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Die kontroverse Welt des Kabelklangs/klangliche Empfindungen+A -A |
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Autor |
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kölsche_jung
Moderator |
#5769 erstellt: Gestern, 14:36 | |
ich korrigiere dich ungern, in dem Fall
halte ich aber für angebracht. Ich bin überzeugt, dass da kein "nicht möglich" iS von Unvermögen vorliegt. Ich bin überzeugt, dass auch KKH zu reflektiertem Verhalten in der Lage sind, an diesem speziellen Punkt wollen sie es schlicht nicht. |
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Pigpreast
Inventar |
#5770 erstellt: Gestern, 14:41 | |
Nun ja, hier wird die Trennung von Wollen und Können allerdings etwas unscharf. Zumindest treffen sie keine bewusste Entscheidung darüber, entgegengebrachte Argumente nicht zu begreifen. Die begreifen sie halt einfach nicht. |
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B-Bear
Stammgast |
#5771 erstellt: Gestern, 14:44 | |
In den meisten Fällen hört das Auge mit |
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ZeeeM
Inventar |
#5772 erstellt: Gestern, 14:47 | |
Vor dem Nichtwollen ist man auch trotz aller Reflexion nicht gefeit. Man will eine liebgewonnene Erfahrung nicht aufgeben. Das Belohnungszentrum zu bestrafen kommt nicht gut |
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Pigpreast
Inventar |
#5773 erstellt: Gestern, 15:10 | |
Arthur Schopenhauer wird das Zitat zugeschrieben: "Der Mensch kann wohl tun, was er will, aber er kann nicht wollen, was er will." Mir behagt es nicht, wenn so getan wird, als setzten sich Goldohren hin und schrieben eine Liste wie: "Was ich alles glauben, wissen und verstehen oder nicht verstehen darf, um meine liebgewonnenen Erfahrungen nicht aufgeben zu müssen" und nach dieser Liste bewusst entschieden. Dem ist nach meinem Dafürhalten aber nicht so. Ihr Verstehen/Nichtverstehen folgt keinem Kalkül. Außer vielleicht bei jenen, die bewusste Geschäftsinteressen haben. Denen allerdings dürfte der Irrtum oft sogar bewusst sein und sie lügen einfach. [Beitrag von Pigpreast am 22. Dez 2024, 15:24 bearbeitet] |
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Yamahaphilist
Stammgast |
#5774 erstellt: Gestern, 15:46 | |
Ich war kürzlich bei regionalen HiFi Tagen auf einer Kabel Vorführung nach folgendem Schema, Musikstück wurde angespielt, dann Verstärker aus, Kabel umständlich umgesteckt, Verstärker wieder an, Dauer des jeweiligen Umstöpselns ca 20-30 sec, dann Musik an und nach kurzer Zeit gleiche Prozedur zum nächsten Kabel, von billig nach teuer, immer in der Reihenfolge aber nicht nach zufallsprinzip und mit vorheriger Ansage, inkl.. Preisliste. Dann wurde jeweils moderiert, na, hören Sie den Unterschied,…., das haben Sie jetzt sicher auch gehört…, etc. Soll man sich dann outen, dass man als kompletter Dummy nix gehört hat, außer zu lauter Musik an Fink Borg Episode und getuntem Marantz Amp. Nach kurzer Zeit sind die ersten gegangen, ich konnte zwar auch keine Unterscheide hören, bin aber sitzen geblieben um der Sache eine Chance zu geben, man lernt ja nicht aus. Am Ende waren da tatsächlich einige, die ganz sicher waren erhebliche Unterschiede gehört zu haben. Nun, wir haben alle eigentlich dasselbe oder zumindest das gleiche gehört. Die meisten waren Ü50er, also wohl ähnliche medizinische Gegebenheiten incl. mehr oder weniger ähnliche Sinnesorganalterungen. Im Nachgang konnte ich mir zunächst keinen Reim darauf machen, später dachte ich, dass dies eigentlich nur an unterschiedlicher Verarbeitung bzw. Bewertung des Gehörten im Gehirn liegen könnte, also gar nicht mal die Ohren selber. Diejenigen, die etwas gehört hatten, wirkten seltsam überzeugt, gar nicht mal negativ gemeint, sondern für mich eher überraschend. Ich oute mich hier gern, das ich mir sogar vorgenommen hatte, eine weitere Veranstaltung zu besuchen, um das Phänomen klarer einordnen zu können. Einige studierten nach der Veranstaltung intensiv die Preisliste. Da ich mich gerade frisch verkabelt hatte, aufgrund roter Preisschilder sogar in 4mm, verspürte ich keinen inneren Drang. Fazit war für mich, dass sich alles im Gehirn abspielen muss, daß dieses Phänomen quer durch die anwesenden Personen ging und fast einer Geheimwissenschaft gleich neue Überzeugungen hervorrufen kann. Da es letztlich eine Verkaufsveranstaltung war, man auf mehrere HiFi Läden in der Umgebung hingewiesen wurde, hätte mich im Nachgang sehr interessiert, wieviel Anwesende später tatsächlich zu einer Kaufentscheidung gelangt sind, wirklich spannend. Denn nur ein verkauftes Produkt ist der tatsächliche Überzeugungsnachweis. |
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Pigpreast
Inventar |
#5775 erstellt: Gestern, 16:51 | |
Was du beschreibst, ist doch die klassische kaffeefahrtähnliche Vorführungsveranstaltungen, wie sie auf Messen oder in Highend-Läden immer wieder veranstaltet wird. Im Publikum findet sich dann meist ein buntes Gemisch: Angefangen von den unbeleckten Keine-Unterschiede-Hörern, die sich bedeckt halten, weil sie fürchten, ihr Nicht-Hören könnte als Unfähigkeit entlarvt werden, über die etwas skeptischeren Nicht-Hörer, die ihre Skepsis aus Höflichkeit oder Konfliktscheu zurückhalten, über die, die ihr Unterschiede-Hören lediglich heucheln, weil sie glauben, damit einem Kreis von erlauchten Kennern und Könnern zugerechnet zu werden, bis hin zu denen, deren Suggestibilität große genug ist, dass sie tatsächlich glauben, Unterschiede gehört zu haben. Nicht selten sitzen auch noch vom Veranstalter gedungende Claqueure dabei, die durch ihre "Ah"s und "Oh"s und anschließende Kufabsichtsbekundungen den Rest der Teilnehmer zusätzlich zu den Anpreisungen des Vorführers in die entsprechende Richtung beeinflussen sollen. Letztlich schaut man keinem der Teilnehmer in den Kopf und es bleibt stets offen, wer mit welchem Hintergrund, aus welcher Motivation heraus, geheuchelt oder überzeugt Unterschiede gehört zu haben vorgibt. Und schon gar nicht ist eine solche Veranstaltung geeignet, festzustellen, ob es Unterschiede nun tatsächlich gibt oder nicht. Deshalb werden überall dort, wo es darauf ankommt, Produkteigenschaften oder Wirkungsunterschiede mithilfe von Probanden zu untersuchen, Settings gewählt, die derartige innerpsychische oder gruppendynamische Effekte ausschließen. [Beitrag von Pigpreast am 22. Dez 2024, 17:12 bearbeitet] |
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gst
Inventar |
#5776 erstellt: Gestern, 17:03 | |
[quote="Yamahaphilist (Beitrag #5774)" Fazit war für mich, dass sich alles im Gehirn abspielen muss, daß dieses Phänomen quer durch die anwesenden Personen ging und fast einer Geheimwissenschaft gleich neue Überzeugungen hervorrufen kann. [/quote] Ich glaube, wir hatten sogar in diesem Thread auch schon den Querverweis auf eine Studie der Universität Halle oder so, wo festgestellt wurde, dass das Hirn auch das Ergebnis (die Daten) vom Innenohr überstimmen kann, wenn es ihm zweckmäßig erscheint. Das Hirn spart so Rechen- und Arbeitszeit. Das soll kein Widerspruch zu Yamaphilist, sondern eher eine Ergänzung sein, denn wieviel Verlass ist auf das Ohr besser gesagt Innenohr als Sinnes-Organ , wenn das Hirn die Daten vom Innenohr noch nicht einmal mal ohne eigene Überarbeitung übernimmt. Fraunhofer hat's gezeigt, was geht. Wenn man sich nur darauf einigen kann, dass Musikgenuss neben der Geschmacksfrage auf die technische Ausstattung (meinetwegen mit 1000€ pro m Kabel), auf den Hörraum, auf das Ohr und auf das Gehirn angewiesen ist, kann jeder den Schwerpunkt in der Kette so setzen, dass er glücklich wird. |
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Pigpreast
Inventar |
#5777 erstellt: Gestern, 18:13 | |
Man muss sich von der Vorstellung lösen, das, was das Ohr/Innenohr macht, sei richtig und das Gehirn mache dann etwas daraus, was am Ende ebenso richtig oder aber falsch sein könne. Die elektrischen Nervenimpulse, die das Innenohr aus den zugeführten Schallwellen generiert und die dann vom Hörnerv an den akustischen Kortex der Großhirnrinde geleitet werden, haben grundsätzlich eine ganz andere Qualität als die an verschiedenen Stellen des Gehirns wechselwirkend ablaufenden Prozesse, die unserem inneren Ich dann als akustische Wahrnehmung vorkommen. Das Gehirn überarbeitet die "Daten" aus dem Innenohr nicht, es verarbeitet sie zusammen mit ganz anderen Daten zu dem, was wir letztlich als akustische Wahrnehmung empfinden. Insofern ist auch die Formulierung, das Innenohr könne vom Gehirn "überstimmt" werden, nicht ganz korrekt. Es ist eher so, dass bei der Erzeugung eines Höreindrucks die Gewichtung der unterschiedlichen Daten aus dem akustischen Kortex (wo sie aus dem Innenohr als erstes eintreffen) und den Daten aus den anderen Hirnarealen je nach Situation unterschiedlich ausfallen kann. Und wenn der akustische Eindruck schon "fertig" ist, bevor alle Daten aus dem Innenohr mit eingeflossen sind, werden diese halt vernachlässigt. Man stellt sich das menschliche Gehirn gerne wie einen Computer vor, der über zwei Mikrofone und eine Kamera die Außenwelt aufnimmt und diese Informationen dann wie Audio- oder Videodaten getrennt voneinander im Prozessor verarbeitet und ebenso getrennt voneinander dann in einer Art Kontrollraum dem Ich über einen Monitor und zwei Lautsprecher präsentiert. In Wirklichkeit fließen aber in das, was auf dem imaginären Monitor oder über die imaginären Lautsprecher wiedergegeben wird, die Informationen der jeweils anderen Kanäle (sowie Informationen aus weiteren Kanälen wie Geruchssinn, Berührungssinn usw., kognitive Informationen [= Vorwissen] und Erinnerungen u.v.m.) mit ein. Ein PC zeigt ohne Probleme ein Video und spielt gleichzeitig einen völlig unpassenden Ton dazu ab. Einem funktionierenden Gehirn passiert so etwas nicht. Hier kommt das Bild erst auf die Mattscheibe, der Ton erst über die Lautsprecher, wenn alles als zueinander passend zusammengestellt wurde. Und wenn etwas nicht zusammen passt, wird es halt passend gemacht. Das zu verstehen ist Grundlage, um zu verstehen, warum man auch etwas hören kann, was gar nicht da ist. |
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Yamahaphilist
Stammgast |
#5778 erstellt: Gestern, 22:37 | |
Möglicherweise auch eine Art Konditionierung, man erwartet etwas zu hören und hört es dann auch |
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