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Was hört Ihr gerade jetzt? (Klassik !!!)+A -A |
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Autor |
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Werdan
Ist häufiger hier |
#3675 erstellt: 29. Sep 2006, 15:49 | ||
Thomas228
Stammgast |
#3676 erstellt: 29. Sep 2006, 21:25 | ||
Und ich habe von Haitink heute die Fünfte von Schostakowitsch gehört (meine Ausgabe hat allerdings noch das alte Cover): Thomas |
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Werdan
Ist häufiger hier |
#3677 erstellt: 30. Sep 2006, 14:24 | ||
Eine herrliche Einspielung, Gulda und Beethoven zwingen zum genauen Hinhören. Was für ein Vergnügen. Gruss W. |
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Thomas228
Stammgast |
#3678 erstellt: 01. Okt 2006, 11:01 | ||
Erst: Hat mein Sohn ausgesucht, wegen derIndianer. Dann: Schön gesungen, zeitgemäß auf einem Fortepiano begleitet. Ich höre trotzdem lieber einen Bariton. Thomas |
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Agon
Hat sich gelöscht |
#3679 erstellt: 01. Okt 2006, 12:47 | ||
In Memoriam: Dmitri Shostakovich: Sinfonie Nr. 15 A-Dur op. 141 (London Philharmonic Orchestra), Aus jüdischer Volkspoesie op. 79 (Elisabeth Söderström, Ortrun Wenkel, Ryszard Karczykowski, Concertgebouw Orchestra), Bernard Haitink (Rec.: London, Kingsway Hall, 1978 -op. 141-; Amsterdam, Concertgebouw, 1983 -op. 79-) Zwei Referenzaufnahmen, die im Falle der Fünfzehnten Sinfonie nur noch von Kurt Sanderling (Berliner-Sinfonie-Orchester und/oder Cleveland Orchestra) erreicht werden und im Falle der jüdischen Volkspoesie gar nicht. Also, kaufen und hören (derzeit für 6,99,-EUR bei amazon.de)!!! Gute Erholung wünscht P h i l i p p |
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Werdan
Ist häufiger hier |
#3680 erstellt: 01. Okt 2006, 15:08 | ||
Kann man sich an dieser Musik je satt hören? Gruss W. |
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sound67-again
Gesperrt |
#3681 erstellt: 01. Okt 2006, 15:28 | ||
Suwanai, deren Einspielung des Sibelius-Konzerts für mich vielleicht die spiel- wie auch klangtechnisch beste überhaupt ist, kommt auch mit diesen beiden Schlachtrössern bestens zurecht. Ihr filigraner, sehr klarer und nur minimal gefühlsduselnder Stil wirkt sich dabei besonders positiv uf eh schon zum Kitsch tendierende Tchaikovsky-Konzert aus - dem Mendelssohn hingegen könnte ein kleiner Touch mehr Wärme ganz gut tun. Technisch wie immer blitzsauberes Spiel, im Ganzen sehr transparentes Klangbild von großer Tiefe. Keine Referenzen, aber sehr gute Lesarten. Schade, dass Suwanai im Katalog eher unterrepräsentiert ist. Gruß, Thomas |
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sound67-again
Gesperrt |
#3682 erstellt: 01. Okt 2006, 17:15 | ||
ASTOR PIAZZOLLA: Adios Nomino; Hommage à Liège; Histoire du Tango Astor Piazzolla, Orchestre Philharmonique de Liège, Leo Brouwer (Le Chant du Monde) Attraktives, wenn auch auf die gesamte Laufzeit gesehen (und besonders im Hinblick auf das Gesamtwerk des Bandoneon-Virtuosen Piazzolla) etwas monotones Programm eines Livekonzerts aus Lüttich. Die "Hommage" an die Stadt klingt denn auch eher wie eine Hommage an Rio de Janeiro. Gruß, Thomas |
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sound67-again
Gesperrt |
#3683 erstellt: 01. Okt 2006, 18:17 | ||
MASAO OHKI: Japanese Rhapsody; Symphony No.5, "Hiroshima" New Japan Philharmonic Orchestra, Takuo Yuasa (Naxos) Zwei völlig unterschiedliche, aber gleichermaßen gut gemachte und eindrucksvolle Werke: die neoklassizistische Japanese Rhypsody ist ein farbiges Unterhaltungsstück in funkelnder Orchestrierung, vielleicht ein bischen episodisch - aber stets unterhaltsam. Die 15 Jahre später entstandene Hiroshima-Symphonie dagegen ist deutlich an die europäische Avantgarde angelehnt und schwankt thematisch zwischen Zorn, und Verzweiflung. Sehr gutes Spiel des japanischen Orchesters, hervorragend transparenter Klang. Ein gelungener Beitrag zu Naxos unausgeglichener Japan-Serie. Gruß, Thomas |
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Agon
Hat sich gelöscht |
#3684 erstellt: 01. Okt 2006, 18:31 | ||
Werdan schrieb:
Nein! Gruß, Philipp |
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AladdinWunderlampe
Stammgast |
#3685 erstellt: 01. Okt 2006, 18:34 | ||
Na ja, da kann man geteilter Meinung sein... Aber lasst Euch von Zweiflern wie mir Euren Spaß nicht verderben! Herzliche Grüße Aladdin [Beitrag von AladdinWunderlampe am 01. Okt 2006, 18:35 bearbeitet] |
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sound67-again
Gesperrt |
#3686 erstellt: 01. Okt 2006, 18:49 | ||
Man kann sich an absolut JEDER Msuik satt hören. |
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Thomas228
Stammgast |
#3687 erstellt: 02. Okt 2006, 13:43 | ||
G-Kiselev
Hat sich gelöscht |
#3688 erstellt: 02. Okt 2006, 14:26 | ||
Höhepunkte sind ganz klar die Sonaten bis Op 10, besonders Op 10, Nr2 in F-Dur, sowie die Waldsteinsonate. IMO nicht empfehlenswert in der Gulda-Einspielung sind die "Pastorale" und die "Appasionata". Gruß Georg |
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G-Kiselev
Hat sich gelöscht |
#3689 erstellt: 03. Okt 2006, 11:11 | ||
Hallo Heute morgen bei SWR2: Beethovens Neunte SWR Baden-Baden u. Freiburg Michael Gielen Eine gelungene Interpretation: Nicht zu profan, nicht zu subtil. Man fühlt sich tatsächlich an Klemperer errinnert. Gruß Georg |
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sound67-again
Gesperrt |
#3690 erstellt: 03. Okt 2006, 14:40 | ||
GEIRR TVEITT: Piano Concerto No.1, op.5; Piano Concerto No.4, op.130 "Northern Lights" Sveinung Bjelland, Hakon Austbo, Stavanger Symphony Orchestra, Ole Kristian Ruud (BIS) Immer wieder faszinierende Werke von Tveitt, insbesondere das schillernde 4. Klavierkonzert, das sich um die astronomische und mystische Bedeutung der Nordlichter dreht. Gruß, Thomas |
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sound67-again
Gesperrt |
#3691 erstellt: 03. Okt 2006, 15:59 | ||
RALPH VAUGHAN WILLIAMS: Fantasia on a Theme of Thomas Tallis; Fantasia on Greensleeves; The Lark Ascending; Five Variants of "Dives and Lazarus" Iona Brown, Academy of St.Martin-in-the-Fields, Neville Marriner (Decca) Dieses Programm aus dem Jahr 1972 habe ich vglw. spät erworben, weil die CD trotz ihrer kurzen Laufzeit (49') und des Alters der Aufnahme sehr lange im Hochpreisbereich angesiedelt war. Marriner leitet durchweg sehr gut ausgearbeitete, jedoch (bes. in The Lark Ascending und den Five Variants) arg getragene Einspielungen wichtiger Werke von Vaughan Williams. Die Tallis-Fantasie leidet zudem an einem nicht ideal durchhörbaren Klangbild (das war bei Barbirolis legendärer Version auf EMI ein paar Jahre zuvor schon anders), auch ist der Violinton von Iona Brown in The Lark Ascending nicht durchweg ungetrübt. Gruß, Thomas |
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ph.s.
Inventar |
#3692 erstellt: 03. Okt 2006, 18:22 | ||
Die Alpensinfonie höre ich nicht sehr oft, daher ist das meine einzige Einspielung und ich habe keine Vergleichswerte. Für meine Begriffe kommt die bei dem Werk essentielle Klangmalerei sehr gut heraus und das Werk wirkt auch nicht übertrieben bombastisch. Ich würde sagen, eine sehr homogene Aufnahme. Vielleicht kann ja jemand eine andere empfehlenswerte Aufnahme mitteilen? Gruß, Philipp |
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ph.s.
Inventar |
#3693 erstellt: 03. Okt 2006, 19:09 | ||
Nach der Bergtour nun Hans Rott`s einzige Symphonie. Radio-Sinfonieorchester Wien Dennis Russell Davies, Dirigent cpo 2002 [Beitrag von ph.s. am 03. Okt 2006, 19:11 bearbeitet] |
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embe
Stammgast |
#3694 erstellt: 06. Okt 2006, 20:35 | ||
Hallo, erst Brendel mit Beethovens 3. Klavierkonzert dann die 8. Bruckner, Abbado dirigierte die DVD Wunderbare Aufnahmen, Abbado gefällt mir mit zunehmendem Alter immer besser Brendel perfekt wie immer Jetzt noch Mahler 9. Sym. mit Chailly. Ziemlich halliger Klang in Mehrkanal, in Stereo besser... Leider wieder die amerikanische Orchesteraufstellung, was gehen da Effekte der Komposition flöten Klemperer bleibt für mich 1. Wahl Gruß embe |
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embe
Stammgast |
#3695 erstellt: 06. Okt 2006, 21:34 | ||
Nach den schweren Brocken nun ein wenig Rachmaninov Gute Nacht. embe |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
#3696 erstellt: 07. Okt 2006, 05:48 | ||
Gerade zum frühen Gehirnsport Osvaldo Golijor - Ainadamar Gerade auch der üppige und voluminöse Klang fasziniert. Und Dawn Upshaw ist die Rolle wie auf den Leib geschrieben. [Beitrag von Mr._Lovegrove am 07. Okt 2006, 05:51 bearbeitet] |
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Werdan
Ist häufiger hier |
#3697 erstellt: 07. Okt 2006, 11:00 | ||
Die Aufnahme lege ich immer wieder gerne auf. Solti macht sich kraftvoll und mit Elan auf die Bergwanderung. Gruss W. |
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Reiner_Klang
Stammgast |
#3698 erstellt: 07. Okt 2006, 13:06 | ||
(Leider ohne Abbildung) Gerade gehört: Frank Martin: Messe pour double choeur a cappella & Songs of Ariel Olivier Messiaen: Cinq Rechants & O sacrum convivium RIAS-Kammerchor, Daniel Reuss (harmonia mundi) Sensationell schöne Chormusik höchster Schwierigkeitsstufe in einer genialen Interpretation. Der Chor singt unglaublich präzise, arbeitet die Schönheiten der Musik in allen Einzelheiten heraus, kann aber auch in den Klängen schwelgen. Man hat das Gefühl, jeder einzelne Sänger war jederzeit voll dabei. Ihr merkt, ich bin begeistert und mußte dies kurz loswerden. |
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Werdan
Ist häufiger hier |
#3699 erstellt: 07. Okt 2006, 16:45 | ||
Der Maestro feiert seinen 70. Geburtstag und dirigiert nach wie vor mit bravouröser Eleganz. Ein Meister seines Fachs. Ihm zu Ehren heute gehört: Gruss W. |
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embe
Stammgast |
#3700 erstellt: 07. Okt 2006, 21:32 | ||
Hallo, gerade jetzt, Zemlinsky Psalm 13 Korngold und Bloch folgen. Vorher wieder Bruckners 7. und Mahlers 5. mit Abbado Super Aufnahmen! Gruß embe |
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sound67-again
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#3701 erstellt: 08. Okt 2006, 00:00 | ||
ANTONÍN DVORÁK: Violin Concerto; JEAN SIBELIUS: Violin Concerto, op.47 Tasmin Little, Royal Liverpool Philharmonic Orchestra, Vernon Handley (EMI) Überaus respektable Einspielung beider Konzerte: Tasmin Little, als sie noch jung und knuffig war, zeichnet in meist kräftigen Farben den Solopart beider Konzerte, während Vernon Handley, seinerseits neben dem englischen Repertoire auch für gelungenen Dvorák und Sibelius im Konzertsaal (seltener auf Tonträger) bekannt, sorgt für charaktervolle und konturenscharf modulierte Begleitung. Wirklich mehr als eine Einspielung aus der Masse. Gruß, Thomas |
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Hüb'
Moderator |
#3702 erstellt: 09. Okt 2006, 18:50 | ||
Respighi, Ottorino (1879-1936) Antiche Danze ed Arie per Liuto Philharmonia Hungarica, Dorati CD (nicht SACD), Mercury, ADD, 1958 http://www.jpc.de/jpcng/classic/detail/-/hnum/4099598 Immer noch ein klanglich und musikalisch herrliche Einspielung. Wundervoll! Grüße Frank |
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sound67-again
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#3703 erstellt: 10. Okt 2006, 08:34 | ||
Ein abwechslungsreiches Programm mit Filmmusik, Gelegenheitswerken und einer recht komplexen Symphonie des kürzlich verstorbenenen englischen Komponisten Malcolm Arnold. Es handelt sich hierbei um eine Live-Aufnahme aus dem Jahr 2004, die durch ihren guten Klang immerhin belegt, dass man in der Royal ALbert Hall durchaus ordentliche Aufnahmen machen kann. Was die Interpretationen angeht, so komme ich zu einem etwas zwiespältigen Urteil: Vernon Handley ist ein Spezialist für britische Musik und speziell die Arnolds, wovon sein überaus gelungener kompletter Zyklus der Symphonien zeugt, der gerade erst neu erschienen ist: In der Liveaufnahme zieht Handley das Tempo in der 6. im langsamen Mittelsatz überraschend scharf an und kommt so auf nur 9:26. Die Studioaufnahme bringt es hier auf 10:59(!) und wirkt so wesentlich düsterer und nachdenklicher. Das schnellere Tempo ebnet etwas die Unterschiede zwiuschen den Sätzen ein. Die Studioaufnahme (mit dem Royal Philharmonic, das ich gestern zum ersten Mal live hören durfte) ist zudem besser gespielt. Der Rest des Programms umfasst eine Suite aus der Filmmusik "The Inn of the Sixth Happiness", in der Handley leider in den häufig beobachteten Fehler verfällt, das Ganze zu langsam zu spielen. FIlmmusik (auch bei Arnold) ist direkter in der Wirkung und weniger subtil in den Mittel als Konzertmusik und sollte deshalb eher zügig und zupackend interpretiert werden. Hier ist Hickox Studioeinspielung auf Chandos vorzuziehen. Gelungen sind die Einspielungen der Ouvertüre "Beckus the Dandipratt" (einer Art britischem Till Eulenspiegel) und des dreisätzigen "Philharmonic Concerto", das ebenso wie die Symphonie typisch ist für Arnold Mischung aus Lebensfreude, Energie auf der einen, Introvertiertheit und Verzweiflung auf der anderen Seite. Gruß, Thomas |
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sound67-again
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#3704 erstellt: 10. Okt 2006, 10:29 | ||
DMITRI SHOSTAKOVICH: Violin Sonata, op.134 (arr. for violin, strings and percussion by Michail Zinman & Andrei Pushkarev) / Viola Sonata, op.147 (arr. for viola and strings by Vladimir Mendelssohn) Gidon Kremer, Yuri Bashmet, Kremerata Baltica (DGG) Musikmachen auf hohem Niveau, Musik auf hohem Niveau. Dennoch darf man sich fragen, ob die (zweifellos gut gemachten und eindrucksvollen) Bearbeitungen der Sonaten im Interesse des Komponisten gewesen wären. Von "latenten Konzerten" im Zusammenhang mit den Sonaten zu sprechen (Covertext) halte ich jedenfalls für fragwürdig. Das Ergebnis ist immerhin handwerklich erstklassig und unterhaltsam. Gruß, Thomas [Beitrag von sound67-again am 10. Okt 2006, 10:30 bearbeitet] |
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sound67-again
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#3705 erstellt: 10. Okt 2006, 15:27 | ||
MAX BRUCH: Scottish Fantasy, op.46; EDOUARD LALO: Symphonie espagnole, op.21 Tasmin Little, Royal Scottish National Orchestra, Vernon Handley (EMI) Toningenieur: Mike Hatch Diese intelligente Kopplung zweier für Pablo de Sarasate geschriebene, jeweils einsätzige konzertante Werke hält - in beiden Stücken - jeder Konkurrenz interpretatorisch wie klanglich stand.Tasmin Little, die mich in diesem Sommer bei den Proms mit Glazunov nicht mehr überzeugen konnte, war vor zehn Jahren (und in den Jahren davor) eine ganz andere: kraftvoller, saftiger Ton, jede Menge Farben, feinste dynamische Abstufungen - eine hervorragende Violinistin. Wie schon in den Solokonzerten von Dvorák und Sibelius findet sie auch hier mit Vernon Handley einen Partner, der sich als der perfekte Begleiter erweist: Auf hohem gestalterischem Niveau nimmt er das Orchester in den entscheidenenden Momenten so zurück, dass die Violine jederzeit Herr(in) des Geschehens bleibt. In der Symphonie espagnole arbeitet Handley die verschiedenen Tanzrhythmen aufs Subtilste heraus. Dabei bleibt die Musik immer im Fluss, wirkt nie künstlich forciert. Wie schade, dass Handley so wenig Kernrepertoire aufgenommen hat ... Gruß, Thomas |
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sound67-again
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#3706 erstellt: 10. Okt 2006, 18:51 | ||
WILLIAM WALTON: Variations on a Theme by Hindemith; Symphony No.1 Bournemouth Symphony Orchestra, Vernon Handley (EMI) Toningenieur: Mike Clements Hervorragende Einspielung der 1. Symphonie, in der Handley seine zehn Jahre ältere Aufnahme mit dem Royal Liverpool Philharmonic (1978) bei weitem übertrifft. Im Gegensatz zu den Liverpoolern (in jener Aufnahme) spielen die Musiker aus Bournemouth hervorragend, und Handleys Lesart ist diesmal noch zupackender, rhythmisch noch prägnanter. Diese Einspielung kann sich wirklich mit der Andre Previns mit dem LSO aus dem Jahr 1967 (auf BMG wiederveröffentlicht) messen und übertrifft die von Charles Mackerras (ebenfalls auf EMI). Gruß, Thomas |
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embe
Stammgast |
#3707 erstellt: 10. Okt 2006, 21:37 | ||
Hallo, welch ein Zufall ich höre gerade auch die Walton 1. mit Handley. Allerdings hab ich die Original CD von 1989. Der Klang ist seltsam...da gibt es Panoramasprünge im 1. Satz, hauptsächlich bei den Streichern So ab 2:15....bei 9:00 spielen die Geigen nur noch extrem links Ist die neue Ausgabe besser gemastert oder abgemischt? Hab gerade festgestellt, dass ich 11 verschiedene Aufnahmen dieser Sym auf CD habe....ist das schon krank Meine Favoriten bleiben Slatkin, Dynamik ohne Ende (Pauken!!! )und Rattle, super Orchester. Handley ist im oberen Drittel meiner Skala.... zusammen mit Walton selbst, Boult, Previn, Daniel, Thomson, Mackerras, Haitink (Langsamster)... Schlusslicht ist Alexander Gibson; Chandos, klingt mies, das Orchester hobelt Jetzt nochmal der 1. Satz mit Slatkin... Ulkigerweise auch Mike Clements Toningenieur, 1987 ein Jahr vor Handley aufgenommen Und siehe da stabiles Panorama...alles schön aufgefächert und durchörbar...ok die Tuba hört man nicht so klar raus wie bei Handley... upps ab 6:50 gibts auch wieder so zoomings, Klarinette zieht nach links auch die Geigen...ab 8:00 ist alles wieder wie vorher. Bei 13:38 fetzen die Pauken wie bei keiner anderen mir bekannten Aufnahme, hört sich fast wie die Hammerschläge in Mahlers 6. an Auch im Presto geht die Post ab... Mein Favorit eben Gruß embe |
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sound67-again
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#3708 erstellt: 10. Okt 2006, 21:41 | ||
RALPH VAUGHAN WILLIAMS: Piano Concerto in C Major; FREDERICK DELIUS: Piano Concerto in C minor Piers Lane, Royal Liverpool Philharmonic Orchestra, Vernon Handley (EMI) Zehn Jahre nach der Einspieluing mit Howard Shelley für (das in der Zwischenzeit erloschene Label) Lyrita nahm Vernon Handley Vaughan Williams sperriges, bitonales Klavierkonzert erneut auf, diesmal mit dem fleißigen Pianisten Piers Lane. Das Ergebnis kommt nicht ganz an den Vorläufer heran, dazu fehlt es Lane bei aller Fingerfertigkeit an dem nötigen "Gewicht", dem Klavierklang zudem an Dimension. In Delius noch deutlich der Spätromantik verhaftetem Konzert gefällt Lanes etwas rauer, schlanker Ansatz besser. Gruß, Thomas |
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Frank1970
Stammgast |
#3709 erstellt: 11. Okt 2006, 07:16 | ||
Liszt, Franz (1811-1886) Dante-Symphonie Konzertchor Helmond, Rotterdam PO, Conlon Eigentlich wollte ich weiter Klaviermusik hören und mal von Schumann nach Liszt wechseln, da fiel mir auf, dass ich noch Orchesterwerke Liszts besitze (noch in der silbernen Teldec-Ausgabe), bei denen ich mich gar nicht erinnern kann sie je gehört zu haben. Also habe ich die CD oben zum kurz Reinhören Richtung CD-Player getragen - und siehe da - in einem Rutsch durchgehört (sind nur 50 Minuten). Ein faszinierendes Werk in sehr guter Interpretation mit ausgezeichnetem Klang. |
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sound67-again
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#3710 erstellt: 11. Okt 2006, 12:08 | ||
ARTHUR BLISS: Ceremonial Prelude; Welcome to the Queen; A Song of Welcome; Miracle in the Gorbals (Suite); Music for Strings Philharmonia Orchestra, Sir Arthur Bliss (EMI, Mono) Diese Einspielungen unter Leitung des Komponisten sind eine Mischung aus zeremoniellen Gelegenheitswerken und zweier der bekannsten Stücke, dem Ballett "Miracle in the Gorbals" und der großartigen "Music for Strings". Die höfischen Stücke (Bliss war nach dem Tod von Arnold Bax "Master of the Queen's Musick" (mit "k")) sind nicht besonders beeindruckend - eine "Prelude" mit Orgel und Orchester, ein "Welcome the Queen" im Charakter eines der Pomp-and-Circumstance-Märsche von Elgar bzw. jenen von William Walton, und eine kurze "Kantate" für Sopran (immerhin Joan Sutherland - ihre erste Schallplattenaufnahme!), Bariton, Chor und Orchester mit 16 Minuten Länge, die aber kaum über "Musik des Augenblicks" hinausgeht. Von ganz anderem Kaliber die beiden abschließenden Stücke, die zusammmen auch 47 1/2 der knapp 77 Minuten der CD ausmachen - Miracle in the Gorbals, das düsterste von 4 langen Balletten von Bliss, das mit seinem Sujet ganz eindeutig auf Bartóks "Der wunderbare Mandarin" verweist (Straßen/Bordellmilieu), stilistisch aber wie üblich eine sehr persönliche Mischung von Stravinsky und Elgar ist - Bliss kann man immer nach wenigen Takten an ihr erkennen. Die Musik für Streicher reiht sich in die Liste der Meisterwerke der Streicherliteratur englischer Komponisten (Vaughan Williams "Tallis Fantasia" und Brittens "Variationen über ein Thema von Bridge" gehören bspw. dazu) ein - brillant für Streicher gesetzt, hochvirtuos, dabei aber von großem Gehalt. Bliss war ein professioneller Dirigent und hat oft eigene Werke dirigiert, und so sind diese (gut klingenden) Monoaufnahmen durchaus zu empfehlen, auch wenn modernere Einspielungen die Referenzen für sich beanspruchen können. Gruß, Thomas |
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Reiner_Klang
Stammgast |
#3711 erstellt: 11. Okt 2006, 12:39 | ||
@sound67-again: Hallo Thomas, Ich verfolge diesen Thread mit Neugierde und freue mich über viele interessante Anregungen und Hinweise auf Werke, auf die ich nicht so ohne weiteres käme. Viele dieser Tips stammen ja von Dir. Trotzdem einmal die neugierige Frage: Hörst Du eigentlich hauptberuflich Musik? Die Fülle Deiner Posts zu jeder Tages- und Nachtzeit legt bei mir diesen Verdacht nahe! Falls ja, beneide ich Dich aufrichtig! Freue mich schon auf Deine nächsten Hörberichte! |
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sound67-again
Gesperrt |
#3712 erstellt: 11. Okt 2006, 17:23 | ||
Früher mal, darunter 15 Jahre semi-professionell zu Filmmusik. Später auch Klassik. Aber die Zeiten für Kulturjournalisten sind hart - man muss anders sein Geld verdienen. Mein Hauptaugenmerk galt immer schon dem Randrepertoire - über Mahler und Mozart braucht man nun wirklich nichts mehr zu schreiben ... ALFREDO CASELLA: Triple Concerto, op.56*; Violin Concerto in A minor, op.48 Matthias Wollong, Danjuio Ishizaka*, Frank Immo Zichner*, Rundfunk-Sinfonie-Orchester Berlin, Michael Sanderling* & Vladimir Jurowski (Capriccio SACD) Zwei konzertante Werke des Neoklassizismus vom Wegbereiter der Moderne in Italien, Alfredo Casella. Das Violinkonzert ist dabei das weitaus attraktivere: prägnantere Themen, bessere Verarbeitung des Materials und größere Geschlossenheit. Seit Beethoven scheinen die Tripelkonzerte unter keinem guten Stern zu stehen - noch selten (Martinu) ist bei dieser Kombination etwas vernünftiges herausgekommen. Casellas Beitrag wirkt zwar sehr "geschäftig", aber auch geschwätzig und etwas hohl. Im Gegensatz dazu ist das Violinkonzert voller denkwürdiger lyrischer Passagen und farbiger Instrumentierung - allein dieses Werk lohnt schon die Anschaffung der preislich moderaten SACD. Ironischerweise klingt das Violinkonzert, aufgenommen im Studio 1999, auch wesentlich körperhafter - aber auch transparenter, als die etwas pauschale, entfernte Aufnahme des Triplekonzerts in der Jesus-Christus-Kirche ... 2005. @embe: Unausgeglichenheiten sind mir nicht aufgefallen. Allerdings habe ich auch nicht im "Stereo-Dreieck" gehört. Gruß, Thomas [Beitrag von sound67-again am 11. Okt 2006, 17:27 bearbeitet] |
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sound67-again
Gesperrt |
#3713 erstellt: 11. Okt 2006, 19:17 | ||
ARTHUR BLISS: A Colour Symphony, Concerto for Violin and Orchestra Lydia Mordkovitch, BBC National Orchestra of Wales, Richard Hickox (Chandos) Die "Colour Symphony" gehört schon seit fast zwei Jahrzehnten zu meinen absoluten Lieblingswerken, nicht nur der englischen Orchesterliteratur. Die einzigartige Mischung aus der Noblesse Elgars und dem Ungestüm von Igor Stravinskys "Petruschka" wurde zum Markenzeichen von Arthur Bliss, anhand dessen jedes seiner größeren Werke schon nach wenigen Takten erkennbar ist. In frühen Werken wie der "Colour Symphony" überwiegt noch der Einfluss Stravinskkys (z.B. auch Rout), in den späteren, abgeklärteren ist Elgars Tonsprache deutlicher zu vernehmen. Ich bin kein großer Freund von Richard Hickox Einspielungen bei Chandos, am wenigstens seines Vaughan Williams. Die Aufnahme der "Colour Symphony" jedoch hat ihre Meriten, v.a. in der rhythmischen Prägnanz und Kraft in den schnellen Passagen. Hickox zieht die Zügel im flotten 2. Satz straff an, anders als z.B. Barry Wordsworth in seiner wunderbar weichen, fließenden Einspielung auf Nimbus mit demselben Orchester - aber anderthalb Jahrzehnte früher. Im Ganzen wirkt Hickox Aufnahme allerdings auch etwas hemdsärmelig, polternd, es fehlt der Glanz von Wordsworth, aber auch von Handley (Chandos). Positiv fallen v.a. die Holzbläser des guten walisischen Orchesters auf (von dessen Qualitäten ich mich bei den Proms unlängst u.a. in Shostakovichs 15. Symphonie überzeugen durfte), überhaupt ist die Einspielung recht farbig. Nur ein wenig zu "rough around the edges" für meinen Geschmack. Mit dem recht langen, phasenweise mäandrierenden Violinkonzert (1953), geschrieben für - und in Zusammenarbeit mit - dem italienischen Virtuosen Alfredo Campoli muss ich erst warm werden. Bliss schrieb das Konzert Campoli auf den Leib, zugeschnitten auf dessen bekanntermaßen weichen, singenden Ton. Für den ist die Solistin der vorliegenden Aufnahme, Lydia Morkovitch, trotz ihrer vielen Vorzüge nun nicht unbedingt bekannt. Vielleicht eine Fehlbesetzung? Muss noch häufiger hören. Jedenfalls ist es nicht annähernd so aufregend wie die "Colour Symphony" (1922), aber da war Bliss Sturm-und-Drang Zeit ja auch längst vorbei. Leider ist es mir bisher nicht gelungen, die CDs von einer der beiden Aufnahmen mit Campoli (beide unter Bliss) in die Finger zu kriegen. So fehlt der Vergleich. Gruß, Thomas |
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embe
Stammgast |
#3714 erstellt: 11. Okt 2006, 21:12 | ||
Hallo Thomas, ich hab nur die Campoli Aufnahme von 1968, aus der BBC Serie und bin zufrieden damit. Echt ein sperriges Werk. Mir ists jetzt zu spät zum Anhören...ich hab ja auch kein Vergleich Die Colour Sym hab ich mit Groves und Handley. http://www.musicweb-international.com/bliss/Image266.jpg auch als CD in der Sammlung Handley gefällt mir besser, trotz halligem Klangbild Gruß embe |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
#3715 erstellt: 12. Okt 2006, 06:03 | ||
[Beitrag von Mr._Lovegrove am 12. Okt 2006, 06:04 bearbeitet] |
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sound67-again
Gesperrt |
#3716 erstellt: 12. Okt 2006, 10:27 | ||
MALCOLM ARNOLD: Sound Barrier Rhapsody, op.38*; English Dances, Sets I & II, opp. 27 & 33; Homage to the Queen, op.42 (complete ballet), Scottish Dances, op.59 Royal Philharmonic Orchestra*, Malcolm Arnold*; Philharmonia Orchestra, Robert Irving (EMI) Hauptwerk auf dieser CD ist das vollständige Ballett "Homage to the Queen" aus dem Jahr 1953, das gegenüber der Suite (Einspielung siehe Bostock, Royal Aarhus College of Music Symphony Orchestra) etliche zusätzliche Preziosen enthält und insgesamt überaus charmant und flott daherkommt (Gesamtlaufzeit ca. 42 Minuten). Das ist allerdings auch das Problem dieser Zusammenstellung - alles in ihr ist charmant, flott, unterhaltsam, beste "British Light Music". Und auf eine Laufzeit von 77 Minuten ist diese Art Musik am Stück nur schwer zu goutieren. Akzeptable Monoaufnahmen aus den 50ern (die Sound Barrier Rhapsody klingt schon ziemlich topfig), Schottische Tänze in frühem Stereo. Gruß, Thomas @embe: Wie klingt diese BBC Aufnahme des Bliss-Konzerts? [Beitrag von sound67-again am 12. Okt 2006, 10:30 bearbeitet] |
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sound67-again
Gesperrt |
#3717 erstellt: 12. Okt 2006, 12:48 | ||
YORK BOWEN: Violin Concerto in E minor, op.33; Piano Concerto No.1 in E Flat, op.11 Lorraine McAslan, Michael Dussek, BBC Concert Orchestra, Vernon Handley (Dutton Epoch) Eigentlich unbegreiflich, dass ein so schönes und sorgfältig gearbeitetes romantisches Violinkonzert wie das des damals 29-jährigen York Bowen so lange vergessen bleiben konnte - sogar den Leuten von Chandos und Hyperion scheint es entgangen zu sein. Im Covertext wird auf einige Ähnlichkeiten mit dem berühmten Elgar-Konzert hingewiesen, sowohl was die Themen als auch was die formale Anlage anbelangt. Tatsächlich gibt es Parallelen, und Bowens Konzert ist mit fast 38 Minuten Länge ähnlich ambitioniert. Indes, die Dichte der thematischen Durchführung und die Feinheit des Orchestersatzes des großen Vorbilds erreicht der junge Bowen dann doch nicht ganz. Dennoch ist das Violinkonzert, das nicht ausgesprochen "britisch" tönt sondern auch vom Kontinent stammen könnte, überaus reizvoll und unterhaltsam. Auf jeden Fall eine Entdeckung wert, und es wird von der für ihre Britten-, Elgar- und Walton-Aufnahmen hochgelobten Lorraine McAslan (z.B. das Britten-Konzert, wiederveröffentlicht bei NAXOS) auch hervorragend gespielt, wenn vielleicht der Geigenton durchaus noch etwas "fetter" sein könnte. Das anschließende Erste Klavierkonzert (von mindestens vier) entstand noch früher - Bowen schrieb es als 19-jähriger als Virtuosenstück für sich selbst. Hier war der Komponist ganz deutlich noch in den "lehr- und Wanderjahren" - auf eine schöne Einleitung folgt ein ingesamt doch konventionelles Konzert, das sich allzu oft in vordergründig virtuosen Passagen erschöpft. Die Themen wirken im Vergleich zum Violinkonzert etwas beiläufig, auch der Orchestersatz ist deutlich schlichter. Der Stil des Werks orientiert sich weniger an deutschen Vorbildern als an Saint-Saens. Über die Umsetzung des Konzerts durch Michael Dussek kann man sich indes nicht beklagen, und auch nicht über den ausgezeichnet transparenten Klang der Einspielungen. Wie so oft erweist sich Vernon Handley - auch noch im inzwischen fortgeschrittenen Alter vn über 70 - als Entdecker und hervorragender Sachwalter gleichermaßen, er führt das BBC Concert Orchestra zu einer disziplinierten, stets intonantionssicheren Aufführung und sorgt für den richtigen Fluss der Musik. Es wäre schön, wenn das Violinkonzert nun auch von anderen Geigern aufgegriffen werden würde. Gruß, Thomas |
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Hüb'
Moderator |
#3718 erstellt: 12. Okt 2006, 16:40 | ||
Daraus: Die erste CD mit Bachs Cellosuiten. Irgendwie sehr eigenwilliges Spiel. Der Klang der 71er-Aufnahme ist völlig in Ordnung (ist übrigens live). Grüße Frank [Beitrag von Hüb' am 12. Okt 2006, 17:01 bearbeitet] |
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Hüb'
Moderator |
#3719 erstellt: 12. Okt 2006, 18:46 | ||
Raff, Joachim (1822-1882) Violinsonaten Vol. 3 Aus der Schweiz op. 57; Sonate Nr. 3; Sonatillen op. 99 Nr. 4-7; Duo op. 63, 1 Ingolf Turban, Jascha Nemtsov http://www.jpc.de/jp.../rk/home/rsk/hitlist In jeder Hinsicht großartige CD. Musikalisch zwischen Virtuosität und wirklich schönen melodischen Einfällen schwankend. Von den beiden Interpreten mit größter Anteilnahme vorgetragen. Klanglich ist ebenfalls alles eitel Sonnenschein. Für 4,99 € ein "must"! Grüße Frank |
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Werdan
Ist häufiger hier |
#3720 erstellt: 12. Okt 2006, 19:50 | ||
sound67-again
Gesperrt |
#3721 erstellt: 12. Okt 2006, 20:02 | ||
RICHARD ARNELL: Symphony No.3, op.40; The New Age - Overture, op.2 Royal Scottish National Orchestra, Martin Yates (Dutton Epoch) Diese CD ist für mich eine der ganz großen persönlichen Entdeckungen des Jahres 2006: Ich kannte Arnell bisher nur als Komponisten einer Ballettmusik, die einmal auf einer Sony-CD vertreten war - erinnere mich vage an neoklassizistisches Fahrwasser. Die vorliegnde Einspielung der 1944-45 komponierten Symphony No.3 aber ist die erste vollständige CD, die ausschließlich den Orchesterwerken des 1916 geborenen englischen Komponisten gewidmet ist. Die Symphonie ist ein großangelegtes, episches Werk (Laufzeit 63 Minuten) von Brucknerschen Dimensionen - aber gottlob nicht von Bruckner'scher (oder Mahler'scher) Tonsprache. Statt dessen dienen nordische Komponisten, insbesondere Carl Nielsens späte Symphonien - aber auch der späte Sibelius als Vorbild - der Finne genoss in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in England besonders große Bewunderung. Arnells de-facto sechs-sätziges Werk (allerdings ist ein Satz z.B. 1'40 kurz, ein anderer dann 18'40) ist eine richtige Kriegssymphonie voller martialischer Momente mit stampfendem Blech, aber auch nordisch-elegischer Fantasien und einigen leichtfüßigeren Einsprengseln - immer wieder evoziert die Symphonie auch Erinnerungen an Vaughan Williams 6., oder Arnold Bax 3. Symphonie. Dennoch ist die Tonsprache Arnells ganz eigen, wie auch das Beispiel der frühen Ouvertüre "The New Age" zeigt. Es handelt sich um ein aufregendes symphonisches Werk, und wieder verstehe ich nicht, wie es so lange ignoriert werden konnte. Blitzsauberers Orchesterspiel, Klangbild von großer Tiefe. Ganz tolles Ding! Gruß, Thomas |
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embe
Stammgast |
#3722 erstellt: 13. Okt 2006, 07:42 | ||
Hallo Thomas, die Bliss CD von der BBC klingt erstaunlich gut. 1996 remastert, kaum Rauschen hörbar, allenfalls etwas wenig brilliante Höhen, breites Stereopanorama... Hab allerdings über Kopfhörer nur das Scherzo angehört, der leicht verdauliche Satz Ich brauch vorerst keine Neuaufnahme. Gruß embe |
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sound67-again
Gesperrt |
#3723 erstellt: 13. Okt 2006, 12:02 | ||
Nochmals das sehr schöne Violinkonzert (s.o.) von York Bowen. Gruß, Thomas |
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patrik02
Hat sich gelöscht |
#3724 erstellt: 13. Okt 2006, 18:33 | ||
Heute Abend: Dvorak: Sinfonie Nr. 8 und 9 Gruß |
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sound67-again
Gesperrt |
#3725 erstellt: 13. Okt 2006, 19:02 | ||
DMITRI SHOSTAKOVICH: Symphony No.13 in B flat minor, op.113 "Babi Yar" Arutjun Kotchinian, Prague Philharmonic Chorus, Gürzenich-Orchester Köln, Dmitri Kitajenko (Capriccio-SACD) Im Konzert in Hamburg klang die Symphonie (mit den dortigen Symphonikern unter Andrey Boreyko) noch tumultuöser, schroffer und mitreissender, aber auch für Kitajenkos feinnervigeren, kurltivierteren Ansatz lassen sich Argumente finden. Er arbeitet die dramatischen Nuancen sehr genau heraus, wobei auch der russische Bass in den Ansatz passt - weil er im Gegensatz zu manchen anderen osteuropäischen Bassbaritonen nicht schreit, sondern klar artikulierend und gestaltend singt - darin dem deutschen Bass Robert Holl in der Liveaufführung vor knapp einer Woche ähnlich. Wie in allen Symphonien aus der Kitajenko Box verblüfft das brillante Spiel des Gürzenich-Orchesters, dem es vielleicht noch mehr als dem "großen" Kölner WDR-Orchester mit Barshai gelingt, echt-russisch zu tönen. Auch die Klangqualität der SACD ist hervorragend. Gruß, Thomas |
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