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Welche Zukunft hat das gute alte "Hifi-Hobby"?

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flexiJazzfan
Inventar
#654 erstellt: 19. Mai 2021, 13:53
Das ist eine bekannte Redefigur: Wenn jemand sich beschwert, dass er in diffamierender Art und Weise in eine Schublade verortet wird, wird behauptet, er habe es doch selbst verursacht oder sogar gewollt und außerdem sei die die Bezeichnung doch etwas Positives. Dass "Goldohr" in diesem https://en.wikipedia.org/wiki/Soundedit_Festival - Zusammenhang eine ganz andere Bedeutung hat und der Goldohren Award auch kein Karnevalsorden ist, können wir ja noch diskutieren.

Gruß
Rainer
Wish
Stammgast
#655 erstellt: 19. Mai 2021, 14:02
Die Problematik dieser "Goldohren Diskussion" ist doch letztlich die, dass sie in einem Internet Forum (nur Schrift, nothing else!) zu nichts führt. Ist halt was anderes, als wenn man mit 'nem Kumpel vor der Anlage sitzt oder mit dem in einen Hifi-Laden geht.... so wie wir das früher gemacht haben....

Soll heißen: Wenn einer sagt "Ich hör's doch" (ist mir hier auch schon mal passiert, ich tu's auch nie wieder ), gibt es hier mehrheitlich nur zwei Antworten dazu: Entweder meint derjenige, "den Dicksten" (oder Längsten, oder beides) zu haben ODER er fällt in die Kategorie "Schlangenöl-Verkäufer". Beides dient letztlich hier nur der Bespassung....

Von daher sollte man sich nicht per doppeltem Blindtest belegte Äußerungen der Kategorie "Ich hör's doch" hier tunlichst verkneifen..... wer mag/meint, kann es ja trotzdem hören.... zumindest heimlich....

Wie gesagt: In so einem Forum finde ich diese Herangehensweise inzwischen durchaus sogar nachvollziehbar. Wer lediglich "technische Probleme" hat, egal welcher Art, dem wird hier immer kompetent weiter geholfen, alleine dafür lohnt es sich hier. Das muss man halt mehr als "Handwerker Forum" (verstopfte Abflüsse etc.) betrachten...

Die "Emotion", die mit Hifi m.E. eben auch verbunden ist, muss man dann halt woanders ausleben.....



[Beitrag von Wish am 19. Mai 2021, 14:03 bearbeitet]
8erberg
Inventar
#656 erstellt: 19. Mai 2021, 14:15
Hallo,

Emotion lässt sich schlecht mit einem Mess-Schrieb ermitteln.

Ein technisches Thema erfordert immer technisches herangehen.

Das Ohr ist halt kein technisches Messinstrument sondern die akustische Wahrnehmung geht beim Menschen immer erst durch den Denkkasten und der mogelt halt. Ja, ist so.
Sonst landen wir hier noch tatsächlich bei "informierten Aufklebern", Kristallen oder Tachyonen... es reicht doch schon der Kabelmist.

Wer da anderer Meinung ist: es gibt "kompetente Fachforen" die sich solchen "Problemen" widmen und - wie ein Wunder auch - entsprechende Fachleute haben die gerne helfen.

Peter
paul1
Inventar
#657 erstellt: 19. Mai 2021, 14:48

frank60 (Beitrag #653) schrieb:

Pigpreast (Beitrag #612) schrieb:
Auch wenn ich auf Konzerten und Festivals interessehalber immer auch mal beim Mixer vorbei schaue und von dort probehöre, ich bleibe dabei: Es kann dabei vorkommen, dass mir der Gedanke kommt: "Die Klangqualität ist ja fast so gut wie bei mir an der Anlage"

Der Gedanke kam mir eigentlich nie, allein schon, weil man die Lautstärken beim Konzert schwer mit denen zu Hause vergleichen kann. Eher kam mir der Gedanke, und das sehr oft: "so muß es klingen". Es hat eben Jeder seine Vorlieben, der Eine steht am liebsten direkt an der Bühne in der Mitte, der Andere am Mixer ...,


Also ich weiß nicht. Ich war zwar bis jetzt auf nicht so vielen Konzerten aber auf ein paar schon (zum Beispiel Chris Rea oder Night of the Proms) Dabei hatte ich stets das Gefühl zu Hause hört sich das besser an, auch bei Live Aufnahmen. Entweder bin ich verdorben oder die Akustik beim Live Konzert war besch....Die Live Aufnahmen für zu Hause werden wahrscheinlich völlig anders aufgenommen oder abgemischt als beim Konzert. Außerdem hört man ja auch über andere Lautsprecher.
flexiJazzfan
Inventar
#658 erstellt: 19. Mai 2021, 15:15
@ Wish
Vielen Dank für Deinen Beitrag, der von echtem Pragmatismus zeugt.

Es ist doch aber erstaunlich, wenn man in einem riesigen Forum, das sich Hifi – Forum nennt, die Frage stellt „Welche Zukunft hat das Hifi Hobby ?“ die absurdesten Abwege beschritten werden.
Da gibt es die 140 dB Livekonzerte, mit Kopfhörern tanzende Kinder, das Bassgewitter im Kleiderschrank, die junge Generation, die Musik nur nebenbei hört, der Fender Bassgitarrenverstärker, die PA Anlage im Wohnzimmer , bloß nix mit „audiophil“ bloß nix mit CD’s , jeder nach seinem Geschmack, ist doch egal mit welchen Geräten, Hauptsache es macht Freude. Das sind zwar alles Beiträge, die das Thema „wie macht Musik Spaß“ umkreisen, sagen aber irgendwie nichts über Hifi als Hobby jetzt und in Zukunft.

Peter mahnt ein „technisches Herangehen“ an das Thema an, o.K. das ist aber genau das Gegensätzliche zum „live feeling Erleben“ .

Ich kann hier auch einbringen, was ich will, es ist offenbar immer total unpassend. Diejenigen die sich als die „Holzohren“ ironisch bezeichnen, wissen offenbar nicht so recht, ob sie Hifi überhaupt als Hobby haben oder eher „über Hifi lästern“ als Hobby haben . Es könnte natürlich sein, dass das die eigentliche Zukunft des Hifi Hobbys ist: Sich in Foren über vergangene Formen des Musikhörens austauschen.

Gruß
Rainer
megaharry
Stammgast
#659 erstellt: 19. Mai 2021, 15:22
Um mal auf die Ursprungsfrage zurückzukommen, ich denke es wird auch in Zukunft Leute geben die sich eine "bessere" Anlage kaufen wobei der Trend in eher kompaktere Sachen geht wie ich im Lyngdorf-Stammtisch gerade sehe
.
Es wird aber auch immer Leute geben die damit nicht zufrieden sind, die einen werfen es dann auf den Müll, die anderen überlegen sich was man damit machen kann und die noch anderen gehen zum Voodopriester.

Ich habe für mich mehrere Varianten beim Musikhören:
Es gibt Aufnahme die sehr schön gemacht sind mit vielen Details die man bei den Instrumenten heraushören kann, die höre ich gerne über die Stereo-Anlage mit Raumkorrektur damit wirklich alles passt.
Wenn etwas "Schmackes" fehlt nimmt man die Bassfilter dazu, dann bekommt man ein "Live-feeling" bei moderater Lautsärke, das kann ich dann auch jeden Tag hören ohne einen Gehörschaden zu bekommen.
Und dann gibt es noch die schwierigen Fälle, z.B. Meat Loaf, war auf dem Konzert wild und krachig, die CD flach aufgenommen einfach nur ein Graus, die spiel ich über den AV-Receiver mit einem der DSP -Programme ab, sprich einen passenden Raum mit Nachhall usw. und auf einmal das Gefühl wie früher.
Ansonsten mag ich auch gerne mal ein Konzert von der BD, da ist man ja mitten drin.

Was ist für mich entscheident ? Ganz einfach, ob ich das gut finde und mir Spaß macht.

Uns sonst: God save the Voodoopriester, sonst hätten viele ja gar nichts um hier den Tag zu verbringen
roger23
Inventar
#660 erstellt: 19. Mai 2021, 16:00
Auch wenn ich dafür keine Zeit habe - ich finde den diy-Aspekt super spannend. Insbesondere dann, wenn man damit auch mal etwas "Fortschritt" machen kann...

Beispiel: Schauen, wie weit man mit einem Raspberry, Beocreate und selbstgebauten Zweiwegeboxen kommt. Auch unter Einbeziehung der Raumakustik, ggf mit Mikro selber Einmessen - wäre das, was ich machen würde, wenn ich nicht noch lieber einfach Musik hören würde...
Beaufighter
Inventar
#661 erstellt: 19. Mai 2021, 16:04
Das Hobby HiFi hat ne große Zukunft. Das lese ich hier sehr gut raus.
frank60
Inventar
#662 erstellt: 19. Mai 2021, 16:17

paul1 (Beitrag #657) schrieb:
...

Das mag vielleicht auch daran liegen, daß ich in diesem Leben wohl kein Chris Rea Konzert aufsuchen werde.
Zu berücksichtigen wäre zudem, daß die allermeisten Live Alben mit Sicherheit auch für Tonträger nachbearbeitet sind und sich dementsprechend nicht mehr so wie vor Ort anhören. Das hat sicher auch Anhänger, nur authentisch ist es dann nicht mehr.
Ein ganz typisches Beispiel sind, oder besser zu jener Zeit, waren die Revolting Cocks. Die Wucht, die Live auf den Besucher hereingebrochen ist, läßt sich meiner Meinung nach zu Hause einfach nicht reproduzieren, obwohl ihr Live Doppelalbum für meinen Geschmack zu den besseren gehört.

@Beaufighter Da bin ich mir nicht so sicher. Ich bin in meinem Job tagtäglich in den Heimstätten der verschiedensten gesellschaftlichen Schichten, wirkliche HiFi Anlagen sind im Laufe der Jahre immer seltener geworden.
Pigpreast
Inventar
#663 erstellt: 19. Mai 2021, 16:52

frank60 (Beitrag #653) schrieb:

Pigpreast (Beitrag #612) schrieb:
Auch wenn ich auf Konzerten und Festivals interessehalber immer auch mal beim Mixer vorbei schaue und von dort probehöre, ich bleibe dabei: Es kann dabei vorkommen, dass mir der Gedanke kommt: "Die Klangqualität ist ja fast so gut wie bei mir an der Anlage"

Der Gedanke kam mir eigentlich nie, allein schon, weil man die Lautstärken beim Konzert schwer mit denen zu Hause vergleichen kann.

Dann warst Du der falsche Adressat für meinen Post, weil ich Deinen der falschen Diskussion zugeordnet habe. Es ging darum, was damit gemeint sein soll, wenn jemand sagt, seine Anlage klinge wie live. Und da sehe ich es wohl nicht viel anders als Du. Man kann einzelne Aspekte von HiFi- und Live-Sound miteinander zu vergleichen versuchen, aber letztlich sind und bleiben es zwei Paar Stiefel.
Wish
Stammgast
#664 erstellt: 19. Mai 2021, 16:56

flexiJazzfan (Beitrag #658) schrieb:
Das sind zwar alles Beiträge, die das Thema „wie macht Musik Spaß“ umkreisen, sagen aber irgendwie nichts über Hifi als Hobby jetzt und in Zukunft.


Nun, man wird wohl auch weder in diesem Forum geschweige denn in diesem Thread eine Antwort auf die Frage bekommen. Das war bei der Themenerstellung eigentlich schon klar.....

Solche Themen lässt man hier gerne so lange laufen, bis sie eines Tages mal "ausufern" bzw. ins Persönliche abdriften und dann setzt ein Moderator ein Schloss davor, aus die Maus. Denke da vergleichsweise an diesen legendären Thread "Was klingt besser: Vinyl oder CD?" Auch da hatte jeder seine eigene "Philosophie", ohne dass die Frage am Ende allgemeinverbindlich hätte beantwortet werden können. War aber auch nicht Ziel der Übung...

So ähnlich läuft das doch hier. Da hat jedes Tierchen sein Pläsierchen.

Auch ich habe meines. Und das besagt: Wenn man sich anschaut, wie sich Musik vom physischen Tonträger in Richtung Download/Streaming entwickelt hat, wenn man sich anschaut, dass Musik heute primär über das Smartphone konsumiert wird und wenn man sich anschaut, dass die Musik eben auch primär fürs Smartphone produziert wird, dann braucht man sich über "HiFi von früher" heute nicht mehr ernsthaft unterhalten. Der "Weg" ist vorgezeichnet, die Welt verändert sich nun mal und die "Driver" der Geschichte (im Falle von Rock/Pop sind das nun mal primär Jugendliche) haben heute genügend andere Interessen oder meinetwegen auch Verpflichtungen, als dass sie sich ernsthaft mit anspruchsvollen Hifi-Gerätschaften beschäftigen müssten.

Und womit? Mit Recht. Wenn ich mir mal vorstelle, ich hätte in meinem Leben nur den musikalischen Output der letzten 20 Jahre mitbekommen, dann würde mich das Thema Hifi auch nicht mehr interessieren. Für was denn? Also zumindest nicht für "Klang", allenfalls noch für Funktionalität. Diese Möglichkeiten sind durch den technischen Fortschritt definitiv gewachsen, das will ich nicht abstreiten.

Von daher sage ich mal: passt so. So wie "früher" wird's nicht mehr, muss ja auch nicht. Wer mag, wird immer noch anspruchsvolles Hifi (unter dem klanglichen Aspekt) finden, sei es neu oder auch gebraucht, inwieweit das für heutige Veröffentlichungen noch "lohnt", muss dann jeder für sich selbst entscheiden....



[Beitrag von Wish am 19. Mai 2021, 17:17 bearbeitet]
Pigpreast
Inventar
#665 erstellt: 19. Mai 2021, 17:23

frank60 (Beitrag #662) schrieb:

paul1 (Beitrag #657) schrieb:
...

Zu berücksichtigen wäre zudem, daß die allermeisten Live Alben mit Sicherheit auch für Tonträger nachbearbeitet sind und sich dementsprechend nicht mehr so wie vor Ort anhören.

Was heißt denn "nachbearbeitet" und "nicht mehr so wie vor Ort"? Hast Du Dir mal den Mittschnitt eines Livemischpultes im Studio oder zu Hause angehört? Da hört sich von Anfang an nichts an wie "vor Ort".


Das hat sicher auch Anhänger, nur authentisch ist es dann nicht mehr.

Authentisch i. e. S. kann der Klang gar nicht sein. Wenn man diesen Eindruck hat, heißt das lediglich, dass die Bemühungen, durch die Bearbeitung des Rohmaterials diesen Eindruck zu erzeugen, erfolgreich waren.
mcleod1689
Hat sich gelöscht
#666 erstellt: 19. Mai 2021, 17:24
Wozu brauche ich CDs und eine fette Anlage, wenn ich mit Kopfhörer und Streaming über Handy qualitativ keine (CD vs. Streaming) bzw. kaum (Kopfhörer vs. Anlage) machen muss? Ja, die Anlage ist ein anderes, meinethalben besseres Erlebnis, aber auch wesentlich teurer und aufwändiger. Selbst wenn ich den Schritt zu einer kleinen Anlage machen würde (werde), glaube ich nicht, dass ich nochmal den Schritt zurück zur CD oder gar Vinyl machen würde. Wozu? Der einzige valide Grund für mich wäre, dass ich damit evtl. die Bands umfänglicher unterstützen kann, aber sonst?
Allerdings merke ich auch, dass ich offenbar zu gerne Musik höre, um wirklich Hifi begeistert zu sein. Dennoch sehe ich das als mein Hobby, auch wenn ich meinen Krams irgendwann zusammen habe und froh darüber bin. Kann ich mich mehr um die Musik kümmern.


[Beitrag von mcleod1689 am 19. Mai 2021, 17:26 bearbeitet]
onkel_böckes
Inventar
#667 erstellt: 19. Mai 2021, 17:32
Ich finde das ist wesentlich breiter und vielfältiger geworden als Früher.

Gute Wiedergabe ist Heute wesentlich günstiger möglich und die Vielfalt und Verfügbarkeit von Musik ist wesentlich besser geworden.
Junge unbekannte Musikschaffende erreichen viel schneller und einfacher als in der alten Zeit ihre Hörer.
Ich find es fantastisch was Heut möglich ist.
Sockenpuppe
Gesperrt
#668 erstellt: 19. Mai 2021, 17:35

Wish (Beitrag #664) schrieb:
So wie "früher" wird's nicht mehr...


Wäre ja auch ein eklatanter Rückschritt, oder?

mit frdl. Gruß


[Beitrag von Sockenpuppe am 19. Mai 2021, 17:36 bearbeitet]
Steven_Mc_Towelie
Inventar
#669 erstellt: 19. Mai 2021, 17:46

onkel_böckes (Beitrag #667) schrieb:

......Ich find es fantastisch was Heut möglich ist.

Absolute Zustimmung zu Deinem ganzen Text!

mcleod1689
Hat sich gelöscht
#670 erstellt: 19. Mai 2021, 17:49
Aye.
Beaufighter
Inventar
#671 erstellt: 19. Mai 2021, 18:04
Gibts nicht mal ne Abstimmung ob das Hobby noch Zukunft hat?
8erberg
Inventar
#672 erstellt: 19. Mai 2021, 18:10
Hallo,

allerdings: ich schließ im Sommer meinen Bluetooth-Sender an den Verstärker - leg ne Platte auf und kann sie im Garten auf der Terrasse hören.

Auch für ne Fete wird ne Playlist zusammengestellt die via WLAN im WoZi über die Hifi-Boxen und draussen über Blauzahn abgespielt wird.

Die Blauzahn-Dinger klingen wie gute Mittelklasse-Lautsprecher aus den 80er-Jahren. Ist kein Tiefbass und kein Highend aber es läuft dann auch meist (wenn auch gute) leichte Mucke. Es müssen ja keine kleinen Brüllwürfel ausse Grabbeltheke sein, es gibt inzwischen verdammt viel Gutes für vergleichbar wenig Geld.

Peter
onkel_böckes
Inventar
#673 erstellt: 19. Mai 2021, 18:13
Warum sollte es den keine Zukunft haben?
Nachwuchs ist genug da und die welche eine leidenschaft für ihre Musik entwickeln und beibehalten werden auch sich entsprechende Geräte kaufen.

Und dann kommen noch die Trends dazu.
So wie die Vinyl Geschichte, für die Wiedergabe eher fragwürdig aber halt Trend.
Bandmaschienen und auch Tapes seit einiger Zeit auch am aufkommen.
Da brauchst dir keine Sorgen um Zukunft zu machen.
mcleod1689
Hat sich gelöscht
#674 erstellt: 19. Mai 2021, 18:15
Der Black Metal Enthusiast bestellt auch gerne mal Kassetten.
paul1
Inventar
#675 erstellt: 19. Mai 2021, 18:28

mcleod1689 (Beitrag #674) schrieb:
Der Black Metal Enthusiast bestellt auch gerne mal Kassetten. :D


Jau, auf so einem alten riesigen Ghettoblaster hört sich das wahrscheinlich am Besten an. Nicht schön aber laut.
mcleod1689
Hat sich gelöscht
#676 erstellt: 19. Mai 2021, 18:37
Richtig, bloß nicht schön.
DJ_Bummbumm
Inventar
#677 erstellt: 19. Mai 2021, 19:44
Janus-Kopf Fortschritt:
immer sind Verluste zu beklagen.
Man hat sich mühevoll eingearbeitet, Zeit und Geld geopfert und zack, kommt eine Innovation um die Ecke und der Vorsprung ist dahin oder zumindest deutlich geschmolzen.
Ob Röhre/Transistor, Riemen/Direktantrieb, Analog/Digital, immer lacht am Ende die Masse der unwissenden Konsumenten.
Beim Sammeln vom Tonträgern ist das Streaming ein ähnlicher Gleichmacher.
Man kann sich noch trotzig was zusammenfantasieren mit "Stil" und "Seele" und so, aber allen Beteiligten ist klar, dass der Lack ab ist.

BB
Pigpreast
Inventar
#678 erstellt: 19. Mai 2021, 20:04

flexiJazzfan (Beitrag #658) schrieb:
Es ist doch aber erstaunlich, wenn man in einem riesigen Forum, das sich Hifi – Forum nennt, die Frage stellt „Welche Zukunft hat das Hifi Hobby ?“ die absurdesten Abwege beschritten werden.

Die Abwege mögen absurd scheinen, ich aber sehe darin im Anfang meist nur einen Versuch, sich dem jeweils anderen verständlich zu machen. Und wenn es nicht verstanden wird, wird es halt vertieft. Erst so entstehen Abwege.

Es ist halt auch schwierig, wenn auf der einen Seite jene stehen, die unumwunden zugeben, dass Ihr eigentliches Hobby nicht HiFi, sondern Musik ist, dessen Bestandteil aber nichtsdestotrotz der Umgang und das Befassen mit Gerätschaften ist, die immerhin zum erklärten Themenkomplex des HiFi-(!)-Forums gehören - und auf der anderen Seite jene, für die HiFi ohnehin nur dann HiFi ist, wenn es so betrieben wird, wie sie es sich selbst anno dunnemals erschlossen haben. Da kann jeder den anderen herrlich missverstehen und ihm unterstellen, er bringe nicht die nötige Ernsthaftigkeit mit, um sein Betreiben als Hobby zu bezeichnen oder andersherum, es ginge ihm doch gar nicht um Musik, sondern darum, sich mit teurem Geraffel vom ignoranten Pöbel abzusetzen und trauere dem Verschwinden bestimmter Gerätschaften vom Markt lediglich dergestalt nach, dass ihm damit auch die Möglichkeit der gegenseitigen Statusdemonstration abhanden komme.

Letztlich steckt in beidem wahrscheinlich ein Fünkchen Wahrheit (was auch auch von der jeweiligen Perspektive abhängt) und doch halte ich beides gleichermaßen für Quatsch. Letztlich sollte man es einfach vermeiden, den eigenen Erfahrungshorizont als Maßstab zu nehmen und jeden Widerspruch als Versuch zu deuten, jemand wolle einem ans Bein pinkeln.


Das sind zwar alles Beiträge, die das Thema „wie macht Musik Spaß“ umkreisen, sagen aber irgendwie nichts über Hifi als Hobby jetzt und in Zukunft.

Wenn man will, kann man da schon etwas zum Thema heraus lesen. Man muss sich dafür allerdings auch mal von seiner eigenen engen Vorstellung vom Hobby HiFi zumindest für den Moment ein wenig lösen und und ein echtes Interesse dafür aufbringen, wie andere das Hobby sehen.
Ingor
Inventar
#679 erstellt: 19. Mai 2021, 20:12
Hobby meint doch, dass man sich intensiv mit etwas beschäftigt. Es wird immer Menschen geben, die sich für eine gute Musikwiedergabe interessieren. Nur ist der Weg dank moderner Technik sehr kurz. Anders als in der immer wieder gern zitierten analogen Zeit, muss man sich keine großen Gedanken machen. 2 Lautsprecher eines bekannten Herstellers, eine digitale Signalquelle und ein Verstärker. Fertig. Diese Qualität war mit Revox, Thorens und Co. nie erreichbar. Und bevor jetzt wieder von den unheimlich tollen analogen Zeiten geschwurbelt wird. Gerade mal wieder mein Revox B-77 MK II angeworfen. Ich weiß, von was ich schreibe. Ich empfehle zum Qualitätsvergleich nicht die letzte Scheibe von Metallica, sondern z.B. ein Klavierkonzert von Beethoven. Dann hört man die Schwächen von Tonband und Plattenspieler, und den Grund warum das früher ein Hobby sein konnte. Wie froh war man, wenn die Aufnahme weitestgehend so klang, wie das Original und der Plattenspieler auch am Ende der Platte noch vernünftig abtastete. Heute alles kein Thema. Was soll man sich also noch groß mit der Technik abmühen? Einfach Musik hören.
frank60
Inventar
#680 erstellt: 19. Mai 2021, 20:25

onkel_böckes (Beitrag #673) schrieb:
...

Vielleicht bin ich nur in der falschen Gegend unterwegs, man weiß es nicht, aber immerhin umfaßt das Gebiet, wo ich arbeite, sehr viel Landfläche und einige Städte. Und da ist nicht allzu viel mit Nachwuchs, HiFi Equipment nur in wenigen Wohnungen zu finden, gerade bei allen Generationen unter 50. Wenn überhaupt mal etwas halbwegs machbares, dann ein AV Receiver mit winzigen Satteliten günstiger Machart + Subwoofer, um die Riesenglotze an der Wand zu unterstützen. Wiedergabegeräte sind noch seltener zu sehen. Mag sein, daß es da auch regionale Unterschiede gibt.
onkel_böckes
Inventar
#681 erstellt: 19. Mai 2021, 20:59
Ja eben, du stellst es schon richtig fest.
Früher wie Heute hat ein großteil der Menschen keine passion für eine "bessere" Musikwiedergabe.
In der alten Zeit stand in den meisten Haushalten solch ein furchtbarer Musikkompaktanlage im Riegeldesing aus Kunststoff, in den 90ern sind dann diese Billig bling bling Minianlagen mit CD Wechsler und bunter Beleuchtung aufgekommen.

Das Hifi was viele Heute so vergöttern, haben sich viele nicht leisten wollen oder können.

Und gegenüber der hässlichen Kompaktanlagen aus 80ern etc. sind die Heutigen AVR selbst mit günstigen Lautsprechern wesentlich besser.
Und meine Sonos Play 1-5 schon richtig gut im vergleich.

Die sichtweise ist ein trugschluss der "früher war alles besser"
Sicht, stimmt aber nicht.
Das feine Hifi konnte sich der Ottonormal Arbeiter nicht leisten und muste lange sparen für gute Geräte und für gute Lautsprecher war meist nicht mal Platz.
Da ist es Heut wesentlich besser
Pigpreast
Inventar
#682 erstellt: 19. Mai 2021, 21:18
Ich sehe es genauso. Ich frage mich sowieso, warum die Vorstellung, früher wäre HiFi als Hobby flächendeckend betrieben worden, ausgerechnet unter jenen verbreitet ist, die auch noch erhöhte Ansprüche daran stellen, wann die Definition von "HiFi als Hobby" überhaupt als erfüllt anzusehen ist.


[Beitrag von Pigpreast am 19. Mai 2021, 23:19 bearbeitet]
srabu
Inventar
#683 erstellt: 19. Mai 2021, 22:09

flexiJazzfan (Beitrag #649) schrieb:
Gehörbildung ist im Übrigen ein Bestandteil des Musikstudiums. Soll ich auch jetzt noch Hören lernen ha, ha, ha ...

Stimmt Rainer. Wenn du selbiges abgeschlossen hättest, dann wüsstest du auch, das es dabei um eine Vorbereitung auf das Punktdiktat geht, und nicht um Hifi
Burkie
Inventar
#684 erstellt: 19. Mai 2021, 22:26

onkel_böckes (Beitrag #681) schrieb:

Die sichtweise ist ein trugschluss der "früher war alles besser"
Sicht, stimmt aber nicht.
Das feine Hifi konnte sich der Ottonormal Arbeiter nicht leisten und muste lange sparen für gute Geräte und für gute Lautsprecher war meist nicht mal Platz.
Da ist es Heut wesentlich besser



Hallo,

so sehe ich es auch.
Heutzutage bekommt man kleine Kompaktanlagen mit kleine tiefen Regalboxen, die erstaunlich gut klingen.

Wagt man gedanklich den Schritt zu einer Kino-Sound-Anlage (5.1-Surround-Sound), so bekommt man kostenlos Einmessung dazu, was den Sound im Wohnzimmer erst richtig gut macht.

Wegen digital, wird die Klangqualität jeweils vor Ort nur durch die Kopfhörer oder Lautsprecher begrenzt, nicht aber mehr über das Transportmedium, welches heute digitales Streaming, Speicherkarte o.ä. ist, und früher das sorgfältig eingemessene und ausgesteuerte Kassetten-Band war.

Viele Kenntnisse, die man sich früher in den 70ern oder 80ern angeeignet hatte, sind heute obsolet.

Mir macht das Hobby als Konsument Spaß, um die Klangqualität verschiedener Ausgaben eines Lieblingsalbums zu "erforschen".

Und als aktiver Erzeuger von Aufnahmen, Aufnahmen von Konzerten, oder auch von Naturklängen wie Vögeln oder von Zivilisationsklängen wie Autos oder U-Bahnen in Stereo und Surround aufzunehmen und abzumischen.

Die heutige Technologie macht das ziemlich einfach, wenn man in den 80ern oder 90ern mit Kassettenrekordern und Tonbändern gelernt hat.


Grüße


[Beitrag von Burkie am 19. Mai 2021, 22:26 bearbeitet]
megaharry
Stammgast
#685 erstellt: 19. Mai 2021, 23:05

frank60 (Beitrag #680) schrieb:

onkel_böckes (Beitrag #673) schrieb:
...

Vielleicht bin ich nur in der falschen Gegend unterwegs, man weiß es nicht, aber immerhin umfaßt das Gebiet, wo ich arbeite, sehr viel Landfläche und einige Städte. Und da ist nicht allzu viel mit Nachwuchs, HiFi Equipment nur in wenigen Wohnungen zu finden, gerade bei allen Generationen unter 50. Wenn überhaupt mal etwas halbwegs machbares, dann ein AV Receiver mit winzigen Satteliten günstiger Machart + Subwoofer, um die Riesenglotze an der Wand zu unterstützen. Wiedergabegeräte sind noch seltener zu sehen. Mag sein, daß es da auch regionale Unterschiede gibt.


Also wenn ich auf den Hifi-Messen ungefähr drölf millionen Hersteller sehe scheint sich das irgendwie zu lohnen, selbst wenn ein Großteil der Hersteller entfällt wären immer noch genug da.
Beaufighter
Inventar
#686 erstellt: 20. Mai 2021, 02:39

Pigpreast (Beitrag #682) schrieb:
Ich sehe es genauso. Ich frage mich sowieso, warum die Vorstellung, früher wäre HiFi als Hobby flächendeckend betrieben worden, ausgerechnet unter jenen verbreitet ist, die auch noch erhöhte Ansprüche daran stellen, wann die Definition von "HiFi als Hobby" überhaupt als erfüllt anzusehen ist.


Hmm? Die Definition HiFi ist natürlich kein Hobby. Musik, technische affinität und auch eine Sammelleidenschaft. Das sind große Felder dieses Hobbys.

Dieses Hobby wird immer gepflegt werden. Fragt sich nur von wie vielen. Es soll ja auch noch Briefmarken Sammler geben. Und selbst das ist ein Hobby.
Rascas
Inventar
#687 erstellt: 20. Mai 2021, 03:15
So lange es Musik gibt wird man sie in irgendeiner Form hören wollen… Und jede Form von Beschäftigung damit kann als Hobby bezeichnet werden, so lange es aus Spass geschieht.

Das ist ein verdammt breites Feld, Und genau das macht es ja auch aus…

Wem Musik dagegen egal ist und es nur „billigend in Kauf nimmt“, dass sienebenbei läuft, für den ist es eben kein Hobby.

So schwer ist eine Definition meines Erachtens gar nicht. Um die Zukunft von HiFi mache ich mir wenig Sorgen, auch wenn die Mittel, das zu erreichen, sich naturgemäss verändern werden.

Dabei wird es auch immer „rückwärts“ gerichtete Interessen in allen Variationen geben, die das Hobby so betreiben, wie sie es als „ das gute alte HiFi-Hobby“ verstehen. Aber auch das versteht jede Generation anders… Und die einen nehmen dafür alten Kram und andere eben Neuen. Das Hobby ist und darf für jeden anders sein. Das ist das Schöne daran.

Eine „Hobby-Polizei“ gibt es ja zum Glück nicht (auch wenn hier manchmal der Eindruck entsteht…).
Rufus49
Stammgast
#688 erstellt: 20. Mai 2021, 05:16
Schon interessant, dass man sich heutzutage Musik sehr einfach online und dazu noch in guter Qualität ins Wohnzimmer holen kann - die Masse der Leute müsste somit wunschlos glücklich bedient sein. Von einem "Hobby" Hifi kann allerdings hierbei keine Rede mehr sein.

Ein alter Spruch lautet "ein richtiges Hobby kostet immer Geld und Zeit für eine persönliche Leidenschaft".

Vielleicht ist es nur so zu erklären, dass plötzlich wieder das uralt Medium "Schallplatte" aufkommt und hierfür auch noch viel Geld investiert wird. Ist das nur eine Trotzreaktion gegenüber der absoluten Digitalisierungsoffensive oder der Wunsch nach der gute alten Zeit, also Musikhören in möglichst guter Qualität tatsächlich noch eine Herausforderung war?
net-explorer
Inventar
#689 erstellt: 20. Mai 2021, 05:34
Meiner Ansicht nach hat die Wertung des Höreindrucks "effektiv live" überhaupt nichts mit HIFI zu tun.
Das sind zwei Welten, die nebeneinander her existieren, und ihrer Art nach nicht einmal miteinander konkurrieren.

Die Musikkonserve ist entsprechend ihren typischen Erfordernissen herzustellen, und da sind wir uns doch weitgehend einig, dass die Hersteller hier sehr häufig nicht das mögliche Optimum erreichen, aus welchen Gründen auch immer.

Ebenso haben wir bei Live-Performance nicht immer die akustisch optimalen Voraussetzungen, was sich logischerweise negativ auf die gehörte Qualität auswirkt, während möglicherweise das gegebene Ambiente einem wiederum ein sehr gutes Gefühl vermittelt. Manchmal erachten die Besucher/Zuhörer die Aufführung aus eben diesem Grund trotzdem für gelungen!

Dagegen kann man unter akustisch hervorragenden Umständen gehörte Musik durchaus mit dem vergleichen, was die heimische Stereo-Anlage einem liefert. Der Vergleich ist ja erlaubt, basiert er doch auf dem akustischen Höreindruck, dem Gehörten, beider "Musikaufführungen".
Letztlich hört der Mensch die Musik, und kann für sich durchaus beides vergleichen, ohne dass es jemals möglich wäre, diese persönliche Sicht auf andere übertragen zu können (auch wenn viell. manche derselben Meinung sind!).

Jetzt bitte nicht "Wertung" und "Höreindruck" miteinander verwechseln!
smartysmart34
Stammgast
#690 erstellt: 20. Mai 2021, 06:06

mcleod1689 (Beitrag #666) schrieb:
Wozu brauche ich CDs und eine fette Anlage, wenn ich mit Kopfhörer und Streaming über Handy qualitativ keine (CD vs. Streaming) bzw. kaum (Kopfhörer vs. Anlage) machen muss?


Also ich spiele zwar auch mit dem Gedanken, mir mal wieder ordentliche Kopfhörer zu kaufen, aber ich kann Musik nur dann richtig genießen, wenn ich sie auch spüren kann. Dafür brauche ich keine Konzert-Lautstärke, es reicht schon, wenn der Bass bei gehobener Zimmerlautstärke leicht das Parkett vibrieren lässt. Gehört für mich einfach dazu und das vermisse ich immer schrecklich über Kopfhörer.

Aber mir ist natürlich klar, dass das nur ich bin. Annere sin onnerschd. ;-)

Grüße,
Martin
8erberg
Inventar
#691 erstellt: 20. Mai 2021, 06:45

net-explorer (Beitrag #689) schrieb:
Meiner Ansicht nach hat die Wertung des Höreindrucks "effektiv live" überhaupt nichts mit HIFI zu tun.
Das sind zwei Welten, die nebeneinander her existieren, und ihrer Art nach nicht einmal miteinander konkurrieren.

Die Musikkonserve ist entsprechend ihren typischen Erfordernissen herzustellen, und da sind wir uns doch weitgehend einig, dass die Hersteller hier sehr häufig nicht das mögliche Optimum erreichen, aus welchen Gründen auch immer.

Das Ding soll sich verkaufen



Ebenso haben wir bei Live-Performance nicht immer die akustisch optimalen Voraussetzungen, was sich logischerweise negativ auf die gehörte Qualität auswirkt, während möglicherweise das gegebene Ambiente einem wiederum ein sehr gutes Gefühl vermittelt. Manchmal erachten die Besucher/Zuhörer die Aufführung aus eben diesem Grund trotzdem für gelungen!

Dagegen kann man unter akustisch hervorragenden Umständen gehörte Musik durchaus mit dem vergleichen, was die heimische Stereo-Anlage einem liefert. Der Vergleich ist ja erlaubt, basiert er doch auf dem akustischen Höreindruck, dem Gehörten, beider "Musikaufführungen".

Das wäre doch eher zufällig...


Letztlich hört der Mensch die Musik, und kann für sich durchaus beides vergleichen, ohne dass es jemals möglich wäre, diese persönliche Sicht auf andere übertragen zu können (auch wenn viell. manche derselben Meinung sind!).

Jetzt bitte nicht "Wertung" und "Höreindruck" miteinander verwechseln!
smartysmart34
Stammgast
#692 erstellt: 20. Mai 2021, 06:59
Um vielleicht auch noch was zur Frage "Hifi als Hobby" zu schreiben:

Ein Hobby kann ja viele Facetten haben:
Angefangen von dem Versuch, die beste Technik haben zu wollen (kaufen oder selber bauen), über das Sammeln der eigentlichen Inhalte (CDs, Schallplatten, Musikrichtungen, Künstler, Albenpressungen...) bis hin zum rein emotionalen genießen von Musik als solcher.
Was für mich immer die Frage ist: Ist für mich Musik nur eine Hintergrundbeschallung (bezeichne ich immer gerne als "Fahrstuhlmusik hören") oder höre ich bewusst Musik.

Und das ist nicht mal eine Generationenfrage, auch wenn man heute den Eindruck gewinnt, dass die Jugend durch Streamingdienste zum Schnell-Konsument von Playlists geworden ist. Das war doch vor 40 Jahren kaum anders. Da kursierten hunderte Mix-Tapes. Was war das anderes als eine Playlist mit damaligen Mitteln? Auch da wurden Stücke aus dem Zusammenhang ihres Albums heraus, zwischen andere Lieder gequetscht. Und das ist - je nach Anwendungsfall - ja vielleicht mal ganz praktisch.
Ich sehe das an meiner Lebensgefährtin, die unwesentlich jünger ist als ich (also gleiche Generation). Sie ist jemand, der beim Betreten der Wohnug entweder Radio oder TV einschaltet. Hintergrundberieselung. Dabei ist ihr auch schon fast egal, was da läuft.
Sie war beim ersten Mal völlig irritiert, als ich mich auf den mit Metermaß ausgemessenen Sweetspot zwischen den Lautsprechern gesetzt und eine Platte gehört habe (mittlerweile hat sie sich daran gewöhnt).
Und neulich hat sie gesagt: "Ich wusste gar nicht,m wie entspannend es sein kann, einfach da zu sitzen und seiner Musik zuzuhören."
Aber verzichtet sie deshalb auf Hintergrundberieselung? Nein. Warum auch. Alles eine Frage der Stimmung und Situation.

Meine Nichten und Neffen dagegen - eine ganz andere Generation, fahren derzeit total auf Plattenspieler und Schallplatten ab. Sammeln Cover, hören Platten von Anfang bis Ende durch.

Warum schreibe ich euch das alles? Ich glaube einfach, dass es IMMER Menschen geben wird, die Musik hören. Und darunter wird es immer solche geben, die das unbewusst und im Hintergrund tun und solche, die das bewusst machen. Zweitere werden dann auch immer darum bemüht sein, beim Hören eine vernünftige Tonqualität zu erreichen. Und daher glaube ich schon dass HiFi immer auch einen Markt haben wird.
Die Technologien und Geräte werden sich wahrscheinlich weiter entwickeln, guter Klang wird vielleicht auch günstiger zu haben sein, aber im Grunde ist das ja auch unerheblich.

Just my 2 ct.

Grüße,
Martin
Basstian85
Inventar
#693 erstellt: 20. Mai 2021, 07:11
Jo, ich höre Musik konzentriert/bewusst aber auch oft im Hintergrund zB beim Trainieren. Auch die Musik ist bei mir dann je nach Situation und Laune unterschiedlich.

Für mich persönlich ist "Hifi" eigentlich nur der technische Aspekt (Geräte, Verkabelung, Medien, Tonformate bis hin zu Kompressionsformaten).

Musik (Entdeckung, Kauf, Hören) fällt dann für mich unters Hobby "Musik hören"


[Beitrag von Basstian85 am 20. Mai 2021, 07:13 bearbeitet]
Zaianagl
Inventar
#694 erstellt: 20. Mai 2021, 08:15

Für mich persönlich ist "Hifi" eigentlich nur der technische Aspekt (Geräte, Verkabelung, Medien, Tonformate bis hin zu Kompressionsformaten).

Musik (Entdeckung, Kauf, Hören) fällt dann für mich unters Hobby "Musik hören"


+1
Hüb'
Moderator
#695 erstellt: 20. Mai 2021, 08:48

Beaufighter (Beitrag #686) schrieb:
Hmm? Die Definition HiFi ist natürlich kein Hobby. Musik, technische affinität und auch eine Sammelleidenschaft. Das sind große Felder dieses Hobbys.

Dieses Hobby wird immer gepflegt werden. Fragt sich nur von wie vielen. Es soll ja auch noch Briefmarken Sammler geben. Und selbst das ist ein Hobby.

Absolut. Siehe die Freunde mechanischer Uhren, ein nüchtern betrachtet unsinniges Produkt, da teuer, aufwendig, wartungsbedürftig und ungenau, verglichen mit einer 20-EUR-Funkuhr vom Discounter oder der Zeitanzeige des Smartphones.

Die Faszination von old school-Hifi mag ja gerade in der analogen Begreiffbarkeit der Technik liegen. Man sieht, was passiert. Eingriffe haben unmittelbare Folgen. Das Zeug kann mit Engagement und Leidenschaft gepflegt und gewartet werden. Wer will einem Streaming-Client so viel Liebe entgegen bringen?


[Beitrag von Hüb' am 20. Mai 2021, 08:51 bearbeitet]
flexiJazzfan
Inventar
#696 erstellt: 20. Mai 2021, 08:51
Vielen Dank Martin!
Jetzt lichtet sich das alles schon etwas in allen Beiträgen.

Ich selbst habe nie behauptet Hifi als Hobby sei "flächendeckend" verbreitet gewesen, ich habe das auch von keinem anderen in Erinnerung. Es wäre auch völlig unlogisch, da ein Hobby eben nie das ist, was alle machen oder das was man alltäglich macht. Im Gegenteil das Hifi Hobby wird hier ja als absolut elitär dargestellt und entsprechend beschimpft - was sagen denn die DIY ler dazu, die ich selbstverständlich zu Hifi Fans zähle.

Zu Hobby gehört für mich immer Leidenschaft und Neugier. Selbstverständlich kann dazu auch die Beschäftigung mit "altem Kram" gehören. Da haben Leute, die täglich Musik streamen trotzdem ein Phongraph im Regal stehen oder renovieren ein Revox Tonbandgerät. Insofern kommt mir die Konstruktion der Schubladen: "konservativ" und "modern" unpassend vor.

Wenn die Zukunft des Hifi Hobbys nur noch in der digitalen Welt und nur noch in der Beschäftigung mit Kopfhörern und Kleinstlautsprechern und dem Streamen von Audiodaten bestehen sollte, dann ist das ein Ausblick, den man prognostizieren kann. In Hinblick auf die ewigen "Wellenbewegungen" des menschlichen Verhaltens scheinen mir aber "Nostalgiebewegungen" genau so wahrscheinlich - auch wenn ich sie persönlich nicht mitmachen würde.

Gruß
Rainer
mcleod1689
Hat sich gelöscht
#697 erstellt: 20. Mai 2021, 08:53
@Hüb

Aber nachhaltig, vergleichsweise wertstabil, einige taugen dazu als Wertanlage und man spart sich und der Umwelt den Batterienwechsel. Vielleicht sind das neben den von dir genannten emotionalen Aspekten auch eine Parallele zum Hifi Hobby. Zumindest der alte Plunder aus den 80ern, 90ern hält bei entsprechender Pflege ewig. Alle paar Jahrzehnte mal einen Kondensator tauschen. Das ist beim Smartphone als Quelle leider nicht in dem Maße gegeben… Dort könnte ich nur mit Aufwand den Akku tauschen.

Edit: Kommt Hüb eigtl von Huub Stevens?


[Beitrag von mcleod1689 am 20. Mai 2021, 08:54 bearbeitet]
kölsche_jung
Moderator
#698 erstellt: 20. Mai 2021, 09:10

Beaufighter (Beitrag #686) schrieb:
... Musik, technische affinität und auch eine Sammelleidenschaft. Das sind große Felder dieses Hobbys. ...

Das glaubst du doch nicht wirklich ...
ok, über Musik kann man streiten (tun wir jetzt aber nicht) aber ... technische affinität?

Nicht wirklich ... das komplette HiEnd und auch weite Teile des HiFi (... ja, mein Kabel klingt ...) sind sowas von technikunaffin ... da werden zB häufig Töne mit Steinen aus Rillen gekratzt ... willkommen in den 1950ern ...
technikaffin wären 2 netzwerkangebundene dsp-korrigierte Aktiv-LS ggfs mit eintsprechend eingebundener Sub ...
wir betreiben historische Musikwiedergabegeräte ... das ist sicherlich ok, aber nicht sonderlich technickaffin ...
du würdest ja auch niemanden als PC-affin bezeichnen, wenn er mit nem 3-86er mit win95 rumwerkeln würde ...

über die Sammelleidenschaft schweige ich mich aus ... dafür hab ich zuviel Zeug im ganzen Haus ungenutzt rumstehen ...
kölsche_jung
Moderator
#699 erstellt: 20. Mai 2021, 09:24

flexiJazzfan (Beitrag #696) schrieb:
.... da ein Hobby eben nie das ist, was alle machen ...



flexiJazzfan (Beitrag #696) schrieb:
... Im Gegenteil das Hifi Hobby wird hier ja als absolut elitär dargestellt ...

jo ... zuetzt von dir ... eine Zeile drüber ...


flexiJazzfan (Beitrag #696) schrieb:
... Wenn die Zukunft des Hifi Hobbys nur noch in der digitalen Welt und nur noch in der Beschäftigung mit Kopfhörern und Kleinstlautsprechern und dem Streamen von Audiodaten bestehen sollte

die Verbindung krieg ich nicht hin ... kann man nur auf Kleinstlautsprecher streamen? Ist es - womöglich sogar gesetzlich - verboten auch gute Lautsprecher zu streamen? ...
Oder ist es möglicherweise genau diese konservative Grundhaltung, die es HiFi heute schwer macht?
Der "HiFi-Markt" macht doch völlig dicht gegenüber "neuen Sachen" ... die allermeisten Stereoverstärker haben weder nen USB-Anschluss, können kein BT, w-lan ... von nem DSP ganz zu schweigen ...

ich stell mir gard vor, wie mein jüngeres ich - etwa 15 jährig - an ner Pulle Bier nippend in meinem Wohnzimmer vor der Anlage steht ...

Kann das BT ...
Nö, aber
spotify, apple irgendwas
Nö, aber ...
dann brauch ich das nicht ...


das ist mE das Problem für die Zukunft von HiFi ... HiFi guckt technisch iaR in die 1950 zurück und wundert sich wo 2021 ist ...
... und ja, das nenn ich konservativ
Hüb'
Moderator
#700 erstellt: 20. Mai 2021, 09:37
@mcleod1689: ja, vermutlich.

mcleod1689 (Beitrag #697) schrieb:
Edit: Kommt Hüb eigtl von Huub Stevens? :D

Wer weiß das schon...

8erberg
Inventar
#701 erstellt: 20. Mai 2021, 10:00
Hallo,

wie einige Leute das Hobby betreiben ist technikfern, andere sehen es pragmatisch, wiederum andere hängen an ihren alten Plunder den sie für Blut, Schweiß und Tränen sich leisten konnten.

Die Bedeutung von Medienwiedergabe über eine Hifi-Anlage hat sich drastisch reduziert, das wird keiner in Frage stellen: neben der "klassischen Anlage" kam das Internet dazu und moderne Technik die das Abhören in wirklich hochwertiger Qualität günstig möglich macht.

Also stellt sich die Frage ob nicht ein PC/Tablet mit Internetzugang und guten Aktivboxen auch eine Hifi-Anlage ist.

Wer meint das wäre nicht "richtig" - wer denn bestimmt was "richtig oder falsch" ist?

Eigentlich nur der Markt, denn dort wird über U-Elektronikmedien entschieden, was sich nicht verkauft verschwindet. Ganz einfach.

Peter
DJ_Bummbumm
Inventar
#702 erstellt: 20. Mai 2021, 10:23
Konkreter Fall:
In den letzten Tagen spiele ich mit einem Raspberry Pi (= winziger Bastelcomputer für Kinder) herum, den ich an meine "klassische" Anlage angeschlossen habe.
Einerseits kann man da schon etwas mit Hardware und Software herumexperimentieren, andererseits hat das mit einer traditionellen Hifi-Komponente wenig gemein.
Kosten kann man vernachlässigen, Haptik und Optik sind nicht vorhanden.
Es ist m.E. viel interessanter als z.B. einen neuen CD-Player anzuschließen.

Jetzt bin ich neugierig:
zählt so etwas noch zum "guten, alten Hifi-Hobby" oder fällt das bereits in eine andere Sparte?

BB
WilliO
Inventar
#703 erstellt: 20. Mai 2021, 10:36
Nach dem "Studium" der vielen Beiträge bin ich wohl ein typischer Vertreter eines Hifi-Hobbyisten.
Warum?
Ich sammele seit Jahrzehnten Tonträger: Schallplatten, CD's, DVD's und BD's. Dazu liegen noch Musikkonserven von 2 Bandmaschinen vor.
Und "streamen" tue ich auch noch.... als Hintergrundgedudel (Netradio).
Die älteste, hier anwesende, Technik ist ein Dual 721 (Bj. 1979 - Erstbesitzer!), die Bandmaschinen stammen aus den 80igern, alle andere Technik ist viel jüngerem Datum's bis einschließlich 2020. Demzufolge war -und bin ich- wohl technikaffin.
Hinzu kommt das für Diy'er typische Bestreben nach immer weiterer Optimierung im Boxenbereich!
Daraus folgte vor Jahren die Umstellung auf Vollaktiv durch Einsatz von DSP's und neuesten Class-D Endstufen mit bester Effizienz - dank moderner Schaltungstechnik. Passive Frequenzweichen gehören für mich definitiv der Vergangenheit an!
Und die Verbesserung der Raumakustik hat sich als wichtiger Faktor "eingeschlichen"!

Fazit: Wie bei allen "Hobbies" (im Sport z.B. ist das nicht anders!) geht es wohl auch im Bereich Hifi um (Musik-) Genuss - basierend auf Technik.

PS: @smartysmart:
Martin, wenn ich will kann ich bei mir sogar den Betonboden vibrieren lassen!
Das ist aber nur noch gaaanz selten der Fall. Man(n) wird älter!
flexiJazzfan
Inventar
#704 erstellt: 20. Mai 2021, 10:42
Ehe sich jetzt weitere Teilnehmer an meiner "konservativen Grundhaltung" abarbeiten, lege ich jetzt offen, dass : ich meine Musik auf mehreren Festplatten und Rechnern habe und diese über USB oder WLAN über meine Anlage höre, als Hintergrund Internetradiostationen höre, in besonderen Fällen auch Programme über SAT. Dass ich keine Streamingdienste nutze, hat einzig und allein technische Gründe und nichts mit meiner "Grundeinstellung" zu tun. Meine Plattensammlung (radikal verkleinert) stammt noch aus der Zeit vor CD ebenso wie der Plattenspieler.

Wenn ich also ein extremes Szenario beschreibe, in dem Musik allgemein über Smartphone und In-Ears gehört wird (vielleicht weil es auch gar keine natürlichen Instrumente mehr gibt ?) und zur Beschallung kleine "intelligente" Wandler überall verteilt sind, dann sehe ich einfach die Entwicklung, dass Hifi eben verschwindet bzw. als Hobby nicht mehr existieren kann.

So wie das "Basteln" an Autos ja an heutigen Autos bereits wegen einer Unzahl von Steuergeräten (und Airbags !) praktisch unmöglich geworden ist, so wie das "Löten" an SMD's und OPA's praktisch unsinnig geworden ist , so wird auch die Möglichkeit des Verstehens und Optimierens von digitalen Kleingeräten und intelligenten winzigen Wandlergeräten einfach Verschwinden.
Wie könnte ein User dann sein Hörerlebnis verbessern, außer durch den Kauf eines "neuen" Geräts , über welche technischen Daten könnten sich die Fans unterhalten, außer über die aktuellen Marketingversprechungen ... ? Der technische Aspekt könnte völlig verschwinden und es bleibt die Musik !?

Gruß
Rainer
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