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Was hört Ihr gerade jetzt ? (JAZZ)

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ardina
Inventar
#23026 erstellt: 05. Jul 2024, 08:42

CptWillard (Beitrag #23023) schrieb:

arnaoutchot (Beitrag #23021) schrieb:
... Eine Lieferung von neu erschienenen und von Bernie Grundman remasterten Three-Blind-Mice-Titeln. Herr im Himmel, das ist schon fein ! Ich habe gerade die Isao Suzuki Trio/Quartet - Blow Up - tbm SACD Stereo 1973/2024 gehört... Weiter ging es mit Hidefumi Toki Quartet - Toki - tbm SACD Stereo 1975/2024, ...

...



Lohnt sich das für Stereo Hörer? Ich habe mit den normalen tbc Ausgaben eigentlich schon immer einen sehr guten Klang.

arnaoutchot
Moderator
#23027 erstellt: 05. Jul 2024, 10:09
Nun, es geht ja nur um Stereo-Aufnahmen und ja, die tbm-Aufnahmen waren immer sehr gut, egal in welcher Form sie erschienen. Lass mich nochmals einen Vergleich mit der XRCD bei Blow Up machen. Natürlich sind das keine Quantensprünge, die bei Material aus den 1970ern zu erwarten sind.

Jochen (CptWillard) flippt bei Japan-Jazz schnell aus, der ist nicht unbedingt ein Massstab !

Edit: Aber hier schon wieder ein Neueingang, brandneu, heute erschienen: Barbara Thompson's Paraphernalia - Live in Concert - 80th Birthday Edition - Repertoire Records 2CD 1980/2024. Barbara Thompson hätte dieses Jahr ihren 80. Geburtstag gefeiert, wäre sie nicht vor 2 Jahren ihrem langen Kampf gegen die Parkinson-Krankheit erlegen. Zum 80. erscheint nun diese wichtige Platte ihrer Gruppe Paraphernalia erstmals (!) auf CD. Ich hatte mal die alte Doppel-LP, die aber klanglich immer ein wenig matt war. Das klingt jetzt - remastert noch von Jon Hiseman selbst - wesentlich frischer. Musikalisch ist es Thompsons kreativer Jazz-Rock, live mit hörbar längeren und freieren Improvisationen. Eine wichtige Wiederveröffentlichung.

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[Beitrag von arnaoutchot am 05. Jul 2024, 14:01 bearbeitet]
Mr._Lovegrove
Inventar
#23028 erstellt: 06. Jul 2024, 06:54
Zu den Three Blind Mice Sachen ist aber zu sagen, dass selbst die alten deutschen atr CDs sehr gut sind. Also meine "Midnight Sugar" ist auch als atr Version voll genießbar und der Abstand zur Hybrid SACD ist nicht wirklich groß. Hier sind die Quellen ja aber auch so überragend, dass es nicht schlecht klingen kann.

Hier läuft zum ersten Mal ein Album, welches seit langem schon auf der Festplatte schlummert und nie geweckt wurde:
R-6080397-1410550434-2259
Pat Martino & Joyous Lake
Stone Blue, Blue Note 1998

Drums, Percussion – Kenwood Dennard
Electric Bass – James Genus
Guitar – Pat Martino
Keyboards – Delmar Brown
Tenor Saxophone – Eric Alexander

Das ist sicher nicht die Platte, um bei Martino einzusteigen, aber es ist eine richtig gute Scheibe. Der Meistergitarrist erkundet mit einer gute eingeölten Band geschickt und spielfreudig das Spannungsfeld zwischen Modern Jazz, Funk und Fusion. Da groovt es ordentlich, da wird auch mal unter Dampf geswingt. Martinos wirklich grandiosem Können zuzuhören, dass alleine ist eine helle Freude. Ich mag kein Fan von Eric Alexander sein, aber hier passt er perfekt rein und ergänzt Martino teils ultraflinke Läufe nahezu kongenial.


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 06. Jul 2024, 06:54 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#23029 erstellt: 06. Jul 2024, 19:00

Mr._Lovegrove (Beitrag #23028) schrieb:
Zu den Three Blind Mice Sachen ist aber zu sagen, dass selbst die alten deutschen atr CDs sehr gut sind.


Die sind sogar ganz vorzüglich, da ohne grosses Mastering direkt von den Mastertapes überspielt. Ich habe da auch noch einige im Bestand. Dementsprechend teuer und gesucht sind die deutschen tbm-CDs heute.

Ich habe gestern noch einen Vergleich von Isao Suzuki - Blow Up als XRCD und der neuen SACD gemacht. Die XRCD klingt direkter, mehr in the face, holziger, aber auch etwas gepresster. Die SACD ist detaillierter, feiner und räumlicher. Die Unterschiede sind nicht riesig, aber hörbar. Wenn man noch keine Ausgabe der Blow Up hat, ist die SACD eine gute Wahl, da ja aktuell auch in Deutschland erwerbbar https://www.jpc.de/j...low-up/hnum/11855660. Wenn man schon eine oder mehrere Ausgaben hat, dann ist es wohl persönlicher Geschmack und Leidenschaft, ob man sich die SACD noch beistellt.

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Mr._Lovegrove
Inventar
#23030 erstellt: 07. Jul 2024, 07:20
Ja, hatte auch schon gesehen, dass die atr CDs für horrendes Geld gehandelt werden. Das finde ich schon echt krass.
Hier läuft aber was anderes:
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Kenny Barron
Peruvian Blue 1974

Bass, E-Bass – David Williams
Congas, Percussion – Richard Landrum
Drums – Albert Heath
Guitar – Ted Dunbar
Percussion – Sonny Morgan
Piano, Clavinet, Electric Piano – Kenny Barron

Barrons Output in den 1970ern ist fast durchgängig als exzellent zu bezeichnen. Dabei legte er sich selten auf ein bestimmtes Genre fest, obwohl er in dieser Zeit teilweise auf E-Piano, Clavinet und E-Bass setzte und die Musik fusionartige Elemente inne hatte. Auf diesem Album gibt es mit "Two Areas" aber auch ein Stück mit Orchester sowie das schöne Solostück "Here's that rainy day". Aber auch sonst ist die Mischung interessant und eben nicht monokulturell. Das Titelstück ist ein dichter Reigen aus Afrocentric und Modern Jazz, während er seine Version von "Blue Monk" als ein wildes Duett mit Gitarrist Ted Dunbar gestaltet. Der Schlußpart "In the meantime" dann bekommt einen rechten Fusionanstrich.
Barron ist aber auch ein fantastischer und unglaublich versierter Pianist, der all diese verschiedenen Stilistiken mit farbenreichen Ideen zusammenhält und sich aus einer großen Palette bedienen kann. Dabei wirkt die Musik trotz ihrer Tiefe und Poesie aber nie kopflastig, sondern sehr emotionsreich.
HansFehr
Inventar
#23031 erstellt: 10. Jul 2024, 15:27
Hören kann ich es noch nicht. Das neue Album von Aldi, pardon Al Di Meola, erscheint in den nächsten Tagen. Er hat einen Auftritt im Hotel Bayerischer Hof München am 16. Juli. Passt.
arnaoutchot
Moderator
#23032 erstellt: 10. Jul 2024, 16:25
Aldi - Twenty Four, erscheint am 19. Juli ... der Streamer hat jetzt schon vier Tracks davon zum vorab hören. Tue ich gerade ... ich bleibe bei meiner Vorab-Meinung aus dem März, erster Satz. Ohne die Streichersosse oder Gesinge (Track Eden) würde es mir besser gefallen. Das Gitarrenspiel ist schon gut.

Hans, wenn Du hingehst, viel Spass ! 👍


Al Di Meola - 24. Das liess mich jetzt weder Begeisterungsschreie ausstossen, noch in völliger Enttäuschung versinken. Was mich mehr beunruhigt, ist die Tatsache, dass es sich offensichtlich um ein Doppel-Album handelt. Puuh, das muss man erst mal mit Ideen füllen können, da hat er schon früher versagt (Splendido Hotel zB). Naja, wenigstens das Cover ist schon mal ganz hübsch ...

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[Beitrag von arnaoutchot am 10. Jul 2024, 16:29 bearbeitet]
z9.chitown
Stammgast
#23033 erstellt: 10. Jul 2024, 16:48

HansFehr (Beitrag #23031) schrieb:
Er hat einen Auftritt im Hotel Bayerischer Hof München am 16. Juli. Passt.


Ich würde einen Restaurantbesuch im Atelier im Bayrischen Hof einem Gastspiel von Al Di Meola vorziehen.
HansFehr
Inventar
#23034 erstellt: 10. Jul 2024, 18:55
„Gesinge“ muss ich oben lesen.

Damit ist mein Besuch im Bayerischen Hof erledigt.
vampula
Stammgast
#23035 erstellt: 11. Jul 2024, 02:11
Habe Aldi 2022 Live bei den Jazzopen in Stuttgart gesehen puhh Großartig.
Gehe auch am 21 Juli wieder hin (Al Di Meola | Meshell Ndegeocello).
Da kann eigentlich nichts schiefgehen.
Mr._Lovegrove
Inventar
#23036 erstellt: 11. Jul 2024, 04:24
Alle mal locker bleiben. Der Auftritt im Bayerischen Hof ist einer der wenigen mit seinem sonst zumeist nur in den USA tourenden elektrischen Quintett. Der Abend ist also den Klassikern seiner frühen Alben gewidmet und Al wird u.a. seine bekannteste originale Les Paul (die vom "Elegant Gypsy" Album) mitbringen. Da wird nicht gesungen....
Ferner wird auch auf seinen Konzerten mit dem aktuellen Akustiktrio nicht gesungen. Solch ein Konzert loht sich übrigens auch (Ich berichtete ja....).
Live ist und bleibt Al eine Macht, da kann man zu seinen Platten sagen was man will.

Das "Twentyfour" Album wird bisher sein ambitioniertestes Werk werden. Ob man das mag oder nicht, das bleibt jedem selbst überlassen. Ich freue mich sehr darauf, da Al's Grundansatz eine Art ideenmäßige Fortsetzung von "Cielo e Terra" von 1985 war. Und diese Scheibe mag ich besonders, sie zählt zu seinen wichtigsten Platten.


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 11. Jul 2024, 04:25 bearbeitet]
hifi_raptor
Inventar
#23037 erstellt: 11. Jul 2024, 10:04
Morgen
Habe mir gerade die Budokan Hall, Live in Japan (Tokyo) 1983 von Grover Washington Jr. zuspielen lassen.
Habe auf die Schnelle nichts gefunden.
Ist das ein offizielles Album?

Jetz ist Al mit der neuen Scheibe dran.

Gruß und schöne Restwoche

P.S. Die Al Di Meola (& Siuxx) Twentyfour landet bestimmt im Warenkorb


[Beitrag von hifi_raptor am 11. Jul 2024, 10:28 bearbeitet]
MOS2000
Inventar
#23038 erstellt: 12. Jul 2024, 14:42


      Makaya McCraven - Universal Beings

      Makaya McCraven – Universal Beings (2019)
      International Anthem Recording Company – IARC0022
      2 x Vinyl, LP, Album, Reissue


          Ich lausche im Moment dieser Scheibe
          Die Reissue wurde bei Pallas gepresst und klingt spektakulär gut und sauber.
          https://intlanthem.bandcamp.com/album/universal-beings

          Das Album bietet auf 4 Seiten 4 verschiedene Live-Auftritte aus New York, Chicago, London und Los Angeles.
          Alle ein wenig verschieden in Tempo, Stimmung und Sound.
          Bin ja sonst nicht so der Jazzer, aber dieser seit ein paar Jahren gekommene Sound mit mehr HipHop und manchmal gar House im "swag" trifft meinen Nerv. Ich war immer schon für alles zu haben was schönen "Crossover" Sound bietet. Die Scheibe klingt so relaxt und cremig, dass man sie am liebsten gar nicht ausmachen möchte. Es gibt sogar noch ein "E + F Sides" Addon - das wird wohl auch noch in die Hütte kommen.

          MOS2000
          Mr._Lovegrove
          Inventar
          #23039 erstellt: 13. Jul 2024, 08:21
          Ich möchte mich hier mal beim Teilnehmer eBill bedanken, der in einem separaten Thread die Doku
          mps - die Legende lebt
          empfohlen hat.
          Das ist in ihrer unaufgeregten und unspektakulären, aber sehr konzentrierten Art eine der besten Musikdokus, die ich je gesehen habe! Die Macher fokussieren sich auf die Geschichte des Labels und die Passion von Hans-Georg Brunner Schwer und lassen einige der wichtigen Protagonisten und Zeitzeugen rund um das legendäre Label zu Wort kommen. Es gibt keine Off-Stimme, keine ablenkenden zweiten Storylines, nur die unglaubliche Geschichte eines Jazzfanatikers, der seine Liebe in Platten und das Tonstudio umgesetzt hat. Diese 90 Minuten sind die besten, die ich seit langem in einen Film investiert habe!
          arnaoutchot
          Moderator
          #23040 erstellt: 13. Jul 2024, 14:02
          Ja, das kann ich bestätigen, die o.g. Doku zu MPS habe ich auch gesehen, das war sehenswert. Ich hab sie zwar selbst in der ARD-Mediathek gefunden, aber trotzdem Dank an alle, die solche Sendungen über Jazz weiterempfehlen. Unglaublich, mit wieviel positiver Naivität Brunner-Schwer damals ans Werk ging und wieviele Musiker er damals förderte ! Selbst ein Oscar Peterson bezeichnete die Aufnahmen für MPS damals als seine besten.
          Mr._Lovegrove
          Inventar
          #23041 erstellt: 14. Jul 2024, 08:25
          Ironischerweise gibt es auf der offiziellen Seite von MPS einen Artikel von Joachim "Töni" Schifer, einem Musikverleger aus Villingen und Begründer des MPS-Studio e.V., in dem er die Doku durchaus kritisiert. Joachim-Ernst Berendt werde demnach kaum gewürdigt, bzw. abgetan und auch wichtige Mitarbeiter wie Tontechniker Rolf Donner oder Produzent Willi Fruth werden nicht erwähnt. Auch die Musik selbst kommt ihm zu kurz.
          Womöglich waren 75 Minuten zu wenig, um diese faszinierende Geschichte in ihrer Gänze zu würdigen, denn JEB war schon der wichtigste Mitarbeiter bei MPS und die beiden Technikherren stehen auf vielen Platten hinten drauf. Sei es drum, die Dolu ist trotzdem schön.

          Ich habe mir daraufhin eine recht lange Taskliste an Platten angelegt, die es jetzt zu entdecken gilt. Ich fange dabei mit einer Produktion an, die HGBS selbst produziert und aufgenommen hat:

          R-2781514-1313584000
          Fritz Pauer Trio
          Blues Inside, 1979

          Bass – Jimmy Woode
          Drums – Tony Inzalaco
          Engineer – H. G. Brunner-Schwer
          Piano – Fritz Pauer

          Der österreichsiche Pianist Pauer, damals ganze 35 Lenze jung, zieht hier alle Register eines wirklich virtuosen Könnens; eines Könnens vorallem auch auf gestalterischer Ebene. Sein Vokabular reicht vom Blues, über klassischen Swing bis hin zu eindeutig modernen Elementen. Tendenziell bleibt das Trio aber dabei in einem lebendig groovenden Mainstream, den Pauer mit einer kräftigen Linken und vehement hämmernden Akkorden ordentlich bedampft.
          Klanglich ist diese Aufnahme nahezu ein Drachentöter und stellt sich jedem Kampf mit Three Blind Mice Scheiben oder anderen Kalibern. Der Bösendorfer Grand Imperial wurde von Brunner Schwer sehr direkt und voll abgenommen und zeigt all seinen klanglichen Luxus. Die Drums sind etwas zurückhaltend abgemischt, aber die Studioatmosphäre, die man ja z.B. im Film sehr gut sehen kann, wird komplett mitgenommen. Das ist eine audiophile Perle!


          [Beitrag von Mr._Lovegrove am 14. Jul 2024, 08:25 bearbeitet]
          arnaoutchot
          Moderator
          #23042 erstellt: 14. Jul 2024, 09:16

          Mr._Lovegrove (Beitrag #23041) schrieb:
          Joachim-Ernst Berendt werde demnach kaum gewürdigt, bzw. abgetan


          Nun, Berendt war sicherlich eine der zentralen theoretischen Gestalten für den Jazz in Deutschland. Kaum jemand, der sich mit Jazz tiefergehend beschäftigt, wird sein Jazzbuch oder seine Tondokumentation Was ist Jazz (auch auf MPS, sh. unten) nicht kennen. Dennoch fand ich persönlich seine Ausführungen immer einen Tick betulich und oberlehrerhaft, was aber an mir und auch der Zeit liegen kann (1950/60er Jahre), in denen das Buch und die Platten entstanden. Aber das sind zentrale Standardwerke.

          Nach länger als gewollter Pause geht es mal wieder mit Keith Jarrett und seiner Kapelle weiter. Ich komme zu Tokyo '96, (ECM 1666, 1998), die letzte Live-Aufnahme vor dem "Fall", dem 1996 bei Jarrett diagnostizierte Chronique Fatigue Syndrome, das ihn ungefähr zwei Jahre künstlerisch ausser Gefecht setzte. Hier arbeitet eine gut geölte Trio-Maschine, in Japan fühlte sich KJ wegen dem disziplinierten Publikum auch immer sehr wohl. Klanglich blitzsauber und einwandfrei. Das Cover gibt mir ein wenig Rätsel auf, hatten Peacock und DeJohnette damals (die CD erschien 1998) nicht mehr damit gerechnet, dass sich Jarrett nochmals erholen würde und drehen der Zukunft schon den Rücken zu ?

          R-1541338-1388170117-4130 R-472107-1232883445
          vampula
          Stammgast
          #23043 erstellt: 14. Jul 2024, 16:39
          Heute zum Ausklingen auf dem Balkon mal so richtig Smooth.
          Eine reminiscent.
          David Sanborn - Hideway 1979

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          vampula
          Stammgast
          #23044 erstellt: 15. Jul 2024, 04:18
          Gestern dann zum Abschluß pure Fusion wie es nur diese Combo fertig bringt.
          ESBJÖRN SVENSSON TRIO (E.S.T.) — GOOD MORNING SUSIE SOHO ACT 2000

          OIP
          arnaoutchot
          Moderator
          #23045 erstellt: 19. Jul 2024, 07:17
          Hier gerade Lee Ritenour & David Grusin - Brasil - Candid 2024. Ich frage mich, wie zwei so renommierte Musiker so eine seichte und langweilige Platte machen können. Unerträglich !

          jpc.de

          Edit: Habe dann nochmals zur hier schon viel diskutierten Al Di Meola - TwentyFour gewechselt, die nun in ihrer Gesamtheit erschienen vorliegt. Das ist eine beachtliche und hörenswerte Platte 👍, vor allem die akustischen Stücke ohne Streicher. Am besten gefielen mir Esmeralda (er mit sich im Gitarren-Duo), die perkussive Capriccio-Suite oder das rhythmisch vertrackte Immeasurable. Ambitioniert ist ein Wort, das hier passt, aber ich würde es gar nicht negativ sehen, meist erfüllt Aldi seine Ambition ... nur die Streicherstücke und das eine (es ist nur eins, Hans ) mit Gesang sind nicht so mein Fall. Ob man das über 80minütige Werk etwas hätte straffen können, kann ich noch nicht sagen, glaube es aber schon.


          [Beitrag von arnaoutchot am 19. Jul 2024, 08:06 bearbeitet]
          HansFehr
          Inventar
          #23046 erstellt: 19. Jul 2024, 08:08

          arnaoutchot (Beitrag #23045) schrieb:
          und das eine (es ist nur eins, Hans ) mit Gesang sind nicht so mein Fall

          Ja, ja, nur eins. Eden. Das blende ich aus.


          [Beitrag von HansFehr am 19. Jul 2024, 08:13 bearbeitet]
          Mr._Lovegrove
          Inventar
          #23047 erstellt: 20. Jul 2024, 07:10
          Bin jetzt mit "Twentyfour" einmal durch. Al hat seine Aussage bezüglich der Inspiration für das Album absolut eingehalten. Er schrieb vor geraumer Zeit mal bei Facebook, dass es eine gedankliche Fortsetzung und Erweiterung von "Cielo e Terra" sein wird. Genau daran habe ich bei einigen Stücken auch sofort gedacht. Er hat das Feeling dieser Platte mitgenommen und es um weit mehr Komplexität erweitert.
          Das neue Album erfordert auf jeden Fall konzentriertes (Zu)hören und mehrere Durchläufe, aber es ist schon jetzt ersichtlich, dass Al sich hiermit noch weiter von seinem immer noch vorherrschenden Image des Gitarrenwizard entfernt und seine Fingerfertigkeiten nutzt, um seine komplexen Kompositionen und musikalischen Ideen umzusetzten. Also ich finde die Scheibe sehr gut. Ich empfehle aber hier, sich auf jeden Fall "Cielo e Terra" als Stütze mit anzuhören.
          Mr._Lovegrove
          Inventar
          #23048 erstellt: 21. Jul 2024, 08:38
          Hier aber geht auch meine Reise ins Universum von MPS weiter. Ich habe ja schon einige CDs vom Label, aber viele der Alben wurden eben nicht im MPS Studio in Villingen produziert. Jetzt habe ich mir ausgesuchte Highlights besorgt, die von HGBS persönlich produziert oder sogar technisch betreut wurden:

          IMG_20240721_095937
          von links nach rechts:

          John Taylor
          Decipher, 1973

          Joe Pass
          Intercontinental, 1970

          Oscar Peterson Trio
          Walking the line, 1970

          Die Taylor von 1973 ist eine inhaltliche Wucht! Ich liebe den englischen Pianisten ja eh schon, kannte diese Scheibe aber vorher nicht. Hier zeigt er alles, was er damals schon konnte in einem extrem konzentrierten und verdichteten Kontext und zwei Spielpartnern, die perfekt zu ihm passen. Mal wuchtig, mal intensiv und mal poetisch zeigt Taylor, wie spannend und packend ein Klaviertrio sein kann. Ich bin ja bekanntlicherweise kein großer Fan dieses Formates, aber Taylor spielt so großartig, dass ich kein weiteres Instrument vermisse.

          In der Mitte steht das absolute Highlight dieses Plattentrios und die klanglich mit Abstand beste Aufnahme ihrer Zeit. Joe Pass ist hier auf einem Höhepunkt seiner Karriere und zeigt dies in jeder einzelnen Note dieses Meisterwerkes. HIer spielt jemand hörbar ohne Druck und völlig befreit mit einer Konzentration und Kreativität eine Jazzmusik, wie man sie nur selten zu hören bekommt. Pass scheint hier, so wie viele andere Jazzstars, die in Villingen waren, absolut entspannt und voller Freude und jenseits allen Stresses des üblichen Musikeralltags zu sein. Herausgekommen ist ein intimes, aber nie zu introvertiertes Meisterwerk des Gitarrenjazz.
          Produziert von HGBS, aber aufgenommen von Willi Fruth blieben mir gestern beim ersten Durchlauf die Kiefer starr stehen. Diese Musik ist ein Klangqualität aufgenommen, die fast einzigartig ist; vorallem für ihr Erscheinungsjahr. Hier haben erfahrene Leute mit einer Perfektion und schon pedantisch, aber auch mit einer Leidenschaft es geschafft, eine Platte fast ohne Patina zu produzieren. Die Drums haben nicht dieses sonst so typischen etwas mumpfigen klang, der Bass hat alles was er braucht und Pass' Gitarre leuchtet und glitzert wie eine perfekte Polarnacht. Ich kenne ja echt viele audiophil anmutende Aufnahmen, aber die hier hat mich komplett umgehauen.

          Vorallem unter dem Gesichtspunkt, dass die Oscar Peterson kaum ein halbes Jahr später an selbigen Ort entstanden ist und glatt mehrere Klassen schlechter klingt. Hier war HGSB auch für die Technik zuständig, aber hier haben die Drums diesen Patinaklang, klingt der Bass nicht so gut. Das Klavier ist ein Gedicht, aber von der Perfektion der Pass ist das hier Lichtjahre entfernt. Das fand ich schon sehr erstaunlich.
          Doch unabhängig davon ist auch diese Platte eine Pretiose mit einem bestens aufgelegten Peterson, die wieder alle Register seines Könnens zieht. Er fühlte sich halt wohl bei HGBS, der ihn ja, genauso wie alle anderen Künstlern, maximal umsorgte, was auch die Fotos im Inneren der CD zeigen.
          arnaoutchot
          Moderator
          #23049 erstellt: 22. Jul 2024, 13:11
          Weil ich es gerade im LP/CD-Cover-Ratethread erraten habe, höre ich hier Hampton Hawes Trio (oder korrekterweise: Hampton Hawes Vol. 1: The Trio) - Contemporary/XRCD JVC Japan mono 1955/1998. Kraftvoller Pianist, dessen Karriere leider immer wieder durch Drogenkonflikte geprägt waren und der auch früh starb. Diese hier ist eine seiner besten Platten, klanglich gutes mono.

          IMG_6638


          ... und weil ich gerade in der XRCD-Abteilung bin, als nächstes Oscar Peterson & Count Basie - "Satch" and "Josh" - Pablo XRCD Japan 1974/1999. Eine köstliche Platte mit OP und CB an zwei Pianos und der erdbebensicheren Rhythmusmaschine Freddie Green/Ray Brown/Louie Bellson. Wo CB einen Ton spielt, perlt OP gefühlt zehn Töne hin ... sie ergänzen sich perfekt.

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          [Beitrag von arnaoutchot am 22. Jul 2024, 13:44 bearbeitet]
          crim63
          Inventar
          #23050 erstellt: 23. Jul 2024, 20:09
          Hallo !

          Da ich ja auch sehr gern Al Di Meola höre hab ich am Sonntag mir die vinyle Version bestellt. Heute am Dienstag ist sie schon angekommen.
          Aber bevor ich das Album anhöre werde ich Michael's Tipp beachten und mir noch mal die "Cielo e Terra" zu Gehör bringen.
          Diese Platte höre ich ebenfalls sehr gern sowie den Nachfolger, die "World Sinfonia".
          Aber weshalb ich hier schreibe, die Platte in marbled Orange ist eine Augenweide, das müßt Ihr sehen.
          Das Label jeder Plattenseite ziert eine andere Blume, alles sehr schön gemacht.
          Zur Musik werde ich demnächst sicher auch noch meinem Kommentar abliefern.

          ADM 24

          Gruß Maik
          arnaoutchot
          Moderator
          #23051 erstellt: 25. Jul 2024, 17:08

          crim63 (Beitrag #23050) schrieb:
          Aber weshalb ich hier schreibe, die Platte in marbled Orange ist eine Augenweide, das müßt Ihr sehen. Das Label jeder Plattenseite ziert eine andere Blume, alles sehr schön gemacht.


          Na wunderbar, dann kann man sich die Scheiben ja an die Wand hängen und muss sie nicht hören ... (was ja, wie ich oben schrieb, ein wenig schade wäre. Lediglich das Gesangsstück kann man beruhigt aufhängen, das finde ich abscheulich ... )

          Hier mal wieder Keith Jarrett Trio - Standards I/II Tokyo 1985 & 1986 (ECM 2 DVD 5502/03). Ich hole noch die ersten in Japan aufgenommenen Konzerte des Trios nach. Beide atmen noch die Frische des Anfangs, also wie bei einer Standards Live in Paris 1985 oder Still Live in München 1986. Hervorragende Performance, durch DVD auch mit bewegtem Bild. Dieses ist altersbedingt aus heutiger Sicht etwas grieselig, aber man kann es gut sehen, Klanglich ist es gut, wenngleich nur PCM 2.0.

          Hat ECM ausser den zwei Jarrett-Trio-DVDs und einer Solo-DVD von ihm überhaupt noch weitere DVDs veröffentlicht ? Ich meine nein ...

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          arnaoutchot
          Moderator
          #23052 erstellt: 26. Jul 2024, 12:46
          Hier gerade ein anderes Trio: Fumio Karashima Trio - Gathering - three blind mice Japan XRCD 1977/1997. Ein Powerhouse mit dem eher unbekannten Karashima, am Bass Isao Suzuki und an den Drums George Otsuka. Wenn ich mit Jarrett durch bin, plane ich mal chronologisch meine Three Blind Mice Platten durchzuhören.

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          Mr._Lovegrove
          Inventar
          #23053 erstellt: 27. Jul 2024, 07:17
          Cool, du nimmst dir TBM vor, ich bleibe im Moment bei MPS. Hier läuft gerade etwas freieres:

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          Hans Koller Freesound
          For Marcel Duchamps, 1977

          Bass – Jürgen Wuchner
          Drums – Janus Stefanski
          Guitar – Eddy Marron
          Saxophone – Hans Koller

          Kollers Hommage an den großen französischen Künstler Duchamp kann nur als gelungen bezeichnet werden. So richtiger harter Freejazz ist das ganz sicher nicht, aber Koller und sein Quartett huldigen ja auch einen Künstler, der als Wegbereiter vom u.a. Surrealismus reelle Objekte in abstrakte Situationen eingebaut hat. Insofern ist der Ansatz Kollers, freie Elemente mit zugänglichem Jazz zu verbinden und hie und da Ausflüge in andere Genres zu machen, ein exzellenter Ansatz. Manchmal wirkt die Musik selber wie ein vertontes surreales Kunstwerk. Eddy Marron an der Gitarre erinnert manchmal an den frühen John Abercrombie, holt aus den sechst Saiten aber erstaunlich abstrakte Tonfolgen und Akkorde heraus.
          Die Aufnahme im übrigen ist auch technisch sehr gut. Koller selber produzierte das Album im damals häufig genutzen Tonstudio Zuckerfabrik und überließ Gibbs Platen die Technik, der dieses Kunstwerk trocken und direkt einfing.


          [Beitrag von Mr._Lovegrove am 27. Jul 2024, 07:21 bearbeitet]
          arnaoutchot
          Moderator
          #23054 erstellt: 28. Jul 2024, 07:54

          Mr._Lovegrove (Beitrag #23053) schrieb:
          Cool, du nimmst dir TBM vor ...


          Ja, mal schauen, ich halte schon noch daran fest, mit dem Jarrett Trio weiterzumachen. Vielleicht kann ich es ja etwas mischen, dann wird es nicht so langweilig ...

          Hier jedenfalls neue Ware aus dem Land der aufgehenden Sonne, der günstige Yen-Wechselkurs macht es verlockend. Höre gerade Rebirth of "TBM" - The Japanese Deep Jazz - compiled by Tatsuo Sunaga, Sony/tbm 2CD 2023. Sunaga ist ein DJ und Producer und selbsternannter Vaultmeister von tbm, der hier eine neue Kompilation von teilweise eher ausgefallenen tbm-Produktionen gemacht hat. Spannend zu hören. Gibt es mit leicht abweichendem Programm und Titeln, die nicht auf der CD-Ausgabe sind, auch auf Vinyl.

          Zu dem brandneuen East-Wind-Sampler rechts mit ähnlichem Hintergrund komme ich demnächst.

          IMG_6651
          Mr._Lovegrove
          Inventar
          #23055 erstellt: 28. Jul 2024, 08:30
          Man, man, du kaufst aber auch geile Sachen....

          Hier läuft eine weitere Großtat made in the black forest:
          R-806630-1264533393
          Jiggs Whigham
          Values, 1971

          Bass – J.A. Rettenbacher
          Drums – Tony Inzalaco
          Piano, Electric Piano – George Gruntz
          Trombone – Jiggs Whigham

          Auch dies ist wieder eines dieses fantastischen MPS- Alben, die es zwar digital aufbereitet zu hören gibt (Streamer und co), die aber nie als CD das Licht der Welt erblickt haben. Laut Discogs gab es auf Tonträger auch wirklich nur die Erstauflage von 1971 und keine weitere andere, auch nicht auf Vinyl.
          Dabei ist die Scheibe bärenstark! Der Posaunist, der vorallem durch seine Mitgleidschaft in verschiedensten hochklassigen Big Bands bekannt geworden ist, glänzt hier in einem klassischen Quartett- Setting, das neben ihm durch den großen George Gruntz geprägt wird.
          Swing und Groove sind hier die beiden Stichworte, die diese Musik am besten beschreiben. Die vier Herren spielen sich absolut geschmeidig und perlig groovend durch eine Handvoll Originals, die modern erklingen und hie und da einen ganz feinen Hauch von Jazzfunk und Fusion aufgestäubt bekommen.


          [Beitrag von Mr._Lovegrove am 28. Jul 2024, 08:31 bearbeitet]
          arnaoutchot
          Moderator
          #23056 erstellt: 28. Jul 2024, 13:07
          Ja, das ist cooler Stoff. Jetzt bin ich bei der East Wind - Revolutionary Japanese Jazz in the 70s - Universal Japan 2 SHM-CD 2024 (oben rechts). Ich kenne den East-Wind-Katalog nicht besonders vertieft, aber es scheint mir, man hat hier die etwas zahnschärferen Sachen herausgezogen

          Es geht gleich mit dem 20minütigen East Wind von Masabumi Kikuchi los, das hatte ich hier schon mal gehört. Die Protagonisten sind sehr ähnlich wie bei tbm (Kikuchi, Masahiko Togashi, Terumasa Hino, Kohsuke Mine, Isao Suzuki, Tsuyoshi Yamamoto etc.), aber alles ist einen Schritt weit exzentrischer als bei tbm. Klanglich ist es allerdings eine Stufe unter den hervorragend produzierten Aufnahmen von Tee Fujii, alleine schon durch die Verwendung verschiedener Studios auch ausserhalb Japans. Aber für den Japan-Jazz-Fan eine Fundgrube !!!
          arnaoutchot
          Moderator
          #23057 erstellt: 28. Jul 2024, 14:25
          Auch mit in der Lieferung aus Japan war die Kosuke Mine Quintet - Mine - Sony/Three Blind Mice SACD Stereo 1970/2024. Das war die erste Three-Blind-Mice-Platte, tbm 1, aufgenommen 1970. Frischer Modern Jazz mit dem Leader an as & ss und Takashi Imai (tb). Reizvoll ist, dass Hideo Ichikawa nur Fender Rhodes spielt. Ein vielversprechender Beginn ! Klanglich sehr fein.

          IMG_6652
          chriss71
          Inventar
          #23058 erstellt: 28. Jul 2024, 18:24
          Erstlauschung: Pat Metheny - MoonDial

          Pat Metheny - MoonDial

          crim63
          Inventar
          #23059 erstellt: 29. Jul 2024, 19:21
          Hallo !

          @chriss71, das ist ja sogar eine echte Erstlauschung, wußte gar nicht das der alte Recke was Neues heraus gebracht hat.
          Werd ich wohl bestellen müssen.

          Bei mir stand das Wochenende ganz im Zeichen von Al Di Meola, zuerst lief die Cielo e Terra zur Einstimmung,

          A D M CeT

          Dann das neue Doppelalbum "Twentyfour". Es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde die sind einfach nur da
          und es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde die sind da und sehr gut. So ein Ding ist für mich "Twentyfour",
          Selbst das Gesangsstück "Eden" klingt gar nicht mal so schlecht.

          Al Di Meola 24

          Al Di Meola / Twentyfour / 2024 / ear-music

          Gruß Maik
          hammermeister55
          Stammgast
          #23060 erstellt: 30. Jul 2024, 15:02
          So da ich meine Platten ein wenig sortiert habe ist mir diese Platte aufgefallen

          Colgen World Colgen World von Hiromasa Suzuki

          Bass – Kunimitsu Inaba
          Drums – Motohiko Hino
          Piano – Hiromasa Suzuki

          Sagte mir erstmal überhaupt nichts, langweiliges Cover aber dann aufgelegt und es ist wirklich eine hervorragende Aufnahme,
          ein schönes Piano Trio mit fetzigem Jazz, ich weiss nicht mehr wie sie in meine Sammlung gekommen ist aber jetzt bin ich froh sie zu haben.

          MfG

          Rüdiger

          ...so jetzt mit den wichtigsten Informationen.


          [Beitrag von hammermeister55 am 30. Jul 2024, 17:50 bearbeitet]
          arnaoutchot
          Moderator
          #23061 erstellt: 30. Jul 2024, 16:58
          Das ist Hiromasa Suzuki (auch genannt Colgen) mit seinem Trio, passt nicht schlecht zu den von mir weiter oben genannten Three-Blind-Mice-Sachen. Schöner Japan Jazz aus den 1970ern. Es ist sinnvoll, hier im Thread Interpreten und Titel der Platte auch im Text zu nennen, wenn das Cover mal verschwinden sollte.

          Habe heute früh mein Ohr mal Herrn Metheny mit Moon Dial geliehen. Puh, bekanntlich bin ich ja ein Freund des Mannes schon seit den 1970ern, aber das ist jetzt schon die dritte Platte mit Bariton-Gitarre-Solo, und die klingen doch alle recht ähnlich ...
          HansFehr
          Inventar
          #23062 erstellt: 31. Jul 2024, 09:22
          Ich höre auch gerade durch Moon Dial.

          Viel Spielraum bleibt nicht für Pat Metheny. Er beschäftigt sich halt intensiv mit seiner Bariton-Gitarre. Durchaus wohlklingender Sound.
          arnaoutchot
          Moderator
          #23063 erstellt: 31. Jul 2024, 17:43
          Ja, angenehm zu hören ist die neue Metheny, so wie ihre Vorgänger.

          Hier The Chick Corea Symphony Tribute - Ritmo - Adda Simfonica, Josep Vincent, soloists - Warner 2022. Ein symphonisches Tribut aus Spanien an den zum Zeitpunkt der Aufnahme 2021 gerade verstorbenen Corea. Nett zu hören, aber auf Dauer schon sehr sentimental-orchestral ..

          IMG_6656
          arnaoutchot
          Moderator
          #23064 erstellt: 31. Jul 2024, 19:38
          Hier etwas trockener, aber nicht minder unterhaltsam: Trikont Flashback - Drug Songs 1917-1944 - High & Low - 2000. Neben bekannten Jazz-Musikern wie Armstrong, Fitzgerald, Calloway malt der Sampler auch über die Grenzen des Jazz in den Blues hinein mit Bukka White oder Victoria Spivey. Allen Songs ist gemein, dass darin ausgiebig gekokst und gekifft wird .. 🤓

          Zu Frisell - The Willies darunter komme ich heute nicht mehr ...

          IMG_6657
          z9.chitown
          Stammgast
          #23065 erstellt: 31. Jul 2024, 19:42
          IMG_0338

          Eine der besten Hard Bop Alben.

          P.S. Bei der MFSL SACD war ein Song doppelt, daher wurde neu gefertigt. Jetzt fehlt der Bonus Track. Vielleicht schaffen sie es die SACD im dritten Anlauf komplett zu veröffentlichen.
          Mr._Lovegrove
          Inventar
          #23066 erstellt: 01. Aug 2024, 04:31
          Hier habe ich gestern abend nach langer langer Zeit mal wieder eine meiner liebsten Jazz- CDs der 80er aufgelegt:
          IMG_20240731_205243
          John Stubblefield
          Bushman Song

          Acoustic Bass, Electric Bass – Charnett Moffett
          Drums, Percussion – Victor Lewis
          Percussion – Mino Cinelu
          Piano, Keyboards [Yamaha Dx-7] – Geri Allen
          Soprano Saxophone, Tenor Saxophone – John Stubblefield

          Das ist und bleibt eine starke Platte. Stubblefield hat seine Musik sehr geschickt und spannend zwischen Moderne, Fusion, Welt und Avantgarde angelegt.
          arnaoutchot
          Moderator
          #23067 erstellt: 01. Aug 2024, 15:53
          Ja, Stubblefield war ein Guter ! Diese und seine Morning Song (Enja 1993) zieren auch meine Sammlung. Auch wenn er mal kurz bei Miles aufblitzte, so war er doch insgesamt viel zu wenig bekannt ...


          Hier weiter in der tbm-Lauschung. tbm #2 fehlt mir (Masaru Imada Quartet - Now), die #3 habe ich vor ein paar Monaten hier schon mal gehört, das erlaube ich mir, nochmals zu zitieren. Auf dem Bild rechts der Complete Disc Guide von tbm, zwar alles in japanisch, aber trotzdem hilfreich zur Orientierung.


          Takao Uematsu Quartet/Quintet - Debut (tbm 1970). Uematsu ist ein längst vergessener japanischer Tenor-Saxophonist, stark von Coltrane beeinflusst. Reizvoll ist die durchgängige Begleitung durch Sadayasu Fuji am Fender Rhodes E-Piano. Es war die dritte Veröffentlichung von tbm.

          IMG_5231D



          Gerade läuft die #4: Kosuke Mine Quintet - 2nd Album - tbm 1970. Noch im gleichen Jahr wie der Erstling Mine entstanden wurde der Pianistenstuhl durch Yoshiyaki Masuo an der Gitarre ersetzt, das gibt dem Quintett einen deutlich anderen Charakter. Takashi Imai an der Posaune ist weiterhin dabei. Schöner "freiheitlicher" (nicht free) Jazz, der sich zwar an amerikanische Vorbilder anlehnt, aber alles andere als eine Kopie derselben ist.

          IMG_6659
          Mr._Lovegrove
          Inventar
          #23068 erstellt: 03. Aug 2024, 06:29
          Und nochmal eine MPS direkt aus Villingen und von HGBS persönlich produziert:
          R-805015-1356117127-6054
          Horst Jankowski
          Jankowskinetik, 1970

          Bass – Götz Wendlandt
          Drums – Branislav Kovacev
          Guitar – Hans Wenzel
          Piano – Horst Jankowski

          Das düstere und mysteriös wirkende Cover, das auch das Filmpostermotiv eines Krimis dieser Zeit hätte sein können, täuscht massiv, denn Jankowski spielt einen unterhaltsamen und reich swingenden Mainstreamjazz fernab jeglicher Düsternis. Er lässt es partiell richtig krachen und haut mit einer Vehemenz in die Tasten, dass es eine helle Freude ist. Jankowksi kennen viele ja als Big Band Leader, aber als Pianist in einem kleinen Quartett macht er eine ebenso gute Figur. Es ist leider schade, dass Gitarrist Wenzel etwas sehr leise abgemischt wurde. Man hört ihn kaum. Brunner-Schwer war ja ein Liebhaber des Klaviers und ich kenne jetzt ein paar von ihm persönlich betreute Scheiben mit dem Piano als Hauptinstrument. Ihnen allen ist in der Tat gleich, dass das Klavier fast schün überprominent im Vordergrund steht.
          z9.chitown
          Stammgast
          #23069 erstellt: 03. Aug 2024, 08:06
          Zum Frühstück eine hervorragendes Album… Lee Morgan an der Trompete und Sonny Clark am Klavier.

          jpc.de

          Die XRCD ist die klanglich beste Überspielung, schlägt locker die Original Blue Note LP/CD.
          arnaoutchot
          Moderator
          #23070 erstellt: 03. Aug 2024, 12:02
          Hier weiter mit Three Blind Mice, die #5. Hatte ich auch erst vor rund einem Jahr hier gehört. Es wird mir immer ein Rätsel bleiben, wie es zu dieser Veröffentlichung des damals noch sehr jungen japanischen Labels kam, das sich eher auf nationale Musiker und eigentlich keine wirklichen Free Jazzer fokussierte.


          Jetzt musste aber doch etwas Zahnschärferes ran: Albert Mangelsdorff Quartet - Live at DUG, Tokyo 1971 - Three Blind Mice Japan tbm 5, 1971. Die kam mir über das o.g. Buch wieder in den Sinn. Eine ungewöhnliche Veröffentlichung für tbm: Keine Japaner, nur Deutsche, und die spielen relativ unverblümten Free Jazz ! Und das als fünfte Veröffentlichung des Labels ! Mutig ! Mangelsdorff (tb), Heinz Sauer (ts), Günter Lenz (b), Ralf Hübner (dr).

          IMG_5239D
          Mr._Lovegrove
          Inventar
          #23071 erstellt: 04. Aug 2024, 07:03
          Hier seit gestern neu im Regal:
          IMG_20240804_085427
          Red Rodney
          Yard's Pad, 1976

          Alto Saxophone – Arne Domnerus
          Bass – Red Mitchell
          Drum – Ed Thigpen
          Piano – Bengt Hallberg
          Trumpet – Red Rodney

          Bei manchen Namen weiß man einfach ganz genau, was man bekommt und kann blind zuschlagen, was ich in diesem Fall auch getan habe. Rodney und Domnerus zusammen auf einer Platte, da bekommt man ein mainstreamiges Vergnügen der besonders swingenden Sorte. Der Trompeter, dessen Karriere oft von Drogensucht und Gefängnisaufenthalten unterbrochen wurde, schlägt eine heiß geschmiedete Brücke von Dixie- Anleihen über den Swing der 30er und 40er bis hin zum Bebop, den er als ehemaliger Wegbegleiter von Charlie Parker nur zu gut kennt. Dadurch, dass auch die Rhythmusgruppe edelst besetzt ist, geht es hier gekonnt zur Sache und die fünf machen keinen Gefangenen. Ich habe lange nicht mehr so viel Spaß bei einer Jazzplatte gehabt (und gehört).
          hifi_raptor
          Inventar
          #23072 erstellt: 05. Aug 2024, 14:45
          Morgen
          Das ist der Rythmus wo ich immer mit muss
          Endlich bei Ama Music gefunden: L.A. Transit- De Novo
          Findet man nur wenn man nach „En Transit“ sucht. Es gibt wohl nur das eine Werk. Mas Que Nada ist auf einem Jazz Sampler von Denon drauf. Das Liedchen kennt wohl jeder. Ist als „Scheibe“ nicht zu bekommen. Kann man bei Ama auch nicht als MP3 erwerben.

          L.A. Transit - De Novo

          Entspannende Musik.

          Samba / Bossa Nova Grüße
          Sal
          Inventar
          #23073 erstellt: 09. Aug 2024, 17:10
          Concord on a Summernight Dave Brubeck Quartet

          Diese CD aus der Frühzeit des Mediums ist erstaunlich dynamisch aufgenommen.
          Der Headroom liegt bei ruhigen Stücken bei -12dB, bei lauten bei -6.8dB.
          Der RMS liegt zwischen -33dB und -23dB.
          Mit solchen Werten auf Schallplatte gepresst währe ales im Rumpeln und Knistern untergegangen
          Die LP-Version ist natürlich lauter und komprimierter.
          Und fast jede heutige CD sowieso...
          Extrem atmosphärisch, man hört minimal die Grillen, irgendwann fällt auch mal ein Teller runter.
          "Koto Song" und "Softly, William, Softly" sind absolute Highlights
          Concord


          [Beitrag von Sal am 09. Aug 2024, 17:11 bearbeitet]
          arnaoutchot
          Moderator
          #23074 erstellt: 13. Aug 2024, 12:58
          Hier mit grosser Freude das hier: Duke Ellington - New Orleans Suite - Atlantic/Rhino Blu Ray Quadio 1970/2024. Grosse Freude, weil es wohl die letzte grosse Ellington-Platte vor seinem Tod 1974 war und diese nun im Original-Quadro-Format wiederveröffentlicht wurde. Ellington kehrt zur Quelle der Musik zurück und widmet der Stadt und wichtigen Musikern nochmals stimmungsvolle Stücke. Klingt fabelhaft in Quad !

          IMG_6690
          Mr._Lovegrove
          Inventar
          #23075 erstellt: 15. Aug 2024, 06:30
          Man kann zu Smoothjazz und leichterer Fusion sagen was man will (und das habe ich ja auch schon), aber wenn leichte Unterhaltung von einer derart kompetenten Truppe musiziert und produziert wird, dann sollte man mal genauer hinhören. Und das tue ich gerade:
          R-5743877-1667403695-9489
          Bob James/David Sanborn
          Double Vision, 1986

          Saxophone – David Sanborn
          Keyboards, Synthesizer – Bob James
          Bass – Marcus Miller
          Drums – Steve Gadd
          Guitar – Eric Gale, Paul Milton Jackson Jr.
          Percussion – Paulinho Da Costa
          Vocals – Al Jarreau (tracks: B1)
          Engineer, Mixed By – Bill Schnee
          Producer – Tommy LiPuma

          Ich habe jetzt mal bewusst auch das technische Team stehen gelassen, um zu zeigen, wer hier alles vor und hinter den Reglern saß. Die Kunst, die all die Beteiligten hier vollzogen haben, ist die, das vermeintlich leichte und seichte doch so tiefgründig zu gestalten. Da die Schwelle des melodischen und harmonischen Zugangs recht niedrig ist, kann man sich recht zügig in die spielerischen Details und die Subtilitäten vertiefen. Und alleine Marcus Millers Basslinien und seine Gestaltungsvarianten, auch mal weit abseits seines weltberühmten Slapspiels, sind faszinierend. Das ist nur ein Beispiel von vielen, denn hier zeigt jeder einzelner dieser Legenden, wie gut er in solchen Dingen ist. Zur Produktion kann ich nur sagen, dass das Duo LiPuma und Schnee alles gegeben hat. Besser kann eine Platte dieser Provinience nicht klingen.
          arnaoutchot
          Moderator
          #23076 erstellt: 16. Aug 2024, 14:26

          Mr._Lovegrove (Beitrag #23075) schrieb:
          ... das vermeintlich leichte und seichte doch so tiefgründig zu gestalten.


          Aufgrund Deiner überschwenglichen Besprechung habe ich mir die James/Sanborn-Platte im Stream hergeholt. Ich erinnerte Cover und Musik als recht allgegenwärtig unter den ersten (Jazz) CDs in den 1980ern. Puh, mir gelingt es leider nicht, da nur irgendetwas Tiefgründiges zu finden, schlimmer geht's nimmer, möchte ich sagen ...


          Hier Three Blind Mice #6: Hideto Kanai Group - Q - tbm 1971. Weiter oben beim Mangelsdorff Quartett (#5) schrieb ich, dass es verwunderlich war, dass das junge Label anfangs so stark in den Free Jazz driftete. Das setzte sich mit Hideto Kanais verschiedenen Gruppierungen fort. Auch hier reagiert der Freigeist ! Der Bassist Kanai spielt in verschiedene Konstellationen mit anderen Musikern, generell immer hart an der Grenze und bass-fokussiert. Sehr interessant !

          Jetzt überspringe ich dann etliche Platten bis zur #12, die ich alle nicht habe, sei es, dass es vokaler Jazz ist, den ich generell nicht besonders schätze und schon gar nicht von Japanern gesungen oder es sind Live Sessions. Mit der #12 geht es dann wieder recht gemässigt und bluesig weiter ... to be continued. 👍

          R-6637904-1423599034-4797
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