Welche Zukunft hat das gute alte "Hifi-Hobby"?

das Thema wurde hier schon mal durchgekaut...

ich persönlich stehe auf Einzelkomponenten, mir kommt kein All-in-one-Gerät, Micky-Maus-Class-D-Amp oder Musik per Blauzahn in die Bude, aber wer weiß, was die Zeit bringt???

deswegen cool und jetzt vor allem negativ bleiben
soche quasi Grundsatzfragen könnte man ewig ausschlachten, aber jedem das Seine

schön finde ich heute die zahlreichen Lösungen und das es zB Multiroom und reichlich Musik (streaming Dienste) für kleines Geld gibt und sich das Hobby mehr Menschen leisten können.

Oh ja, sehe ich auch so. Die billige Software (=Musik) ist ein Segen.

KarstenL (Beitrag #3) schrieb:

schön finde ich heute die zahlreichen Lösungen und das es zB Multiroom und reichlich Musik (streaming Dienste) für kleines Geld gibt und sich das Hobby mehr Menschen leisten können.

genau, vor 5 Jahren habe ich z.B. Multiroom als Teufelszeug betrachtet, mittlerweile habe ich neben der Hauptanlage 3 kleine Multiroom-LS in div. Räumen

als ich anfing (ca 40 Jahre her...) kannte ich für Multiroom nur Bang & Olufsen....das lief nur per Kabel und war Schweineteuer....
heute nutze ich (und noch viel mehr meine Frau) einfach Alexa per Sprache für kleines Geld....
da fällt mir jedes mal (Elektronik allgemein) der Fortschritt auf....

"Fortschritt" muss nicht immer automatisch "besser" bedeuten, aber das muss jeder für sich entscheiden. Zum Glück haben wir die Wahl...

Es wird sich ändern und früher war alles besser, ist auch meist nur eine sentimentale Rückschau.

früher hatten wir kein Covid

Erwin_Pupanski (Beitrag #1) schrieb:

Also, das "Hifi-Gerät" als Statussymbol hat nach meiner Beobachtung ausgedient.

Ja, aber diese 'Symbolposition' hatte Hifi in den 80er Jahren inne, und das bei einer
Minderheit. Wenn man in die 60er und frühen 70er Jahre zurück schaut, war es eine
kleine Minderheit, die sich für bewusstes Musikhören in hoher Qualität interessierte.
Und auch jetzt ist es wieder eine solche Minderheit, die auf ein bewusstes Hören bei
guter Klangqualität nicht verzichten will. Damit ist der billige Massenmarkt perdú, aber
das muss ja kein Nachteil sein.

Gruß Mart

Damals das bessere Kofferradio, die Musiktruhe, heute Multiroom mit div. Produkten.
Status war bisweilen der Stereoturm, dann von Neckermann und Co, Schneider.
Die Einzelhändler mit gehobener Ware waren auch nicht die Masse. Als ich meinen ersten Thorens kaufte, war das nur 1 Laden in der Stadt, Rest bediente den Massenmarkt und dass entsprechende Klientel, kauft heute Online und nicht mal in den E-Märkten.
Soviel hat sich Grundsätzliches nicht geändert, denke ich.

Statussymbole sind teurere Hifi Geräte immer noch. Stehen zumeist in akustisch fragwürdigen Hallen....
zB

Es ist wie mit den Schlaghosen...... Alles kommt mal wieder und wird wieder interessant. Wenn auch nur für eine kurze Zeit (Schlaghosen). Ich nutze auch moderne Technik. Aber zum Musikhören, möchte ich nicht aufs WWW angewiesen sein. Da die CD keine Zukunft hat, werde ich wie schon vor 35 Jahren weiter Vinyl kaufen. Der Teller dreht sich auch noch wenn ich in Rente bin und von all dem modernen Zeugs nichts mehr wissen will. Meine ältesten Platten laufen noch wunderbar. Ein Teil meiner gekauften CDs aus den 80ern fangen schon an zu spinnen. Streaming ist für mich Wahnsinn. Umweltbilanz brauche ich nicht ansprechen. Was ich aber noch viel schlimmer finde.... Geld verdienen mit Musik werden nur noch die ganz Großen. Das Musikgeschäft ist schon länger kaputt.... leider. Aber das ist ein anderes Thema und gehört selbstverständlich nicht hierher.

Ich hätte es auch kürzer machen können, ich hab nen klassischen Stereoverstärker, Plattenspieler und 2 Boxen. Alexa brauch ich nicht, es sei denn sie ist aus Fleisch und Blut..... Aber ich möchte Streaming nicht schlechtreden. Für Menschen, die nunmal kein Medium mehr haben möchten, ist das natürlich eine tolle Sache....

So und nun lege ich meine erste Schallplatte auf, welche ich mir mit 16 gekauft habe.... und das ist verdammt lang her, neee nicht BAB....

Grüße aus dem sonnigen Schwarzwald

Hi,

du sprichst mir aus der Seele. Danke.

Und ich empfand Stereogeräte etc. nie als Statussymbole. Das sind für mich ganz andere Dinge. Haus, Auto, Uhren, Schmuck, Yachten, teure Weltreisen etc. Damit konnte man angeben. Aber doch nicht mit Musikwiedergabegeräte.

Eher noch mit dem sauteueren Smartphone von Apfel.etc.

Franz

Ungustl (Beitrag #7) schrieb:

"Fortschritt" muss nicht immer automatisch "besser" bedeuten...

Wenn ich mir die heutigen Möglichkeiten zu Gemüte führe, würde ich das schon unter Fortschritt verbuchen.

mit frdl. Gruß

schön für dich

Gilt das denn nicht auch für dich? Selbst du hast dich doch nicht komplett dem Fortschritt verweigert.

mit frdl. Gruß

nein hast recht, mea culpa

na das kommt ja wohl drauf an, was man als Fortschritt sieht. Reden wir davon, dass es viel mehr Möglichkeiten als früher gibt? Kabellos MP3 Streaming und natürlich Alexa? Das ist def. Fortschritt. Aber hat das alles was mit Klangqualität zu tun? Wohl weniger.... Nur weil dies heute alles einfacher und günstiger ist, heisst leider nicht, dass es auch besser klingt..... Ich hab mir schon überlegt, zuhause alles wieder so einzurichten, wie damals.... Teppiche Vorhänge Stoffcouch, Bücherregale usw. Dann würde es nämlich auch wieder besser klingen.....

"Teppiche Vorhänge Stoffcouch, Bücherregale" => Alles vorhanden, wohl weil wir uns mit dem heutigen Einrichtungsstil (karg, spährlich möbliert, Hochglanz) nicht so richtig anfreunden können. Ertappt.

mit frdl. Gruß

tja... auch Musikkonsum geht in Richtung "Fastfood"... jeder Musikkonsument kann enscheiden, was er macht...
und bevor die Frage kommt, ja ich esse auch manchmal beim Mäkki und höre auch MP3s über Handy/Inears, wenn ich unterwegs bin, aber zu Hause will ich mir das nicht unbedingt antun.

und jetzt trinke ich ein Bier

Ja genau so mach ich das auch. Ich gebe ja zu dass ich unterwegs und im Auto froh über den "Fortschritt" bin. Aber zuhause wird seit gestern mit dem neuen Leak Stereo 130 ganz klassisch Vinyl gehört..... Nur das Bier lasse ich weg, davon hatte ich gestern zu viel....

vergessen... Bier vor vier das rat ich dir

könntest einen Wein trinken

hmmm ne das war gestern auch dabei..... und bevor die nächste Frage kommt... Grappa war auch noch dabei

dann bitte nicht intensiv auf den laufenden Plattenteller schauen......

was dann?
Vinyl und Alk geht bei mir freiwillig max. wie Autofahren und Alk... nach zwei verschotteneten (nicht ganz günstigen) TA
aber jetzt gerade streame ich nur von Tidal... bin dann doch dem Charme des Fortschritts erlegen... Miles Monroe lässt grüssen

Wollte vorher auch schon sagen, wenn man sich anschießen will, ist tatsächlich besser wenn man streamt. Hab nämlich auch schon fast mein System geschrotet. Aber mit genügend Promille ist der Klang eh egal.

ich meinte eifonman....nicht das ihm übel wird...

hä, will auch nicht, dass mir übel wird...

Alles gut, bin ja wieder auf 0,0

Wir driften ab, es geht ja um das Hobby Hifi und nicht Alk. Wobei ich festgestellt habe, zwangsläufig führt jedes Hobby zum Alkohol...

Stelle grad fest, es macht richtig Laune mit meinem neuen Leak Stereo 130, das Auge hört mit..... Also bei mir hat das Hobby noch Zukunft. Ich liebäugle schon mit den passenden Boxen dazu. Entweder Denton 85 oder Linton 85, wobei mir die fast zu groß sind. Aber dazu mach ich jetzt lieber nen neuen Beitrag auf....

eifonman (Beitrag #31) schrieb:

zwangsläufig führt jedes Hobby zum Alkohol...

eifonman 12 Points

Ist doch so, selbst meine Arbeitskollegen, welche eine Modeleisenbahn auf dem Dachboden stehen haben, saufen

übrigens, der Leak Stereo 130 sieht recht schick aus

eifonman (Beitrag #34) schrieb:

Ist doch so, selbst meine Arbeitskollegen, welche eine Modeleisenbahn auf dem Dachboden stehen haben, saufen :)

Hobbies als Mittel zum Zweck

@ungustl. der sieht nicht nur gut aus, er ist spitze verarbeitet und klingt echt gut. Auch kann ich nicht bestätigen was manche über die Regler schreiben. Diese sind def. nicht aus Kunststoff. Als ich das Teil gestern ausgepackt hab, war ich erst mal schon von der Verpackung positiv überrascht. Dann der Amp selbst mit 10 KG kein Leichtgewicht. Aber was mir sofort aufgefallen ist, weil das Gerät noch so kalt war, dass da eben nix aus Plastik ist ausser der Einschalt- und Direct-Schalter und die weissen Kappen an den Reglern. Selbst das Belüftungsgitter ist Metall. Ich bin sehr zufrieden. Eben nun überlege ich noch, meine Dali Zensor 5 gegen die Wharfedale Denton 85 zu tauschen. Mir ist klar, besser wären die Linton 85, aber die sind mich echt zu groß.

hoffentlch lesen keine Damen mit

eifonman (Beitrag #38) schrieb:

@ungustl. der sieht nicht nur gut aus, er ist spitze verarbeitet und klingt echt gut. Auch kann ich nicht bestätigen was manche über die Regler schreiben. Diese sind def. nicht aus Kunststoff. Als ich das Teil gestern ausgepackt hab, war ich erst mal schon von der Verpackung positiv überrascht. Dann der Amp selbst mit 10 KG kein Leichtgewicht. Aber was mir sofort aufgefallen ist, weil das Gerät noch so kalt war, dass da eben nix aus Plastik ist ausser der Einschalt- und Direct-Schalter und die weissen Kappen an den Reglern. Selbst das Belüftungsgitter ist Metall. Ich bin sehr zufrieden. Eben nun überlege ich noch, meine Dali Zensor 5 gegen die Wharfedale Denton 85 zu tauschen. Mir ist klar, besser wären die Linton 85, aber die sind mich echt zu groß.

ich kenn das Gerät nicht, aber allein optisch gefällt es mir sehr gut... dass die Drehregler nicht immer aus Gußeisen sind, wie sie manche gern hätten, ist verschmerzbar

Eben, die sind aus ALU!!! Keine Plaste

ok ALU geht auf jeden Fall, aber auch Plastik wenn sie ihren Zweck erfülllen und optisch gleich sind... ist aber nur meine ganz persönliche Meinung

Also für mich wäre das auch keine Kaufentscheidung gewesen. Kunststoff muss ja nix schlechtes sein. Aber so ist mir lieber, so sieht es nach paar Jahren geiler aus wenn sich das Eloxal oder der Lack löst.... noch mehr retro/vintage hihi

klar, wenn der Lack vom Plastik abplatzt ist halt sch... würd auch Alu bevorzugen... auch wenn das Vintage/Retro darunter leidet
auch wenss bissl ein Widerspruch ist... alte Geräte wurden in der Regel für die "Ewigkeit" gebaut..

Interessantes Thema. Zusätzlich zu der Entwicklung in der Hifibranche, die ermöglicht, dass sich mittlerweile jeder sehr annehmbaren Klang in die Wohnung stellen kann, ohne sich großartig mit der Materie beschäftigen zu müssen bzw. dies gleich als "Hobby" auszüben, kommt mein Eindruck, dass z.B. in den 70-er bis 80er- Jahren ein wesentlich größerer Teil der jüngeren Generation eben dieses Hobby hatte (ich behaupte mal dass ein großer Teil des Forums auch aus dieser Generation stammt), bzw. ein Interesse für Hifi aufgebracht hat. Ich gehöre selbst eher zur jüngeren Generationen (20er) und sehe einen nicht wirklich großen Anteil an Leuten, die sich wirklich dafür interessieren, rein subjektiv.
Was andereseits natürlich verständlich ist, da dieses Hobby natürlich Zeit und Geld frisst (gut, wie die meisten Hobbys), aber man sich, wenn man denn guten Klang will, wie gesagt auf die Schnelle auch immer guten Klang besorgen kann (z.B. Soundbar, BT-Box, Kompaktanlage...). Oder für einen günstigen Kurs gute gebrauchte Lautsprecher.

Ich selbst, der Hifi durchaus als Hobby ansieht, sehe die Entwicklung eigentlich nicht negativ. Ich erfreue mich der gewonnenen Möglichkeiten und bin ein Fan davon, Moderne mit Klassikern zu verbinden. So verwende ich als Medium idR Streaming, weil eben günstig, riesige Auswahl, gute Qualität. Als Gegensatz, wenn ich etwas entschleunigen und für mich selbst hören möchte, auch mal ein gesamtes Album, dann kommt der Plattenspieler zum Einsatz. Diese beiden Medien ergänzen sich daher ziemlich gut.
Z.B. stehe ich auch absolut auf Vintage-Lautsprecher (am besten in Holzoptik). Auch Vintage-Verstärker sehen oft super aus, allerdings sehe ich hier wieder klar den Nutzen der modernen Verstärker im Vorteil - daher favorisiere ich hier einen modernen AVR mit sämtlichen Anschlüssen und Funktionen (auch wenn noch nicht vorhanden). Ergänzt durch ein altes Tapedeck + CD Player + evtl. noch ältere Lautsprecher (wo ich z.B. nicht den großen Gegensatz zu moderneren LS sehe, wie es bei Verstärkern der Fall ist), ist das dann eine super Ergänzung von klassischem und modernem Hifi.

Lange Rede kurzer Sinn, das Hifi-Hobby wird sicherlich bestehen bleiben - vielleicht wird die Anzahl derer, die es wirklich so intensiv betreiben, geringer. Manche davon werden sicherlich dem klassischen Hifi treu bleiben, manche auf modernes setzen - ich finde, beides hat seine Daseinsberechtigung und kann sich super ergänzen.

Lange Rede kurzer Sinn, das Hifi-Hobby wird sicherlich bestehen bleiben - vielleicht wird die Anzahl derer, die es wirklich so intensiv betreiben, geringer. Manche davon werden sicherlich dem klassischen Hifi treu bleiben, manche auf modernes setzen - ich finde, beides hat seine Daseinsberechtigung und kann sich super ergänzen.

Würd ich so unterschreiben.

robin_257 (Beitrag #45) schrieb:

Lange Rede kurzer Sinn, das Hifi-Hobby wird sicherlich bestehen bleiben - vielleicht wird die Anzahl derer, die es wirklich so intensiv betreiben, geringer. Manche davon werden sicherlich dem klassischen Hifi treu bleiben, manche auf modernes setzen - ich finde, beides hat seine Daseinsberechtigung und kann sich super ergänzen.

Muss man sich nur mal das Durchschnittsalter der Besucher auf den einschlägigen Hifi-Messen anschauen. Das ist hoch. Sicher auch deshalb, was das angebotene Hifi-Zeugs recht teuer ist, was für junge Leute nicht in Frage kommt. Andererseits drängen sich ja auch bei Auto-Salons aller Art junge Menschen ohne dass absehbar ist, dass sie sich eines der Autos die nächsten 25 jahre leisten können.
Will sagen, der "Faszinations-Faktor" ist bei den Hifi-Gerätschaften über die wir hier so schwärmen eher gering. Die meisten jungen Menschen können damit nichts anfangen. Weniger als mit einem Apple Air Pod pro.

Moin,

wer nach Perfektion strebt wird nicht um das klassische Hobby und vor Allem: Selbstbau kommen. Wobei Altes mit Neuem durchaus in Verbindung treten kann. Als Beispiel: ich nutze hochmoderne digitale Frequenzweichen an klassisch modernen TDA7294 Endstufen mit Lautsprecherchassis aus verschiedenen Epochen, von 60er Jahre bis in die Moderne und ein alter Dual 504 darf auch öfter mal drehen.

Mich spricht der neumodische streaming-Kram überhaupt nicht an.

Bin allerdings auch kurz mal fasziniert, wenn meine Gartennachbarn mit ihrer zigarettenschachtelgroßen Bose boom Box ihre Gartenparty beschallen, wo ich 2 dicke 90Liter Bassreflex mit alten 30cm Wigo Bass plus Isophon1318 am Horn hinstellen würde... Es geht auch irgendwie mit der boombox, aber es ist doch auch eine akustische "Verarschung", wenn man genau hinhört oder da mal mit dem Messmikrofon bei geht.

Jeder wie er mag.

Schönen Sonntag, Hartmut

Hi

Meine bescheidene Meinung ist das HIFI also die Geräte, nur das Medium darstellen sollte ,um Musik egal welche Plattformen oder Antriebsarten abzuspielen.

Wieviel man dafür ausgeben will, ist jedem selber überlassen.
Statussymbol HIEND Anlage das halte ich Persönlich für ein Gerücht, eher ins Lager Spinner.

Grüße Cris

stratihatti (Beitrag #48) schrieb:

wer nach Perfektion strebt wird nicht um das klassische Hobby und vor Allem: Selbstbau kommen.

Nun, akustisch kann man bei einigem Fachwissen per DIY sehr weit kommen, insbesondere angepasst
an die eigenen Räumlichkeiten. Wenn man das Hobby aber als Teil der häuslichen Möblierung ansieht -
das Auge hört mit - wird es mit der Perfektion schwierig werden. Die großen Lautsprecher von KEF, B&M,
Focal oder Martin Logan zeigen eine je eigenständige Formensprache, die für mich inzwischen zum Hobby
dazu gehört. ... Und nein, ich muss auf eine 'weibliche Ästhetik' keine Rücksicht nehmen.

Gruß Mart