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Was hört Ihr gerade jetzt ? (JAZZ)+A -A |
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Autor |
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ardina
Inventar |
12:42
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#23476
erstellt: 07. Mrz 2025, |
R.I.P. Roy Ayers, schade ich mag Vibraphone ![]() |
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Trovesi
Ist häufiger hier |
21:10
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#23477
erstellt: 07. Mrz 2025, |
Jetzt dann doch "richtig" Swing und Bigband. Basie, Count - On the Road (Pablo 3112-1) Mit John Clayton am Baß. Der mich schon beim zweiten Stück staunen läßt. --- Was der alles in das Solo packt... Sauber produziert von Norman Grantz. Komplett digital aufgenommen. Hätte, meiner Meinung nach, durchaus etwas mehr Dynamik haben können. |
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arnaoutchot
Moderator |
22:04
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#23478
erstellt: 07. Mrz 2025, |
Aufgrund dieser harschen Kritik musste ich doch mal in meinen Jazzkeller heruntersteigen und diese Platte, die ich schon lange nicht mehr aufliegen hatte, hochholen und auflegen. Ich kann Deine Kritik, Michael, nicht wirklich nachvollziehen. Du bringst mE auch etwas durcheinander. Ja, es ist ein Live-Happening ohne Publikum - aber sie ist definitiv nicht produziert ! Das war eine Live-Session des Mingus Jazz Workshop mit einer auf das Minimum reduzierten Band und experimentellem Charakter, man liess eben einfach ein Band dazu laufen. Das war mit Sicherheit eine ungemixte Aufnahme mit einem einzigen Stereomikrophon. Das mit dem Applaus war ein Witz von Mingus, es war gar niemand da, der hätte applaudieren können ;). Ich finde die trockene klangliche Atmosphäre eigentlich ganz anregend. Lass dann lieber auch die Finger von ![]() Danke jedenfalls für den Hinweis, ich habe das heute mal wieder mit Freude gehört ! ![]() |
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Trovesi
Ist häufiger hier |
22:24
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#23479
erstellt: 07. Mrz 2025, |
Der Abend ist noch jung! Deshalb feiere ich Ralph Towners 85zigsten: Oregon - 1974 (Radio Bremen MI1218-2) Live aufgenommen im Sendesaal von Radio Bremen. Da haben sich die Bremer "echt in's Zeug gelegt"! Die Aufnahme klingt wirklich gut. --- Sogar das Brummen vom Verstärker ist genau so wie man es kennt. :-) Man muß die Musik von Oregon natürlich mögen. Das ist nichts für Leute, die mit "Gitarren- und Sitar-Gezirpe" nichts anfangen können. [Beitrag von Trovesi am 07. Mrz 2025, 22:26 bearbeitet] |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
00:29
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#23480
erstellt: 08. Mrz 2025, |
Vielen Dank für die Aufklärung der Sache mit der "Live Aufnahme". Ist schon ein Schelm, der Mingus. Aber dass die Aufnahme einfach nur so nebenbei "mitlief', das kann ich mir so nicht vorstellen. Die Stücke sind ja Teile von langen Aufnahmesitzungen, die dann zu mehreren Mingus Alben wurden. Ferner hatte Mingus ja mit Nat Hentoff, dem Chef von Candid und Mingus' Bruder im Geistes, ja durchaus einen richtigen Plattenvertrag gemacht. Außerdem wurden ja auch andere Scheiben von Candid zu der Zeit im Nola gemacht. Ich erinnere nur an das Toshiko Mariano Quartet, "The rights of swing" von Phil Woods oder die famose "Out Front" von Booker Little. Alles Aufnahmen von ein oder zwei Tagen, alle von Bob D'Orleans gemacht. Und alle klingen Welten besser! Das wundert mich halt. [Beitrag von Mr._Lovegrove am 08. Mrz 2025, 00:30 bearbeitet] |
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arnaoutchot
Moderator |
13:48
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#23481
erstellt: 08. Mrz 2025, |
"Nebenbei" habe ich nicht geschrieben. Es war eine geplante Session, und auf dem Papier auch produziert von Nat Hentoff. Mingus hatte aber bekanntlich eine sehr krude Vorstellung von Aufnahmetechnik, indem er laute Instrumente oder Musiker stets weiter weg von den Mikrophonen plaziert haben wollte als zB sich am Bass ... ich fand wie gesagt die "presents Charles Mingus" nicht so schlecht. Ich habe auch die Aufnahmen von Eric Dolphy, die er zur gleichen Zeit für Candid aufnahm, da höre ich zum Vergleich dieser Tage nochmals rein. ![]() |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
15:45
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#23482
erstellt: 08. Mrz 2025, |
Ah, deine weiteren Ausführungen lassen das Puzzle jetzt zusammensetzen. Jetzt wird da für mich ein Schuh draus. So leuchtet das ein. |
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Trovesi
Ist häufiger hier |
23:35
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#23483
erstellt: 08. Mrz 2025, |
Hier tobt Fr. Schneider: Schneider, Maria & SWR Bigband - Big Bands live (Jazz Haus JAH-469) Das ist eine Live-Aufnahme aus dem Jahr 2000 aufgenommen in der Villa Berg, Stuttgart. Eine wirklich packende Scheibe. Sowohl musikalisch als auch klanglich. Die zweite CD werde ich meinen Nachbarn heute nicht mehr zumuten. :-) |
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arnaoutchot
Moderator |
21:30
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#23484
erstellt: 11. Mrz 2025, |
Ich wollte ja nochmals meine Bestände an Candid-CDs sichten. Das habe ich getan, siehe Bild. Auf dem Bild fehlt die The World of Cecil Taylor, die ist auch 1960 von Candid aufgenommen worden, aber die habe ich nur in einer Box. Unverändert finde ich die Mingus presents Mingus die inhaltlich faszinierendste Session, auch wenn sie, wie oben schon diskutiert, klanglich gewöhnungsbedürftig ist. Die nur Mingus genannte Platte liefert mit Stormy Weather noch einen Track aus der vorigen Session und hauptsächlich das sich damals über eine LP-Seite erstreckende etwas lange MDM, das durch die grössere Besetzung aber deutlich differenzierter klingt. Candid Dolphy ist eine mixed bag, teilweise auch wieder mit Stücken aus den Mingus-Sessions. Überraschende Wiederentdeckung war die Clark Terry - Color Changes, eine wunderbare Session mit Yusef Lateef, die laut Cover am gleichen Tag (! - 19. November 1960) wie die o.g. Mingus presents Mingus im Nola Penthouse Studio aufgenommen wurde. Klangtechnik völlig anders und konventioneller, insofern muss ich annehmen, dass Mingus die diskutierte Platte genau so aufgenommen haben wollte, wie sie ist ![]() Völlig out of this world aber die World of Cecil Taylor, die gerade noch läuft. Der perkussive Klavierstil von CT ist hier schon stark entwickelt, leider ist Taylor unverändert völlig unterbewertet, was seine Bedeutung für den freien Jazz betrifft. Scharfer Stoff. ![]() ![]() |
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arnaoutchot
Moderator |
22:23
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#23485
erstellt: 11. Mrz 2025, |
Weil ich gerade noch etwas im Phänomen Cecil Taylor verharre, hier nochmals der Hinweis auf eine wirklich gute Box zum Einstieg in Taylor's Welt. Gab es mal preiswert und versammelt ein paar epochale Platten wie Jazz Advance, Love for Sale oder eben die oben genannte World of Cecil Taylor. Sie enthält auch die drei Cecil-Taylor-Stücke aus der Gil-Evans-Platte Into the Hot .. hörenswert ! ![]() Cecil Taylor The complete collection 1956-1962 |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
22:32
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#23486
erstellt: 11. Mrz 2025, |
Die Clark Terry kenne ich auch. Eine tolle Platte, die auch Ashley Kahn in seinem Buch "Kind of Blue" als weiterführende Hörlektüre zu Miles' Meisterwerk empfohlen hat. Und zu Cecil Taylor und Aufnahmen aus dem Nola habe ich eine Ergänzung, die gerade noch läuft: ![]() ![]() Cecil Taylor Love for Sale Capitol 1959 Eine gegenüber der späteren "World of" noch recht konventionell anmutende Session, auf der Taylor das Klavier aber auch schon recht vehement malträtiert. Im Grunde genommen ertönt hier aus den Händen des Pianisten Proto-Freejazz, noch bevor dieses Wort überhaupt auf die Landkarte kam. Aber wie Taylor manchmal völlig offensiv und abrupt und mit voller Wucht in die noch konventionellen Rhythmen von Dennis Charles (dr) und Buell Neidlinger (b) hämmert, das ist Freeform pur. Manchmal wirkt es gar, daß gerade Charles davon völlig überrascht wird. Jedenfalls spielen beide, ob nun gewollt oder eher nicht, recht stupende und eher passiv durch. Und auch diese Scheibe ist eine gute Stereoaufnahme, die durch ihre massiv bessere Qualität die Theorie von Michael stützt, dass Mingus es auf seiner "Presents" genau so wollte. EDIT: Die Box von Taylor habe ich auch. Deine Empfehlung, Michael, unterstreiche ich voll und ganz. [Beitrag von Mr._Lovegrove am 11. Mrz 2025, 22:40 bearbeitet] |
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crim63
Inventar |
20:12
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#23487
erstellt: 14. Mrz 2025, |
Hallo ! Bei Cecil Taylor bin ich völlig unbemittelt, ich glaub ich kenn Ihn gar nicht............ ![]() Aber dafür hab ich einen Vocaljazz Neuzugang der als Beifang vor ein paar Tagen bei mir gelandet ist. Die von mir mittlerweile liebgewonnene Ella Fitzgeraldd mit Ihrem 1974er Album "Take Love Easy". Eine reine Duo Platte, nur Joe Pass begleitet sie an der Gitarre ( Akustik ). Er spielt mit einer meisterhaften Sauberkeit die Saiten, man könnte denken er hat Handschuhe an damit kein Staubkorn je einen Ton verstimmt. Die Aufnahme und auch die Plattenproduktion kann man durchaus als audiophil bezeichnen. Allerdings sind mir die Lautstärkeunterschiede teilweise zu groß, kann aber sein, das mein Gehör etwas gelitten hat durch eine beginnende Erkältung. Ansonsten eine sehr schöne und sehr ruhige Platte von Ella und Joe. ![]() ![]() Ella Fitzgerald • Joe Pass / Take Love Easy / 1974 / hier 2025 / Acoustic Sounds, Pablo Records / 2310 702 Gruß Maik |
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Trovesi
Ist häufiger hier |
20:31
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#23488
erstellt: 14. Mrz 2025, |
Hallo Maik, ich kann Dir nur zustimmen! Ich habe die Aufnahme als CD in der "Pablo CD-Collection" von Ella Fitzgerald. (Pablo PACD 002-2/2). |
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crim63
Inventar |
00:29
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#23489
erstellt: 15. Mrz 2025, |
Mein Lieblingsalbum von Ella ist immer noch, " Ella And Louis ", das ist aber auch eine Qualität der Acoustic Sound Series von Verve. Nicht zu überbieten....., die Stimme von Ella sowieso. Gruß Maik |
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Trovesi
Ist häufiger hier |
13:06
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#23490
erstellt: 15. Mrz 2025, |
Ich habe "Ella and Louis again" (Verve 825 374-2). Das ist wahrscheinlich die Nachfolge-Platte. Die habe ich mal irgendwo ganz günstig vom "Grabbel-Tisch" gekauft. Und dann ist sie zu einer meiner Lieblingsplatten geworden. Es ist wunderbar, zu hören, wie die zwei zusammen musizieren. |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
11:53
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#23491
erstellt: 16. Mrz 2025, |
Hier eine Erstlauschung eines Albums, was schon länger auf meiner HDD schlummerte: ![]() ![]() Aziza Mustafa Zadeh Always, 1993 Acoustic Bass, Electric Bass – John Patitucci Drums – Dave Weckl Grand Piano, Vocals – Aziza Mustafa Zadeh War das Debütalbum der aus Aserbaidschan stammenden Tochter des großen Vagif Mustafa Zadeh noch eine reine Soloangelegengeit, so konnte sich die großartige Pianistin für ihre zweite Aufnahme schon zwei Weltstars leisten. Und egal wer nun entschieden hat, dass Weckl und Patitucci hier mitmischen sollen, er hat alles richtig gemacht. Die in vielen Künsten unglaublich talentierte Zadeh ist nicht nur technisch ein veritables Wunderkind, sie hat schon hier einen ganz eigenen, wilden, frechen und freien Ton vollster Emotionen; mischt geschickt und intuitiv Jazz, Folklore und klassiche Elemente, stürzt sich hinein in ein leidenschaftliches Abenteuer der Erforschung neuer Fusionen. Ja, sie singt auch mal, aber das ist eher oft wortloser Ausdrucksgesang, der die Intensität dieser Performance noch steigert. Und dann weiß man, warum Weckl und Patitucci hier engagiert wurden. Es braucht solce Virtuosen, um dieses komplex brennende Feuer zu lenken, zu leiten und gewandt brennen zu lassen. Wow! [Beitrag von Mr._Lovegrove am 16. Mrz 2025, 11:54 bearbeitet] |
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Trovesi
Ist häufiger hier |
13:32
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#23492
erstellt: 16. Mrz 2025, |
Hallo, ich habe "Shamans" (Decca 470 234-2, 2002) von ihr. Eine Scheibe, die mir sehr gut gefällt. Ich werde Deinem Tipp nachgehen und mal etwas älteres von ihr hören. |
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Trovesi
Ist häufiger hier |
12:23
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#23493
erstellt: 18. Mrz 2025, |
Gestern wäre Elis Regina 80 geworden. Deshalb läuft hier gerade: Elis Regina & Jobim, Carlos - Elis & Tom (Universal UICY-79574, 1974) Ha, die Sonne scheint. Wir haben metallic-blauen Himmel und dazu Elis Regina im Player. --- Da kommt gute Laune auf! Anschließend lege ich noch auf: Thielemans, Toots & Elis Regina - Aquarela do Brasil (Philips 830 391-2, 1969) |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
22:05
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#23494
erstellt: 20. Mrz 2025, |
Meine aktuelle "Suchtplatte" überschreitet auf jeden Fall die Grenze des Jazz, ist sogar eher sehr wenig Jazz, aber dennoch eine Erwähnung wert, alleine der Besetzung wegen: ![]() ![]() James Last Seduction, 1980 Bass – Abe Laboriel, Tony Levin Concertmaster – Sid Sharp Drums – James Gadson, Rick Marotta Guitar – Carlos Rios, David Spinozza, Lee Ritenour, Waddy Wachtel Keyboards – Don Grolnick, John Jarvis Percussion – Arthur Jenkins, Paulinho Da Costa, Robert Last Producer, Synthesizer – Ron Last Producer, Synthesizer, Arranged By – James Last Saxophone – Ernie Watts, Gary Herbig, Michael Brecker Synthesizer – Michael Boddicker Trombone – Bill Reichenbach, Slyde Hyde Trumpet – Chuck Findley, Derek Watkins, Gary Grant, Jerry Hey Und bevor einer beim Namen James Last die Augen und Ohren zukneift, dem sei gesagt, dass das hier was anderes ist, als 'ne "Non Stop Dancing" oder "Rollin' Home with Captain James" oder vieles andere aus der käsigen Ecke des Herrn Last. Unter Fans und Kennern gilt "Seduction" neben "Well Kept Secret", alias "In Los Angeles" von 1975 als seine beste Aufnahme. Ich kann zu jeder Sekunde nachvollziehen, wieso das so ist. Natürlich sind gerade die Eigenkompositionen, aber auch einige Arrangements durchaus erkennbar Last, schrammen an und dann auch mal sehr heftig am Kitsch vorbei, aber diese Momente bleiben ausreichend rar und selbst die werden durch die überragende Besetzung mehr als charmant "weggespielt". Und es ist gerade diese Besetzung, die hier ein Highlight nach dem anderen setzt. Last hat alles an Top- Studiomusikern eingeladen, was L.A. zu bieten hatte. Die Bläser, teils Jazzprofis, teils Leute wie Jerry Hey, die auch für Michael Jackson gearbeitet haben, spielen scharf wie eine frisch ausgepackte Rasierklinge, die Soli von Mike Brecker und Ernie Watts sind für eine Unterhaltungsplatte mit jazzy Touch überragend. Die Gitarristen erwähne ich gar nicht erst, die Namen alleine reichen aus, um zu wissen, was ab geht. Gadson und Marotta setzen punktgenaue Beats ohne Fehl und Tadel. Das Salz in dieser Suppe sind übrigens die punktuellen und damals durchaus modernen Synthesizereinesätze durch die Lasts sowie Keyboardwizzard Michael Boddicker. Es gibt neben den erwähnten Originals auch zwei Stücke von Giorgio Moroder, beide aus dem Soundtrack zu "American Gigolo". Und das alles ist so derbe auf Zug musiziert, so professionell und kompetent, so stilvoll und perfekt, da drücke ich gerne auf Repeat und übersehe mal, dass das nur ganz am Rande was mit Jazz zu tun hat. [Beitrag von Mr._Lovegrove am 20. Mrz 2025, 22:10 bearbeitet] |
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Trovesi
Ist häufiger hier |
02:11
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#23495
erstellt: 21. Mrz 2025, |
Und mit dem Herrn Laboriel am Bass kann eh nicht viel schiefgehen. |
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Trovesi
Ist häufiger hier |
23:35
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#23496
erstellt: 21. Mrz 2025, |
Mein "Nickname-Geber" hat letztes Jahr auch eine neue Platte gemacht: Trovesi, Gianluigi & Damiani, Paolo & Fioravanti, Ettore - Old and new Dances (Parco della Musica Records, 2024) Eigentlich ist er ja bekannt dafür, daß er Jazz mit italienischer Folklore verbindet. Aber davon ist er hier ganz weit entfernt. Das sind "Trio-Miniaturen". Selten länger als vier Minuten. Dafür sind 22 Stück auf der Scheibe. --- Keine Ahnung warum das Album "Dances" im Titel trägt. Das ist Musik für die Ohren. Dank der sauberen Aufnahme ist man bei jedem Ton dabei. |
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Trovesi
Ist häufiger hier |
23:42
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#23497
erstellt: 21. Mrz 2025, |
Aber man sollte das "alte Zeug" nicht vergessen: Shorter, Wayne - Native Dancer (Columbia 88985407332, 1975) "Latin Music" vom Feinsten! |
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arnaoutchot
Moderator |
21:44
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#23498
erstellt: 26. Mrz 2025, |
Hier das Great Jazz Trio - Live at the Village Vanguard 1977 - East Wind Japan 2003. Mit Ron Carter (b) und Tony Williams (dr) hat Hank Jones (p) ein besonders grosses Jazz Trio am Start. Herausragend ist mE Naima von John Coltrane. Leider ist die CD mit nur rd. 37 Minuten etwas kurz, aber es gab mW noch einen zweiten Teil. Zu Ron Carters Bassgeige passt das Getränk daneben ... ![]() ![]() |
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Trovesi
Ist häufiger hier |
01:04
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#23499
erstellt: 27. Mrz 2025, |
Na dann: Prost! Ich habe eben Bosco, João & NDR Bigband - Senhoras do Amazonas (Yellow-Bird-Records, yeb-7716 2, 2010) gehört. Über die NDR-Bigband muß ich Euch nichts erzählen. Aber João Bosco ist erwähnenswert: "Schmuse-Stimme" und feines Spiel auf der Konzertgitarre. --- Tolle Latin-Music! Die Aufnahme ist gut. Anspiel-Tipp: "Angela". Eine Jobim-Nummer zum "Dahin-Schmelzen". |
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arnaoutchot
Moderator |
20:00
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#23500
erstellt: 28. Mrz 2025, |
Hier brandneu aus Japan auf den Tisch: Tsuyoshi Yamamoto Trio - Requests - Somethin' Cool SACD Single Layer Stereo 2025. Aufgenommen im November 2024 im Studio vor winzigem Publikum pflügt sich Yamamoto durch das übliche Programm (Misty darf nicht fehlen), hat aber mit Stücken wie Milestones oder eigenen bluesbasierten Kompositionen durchaus auch ein wenig Uptempo an Bord. Klanglich ist es unglaublich gut ![]() ![]() |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
09:56
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#23501
erstellt: 29. Mrz 2025, |
Hab da mal eben reingelauscht. Uiuiuiui, das ist klanglich wirklich ein Brett! MIr ist das inhaltlich etwas zu bieder, aber für Freunde gepflegter Triomusik ist das schon eine feine Sache. Hier läuft eine meiner liebsten Scheiben von ECM. Und ich zitiere mich einfach mal selbst, weil ich es heute auch nicht besser schreiben könnte:
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Mr._Lovegrove
Inventar |
08:37
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#23502
erstellt: 30. Mrz 2025, |
Als ich davon gelesen hatte, was Branford Marsalis just aufgenommen hatte, war ich mehr als überrascht, ja die Idee wirkte fast verstörend. Am Freitag dann erschien das Ergebnis, was gestern bei mir zum ersten Mal via Streamingdienst lief: ![]() ![]() Branford Marsalis Quartet Belonging Blue Note, 2025 Bass – Eric Revis Drums – Justin Faulkner Piano – Joey Calderazzo Saxophone – Branford Marsalis Im Jazz ist es ja durchaus mehr als üblich, ganze Alben nur mit Standards oder auch Songs des Real Books oder Popsongs aufzunehmen, sich ein einziges anderes Jazzalbum vorzunehmen und in der Originalreihenfolge zu spielen, ist aber auch in dieser Musikwelt ein ungewöhnlicher Schritt. Marsalis hat sich mit Keith Jarretts "Belonging" dann auch nicht irgendein Album vorgenommen, sondern einer der ganz großen Klassiker des modernen Jazz, mit dem sich Jarrett in Europa endgültig etabliert hatte und mit Jan Garbarek als zweiten Solisten eine der charakterstärksten Quartettplatten des modernen Jazz seit den 1970ern erschuf. Und so sehr ich Jarrrett und seine diskussionswürdige Spielart und seinen Singsang hasse, so sehr stark sind die Themen dieser Platte und so sehr überragend ist die Lebendigkeit und Einzigartigkeit im Spiel dieses Quartetts. Was soll selbst ein Gigant wie Marsalis diesem Monument noch hinzufügen? Das ist eine Frage, die jeder anders beantworten wird. Meine Rückmeldung auch nach dem zweiten Durchlauf ist: Gar nichts! Der Saxophonist sowie Pianist Calderazzo, beide Giganten ihres Instrumentes, stellen sich, ob sie wollen oder nicht, in den Vergleich mit Garbarek und Jarrett. Diese Kompositionen sind als Paket nur schwerlich von ihren Erschaffern und deren Originalen zu trennen, man gerät sofort in Versuchung, hin und her zu schalten. Und natürlich sind Marsalis und Calderazzo großartige Stilisten, hier jedoch können sie den Stücken kaum etwas neues hinzufügen, manches bleibt sogar arg blass und beliebig. Bei "Long As You Know You're Living Yours" gar, im Original ein bluesiger R'n'B- artiger Vulkan, wird es ärgerlich, weil Marsalis und seine Jungs sich hier total verrennen und daraus eine Modernjazz- Dudelei mit eher pseudo- dramatischem Touch machen. In meinen Augen ist gerade Joey Calderazzo das große "Opfer" dieser Mutprobe, da er sich direkt mit Jarrett messen lassen muß. Eine Aufgabe, an der man nur scheitern kann, egal was man tut. Und so haben Marsalis und Co. ein Schiff erbaut, was in meinen Augen gleich zu Beginn der Jungfernfahrt sinkt, weil solch eine See viel zu stürmisch ist zum Befahren. Witzigerweise zeigt die Coverartwork, so beliebig sie zunächst erscheint, eine durchaus charmante Referenz an das Originalvover, denn wenn man nur die vier Köpfe vom Marsalis Quartett betrachtet, dann sind sie ähnlich angeordnet, wie die Objekte auf dem Cover des Originales. Anhören sollte man sich die Scheibe als Jazzfan auf jeden Fall, denn wann bekommt man schon mal solch einen Vergleich? |
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arnaoutchot
Moderator |
10:23
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#23503
erstellt: 30. Mrz 2025, |
Angeregt von Deinem Post habe ich mir auch gerade mal die Branford Marsalis Quartet - Belonging vorgenommen. Schon bei der Vorankündigung hatte ich die gleichen Gedanken: Warum in aller Welt "covert" Marsalis nun diese Platte ? Seine frühere komplette Hommage an Coltranes A Love Supreme aus 2003, habe ich noch verstanden, da kam ja kaum ein Saxophonist aus Marsalis' Generation vorbei. Aber als Belonging erschien, war Marsalis gerade 15 Jahre alt und seiner Aussage nach glühender R'n'B-Fan. Da lag Garbareks Ton wohl völlig entfernt davon. ![]() Ich finde Marsalis' Hommage nicht schlecht, auch weil mir sein satterer und wärmerer Saxophonton mehr liegt als der von Garbarek. Auch macht Calderazzo einen anständigen Job und kann mE durchaus gegen Jarrett bestehen. Die Stücke haben in der Neuinterpretation einen durchaus eigenen Charakter. Aber ja, der Kreis schliesst sich für mich mit der Frage: Warum ausgerechnet diese Platte ? ![]() |
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arnaoutchot
Moderator |
20:35
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#23504
erstellt: 02. Apr 2025, |
Aber jetzt etwas ganz anderes: Marilyn Mazur & Jan Garbarek - Elixir - ECM 1962, 2008. Kannte ich bislang nicht. Wahrscheinlich habe ich wegen dem Mitmusikanten nie zugegriffen. ![]() ![]() |
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Trovesi
Ist häufiger hier |
21:24
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#23505
erstellt: 02. Apr 2025, |
Lege ich gerade immer wieder gerne auf: Ullrich, Joachim & Family of Choice - Five simple Songs (Jazzhaus Musik JHM 311, 2024) Joachim Ullrich dürfte manchem von der "Kölner Saxofon Mafia" bekannt sein. Hier spielt ein größeres Ensemble. "Simple Songs" ist mächtig untertrieben! Das ist sehr komplexe Musik. Aber weil sie sehr gut aufgenommen ist (o_ton, Köln --- ist mir nicht bekannt), kann man auch einzelnen Instrumenten sehr gut folgen. Deshalb macht die Scheibe viel Spaß! |
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Trovesi
Ist häufiger hier |
21:46
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#23506
erstellt: 03. Apr 2025, |
Nachdem ich Freddie King ausgiebigst "nachgehört" habe beschäftigt mich gerade: Corea, Chick & New Trio - Past, Present & Futures (Stretch Records SCD -9035-2 2001) Ich wollte eigentlich nur wissen, ob der Mann am Baß DER Avishai Cohen ist, der letztens 55 wurde. Laut Discogs ist ER es. Darüber hinaus ist auf dieser Aufnahme sehr schöne Trio-Musik. [Beitrag von Trovesi am 03. Apr 2025, 21:49 bearbeitet] |
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Trovesi
Ist häufiger hier |
23:04
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#23507
erstellt: 03. Apr 2025, |
Und jetzt habe ich glatt daneben gegriffen und den Trompeter erwischt: Cohen, Avishai - Into the Silence (ECM - 2482 475 9435, 2016) Ist aber auch sehr schön. Die Scheibe habe ich 2018 in der Unterfahrt, München gekauft. Mit Autogramm auf dem Cover! |
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Trovesi
Ist häufiger hier |
17:29
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#23508
erstellt: 04. Apr 2025, |
Zur Abwechslung mal etwas "fetziges": Harris, Eddie & McCann, Les - Second Movem (Atlantic 8122 7310 2, 1971, CD 2003) Ziemlich funky. Dafür sorgt schon Bernard "Pretty" Purdie am Schlagzeug. Der hat unter anderem auch bei James Brown getrommelt. An der Gitarre Cornel Dupree, bekannt von einigen Cocker-Platten. |
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op111
Moderator |
19:21
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#23509
erstellt: 04. Apr 2025, |
Keith Jarrett (geb. 1945) The Köln Concert The Köln Concert Part I The Köln Concert Part II a The Köln Concert Part II b The Köln Concert Part II c ECM (A: Köln Oper 24. Januar 1975) ![]() UPC/EAN: 0042281006722 Manch einer wird den unterhaltenden Film ![]() gesehen haben, der die Entstehung des Konzerts unterhaltsam und nahezu realistisch wiedergibt. Dem vernehmen nach spielte Jarrett allerdings nicht auf dem "Schrottinstrument" sondern auf einem kleineren intakten Bösendorfer 225, der während der Suche Veras nach einem besseren Instrument im Hintergrund beschafft wurde - wie auch von Bösendorfer-Mitarbeitern geäußert wurde. ![]() Franz |
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Trovesi
Ist häufiger hier |
21:22
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#23510
erstellt: 04. Apr 2025, |
Das Konzert ist wirklich etwas Besonderes. --- Der Film interessiert mich gar nicht. :-) |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
09:10
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#23511
erstellt: 05. Apr 2025, |
Nachdem ich gelesen hatte, dass nicht eine Note der originalen Musik im Film zu hören ist, hat mich der auch nicht mehr interessiert. Jazz und Film war aber schon seit jeher eine eher schwierige Partnerschaft. Ich halte Betrand Taverniers "Round Midnight" ja für den einzigen Streifen, der beides in kongenialer Art und Weise verheiraten konnte. Hier läuft eine dieser zeitlosen Scheiben, die sich bei einem solchen schönen Wetter geradezu aufdrängen: Oregon Distant Hills 1973 ![]() ![]() Die Band hatte ja schon lange vor ihren bekannten Alben auf ECM begonnen und auch die Aufnahmen für Vanguard sind allesamt exzellent. Spezielle diese hier ist interessant, weil zwei der Kompositionen von Towner auch auf seinen Soloscheiben Verwendung fanden. "Dark Spirit" hört man auf seinem '73er Klassiker Diary als Solopiece, "Distant Hills" eröffnet in einer deutlich spannenderen Version das 1977er Meisterwerk "Sound And Shadows" mit seinem Solstice- Quartett. Aber Oregon waren als Kollektiv nicht nur ein Unikum bestehend aus vier wahren Meistern ihrer Könnens, sondern es ist wohl einer der wenigen lange bestehenden Jazzgruppen, in der schon recht früh einmalige Synergien herrschten. Hier war 4 nicht einfach gleich 1, sondern ein Vielfaches dessen. |
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op111
Moderator |
13:34
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#23512
erstellt: 05. Apr 2025, |
Hallo zusammen.
Es gibt wohl auch keine Bildaufnahme des Konzerts, nur die ECM-Aufzeichnung (die bekannte der CD). Insofern ist es konsequent da nichts hinzuzuerfinden. Jarrett mag das "Köln Concert" ja offensichtlich auch garnicht und hat deshalb der Verwendung des Soundtracks nicht zugestimmt. Es ist natürlich eine Frage der Erwartungshaltung, will man ein abgefilmtes Konzert oder die Hintergründe der Entstehung. Letztere waren mir über weite Strecken unbekannt. Es ist ein Vera Brandes-Film, kein Keith Jarrett Konzertdokument. Insofern hat er für mich sein Thema nicht verfehlt, im Gegenteil. Ich kann mir auch kaum etwas langweiligeres vorstellen als ein gefilmtes Klaviersolokonzert. Selbst ein Konzertfilm mit einem Genie wie Glenn Gould, der auch vom Verhalten in einer ganz anderen Liga spielte ![]() ![]() Franz [Beitrag von op111 am 05. Apr 2025, 14:33 bearbeitet] |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
16:45
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#23513
erstellt: 05. Apr 2025, |
Ich habe ja auch gar nicht die Qualität des Filmes und seine Intention in Frage gestellt, das kann ich ja auch gar nicht, weil ich ihn nicht gesehen habe. Aber alleine der Anfang des ersten Teiles der Aufnahme ist dermaßen bekannt und berühmt, dass eine Implementierung wenigstens dieser kurzen Sequenz grundlegend gewesen wäre in meinen Augen und sei es nur, um aufzuzeigen, wieso dieses Konzert diesen Stellenwert hat. Immerhin handelt es sich um ein Konzert, welches aussah wirklich stattgefunden hat. Auf der anderen Seite ist es bewundernswert und mutig, solch einen Film dennoch und mit dem Bewusstsein zu machen, dass genau das Fehlen der originalen Musik ein großer Kritikpunkt sein wird. |
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op111
Moderator |
18:05
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#23514
erstellt: 05. Apr 2025, |
So habe ich es auch nicht aufgefasst. Ich kann mir allerdings gut vorstellen, daß man auf Jarretts ausdrücklichen Willen, die Originalaufnahme nicht zu genehmigen, aus naheliegenden Gründen Rücksicht genommen hat. Ein Rechtsstreit hätte die (zeitgerechte) Veröffentlichung des Films unmöglich gemacht. Urheber- und Leistungsschutzrechte sind schon wichtige Güter. ![]() Franz |
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crim63
Inventar |
21:13
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#23515
erstellt: 05. Apr 2025, |
Hallo ! Bei meinen letzten Neuzugängen waren auch wieder mal 2 Jazz Platten von ECM dabei, eine ist die " Times Square " von dem Quartet um Gary Burton zusammen mit Steve Swallow am Bass, Roy Haynes an den Drums und Tiger Okoshi mit der Trompete. Sie spielen größtenteils Kompositionen von Steve Swallow und 2 von Keith Jarrett. Feiner Post Bop bei dem alle 4 Musiker gleichberechtigt zum Zuge kommen. Mir ging es hauptsächlich um die Vibes von Burton, aber die anderen Drei machen Ihre Sache genau so gut. ![]() ![]() Gary Burton / Times Square / 1978 / ECM Records / ECM 1111 Gruß Maik |
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Sal
Inventar |
12:33
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#23516
erstellt: 07. Apr 2025, |
Dann verpasst du was, Mr. Lovegrove. Die Szene verrate ich nicht. Ich selbst habe das "Köln Concert" in meinem Dokumentarfilm ![]() ![]() und in den ![]() Als Hasser bin ich unverdächtig, ich könnte alle vier Teile aus dem Kopf nachspielen und tatsächlich hätte es diesen Film nicht einmal ohne meine ![]() Ausgangspunkt - nicht Inhalt - ist ein Ballett, dass 1988 auf dem ersten Teil des Konzertes basiert. Thema sind die neun Beteiligten des Balletts, von denen fünf ein halbes Jahr nach der Premiere in den Westen geflohen waren - den sie als meist blutjunge Reisekader schon kannten. Der Tautropfen, in dem sich DDR Geschichte spiegelt. Die Entscheidung war also keine Kreative, es gab schlichtweg Archivmaterial der Proben. Eine Besonderheit übrigens, VHS - Kameras waren in der DDR verboten, Super 8 nicht, da konnte die Stasi ja beim Entwickeln draufgucken. Aber auch Musik in Archivmaterial, quasi mit dem Mikrofon aufgenommen, ist Genehmigungspflichtig. Glücklicherweise hatte ich hier von ECM Unterstützung, weil mein Film ein Eigenfinanziertes Herzensprojekt war. Aber generell gilt: Verweigert der Künstler / Produzent die Zustimmung, schaut man in die Röhre. Auf der Suche nach einem Ansprechpartner bei ECM hatte ich übrigens auch mit Vera Brandes Kontakt, damals nicht wissend, dass ihr Verhältnis zu Eicher und Jarrett nicht das Beste ist. Da spart der Film übrigens einen wichtigen "Neustart" (ein Thema im Subtext des Films, neben Improvisation) in Frau Brandes Leben aus und nimmt stattdessen ihren 50. Geburtstag als Rahmenhandlung, wo sie von ihren Vater gedisst wird. Denn schon davor hatte die chronisch überarbeitete und übermüdete Konzertpromoterin und Labelbesitzerin (VeraBra Records und Intuition) einen schweren Verkehrsunfall, sie war am Steuer eingeschlafen. Sie wandte sich daraufhin Ende der 90er der Musiktherapie zu. Aber in einem Film könnte es auch lächerlich wirken, bis zum Hals eingegipst im Krankenhaus zu liegen und zu sinnieren, wie man mit 17(!) ein legendäres Konzert gewuppt hat. Übrigens sind die musikalischen Lösungen in "Köln '75" hervorragend! Und sie dürften die Macher sogar mehr gekostet haben, als wenn sie "nur" die Rechte am Köln Concert erworben hätten. Tantiemen gehen auch nach Popularität. So musste ich vor der Premiere meines Filmes 4 Sekunden von "Ai no Corrida" von Chaz Jankel und Quincy Jones rausnehmen, die bei einer Silvesterparty 1988 auf die Tonspur einer VHS-Kamera geraten waren. 900€, nur für die Festivalrechte, nicht für die Kino-, Streaming- oder Fernsehauswertung. Begründung des Mitarbeiters bei Warner: "Sind drei Kanzleien dran beteiligt." Chaz Jankel hätte mir die Musikrechte umsonst gegeben, aber er hatte sie an Warner verkauft... So blieb am Ende nur Lizenzpflichtig das Köln Concert in meinem Film. Die restliche Musik ist Gemeingut (z.B. Mozart) oder stammt von dem hervorragenden Saxophonisten Gert Anklam... [Beitrag von Sal am 07. Apr 2025, 12:37 bearbeitet] |
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op111
Moderator |
17:31
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#23517
erstellt: 07. Apr 2025, |
Hallo Sal, sehr schöner Beitrag! Über die Rechtliche Situation bei Musikaufnahmen machen sich leider nur wenige Laien Gedanken. ![]() Daß die mit der Komposition, Aufführung und Verbreitung beschäftigten auch von einem Einkommen leben müssen und dies nicht aus Lust und Liebe tun, hat sich anscheinend noch nicht überall rumgesprochen. Einen bekannten Orchestermusiker hat mal jemand gefragt, was er denn tagsüber tun würde. ![]() ![]() Franz [Beitrag von op111 am 07. Apr 2025, 17:37 bearbeitet] |
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Sal
Inventar |
18:50
![]() |
#23518
erstellt: 07. Apr 2025, |
Och, als eine Protagonistin meines Films nach der Flucht aus der DDR im Westen beim Arbeitsamt gelandet war, wurde sie gefragt, ob Tanz überhaupt ein Beruf sei. Sie hatte erst einmal in der Kneipe gejobbt, bis sie dann in Saarbrücken als Choreografin anknüpfen konnte. Tatsächlich ist es aber so, dass viele Musiker ihre Rechte sogar gerne geben. So hatten Francis Ford Coppola und Editor / Sounddesigner Walter Murch eine Solti - Einspielung des Walküren-Ritts für den Schnitt des Hubschrauberangriffs von "Apocalypse Now" verwendet - als sie dann die Interpretations - Rechte erwerben wollten, sagte Decca Nein. Coppola sollte eine andere Einspielung verwenden. Bis Coppola Soltis Nummer herausfand und ihn anrief. Der soll sie ihm dann umsonst gegeben haben. Walter Murch behauptet, noch heute sei in der Szene zu hören, was 1978 von Schallplatte auf Stereosenkel für den Schnitt ![]() Aber auch erlebt: Eine Band, die nun wirklich nicht schlecht verdient und sich in falscher Schreibweise nach einer Flugschaukatastrophe benennt, wollte von mir einen dreistelligen Betrag - pro Festivalaufführung. War Musik in einem modernen Ballett, 40 Sekunden lang. Die Szene habe ich daraufhin rausgenommen. Und mit Schrecken stellte ich durch Zufall fest, dass die Rechte einer rythmische Soundcollage unter einem anderen Ballett nicht für für die Kompanie geschrieben worden war - die hätten sie mir frei gegeben - , sondern aus einem Filmsoundtrack stammte. Es wären also wieder Musikrechte fällig gewesen. Also musste ich die dann im Geist des Originals selbst "nachkomponieren", natürlich so, dass es der Zuschauer nichts hört . Der Schnitt und die Tonmischung meines Films dauerten ein Jahr, in der Zeit konnte ich beobachten, wie rasant sich die Musikerkennungssoftware Shazam entwickelte. Das letzte Stück, dass ich durch eine "Eigenkomposition" ersetzte, hatten ein paar Breakdancer auf der Kölner Domplatte verwendet und ich hatte sie beim Filmdreh nicht angesprochen, sie hätten es wahrscheinlich nicht mal gewusst, war ein Mixtape. Am Anfang war Shazam "taub", am Ende reichten fünf Sekunden, die da aus der Boombox ballerten, um die Band rauszufinden. Schöne Erinnerung beim Dreh in Santiago de Chile: Jemand beschallt mit Ravi Shankar und Philip Glass "Offering" eine Straße im Barrio Brazil. Und der Korepetitor beim Training! Gitarre statt Klavier, war der Hammer. Ist eine Szene mit ihm drin. So, Back to Topic, tatsächlich vom Plattenlabel frei auf Youtube eingestellt, ich habe mir natürlich die CD gekauft, gut zum Schreiben geeignet: Pharoah Sanders & Floating Points ![]() [Beitrag von Sal am 07. Apr 2025, 19:03 bearbeitet] |
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Dieser_Benutzername_exi...
Stammgast |
19:40
![]() |
#23519
erstellt: 07. Apr 2025, |
Könnte ein ruhiger Abend werden, habe ich gedacht. Die Kapelle geht aber sowas von nach vorn, daß man nicht mehr still sitzen kann. Macht Lust auf mehr und ich habe festgestellt, daß die Saxonette noch öfters in meiner Sammlung vorspielt. ![]() ![]() ![]() |
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Trovesi
Ist häufiger hier |
23:18
![]() |
#23520
erstellt: 07. Apr 2025, |
Sehr gut! --- Das "United Jazz and Rock Orchestra" muß ich Dir sicherlich nicht empfehlen. :-) |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
06:23
![]() |
#23521
erstellt: 08. Apr 2025, |
Es ist zwar das "Ensemble", aber das muss man in der Tat nicht mehr erwähnen. ![]() @Sal: Sehr sehr aufschlußreiche Berichte. Danke dafür. Ich hatte mal gelesen, dass der größte Kostenposten im Film "Rock'n'Roll Highschool" mit Jack Black Tantiemen und Rechtekosten für Songs und - obacht - die Zitierung von Songtexten war. |
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Trovesi
Ist häufiger hier |
09:44
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#23522
erstellt: 08. Apr 2025, |
@Mr. Lovegrove Du hast Recht mit dem "Ensemble"! --- War schon spät... :-) |
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arnaoutchot
Moderator |
20:20
![]() |
#23523
erstellt: 08. Apr 2025, |
Hier ein Leckerbissen aus dem Hause Venus Records: Venus Best of Best by Takashi Yamaguchi, Venus Records Japan SACD Single Layer Stereo ed. 2018. Eine Kompilation zusammengestellt und neu remastert im bekannten und (bei mir) beliebten Venus Hyper Magnum Sound von Takashi Yamaguchi. Klanglich superb, inhaltlich hätte ich wohl den Gesang von Nicki Parrott oder noch schlimmer Archie Shepp ![]() ![]() |
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