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Was hört Ihr gerade jetzt? (Klassik !!!)

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arnaoutchot
Moderator
#28667 erstellt: 15. Mrz 2023, 20:44
Zustimmung zu Ahos Luosto, das ist wirklich klanglich eine Schau. Es ist ja für ein Outdoor Amphitheater im arktischen Finnland entstanden (eben Luosto mit Namen).

Hier noch weiter, weil es so schön ist: Samson Francois / Louis Frémaux / ON de O de MC - Erato Stereo 1965.

IMG_4882D


[Beitrag von arnaoutchot am 15. Mrz 2023, 20:45 bearbeitet]
klutzkopp
Inventar
#28668 erstellt: 15. Mrz 2023, 21:13
Mich hat nach 3 Jahren Pause endlich wieder ein grippaler Infekt beehrt

Dazu jetzt Mahlers Fünfte, und zwar die sehr gelungene Liveaufnahme von Kubelik mit dem BRSO (1981)

amazon.de
arnaoutchot
Moderator
#28669 erstellt: 15. Mrz 2023, 21:50
Dann wünsche ich gute Besserung !

Hier noch eine letzte für heute: Samson François - Ravel - L'Oeuvre pour piano - Erato 1967. Neben Chopin dürften Ravel und Debussy diejenigen Komponisten gewesen sein, die François am meisten gelegen haben. Phänomenal !

IMG_4883D
Mars_22
Inventar
#28670 erstellt: 15. Mrz 2023, 23:00

Hörstoff (Beitrag #28666) schrieb:
Hast du denn bei dir anlagentechnisch etwas verändert und falls ja: mit deutlichen Effekten fürs Musikhören?

Ja, Lautsprecher und in der Folge auch DAC und Vorverstärker, mit sehr deutlichem Gewinn. Details würden hier aber zu weit führen.


klutzkopp (Beitrag #28668) schrieb:
Mich hat nach 3 Jahren Pause endlich wieder ein grippaler Infekt beehrt

Die Diesjährige war heftig, fand ich. Hat bei mir gleich noch Asthma getriggert
Agon
Hat sich gelöscht
#28671 erstellt: 16. Mrz 2023, 13:49
Carl Philipp Emanuel Bach:

Vier Orchester-Sinfonien WQ 183

Münchener Bach-Orchester,

Karl Richter, Ltg.

(DG Archiv, 1970)

front
Hörstoff
Inventar
#28672 erstellt: 16. Mrz 2023, 14:10
Hier nun ein weiterer finnischer zeitgenössischer Komponist, der allerdings nicht mehr lebt, sondern 2016 verstorben ist.

Einojuhani Rautavaara: Symphony No. 1, National Orchestra of Belgium/Mikko Frank, Ondine 2005.

Ein wenig neoromantisch, aber auch landschaftlich - was keine Gegensätze sind - sowie mit eingesetzten modernen atonalen Elementen. Bedeutend, verliert sich nicht in historischen Vorläufern. Bin schon gespannt auf seine anderen Werke.

amazon.de
Review
Hüb'
Moderator
#28673 erstellt: 16. Mrz 2023, 15:38
@Philipp: danke für diese Anregung!

jpc.de
Serge Prokofieff (1891-1953)
Romeo & Julia-Ballettmusik op.64a

Boston Symphony Orchestra, Seiji Ozawa
DGG, DDD, 1986

Sehr vielschichtige Ballettvertonung, die auch als absolute Musik gut hörbar ist. Zudem in meinen Ohren eine nachgerade unfassbare Explosion kompositorischer Kreativität. Ozawa und die Bostoner erfassen den bisweilen gefordert tänzerisch-federnden Duktus der Musik sehr gut und liefern IMHO eine tolle Performance - die auch klanglich voll überzeugt. Was will man mehr?

Viele Grüße
Frank


[Beitrag von Hüb' am 16. Mrz 2023, 15:47 bearbeitet]
Agon
Hat sich gelöscht
#28674 erstellt: 16. Mrz 2023, 16:10
Ja, sehr gerne, Frank!

Ich muss sagen, dass ich mit dieser Ozawa-Aufnahme aus Boston das Werk auch kennengelernt habe, und ich habe die Aufnahme damals immer und immer wieder gehört.

Es ist eben ein Ballett, bei dem es in der Tat auf den tänzerisch-federnden Duktus ankommt - und der ist hier da!

Previn und Maazel müssen da zurückstehen, denn diese Bostoner Über-Alles-Qualität können sie einfach nicht aufbieten, bei allen Qualitäten, die sie haben.

Im Grunde ist das die beste Ozawa-Aufnahme, die ich kenne und auch klangtechnisch ein DG-Meisterwerk. Ganz wunderbar. Nie hart und knallig, immer rund im Klang, aber warm, voll, vielschichtig und transparent. Auch über Kopfhörer ein großes Vergnügen.

Viele Grüße,

Philipp
Hüb'
Moderator
#28675 erstellt: 16. Mrz 2023, 16:41

Agon (Beitrag #28674) schrieb:
(...) auch klangtechnisch ein DG-Meisterwerk. Ganz wunderbar. Nie hart und knallig, immer rund im Klang, aber warm, voll, vielschichtig und transparent. Auch über Kopfhörer ein großes Vergnügen.

Das unterschreibe ich sofort. Habe ich ganz genauso gehört.
klutzkopp
Inventar
#28676 erstellt: 16. Mrz 2023, 17:55
Ist aber nicht das komplette Ballett oder?
Hüb'
Moderator
#28677 erstellt: 16. Mrz 2023, 18:17
Doch. Geht über 2 CDs und eine Spieldauer von 2:23 (via Amazon-Stream).
klutzkopp
Inventar
#28678 erstellt: 16. Mrz 2023, 18:21
Aha? In Amazonien steht 1 CD und Auszüge beim gleichen Coverbild.
Hüb'
Moderator
#28679 erstellt: 16. Mrz 2023, 18:30
Schau mal in die 2. Zeile des Covers.
Dort steht's sogar explizit.
klutzkopp
Inventar
#28680 erstellt: 16. Mrz 2023, 18:34
Ja stimmt. Hmmm, ob ich die auch noch kaufe? Previn und Maazel hab ich schon

P.S. Ich weiß schon wie‘s endet


[Beitrag von klutzkopp am 16. Mrz 2023, 18:36 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#28681 erstellt: 16. Mrz 2023, 18:49

klutzkopp (Beitrag #28680) schrieb:
P.S. Ich weiß schon wie‘s endet :prost


Wehe wehe, wenn ich auf das Ende sehe ... In diesem Fall kann ich aber nur zustimmen, die Ozawa-Komplettaufnahme ist sehr gut. Ich habe aber Previn und Maazel nicht, nur die Suiten mit Litton und Järvi.
klutzkopp
Inventar
#28682 erstellt: 16. Mrz 2023, 18:56

Hüb' (Beitrag #28679) schrieb:
Schau mal in die 2. Zeile des Covers.
Dort steht's sogar explizit.
:prost


Es gibt tatsächlich 2 Ausgaben mit identischem Coverbild: Highlights (1 CD) und Complete (2).


[Beitrag von klutzkopp am 16. Mrz 2023, 19:04 bearbeitet]
klutzkopp
Inventar
#28683 erstellt: 16. Mrz 2023, 21:07
Nachdem man mich hier in subtil-hinterhältiger Weise mit Vaughan Williams infiziert hat habe ich in der Bucht recht günstig die Boult-StereoGA in dieser vergiffenen Ausgabe erstanden (nagelneu und noch einfoliert)

amazon.de

und fange mit der "Wassermusik" an.

Ich glaube die Sea Symphony und ich werden so schnell keine Freunde

Dafür gefallen mir die restlichen 8 - jede auf ihre Art - immer besser.


[Beitrag von klutzkopp am 16. Mrz 2023, 21:14 bearbeitet]
Agon
Hat sich gelöscht
#28684 erstellt: 16. Mrz 2023, 21:31

klutzkopp (Beitrag #28683) schrieb:
Ich glaube die Sea Symphony und ich werden so schnell keine Freunde

Dafür gefallen mir die restlichen 8 - jede auf ihre Art - immer besser. :prost


Doch, ihr werdet bestimmt schon bald gute Freunde sein - da bin ich mir ganz sicher...

Die anderen Acht machen es einem doch auch nicht immer leicht, oder? Z.B. acht und neun...


Noch ein Wort zu Prokofiev R&J:

Die Maazel-GA hat so eine ganz spezifische Schroffheit, die ich schon ziemlich reizvoll finde. Das Cleveland Orchestra fasziniert. Es klingt immer noch der gute, alte Szell durch. Und man hat natürlich den superguten und quasi zeitlosen Decca-Klang.

klutzkopp
Inventar
#28685 erstellt: 16. Mrz 2023, 21:38
Stimmt genau was du zu Maazel/Cleveland schreibst. Wenn man dann noch die wesentlich wärmer und runder klingende, auch sehr gelungene Previn-Aufnahme hat reicht das eigentlich an R&J. Also mir jetzt.

Zur Sea Symphony: Mit Gesang habe ich so meine Probleme (von Ausnahmen abgesehen). Schostakowitsch ## 13 und 14 z.B. gehen bei mir persönlich gar nicht.


[Beitrag von klutzkopp am 16. Mrz 2023, 21:44 bearbeitet]
Michael_aus_LH
Stammgast
#28686 erstellt: 16. Mrz 2023, 21:54
Hallo, bei mir drehte sich gerade:

09269F3D-76BE-4510-BEAA-36C57E89051C

Janáček* / Seiji Ozawa, Chicago Symphony* – Sinfonietta

Sehr dynamische und räumliche Aufnahme.

Gruß Michael
Hüb'
Moderator
#28687 erstellt: 17. Mrz 2023, 10:30
@Janacek / Ozawa: Sieht nach einer Japan-Pressung aus. Klingt als 45er-Pressung bestimmt toll.

Bei mir:

jpc.de
Felix Draeseke (1835-1913)
Streichquartette Nr.1 & 2 (op.27 & op.35)

Constanze Quartett
CPO, DDD, 2017

In meinen Ohren eine ganz starke CD mit Musik von erstrangiger Qualität, trotz des vergessenen Namens. Hier in jeder Hinsicht optimal präsentiert.

Musik & Theater 07/2020: »Sowohl das erste Quartett aus dem Jahr 1880 als auch das zweite von 1886 gestalten die Musikerinnen meisterhaft - mit wunderbarer Tongebung, herrlich aufeinander abgestimmtem Spiel sowie einer hohen Phrasierungs- und Modulationskunst.​« FonoForum 06/2020: »Faszinierende Quartettmusik«

klassik-heute.​de 12/2019: »Das mit dieser Aufnahme debütierende Constanze-Quartett löst die anspruchsvolle Aufgabe formidabel.​ Phrasierungen und Klangvaleurs sind auf das Feinste abgestimmt, der Satz ist jederzeit durchhörbar, ohne dass der Gesamtklang jemals auseinanderfiele.​ Die wegen der raffinierten Modulationen keinesfalls einfache Intonation ist perfekt.​ Aufnahmetechnisch wüsste ich nichts zu beanstanden.​ Der Booklet-Text von Norbert Florian Schuck verdient wegen seiner ausführlichen, wohlrecherchierten biographischen Angaben und den klugen Werkanalysen einen Extra-Stern.​ Bravo cpo für diese Ersteinspielung!
Fazit: Ein Muss für alle Kammermusikfreunde und Spätromantikgenießer.​ Professionelle Quartette, die sich an Dvorák, Fauré, Debussy und Ravel sattgespielt haben, sollten überlegen, ob sie eines der Werke nicht ebenfalls in ihr Repertoire aufnehmen.​ Eindeutige Empfehlung.​«
»Großartige Aufführungen zu Unrecht vernachlässigter Musik, die es wert sind, klar und sicher zu sein, mit dem Vertrauen in den Wert der Musik, um sie natürlich atmen zu lassen.​ Die Musik ist eloquent - und so sind auch die Aufführungen dieser jungen Musiker.​« (musicweb.​com)

Viele Grüße
Frank
Hüb'
Moderator
#28688 erstellt: 17. Mrz 2023, 11:57
amazon.de
Robert Schumann (1810-1856)
Klavierquintett op. 44
Antonin Dvorak (1841-1904)
Klavierquartett Nr. 2 op.87

Arthur Rubinstein, Guarneri String Quartet
RCA, ADD, 1960, 1970 (P.: Max Wilcox)

Klassiker, klanglich sehr gut eingefangen, wenn auch sicher nicht ganz mit aktueller Transparenz und Frische gesegnet.
Aber was will man machen. Dafür entschädigt eine kammermusikalische Darbietung von größter Schönheit und innigster künstlerischer Übereinstimmung der Beteiligten. Scheint gerade nicht im Katalog zu sein, befürchte ich. Habe die Aufnahme glücklicherweise im großen Rubinstein-Schinken.

Viele Grüße
Frank
WolfgangZ
Inventar
#28689 erstellt: 17. Mrz 2023, 14:37
Danke, Frank, für den schönen Tipp mit Draeseke. Wenn Du begeistert bist, ist das gut. Wenn die drei Rezensenten begeistert sind, ist das gut. Zusammen also sehr gut. Mich hat das Klavierkonzert überzeugt - ich werde wohl zuschlagen mit den Quartetten bei der nächsten Bestellung aus Osnabrück-Land.

amazon.de

Das Klavierkonzert sticht schon heraus aus der Menge weniger charakteristischer Klavierkonzerte der Hoch- bis Spätromantik, wie ich meine. Die beiden Nummern von Jadassohn sind sehr klangschön, aber nicht mehr so eigenständig.

Wolfgang
Agon
Hat sich gelöscht
#28690 erstellt: 17. Mrz 2023, 15:07

klutzkopp (Beitrag #28685) schrieb:
Stimmt genau was du zu Maazel/Cleveland schreibst. Wenn man dann noch die wesentlich wärmer und runder klingende, auch sehr gelungene Previn-Aufnahme hat reicht das eigentlich an R&J. Also mir jetzt.


Also, ich habe mir die Maazel-Aufnahme nochmal komplett angehört - und, ja: phänomenal. Das Klangpanorama der Decca-Ingenieure ist einmalig. Eine bedeutende Leistung. Es wird dem Werk auch vollkommen gerecht. Wenn man bedenkt, wie unerträglich glatt und belanglos Lorin Maazel später geworden ist, muss man froh und dankbar sein, dass dieses Dirigat aus seiner Blütezeit so perfekt konserviert wurde. Und das Cleveland Orchestra wurde auch nicht mehr besser. Es hat hier noch echten Biss, Schärfe, Würze und ist fern jeder Routine.

Ich habe mir jetzt noch diese Box aus dem Regal gezogen und höre nun:

amazon.de

George Gershwin:

An American in Paris

Cuban Overture

Rhapsody in Blue

Ivan Davis, Klavier

Cleveland Orchestra,

Lorin Maazel, Ltg.

(Decca, 7/1974, Masonic Auditorium, Cleveland)
Hüb'
Moderator
#28691 erstellt: 17. Mrz 2023, 15:25
Hallo Wolfgang,

danke für den Hinweis auf das Klavierkonzert!
Amazon meint, ich hätte die CD vor rd. 4 Jahren mal gekauft...

jpc.de
Ralph Vaughan Williams (1872-1958)
Symphonie Nr.1 "A Sea Symphony"

Katherine Broderick, Roderick Williams, Halle Choir, Halle Orchestra, Mark Elder
Halle, DDD, 2015

Ich mag diese Sinfonie schon sehr, selbst wenn ich das Fremdeln mit den Vokalpassagen nachvollziehen kann (bin kein Freund des Gesangs bei "klassischer" Musik). Whitmans Text ist natürlich ein Kind seiner Zeit, blickte selbst damals schon ein Stück weit in den Rückspiegel.
Es mag das britische Selbstverständnis als Seefahrernation und (ehemalige) Imperialmacht hinzukommen. Bilder und Haltungen, mit denen RVW zumindest noch aufgewachsen sein dürfte.
Das macht es für den Kontinentaleuropäer des Jahres 2023 natürlich nicht gerade leichter, sich darin wiederzufinden und davon angesprochen zu werden. Mehrmaliges Hören hat mir jedenfalls geholfen. Wenn man den Text vor der Nase hat und die Sinfonie hört, dann kann man eigentlich nur zu dem Schluss kommen, dass RVW sehr kunstvoll und ausdrucksstark damit umgegangen ist.

Viele Grüße
Frank


[Beitrag von Hüb' am 17. Mrz 2023, 15:25 bearbeitet]
Mars_22
Inventar
#28692 erstellt: 17. Mrz 2023, 17:41
Ich habe gerade eine CD aus der Plastikhülle befreit, die einen zwiespältigen Eindruck hinterlässt.
Die ersten Klavierquintette von Fauré und Brahms und dazwischen das kurze Werk von Schnittke. Es spielt das 2016 gegründete Berlin Piano Quartett.
Schnittkes Werk ist für mich hier die Entdeckung - ein anstrengendes, aber überraschendes Werk mit einem spannenden Finale. Auch das interessante frühe Brahms Quartett kannte ich vorher nicht.
Negativ überrascht, dass die Aufnahme fast keine Tiefe hat. Sie ist ultrakompakt aufgenommen. Dadurch klingt sie recht aggressiv. Soll das die Dynamik unterstreichen?

amazon.de
Agon
Hat sich gelöscht
#28693 erstellt: 17. Mrz 2023, 18:00
Also, mein Lieblingswerk wird die "Sea Symphony" vermutlich nicht mehr werden. Dafür ist sie mir zu oratorienhaft, überladen und auch zu dick instrumentiert. Sie ist halt ein Kind des spätromantischen späten 19./ frühen 20. Jahrhunderts und auch für die damaligen riesigen englischen Chöre komponiert worden. Davon war Vaughan Williams eben damals beeinflusst. Da sind noch keine "modernen" Einflüsse vorhanden, die er dann durch Ravel erst später erhalten hat.
Und doch hat das Werk einfach was. Der Beginn haut einen ja schon um und zieht einen in eine leidenschaftliche, abenteuerliche, kämpferische Welt hinein. Jeder Satz hat seine eigene Bezeichnung, die ich sehr hilfreich beim Hören finde. So z.B. "On the Beach at Night, alone" der zweite Satz. Und so klingt er auch. Irgendwie entrückt, nachdenklich, gedankenversunken. Und wie Frank schrieb, es hilft sehr, den Text mitzulesen. Man hört und versteht die Musik dann besser. Der letzte Satz dann nennt sich "The Explorers", also die Forscher, Forschungsreisenden. Vaughan Williams war fasziniert von der Seefahrt, vom Unbekannten, das irgendwo da draussen liegt. Es ist wie ein Aufbruch in eine neue, noch unbekannte Welt. Dazu passt auch ein anderes Werk aus dieser Zeit, nämlich "Toward the Unknown Region" für Chor und Orchester, ebenfalls auf einen Text von Whitman:

jpc.de

Hier hat er sich wohl mit seinem engen Freund und Studienkollegen Gustav Holst eine Art Kompositionswettbewerb geliefert, wer denn zuerst eine Komposition auf diesen Text fertigstellt.
Absolut hörenswert!

Viele Grüße,

Mars_22
Inventar
#28694 erstellt: 17. Mrz 2023, 19:03
Wie die CD vom Berlin Piano Quartett ist auch die Folgende von Sony, doch diese ist in jeder Hinsicht ein Glücksgriff!
Ich bin zunächst immer reserviert gegenüber Frauenstimmen mit starkem Vibrato, aber Natalie Dessay gibt ihren 16 von 600 Schubertliedern eine wunderschöne Intimität mit. Sie moduliert zwischen zart und intensiv so, dass das Vibrato als Stilmittel fehlen würde, hätte sie es nicht zur Verfügung. Ein Augenöffner für mich!
Dazu die Begleitung von Philippe Cassard auf Augenhöhe und eine Aufnahme, die das luzide transportiert. Perfekt.

amazon.de


[Beitrag von Mars_22 am 17. Mrz 2023, 19:08 bearbeitet]
WolfgangZ
Inventar
#28695 erstellt: 17. Mrz 2023, 19:59
Da bin ich mir jetzt gar nicht sicher, ob ich das Klavierquartett von Schnittke kenne. Vom Klavierquintett weiß ich es. Da muss ich mich mal drum kümmern. Danke an den Kollegen Mars!

Wolfgang
WolfgangZ
Inventar
#28696 erstellt: 17. Mrz 2023, 20:18
Die Klassika-Seite ordnet das Werk ins Jahr 1988 ein. Dann wäre es wohl schon eine der kargen späten Nummern, wo sich die Zahl der Noten in Grenzen hält und das Polystilistische keine so große Rolle mehr spielt.

Bei den Partnern finde ich auf die Schnelle insgesamt 4 CDs, wo dieses Quartett mit enthalten ist. Die vom Kollegen gehörte ist noch nicht einmal dabei. Die Hörproben bei jpc zeigen mir zwar an, dass die Komposition leichter zu hören sein dürfte als Früheres. Was sie mir nicht anzeigt, ist ein karger Stil.

Unwahrscheinlich, dass ich das Quartett kenne. Wenn ich mir die Nummer kaufe, dann muss es wohl nicht unbedingt die Einspielung sein, die Mars 22 oben besprochen hat. So verstehe ich ihn zumindest.

Wolfgang
Hörstoff
Inventar
#28697 erstellt: 17. Mrz 2023, 20:53
Thomas Arne: The Judgment of Paris, Solo-VokalistInnen und The Brook Street Band/John Andrews, Dutton 2018.

Ein Tagesausklang mit einem Komponisten der Vorklassik und MusikerInnen je aus London. Eine SACD für Teestunden und: eine Weltersteinspielung.

jpc.de
klutzkopp
Inventar
#28698 erstellt: 17. Mrz 2023, 21:17
@Mars 22

Die CD mit Natalie Dessay kenne ich nicht. Wohl aber diese hier:

amazon.de

Kann ich nur wärmstens empfehlen. Wie eigentlich alle Aufnahmen die ich von Frau Bonney kenne.
Mars_22
Inventar
#28699 erstellt: 18. Mrz 2023, 01:34

WolfgangZ (Beitrag #28696) schrieb:
Wenn ich mir die Nummer kaufe, dann muss es wohl nicht unbedingt die Einspielung sein, die Mars 22 oben besprochen hat. So verstehe ich ihn zumindest.

Das sehe ich so, leider. Das Quartett spielt sehr gut, aber Ton und räumliche Undifferenziertheit verleiden es.
Das Stück ist eigentlich nicht karg, es baut sich dramatisch ungeheuer auf, um dann in eine bezaubernde kleine Original-Skizze des 17jährigen Mahler zu münden. In diesem Sinne eher polystilistisch.
Hörstoff
Inventar
#28700 erstellt: 18. Mrz 2023, 08:32

Mars_22 (Beitrag #28699) schrieb:
Das sehe ich so, leider. Das Quartett spielt sehr gut, aber Ton und räumliche Undifferenziertheit verleiden es.

Jetzt kannst du nur hoffen, dass deine Einschätzung nicht hier im Fred widerlegt wird. Sonst müsstest du an deiner Anlage noch etwas nachjustieren...
Mars_22
Inventar
#28701 erstellt: 18. Mrz 2023, 12:57
Da bin ich unbesorgt.
Hörstoff
Inventar
#28702 erstellt: 18. Mrz 2023, 13:54
Endlich eine weitere "neue" hochklassige Fassung von Mozarts Requiem: VokalsolistInnen mit Gary Bertini/Kölner RC/RSO, Capriccio 1991.

Der Surroundmix provoziert erneut keine negativen Assoziationen, eher im Gegenteil. Allerdings habe ich mir die Bertini-Aufnahmen bereits für spätere Stereolauschungen zurückgelegt. Eine erneut hervorragende Einspielung. Bertini bleibt eine Entdeckung.

amazon.de


[Beitrag von Hörstoff am 18. Mrz 2023, 13:55 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#28703 erstellt: 18. Mrz 2023, 20:47

Hörstoff (Beitrag #28702) schrieb:
Bertini bleibt eine Entdeckung.


Bertinis Mahler-Zyklus ist inmitten von zahlreichen Zyklen bei mir immer noch sehr hoch angesiedelt. Hier ein Exzerpt von mir aus dem Audiophile-Klassiksammlung-Thread ...


Einen leider immer noch zu wenig gewürdigten CD-Zyklus der Symphonien (+ Lied von der Erde) hat Gary Bertini mit dem Kölner Rundfunk-Sinfonieorchester aufgenommen (EMI 2005). Die Aufnahmen stammen im wesentlichen aus der Kölner Philharmonie aus den frühen 90ern. Bertini schafft es, alle Symphonien auf hohem Niveau zu interpretieren, ohne sie zu stark einzuebnen. Klanglich sind die Aufnahmen erstklassig.

R-4233480-1557336009-7527
Hörstoff
Inventar
#28704 erstellt: 18. Mrz 2023, 22:10
Das freut mich zu lesen und die Mahlersammlung ist bestimmt ein guter Tipp.

Hier geht's weiter mit Curse Upon Iron des 2017 verstorbenen Esten Veljo Tormis, Cecilia Rydinger Alin/Orphei Drängar, BIS 2012.

Hervorragende Interpretationen, wenn es Männerchor sein darf. Hintergründig, subtil und eine sehr gute BIS-Produktion. Würde daher auch - wohl unangefochten - in einen audiophilen Fred passen.

Ich mag sie, die nordischen Kompositionen, wieder eine Empfehlung.

amazon.de
Review
Hörstoff
Inventar
#28705 erstellt: 19. Mrz 2023, 12:07
Barokksolistene/Bjarte Eike/Tuva Semmingen: London Calling! (Handel And His Contemporaries), BIS 2010.

amazon.de
arnaoutchot
Moderator
#28706 erstellt: 19. Mrz 2023, 12:19
Weil ich sonst gerne über schreckliche Cover lästere, mal ein Lob: Das Cover oben finde ich amüsant und gelungen. Da ich die Platte nicht kenne, verstehe ich den Satz im Busfenster "It's just old pop music" zwar nicht ganz, aber er meint wohl, dass die enthaltenen Arien zumindest zum Zeitpunkt der Entstehung sehr populär waren - ?

Hier Bruckner #8 - Karajan/BPO - DGG 1975. Eine in ihrer Grösse und Monumentalität massstabsetzende Wiedergabe, wie ich finde !

R-3960206-1359239262-7717
Mars_22
Inventar
#28707 erstellt: 19. Mrz 2023, 12:50
Ich rufe mir die Tatsache oft in Erinnerung, dass viel aus dem Klassikbereich zum Entstehungszeitpunkt „nur“ oder zugleich Unterhaltungsmusik war, weil es Pop nicht gab. Das hilft mir sogar bei Mozart, über manche Stereotype hinwegzusehen und mich auf die großartigen Ideen zu fokussieren. Manchmal fühle ich mich genau so: gut unterhalten.
Bei Pop ist es analog - eigentlich nur Berieselungsmusik, manchmal mit Mehrwert, manchmal sogar dabei, das Genre zu verlassen.


[Beitrag von Mars_22 am 19. Mrz 2023, 13:25 bearbeitet]
Agon
Hat sich gelöscht
#28708 erstellt: 19. Mrz 2023, 16:48
Claude Debussy:

Jeux - Poème dansé

Khamma (orch. Charles Koechlin)


Orchestre de la Suisse Romande,

Ernest Ansermet, Ltg.

(Decca, 1958/64)

amazon.de
Hörstoff
Inventar
#28709 erstellt: 19. Mrz 2023, 19:31

arnaoutchot (Beitrag #28706) schrieb:
Da ich die Platte nicht kenne, verstehe ich den Satz im Busfenster "It's just old pop music" zwar nicht ganz, aber er meint wohl, dass die enthaltenen Arien zumindest zum Zeitpunkt der Entstehung sehr populär waren - ?

Kann sein, könnte aber auch ein Spookie sein... Dass Klassik als Popmusik seiner Zeit galt, kann ich etwas schwer nachvollziehen, bin aber kein Musikwissenschaftler. Beim barocken Händel und seiner Komponistenumgebung fällt mir diese Analogie leichter. Aber unter heutigen Gesichtspunkten wirken die beiden Musikrichtungen nachvollziehbar unterschiedlich. (Link),

Hier läuft derweil ein vorzüglicher Hector Berlioz von Gary Bertini und dem KRSO, Capriccio 1993/1994.

Cover
dktr_faust
Inventar
#28710 erstellt: 19. Mrz 2023, 19:50
amazon.de

Paul von Klenau
Streichquartette 1-3
Sjælland String Quartett
Dacapo, 2008

Noch ein Däne….ich weiß nicht ob wir den schon hatten.
Klenaus Musik steht zwischen Spätromantik (Ausgebildet von Max Bruch und Ludwig Thuille) und Moderne (er war z.B. mit Alban Berg befreundet). Schöne und eigenständige Kammermusik.

Grüße
Agon
Hat sich gelöscht
#28711 erstellt: 20. Mrz 2023, 13:19
Sergei Prokofiev:

Sinfonie Nr. 5 B-Dur op. 100

Cleveland Orchestra,

Lorin Maazel, Ltg.

(Decca, 10/1977, Masonic Auditorium, Cleveland)

41vVEZpcwxL
Mars_22
Inventar
#28712 erstellt: 20. Mrz 2023, 20:15
Die ZEIT hat gerade einen Artikel über Rafał Blechacz‘ neues Chopin-Album, und speziell die „spröde“ dritte und letzte Sonate. Weil ich die Aufnahme nicht habe, höre ich meine Pogorelich-Version an, und danach zum Vergleich die Aufnahme von Maria Pires.

amazon.de

amazon.de

Edit: Ein interessanter Vergleich. Pires spielt den angenehmen Chopin, mit führender Melodiestimme und Begleitstimmen. Schön, klar, aber mit der Gefahr, in der Aufmerksamkeit nachzulassen, vulgo wegzudämmern. Nicht so Pogorelich. Bei ihm gibt es selten eine Melodiestimme, und schon garnicht ist der Rest Begleitung. Vielmehr führt der ein Eigenleben, rhythmisch und in der Prononcierung, das die oberste Stimme motiviert und anschiebt. Die Verschränkung ist so, dass ein Hören ohne gleichberechtigtes Mithören der unteren Stimmen nicht möglich ist. Das ist deutlich anstrengender anzuhören. Aber wenn man sich ganz drauf einlässt, ist sehr lohnend. Chopin ist hier kein Salon-Held, sondern ein Grübler mit glücklichen, hellen Momenten.
Wobei dann der Wechsel zurück zu Pires auch deren Verständnis glänzen lässt: Wie einfach es sein kann!

Edit2: Interessant ist auch der Beitrag der Tontechnik zum gewünschten Eindruck: die Pogorelich-Aufnahme bei Sony (bei mir highres-Download) kristallklar, mitunter hart und bei Bedarf dröhnend. Selbstverständlich auch seidig, wenn gewünscht - eben alles was so ein Steinway kann. Anders Pires 2008 bei DG: immer warm, immer wohltönend, etwas zu weich um es dem Stand der Technik oder dem Medium CD anzulasten. Allerdings weiß ich nicht was sie spielt, das Booklet gibt es nicht her.


[Beitrag von Mars_22 am 20. Mrz 2023, 21:12 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#28713 erstellt: 20. Mrz 2023, 23:00
Interessanter Vergleich ... die 3. Chopin-Sonate hab ich auch schon ewig nicht mehr gehört ...

Hier Wein, Weib (Elsa) und Gesang ... Wagner - Lohengrin - Bayreuth 1990. Ich stelle mehr und mehr fest, dass mir die Mitschnitte aus Bayreuth in ihrem direkten und authentischen Charakter (besonders die älteren aus den 1960ern) mehr liegen als geschniegelte Studio-Produktionen. Dazu einen recht schweren, aber gehaltvollen Margaux ... passt zu Wagner !

IMG_4897D
Hörstoff
Inventar
#28714 erstellt: 22. Mrz 2023, 21:09
Aus welchem Holz eine Violine geschnitzt ist, demonstrierte die kürzlich verstorbene Solistin Renate Eggebrecht auf dieser SACD Vol. 5 mit Werken mehrerer KomponistInnen, Troubadisc 2009 - und ließ dabei tief blicken. Eine Weltersteinspielung ist auch dabei.

Höre ich gerade sehr gern in Stereo.

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klutzkopp
Inventar
#28715 erstellt: 22. Mrz 2023, 21:17
Hier läuft mal wieder Alberic Magnard - Erste und Zweite

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Sehr schöne spätromantische Werke. Magnards geringe Bekanntheit ist nicht gerechtfertigt. Wie dies auch für allerlei „Dänen“ gilt.
Hüb'
Moderator
#28716 erstellt: 22. Mrz 2023, 22:19
Magnard war definitiv der Camembert unter den Dänen!
Ich finde ihn sehr hörenswert und alle verfügbaren Gesamtaufnahmen sind gelungen.
Michael_aus_LH
Stammgast
#28717 erstellt: 22. Mrz 2023, 22:36
Hallo, bei mir dreht sich

Gustav Mahler Symphony No. 3 In D Minor
Helen Watts, The London Symphony Orchestra, Boys From Wandsworth School, The Ambrosian Chorus, Georg Solti

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Gruß Michael
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