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Ist Rock von gestern?+A -A |
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Autor |
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Beaufighter
Inventar |
#3211 erstellt: 29. Aug 2018, 18:06 | ||||||
Klar können wir über Pop im Sinne von Populär Musik reden. Haste Mal was vom Disco Jive gehört? Was meinst du wohl wie direkt die Linie zum Rock'n'Roll ist.
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Gomphus_sp.
Inventar |
#3212 erstellt: 29. Aug 2018, 18:08 | ||||||
Doch, für uns ist die Rockmusik des Pudels Kern, weil wir diese Musik so lieben. Überhaupt lieben wir viele Musikrichtungen. Aber eines weiß ich: die Rockmusik und sogar ABBA wird es in 500 Jahren noch geben. |
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darkphan
Inventar |
#3213 erstellt: 29. Aug 2018, 18:12 | ||||||
Das ist euch ja auch unbenommen, doch die musikwissenschaftlichen Fakten stellen sich nun mal anders dar - auf die Spitze getrieben, könnte man sogar sagen: Letztlich ist Rockmusik nichts anderes als ein Schlager mit neuer Instrumentierung ... |
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Gomphus_sp.
Inventar |
#3214 erstellt: 29. Aug 2018, 18:17 | ||||||
Nein ist es nicht, denn die Schlagermusik hat ihren Ursprung in der ersten Hälfte des 20.Jahrhunderts. |
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Beaufighter
Inventar |
#3215 erstellt: 29. Aug 2018, 18:21 | ||||||
Da sage ich auch Mal entschieden NEIN dazu. Der reine Schlager hat mit dem Rock nix zu tun. Was in den 70ern als Schlager zu einem großen Teil produziert wurde, war oftmals mit R&B durchtränkt. |
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darkphan
Inventar |
#3216 erstellt: 29. Aug 2018, 18:23 | ||||||
@Gomphus: Ebend! Aus dem Volkslied und Kunstlied (das wiederum auch aus dem Volkslied stammt) und Kirchenlied. Was ist das Volkslied in den USA? Rischtisch: Country und Gospel (Kirchenlied) ... Und dann wurden die E-Gitarre erfunden und das Schlagzeug standardisiert (wie wir es heute kennen) - und feddich war die Rock-Kombo, die Musik nach dem simplen Muster Strophe, Refrain, Strophe spielt - wie auch das Volkslied, der Schlager usw. @Beaufighter: Alles hat mit allem zu tun in der Musik - und jeder klaut von jedem. Seit jeher. [Beitrag von darkphan am 29. Aug 2018, 18:24 bearbeitet] |
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Beaufighter
Inventar |
#3217 erstellt: 29. Aug 2018, 18:26 | ||||||
@ DARK: Nö, so war es nicht. Kannst es gerne noch Mal nachlesen wie es war. Steht ja hier im Thread von mir beschrieben. |
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Pigpreast
Inventar |
#3218 erstellt: 29. Aug 2018, 20:34 | ||||||
Beau, Darkphans pointierte Darstellung und die von Dir vor längerem (vermutlich) korrekt geschilderte Entwicklung widersprechen sich nicht. |
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Gomphus_sp.
Inventar |
#3219 erstellt: 29. Aug 2018, 21:01 | ||||||
Ich empfehle allen das Reclam Buch der Musik. Ist zwar Analog. Da steht aber schön drin, woher die Rock bzw. die Pop Musik und die Schlager Musik herkommt. Ist auch sehr unterhaltsam. Gehört in jeder Bibliothek, Unterbereich Musik. Ich habe mein Exemplar schon . |
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Tzulan444
Hat sich gelöscht |
#3220 erstellt: 30. Aug 2018, 05:24 | ||||||
Ich glaube sogar dein Ururururgroßvater wurde den inhaltlichen Unterschied zwischen Maiden und Tenacious D erkennen. Vergleiche bspw. The Trooper und Fuck her gently [Beitrag von Tzulan444 am 30. Aug 2018, 08:39 bearbeitet] |
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ForgottenSon
Inventar |
#3221 erstellt: 30. Aug 2018, 05:56 | ||||||
Nur wenn man es ihnen erklären würde. Mein Vater versteht weder die Texte, noch würde er sich freiwillig mehr als zwei Takte von beiden Bands anhören. Aber das ist ein anderes Thema. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass es andere Beurteilungsebenen gibt, von deren Warte aus Unterschiede, die man von der eigenen Betrachtungsweise als essentiell ansieht, völlig belanglos sind. Insofern kann man Rockbands immer miteinander vergleichen und sogar auf ein Level stellen. Sowas passiert sogar "im Grossen": ACDC werden i.d.R. in einem Zug mit NWoBHM-Bands wie eben Maiden genannt. Was haben die denn miteinander gemein, ausser vielleicht der Instrumentierung? |
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JULOR
Inventar |
#3222 erstellt: 30. Aug 2018, 06:38 | ||||||
Das halte ich für eine grobe Verallgemeinerung. Rockmusik spricht DEIN Gefühl an, vielleicht auch, weil du damit aufgewachsen bist oder deine Freunde auch Rockmusik hörten usw.
Da kenn' ich glatt Leute, die mit Rock und Pop nichts anfangen können und das schon gar nicht lieben. Gestört sind die noch lange nicht - ein bisschen komisch vielleicht.
Glaskugel? Kaffeesatzlesen? Selbst Abba und die Beatles könnten in 100 Jahren nur noch in Geschichtsbüchern auftreten und nur für Musikhistoriker interessant sein. An AC/DC oder Iron Maiden erinnert sich dann niemand mehr. [Beitrag von JULOR am 30. Aug 2018, 06:42 bearbeitet] |
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ForgottenSon
Inventar |
#3223 erstellt: 30. Aug 2018, 07:12 | ||||||
Woher willst Du das wissen? Niemand hat Erfahrung damit, wie gut gespeicherte Musik über Jahrhunderte überdauern wird. Das gab es bisher ja noch gar nicht. Insbesondere nicht welche, überdauern wird. Achtung Rätsel: Ausserdem wird man im 23. Jahrhundert noch die Beasty Boys hören. Warum gerade die? |
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Pigpreast
Inventar |
#3224 erstellt: 30. Aug 2018, 07:51 | ||||||
Die Frage ist, ob die hier mitdiskutieren wollen würden, wenn sie sich schon nicht interessieren.
Jemanden, der sich zu einer Sache äußert, obwohl er keine Ahnung hat, nennt man i. d. R. ignorant. Spätestens, wenn ich merke, dass jemand anderes Unterschiede sieht, schaue ich entweder, wo die Unterschiede denn sind, oder halte die Klappe.
Auch da könnte man, wenn man als Instrumentierung auch das betrachtet, was auf der anderen Seite des Gitarrenkabels hängt, Unterschiede feststellen. Ist nur die Frage (und da bin ich ganz bei Dir), ob das die Beurteilungsebene der jeweiligen Abhandlung ist. Aber auch abgesehen davon werden ACDC und NWoBHM-Bands eigentlich nur dort in einen Topf geschmissen, wo sich die Leute gar nicht für die Musik interessieren. In Artikeln, die sich tatsächlich damit auseinandersetzen, wird in aller Regel schon differenziert. |
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Pigpreast
Inventar |
#3225 erstellt: 30. Aug 2018, 08:01 | ||||||
Ich denke, JULOR will es nicht wissen. Er stellt Deiner Vorhersage nur einen Kontrapunkt gegenüber.
Was ja nicht automatisch bedeutet, dass die gespeicherte Musik dann noch von jemandem gehört wird.
Ist deren Musik in irgendsoeinem Atombunker gespeichert, für nach der Apokalypse auf der Erde eintreffende Aliens? (So etwas gibt es, glaube ich. Zumindest wurde die Musik der Beatles schon mal ins All geschickt.) |
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mr_highfidelity-blues
Inventar |
#3226 erstellt: 30. Aug 2018, 08:28 | ||||||
Ich schon ... inzwischen läuft der Musikkonsum deutlich mehr über Streaming, als über physische Tonträger. Das bedeutet zwar einerseits, dass vermutlich so viel Musik konsumiert wird, wie noch niemals zuvor, andererseits erfolgt das in der Regel mit einem kurzen Wisch oder Druck aufs Display und sie wird überwiegend nebenbei gehört/konsumiert. Danach der nächste Wisch/Druck - oder diverse Playlisten dudeln runter ... abgehört, vergessen, schnell weiter zum Nächsten ... nein, ich gehe sogar so weit zu behaupten, dass nicht nur die Rockmusik in gewisser Hinsicht am Abgrund steht. Diese Oberflächlichkeit ist für mich ein Indiz dafür, dass Musik zwar irgendwo eine gewisse Rolle im Leben der Menschen spielt, aber keine nachhaltige. Immer, überall, jederzeit im gigantischen Umfang verfügbar ... gegenüber der Vergangenheit eine geradezu revolutionäre Umwälzung ... aber damit mehr denn je ein lapidares Ex-und-Hopp Produkt. Rock on Olli |
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Z25
Hat sich gelöscht |
#3227 erstellt: 30. Aug 2018, 08:37 | ||||||
Es geht halt nichts über Vinyl, begleitet von weiterem Knistern im offenen Kamin und einem schönen Single Malt...... Wunderbar, diese Rockattidüde. |
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chriss71
Inventar |
#3228 erstellt: 30. Aug 2018, 08:38 | ||||||
Ich sehe schon, ich bin ein Dinosaurier... PS: Die Beatles kennt man auch noch nach 100 Jahren. Davon bin ich überzeugt. Genauso wie man heute noch Mozart kennt... |
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darkphan
Inventar |
#3229 erstellt: 30. Aug 2018, 08:54 | ||||||
Rock und knisternder Kamin? Chaiselongue-Rocker! |
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Pigpreast
Inventar |
#3230 erstellt: 30. Aug 2018, 09:00 | ||||||
Das wurde im "Über welches Medium hört Ihr hauptsächlich Musik" auch schon diskutiert. Ein Tenor dabei war, dass vor der Download-/Streaming-Ära ein Großteil der Konsumenten Musik auch nur oberflächlich genossen hat und es heute trotz der "Skip-Versuchung" Leute gibt, die sich mit der Musik, die sie hören, auseinandersetzen. Ich hatte anfangs auch in etwa Deine Ansicht vertreten, habe aber mittlerweile Zweifel, ob das tatsächlich so ist. |
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TomGroove
Inventar |
#3231 erstellt: 30. Aug 2018, 09:15 | ||||||
Ich höre auch sehr viel über Streams. Trotzdem hängt mir die eigene Library mehr am Herzen, und ich kenne sie natürlich aus besser. Beim Streamen höre ich andauernd mir noch nicht bekannte Alben, und dadurch ist das irgendwie auch mehr Hörstress. Ich muss meine Hörgewohnheiten da noch mehr einspielen. Zum Thema aber : ich halte Rockmusik nicht für tot, aber doch für etwas eingeschlafen. Es gab in den letzten Jahren ein paar neue interessante Bands, Tame Impala, Wolfmother etc. , aber so ein richtig neuer Schub kam da nicht mehr. |
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JULOR
Inventar |
#3232 erstellt: 30. Aug 2018, 09:25 | ||||||
Wie pig schon angemerkt hat. Ich weiß es nicht und wollte nur eine Gegenthese darstellen. Die Verfügbarkeit und Speicherfähigkeit ist heute und auch später vermutlich viel größer. Vor 500 Jahren mit Hildegard von Bingen gab es sowas nicht. Im Grunde weiß man nicht genau, wie die Mittelaltermusik wirklich geklungen hat. Die Frage auch eher, ob Rockmusik dann noch relevant ist oder eher etwas für's Museum.
Star Trek. Mit "Sabotage" kann man die Kommunikation feindlicher Raumschiffe sabotieren. Und es ist eins von James T.'s Lieblingsliedern. [Beitrag von JULOR am 30. Aug 2018, 09:27 bearbeitet] |
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tomtiger
Administrator |
#3233 erstellt: 30. Aug 2018, 09:32 | ||||||
Hi,
neben der chronologischen Koinzidenz des Auftretens/Erfolgs bestand AC/DC ursprünglich aus zwei Schotten, einem gebürtigen Londoner, einem Kalifornier und einem Australier (Bon Scott ersetzte den Londoner Evans, Johnson war Brite, Williams als Brite ersetzte den Kalifornier bzw. einen Australier); AC/DC waren wie die NWoBHM Bands nicht durch die Ablöse durch den Punk betroffen, weil sie hart und erdig waren, und sie waren in England ansässig. So wie George Young mit den Easybeats gründete sich der Erfolg von AC/DC darin, dass sie in England waren (wo auch Bon Scott verstarb), siehe die Diskografie: Powerage war das letzte australische Album. If You Want Blood You’ve Got It (Livealbum) in Glasgow aufgenommen Highway to Hell: London Back in Black: Bahamas For those about to rock: Paris Flick of the Switch: Bahamas Back in Black war das erfolgreichste AC/DC Album, es spielten die Young Brüder (Schottland), Brian Johnson (Brite), Cliff Williams (Brite), Phil Rudd (Australien). (Bon Scott war wie bekannt Schotte, auch die Vorgängeralben waren also zu 80% britisch). Also ist logisch, dass man sie als Briten sah, und Hard Rock/Heavy Metal, wen scherts? LG Tom |
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Tzulan444
Hat sich gelöscht |
#3234 erstellt: 30. Aug 2018, 09:33 | ||||||
Ich denke schon, wobei wir es vielleicht nicht mehr als Rockmusik erkennen würden, so wie jetzt eigentlich schon, wenn ein Classic Rocker Black Metal hören muss Aber so geht es der Klassik ja auch. Bach, Beethoven und Mozart würden sich im Grab umdrehen, wenn sie hören würden, was heute alles als Klassik durchgeht. Wobei sie ihre Musik zu Lebzeiten, wohl nicht Klassik nannten |
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ForgottenSon
Inventar |
#3235 erstellt: 30. Aug 2018, 09:46 | ||||||
Die Gebrüder Young haben/hatten einen schottischen Pass? Gemeinhin gelten die als Australier (mit schottischen Wurzeln). Aber selbst wenn man die Herkunft akzeptiert, klingt ACDC für mich nicht wie Maiden, Priest oder Saxon. |
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tomtiger
Administrator |
#3236 erstellt: 30. Aug 2018, 09:55 | ||||||
Hi,
Bach, Beethoven, Mozart, .... auch Verdi, Massenet, Gounod, & Co., waren die Popmusik ihrer Zeit. Und auch Klassik profitiert davon, dass es zum Teil kein Urheberrecht gab, die meiste Musik verschollen ist, und überhaupt Musik aus der Zeit vor dem Buchdruck selten ist. Die Zukunft wird interessant, zum einen haben wir mit den Tonkonserven Standards, zum anderen kann man mit den Tonsystemen (chromatische Tonleiter) eine begrenzte Kombination von Tönen existiert. Was, wenn man Musik nicht mehr hört, in 500 Jahren? Was wenn jeder ein Hirnimplantat hat, das z.B. die selbe Funktion im Hirn verursacht, wie Musik heute? Und als Material wird die Stimmung des Menschen genutzt. Vielleicht funktionieren irgendwann unsere Ohren nicht mehr, so wie heute viele Menschen fehlsichtig sind? LG Tom |
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tomtiger
Administrator |
#3237 erstellt: 30. Aug 2018, 10:18 | ||||||
Hi,
Freilich! 1963 sind die Youngs von Glasgow nach Australien ausgewandert, Angus als Jüngster war 1955 geboren. Bon Scott war 6 Jahre alt, als er von Schottland nach Australien auswanderte, Cliff Williams hatte Probleme 1977 eine Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigung in Australien zu bekommen, Brian Johnson ist ebenso bis heute Brite. Phil Rudd war seit 1977 der einzige gebürtige Australier. Die Diskussion ist nicht zu neu.
Klar. NWoBHM ist aber auch keine Genrebezeichnung, Priest wie Motörhead, Ozzy und andere werden auch nur sporadisch zu NWoBHM gezählt .... auch AC/DC werden - wie richtig geschrieben - in einem Atemzug wie NWoBHW genannt. Lemmy hat - AFAIR - AC/DC und Motörhead als Rock'n'Roll bezeichnet, Judas Priest und Black Sabbath als Metal und NWoBHM (und auch Metallica) als Punk. LG Tom |
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Tzulan444
Hat sich gelöscht |
#3238 erstellt: 30. Aug 2018, 11:08 | ||||||
In diesem Zusammenhang ist auch die Entwicklung in Sachen Künstlicher Intelligenz sehr interessant. Bereits jetzt wird durch künstliche Intelligenz Musik erschaffen, die sogar Experten kaum mehr vom Original unterscheiden können. Möglich macht das Deep Learning. Das heißt man füttert die KI mit unmengen von Informationen und die KI komponiert etwas, das die Konsistenz aus dem Datenfundus darstellt. So geschehen bereits mit Musik von Bach und den Beatles. https://www.zeit.de/...produktion-melodrive https://www.deutschl...am:article_id=376486 Hier kann man die recht verblüffenden Beispiele anhören: https://zeitundalter...on-bach-und-beatles/ |
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mr_highfidelity-blues
Inventar |
#3239 erstellt: 30. Aug 2018, 11:29 | ||||||
Das war und ist ja zweifelsohne so ... und doch wage ich zu behaupten, dass der Teenager in den 1970 oder 1980er Jahren, der sich von seinem sauer gespartem Taschengeld und/oder Omas Zubrot endlich eine heißersehnte LP/CD gönnte, genau diese mit einer ganz anderen Intensität konsumierte, als dies heutzutage der Fall ist, wo jeder Teenager theoretisch rund um die Uhr Millionen verschiedene Alben durchklicken kann. Das meine ich ja mit dieser "Oberflächlichkeit", die meines Erachtens auch einfach zu wenig "Nachhaltigkeit" im Musikkonsum führt. Dagegen wird der Teenager von früher seinen damaligen Schatz vielleicht noch immer in Ehren halten (in welcher Form auch immer) und eventuell noch viele weitere Schätze hinzugefügt haben. Es war halt auch bedeutend schwieriger und aufwändiger, in der analogen Zeit an gewünschte Informationen zu kommen. Wer hier am Ball bleiben wollte, dürfte so kreativ und motiviert gewesen sein, dass die damals entdeckte Musik unter Umständen selbst heute noch eine Rolle spielt. Heute dagegen werden wir mit Informationen geradezu zugepflastert ... zumindest theoretisch. Wer aber stört sich denn daran, dass es beispielsweise bei Spotify - zumindest auf den ersten Blick - außer dem Frontcover-Bild, einer Jahresangabe und unzähligen Vorschlägen für ähnlich gelagerte KünstlerInnen null Infos gibt? Ich schätze ... niemand. Wer denn unbedingt will, kann ja mit wenigen Klicks alles in Erfahrung bringen. Das ist einerseits wieder oberflächlich und gleichzeitig wunderbar bequem. Ich bezweifele sehr, dass hier großflächig ein fortschreitendes, nachhaltiges Musikinteresse generiert wird. Und schon gar nicht an Rockmusik. Rock on Olli |
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Tzulan444
Hat sich gelöscht |
#3240 erstellt: 30. Aug 2018, 11:47 | ||||||
Es gibt Vor- und Nachteile. Einereseits werden Alben nicht mehr so intensiv gehört, andererseits werden aber Alben gehört, an die man früher gar nicht herangekommen bzw. von deren Existenz man gar nicht erfahren hätte. In Zeiten von Bandcamp und Spotify ist es mir möglich ohne weiteres den heißesten Ultra-Ultra-Geheimtipp aus Hinterlampukistan zu hören. Eine solche Aufmerksamkeit hätte jene Band früher nie erreicht. Ist man einigermaßen gut, verkauft man heute zwei-dreihundert Alben weltweit auf Bandcamp, egal wo man herkommt. |
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tomtiger
Administrator |
#3241 erstellt: 30. Aug 2018, 11:56 | ||||||
Hi,
hmmm .... ist das nicht eher der Überfluss? Es gibt so viel mehr Musik, man muss nicht auf Konzerte gehen, man kann sich die Konzerte auf Utube ansehen, und die Musik dort anhören, oder auf Bandcamp oder .....
Ich bin so ein Teenager, und gerade bei Amazion geguckt: in den letzten 6 Monate 45 CDs dort gekauft. Dazu 8 CDs bei Bandcamp (also Alben in der Länge einer CD), und noch 4 oder 5 CDs von Künstlern im Direktvertrieb. Fast 60 CDs in 6 Monaten, oder 10 CDs im Monat oder eine CD alle drei Tage. Das hier keine CD annähernd das "Schätzchen" werden kann, wie die eine LP, die man sich maximal im Monat leisten konnte, wenn überhaupt, sollte nicht verwundern.
Warum das rockspezifisch sein soll, verstehe ich nicht. Ich meine der Überfluss ist ausschlaggebend. LG Tom |
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mr_highfidelity-blues
Inventar |
#3242 erstellt: 30. Aug 2018, 11:59 | ||||||
Vermutlich, weil selbige gar nicht existiert hätten . |
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tomtiger
Administrator |
#3243 erstellt: 30. Aug 2018, 12:07 | ||||||
Hi,
apropos Hinterlampukistan: Punkrock aus Wermelskirchen: Die gibt es seit fast 30 Jahren, dank der modernen Technik bin ich jetzt drüber gestolpert. Man hört mehr, was sehr schön ist. Halt nicht mehr so intensiv wie vor 40 Jahren als man eine LP monatelang täglich gehört hat, ich kann heute noch den Text von "2 6 5 8 0". Aber man hört eben viel mehr. LG Tom |
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Tzulan444
Hat sich gelöscht |
#3244 erstellt: 30. Aug 2018, 12:29 | ||||||
Super, bei mir ist Malokarpatan eine solche Online-Entdeckung. Ganz eigener Motörhead Black Metal aus der Slowakei. Auf die wäre ich nie und nimmer gestoßen ohne Streaming und Foren [Beitrag von Tzulan444 am 30. Aug 2018, 12:30 bearbeitet] |
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tomtiger
Administrator |
#3245 erstellt: 30. Aug 2018, 12:36 | ||||||
Hi,
das ist ja geil! LG Tom |
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mr_highfidelity-blues
Inventar |
#3246 erstellt: 30. Aug 2018, 12:36 | ||||||
Ja, unbedingt ... dieser Überfluss führt aus meiner Sicht automatisch zu einer gewissen Oberflächlichkeit.
Na ja ... ohne es belegen zu können, habe ich ganz subjektiv den Eindruck, dass innerhalb dieses Überflusses und der damit einhergehenden Oberflächlichkeit die 'Rockmusik' eine eher untergeordnete Rolle spielt ... was vermutlich auch etwas mit den Generationen zu tun hat. Die Mehrheit der Heranwachsenden dürfte wohl eher etwas anderes als 'Rockmusik' hören. Als ich anfing zu studieren, rannte alles mit karierten Flanell-Hemden und eher langen Haaren rum - Grunge war der heiße Scheiß der Stunde und definitiv ein Massenphänomen der 'Rockmusik'. Etwas vergleichbares kann ich schon ziemlich lange weit und breit nicht mehr entdecken. Rock on Olli |
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JULOR
Inventar |
#3247 erstellt: 30. Aug 2018, 13:09 | ||||||
Obwohl die Verlockung groß ist, sicher nicht "automatisch". Das hängt immer vom Einzelnen ab, was er daraus macht. Als ich früher durch Plattenläden oder Plattenbörsen gestöbert habe, war das ebenfalls schon eine unüberschaubare Auswahl im Überfluss. Auch wenn das in absoluten Zahlen sicherlich viel weniger war, so war es für einen 16-jährigen schon unbegreiflich viel.
Auch das gab es schon. Für die meisten aus meiner Klasse war ein Song schon alt, wenn er seit zwei Wochen in den Charts war. Alben hatten die wenigsten zuhause, höchstens mal 'ne Kuschelrock oder Peters Popshow TV-Sampler. Die wurden zweimal gehört, weil man 3-4 Lieder davon gut fand. Dann verstaubten sie im Regal. Außerdem waren die Lieder dann ja schon alt. [Beitrag von JULOR am 30. Aug 2018, 13:14 bearbeitet] |
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chriss71
Inventar |
#3248 erstellt: 30. Aug 2018, 13:19 | ||||||
Was ja auch kein Fehler gewesen wäre... PS: Nix für ungut, aber nicht mein Stil... [Beitrag von chriss71 am 30. Aug 2018, 13:19 bearbeitet] |
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Tzulan444
Hat sich gelöscht |
#3249 erstellt: 30. Aug 2018, 16:19 | ||||||
Passt schon. Alles kann, nichts muss. |
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chriss71
Inventar |
#3250 erstellt: 30. Aug 2018, 16:53 | ||||||
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Pigpreast
Inventar |
#3251 erstellt: 30. Aug 2018, 17:33 | ||||||
Die Gegenthese lautet, dass der Teenager, der sich heute "unmotiviert" und ohne richtig hinzuhören durch die Streamings klickt, sich früher von seinem sauer gespartem Taschengeld und/oder Omas Zubrot von vornherein etwas anderes gegönnt hätte als eine LP/CD. Und wenn ich meine Mutter so erzählen höre, wie das auf Parties in den 60ern so abging: Jeder brachte die drei, vier Platten, die er hatte (es waren SIngles), mit und dann wurden die peu a peu auf den am Boden stehenden Plattenspieler aufgelegt und sammelten sich hiernach ohne Hülle auf einem Haufen, in dem eifrig gewühlt und neu aufgelegt wurde, wenn die letzte durch war. Hat irgendwie auch nix von "ehrfürchtig und mit Intensität der Musik lauschen." Wenn die damals gekonnt hätten, hätten die auch einfach eine Spotify-Playlist dudeln lassen. Ich halte die These, dass Umständlichkeit oder Knappheit einen zum ehrfürchtigeren Musikliebhaber machen, mittlerweile für eine Mär. |
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Z25
Hat sich gelöscht |
#3252 erstellt: 30. Aug 2018, 18:32 | ||||||
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TomGroove
Inventar |
#3253 erstellt: 30. Aug 2018, 20:06 | ||||||
also meine 60er Jahre Parties liefen anders |
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Peter_Wind
Inventar |
#3254 erstellt: 30. Aug 2018, 20:47 | ||||||
Stimmt, wir haben Diskothek gesagt Discomusik im heute verstandenem Sinne gab es da natürlich noch nicht ... Ich war zumindest 1965 schon in einer sog . Diskothek . Edit: merke jetzt erst dass ich auf "uralt" geantwortet habe, muss erst mal weiter lesen [Beitrag von Peter_Wind am 30. Aug 2018, 20:48 bearbeitet] |
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Peter_Wind
Inventar |
#3255 erstellt: 30. Aug 2018, 20:57 | ||||||
...auf einem Bein kann man nicht stehen |
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Peter_Wind
Inventar |
#3256 erstellt: 30. Aug 2018, 21:13 | ||||||
Singles waren in zum mitbringen, LPs aber auch nicht unbekannt, der King war der Grundig TK 23 Besitzer ... Die Garage mit Flackerkerzen, Netzdeko und Diskokugel der Hit Zwei Lautsprecher und ein Verstärkerradio kannten wir auch schon ich hatte nur einen Plattenspieler, Radio dran und zwei Lautsprecher damit war ich der "Prinz" und nicht der King ... Jeden Samstag beim V.C.W.S. (Vergnügungs Club Wilde Sau) [Beitrag von Peter_Wind am 30. Aug 2018, 21:31 bearbeitet] |
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Pigpreast
Inventar |
#3257 erstellt: 31. Aug 2018, 09:27 | ||||||
Wenn das Wesentliche ist, was einem bei dem Zitat auffällt... Und:
...sollte zwar auch keine Einladung zum Schwelgen in alten Zeiten sein, aber egal... [Beitrag von Pigpreast am 31. Aug 2018, 09:29 bearbeitet] |
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mr_highfidelity-blues
Inventar |
#3258 erstellt: 31. Aug 2018, 10:01 | ||||||
Sarkasmus an sich mag ich. Nicht immer passt er. Kein Mensch behauptet pauschal, dass früher alles besser gewesen sei. Nein, die Verfügbarkeit von Musik hat sich dramatisch zum Besseren hin entwickelt, inklusive Abschaffung sämtlicher vermeintlicher Unbequemlichkeiten ... das steht außer Frage. Aber hat sich beispielsweise die Klangqualität von populärer Musik verbessert? Ich behaupte, dass selbige zu einem großen Teil seit über 20 Jahren eher gruselig ist ... sofern sie über "richtige" HiFi-Anlagen abgespielt und gehört wird. Hat sich das Abspiel- respektive Abhörequipment verbessert? Ich würde sagen, dass auch hier ein dramatischer Wandel stattgefunden hat. Besagte "richtige" HiFi-Anlagen gibt es kaum noch ... Multiroom, Smart-Home, Apple mit oder ohne Klinke usw. sind der heiße Scheiß ... Klangqualität spielt da keinerlei Rolle - was anderes kann man mir da nicht erzählen und hier gibt es auch einen direkten Zusammenhang zur weiter oben beklagten gruseligen Klangqualität zeitgenössischer Populärmusik. Und schließlich ... gibt es mit dieser schier unendlichen Verfügbarkeit schier unendlicher Massen von Musik tatsächlich mehr MusikliebhaberInnen als früher? Nun, das Konzertangebot ist allgemein - meinem Eindruck nach - in seiner reinen Quantität eher gestiegen und scheint entsprechend gut besucht zu sein ... analog zum Fußballpublikum allerdings gerne mal nur mit Smartphone-bewaffneten Eventies bestückt. Tonträgerverkäufe gibt es quasi keine mehr, vom Streaming kann auch so gut wie kein Künstler leben. Generiert das Streaming-Surfen tatsächlich ähnlich viele MusikliebhaberInnen wie die Single-kaufenden Teenies längst verblichener Zeiten? Ich persönlich halte es für eine Mär, dass die Moderne dem Menschen grundsätzlich Gutes angedeihen lassen möchte. Rock on Olli |
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darkphan
Inventar |
#3259 erstellt: 31. Aug 2018, 10:12 | ||||||
Bist du sicher, dass das keine Milchbar war? |
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Tzulan444
Hat sich gelöscht |
#3260 erstellt: 31. Aug 2018, 10:15 | ||||||
Früher stellte man sich halt ne "Hifi-Anlage" ins 08/15 Wohnzimmer, weil es nichts anderes gab. Das heißt aber nicht, dass die Lautsprecher auch nur halbwegs sinnvoll aufgestellt waren und der 08/15-Hörer im Stereo-Dreieck saß. Hätte es früher kompaktere Sachen gegeben, wären sie auch gekauft worden. Das Fähnchen hat sich halt gedreht. Früher war die Tour die Promo für das Album. Heute ist das Streaming die Werbung für die Tour und das Merchendising, das immer wichtiger wird, wenn man Geld als Musiker veridenen will. Gute Musik ist gute Musik. Dem Mainstream wird es früher auch egal gewesen sein, wie sich die neue Abba-Single anhört, solange es ein Hit war. Klangqualität oder Loudnesswar interessiert nur die Freaks und Passionisten, die hier hauptsächlich unterwegs sind. Und ich behaupte jetzt mal, dass war früher gleich. [Beitrag von Tzulan444 am 31. Aug 2018, 10:16 bearbeitet] |
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Beaufighter
Inventar |
#3261 erstellt: 31. Aug 2018, 12:59 | ||||||
Die meisten hören wohl nicht Hi Fidel, wobei ich den Schulterschluss das diese Personen sich weniger ernsthaft mit Musik beschäftigen, nicht mitgehe. Ich bin mir auch nicht sicher ob der Sinn einer jeden Musik darin liegt sie bis in alle Ewigkeit zu glorifizieren. Denn das sehe ich so ein bisschen als Problem in einer Diskussion, die heißt, Ist Rock von gestern. Hier wird erst mal per se unterstellt das der Rock von damals die Wiege der Modernen Musik ist, und alles was nach kommt, hat sich dem unterzuordnen, oder wird daran gemessen. Ich kenne einige Stimmen die meinen das nach den 70ern nix vernünftiges mehr kam? Ich habe solche Aussagen nie begriffen. Musik ist eine Kunst die sich in unsere Gehirne als Zeitgeist fest brennt. Und so wie jeder Schulabgänger der Meinung war, dass sein Jahrgang der letzte wahre gewesen sei, so läuft es mit der Musik. Wenn das Gitarrensolo nun mit der Posaune gespielt wird? Ist es dann schlechter? Ich denke nicht. |
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