiche von der Feuerwehr Kapelle was ich von einem Profi erwarte. Der Witz in geselliger Runde soll ja auch nicht den Kabarettisten ersetzen. Gruß Beaufighter |
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Tzulan444
Hat sich gelöscht |
#3347 erstellt: 02. Sep 2018, 08:40 | |||||
Da gibt's schon auch geniale Profis, ich nenne mal aus der Hüfte geschossen Viera Blech, da Blechhaufn oder Quatro Poly. Auch in den Dorfkapellen sitzen zum Teil richtige Cracks. Was da einige junge Musikanten an Talent und Können mitbringen ist schon krass, wie ich als 08/15-Durchschnittsposaunist immer wieder feststellen muss. Ich zeige denen dann meistens halt wie man die Maß richtig hält |
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Peter_Wind
Inventar |
#3348 erstellt: 02. Sep 2018, 08:46 | |||||
...da kann ich dir nur zustimmen ... ein 600 Seelendorf bei uns im Landkreis die Ensemble-Mitglieder sind selbstverständlich nicht nur aus dem Dorf, so hat es aber mal angefangen ... Tochter hat früher bei denen Klarinette gespielt ... Die spielen aber nicht nur böhmisch/fränkisch ... |
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Pigpreast
Inventar |
#3349 erstellt: 02. Sep 2018, 08:49 | |||||
Profis sind es übrigens auch in den Begleitbands von seichten Schlagersängern. Dass die Musiker Stümper wären ist ja nicht das Argument, wenn gesagt wird, Schlager sei anspruchslos. |
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Beaufighter
Inventar |
#3350 erstellt: 02. Sep 2018, 08:50 | |||||
Tzulan: Wenn ich mehr bekomme als ich erwarte, dann wäre ich der letze der sich beschwert. |
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ForgottenSon
Inventar |
#3351 erstellt: 02. Sep 2018, 12:21 | |||||
Es gib sogar dasselbe(!) Lied als Hardrock und als Schlager: Black Sabbath "Paranoid" vs. Cindy & Bert "Der Hund von Baskerville" |
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Beaufighter
Inventar |
#3352 erstellt: 02. Sep 2018, 12:31 | |||||
Jo, das gibt es so oft. Umgekehrt gibt es das aber nicht so oft und wenn dann wohl nur als Persiflage. Bei Cindy und Bert war es wohl eher der hilflose Versuch das Kinderzimmer im Sinne der damaligen Eltern "Stubenrein" zu halten. Sehr oft wurde Ende der 60iger und in den 70igern der Versuch unternommen Die Hits des Beat und Rock (egal welcher) im Bigband Sound im Radio spielen zu können ohne eine spießige Hörerrevolution zu verursachen. Es war damals eben eine spießige Zeit. Gruß Beaufighter |
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Pigpreast
Inventar |
#3353 erstellt: 02. Sep 2018, 14:34 | |||||
Dass internationale Hits zum Schlager kastriert werden, gibt es oft. Das meinte ich aber nicht. Ich meinte mehr so Sachen, die zwar eindeutig den Metal zugerechnet werden, bei genauerer Beteachtung aber nichts weiter sind als. Schlager in Metal-Instrumentierung. Powerwolf zum Beispiel...
So selten ist es aber auch nicht. Tom Angelripper von Sodom hat als "Onkel Tom" sogar mehrere Platten heraus gebracht, in denen beliebte Schlager metalmäßig gespielt werden. Es gibt noch mehr Beispiele und es ist noch nicht einmal als Persiflage gemeint. Es sind schlicht Coverversionen. Viele Schlagermelodien sind beliebt, gehen gut ins Ohr, aber das seichte Arrangement nervt. Dann macht der Metaller halt einen Metalsong daraus. (Im Prinzip genau die andere Richtung wie bei diesem Paranoid-Baskerville-Dings.) [Beitrag von Pigpreast am 02. Sep 2018, 14:43 bearbeitet] |
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Peter_Wind
Inventar |
#3354 erstellt: 02. Sep 2018, 15:02 | |||||
Wirklich ... Jede Zeit hat ihre Zeit ...
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coreasweckl
Hat sich gelöscht |
#3355 erstellt: 02. Sep 2018, 15:37 | |||||
in der Tat: als konkrete Beispiele fallen mir ein: die Pepe Lienhard Band von Udo Jürgens , Carpendale hat ne gute Band, ebenso Lotto King Karl, der exellente Gitarrist Roland Cabezas ist zum Bleistift der musikalische Direktor bei Vicky Leandros |
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chriss71
Inventar |
#3356 erstellt: 02. Sep 2018, 15:46 | |||||
Tja, wenn einer @coreasweckl heisst, war Rock IMMER schon von gestern... Tante EDIT: Erinnert mich an den Witz - Was ist der Unterschied zwischen einem Rock- und einem Jazzmusiker? - Der Rockmusiker spielt drei Akkorde vor tausend Leuten. Beim Jazzmusiker ist es umgekehrt. [Beitrag von chriss71 am 02. Sep 2018, 15:51 bearbeitet] |
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ForgottenSon
Inventar |
#3357 erstellt: 02. Sep 2018, 16:50 | |||||
Interessante These. Ich bin bisher davon ausgegangen, dass es der Versuch war, ein bekanntes Lied bei einer anderen Zielgruppe zusätzlich zu vermarkten. "Paranoid" hätte mein Vater nie gehört, C&B schon. |
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Pigpreast
Inventar |
#3358 erstellt: 02. Sep 2018, 17:00 | |||||
Sehr schön. Mir ging es gar nicht mal, darum, dass in den Begleitbands von manchem Schlagerfuzzi tolle Musiker sind, sondern erstmal darum, dass es immer Profis sind. Sprich: Die werden bezahlt und liefern ab. Deshalb müssen sie ein gewisses spielerisches Niveau haben, sonst werden sie nicht gebucht. Dass da vereinzelt auch tolle Künstler dabei sind, die, richtig in Szene gesetzt, so manchen zum Staunen bringen würden, mag sein. Aber im Dienste ihres jeweiligen Herrn haben sie in erster Linie ein Teil des "Klanghintergrunds" zu sein, der den jeweiligen Singsang in Szene setzt. |
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Gomphus_sp.
Inventar |
#3359 erstellt: 02. Sep 2018, 17:15 | |||||
ForgottenSon schrieb in seinem Beitrag #3357 :
Ich hoffe immer, den "Hund von Baskerville" auf den Kindertrödelmarkt zu ergattern. Oft dürfen die Kiddy´s die LP´s und Single´s der Eltern veräußern. Dann würde ich diese Cindy und Bert Single "vermarkten", nämlich in dem ich soviel Euros wie möglich an ihr verdienen kann. Denn so sehr ich auch das abgedrehte Orgelsolo in der deutschen Version schätze, kann man doch mit dieser Single 200 - 300 Euro kassieren. |
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Pigpreast
Inventar |
#3360 erstellt: 02. Sep 2018, 17:50 | |||||
Ich halte die These auch für etwas gewagt. Ein etabliertes Schlagerpärchen und deren Produzent angeheuert von irgendwelchen Sittenwächtern und die Plattenfima gleich mit ins Boot geholt? Ich denke, es wird ganz simpel so gewesen sein, dass man auf der Suche nach Melodien beim üblichen Fischen im internationalen Liedgut einfach auch über Paranoid gestolpert ist und dachte: "Ja, die Melodie geht." Es gibt x Songs, die mir als Kind über die ZDF-Hitparade als Schlager bekannt wurden und Jahre später fiel es mir wie Schuppen von den Augen, dass das nur abgemilderte Kopien von Rocksongs waren. |
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Beaufighter
Inventar |
#3361 erstellt: 02. Sep 2018, 18:21 | |||||
Haha, ich suche auch die blaue Mauritius in Schallplattenform. |
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