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Was hört Ihr gerade jetzt? (Klassik !!!)

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sound67-again
Gesperrt
#4026 erstellt: 22. Nov 2006, 09:31

M_on_the_loose schrieb:

sound67-again schrieb:
Der Klang des Russischen Nationalorchesters ist überraschend feinsinnig in den Details, aber wenns darauf ankommt kracht das Blech wie zu besten Sowjetzeiten.


Wie sieht's mit Blech-Vibrato aus?


Kräftig. Ganz besonders, wenn der Solotrompeter im ersten Satz das Kopfmotiv zitiert (5:20 in dieser Aufnahme).


Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Vladimir und Michail Jurowski?


Michail: Vater.
Vladimir: Sohn.
Laubandel
Ist häufiger hier
#4027 erstellt: 23. Nov 2006, 19:22


Die Neugier konnte ich nicht zurückhalten und bin gleich ins Finale. Ein ziemlicher Fleckerlteppich aus viel Marthé, ein paar Highlights aus Bruckners Skizzen, dann und wann etwas Liszt-Reminiszenzen. Aha und jetzt - nein kommt doch nicht, ich dachte jetzt gehts gleich ins Starwars -Thema rüber . Und instrumentiert ist das ganze ziemlich nach den Methoden des alten Schalk... Also alles in allem eine ziemlich freie Improvisation.

Grüße

laubandel
Audiodämon
Inventar
#4028 erstellt: 23. Nov 2006, 19:27
Guten Abend,

bei mir beginnt der Abend mit:

sound67-again
Gesperrt
#4029 erstellt: 23. Nov 2006, 21:51
ALFREDO CASELLA: Violin Concerto in A minor, op.48
Matthias Wollong, Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, Vladimir Jurowsky (Capriccio-SACD)



Casellas Violinkonzert von 1928 (geschrieben für Joseph Szigeti) ist ein vollblütiges Stück Spätromantik, bedeutend "schwerer" in der Anlage als die neoklassizistischen Werke dieses Komponisten, die ich bisher kannte. Die Aufnahme entstand schon 1999, lag aber wohl auf Eis, bis mit dem Tripelkonzert eine adäquate Kopplung gefunden wurde. Das Violinkonzert scheint mir jedoch das deutlich gehaltvollere Stück zu sein. Klang ist von brillanter Tiefe und Durchhörbarkeit - anders als die neuere, in der Jesus-Christus-Lirche entstandene Aufnahme des Tripelkonzerts.

Beide Werke dürften wohl davon verschont bleiben, mit Barockinstrumenten aufgeführt zu werden. Aber wer weiß ...

Gruß, Thomas


[Beitrag von sound67-again am 23. Nov 2006, 21:53 bearbeitet]
M_on_the_loose
Hat sich gelöscht
#4030 erstellt: 23. Nov 2006, 23:39

Laubandel schrieb:


Die Neugier konnte ich nicht zurückhalten und bin gleich ins Finale. Ein ziemlicher Fleckerlteppich aus viel Marthé, ein paar Highlights aus Bruckners Skizzen, dann und wann etwas Liszt-Reminiszenzen. Aha und jetzt - nein kommt doch nicht, ich dachte jetzt gehts gleich ins Starwars -Thema rüber . Und instrumentiert ist das ganze ziemlich nach den Methoden des alten Schalk... Also alles in allem eine ziemlich freie Improvisation.

Grüße

laubandel


Was ist das? Wer ist Marthé? Spielt er alle Instrumente im Orchester selbst?
WolfgangZ
Inventar
#4031 erstellt: 24. Nov 2006, 00:34
Hallo, miteinander!

Ich höre gerade Gerhard Rosenfelds (1931 - 2003) 1. Violinkonzert aus dem Jahre 1963 mit Gustav Schmahl, Violine, und der Dresdner Philharmonie unter Leitung von Horst Förster (edel classics 1965 / 2002).

Das Konzert des vor allem durch Filmmusik bekannt gewordenen DDR-Komponisten erinnert ein wenig an die jüdisch geprägte Musik von Ernest Bloch, ist neoklassizistisch orientiert und durchaus farbig im Klanglichen.

Auch das Chatschaturjan-Klavierkonzert befindet sich auf der CD - aber da gibt es ja jede Menge Konkurrenz.

(Aber Meister Ifukube werde ich hier nichts Neues erzählen.)

Beste Grüße, Wolfgang
Audiodämon
Inventar
#4032 erstellt: 24. Nov 2006, 00:39
Und ich höre jetzt gleich an meiner Matratze.

Bis eben noch:



Gute Nacht.
Laubandel
Ist häufiger hier
#4033 erstellt: 24. Nov 2006, 00:40

M_on_the_loose schrieb:


Was ist das? Wer ist Marthé? Spielt er alle Instrumente im Orchester selbst?


nein, er dirigiert das European Philharmonic Orchestra. Jedoch nicht nur das Cover läßt einem die Assoziation von Allmachtsphantasien aufkommen.
Er hat auch eine 3.Bruckner Reloaded aufgeführt und -nommen, die besteht aus allen 3 1/2 Fassungen miteinander kombiniert und ist 90 Minuten lang.

Grüße

laubandel
M_on_the_loose
Hat sich gelöscht
#4034 erstellt: 24. Nov 2006, 04:34
"European Philharmonic Orchestra"? Ziemlich blöder Name. Zuerst dachte ich, dahinter verbirgt sich wahrscheinlich ein Muckenorchester, in dem arme Musiker aus Osteuropa für next to nix schuften (à la "Philharmonie der Nationen", genauso blöder Name), aber die Website enthüllt, dass sich dahinter ein Trainingsorchester für junge Menschen verbirgt (hervorgegangen aus der Jungen Österreichischen Philhamonie). OK. Warum nicht, davon gibt es ja so einige. Trotzdem sieht das ganze schon ein bisschen hohl aus. So findet man auf der Website auch sehr schnell den Hinweis, dass Marthé ja auch ein Schüler von Celibidache ist, der den Musikern eine völlige neue Dimension des Musizierens vermittelt...
Oh, mann, ich kann nicht mehr zählen, von wie vielen übergenialen Celibidache-"Schülern" ich bis jetzt gehört und wie viele ich schon getroffen habe. Auf jeden Fall Dutzende...Das liegt daran, dass Celibidache so gerne diese Dirigierkurse gehalten hat, bei denen jeder zuhören konnte, weil er sich dann vor mehr Leuten in Szene setzen konnte...

Und wie klingt das ganze so?
Holger_S.
Ist häufiger hier
#4035 erstellt: 24. Nov 2006, 07:57

WolfgangZ schrieb:
Ich höre gerade Gerhard Rosenfelds (1931 - 2003) 1. Violinkonzert aus dem Jahre 1963 mit Gustav Schmahl, Violine, und der Dresdner Philharmonie unter Leitung von Horst Förster (edel classics 1965 / 2002).

Das Konzert des vor allem durch Filmmusik bekannt gewordenen DDR-Komponisten erinnert ein wenig an die jüdisch geprägte Musik von Ernest Bloch, ist neoklassizistisch orientiert und durchaus farbig im Klanglichen.


Hallo Wolfgang,
das Stück kenne ich auch, ich habe es kürzlich als Schallplatte gekauft. Wirklich ein sehr schönes, kraftvolles Stück, lohnenswerte Anschaffung. Auf meiner Platte ist auch das Violinkonzert von Gerhard Wohlgemuth (1920-2001) enthalten, ebenfalls eine Entdeckung, aber leider auf CD nicht zu haben (deswegen habe ich mir nämlich die Platte gekauft, den Rosenfeld hätte ich ja als CD haben können).
Viele Grüße
Holger
AladdinWunderlampe
Stammgast
#4036 erstellt: 24. Nov 2006, 09:13

sound67-again schrieb:

Beide Werke dürften wohl davon verschont bleiben, mit Barockinstrumenten aufgeführt zu werden. Aber wer weiß ...

Gruß, Thomas


Musik des 20. Jahrhunderts auf Barockinstrumenten? Worauf dürfte das wohl anspielen?
Sicherlich nicht auf so empörende Vorgänge wie die Verwendung eines Sarussophons (von Gautrot Ainé 1856 patentiert) in Ravels Orchestermusik....


[Beitrag von AladdinWunderlampe am 24. Nov 2006, 11:26 bearbeitet]
M_on_the_loose
Hat sich gelöscht
#4037 erstellt: 24. Nov 2006, 12:24

AladdinWunderlampe schrieb:
Musik des 20. Jahrhunderts auf Barockinstrumenten? Worauf dürfte das wohl anspielen?


Hier:
amazon.de
Zappa auf Barockinstrumenten. Habe ich aber nicht gehört, nur darüber gelesen.

Bei mir gibt's heute:
amazon.de
Laubandel
Ist häufiger hier
#4038 erstellt: 24. Nov 2006, 12:58

M_on_the_loose schrieb:

AladdinWunderlampe schrieb:
Musik des 20. Jahrhunderts auf Barockinstrumenten? Worauf dürfte das wohl anspielen?


Hier:
amazon.de
Zappa auf Barockinstrumenten. Habe ich aber nicht gehört, nur darüber gelesen.



Eher noch Renaissanceinstrumente. Die Platte ist geil. Eine völlig verdrehte Idee, aber weil die Musik schon so verspult ist, geht das ohne weiteres auf. Ensemble Ambrosius - das sind Finnen, wenn ich mich recht entsinne? Dann ist ja alles klar....

laubandel


[Beitrag von Laubandel am 24. Nov 2006, 12:58 bearbeitet]
Audiodämon
Inventar
#4039 erstellt: 24. Nov 2006, 17:32
Als bekennender Zappaist kommt nun bei mir:

amazon.de
Laubandel
Ist häufiger hier
#4040 erstellt: 24. Nov 2006, 19:13
Das regt mich an zu einem Querschnitt durch:



Es ist kaum auszudenken, was Frank in der heutigen politischen Konstellation Amerikas anstellen würde, lebte er noch.

Ein Stück dieser CD hat's mir besonders angetan: "Amnerika", das wandelt so tranceverloren einher und hat so eine zerbröckelte Orchestration, da kommen mir die Tränen (was bei Zappa die Ausnahme ist, dazu ist seine Musik ja nicht gedacht...)

Kann das sein, daß Sohn Ahmet Z. jetzt Kinderbuchautor geworden ist?

Grüße

laubandel
Audiodämon
Inventar
#4041 erstellt: 24. Nov 2006, 19:54
Seine Tochter Moon schreibt Romane, aber Ahmet, das kann ich nicht sagen... Freue mich auf die offizielle Einweihung der wohl ersten Frank Zappa Straße weltweit 2007 hier in Berlin.

Weiter mit:

embe
Stammgast
#4042 erstellt: 24. Nov 2006, 23:39
Hallo,
jetzt Rachmaninov einige Preludes mit Ashkenazy.
Vorher Brahms 1. Sym mit Norrington SWRSO DVD
und Haydn Sym 86 auch Norrington DVD.

Ehrlich gesagt finde ich Brahms unter Norrington nicht übel.
Nach ner gewissen Gewöhnung an den schlanken sauberen Klang der Streicher macht das Entdecken kleiner Details richtig Spass
Haydn sogar super, Camerata Academia Salzburg spielt nicht nur auf historischem Instrumentarium.

Gruß
embe

...immer noch ohne DSL
M_on_the_loose
Hat sich gelöscht
#4043 erstellt: 25. Nov 2006, 05:34
Wie ist die Klangqualität und Bildregie auf der Brahms-DVD? Sind da auch irgendwelche Bonus Features dabei?
Mich hatten die Brahms-Symphonien mit Norrington und LCP damals etwas enttäuscht, vor allem, weil Norrington nicht Brahms' Anweisung folgte, die Hornstimmen alle auf Naturhörnern spielen zu lassen. Norrington's Rechtfertigung war, dass das selbst zu Brahms' Zeit wohl eher selten oder nie gemacht wurde - Ventilhörner waren damals bereits voll etabliert.
Kann schon sein, aber Norrington erzählt ansonsten immer, wie es normalerweise gemacht wird, aber nicht richtig ist, und das wäre mal eine Gelegenheit gewesen, zu demonstrieren, wie das auf Natürhörnern klingen würde. Schwacher Beitrag.
Trotzdem, die Brahms-Symphonien würde ich mir evtl. schon ankieken.
Ich fand das im allgemeinen alles recht interessant, was ich von ihm mit dem SWR gehört habe, die würde ich gerne mal unter ihm "im Einsatz" sehen.
M_on_the_loose
Hat sich gelöscht
#4044 erstellt: 25. Nov 2006, 05:35

Audiodämon schrieb:
Freue mich auf die offizielle Einweihung der wohl ersten Frank Zappa Straße weltweit 2007 hier in Berlin.


Prima! Wo genau?
embe
Stammgast
#4045 erstellt: 25. Nov 2006, 11:31
Hallo,
Norrington lässt auf Ventilhörnern blasen.

Die Klangquali ist ok mehr nicht.
In 5.1 besser als DD 2.0
Das Bild ist auch i.O. ich bin da aber nicht so penibel.
Jedenfalls besser als VHS
Die Bildregie ist mir schnuppe ich hör mir die Musik an,
oft mit geschlossenen Augen
Spezial Features sind drauf hab ich aber nicht genuzt...
der labert english und die Untertitel sind Chinesisch

Ich denke es sind keine Live Aufnahmen, trotz Frackgewandung
und zarten Kleidchen...man sieht und hört nie das Auditorium.


Gruß
embe
Audiodämon
Inventar
#4046 erstellt: 25. Nov 2006, 18:49

M_on_the_loose schrieb:

Audiodämon schrieb:
Freue mich auf die offizielle Einweihung der wohl ersten Frank Zappa Straße weltweit 2007 hier in Berlin.


Prima! Wo genau?


Da kann man es nachlesen:

Zappa Straße

Sorry für OT.
Laubandel
Ist häufiger hier
#4047 erstellt: 25. Nov 2006, 21:41

M_on_the_loose schrieb:
Wie ist die Klangqualität und Bildregie auf der Brahms-DVD? Sind da auch irgendwelche Bonus Features dabei?
Mich hatten die Brahms-Symphonien mit Norrington und LCP damals etwas enttäuscht, vor allem, weil Norrington nicht Brahms' Anweisung folgte, die Hornstimmen alle auf Naturhörnern spielen zu lassen. Norrington's Rechtfertigung war, dass das selbst zu Brahms' Zeit wohl eher selten oder nie gemacht wurde - Ventilhörner waren damals bereits voll etabliert.



Soweit ich weiß, wurde es zu Brahms' Zeit nie gemacht (Wie war das in Meiningen?), und das heißt damit bis auf den heutigen Tag überhaupt nicht. Das trifft jedenfalls auf die Symphonien zu. Ich weiß adhoc nicht, wie es beim Deutschen Requiem steht (Gardiner, Herrewghe), das läßt sich leicht raushorchen. Brahms hat das Naturhorn selbst geblasen und war von seiner klanglichen Überlegenheit überzeugt, und so hat er auch die Hornstimmen entsprechend praktikabel für dieses Instrument komponiert.

Für jungen Brahms horcht mal hier her:



Und da gehen die Naturhörner auch gleich ab. Wahrlich jugendfrisch. Wenn man Glück hat, kann man sie bei Zweitausendeins wohlfeil aus dem Grabbeltisch ziehen.

Grüße

laubandel
Thomas228
Stammgast
#4048 erstellt: 25. Nov 2006, 22:07
amazon.de

Ich höre Schipa immer wieder gern. Eigentlich ist schon lange Zeit für Vol. 3 der Reihe. Hoffentlich haben nicht zu wenige die Vol. 1 und 2 gekauft, so dass die Reihe eingestellt wird. Wäre schade.

Gruß, Thomas
M_on_the_loose
Hat sich gelöscht
#4049 erstellt: 26. Nov 2006, 03:17

Audiodämon schrieb:

M_on_the_loose schrieb:

Audiodämon schrieb:
Freue mich auf die offizielle Einweihung der wohl ersten Frank Zappa Straße weltweit 2007 hier in Berlin.


Prima! Wo genau?


Da kann man es nachlesen:

Zappa Straße

Sorry für OT. :prost


Da steht: "Das wäre dann die 1. Berliner Strasse, die nach einem Rock-Idol benannt wird" - stimmt nicht, es gibt in Berlin bereits eine Herbert-von-Karajan-Strasse - "und vermutlich auch die 1. Frank-Zappa-Strasse der Welt!" - laut google gibt es bereits in Almería in Spanien eine solche. Wahrscheinlich auf noch woanders. Trotzdem gute Idee.
M_on_the_loose
Hat sich gelöscht
#4050 erstellt: 26. Nov 2006, 03:23

Laubandel schrieb:

M_on_the_loose schrieb:
Wie ist die Klangqualität und Bildregie auf der Brahms-DVD? Sind da auch irgendwelche Bonus Features dabei?
Mich hatten die Brahms-Symphonien mit Norrington und LCP damals etwas enttäuscht, vor allem, weil Norrington nicht Brahms' Anweisung folgte, die Hornstimmen alle auf Naturhörnern spielen zu lassen. Norrington's Rechtfertigung war, dass das selbst zu Brahms' Zeit wohl eher selten oder nie gemacht wurde - Ventilhörner waren damals bereits voll etabliert.



Soweit ich weiß, wurde es zu Brahms' Zeit nie gemacht (Wie war das in Meiningen?), und das heißt damit bis auf den heutigen Tag überhaupt nicht. Das trifft jedenfalls auf die Symphonien zu. Ich weiß adhoc nicht, wie es beim Deutschen Requiem steht (Gardiner, Herrewghe), das läßt sich leicht raushorchen. Brahms hat das Naturhorn selbst geblasen und war von seiner klanglichen Überlegenheit überzeugt, und so hat er auch die Hornstimmen entsprechend praktikabel für dieses Instrument komponiert.

Für jungen Brahms horcht mal hier her:



Und da gehen die Naturhörner auch gleich ab. Wahrlich jugendfrisch. Wenn man Glück hat, kann man sie bei Zweitausendeins wohlfeil aus dem Grabbeltisch ziehen.

Grüße

laubandel


Die Aufnahmen vom Deutschen Requiem habe ich leider nicht. Kommen beim Scottisch Chamber Orchestra tatsächlich Naturhörner zum Einsatz? Die spielen normalerweise auf modernen Instrumenten. Allerdings hat Sir Charles bei seiner Schubert-Aufnahme mit diesem Ensemble (8. und 9., oder 7. und 8.), wenn man möchte, auch Naturhörner und -trompeten verwendet, wenn ich micht richtig erinnere. Warum also auch nicht hier?
Wie sieht's mit dem Zyklus der Brahms-Symphonien mit Mackerras/SCO aus? Naturhörner?

Brahms hat selber Horn gespielt? Das wusste ich nicht.
rien_ne_va_plus
Schaut ab und zu mal vorbei
#4051 erstellt: 26. Nov 2006, 15:26
CHARLES IVES: Symphony No.2; Symphony No.3, "The Camp Meeting"; General William Booth enters into Heaven
Donnie Ray Albert, Dallas Symphony Orchestra, Andrew Litton (Hyperion-SACD)



Eine weitere Entdeckung des Jahres ist für mich der neue Live-Zyklus von Cahrles Ives Symphonien unter Andrew Litton. Das Orchesterspiel ist durchweg brillant, der klang sonor, von großer Tiefe und Präsenz, die einzelnen Werke werden differenziert für sich interpretiert - unterscheiden sie sich doch zum Teil fundamental. Am änhlichsten sind sich noch die hier aufgenommenen 2. + 3. Symphonie. Aus der "Studiensymphonie" Nr.1 übernimmt Ives in der 2. die spätromantische Stilistik von Brahms, aber auch Wagner, und reichert sie auf die Weise, die später noch sehr viel radikaler wird, mit Zitaten aus der populären und Kirchenmusik der Vereinigten Staaten an.

Ives selbst kritisierte später an diesem Werk das "Nebeneinander" dieser Einflüsse, die ungenügende Symbiose. Rückblickend mag man ihm nicht zustimmen, sind es doch gerade die stilistische Brüche, die den großen Reiz dieser Symphonie ausmachen - eine Art "Neuer Welt"-Symphonie, die den Aufbruch ins 20. Jahrhundert schon geschafft hat. Jahrzehnte nach der Vollendung des Werks 1902 fügte Ives eine grobe Dissonanz am Ende des Finales hinzu -angeblich, um seine mangelnde "Radikalität" zur Zeit der Entstehung zu krtisieren.

In der 3. Symphonie schafft Ives die völlige Abkehr von der Musik der alten Welt - die Hymnen und Volkslieder sind nun organisch in der Struktur verarbeitet, die Dissonanzen häufen sich, dennoch wirkt das Stück, dessen Titel "The Camp Meeting" auf die religiösen "Revivals" umherziehender Prediger in ihren Zelten und auch allgemein auf die "volksnahe" Religiösität der Bevölkerung in den Zeiten von Ives' Jugend hinweist, im Vergleich zur 4. noch "zahm".

Auch hier sind Spiel und Interpretation brillant, wobei ich persönlich zumindest als Alternative ein kleineres Orchester mit leichterer Textur in diesem Werk für angebracht halte, so wie es damals Dennis Russell Davies in seiner luiziden Aufnahme auf Pro Arte mit dem St. Paul's Chamber Orchestra benutzt hat - leider ist diese Grammy-gekrönte Einspielung inzwischen vergriffen.

Eine schöne Zugabe ist das tolle Lied - eigentlich eine Art "Mini-Kantate" "General Booth enters into Heaven".

Wer sich bisher noch nicht für Ives interessiert hat, sollte bei dem Litton-Zyklus zugreifen.


ALAN HOVHANESS: Symphony No.60, op.396 "To the Appalachian Mountains"; Guitar Concerto, op.325; Khrinian Hairig, op.49
Berlin Radio Symphony Orchestra, Gerard Schwarz (Naxos)



Inzwischen habe ich deutlich über ein Dutzend CDs mit der Musik des extrem produktiven amerikanischen Komponisten Alan Hovhaness (1911-2000, mit Manuskripten über 500 Werke), die meisten davon unter Leitung von Gerard Schwarz. Obwohl ich nimmer müde werde, die Gleichförmigkeit seines Oeuvres zu kritisieren kehre ich doch immer wieder zu diese Musik zu tun.

Denn obgleich Hovhaness Symphonien sich immer und immer wieder derselben Stilmittel bedienen gibt es doch in beinahe jeder betörend schöne Momente. So auch in dieser 60., für Hovhaness-Verhältnisse mit 34 Minuten fast "epischen" Symphonie (seine populärste, die 2.(!), "Mysterious Mountain", ist halb so lang). Wieder einmal handelt es sich um ein von seiner Liebe zu Gebirgen (im physischen wie im metaphysischen Sinn) inspiriertes Werk, diesmal den Appalachen im Staate Tennessee. Und auch wenn Hovhaness hier einige Volkslied- und volksliedhafte Themen einarbeitet, so muss man doch sagen, dass das Ganze nicht entscheidend anders klingt als ginge es um die Anden, die Alpen oder die Rocky Mountains. Hovhaness Stärke liegt eindeutig in seiner Orchestierung von Streichern und Percussioninstrumenten, und beides kommt in der 60. gut zum Tragen.

Wollte man seinen Stil auf einen Nenner bringen, so könnte man vereinfachend sagen: es ist ein wenig so, als habe Vaughan Williams seine Tallis-Fantasie genommen und für den Rest seines Lebens in diesem Stil weiterkomponiert. Neobarock/neoromantisch, entsprechend zugänglich bis zu seinem Tod - kein Wunder, dass seine Musik in unseren "post-modernen" Tagen so populär geworden ist. Die Musiker des Rundfunk-Orchesters-(Ost)Berlin lassen sich von Gerard Schwarz, der als Chef des Seattle Symphony Orchestra mmehr zur Wiederentdeckung Hovhaness beigetragen hat als jeder andere gut führen und liefern eine klangschöne, im Blech sogar strahlend schöne Wiedergabe. Da passt es gut, dass als Aufnahmeort die Jesus-Christus-Kirche gewählt wurde - schließilich lassen die vielen feierlich-momumentalen Blechbläserchoräle in Hovhaness Musik auch an eine "Kathedrale des Klangs" denken.

Etwas unsicherer in der Intonation wirkt Solotrompeter Lars Ranch in dem achtminütigen "Khrimian Hairig", einem Tribut an einen armenischen Volkshelden - Hovhaness stammt ursprünglich aus Armenien, und etliche seiner Werke sind mit volkliedhaften Motiven von dort gefärbt. Das Stück wurde später ein Teil des größer angelegten Trompetenkonzerts "Return and Rebuild the Desolate Places", das vor Jahren auf Koch Classics aufgenommen wurde. Ähnlich wie Hovahness populäres "Prayer of St. Gregory" ist dieses Stück ein elegisches Werk , in dem die Solotrompete feierliche Motive vor der Kulisse der Streicher intoniert. Es ist jedoch etwas komplexer gebaut, das eigentliche Thema erklingt erst kurz vor Schluss.

Leider funktioniert das Gitarrenkonzert, op.325 von 1979 nicht annähernd so gut wie die beiden anderen Stücke auf der CD. Was mich nicht überrascht: Die kurz davor entstandene 39. Symphonie für Gitarre und Orchester, op.321, ist das bei weitem schwächste Orchesterwerk dieses Komponisten, das ich auf CD besitze. Die Integration von Gitarre und Symphonieorchester hat nicht wenige Komponisten vor große Probleme gestellt - und vermutlich noch mehr davon abgehalten, überhaupt eines zu schreiben. In dem vorliegenden Werk gelingt es Hovhaness eine Spur besser als in der Symphonie, was auch an dem erinnerungswürdigeren Material liegt - aber letztlich bleiben die Blechbäserchoräle, der fugale Streichersatz und die kristallinen Momente mit Glockenspiel und allerlei exotischer Percussion unvereinbar mit der Klangfarbe und den spieltechnischen Bedingungen der Gitarre. Hovhaness "löst" das Problem, in dem er Orchester und Solist abwechselnd bedient, aber praktisch nie mischt.


[Beitrag von rien_ne_va_plus am 26. Nov 2006, 15:58 bearbeitet]
WolfgangZ
Inventar
#4052 erstellt: 26. Nov 2006, 15:39
Hallo, nichts geht mehr!

Danke für dein Posting! Woher hast Du die Information über den bedrohlichen Schlussakkord der 2. Sinfonie von Ives? Ich habe mich damit schon mal - vor allem (auch hier) fragend - beschäftigt und spekuliert (... man kann da ja wunderbar spekulieren).

Gruß, Wolfgang
rien_ne_va_plus
Schaut ab und zu mal vorbei
#4053 erstellt: 26. Nov 2006, 16:00
Es steht in den Liner Notes. Dort gibt es noch einen anderen Deutungsversuch: Am Ende von "Kirchweih"- und anderen Festen mit Tanzabend signalisierte der aufspielende Fiddler oft durch einen entschieden misstönenden Akkord am Ende des letzten Stücks des Abends, das jetzt Schluss sei. Welche Deutung die richtige ist ...
Hüb'
Moderator
#4054 erstellt: 27. Nov 2006, 18:09
Ein Tipp aus dem Forum:

Saint-Saens, Camille (1835-1921)
Cellokonzerte Nr. 1 & 2
+ Suite op. 16; Allegro appassionato op. 43;
Der Schwan aus "Karneval der Tiere"

Kliegel, Bournemouth Sinfonietta, Monnard
Naxos, DDD, 1995


http://www.jpc.de/jp.../rk/home/rsk/hitlist


Saint-Saens, Violoncellokonzerte Nr. 1 a-Moll
op. 33 und Nr. 2 d-Moll op. 119, Suite op. 16, Allegro
appassionato op. 43, Der Schwan aus Karneval
der Tiere; Maria Kliegel (Violoncello),
Bournemouth Sinfonietta, Jean-Francois Monnard;
Naxos CD 8.553039 (WD: 62'19) DDD
Aufnahmedatum: 1995
Klangbild: Grob, kaum Tiefe.
Fertigung: Gut.


Das ist eine von den Platten, bei denen man im
Nebenzimmer das Gespräch abbricht und
meint „Das Stück kenn' ich. Aber wer spielt
das?" Maria Kliegel spielt das. Camille Saint-Saens'
erstes Cellokonzert entsteht hier mit Feuer, Tiefe,
Drang, mit großer Kraft und ohne Gewalt. Denn diese
Musikerin liebt das Körperhafte der Töne, ohne sie
deswegen zu erdrücken. Wenn man die leuchtenden
Farben hört und die plastischen Einzelheiten, das
Mezzotimbre des Cellos, das sich auch zum dramatischen
Sopran aufschwingen kann, weiß man, was
sonst fehlt. Das Aufgewühlte, die Nordsee, über die
Saint-Saens so gern nach England fuhr. Und Maria
Kliegel genießt es auch, wenn der Wind mild und
günstig steht. Die chromatisch anhebende Dur-Passage
kurz vor Schluß ist selten so glücklich zu vernehmen.
Frankobritisch ist auch die orchestrale Umgebung:
Jean-Francois Monnard, Orchesterchef in Osnabrück,
leitet hier die Bournemouth Sinfonietta - und
die tönt manchmal fast zu herb. Das hilft zwar gegen
das Vorurteil von der allzeit geschmeidigen französischen
Musik, aber es mangelt an Farben und Nachgiebigkeiten,
und die Intonation könnte homogener
sein. Der harsche Klang speziell in Geigen und Holzbläsern
geht auch auf die Rechnung des Tonmeisters,
der das Geschehen geradezu brutal aussteuert. Das
Cello ist vorn, ansonsten gibt es noch rechts und
links, keine Tiefenstaffelung und einen ziemlich hohen
Rauschpegel. Wenn die Bläser aus der Mitte geholt
werden, fangen die Boxen an zu schreien. Schade.
Zumal hier ja auch noch eine Rarität geboten wird,
die besonders von Strukturen lebt: das zweite Cellokonzert.
Es bewegt sich irgendwo zwischen Händel
und Franck. Die große tragende Linie fehlt, dafür gibt
es aparte Spielchen am Rande der Bitonalität. Aber
auch Maria Kliegel kann dieses Werk Saint-Saens'
nicht fürs Repertoire retten. Ansonsten erklingen
noch nette Petitessen. Eine frühe Suite im alten Stil,
bei der man den späteren Saint-Saens vor allem in
der Tarantella erkennt, das Allegro appassionato -
und natürlich den sterbenden Schwan, der unter den
Händen der Cellistin zu Überlebensgröße wächst.

Volker Hagedorn

Grüße

Frank
Thomas228
Stammgast
#4055 erstellt: 27. Nov 2006, 20:36
Hallo Hüb,

nun interessiert mich natürlich: Wie gefällt sie dir?

Thomas
Hüb'
Moderator
#4056 erstellt: 27. Nov 2006, 20:36
Nachtrag:
Die CD hat mich nicht besonders mitgerissen.
IMHO kein Vergleich zu den wirklich großen Werken der Cello-Literatur. Dem haben Interpretation und Klangqualität leider auch nichts entgegenzusetzen.

Nachtrag II:
An der Kliegel liegt's sicher nicht!


[Beitrag von Hüb' am 27. Nov 2006, 20:38 bearbeitet]
Thomas228
Stammgast
#4057 erstellt: 27. Nov 2006, 21:04
Dem entnehme ich, dass du die Cellokonzerte bislang nicht kanntest.

Bei mir steht jetzt Enescu auf dem Programm:



Gruß, Thomas
Hüb'
Moderator
#4058 erstellt: 27. Nov 2006, 21:13

Thomas228 schrieb:
Dem entnehme ich, dass du die Cellokonzerte bislang nicht kanntest.

Nicht wirklich gut, nein.
Das 1. habe ich schon häufiger gehört. Es liegt mir in diversen Einspielungen vor.

Erscheint Dir mein Urteil nicht zutreffend?

Grüße

Frank
Thomas228
Stammgast
#4059 erstellt: 27. Nov 2006, 23:03
Doch, schon okay. Mit war nur nicht ganz klar, was du gemeint hast.

Thomas, der jetzt nichts mehr hört (wenn ihn nicht die Englein in den Schlaf singen)
appleonian
Ist häufiger hier
#4060 erstellt: 28. Nov 2006, 21:03
Bei mir gerade – leise im Hintergrund, damit ich weiter arbeiten kann
Jordi Savall; Le Concert Des Nations: Luigi Boccherini.

Thomas228
Stammgast
#4061 erstellt: 28. Nov 2006, 22:31
Erst D 960 aus dieser empfehlenswerten, spottbilligen Gesamtaufnahme:



Anschließend naive and sentimental music von Adams:



Diese Reihenfolge war ein Fehler. Nach der Klaviersonate wirkte Adams auf mich grob gestrickt, plump und effektheißerisch. Vor einigen Wochen habe ich das Stück mit deutlich mehr Genuss gehört.

Thomas
M_on_the_loose
Hat sich gelöscht
#4062 erstellt: 28. Nov 2006, 23:52
Finde ich trotzdem sehr hörbar. Die spielen das Adams-Stück in ein paar Monaten in LA mit Salonen, wahrscheinlich werde ich mir das geben.
Ifukube
Stammgast
#4063 erstellt: 29. Nov 2006, 14:12
Adams gibts mit dem Stück, Dharma at Big Sur und Slonimsky's Earbox in ein paar Monaten auch in Köln mit dem Komponisten persönlich am Pult. Da wäre die Anfahrt vermutlich nicht so lang...
Hüb'
Moderator
#4064 erstellt: 29. Nov 2006, 20:49
Hi!

Barber, Samuel (1910-1981)
Klavierkonzert op. 38
+ Die Natali op. 37; Medea's Meditation and
Dance of Vengeance op. 29A; Commando March

Steven Prutsman, Royal Scottish National
Orchestra, Alsop


http://www.jpc.de/jp.../rk/home/rsk/hitlist

Ich höre die Werke zum ersten Mal, daher kann ich keine Aussage zur Interpretation machen.
Klassik-heute.de schreibt dazu:

Im allgemeinen beschränken sich Barber-Protagonisten auf die großen Instrumentalkonzerte und auf das elegische Adagio für Streicher, gelegentlich taucht auch die brillante, etwas ungemütliche Klaviersonate in einem Tonträgerprogramm auf (zumal im Rahmen von Wettbewerbsmitschnitten, wenn den jungen Interpreten ein Werk des 20. Jahrhunderts abverlangt wird). So besteht das Hauptverdienst dieser Naxos-Edition darin, neben dem immer wieder hörenswerten Klavierkonzert auch andere, wohlproportionierte, in Melos und Harmonik sehr faßliche Stücke zur Diskussion zu stellen, die den hehren Absichten des Komponisten, einen bald amerikanischen, bald überregionalen Schreibstil zu entfalten, beste Zeugnisse ausstellen.
Mit dem knackigen, resolut servierten Commando March endet somit eine von der literarischen Seite her überaus willkommene Edition, deren Problematik freilich nicht ganz unerwähnt bleiben darf. Stephen Prutsman macht seine Sache vordergründig durchaus gut und technisch untadelig, aber von seinem Spiel gehen im Verlauf des Klavierkonzerts zu wenig Impulse aus. Eine Einspielung eher zum Kennenlernen und wohl auch zum ersten Genießen eines Werkes, dessen Perspektivik und schlanke Brillanz jedoch in den Aufnahmen mit John Browning (RCA) etwa um einiges klarer, vor allem aber mitreißender ausgestaltet sind.
Peter Cossé

Für meine Ohren klingt alles recht solide. Die Musik ist vor allem im Solopart durch jazzige Ankläge geprägt. Von einem spätromantischen Werk kann man sicher nur bedingt sprechen.
Eine ebenfalls noch günstige Alternativeinspielung wäre die Paarung Browning/Slatkin auf RCA: http://www.jpc.de/jp.../rk/home/rsk/hitlist

Grüße

Frank
Audiodämon
Inventar
#4065 erstellt: 29. Nov 2006, 20:57
Bei mir klingt gerade aus:

frankhd
Ist häufiger hier
#4066 erstellt: 01. Dez 2006, 23:20
anna netrebko - russian album

tolle musik für ein schönes wochenende :-))

gruss an alle - frank
vanrolf
Inventar
#4067 erstellt: 02. Dez 2006, 00:49
eben noch im Auto gehört:
Serge Prokofieff - Romeo & Julia (Suite), Orchestre de la Suisse Romande / Ernest Ansermet (Decca Legends, Aufnahmen von 1958)

amazon.de

Gruß Rolf
THE_REVEREND_IN_RHYTHM
Hat sich gelöscht
#4068 erstellt: 02. Dez 2006, 13:54
ACAPELLA



amazon.de
Hüb'
Moderator
#4069 erstellt: 04. Dez 2006, 21:19
Hi!

Mozart, Wolfgang Amadeus (1756-1791)
Klavierkonzerte Nr. 5, 6, 8

Kirschnereit, Bamberg SO, Beermann
CD, Arte, DDD, 01

http://www.jpc.de/jp.../rk/home/rsk/hitlist
hieraus:

http://www.jpc.de/jp.../rk/home/rsk/hitlist


C. Möller in FonoForum 11 / 00: "Wohltuend dezent und doch frisch kommen die Interpretationen daher. Die Bamberger Symphoniker sorgen mit warmem Streicherklang und ausbalancierten Bläserfarben für sorgfältig getuschte SoloLinien ebenso wie für behend federnde Tutti. Matthias Kirschnereit verfügt über einen vollen, noblen Ton und ein schönes Legato." M. Stenger in FonoForum 06 / 06: "Matthias Kirschnereit spielt - mit eigenen Kadenzen - die reifen Konzerte gelöst und warmherzig, vermittelt mit den punktgenauen Bambergern zwischen historischer Aufführungspraxis und moderner Sicht, wobei nicht zuviel getüfftelt wird."

FF 10/06:
Allein der Abschluss der Zehn-CD-Edition
des deutschen Pianisten Matthias
Kirschnereit sorgte für den ersehnten
Lichtblick im sonst so düsteren Mozart-
Jahr: Sein mit den Bamberger Symphonikern
und dem Dirigenten Frank Beermann
in sieben Jahren bedächtig produzierter
Zyklus vereinigt auf ansprechende
Weise die Ausdrucksmöglichkeiten eines
modernen Konzertflügels mit den Klangidealen
der Historisten – also mit Transparenz,
dramatischer Interaktion, belebter
Klangrede. Das Klavier bleibt Primus
inter Pares und gerät trotz perlendem
Non-Legato-Spiel nie in die Gefahrenzone
des allzu Schönen und Polierten, da
Kirschnereit es versteht, jede Phrase als
Teil eines Kommunikationsprozesses zwischen
Klavier und Orchester kenntlich zu
machen. Sein Mozart-Zyklus repräsentiert
musikalisch den derzeitigen „Stand
der Dinge“ in Mozarts Klavierkonzerten,
und es ist ein Zeichen der Hoffnung, dass
in solchen geschützten Nischen, abseits
des großen Star-Rummels und noch weiter
weg vom derzeit angesagten, schier
unerträglichen Mozart-Gesäusel, auch
heute interpretatorische Fortschritte
möglich sind.
Attila Csampai

Kann mich den Lobeshymnen nur anschließen. Über Preiserwägungen hinaus eine hervorragenden Wahl, wenn es um eine GA der Mozart-Konzerte geht. In diesem Preissegment IMHO der Barenboim/ECO-Aufnahme auf EMI auf jeden Fall vorzuziehen - nicht zuletzt wegen der besseren Klangqualität.

Grüße

Frank
Hüb'
Moderator
#4071 erstellt: 05. Dez 2006, 21:26
Teil 3 des Zyklus:

Schuman, William (1910-1992)
Symphonien Nr. 3 & 5
+ Judith

Seattle SO, Gerard Schwarz
Naxos, DDD, 1991-2005


http://www.jpc.de/jp.../classic/rsk/hitlist

Mir scheint, die 3. könnte der leichteste Einstieg in die Symphonienwelt des William Schuman sein?

Grüße

Frank
Audiodämon
Inventar
#4074 erstellt: 06. Dez 2006, 09:51
Gestern Abend versucht zu ertragen, doch ich musste passen:
amazon.de

Bach, Schubert, Elgar, Satie, Ramirez und Beethoven gespielt vom Sting Gitarrist Dominic Miller, eingebettet in einem süßen Streicherbrei und seelenlosen Synthiflächen. Dazu matschige Schlagwerkklänge und sonstiges Ungemach. Hier hört man schlecht eingesetzte Klangmanipulationen bis hin zu lieblos gebasteltem Overdubbing der Gitarre. Digitaleffekte im Gesang sind dilletantisch und völlig daneben.

Was man zu hören bekommt wäre für mich sogar im Fahrstuhl schwer zu ertragen. Der Rieu der Gitarre scheint geboren, wenn auch nicht so schwungvoll, jedoch an dessen Anspruchlosigkeit und Seifenlutscherei heranreichend.

Das reißen auch Stars wie Domingo, Sting, Botti und Lerner mit ihren bemühten Gesangseinlagen nicht herraus.

Grausam!


[Beitrag von Audiodämon am 06. Dez 2006, 09:53 bearbeitet]
vanrolf
Inventar
#4075 erstellt: 06. Dez 2006, 14:52
Joseph Haydn - Streichquartett Op. 33 No. 2 Es-Dur, Buchberger Quartett (Brilliant 2005)



Wieder einmal durch einen reaktivierten thread inspiriert. Ein m.M. nach vielversprechendes Projekt ist diese geplante Gesamtedition der Haydn-Streichquartette mit dem Buchberger Quartett.
Vol.3 ist seit Mitte November auf dem Markt.

Gruß Rolf
Hüb'
Moderator
#4076 erstellt: 06. Dez 2006, 21:43
Diese Nachricht wurde automatisch erstellt!

Das Thema wurde aufgeteilt und einige themenfremde Beiträge wurden verschoben. Das neue Thema lautet: "Charles Ives: Die beiden Streichquartette"
Rhodan
Stammgast
#4077 erstellt: 08. Dez 2006, 19:34
Hi @all:

Anfrage:

Wozu könnt Ihr mir raten?

Möchte mir die 9 Sinfonien Beethovens auf SACD holen.
Gibts als Paket zzt. noch vom Leipziger Gewandhausorchster unter Masur von PentaTone (knapp 70,- Eus).
Ist das klanglich gut? Und wie meist so Masur-typisch dynamisch-frisch gespielt?

Oder kann auch die SACD der Dresdner Philharmonie unter Keller mithalten (ist deutlich günstiger - dann evtl. auch "schwächer").

Danke und Grüße
Audiodämon
Inventar
#4078 erstellt: 08. Dez 2006, 20:08

Rhodan schrieb:
Hi @all:

Anfrage:

Wozu könnt Ihr mir raten?

Möchte mir die 9 Sinfonien Beethovens auf SACD holen.
Gibts als Paket zzt. noch vom Leipziger Gewandhausorchster unter Masur von PentaTone (knapp 70,- Eus).
Ist das klanglich gut? Und wie meist so Masur-typisch dynamisch-frisch gespielt?

Oder kann auch die SACD der Dresdner Philharmonie unter Keller mithalten (ist deutlich günstiger - dann evtl. auch "schwächer").

Danke und Grüße



5 er SACD Box auch oft einzel erhältlich: Dresdner Philharmoniker, Herbert Kegel. Klanglich aller erste Sahne.



[Beitrag von Audiodämon am 08. Dez 2006, 20:10 bearbeitet]
Fressbacke
Stammgast
#4079 erstellt: 08. Dez 2006, 22:55

Audiodämon schrieb:


Klanglich aller erste Sahne.



Und dazu auch noch interpretatorisch wirklich GUT! Ein Beethoven, der es Einsteigern leicht macht, diese wundervolle Musik kennenzulernen. Im besten Sinne grundsolide und, um es mit einem Ex-Bundeskanzler (neee nicht der Gerd!) zu sagen. "Keine Experimente!"

Wenn man denn unbedingt eine SACD-Gesamtaufnahme will, ein Kauftipp für mich!


Ralf
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