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Was hört Ihr gerade jetzt? (Klassik !!!)+A -A |
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Autor |
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sound67-again
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#3725 erstellt: 13. Okt 2006, 19:02 | |
DMITRI SHOSTAKOVICH: Symphony No.13 in B flat minor, op.113 "Babi Yar" Arutjun Kotchinian, Prague Philharmonic Chorus, Gürzenich-Orchester Köln, Dmitri Kitajenko (Capriccio-SACD) Im Konzert in Hamburg klang die Symphonie (mit den dortigen Symphonikern unter Andrey Boreyko) noch tumultuöser, schroffer und mitreissender, aber auch für Kitajenkos feinnervigeren, kurltivierteren Ansatz lassen sich Argumente finden. Er arbeitet die dramatischen Nuancen sehr genau heraus, wobei auch der russische Bass in den Ansatz passt - weil er im Gegensatz zu manchen anderen osteuropäischen Bassbaritonen nicht schreit, sondern klar artikulierend und gestaltend singt - darin dem deutschen Bass Robert Holl in der Liveaufführung vor knapp einer Woche ähnlich. Wie in allen Symphonien aus der Kitajenko Box verblüfft das brillante Spiel des Gürzenich-Orchesters, dem es vielleicht noch mehr als dem "großen" Kölner WDR-Orchester mit Barshai gelingt, echt-russisch zu tönen. Auch die Klangqualität der SACD ist hervorragend. Gruß, Thomas |
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Reiner_Klang
Stammgast |
#3726 erstellt: 13. Okt 2006, 19:52 | |
Ich höre gerade die H-Moll-Messe via Satellit aus der Berliner Philharmonie mit dem RIAS-Kammerchor, dirigiert von Roger Norrington. Eigentlich widerspricht das meinem Grundsatz, derartige Musik nur dort zu hören, wo sie hingehört: in einer Kirche. Aber die Interpretation interessierte mich doch mehr. Das Orchester spielt - mit einigem "historischen Instrumentarium" versehen, sehr schön. Der Höhepunkt ist aber ein weiteres Mal der RIAS-Kammerchor. So ein toller Chor!!! Er reagiert geschlossen in Zehntelsekunden auf den Dirigenten und verfügt über alle klanglichen Möglichkeiten von weichkonturierter, wohlklingender Schönheit bis zur spitzen, brillanten Härte. Große Begeisterung meinerseits! Ich besitze die CD der doppelchörigen Messe von Frank Martin mit diesem Chor und kann nur noch einmal betonen, daß sie alles Lob der Spezialisten verdient hat. |
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sound67-again
Gesperrt |
#3727 erstellt: 13. Okt 2006, 20:13 | |
DMITRI SHOSTAKOVICH: Symphony No. 12 in D minor, op.112 "The Year 1917" Gürzenich-Orchester Köln, Dmitri Kitajenko (Capriccio-SACD) Es erscheint fast unglaublich, dass einer der stärksten Symphonien Shostakovichs eine seiner schwächsten unmittelbar vorausging. Die 12. Symphonie ist kaum mehr als routinierte "revolutionäre Pflichterfüllung", die nichts von den Zwischentönen der benachbarten Symphonien 11 und 13 besitzt. "Klingt wie Filmmusik" (von der Shostakovich ja einiges komponierte) fühlt man sich versucht zu urteilen. Dennoch hat auch dieses Werk seine Spannung, v.a. im langsamen zweiten Satz ("Razliv"), dem inhaltlichen Zentrum des Werks. Auch die beiden Hauptthemen des ersten Satzes sind an sich überaus attraktiv - nur macht SHostakovich gar nichts aus ihnen. Hier gefällt Kitajenkos überlegte, ernsthafte Herangehensweise (anders als z.B. Rozhdestvensky, der die Symphonie lärmend und krachledern als Knallschote inszeniert) besonders. Kitajenko nimmt das Werk genauso ernst wie die "großen" Symphonien, unterstützt von brillantem Spiel des Orchesters. Der Klang dieser CD steht leicht hinter anderen in der Box zurück. Gruß, Thomas |
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Adri
Stammgast |
#3728 erstellt: 14. Okt 2006, 09:34 | |
Hi 2 Aufnahmen, die nach meiner Meinung die Komplexität von Mahlers 6. genauer verdeutlichen, als manche Konkurrenzaufnahme: Gustav Mahler: Sinfonie Nr. 6 a-moll Wiener Philharmoniker Pierre Boulez CD DG 445 835-2 und die vielleicht erste Aufnahme der 6., die auch aufnahmetechnisch überzeugen konnte Chicago Symphony Orchestra Georg Solti (Aufn. 03&04/1970) aus der Gesamtaufnahme 1996 Decca CD 002894308042 |
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Live-musikhörer
Inventar |
#3729 erstellt: 14. Okt 2006, 11:19 | |
Heute Morgen: Tschaikowsky: 1. Sinfonie mit Masur und Gewandhausorchester (diese Sinfonie hörte ich Live gestern und vorgestern im Konzert) Vaughan Williams: Serenade to music - Partita for double string orchestra - Sinfonia antartica mit Handley und Royal Liverpool philarmonic orchestra |
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STR
Ist häufiger hier |
#3730 erstellt: 14. Okt 2006, 11:51 | |
Da kann ich dir nur zustimmen. Boulez hat wahrlich etwas Grosses geschafft mit dieser Aufnahme, gefällt mir viel besser als die Aufnahme mit Abbado/BPO, die kürzlich einen Preis erhielt... Gruss Marc |
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darkman71
Hat sich gelöscht |
#3731 erstellt: 14. Okt 2006, 17:39 | |
sound67-again
Gesperrt |
#3732 erstellt: 14. Okt 2006, 18:01 | |
DMITRI SHOSTAKOVICH: Symphony No.6 in B minor, op.54; Symphony No.7 in C, op.60 "Leningrad"; Symphony No.9 in E Flat, op.70 Gürzenich-Orchester Köln, Dmitri Kitajenko (Capriccio-SACDs) Hintereinander weg drei sehr unterschiedliche Shostakovich-Symphonien, von denen die "Leningrader" mit Sicherheit das schwächste Werk ist - nicht nur wegen des zu Tode geduldeten "Märschleins" im ersten Satz (von Bartók im Konzert für Orchester berühmterweise parodiert). Ob ihn nun doch der patriotische Ehrgeiz motiviert hat, oder der angebliche Protest gegen ALLE Diktatoren (wie später behauptet) - das Material trägt einfach über die gigantische Länge der Symphonie nicht. Die 9. ist das totale Gegenteil: Witz wie Tragik gleichermaßen zugespitzt, konzentriert. Alle Qualitäten dieses Komponisten mit größter Effizienz komprimiert. Hervorragende Aufnahmen in allen drei Symphonien. Gruß, Thomas [Beitrag von sound67-again am 14. Okt 2006, 18:03 bearbeitet] |
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Werdan
Ist häufiger hier |
#3733 erstellt: 15. Okt 2006, 05:24 | |
Der Sonntag beginnt gut und beschwingt: 1. Akt. Gruss W. |
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Audiodämon
Inventar |
#3734 erstellt: 15. Okt 2006, 14:43 | |
Bei mir im Player gerade eine kleine Rarität: Gehört mit AKG K701 Kopfhörer. |
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Audiodämon
Inventar |
#3735 erstellt: 15. Okt 2006, 21:01 | |
Nach 2 maligem Hören der Obigen nun: |
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embe
Stammgast |
#3736 erstellt: 16. Okt 2006, 21:03 | |
Hallo, bei mir läuft die neue FonoForum Beipackcd. Erst Boulez, Douze Notations Jetzt Beethoven 7. Klaviersonate Es spielt David Fray. Gruß embe |
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embe
Stammgast |
#3737 erstellt: 16. Okt 2006, 21:21 | |
jetzt noch aus Bachs 4. Partita ein paar Sätze zum Einduseln von der obigen CD. Gut Nacht. embe |
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sound67-again
Gesperrt |
#3738 erstellt: 17. Okt 2006, 07:02 | |
Gestern abend: SIR CHARLES VILLIERS STANFORD: Songs of the Fleet, op.117; The Revenge: A Ballad of the Fleet, op.24; Songs of the Sea, op.91 Gerald Finley, BBC National Chorus and Orchestra of Wales, Richard Hickox (Chandos-SACD) Charles Stanford ist als Komponist (außer seinen Chorwerken) auch in Großbritannien weitgehend vergessen, er gehört zur letzten Generation vor der sogenannten "English Musical Renaissance" im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts um Vaughan Williams. Als Lehrer war er jedoch Wegbereiter dieses Aufschwungs an künstlerischer Qualität, und etliche von deren Protagonisten gingen durch seine - zugegeben strengen - Hände. Kommentare wie "Damnably ugly" oder "All rot, m'boy" über die Studienwerke seiner Schüler waren keine Seltenheit und schreckten viele ab. Interessanterweise forderte er seine Studenten immer dazu heraus, Musik zu schreiben, die sich von der damals in England dominierenden deutschen Romantik abhebt - seine eigenen Werke jedoch zeigen deutliche Einflüsse von Brahms (in den Symphonien), aber auch (in der Kammermusik) Mendelssohn und Schumann. Er war jedoch auch Pionier in der Verwendung von Volksliedern in symphonischen Partituren (s. Symphony No.3, "The Irish" oder die sechs "Irischen Rhapsodien"). Und so klingen auch einige der hier vereinten (selbstkomponierten) "Seemannslieder", in ihrer Zeit sehr populär, typisch britisch, z.B. "The Little Admiral" aus den SONGS OF THE FLEET oder "The Old Superb" aus den SONGS OF THE SEA. Beide Zyklen umfassen sowohl Lieder zum "Mitsingen" als auch kunstvoller durchgeführte Passagen. Zwischen beiden Zyklen findet sich hingegen ein frühes, mehr dramatisches Werk, eine typische Ballade mit zusammenhängender thematischer Struktur durch die gesamten 25 Minuten des Stücks. Es handelt sich um die einzige zur Zeit greifbare Aufnahme dieser Werke, und sie ist in interpretatorischer wie in klanglicher Hinsicht sehr gut, wobei die Klangtechnik das Kollektiv gegenüber dem Solisten zu bevorzugen scheint. Gruß, Thomas |
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Thomas228
Stammgast |
#3739 erstellt: 17. Okt 2006, 07:31 | |
Gestern abend war mir nach Sanftem: Erst lief diese Platte, die man gar nicht genug loben kann: Dann hörte ich "The Protecting Veil": Jetzt schlagt bloß nicht auf mich ein. Ich weiß, dass dieses Stück kompositorisch schwach ist. Die stümperhaft abrupte Art, mit den schroffen Geigen Spannung zu erzeugen, lässt mich auch immer wieder den Kopf schütteln. Aber das unentwegt schön singende Cello höre ich dann und wann ganz gern - Kliegel mag ich ohnehin. Thomas |
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vanrolf
Inventar |
#3740 erstellt: 17. Okt 2006, 09:33 | |
Fressbacke
Stammgast |
#3741 erstellt: 17. Okt 2006, 10:15 | |
Hallo Thomas! Diese Aufnahme hab ich seit geraumer Zeit "in Beobachtung". Wenn du sagst, die Aufnahmequali ist tadellos, ist das ein weiterer Anreiz - denn die Werke an sich sind einfach Klasse. Was die "Songs of the Sea" und "Songs of the Fleet" angeht zumindest, denn die kenne ich von dieser Aufnahme: Benjamin Luxon, Bournemouth Symphony Orchestra & Chorus / Norman del Mar / EMI Die CD ist zwar via Amazon Marketplace erhältlich, kostet aber mittlerweile gute 70 Euro Wer sie mal günstig bekommen kann und ein Freund dieser Art Musik ist, sollte unbedingt zuschlagen! Ralf |
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sound67-again
Gesperrt |
#3742 erstellt: 17. Okt 2006, 10:37 | |
@Ralf, Danke für den Hinweis. Habe diese Aufnahme auch schon eruiert, leider ist sie (wie inzwischen viele CDs aus der "British Composers" Serie) out of print. Manchmal kann man über englische Shops noch solche CDs, oder CfPs, aus Restbeständen bekommen. Die obige habe ich aber noch nicht gefunden. Und 70,- Euro werde ich bestimmt nicht ausgeben. Gruß, Thomas [Beitrag von sound67-again am 17. Okt 2006, 10:38 bearbeitet] |
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Nordmende
Stammgast |
#3743 erstellt: 17. Okt 2006, 10:52 | |
Joseph Haydn - Menuetto aus dem Album: Symphonie No. 22 Es-Dur ,,Der Philosoph" |
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ph.s.
Inventar |
#3744 erstellt: 17. Okt 2006, 11:13 | |
Johann Nepumuk Hummel Oberons Zauberhorn, Op.116 Howard Shelley, Klavier London Mozart Players, Howard Shelley Label: Chandos 10374 |
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Werdan
Ist häufiger hier |
#3745 erstellt: 17. Okt 2006, 18:24 | |
Er kann auch dirigieren! Gruss W. |
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Agon
Hat sich gelöscht |
#3746 erstellt: 17. Okt 2006, 18:33 | |
sound67-again
Gesperrt |
#3747 erstellt: 17. Okt 2006, 18:47 | |
RALPH VAUGHAN WILLIAMS: Dona Nobis Pacem - A cantata for soprano and baritone soli, chorus and orchestra; Sancta Civitas - An oratorio for tenor and baritone soli, semi-chorus, distant chorus and orchestra* Yvonne Kenny, Bryn Terfel, Philip Langridge*, Robert Tear*, London Symphony Chorus, Choristers of St.Paul's Cathedral*, London Symphony Orchestra, Richard Hickox (EMI "British Composers") Eine kluge Entscheidung, diese beiden wichtigen Chorwerke von Vaughan Williams auf einer CD zu kombinieren, spiegeln sie doch unterschiedliche Wesenszüge und Stilrichtungen des Komponisten wider und sind so wie zwei Seiten einer Medaille. Auf der einen steht die kraftvolle Kantate Dona Nobis Pacem, in der Vaughan Williams wieder einmal Gedichte des Amerikaners Walt Whitman vertonte (wie schon in der "Sea Symphony" und "Toward the Unknown Region"), dessen humanistische Botschaft ihn zeitlebens anzog - diesmal umgeben von verschiedenen lateinischen Texten aus der Messe und dem Alten Testament. Hier setzt der Komponist auf starke Kontraste zwischen poetischen und dramatischen Momenten ("Beat! beat! drums!"), in denen er die ausladenden rhethorischen Gesten von Whitman mit ebenso üppigen musik-dramatischen Mitteln umsetzt - im Wechsel mit den liturgischen Texten nimmt Vaughan Williams hier die Struktur von Benjamin Brittens "War Requiem" vorweg.Die Instrumentation ist bisweilen sehr farbig, dann wieder intim. Ganz anders Sancta Civitas aus dem 1926. Hier herrscht ein impressionistisch-visionärer Tonfall vor, die einzelnen Sätze sind dichter miteinander verwoben, der Grundton ist elegisch - angesichts der Tatsache, dass Vaughan Williams so viele Jahre an seinem Magnus Opus "The Pilgrim's Progress" feilte (mit wenig Erfolg, die Oper konnte sich nicht etablieren) und dass "Sancta Civitas" dieser Oper stilistisch in vielem sehr ähnlich ist, nimmt es nicht Wunder, dass der Komponist dieses Oratorium als sein liebstes unter seinen eigenen Chorwerken bezeichnet hat. Sehr subtil setzt er verschiedene, auch räumlich getrennte Chöre ein, interessant auch die Kombination zweier männlicher Solostimmen. So ergänzen sich beide Werke - die "öffentliche" pazifistische Rede und der verinnerlichte Monolog - vortrefflich, und Hickox, der 10 Jahre Leiter des LSO Chors war, vermag die Kontraste auch gut in Szene zu setzen. Dazu einige hervorragende Solisten und eine gute Tiefenstaffelung in der Klangtechnik (so wichtig bei groß und so unterschiedlich besetzten Werken) machen diese Einspielung empfehlenswert - man findet diese Kombination der Werke sonst auch nicht. Gruß, Thomas [Beitrag von sound67-again am 17. Okt 2006, 18:48 bearbeitet] |
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op111
Moderator |
#3748 erstellt: 17. Okt 2006, 19:01 | |
Hallo zusammen, zur Abwechslung mal wieder "Klassik": John Adams, (geb. 1947) Nixon in China (Oper in drei Akten) Sylvan, Maddalena, Hammons, Opatz, Friedman, Orchestra of St. Luke's Edo de Waart Gruß Franz |
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embe
Stammgast |
#3749 erstellt: 17. Okt 2006, 19:08 | |
Hallo, höre heute eingetroffene CDs. Boris Blacher Orchester Ornament, leider in mono und Orchestral Fantasy in stereo aus dieser CD: The Louisville Orchestra Robert Whitney, Jorge Mester, Lawrence Leighton Smith, conductors 1. Orchestral Variations on a Theme by Paganini, Op.26 (1947) 2. Orchestral Ornament, Op. 44 (1953) mono 3. Studie im Pianissimo, Op. 45 (1953) mono 4. Orchestral Fantasy (1956) Vorher: Alvin Singleton, After Fallen Crumbs und Shadows eine Entdeckung für mich Recht düstere Werke erinnern an Dutilleux oder Lutoslawski. Atlanta Symphony Orchestra Robert Shaw, Louis Lane, conductors 1. After Fallen Crumbs 2. Shadows 3. A Yellow Rose Petal Peteris Vasks, 3. Symphony Wenn man den späten Rautavaara mag kann man hier bedenkenlos zugreifen. Gefällt mir sehr gut Super Klang Gruß embe |
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Audiodämon
Inventar |
#3750 erstellt: 17. Okt 2006, 19:37 | |
Guten Abend, bei mir läuft jetzt: |
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embe
Stammgast |
#3751 erstellt: 17. Okt 2006, 20:21 | |
Hallo, Clerambault, Suite Du Premier Ton an der Orgel:André ISOIR. Leider etwas mauer Klang Hörbare Bandfehler, Aufnahme 1974. Und jetzt das Requiem von Delius. Kannte ich bisher noch nicht...ganz nett... Gruß embe |
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embe
Stammgast |
#3752 erstellt: 17. Okt 2006, 21:09 | |
sound67-again
Gesperrt |
#3753 erstellt: 18. Okt 2006, 08:49 | |
GABRIEL PIERNÉ: Fantaisie basque - pour violon et orchestre; Izéýl; Divertissements sur un thème pastoral Philippe Koch, Orchestre Philharmonique du Luxembourg, Bramwell Tovey (timpani) Eine tolle, abwechslungsreiche CD mit Werken des nicht überwältigend produktiven Gabriel Pierné. Die vier Stücke changieren im Fahrwasser unterschiedlichser Stilrichtungen, zwischen Spätromantik, Impressionismus und Neoklassizismus - alles französischen Zuschnitts. Pierné, der als langjähriger Leiter der Concerts Colonne wichtige zeitgenössische französische Werke aus der Taufe hob, hat sich einiges von den anderen Meistern abgeschaut. Und so ist seine Musik "Dirgentenmusik", allerdings im positiven Sinne. Die Werke sind geistreich, abwechslungsreich, geschliffen orchestriert, sehr unterhaltsam. Die Fantaisie basque gefällt mit ihrem schönen, an eine Mischung aus Lalo und Ravel gemahnendem (und das sage ich, obwohl ich ein Attentat der ETA befürchten muss) "spanischem" Kolorit, ein einsätziges aber mit 12 Minuten substantielles Werk - wem bspw. die Romanze "The Lark Ascending" oder die "Symphonie espagnole" gefällt, der wird diese Fantasie lieben. Philippe Koch, der Konzertmeister des Luxemburgischen Orchesters, hat einen schönen Ton, der allerdings flexibler und agiler sein könnte. Izéýl ist die viersätzige Suite aus einer Schauspielmusik, ein impressinistisches Werk mit orientalischem Parfüm. Die Divertissements sind ebenfalls in diesem Kielwasser, jedoch noch etwas "upackender". Ausgelassen habe ich bei dieser Hörsession das erste Stück der CD, das fünfsätzige Impressions de music-hall, in dem Pierné im Stile der Les Six das Flair, aber auch den etwas pöbeligen Charme des Varietes aufleben lässt. Durchweg einwandfreies Spiel der Luxemburger, besserer Klang als bei timpani üblich. Gruß, Thomas |
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sound67-again
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#3754 erstellt: 18. Okt 2006, 10:04 | |
SERGEI PROKOFIEV: Lieutenant Kijé - Symphonic Suite, op.60; Symphony No.5 in B Flat, op.100 Royal Philharmonic Orchestra, Vernon Handley (EMI) Mit Glück konnte ich diese CD in ihrer zweiten Inkarnation von 1996 (Erstveröffentlichung 1988) noch als Neuware bekommen - die dritte Veröffentlichung von 2002 in der Classics for Pleasure-Serie ist auch schon wieder OOP. Und wieder einmal bedauert man, dass Vernon Handley so wenig Standardrepertoire eingespielt hat. Die Wiedergabe der beiden Werke ist flüssig, alle Zuspitzungen werden ohne unnötigen Manierismen herausgearbeitet, alles ist blitzsauber gespielt - eine hervorragende Aufnahme der 5. Symphonie. Bei der Filmmusik-Suite Lieutenant Kijé kann man allenfalls bedauern, dass hier nicht die heute übliche Fassung mit Sänger (in "The Burial of Kijé") benutzt wurde, sondern die, in der die Singstimme durch ein Cornet ersetzt wurde. Aber das ist nur ein kleiner Wehmutstropfen angesichts der Musikalität der Interpretation und der Brillanz des Orchesterspiels. Famose Klangqualität, wie von Mike Clements auch nicht anders zu erwarten. Gruß, Thomas |
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sound67-again
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#3755 erstellt: 18. Okt 2006, 12:01 | |
ENGLISH MUSIC FOR CELLO AND ORCHESTRA - HERBERT MURRILL: Cello Concerto No.2, "The Songs of the Birds"; SIR GEORGE DYSON: Prelude, Fantasy and Chaconne; EDMUND RUBBRA: Soliloquy, op.57; HAYDN WOOD: Philharmonic Variations Raphael Wallfisch, BBC Concert Orchestra, Vernon Handley (Sanctuary Classics) Ein sehr schönes Programm mit vier konzertanten Werken für Cello und Orchester, komponiert in dem engen Zeitraum von 1936 bis 1951. Bei allen Unterschieden zwischen den Komponisten sind doch vier Stücke typisch britisch konservativ, tonal. Dabei wechseln Neobarock (Murrill, Rubbra), pastoraler Impressiosnismus (Dyson, v.a. im Kopsatz, der wirklich sehr an Delius gemahnt, wie in den Liner Notes auch zugestanden) und schließlich Spätromantik (Haydn Wood) einander ab. So entsteht ein farbiges und unterhaltsames Programm, bei dem v.a. das Konzert des mir bis jetzt völlig unbekannten Herbert Murrill (der nur 43 Jahre alt wurde) und das sehr persönliche, verinnerlichte Werk von Edmund Rubbra (immer schon nach wenigen Takten als ein Werk dieses Komponisten zu erkennen) herausragen. Von letzterem gibt es schon eine Aufnahme auf Lyrita, ebenfalls unter Handley. Die anderen Einspielungen sind Weltpremieren. Murrill schrieb sein Werk mit Hintergedanken auf Pablo Casals, der ihn auf ein spanisches Volklied mit dem Titel "Der Gesang der Vögel" aufmerksam gemacht hatte. So tönt das neobarocke Werk (dessen Einleitung sich vor Bach verneigt - zu einer Zeit, als Bach fast aus dem Gesichtsfeld des Konzertbetriebs verschwunden war) denn auch mehr spanisch-folkloristisch denn englisch, inklusive eines Bolero-Motivs. Einsätzig mit 15 Minuten Laufzeit sehr konzentriert, aber in vier scharf abgegrenzten Passagen. Rubbra komponierte in einem neobarocken Stil der am ehesten an Vaughan Williams 5. Symphonie denken lässt. Seine Instrumentierung ist sehr ökonomisch, sehr dicht - Farbenliebhaber werden hier nicht auf ihre Kosten kommen. Rubbra betont die melodische Linie und hat so sehr persönliche, sehr dichte, manchmal auch sperrige Stücke geschaffen. Die Soliloquy ist ein gutes Beispiel: eindringlich, ohne Verschwendung einer Note, intensiv im Ausdruck, nicht jedermanns Sache. Die Werke von Dyson und Wood (einem Komponisten, den man eher für seine "light music" in Erinnerung hat) sind da zugänglicher, farbiger. Dysons quasi-Konzert in drei Sätzen ist das länbgste der CD (21') und setzt auf den Kontrast zwischen der verträumten Prelude im besten "Sommersonnenachtsgartenbeidemflüsschen"-Stil von Frederick Delius und den nachfolgenden, handfester romantischen Sätzen. Haydn Woods Philharmonic Variations erinnern in vielem an Tchaikovsky und verraten nur wenig Eigenständigkeit - sind aber dennoch gut gemacht und entsprechend vergnüglich zu hören. Wallfisch und Handley sind ein seit vielen Jahren ein etabliertes Duo für die hochklassige Präsentation englischer Musik, und sie enttäuschen nicht. Wallfisch spielt (anders als kürzlich in seiner Aufnahme des Cellokonzerts von Miklós Rózsa mit demselben Orchester unter Barry Wordsworth) mit sattem, sonorem Ton, Handley gestaltet die Orchesterparts prächtig - und v.a. individuell. Hervorragende Klang. CD etwa zum Midprice erhältlich. Gruß, Thomas |
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Werdan
Ist häufiger hier |
#3756 erstellt: 18. Okt 2006, 18:57 | |
Für mich neue Werke, erfrischend. Gruss W. |
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Audiodämon
Inventar |
#3757 erstellt: 18. Okt 2006, 21:45 | |
Auf die Nacht: Im Frühjahr 2000 veröffentlichte der Pianist Ketil Björnstad zusammen mit dem Cellisten David Darling die CD „Epigraphs". Diesmal wandeln die beiden Ausnahmemusiker auf den Spuren der Komponisten William Byrd, Orlando Gibbons, Guillaume Dufay und Gregor Aichinger. Daneben spielen sie eigene Stücke, welche von diesen alten Meistern inspiriert wurden. Ausgehend von intensiven Studien über die Komponisten der Spätrenaissance entwickeln die beiden Musiker eine höchst markante kammermusikalische Formensprache. Sie stützen sich auf Harmonien und Ostinato-Figuren der Alten Musik, lösen sich aber schnell auf und betreten tastend geheimnisvolle und magische Räume. Die CD „Epigraphs" möchte ich allen neugierigen Hören empfehlen. [Beitrag von Audiodämon am 18. Okt 2006, 21:49 bearbeitet] |
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Hüb'
Moderator |
#3758 erstellt: 19. Okt 2006, 15:56 | |
Schostakowitsch, Dimitri (1906-1975) Streichquartette Nr. 1-15 Brodsky Quartet 6 CDs Daraus: CD 4/ SQ Nr. 8-10 http://www.jpc.de/jp.../classic/rsk/hitlist Großartige, spritzige, klare, "auf Angriff gebürstete" Einspielung dieser wunderschönen, traurigen, wilden, grotesken und vielleicht persönlichsten kompositorischen Lebensäußerungen von DSch. Schnäppchenpreis! Grüße Frank |
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embe
Stammgast |
#3759 erstellt: 19. Okt 2006, 20:44 | |
sound67-again
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#3760 erstellt: 20. Okt 2006, 08:17 | |
GERALD FINZI: Intimations of Immortality, op.29; For St.Cecilia, op.30 James Gilchrist, Bournemouth Symphony Chorus and Orchestra, David Hill (Naxos) Sicher ein Kandidate für die wichtigste Naxos-CD dieses Jahres. Für viele ist Gerald Finzi (1901-56) der einfühlsamste, geschickteste britische Komponist von Vokalmusik, speziell Gedichtvertonungen. Sein Verständnis für Poesie und deren musikalische Umsetzung ist enorm, obwohl IMHO Benjamin Britten ihm bestimmt gleichzusetzen ist. Die Naxos-CD (bereits die 5. ausschließlich mit Werken Finzis, inklusive zweier CDs mit Liedern) enthält sein bedeutendstes Werk für Solosänger, Chor und Orchester - die fast vierzigminütige Vertonung einer Ode des englischen Romantikers William Wordsworth ("when pleasant thoughts bring sad thoughts to the mind...") - und hier zeigt sich Finzis Genie in der dramatischen Gestaltung zwischen inniger, stiller Melancholie - und Wehklage von größter Vehemenz, mit allen Schattierungen dazwischen. Die "zeremonielle Ode" an St.Cecilia, geschrieben von Finzis Zeitgenossen Edmund Blunden hat zwar nicht das poetische Kaliber von Wordsworth, wird von Finzi aber ebenso fein in Vokal- wie Orchesterpartien umgesetzt. David Hill, der Chordirektor des St.John's College Cambridge , führt den Tenor Gilchrist und Chor und Orchester der Stadt Bournemouth zu brilanten Leistungen, die durch die geschickte Tontechnik auch in Facetten zu bewundern sind. Gute Tiefenstaffelung des Klangs, hervorragende Balance und durchzugskräftiger Bass - solches Niveau erreichen Naxos-Aufnahmen nicht immer. Gruß, Thomas [Beitrag von sound67-again am 20. Okt 2006, 08:28 bearbeitet] |
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sound67-again
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#3761 erstellt: 20. Okt 2006, 09:41 | |
EDWARD ELGAR: A concerto for solo cello and large orchestra in four movements, op.85; WILLIAM WALTON: Concerto for Violoncello and Orchestra, op.68 Daniel Müller-Schott, Oslo Philharmonic Orchestra, André Previn (Orfeo) Müller-Schotts Einspielung des Elgar-Konzerts wird schon jetzt zu den gelungesten überhaupt gezählt, verbindet Deutschlands neuer "Star-Cellist" doch einen satten Ton und hohe Expressivität mit flüssigem, niemals forciertem Spiel (anders z.B. als in Jaqueline DuPrés klassischer Einspielung mit Barbirolli, in der die Cellistin doch ein ums andere Mal heftigst "drückt", um den Höhepunkten zu mehr Durchschlagskraft zu verhelfen). Das Cellokonzert ist das letzte bedeutende Werk Elgars, und es zeigt deutlich die Auswirkungen, die der I. Weltkrieg in der englischen Gesellschaft und Kunst hinterlassen hat: ein Gefühl des Verlusts von geistigen Werten, auch von Illusionen über die Erreichbarkeit einer friedlibeneden Gesellschaft, und natürlich der persönliche Verlust von Freunden und Verwandten in den Schützengräben. Das Cellokonzert ist völlig frei von der veräußerlichten Festlichkeit mancher früherer Werke (keineswegs z.B. den beiden Symphonien), mit denen Elgar bis heute - zumindest von Leuten mit Holzwürmern im Kopf - immer noch ausschließlich identifiziert wird. Für Elgar was es auch ein innerer Abschluss mit dem Beruf des Komponisten, "Finis" steht am Ende der Partitur. William Walton hingegen war ein "Bonvivant", der die schönen Seiten des Lebens zu geniessen wusste und sich nur widerwillig zur Arbeit bequemte. Seine Werke setzen mehr auf Eleganz, Brillanz und Witz - dem Celokonzert mangelt es, ganz im Gegensatz zum fabelhaften Violinkonzert, manchmal an prägnanten melodischen Einfällen. Das Werk ist durchweg unterhaltsam und inspiriert, erreicht aber nicht die gedankliche Tiefe Elgars. Auch hier ist das Engagement Müller-Schotts und des Osloer Orchesters unter Previn lobenswert. Das Klangbild stellt den Solisten sehr stark in den Vordergrund, das Orchester könnte in begleitenden Passagen körperhafter abgebildet sein. Gruß, Thomas |
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sound67-again
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#3762 erstellt: 20. Okt 2006, 11:13 | |
ANTONÍN DVORÁK: Cello Concerto in B minor, op.104; EDWARD ELGAR: Cello Concerto in E minor, op.85* Robert Cohen, London Philharmonic Orchestra, Zdenek Mácal, Norman Del Mar* (EMI) Erstaunlich, dass die Kopplung dieser beiden wichtigen Cellokonzerte der Spätromantik nicht häufiger anzutreffen ist (ich finde sonst kein Beispiel aus jüngerer Zeit, wo dies der Fall ist), dürften doch beide Werke denselben Hörerkreis ansprechen. Dabei gibt es doch deutliche Unterschiede in der Grundstimmung: Bei Dvorák entfaltet sich eine ungeheure Vielfalt melodischen Materials, und auch die Emotionen sind insgesamt positiver, die Farben leuchtender. Bei Elgar wiederum eine sparsame, ja fast "ausgezehrte" Instrumentation, ein insgesamt einheitlich "herbstlichere" Abschiedsstimmung (s.o.). Die Aufnahnme des Elgar-Konzerts mit Robert Cohen war, damals noch auf LP, einer meiner ersten eigenen Klassikkäufe überhaupt - und heute höre ich sie auf CD zum ersten Mal seit über anderthalb Jahrzehnten. Mehr als Müller-Schott setzt Cohen auf dramatische Akzente, eher in der Nachfolge du Prés, und vielleicht sogar mit einem insgesamt schöneren, trotz Emphase runderem Ton als sie. Aus Cohens Spiel spricht Elgar vielleicht weniger mit leiser Resignation und Melancholie als mit offener Verzweiflung. Cohen nahm das Werk später nochmals auf, unter der Leitung von Charles Mackerras für Decca/Argo. Im Dvorák leuchtet Cohen gekonnt die Farben des Werks aus, unterstützt von Zdenek Macál, dem heutigen Chefdirigenten der Tschechischen Philharmonie. Das Elgar-Konzert erklingt unter Leitung von Norman Del Mar, einem als Exzentriker bekannten Dirigenten, den man vor keinen Karren einer Organisation lange spannen konnte und der so eine von brillanten Höhepunkten (z.B. Bax 6. Symphonie) geschmückte, aber sehr uneinheitliche Diskografie hinterliess. Das Klangbild der späten Analogaufnahmen (1980/81) ist kraftvoll und von größter Präsenz. Gruß, Thomas |
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sound67-again
Gesperrt |
#3763 erstellt: 20. Okt 2006, 12:33 | |
EDWARD ELGAR: Organ Sonata in G (orch. Gordon Jacob); The Wand of Youth - Music to a Child's Play, op.1a/b Royal Liverpool Philharmonic Orchestra, Vernon Handley (EMI) Nach dem Cello-Konzert nun einige Schätze ganz vom "Anfang" von Elgars Schaffen: in Anführungszeichen deshalb, weil er die farbigen, charmanten Miniaturen aus den beiden "Wand of Youth"-Suiten seiner Jugend (er schrieb die Melodien mit 12!) erst als Fünzigjähriger orchestrierte, 1907 nämlich. So entand eine überaus unterhaltsame Mischung aus jugendlicher "Leichtigkeit" und der Erfahrung des professionellen Komponisten, wirkliche Prezisosen. Das "Programm" dieser Suiten besteht aus Ideen für ein kleines Schauspiel, dass sich Edward und seine Geschwister ausgedacht hatten, mit Fehen, Drachen, Zwergen, Riesen etc. Und so farbig ist denn auch die Partitur. Gordon Jacobs Orchesterfassung der Orgelsonate (op.28) wird fast nie gespielt und IIRC wurde sie auch bisher nur zweimal aufgenommen. Jacob empfindet sehr gekonnt Elgars "festive mode" in seiner Instrumentation nach, vielleicht mit ein bischen zuviel Tamtam und Dschingserassabum. Und so ist es das romantische "Andante espressivo", das den angenehmsten Eindruck hinterlässt. Dennoch eine Katalogbereicherung und unterhaltsame 24 Minuten - wie überhaupt die ganze CD für Elgar-Komplettisten sicher ein Muss ist. Handleys Einspielungen sind wie immer pointiert und ohne Manierismen, und er behandelt die Miniaturen genauso ernsthaft wie die großen Werke. Wesentlich besser als z.B. James Judds Aufnahme für Naxos! Gruß, Thomas [Beitrag von sound67-again am 20. Okt 2006, 12:34 bearbeitet] |
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embe
Stammgast |
#3764 erstellt: 20. Okt 2006, 19:56 | |
Hallo, es verklingt gerade Bruckners 4. Sym in dieser Einspielung. Schade, dass Walter nicht die Wiener Philharmoniker für diese Aufnahme zur Verfügung standen, es wäre wohl eine Kultaufnahme geworden Jetzt Walton Cello Concerto... wegen Thomas Besprechung der obigen Aufnahme. @ Thomas Walton mag ein Schlitzohr gewesen sein aber dem Cellokonzert fehlende Melodien zu unterstellen...tststs.... Schon der Anfang ist einzigartig, sehnsüchtig, schwelgerisch und doch geheimnisvoll. Geschmackssache wohl Gruß embe |
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sound67-again
Gesperrt |
#3765 erstellt: 20. Okt 2006, 20:27 | |
GUSTAV HOLST: Ballet Music from "The Perfect Fool"; Oriental Suite "Beni Mora"; The Planets - Suite for Large Orchestra, op.32 BBC Symphony Orchestra, Royal Philharmonic Orchestra, Sir Malcolm Sargent (EMI) Neben Adrian Boult war Malcolm Sargent in den 40er bis 60er Jahren wohl der eifrigste Förderer englischer Musik, ist aber heute außerhalb Englands weit weniger bekannt. Seine Aufnahme der "Planeten" datiert bereits von 1958, in frühem Stereo. In den Crescendi hört man der Aufnahme natürlich ihr Alter an (wie übrigens auch allen Living Stereo oder Living Presence Aufnahmen jener Tage!), doch insgesamt ist die Klangqualität erfreulich präsent und mit einiger Tiefe. Sargents Tempi sind mitunter sehr zügig, so benötigt er gerade mal 3:31(!) für "Merkur", in "Saturn" allerdings 9:35 und in "Venus" 9:11 (der überaus flotte William Steinberg schafft sie in 7:45 bzw. 7:25!). Bei einigen Soli wackelt es im RPO. Die Darstellung insgesamt wirkt jedoch sehr organisch, v.a. auch im "big tune" von "Jupiter". Wegen der Begrenzung der Dynamik verliert der abschließende "Neptune" ein klein wenig von seiner Mystik. Als Ergänzung gibt es die zehnminütige Ballettmusik aus "The Perfect Fool", die häufig mit den "Planeten" gekoppelt wurde. In "Beni Mora" schafft Sargent nicht ganz das durchschlagende Format von Boult in dessen Lyrita-Aufnahme, dem allerdings auch eine wesentlich bessere Klangtechnik zur Verfügung stand. Gruß, Thomas [Beitrag von sound67-again am 20. Okt 2006, 20:29 bearbeitet] |
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embe
Stammgast |
#3766 erstellt: 20. Okt 2006, 20:32 | |
Hallo, Bernard Stevens das Scherzo aus der 2. Sym. Lars-Erik Larsson 3. Klaviersonate Gruß embe |
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embe
Stammgast |
#3767 erstellt: 20. Okt 2006, 20:49 | |
Jetzt noch Messiaen, Amen des Ètoiles, de la planète à l’anneau + Amen del’agonia de Jesús Gruß embe |
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Agon
Hat sich gelöscht |
#3768 erstellt: 20. Okt 2006, 21:23 | |
Die absolute Referenzaufnahme der Ersten von Bruckner. Ein unglaublich gut gelungener Live-Mitschnitt aus dem Wiener Musikvereinssaal. Hört sich in klangtechnischer Hinsicht eher wie eine superbe Studioproduktion an - hinzu kommt aber die spannungsgeladene Konzertatmosphäre. Abbado meißelt hier gnadenlos den Modernisten Bruckner heraus, der von Attacke zu Attacke stürmt. Radikaler Verzicht auf eine weihevolle Grundstimmung, Betonung der rhythmisch-treibenden Elemente, scharfer Orchesterklang. Good night, Philipp |
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embe
Stammgast |
#3769 erstellt: 20. Okt 2006, 21:36 | |
Zur Nacht noch Lepo Sumera 2. Sym. @ Philipp, kennst du die alte Decca Aufnahme von Abbado, war jahrelang Referenz für viele Brucknerianer. Hab ich nur auf LP, sollte ich mir wohl beide zulegen auch diese Neuaufnahme. Abbado finde ich wirklich grossartig mit der 7. Bruckner, live aus Lucerne. Gute Nacht. embe |
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sound67-again
Gesperrt |
#3770 erstellt: 21. Okt 2006, 04:58 | |
Es gibt keine "absoluten" Referenzaufnahmen. |
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Werdan
Ist häufiger hier |
#3771 erstellt: 21. Okt 2006, 08:43 | |
Herrlich, einfach herrlich! Gruss W. |
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Thomas228
Stammgast |
#3772 erstellt: 21. Okt 2006, 09:19 | |
Bei Trompetenkonzerten habe ich bis zum Erwerb dieser Aufnahme immer an Haydn oder Hummel gedacht. Wie gut, dass es auch anders geht. Die enthaltenen Werke vom Ende des 20. Jahrhunderts von Börtz, Sandström und Rabe, Komponisten, die mir sämtlich unbekannt waren, sind durchaus hörenswert und werden im Booklet treffend als expressionistisch, postmodern und surrealistisch bezeichnet. Hardenbergers Trompetenspiel ist über jeden Tadel erhaben. Fazit: eine lohnende Entdeckungsreise. Thomas |
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sound67-again
Gesperrt |
#3773 erstellt: 21. Okt 2006, 17:06 | |
ALEXANDER GLAZUNOV: Symphony No.4 in E Flat Major, op.48; Symphony No.7 in F Major, op.77 Royal Scottish National Orchestra, José Serebrier (Warner) Shostakovich, der in seiner "Autobiographie" ZEUGENAUSSAGE viel Positives über seinen ehemaligen Lehrer in Petrograd zu sagen hat, empfand dessen Musik, mit Ausnahme der 8. Symphonie, jedoch als "recht langweilig". Gottlob halten solche Urteile Dirigenten nicht davon ab, diese Musik gelegentlich zu spielen - und die vorliegende CD, die dritte in der Serie von Warner Classics, zeigt, wie einr gelungene Intepretation Musik "verwandeln" kann. Der Stokowski-Schüler Serebrier gestaltet die elegante, brillant orchestrierte Musik mit der richtigen Mischung aus Detailschärfe und emotionaler Hingabe. Die 4. und die 7. Symphonie sind beides recht sonnige, heitere Stücke voller Arabesken für Holzbläser und mit vielen farbigen Orchestrierungsdetails, typische romantische Symphonien des ausgehenden 19. Jahrhunderts - handwerklich geschliffener als das Oeuvre etwa von Balakirew oder Borodin , weniger polyglott als Tchaikovsky oder gar Rubinstein. Man kann sich anhand dieser Werke gut vorstellen, dass Glazunov seinen Schüler manches Nützliche zur Instrumentation wird auf den Weg gegeben haben. Unterstützt wird Sererbriers präzises, rhythmisch agiles Dirigat (ganz anders als der schleimige Papp, den Alexander Anissimov für Naxos ablieferte) durch mitreissendes Spiel und hervorragende Klangqualität. Gruß, Thomas [Beitrag von sound67-again am 21. Okt 2006, 17:25 bearbeitet] |
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Werdan
Ist häufiger hier |
#3774 erstellt: 21. Okt 2006, 17:28 | |
3. Klavierkonzert, 2. Satz. Gruss W. |
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sound67-again
Gesperrt |
#3775 erstellt: 22. Okt 2006, 10:45 | |
DMITRI SHOSTAKOVICH: Symphony No.8 in C minor, op.65 Bournemouth Symphony Orchestra, Rudolf Barshai (EMI) Nicht gerade eine Enttäuschung, doch verblasst Barshais Einspielung von 1985 vor seiner eigenen späteren Aufnahme mit dem WDR Sinfonieorchester oder der Konkurrenz von bspw. Rozhdestvensky. Tempi sind i.d.R. eher gemessen, die leisen Passagen gelingen Barshai am besten, v.a. im ersten Satz. In den aggressiveren Momenten fehlt der letzte Biss, was auch am beträchtlichen Hall der Aufnahme liegen mag, die zwar einen weiten Dynamikumfang besitzt, jedoch zu wenig Präsenz für eine Shostakovich-Einspielung. Gruß, Thomas |
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