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Kolophoniumreste nach dem Löten entfernen?+A -A |
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Autor |
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_Stephan_
Stammgast |
#1 erstellt: 08. Jul 2006, 18:46 | |
Moin, wie geht ihr mit Kolophoniumresten um? Ich habe mir mal sagen lassen, daß das Zeug wenn's heiß wird verkohlt und somit leiten könnte... Geht mir jetzt speziell um die Beinchen eines TDA7293. Ich würd's ja mit Spiritus oder Bremsenreiniger in Angriff nehmem, nur klebt dann hinterher immer die ganze Platine, weil überall ein feiner Film von dem Zeug zurückbleibt... Also wenn's nicht not tut würd ich das gerne so lassen. OK? |
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Stampede
Inventar |
#2 erstellt: 08. Jul 2006, 23:28 | |
Normalerweise ist Alkohol (Spiritus) das beste zum Entfernen. Jedoch sollte man die frischgeätze Platine vor dem Bohren mit Zahnbürst und Alkohol reinigen. Damit entfernt man den photo-aktiven Lack, der aufgebracht ist. Dieser bildet so einen grünen, schmierenden Film. Ich vermute, dass hier eher dein Problem liegt als beim Kolophonium, da dieses normalerweise sich ohne groß Rückstände entfernen lässt. Gruß Stampede |
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Ultraschall
Inventar |
#3 erstellt: 09. Jul 2006, 10:06 | |
Spiritus oder wer zuviel Geld hat Isopropanol (hinterlässt keine feinen weiße Reste wie Spiritus). Anschleißend mit Lötlack aus der Spraydose besprühen und die weißen Reste sind auch weg und das Kupfer sieht durch den Lötlack dann auch in zehn Jahren noch gut aus. |
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detegg
Inventar |
#4 erstellt: 09. Jul 2006, 10:08 | |
... aber bitte dünn sprühen! Gruß Detlef |
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TuxTom007
Stammgast |
#5 erstellt: 09. Jul 2006, 19:20 | |
Hi,
Naja, so teuer ist der auch nicht, hab 2,30 für 250 ml bezahlt, da ich den auch immer zum Platinenreinigen nehme. |
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Ultraschall
Inventar |
#6 erstellt: 09. Jul 2006, 19:33 | |
Immerhin etwa das vierfache von Spiritus. |
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geist4711
Inventar |
#7 erstellt: 10. Jul 2006, 08:07 | |
ich frage mich grade, wozu man heute noch kolophonium verwendet? hab meinen stein vor jahren ausrangiert.... mfg robert |
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_Stephan_
Stammgast |
#8 erstellt: 10. Jul 2006, 14:53 | |
Ich meine das, was aus dem Lot kommt. Habe kein zusätzliches verwendet. Ich werde mich wohl doch mal nach Isopropanol umsehen. Kennt jemand ne günstige Bezugsquelle? |
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Ultraschall
Inventar |
#9 erstellt: 10. Jul 2006, 20:07 | |
Wieso das teure Zeug nehmen? Brennspiritus gibt es in jeder Drogerie, Baumarkt... Noch ein Tipp: für hartnäckige Reste von Kolophonium fülle ich den Spiritus flach in einen kleine Behälter und lege die Leiterplatte so rein, das sie ca. 1...2 mm überschwemmt wird, dann fünf...zehn Minuten weichen lassen und mit einer alten Zahnbürste alles abschrubben. Dann trocknen lassen und dünn mit Lötlack übersprühen. |
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dohc
Ist häufiger hier |
#10 erstellt: 10. Jul 2006, 21:07 | |
Ich verwende zur Leiterplattenreinigung nach einer Reparatur "Kontakt LR". |
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Ex_tangere_Frank
Stammgast |
#11 erstellt: 11. Jul 2006, 20:19 | |
Moin, das im Lötzinn enthaltene Kolophonium nennt sich heutzutage Flussmittel und dient dem Reinigen der zu verlötenden Teile. Durch die Hitze des Lötkolben wird es aktiv und schwemmt die auf der Platine haftenden Dreckpartikel und Fettreste weg. Das Lot kann dann deutlich besser fließen. Nach einmaligem Aufheizen ist dieses Flussmittel chemisch neutral und mit Sicherheit ist es bei normalen Temperaturen völlig egal ob man es abwäscht oder nicht. Falls sich an der Lötstelle Kohle bildet liegt es an einer zu hohen Löttemperatur. Dann sieht man die Kohle aber sofort. Die normalen Temperaturen in HiFi Elektronik sind einfach zu gering um die Reste verkohlen zu lassen. Anders sieht das bei Automobilelektronik (bis 135°C), Raumfahrttechnik (bis 150°C) oder im schlimmsten Fall Bohrgeräte für die Erdölindustrie (bis 175°C /200°C) aus. Hier wird das Flussmittel chemisch wieder aktiv und muss abgewaschen werden. Der Lötlack dient bestimmungsgemäß der besseren Lötbarkeit da auch er im Grunde Kolophonium enthält. Eine Behandlung nach dem Löten dient nur der Optik. Jeder ernsthafte Lötprofi trägt den Lack vorher auf, damit das Kupfer nicht korrodiert. Die nicht aufgeheizten Stellen behalten die Lackschicht und die Optik ist gerettet. Aus technischer Sicht ist es Paradox erst das Kolophonium zu entfernen um es dann in Form von Lötlack wieder aufzusprühen. Zum Entfernen von Flussmittelresten weiche ich die Platinen übrigens auch in Alkohol ein und greife dann zur Bürste. So klappt es am Besten. Hier ein Auzug aus den Anleitungen die ich meinen Bausätzen beilege, zum Thema Löten. Es geht hier zwar nur um Weichen und Lautsprecher, im Kern gilt das gesagte aber auch für normale Platinen. Also ausdrucken und in die Werkstatt hängen. Löten aber richtig Auch wenn Sie meinen ein geübter Löter zu sein, sollten Sie sich die folgenden Zeilen gut durchlesen. Viele Fehler entstehen erst durch unsachgemäße Arbeit. Bei der Wahl des Lötkolbens herrscht oft die Meinung vor, mit einem kleinen Gerät nicht soviel kaputtmachen zu können. Diese Annahme ist schlichtweg falsch. Lötkolben mit wenig Wärmenachschub, haben die unangenehme Eigenschaft, beim Lötvorgang stark an Temperatur zu verlieren. Es kommt zu schlechtem Fluß des Lötzinns, der Vorgang dauert länger und das zu lötende Bauteil hat viel Zeit die Wärme in die empfindlichen Bereiche abzuführen und wird dadurch geschädigt. Das bedeutet also, die Benutzung von hochwertigen Lötstationen mit kräftiger Leistung (ab mindestens 50Watt) sind für gute und schonende Lötungen ein wichtiger Punkt. Auch der Lötvorgang selbst sollte gut durchdacht sein. Kabelenden müssen vorverzinnt werden, damit die Lötstelle schnell und ohne viel Lot nachzuschieben erstellt werden kann. Die Löttemperatur und Kolbenspitze muss so gewählt werden, das die zu verbindenden Teile schnell und sicher aufgeheizt werden können. Bei dickem Kabel also lieber 10°C bis 15°C höher einstellen. Die ideale Normaltemperatur liegt bei Standartlot (SN60PB38) bei ca. 320°C und bei dem bei HiFi-Freunden so beliebtem Silberlot (SN96AG3,5) bei ca. 360°C. Bitte nehmen Sie unbedingt Röhrenlot. Dieses Lot ist nicht durchgehend metallisch, sondern besitzt einen Kern aus Flussmittel, welches beim Lötvorgang aktiv wird, die Anschlüsse sauberwäscht und das Lot gut fließen lässt. Lote und Flussmittel aus dem Klempnereibedarf sind strikt verboten. Bitte streifen Sie die Lötkolbenspitze an einem feuchten Schwamm ab und geben Sie eine kleine Menge Lötzinn drauf. Diese kleine Menge Lot hilft einen guten Wärmeübergang zu den zu verlötenden Teilen aufzubauen. Beim Anlöten der Kabel an die Chassis müssen Sie die Membranen vor herunterfallenden Lötperlen schützen, indem Sie ein Stück Papier unter die Klemmen schieben. Die Lötfahnen müssen wie die Kabel vorverzinnt werden. Bitte halten Sie den Lötkolben an die Fahne und das Lötzinn an die Kontaktstelle. Wenn der Anschluß heiß genug ist, geben Sie weiteres Lötzinn dazu. Das Zinn muss gut verlaufen. Zum Abschluß entfernen Sie Zinn und Kolben gleichzeitig von der Lötstelle. Sie sollte nun einen kleinen Buckel aus Lötzinn aufweisen. Nun halten Sie die Anschlusskabel (welche ja auch vorverzinnt sind) an den jeweiligen Anschluss und pressen mit dem Lötkolben das Drahtende auf die Lötfahne. Wichtig ist den Draht zuerst aufzuheizen, da er nicht so empfindlich wie der Lautsprecheranschluss ist. In dem Moment, wo beide Teile aufgeschmolzen sind wird der Draht in den Lotbuckel der Lötfahne einschmelzen. Bei genügender Vorverzinnung wird es nicht nötig sein weiters Lötzinn dazu zu geben. Falls das Lot nicht sauber anschmilzt, ist es hilfreich zusätzliches Flussmittel beizugeben (z.B. von Firma Reichelt unter der BestNr: EDSYN FL 22). Erfahrene Löter werden jetzt fragen, warum die Lötung mit zusätzlichem Flussmittel durchgeführt wird. Normalerweise wird bei zusätzlicher Gabe von Lötzinn ja genug weiteres Flussmittel in die Lötstelle gegeben. Allerdings habe ich beim Anlöten von Kabeln keine Hand frei zusätzliches Lötzinn beizugeben. Deshalb ist die Kombination von reichlicher Vorverzinnung plus Flussmittel vorzuziehen. |
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Zweck0r
Inventar |
#12 erstellt: 12. Jul 2006, 07:31 | |
Moin, das FL 22 ist sehr praktisch, vor allem bei SMD-Bauteilen, für die der 0,5-mm-Lötzinn eigentlich auch schon zu dick ist Es verhindert 1. Verklumpung und 2. lässt sich der Zinn leichter dosieren, weil der thermische Kontakt besser ist. Ohne das Flussmittel kann es passieren, dass der Zinn zuerst zickt und dann sofort eine zu dicke Perle abschmilzt Zum Abwaschen benutze ich Wattestäbchen und Kontakt WL. Das ist zum Auswaschen von Kontakt 60 sowieso immer vorrätig. Grüße, Zweck |
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Sal
Inventar |
#13 erstellt: 25. Dez 2020, 19:29 | |
Nur um noch einmal sicher zu gehen: Kolophonium kann zum dauerhaften Schutz auch anstelle von Platinen-Schutzlacken wie Kontakt 70 (Acrylbasis) genommen werden? Weil, Kolophonium stinkt weniger, kein Treibgas, kann mit Alk gemixt und aufgepinselt werden...? Ich meine sogar, irgendwo gelesen zu haben, dass Kolophonium sogar ursprünglich als Schutzlack für Platinen genommen wurde.... Gruß, Sal |
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jehe
Inventar |
#14 erstellt: 25. Dez 2020, 22:18 | |
- ja - mit stinknormalen Brennspiritus geht das ebenfalls hervorragend - ja, haben früher einge Hersteller wohl mal gemacht |
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