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Ist Rock von gestern?

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Revenant1833
Gesperrt
#1753 erstellt: 15. Sep 2017, 08:04

peacounter (Beitrag #1752) schrieb:
Tonträger stehen Imo heute dem reinen Musikgenuss im Wege.
Dass es einigen Leuten am meisten Spaß macht, wenn selbige so umständlich wie möglich ist, spricht Imo eher sogar dagegen, dass es diesen Leuten wirklich um die Musik geht.


Selten so einen Schwachsinn gelesen!
mr_highfidelity-blues
Inventar
#1754 erstellt: 15. Sep 2017, 08:12

Revenant1833 (Beitrag #1753) schrieb:

peacounter (Beitrag #1752) schrieb:
Tonträger stehen Imo heute dem reinen Musikgenuss im Wege.
Dass es einigen Leuten am meisten Spaß macht, wenn selbige so umständlich wie möglich ist, spricht Imo eher sogar dagegen, dass es diesen Leuten wirklich um die Musik geht.


Selten so einen Schwachsinn gelesen!

Die Gedanken eines Freigeistes sind halt gerne nonkonform
TomGroove
Inventar
#1755 erstellt: 15. Sep 2017, 08:34

mr_highfidelity-blues (Beitrag #1713) schrieb:

Tzulan444 (Beitrag #1711) schrieb:
Was ist eigentlich mit Oasis? Die gefielen mir eigentlich auch schon immer. Sind die noch Rock?

Brit-Pop mit Rock-Attitüde. Ein paar sehr nette melodische Einfälle, mehr Beatles als Stones, aber insgesamt gnadenlos überschätzt. Sie stehen für den Beginn des unsäglichen Loudness-Wars, "(What's The Story) Morning Glory" war damals schon auf einer Einsteiger-Anlage quasi unanhörbar :KR


und zu dieser Aussage kann ich nur sagen : BS

bei Dir habe ich immer wieder das Gefühl. sobald mehr als 10 Leute eine Band gut finden, ist sie überschätzt.
Wish
Stammgast
#1756 erstellt: 15. Sep 2017, 08:56

peacounter (Beitrag #1752) schrieb:
Tonträger stehen Imo heute dem reinen Musikgenuss im Wege. (...)

Wer rausgeht in die Clubs wird sehen, dass Rockmusik so lebendig ist wie nie zuvor.


Interessanter Ansatz. Gäbe es dann diesen Fred, wenn es keine Tonträger gäbe und jeder hier ausschließlich über seine Konzerterlebnisse philosophiert? Dass Tonträger nicht die "Wahrheit" darstellen, ist mir auch klar. Dennoch bilden sie die Grundlage dessen, worüber hier diskutiert wird.


Was Musik immer in erster Linie ist, das ist eine Dienstleistung.
Elvis, james Brown, Lemmy und vielen anderen war das klar.
Das ist ein Job, der dem Publikum Freude bereiten soll und nicht innerster Linie Selbstverwirklichung.
Die besten Ergebnisse gibt es, wenn beides zusammenfällt aber das ist bei jedem anderen Job ja auch so.


Ist das so? Ich hätte jetzt gedacht, das ist in erster Linie mal ein Hobby, so wie Fußballspielen. Zum "Job" bzw. zur "Dienstleistung" wird es eigentlich erst, wenn man "gut genug" ist bzw. feststellt, dass sich damit sogar Geld verdienen lässt.....
JULOR
Inventar
#1757 erstellt: 15. Sep 2017, 09:02

Revenant1833 (Beitrag #1753) schrieb:

peacounter (Beitrag #1752) schrieb:
Tonträger stehen Imo heute dem reinen Musikgenuss im Wege.
Dass es einigen Leuten am meisten Spaß macht, wenn selbige so umständlich wie möglich ist, spricht Imo eher sogar dagegen, dass es diesen Leuten wirklich um die Musik geht.


Selten so einen Schwachsinn gelesen!

Ich finde, es war nie so einfach wie heute, in guter Qualität Musik zu hören. Ein Smartphone und Kopfhörer für <100€ reichen da aus, für Schüler gerne die Hälfte. Oder eine kleine Stereoanlage für <500€, auch mit Smartphone oder PC.
Wenn ich daran denke, wie wir uns mit leiernden Kassetten abgemüht haben, die auf jedem Deck außer dem eigenen scheiße klangen, mit der x-ten Kopie einer knacksenden Schallplatte vom Bruder des Schulfreundes oder einfach einem schnarzigen Ghettoblaster. Das ganze Zeugs war in der Summe teurer als das was man heute braucht. Und über schlechte Kopien muss man sich heute keine Gedanken mehr machen. Trotzdem haben wir mit Begeisterung Musik gehört und unsere Großeltern mit ihrem Dampfradio auch.


[Beitrag von JULOR am 15. Sep 2017, 09:04 bearbeitet]
mr_highfidelity-blues
Inventar
#1758 erstellt: 15. Sep 2017, 09:07

TomGroove (Beitrag #1755) schrieb:

mr_highfidelity-blues (Beitrag #1713) schrieb:

Tzulan444 (Beitrag #1711) schrieb:
Was ist eigentlich mit Oasis? Die gefielen mir eigentlich auch schon immer. Sind die noch Rock?

Brit-Pop mit Rock-Attitüde. Ein paar sehr nette melodische Einfälle, mehr Beatles als Stones, aber insgesamt gnadenlos überschätzt. Sie stehen für den Beginn des unsäglichen Loudness-Wars, "(What's The Story) Morning Glory" war damals schon auf einer Einsteiger-Anlage quasi unanhörbar :KR


und zu dieser Aussage kann ich nur sagen : BS

bei Dir habe ich immer wieder das Gefühl. sobald mehr als 10 Leute eine Band gut finden, ist sie überschätzt.

Ob nun BS (= Besonders Stimmig? ) oder nicht ... "(What's The Story) Morning Glory" 1995 = DR 5!!!
Aber okay, ob da nur Klangschrott an die Ohren kommt oder nicht - nicht wenigen scheint das völlig schnuppe zu sein und die anderen haben halt die Musik nie geliebt. Und diejenigen, welche die Musik wirklich lieben, spielen ja auch selbstredend selber ... genauso selbstredend und ganz nebenbei solche Einfaltspinsel wie Gary Moore locker an die Wand (sorry Tom, bezieht sich natürlich nicht auf deinen Post).

Zumindest behaupte ich mal kackfrech (und überspitzt ), dass Elvis Presleys erste in Deutschland gepresste Singe auf dem ersten je produzierten Single-Plattenspieler (ja, gab es wirklich) besser "klang", als es besagtes Oasis-Album - egal über welche Abhöre - jemals getan hat.
peacounter
Inventar
#1759 erstellt: 15. Sep 2017, 09:08
Naja, das kommt drauf an, wie man den Ansatz wählt.
Autos reparieren ist auch für viele erstmal ein Hobby.
Aber das, worüber man sich im Alltag unterhält, sind wohl eher die Erlebnisse mit Menschen, die das für Geld tun.
Und die gehen nicht immer freiwillig und mit Spaß arbeiten.
Da muss man auch einfach mal nur abliefern und den erwartungshorizont des Kunden erfüllen.

die Situation ist für musiker eine ganz ähnliche.
Sie haben den Beruf gewählt, weil ihnen Musik machen Freude bereitet.
die Parallele zum autoschrauber ist, dass der eben auch nur eher selten das wunschfahrzeug auf der Hebebühne hat.
Aber grundsätzlich braucht er eine professionelle Einstellung und Lust an topic im allgemeinen, wenn er den Alltag bewältigen will.
Pigpreast
Inventar
#1760 erstellt: 15. Sep 2017, 09:08

peacounter (Beitrag #1752) schrieb:
Die Frage "gibt es noch gute Bolognese-Soße" wird auch nicht im Supermarkt vor dem konservenregal entschieden.

Dürfte aber klar sein, dass die Frage über kurz oder lang so gesehen wird, wenn sie in einem Forum diskutiert wird, in dem es vom Ansatz her von vornherein um die möglichst schmackhafte Zubereitung von Konservenessen bzw. das Equipment dafür geht. Der Einwand "Ich gehe gelegentlich auch mal ins Restaurant, aber das ist doch etwas anderes" ist da vorprogrammiert.
mr_highfidelity-blues
Inventar
#1761 erstellt: 15. Sep 2017, 09:24

JULOR (Beitrag #1757) schrieb:
Wenn ich daran denke, wie wir uns mit leiernden Kassetten abgemüht haben, die auf jedem Deck außer dem eigenen scheiße klangen, mit der x-ten Kopie einer knacksenden Schallplatte vom Bruder des Schulfreundes oder einfach einem schnarzigen Ghettoblaster. Das ganze Zeugs war in der Summe teurer als das was man heute braucht. Und über schlechte Kopien muss man sich heute keine Gedanken mehr machen. Trotzdem haben wir mit Begeisterung Musik gehört und unsere Großeltern mit ihrem Dampfradio auch.

Ja, da lebte die Musik wenigstens noch. Da musste von Interessierten noch richtig Aufwand betrieben werden. Alleine das Zusammenstellen der heißgeliebten Mix-Tapes - da glühten Ohren, Kopf und Zeitkonto.
Heute wird bei Spotify (exemplarisch) ne schnöde Playlist reingewischt - wie öde und unpersönlich ... zumal ich auch noch ungefragt mit zig Vorschlägen zugeballert werde, was mir wohl sonst noch so alles gefallen könnte .

An dieser Stelle kann ich mich nur wiederholen - Musik verkommt so zum Fast-Food-Wegwerfprodukt ... selbstverständlich nicht für alle Nutzer dieser schönen Welt des jederzeitigen Zugriffs auf alles ... aber im Allgemeinen sehe ich die Tendenz.
TomGroove
Inventar
#1762 erstellt: 15. Sep 2017, 09:28

mr_highfidelity-blues (Beitrag #1758) schrieb:
Ob nun BS (= Besonders Stimmig? ) oder nicht ... "(What's The Story) Morning Glory" 1995 = DR 5!!!
Aber okay, ob da nur Klangschrott an die Ohren kommt oder nicht - nicht wenigen scheint das völlig schnuppe zu sein und die anderen haben halt die Musik nie geliebt. Und diejenigen, welche die Musik wirklich lieben, spielen ja auch selbstredend selber ... genauso selbstredend und ganz nebenbei solche Einfaltspinsel wie Gary Moore locker an die Wand (sorry Tom, bezieht sich natürlich nicht auf deinen Post).



das BS in übrigens anderer Interpretation meinerseits bezog sich auch auf die nach Deiner gandenlosen Überschätzung. Eine Musik beurteile ich im ersten Step an der Musikalität, im zweiten dann an der Qualität der Produktion. Aber auch die sind sie mir nicht soo schlecht in Erinnerung. Aber in der Tat gibt es Bands , die mit besserer Qualität produzieren.
Revenant1833
Gesperrt
#1763 erstellt: 15. Sep 2017, 09:34
Spotify kenne ich nicht.
TomGroove
Inventar
#1764 erstellt: 15. Sep 2017, 09:36
Spotify ist doch klasse, höre mir jede Menge Backkataloge durch.
mr_highfidelity-blues
Inventar
#1765 erstellt: 15. Sep 2017, 09:51

TomGroove (Beitrag #1762) schrieb:
das BS in übrigens anderer Interpretation meinerseits

War mir schon klar

TomGroove (Beitrag #1762) schrieb:
bezog sich auch auf die nach Deiner gandenlosen Überschätzung. Eine Musik beurteile ich im ersten Step an der Musikalität, im zweiten dann an der Qualität der Produktion.

So sollte es ja auch sein, was interessiert mich denn ein hochgradig audiophil aufgenommenes/produziertes Album, wenn mir die eigentliche Musik nicht zusagt? Genau, es interessiert mich gar nicht!
Aber wenn es mich musikalisch interessiert, dann darf es auch gewisse Mindestanforderungen an Klangqualität erfüllen ... welche bestimmt nicht hoch sein müssen, überhaupt nicht, aber ... eine Dynamikkompression auf den Wert 5, wo es fast keine Unterschiede mehr zwischen den Laut-Leise-Anteilen gibt, ist einfach ein No-Go! Zumindest bei einer Musik, wie sie beispielsweise Oasis gemacht haben.

Besagtes Oasis-Album beinhaltet sicherlich einige wirklich feine Liedchen. Auch der Vorgänger tut das. Aber ich erinnere mich noch gut an den Hype um diese Band. Als "Morning Glory" gerade erschien, war ich damals zufällig in London. Ein Wahnsinn! Und meines Erachtens völlig übertrieben. Ich persönlich finde halt das Bruderpaar nicht halb so genial, wie es gerne mal gemacht wird/wurde - trotz durchaus interessanter Ansätze.
Pigpreast
Inventar
#1766 erstellt: 15. Sep 2017, 10:06

Wish (Beitrag #1756) schrieb:
Interessanter Ansatz. Gäbe es dann diesen Fred, wenn es keine Tonträger gäbe und jeder hier ausschließlich über seine Konzerterlebnisse philosophiert? Dass Tonträger nicht die "Wahrheit" darstellen, ist mir auch klar.

Dass die Musikwelt aus beiden Komponenten (und noch einigen anderen, die hier gar nicht zur Sprache kommen) besteht, dürfte klar sein.


Dennoch bilden sie die Grundlage dessen, worüber hier diskutiert wird.

Die Frage ist, ob der Rock nur deshalb unter diesem Gesichtspunkt diskutiert wird, weil das hier ein HiFi-Forum ist, in dem es vornehmlich um HiFi geht und man sich deshalb seine sonstigen Betrachtungen lediglich verkneift - oder ob man den Rock auch sonst vornehmlich unter dem HiFi-Aspekt betrachtet und den Blick für das andere schon verloren hat. Ich finde, im Unterforum "Musik" darf, kann und soll es auch, wenn nicht sogar vornehmlich, um diese anderen Betrachtungen gehen und eine Fixierung auf die HiFi-Aspekte dünkt mir da umso mehr, als würden die anderen Aspekte vernachlässigt.



Was Musik immer in erster Linie ist, das ist eine Dienstleistung.
Elvis, james Brown, Lemmy und vielen anderen war das klar.
Das ist ein Job, der dem Publikum Freude bereiten soll und nicht innerster Linie Selbstverwirklichung.
Die besten Ergebnisse gibt es, wenn beides zusammenfällt aber das ist bei jedem anderen Job ja auch so.

Ist das so? Ich hätte jetzt gedacht, das ist in erster Linie mal ein Hobby, so wie Fußballspielen.

So habe ich es mit 16, 17 auch gesehen und war ganz verdattert, als der Sänger einer damals recht erfolgreichen deutschen Band, den ich vor dem Soundcheck für ein Autogramm und ein kurzes Gespräch abgepasst hatte, sich von mir mit den Worten verabschiedete: "So, ich muss jetzt noch ein bisschen arbeiten." "Wie, arbeiten?", dachte ich, "Ich dachte, Musik machen macht Spaß."


Zum "Job" bzw. zur "Dienstleistung" wird es eigentlich erst, wenn man "gut genug" ist bzw. feststellt, dass sich damit sogar Geld verdienen lässt.....

Wird es aber (falls Du das andeuten willst) nicht dadurch, dass man plötzlich die Dollarzeichen in den Augen hat, sondern spätestens dann, wenn man realisiert, dass das geliebte Hobby nicht mehr nur zum Spaß betrieben wird, sondern man damit eine ganze Reihe von Verpflichtungen eingeht.

Ich selber war als Gitarrist oder Sänger nie talentiert genug, als dass damit Geld zu verdienen gewesen wäre. Aber in meinem zweiten Hobby, dem Schauspiel, hatte ich in grauer Vorzeit mal ein Engagement am Freiburger Stadttheater. Spätestens ab der 15. Vorstellung habe ich gemerkt, dass mich nicht mehr nur der reine Spaß (der jedoch trotzdem immer noch vorhanden war) auf die Bühne trieb. An so manchem lauen Sommerabend wäre ich lieber in den Biergarten als auf die Bühne gegangen, aber es warteten 100 zahlende Gäste im Kammertheater, die es verdient hatten, dass ich genau so konzentriert und intensiv spiele wie an Abenden, an denen ich mit der Einstellung: "Heute habe ich Bock" aus dem Haus gegangen war. Und wenn man erst einmal so tief drin steckt, dass das Betreiben einer Kunst immerhin die eigene Existenzgrundlage darstellt, dürfte sich die Einstellung zu seinem Tun noch einmal mehr verändern.

Es mag einzelne Musiker geben, die so angefixt durch ihr Tun sind, dass sie den Dienstleistungsaspekt nicht wahrnehmen (genauso kenne ich aber auch Chirurgen, denen einer abzugehen scheint, wenn sie die Nacht durchoperieren), aber in den meisten Fällen dürfte dies eher die Projektion der Fans sein. Jeder übt seinen Beruf mit mehr oder weniger Spaß an der Sache und Enthusiasmus aus und ist sich dennoch mehr oder weniger bewusst, dass es sein Beruf ist. Wieso sollte das bei Berufen, die aus einem Hobby entstanden sind, anders sein?


[Beitrag von Pigpreast am 15. Sep 2017, 10:11 bearbeitet]
peacounter
Inventar
#1767 erstellt: 15. Sep 2017, 10:12

Pigpreast (Beitrag #1766) schrieb:
..., aber in den meisten Fällen dürfte dies eher die Projektion der Fans sein.

es ist maximal erstaunlich, wie gut hier feuerbach (projektionstheorie) paßt.
JULOR
Inventar
#1768 erstellt: 15. Sep 2017, 10:12
Soundmäßig ist "Morning Glory" grottig. Es macht aber trotzdem Spaß. Beim Konzert war es ähnlich: mieserabler Sound, schlecht gelaunte Band, nach 60 Minuten war ohne Zugaben Schluss. Trotzdem war es eines meiner besten Konzerte, 60 Minuten haben sie gerockt, die Gitarre schrammelte durchgehend, die Musik hat mich einfach ergriffen.
Vielleicht war es gerade diese unprofessionell wirkende Auftreten, dass den Reiz ausmachte und natürlich die Songs selbst.

White Stripes oder Babyshambles halte ich allerdings für maßlos überschätzt. Oder ich mag sie einfach nur nicht.


mr_highfidelity-blues (Beitrag #1761) schrieb:
Ja, da lebte die Musik wenigstens noch. Da musste von Interessierten noch richtig Aufwand betrieben werden. Alleine das Zusammenstellen der heißgeliebten Mix-Tapes - da glühten Ohren, Kopf und Zeitkonto.

Ja, das war noch Rock'n'Roll. Es hatte natürlich etwas für sich, sich derart damit auseinandersetzen zu müssen.


Heute wird bei Spotify (exemplarisch) ne schnöde Playlist reingewischt - wie öde und unpersönlich

Auf diese Weise habe ich schon viele schöne Sachen neu entdeckt oder auch wiederentdeckt. Ich verstehe aber, was du meinst.


An dieser Stelle kann ich mich nur wiederholen - Musik verkommt so zum Fast-Food-Wegwerfprodukt

Die Gefahr besteht. Aber letztlich ist es das, was man draus macht. Ich habe die Wahl zwischen Fast-Food und einem frisch zubereitetem Essen. Letzteres verlangt Zeit und Interesse. Einigen ist es schlicht egal, Hauptsache sie werden satt. Oder Hauptsache es dudelt etwas, was meine trüben Gedanken vertreibt.
Wish
Stammgast
#1769 erstellt: 15. Sep 2017, 10:22

Pigpreast (Beitrag #1766) schrieb:
Die Frage ist, ob der Rock nur deshalb unter diesem Gesichtspunkt diskutiert wird, weil das hier ein HiFi-Forum ist, in dem es vornehmlich um HiFi geht und man sich deshalb seine sonstigen Betrachtungen lediglich verkneift - oder ob man den Rock auch sonst vornehmlich unter dem HiFi-Aspekt betrachtet und den Blick für das andere schon verloren hat. Ich finde, im Unterforum "Musik" darf, kann und soll es auch, wenn nicht sogar vornehmlich, um diese anderen Betrachtungen gehen und eine Fixierung auf die HiFi-Aspekte dünkt mir da umso mehr, als würden die anderen Aspekte vernachlässigt.


Da hat halt jeder andere "Schwerpunkte", weswegen man da auch nie auf einen halbwegs gemeinsamen Nenner kommen wird. Musik besteht für mich vorrangig aus "Konserve", die rund 200 gesehenen Live-Konzerte machen da eben nur einen Bruchteil der (Lebens-)Zeit aus. Und einige haben bei der Wiedergabe von Konserve eben andere Ansprüche als andere, die sagen:


JULOR (Beitrag #1757) schrieb:
Ich finde, es war nie so einfach wie heute, in guter Qualität Musik zu hören. Ein Smartphone und Kopfhörer für <100€ reichen da aus, für Schüler gerne die Hälfte. Oder eine kleine Stereoanlage für <500€, auch mit Smartphone oder PC.


Da muss ich ich dann nicht weiter "diskutieren". Das nehme ich so hin, zumal es ja wohl auch die Meinung einer großen Mehrheit derer darstellt, die heute Musik konsumieren - und derer, die heutzutage Musik produzieren. Passt' scho'.....

Ich verbinde mit Musik auch prinzipiell einen "guten Ton", genauso, wie ich bei TV/Kino "ein gutes Bild" erwarte. Beides hat sich in den letzten 30 Jahren leider nicht gleichermaßen weiterentwickelt, das darf man dann schon mal bedauern.....
TomGroove
Inventar
#1770 erstellt: 15. Sep 2017, 10:24
Problem ist für mich eher das Überangebot bei Spotify. Ich höre dann oft nicht die ganze Scheibe, sondern springe rum.
peacounter
Inventar
#1771 erstellt: 15. Sep 2017, 10:27
eine gute pizza wird aber doch nicht schlechter dadurch, dass man sie heute überall bekommt und ein großer teil davon lausige qualität hat.
und sie ist auch nicht seltener geworden.
für eine pizza mußten wir früher 30 kilometer fahren, im ort gabs keine.
heute muß ich immer noch etwas mühe dafür in kauf nehmen, aber ich bekomme halt auch um die ecke eine mittelmäßige und lieblos gemachte.
das ist bei musik nicht anders.
wer sich heute noch so viel mühe macht wie wir damals in den 70ern oder 80ern, der findet auch was.
aber ich finds gut, dass ich heute eben auch ein bestimmtes stück hören kann, ohne überhaupt aufstehen zu müssen.

ganz im ernst:
ist das kacken befriedigender, wenn man erst mal das bad putzen muß?
so kommts mir nämlich vor, wenn leute hier erzählen, es würde ihren musikgenuß steigern, wenn sie den ganzen brimborium mit vinyl oder dem zusammenstellen eines mixtapes haben.
mir hat das oft genug im wege gestanden, wenn ich spontan lust auf ein stück hatte.
jetzt krieg ichs auf knopfdruck und zwar genau dann, wenn ich lust drauf hab und nicht erst, wenn ich zuhause angekommen bin, die platte gesucht und in gang gebracht habe.
JULOR
Inventar
#1772 erstellt: 15. Sep 2017, 10:31

Da muss ich ich dann nicht weiter "diskutieren". Das nehme ich so hin, ...

Ich höre zuhause auch anders. Ich wollte aber ausdrücken, dass man heute mit wenig Mitteln auf einem Niveau hören kann, dass vor 30 Jahren noch nicht ohne entsprechenden finanziellen Einsatz und technischen Aufwand möglich war. Eine simple Plug & Play-Lösung von dunnemals kenne ich nicht.
Und ich rede hier nicht über schlechte Aufnahmen oder DR-Werte. Darum geht es mir nicht.
peacounter
Inventar
#1773 erstellt: 15. Sep 2017, 10:32

TomGroove (Beitrag #1770) schrieb:
Problem ist für mich eher das Überangebot bei Spotify. Ich höre dann oft nicht die ganze Scheibe, sondern springe rum.

dann liegt das problem aber bei dir.

für mich macht es diesbezüglich absolut keinen unterschied, ob ich vom handy oder von vinyl höre.
ich höre meine musik nahezu ausschließlich in ganzen alben und hab damals auch nur eine handvoll mixtapes zusammengestellt.
TomGroove
Inventar
#1774 erstellt: 15. Sep 2017, 10:36
klar, ich beschwere mich ja auch nicht über die heutige Musik. Ganz im Gegenteil
Revenant1833
Gesperrt
#1775 erstellt: 15. Sep 2017, 10:37

Wish (Beitrag #1769) schrieb:
Ich verbinde mit Musik auch prinzipiell einen "guten Ton", genauso, wie ich bei TV/Kino "ein gutes Bild" erwarte. Beides hat sich in den letzten 30 Jahren leider nicht gleichermaßen weiterentwickelt, das darf man dann schon mal bedauern..... ;)


Bezüglich TV/Kino bekommst Du Bild u. Tonqualität .... Lichtjahre besser als vor 10 Jahren, nur unbezahlbar ;-)
Pigpreast
Inventar
#1776 erstellt: 15. Sep 2017, 10:48

JULOR (Beitrag #1768) schrieb:

mr_highfidelity-blues (Beitrag #1761) schrieb:
Ja, da lebte die Musik wenigstens noch. Da musste von Interessierten noch richtig Aufwand betrieben werden. Alleine das Zusammenstellen der heißgeliebten Mix-Tapes - da glühten Ohren, Kopf und Zeitkonto.

Ja, das war noch Rock'n'Roll. Es hatte natürlich etwas für sich, sich derart damit auseinandersetzen zu müssen.


Heute wird bei Spotify (exemplarisch) ne schnöde Playlist reingewischt - wie öde und unpersönlich

Auf diese Weise habe ich schon viele schöne Sachen neu entdeckt oder auch wiederentdeckt. Ich verstehe aber, was du meinst.


An dieser Stelle kann ich mich nur wiederholen - Musik verkommt so zum Fast-Food-Wegwerfprodukt

Die Gefahr besteht. Aber letztlich ist es das, was man draus macht. Ich habe die Wahl zwischen Fast-Food und einem frisch zubereitetem Essen. Letzteres verlangt Zeit und Interesse. Einigen ist es schlicht egal, Hauptsache sie werden satt. Oder Hauptsache es dudelt etwas, was meine trüben Gedanken vertreibt.

Die wesentliche Frage hierzu ist: Hat dieses "Sich mit dem Umgang mit den Tonträgern auseinandersetzen Müssen" früher wirklich mehr Leute zu Musik-Enthusiasten gemacht, die es sonst nicht geworden wären? Und andersherum: Lässt die schnelle und einfache Verfügbarkeit diejenigen mit Enthusiasmus für Musik die Musik mit weniger Enthusiasmus konsumieren?

Jemand, dessen Enthusiasmus sich in der Zeit des umständlichen Umgangs mit Tonträgern entwickelt hat, der hat evtl. auch seine Liebe zu diesem Umgang entwickelt und empfindet ihn als: "Das gehört doch dazu." Aber ich halte es für ein wenig zu kurz gedacht, dies als generell verbindlich für Musikgenuss zu erachten und deshalb jenen, die es anders tun, generell zu unterstellen, sie setzten sich nicht adäquat mit Musik auseinander.


[Beitrag von Pigpreast am 15. Sep 2017, 10:49 bearbeitet]
peacounter
Inventar
#1777 erstellt: 15. Sep 2017, 10:50
JULOR
Inventar
#1778 erstellt: 15. Sep 2017, 11:16

Pigpreast (Beitrag #1776) schrieb:
Die wesentliche Frage hierzu ist: Hat dieses "Sich mit dem Umgang mit den Tonträgern auseinandersetzen Müssen" früher wirklich mehr Leute zu Musik-Enthusiasten gemacht, die es sonst nicht geworden wären?

Sicher nicht. Die Nicht-Enthusiasten haben so einen Plumpatsch einfach nicht gemacht. Das was viel zu mühsam.


Und andersherum: Lässt die schnelle und einfache Verfügbarkeit diejenigen mit Enthusiasmus für Musik die Musik mit weniger Enthusiasmus konsumieren?

Auch nicht. Im Gegenteil. Man hat viel mehr Zeit, sich mit der eigentlichen Musik zu beschäftigen, statt mit technischen Drumherum. Letzteres kann zwar auch Spaß machen, hat aber mit dem anderen nichts zu tun.


Aber ich halte es für ein wenig zu kurz gedacht, dies als generell verbindlich für Musikgenuss zu erachten und deshalb jenen, die es anders tun, generell zu unterstellen, sie setzten sich nicht adäquat mit Musik auseinander

Nur zur Sicherheit: Das habe ich auch nie behauptet. Die Erinnerung an das erste Mixtape für die Freundin oder das Ritual des Plattenauflegens beim ersten Date hat mehr etwas Nostalgisches. Es sind eher die damit verbundenen Emotionen als der Akt an sich. Ob man sich durch Plattenläden oder durch Playlisten wühlt ist vermutlich egal. Genauso egal ist es, ob der Kult-Radio-DJ die aktuellen Hits und Geheimtipps spielt oder ob ich mir die Vorschläge von Spotify/Apple Music anschaue. Vermutlich ist letztere Trefferquote sogar größer.
kinodehemm
Hat sich gelöscht
#1779 erstellt: 15. Sep 2017, 11:55

Auch nicht. Im Gegenteil. Man hat viel mehr Zeit, sich mit der eigentlichen Musik zu beschäftigen, statt mit technischen Drumherum. Letzteres kann zwar auch Spaß machen, hat aber mit dem anderen nichts zu tun.


per aspera ad astra

Alles, was man völlig mühelos, überall und quasy für lau bekommt, wird wert-und bedeutungslos..
Revenant1833
Gesperrt
#1780 erstellt: 15. Sep 2017, 12:06

kinodehemm (Beitrag #1779) schrieb:
Alles, was man völlig mühelos, überall und quasy für lau bekommt, wird wert-und bedeutungslos..


yepp !!!
Pigpreast
Inventar
#1781 erstellt: 15. Sep 2017, 12:12

JULOR (Beitrag #1778) schrieb:
Nur zur Sicherheit: Das habe ich auch nie behauptet.

Ich habe auch weniger Deine Ansicht als vielmehr Deinen Dialog mit mr_highfidelity-blues kommentiert und diesen auch nur exemplarisch. Dich sah ich dabei ohnehin als jemanden, der meine diesbezügliche Ansicht teilt.
Pigpreast
Inventar
#1782 erstellt: 15. Sep 2017, 12:15

Revenant1833 (Beitrag #1780) schrieb:
yepp !!!

Entweder Du bist genau so ein Ironiefuchs wie kinodehemm oder Du bestätigst genau das, was ich ihm sagen gewollt zu haben unterstelle.
mr_highfidelity-blues
Inventar
#1783 erstellt: 15. Sep 2017, 12:18

Pigpreast (Beitrag #1776) schrieb:
Aber ich halte es für ein wenig zu kurz gedacht, dies als generell verbindlich für Musikgenuss zu erachten und deshalb jenen, die es anders tun, generell zu unterstellen, sie setzten sich nicht adäquat mit Musik auseinander.

Der einzige, der hier generalisiert, bist leider du
Was du da behauptest habe ich nie getan ... genaues Lesen und so
Das gilt "selbstverständlich nicht für alle Nutzer dieser schönen Welt des jederzeitigen Zugriffs auf alles"
schrieb ich extra

Ich persönlich mag es einfach nicht, wenn ein Laden wie Spotify mir vorschreiben möchte, was mir alles so gefallen könnte ... ich komme an meine Entdeckungen ganz anders heran, wobei allerdings das Internet - allgemein betrachtet - diesbezüglich sehr wohl ein Segen ist. Ich persönlich kann nix damit anfangen, dass ich von einem 60 oder 80 Millionen-Songs-Angebot schier erschlagen werde. Ich persönlich kann und will auch nicht immer und überall und jederzeit Musik hören ... nein, das mache ich lieber ganz bewusst, nehme mir Zeit und Muße dafür und finde es dabei überhaupt nicht schlimm, bei dieser Gelegenheit nicht nur auf einem Touch-Display herum zu wischen.
Aber wer es gerne bequemer mag - warum nicht?
Ich stelle nur beim heutigen - durchschnittlichen - Musikkonsum-Verhalten eine bestimmte Intensität in Frage. Oder anders ausgedrückt ... meine Vermutung ist, dass Musik heute zwar in den größten Mengen aller Zeiten konsumiert wird, aber insgesamt sehr oberflächlich!
Tzulan444
Hat sich gelöscht
#1784 erstellt: 15. Sep 2017, 12:19

kinodehemm (Beitrag #1779) schrieb:


Alles, was man völlig mühelos, überall und quasy für lau bekommt, wird wert-und bedeutungslos..




Ich bin mit der Luft und dem Wasser hier eigentlich ganz zufrieden, so wie mit Spotify.

Spotify ist irgendwie immer nur der Tod, für die, die es gar nicht kennen.

Ich habe durch Spotify schon soviel entdeckt und danach auch gekauft und live gesehen, das wäre mir ohne den Dienst gar nicht möglich gewesen.


[Beitrag von Tzulan444 am 15. Sep 2017, 12:30 bearbeitet]
Pigpreast
Inventar
#1785 erstellt: 15. Sep 2017, 12:38

mr_highfidelity-blues (Beitrag #1783) schrieb:
Was du da behauptest habe ich nie getan ...

Ich hoffe, das "genaue Lesen" meiner zwischenzeitlichen Antwort an Julor lässt klar werden, dass ich Dich persönlich gar nicht gemeint habe.

Aber so konntest Du es ja noch einmal klarstellen. Ist doch auch etwas.


Ich stelle nur beim heutigen - durchschnittlichen - Musikkonsum-Verhalten eine bestimmte Intensität in Frage. Oder anders ausgedrückt ... meine Vermutung ist, dass Musik heute zwar in den größten Mengen aller Zeiten konsumiert wird, aber insgesamt sehr oberflächlich!

Ja, es sind jeweils nur persönliche Eindrücke Vermutungen und Meinungen, aber meine differieren von Deinen. Wie genau, kann ich evtl. später darlegen, wenn ich wieder Zeit habe.

Jetzt muss ich erstmal arbeiten. (@Wish: Mit Überzeugung, Spaß und Enthusiasmus, obwohl es eine Dienstleistung ist und ich Geld dafür bekomme. )


[Beitrag von Pigpreast am 15. Sep 2017, 12:48 bearbeitet]
peacounter
Inventar
#1786 erstellt: 15. Sep 2017, 12:53

Revenant1833 (Beitrag #1780) schrieb:

kinodehemm (Beitrag #1779) schrieb:
Alles, was man völlig mühelos, überall und quasy für lau bekommt, wird wert-und bedeutungslos..


yepp !!!


Sonnenuntergang, spazieren gehen im Wald oder gar der Sex mit der eigenen Herzdame...
Alles vollkommen wertlos.

Dann hab ich wohl Spaß an Belanglosigkeiten und der Satz "the best things in life are free" ist ein Werbeslogan der askeseindustrie.
JULOR
Inventar
#1787 erstellt: 15. Sep 2017, 13:00

mr_highfidelity-blues (Beitrag #1783) schrieb:
meine Vermutung ist, dass Musik heute zwar in den größten Mengen aller Zeiten konsumiert wird, aber insgesamt sehr oberflächlich!

Das mag sogar stimmen. Nur ist der Umkehrschluss falsch, dass es weniger Musikhörer gibt, die bewusst und genüsslich hören. Relativ gesehen schon, aber in absoluten Zahlen vermutlich nicht.

Die leichte Verfügbarkeit macht Musik noch mehr zu einem Massenprodukt als früher, was aber nicht heißt, dass man keine Qualität mehr bekommt, wenn man möchte. Wobei "Qualität" sicher auch ein unscharfer Begriff ist, vielleicht sollte man sich einfach einigen, das subjektiv zu sehen: "Musik, die mir gefällt".


kinodehemm (Beitrag #1779) schrieb:
per aspera ad astra ...

zum Astra kann man auch anders kommen:
Astra
Pigpreast
Inventar
#1788 erstellt: 15. Sep 2017, 13:35
So, doch ein wenig Leerlauf auf der Arbeit...

JULOR (Beitrag #1787) schrieb:

mr_highfidelity-blues (Beitrag #1783) schrieb:
meine Vermutung ist, dass Musik heute zwar in den größten Mengen aller Zeiten konsumiert wird, aber insgesamt sehr oberflächlich!

Das mag sogar stimmen. Nur ist der Umkehrschluss falsch, dass es weniger Musikhörer gibt, die bewusst und genüsslich hören. Relativ gesehen schon, aber in absoluten Zahlen vermutlich nicht.

So ähnlich wäre auch meine Vermutung, aber letztlich kann ich es nicht beurteilen.

Ich sehe natürlich eine Unmenge von Kids mit Smartphones auf der Straße, aber ich weiß nicht, wie deren Einstellung zu Musik eines Tages sein wird. Ich sehe meine Nichten, die Musik noch nicht mal über InEars, sondern in unsäglicher Weise über die integrierten Handylautsprecher abdudeln - aber ich sehe auch deren Vater, für den Musik auch über die Anlage nichts weiter als gefälliges Pling-Plang für die gute Laune ist und nach eigenem Bekunden auch niemals etwas anderes war. (Stichwort: "Früher wurde Musik noch gewürdigt" und Stichwort "Vorbildfunktion")

Ich erinnere mich an Klassenkameraden, für die auch damals Musik nur ein willfähriges Konsumgut war, auch wenn sie dafür erst in den Plattenladen mussten. Und von denen, die ein etwas intensiveres Interesse hatten und mit denen ich mich damals zum Musikhören traf, haben es auch nicht wenige drangegeben, sich extra zum Musikhören hinzusetzen. Aber nicht etwa deshalb, weil die verfügbare Wiedergabetechnik sie verführt, sondern weil ihr Lebensrhythmus ein anderer ist als früher und die Prioritätren anders liegen.

Und ich treffe hier im HiFi-Forum auf eine ganze Reihe bekennender Streamer/Downloader, deren Posts in den Musik-Unterforen durchblicken lassen, dass sie sich durchaus mit der Musik befassen und sie als weitaus mehr betrachten als ein Fastfoodprodukt für den Hunger zwischendurch.

Mir würden, wenn ich entsprechend suchen würde, wahrscheinlich genügend weitere Beispiele einfallen, die entweder die eine oder auch die andere These belegen könnten. Und ich denke, wenn man erst einmal eine These hat, kann man sich dem Prinzip der selektiven Wahrnehmung nicht entziehen. Ich persönlich sehe jedenfalls keinen Sinn, in ein Wehklagen a la "Früher war alles besser" einzustimmen. Ich denke, dass sich die Musikwelt vor allem einfach verändert hat. (Vielleicht sind Vergleiche "früher vs. heute" allein deshalb schon wenig sinnvoll, weil vieles einfach nicht vergleichbar ist.) Ob zum Besseren oder zum Schlechteren hin, liegt im Auge des Betrachters.


[Beitrag von Pigpreast am 15. Sep 2017, 15:11 bearbeitet]
Beaufighter
Inventar
#1789 erstellt: 15. Sep 2017, 13:47
@mr_highfidelity-blues :

Wir beiden hören mit sehr ähnlichen Ansichten Musik, so viel lese ich aus deinen Posts schon mal raus.

Allerdings sehe ich nicht das sich mehr Menschen oberflächlicher mit Musik befassen als früher.

Früher haben 95% auch nur die Hits gedudelt und danach sind sie in den Trott des Erwachsenenseins gefallen und haben mit Mitte 40 gemerkt das sie nicht unsterblich sind. Dann werden Harleys gekauft oder wieder teures Hifi. Nach der Konfirmation gab es ja auch die Mofa Fahrer und die die sich ein Stereoanlage zugelegt haben.

Gruß Beaufighter


[Beitrag von Beaufighter am 15. Sep 2017, 14:35 bearbeitet]
Nisser99
Gesperrt
#1790 erstellt: 15. Sep 2017, 15:32

Beaufighter (Beitrag #1789) schrieb:
...Nach der Konfirmation gab es ja auch die Mofa Fahrer und die die sich ein Stereoanlage zugelegt haben.

Gruß Beaufighter


Ich habe mir ein ordentliches Tape gekauft, das zur Wohnzimmeranlage passte, aber auch eigene Endstufen hatte für meine ersten selbst gebauten Lautsprecher.

Den Rest habe ich in ein Mofa investiert.

#FrüherWarAllesBesser: Ich erinnere mich noch gut. Wenn man von unterwegs anrufen wollte, musste man eine Telefonzelle suchen. Hatte man eine gefunden, die nicht kaputt war, und auch noch Kleingeld übrig von den kaputten Zellen, dann stank sie nach Pisse. Herrlich. Will ich unbedingt wieder haben.
peacounter
Inventar
#1791 erstellt: 15. Sep 2017, 16:02
da fällt mir noch viel mehr ein....
Beaufighter
Inventar
#1792 erstellt: 15. Sep 2017, 16:23
@Nisser99: Na wenn dir der Uringeruch so gut bekam, kann ich ja verstehen warum du die Zeit wohl besser fandest.

Ich für meine Begriffe bin ganz froh im jetzt zu sein.

Gruß Beaufighter
Z25
Hat sich gelöscht
#1793 erstellt: 15. Sep 2017, 16:43
Sarkastisch 1.; Ironisch 2. Fremdsprache..........

Man fragt sich, wieso im Hier und Jetzt nur uralte Musik als gute gelten gelassen wird.
Beaufighter
Inventar
#1794 erstellt: 15. Sep 2017, 16:54
Mach ich doch gar nicht.
Z25
Hat sich gelöscht
#1795 erstellt: 15. Sep 2017, 16:58
Na dann muss ich das wohl sehr verwechselt haben............ sorry.

Ach, wo ich es gerade auf den CD WOA von Deep Purple höre. Es gibt ja welche, die behaupten, Rock sei in den 80gern schon tot gewesen. Perfect Strangers war ein Knaller, der den frühen Sahnestücken in nichts nachsteht. Und da ich auch einer der alten Säcke bin, kann ich mich daran genau erinnern. .....


[Beitrag von Z25 am 15. Sep 2017, 17:02 bearbeitet]
Revenant1833
Gesperrt
#1796 erstellt: 15. Sep 2017, 17:12

Z25 (Beitrag #1795) schrieb:
Perfect Strangers war ein Knaller, der den frühen Sahnestücken in nichts nachsteht.


Hörenswert IMO

Ein Knaller im Vgl zu den letzten 30 Jahren, aber mit In Rock oder Machine Head vergleichen? Dagegen ist Perfect Strangers ein lahmes Pferd.
Tzulan444
Hat sich gelöscht
#1797 erstellt: 15. Sep 2017, 17:22
Ja, gegen Machine Head stinkt Deep Purple mächtig ab
JULOR
Inventar
#1798 erstellt: 15. Sep 2017, 17:23
Da finde ich Highway Star - auch vom WOA - besser.
Z25
Hat sich gelöscht
#1799 erstellt: 15. Sep 2017, 17:23
Ja schön, Einschläge merkst Du aber nun wirklich keine........
Revenant1833
Gesperrt
#1800 erstellt: 15. Sep 2017, 17:26
Nisser99
Gesperrt
#1801 erstellt: 15. Sep 2017, 17:34
Pigpreast
Inventar
#1802 erstellt: 15. Sep 2017, 20:37
Oder Concerto for Group and Orchestra?
Zaianagl
Inventar
#1803 erstellt: 15. Sep 2017, 20:48
Zum Glück ist der Scheiß so gut wie vorbei, dass jede gestandene Rockband glaubt irgendsowas machen zu müssen...
Paar selbstgefällige Ausnahmen gibts natürlich, aber was bleibt einem schon, wenn man sonst keinen mehr vom Hocker bekommt...


[Beitrag von Zaianagl am 15. Sep 2017, 20:49 bearbeitet]
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