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Was hört Ihr gerade jetzt ? (JAZZ)

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Mr._Lovegrove
Inventar
#22876 erstellt: 14. Mrz 2024, 06:30

z9.chitown (Beitrag #22871) schrieb:

Ich mag Al Di Meola, aber das spricht mich überhaupt nicht an. Im Grunde genommen hat Meola seit 50 Jahren nichts weltbewegendes zustande gebracht. Da waren seine damaligen Mitstreiter Paco de Lucia oder John McLaughlin weitaus innovativer an der akustischen Gitarre.

Es stellt sich mir hier die Frage, was etwas "Weltbewegendes" im Bereich Jazz/Fusion oder Gitarre überhaupt sein soll? Meinst du damit innovative Spieltechniken? Oder die Fusion verschiedener Musikstile zu einem neuen Klangbild? Oder die weitreichende und viele viele Menschen erreichende Etablierung eines sehr einzigartigen Spielstils? Willkommen im Al Di Meola Club, Claus!
Etwas zu mögen oder nicht mögen ist das eine, dem kommerziell erfolgreichsten Jazzgitarristen eben dieser erwähnten letzten 50 Jahre zu unterstellen, er hätte nichts bewegendes gemacht, das andere. Das eine ist OK und nicht diskutierbar, das andere ist eine Aussage, die einfach nicht stimmt.
Neben wir doch mal "Scenario", eine Vollkatastrophe von Platte. So grottig diese Scheibe ist (meine Meinung), so innovativ ist sie durchaus auf der anderen Seite. Al und Jan Hammer verbinden damals höchstmoderne Synthiesound und Computerrythmen mit Jazzrock. Hat in dieser Form in diesem Jahr (1983) kein anderer bekannter Gitarrist gemacht.
Al war zwar dann nicht der erste, der den Gitarrensynthesizer benutzt hat, aber auch er konnte dieser Erweiterung interessante Dinge entlocken (Album "Soaring through a dream", 1985).
Und wo andere Gitarristen, so gut sie sein mögen, seit Jahren und Jahrzehnten nur wenige Siganturesounds haben und z.B. nur wenige Gitarrentypen verwenden, da hat Al aber schon so einige Firmen durch (u.a. Gibson Les Paul, 175, einige PRS Modelle, Abe Whecter, Ovation, Conde Hermanos).
Ich möchte diese mir unsägliche Diskussion überhaupt nicht aufmachen, es gab und gibt exzellente bis überragende und erfolgreiche Jazzgitarristen (z.B. Mike Stern, John Scofield), die aber in einem recht engen Stilfeld arbeiten, aber es gibt nur wenige Gitarristen, die alles verbinden: Erfolg, Entwicklung und Einzigartigkeit: Pat Metheny wäre neben Al Di Meola so einer.
Und natürlich ist für die nahe Zukunft Matteo Mancuso angesagt, der wirklich sämtliche Münder (auch den von Al) offen stehen lässt, bis der Kiefer knackt. DER spielt innovativ.
vampula
Stammgast
#22877 erstellt: 14. Mrz 2024, 06:42


arnaoutchot (Beitrag #22873) schrieb:
John McLaughlin[/i] war immer anderen Musikstilen sehr aufgeschlossen, aber wirklich Neues hat er in den letzten 30 Jahren auch nicht mehr vollbracht.

auch hier habe ich eine andere persönliche Meinung,ist zwar Bekanntes zu hören,aber er kann es noch,und wenn man dann noch einen Grammy bekommt.

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HansFehr
Inventar
#22878 erstellt: 14. Mrz 2024, 08:55

arnaoutchot (Beitrag #22866) schrieb:
Naja, wenigstens das Cover ist schon mal ganz hübsch ...


Erinnert mich an Johannes Brahms, dem ein Schüler Noten zur Überprüfung geschickt hat.

Brahms: "aber schönes Papier haben Sie verwendet".
arnaoutchot
Moderator
#22879 erstellt: 14. Mrz 2024, 08:58

Snowbo (Beitrag #22875) schrieb:
Micha, wenn ich Dich gerade dran habe : gibt es jeweils eine Vinyl-Version, welche man als audiophil bezeichnen kann?


Die Standing Ovation gibt es nur in der Ausgabe der alten mood-Pressung. Die waren ok, aber nicht audiophil. Die Twelve Bars gibt es mW gar nicht auf Vinyl.


@McLaughlin: ok, die beiden genannten Platten kenne ich nicht, höre ich mal rein. Vielleicht war meine Aussage hier auch etwas plakativ, ich kenne zu wenig der neueren Sachen von ihm, um mir ein abschliessendes Urteil zu bilden. Was ich jedoch in den letzten Jahrzehnten hörte, hat mich nicht veranlasst, weiterzuhören ...

Edit: Höre gerade in die Ronnie Scott hinein. Das ist wirklich gut ! Die Band mit Etienne M'Bappé (e-b), Ranjit Barot (dr) und Gary Husband (keys) bringt frischen Wind auch in die 50 Jahre alten Mahavishnu-Stücke, die allerdings fast die Hälfte des Programms ausmachen. Teile des Materials sind auch neu von der Black Light. Insgesamt mir ein wenig zu viel virtuose Nabelschau, aber das mag persönlicher Geschmack sein. Guter Auftritt/Platte. 👍


@Aldi Cover/Brahms: Honi soit qui mal y pense ..


[Beitrag von arnaoutchot am 14. Mrz 2024, 09:24 bearbeitet]
z9.chitown
Stammgast
#22880 erstellt: 14. Mrz 2024, 09:54

Mr._Lovegrove (Beitrag #22876) schrieb:

Es stellt sich mir hier die Frage, was etwas "Weltbewegendes" im Bereich Jazz/Fusion oder Gitarre überhaupt sein soll? Meinst du damit innovative Spieltechniken? Oder die Fusion verschiedener Musikstile zu einem neuen Klangbild? Oder die weitreichende und viele viele Menschen erreichende Etablierung eines sehr einzigartigen Spielstils? Willkommen im Al Di Meola Club, Claus!
Etwas zu mögen oder nicht mögen ist das eine, dem kommerziell erfolgreichsten Jazzgitarristen eben dieser erwähnten letzten 50 Jahre zu unterstellen, er hätte nichts bewegendes gemacht, das andere. Das eine ist OK und nicht diskutierbar, das andere ist eine Aussage, die einfach nicht stimmt.
Neben wir doch mal "Scenario", eine Vollkatastrophe von Platte. ….
Und wo andere Gitarristen, so gut sie sein mögen, seit Jahren und Jahrzehnten nur wenige Siganturesounds haben und z.B. nur wenige Gitarrentypen verwenden, da hat Al aber schon so einige Firmen durch (u.a. Gibson Les Paul, 175, einige PRS Modelle, Abe Whecter, Ovation, Conde Hermanos).
Ich möchte diese mir unsägliche Diskussion überhaupt nicht aufmachen, es gab und gibt exzellente bis überragende und erfolgreiche Jazzgitarristen (z.B. Mike Stern, John Scofield), die aber in einem recht engen Stilfeld arbeiten, aber es gibt nur wenige Gitarristen, die alles verbinden: Erfolg, Entwicklung und Einzigartigkeit:….


Ein Gitarrist, der durch alle Genre wandert, ist also einzigartig? Ich spreche Al Di Meola nicht die Virtuosität ab und über sein technisches Können gibt es auch keinen Zweifel. Alle „berühmten“ Gitarristen werden von Firmen unterstützt, egal ob sie dann eine Gibson, Ibanez, Fender etc spielen. Soundtechnisch hat er nichts innovatives auf der Gitarre entwickelt. Das waren andere Gitarristen ab den 70ern bis heute, siehe Eddie Van Halen, Jeff Beck, Steve Vai, Allan Holdsworth und noch paar andere.
Mr._Lovegrove
Inventar
#22881 erstellt: 14. Mrz 2024, 22:05

z9.chitown (Beitrag #22880) schrieb:
. Das waren andere Gitarristen ab den 70ern bis heute, siehe Eddie Van Halen, Jeff Beck, Steve Vai, Allan Holdsworth und noch paar andere.

Die waren und sind aber (bis auf Holsworth in Teilen) aber allesamt in Rock und Hard Rock zu verordnen, was natürlich den Vergleich etwas schief geraten lässt.
Al hat sich ja auch eher auf der akustischen Gitarre zu jemandem entwickelt, der weit mehr als nur schnell und schick spielen kann. Hierzu kann man folgendes lesen;
recent-events/posts/7289837/al-di-meola-transforming-the-acoustic-guitar
Aber sei es drum, ich mache diese Diskussion mal zu und werde mich am Samstag mal mit Neuzugängen melden.
scerms
Stammgast
#22882 erstellt: 15. Mrz 2024, 07:03
Der Link funktioniert leider nicht.
Dante*
Ist häufiger hier
#22883 erstellt: 15. Mrz 2024, 14:08
R-29273827-1706795915-2689

Sun Ra – Live In Roma 1980 3LP
Label: Holidays Records 2023
Recorded live at Teatro Giulio Cesare March 28 1980.


[Beitrag von Dante* am 15. Mrz 2024, 14:09 bearbeitet]
Micha_L
Stammgast
#22884 erstellt: 15. Mrz 2024, 16:34
Ich kann die Hype um Pat Metheny nicht verstehen: Ich finde die Musik seiner Alben "süßlich".

-----------------

Zu McLaughlin:


Noch eine "Neu"erscheinung: Mahavishnu Orchestra - Cornell University, New York (Ithaca) 1973


Alles freier, virtuoser und länger als auf den entsprechenden Studioalben.
Der Fan bemerkt Fehler auf der Titelliste. Aber das ist nebensächlich.

Ein Titel davon auf Youtube:
https://www.youtube.com/watch?v=wyNnamb0Xsg&t=11s


[Beitrag von Micha_L am 15. Mrz 2024, 16:35 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#22885 erstellt: 15. Mrz 2024, 17:14

Micha_L (Beitrag #22884) schrieb:
Ich kann die Hype um Pat Metheny nicht verstehen: Ich finde die Musik seiner Alben "süßlich"


Welchen Hype ? In meiner Wahrnehmung wird Metheny nicht über- und sicherlich nicht unterbewertet. Mit süsslich meinst Du bestimmt Alben wie Zero Tolerance for Silence oder die Kooperation mit Ornette Coleman ... stimmt, das war schon süsslich ! Und ja, die letzten Alben waren teilweise schon recht ruhig, aber er verlässt auch mehr und mehr den Bereich der Jazz-Gitarre in Richtung zeitgenössische Komposition.
Mr._Lovegrove
Inventar
#22886 erstellt: 16. Mrz 2024, 10:34

Micha_L (Beitrag #22884) schrieb:
Ich kann die Hype um Pat Metheny nicht verstehen: Ich finde die Musik seiner Alben "süßlich".

Ich weiß, was du sagen willst. Genau so habe ich früher auch empfunden. Dieser überschwengliche und zuweilen pathetisch Sing-Sang, den Metheny manchmal verbreitet, der ist nicht jedermanns Sache. Mittlerweile finde ich gerade einige seiner frühen Arbeiten aber wirklich gut. Da hat er noch etwas konzentriertet und fokussierter und vorallem in einem kleineren Rahmen gespielt.

Hier läuft wiederholt was noch deutlich konzentrierteres:
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Rick Laird, Tom Grant
s/t
Timeless, 1976/1988

Bass Guitar – Rick Laird
Drums – Ron Steen
Piano, Electric Piano – Tom Grant
Tenor Saxophone – Joe Henderson

Ein Twofer, der auf einer CD fast zwei ganze Alben von Laird und Grant zusammenfasst. Nur der letzte Titel, "Turtle Soup", der originalen Grant LP wurde ausgelassen. Die beiden Alben "Soft Focus" und "Mystified" entstanden in einem Rutsch im Dezember 1976 in den Niederlanden. Produzent der Sessions war in der Tat Joe Henderson selber und er ist es auch, der diese Scheiben mal so richtig interessant macht. Nicht nur, dass 5 der Stücke aus seiner Feder stammen (ein paar davon stammen aus seinem bestehenden Repertoire), sondern man könnte fast denken, es ist eine Henderson Scheibe mit Laird und Grant als Edelgäste. Doch unabhängig davon, wer denn nun der wahre Leader ist, spielt hier ein formidables Quartett in bester Verfassung eine Musik, die jedem Henderson Fan durchaus geläufig sein wird. Es ist die stilistische Fortsetzung dessen, was er auf seinen Alben seit Anfang der 70er entwickelt hat; eine Jazzmusik, die Einflüsse von Afrocenctric, Funk und Jazzrock zu einer dicht gewachsenen Mischung zusammenfasst.
Und hier kommen Laird und Grant ins Spiel, denn die beiden umfassen Hendersons knackige Soli mit packender Rhythmusarbeit, die deutlich in eine rockigere Richtung geht. Diese Zusammenarbeit ist einfach brillant.
Micha_L
Stammgast
#22887 erstellt: 16. Mrz 2024, 16:58
Was mir von Metheny tatsächlich gefällt, das ist sein Album mit einem Kollegen an der Trompete:


Cuong Vu Trio Meets Pat Metheny

https://en.wikipedia.org/wiki/Cuong_Vu_Trio_Meets_Pat_Metheny


[Beitrag von Micha_L am 16. Mrz 2024, 17:31 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#22888 erstellt: 16. Mrz 2024, 17:49
Hier zur Cocktailstunde: Tsuyoshi Yamamoto Trio - Sweet for K - Somethin's Else Japan SACD Stereo 2024. Gerade als HiRes-Stream, ich warte auf Zustellung der SACD ... Yamamotos Hommage an Erroll Garner, sehr schön ...

Für die Vinyl-Aficionados kommt auch eine LP-Ausgabe im April ...

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arnaoutchot
Moderator
#22889 erstellt: 17. Mrz 2024, 19:35
Hier aber nochmals zurück zu Gordon Goodwin's Big Phat Band - Act Your Age - Immergent DVD-V 5.1 2008. Der Vorgänger in Mehrkanal der kürzlich hier gezeigten neuen The Gordian Knot. Das ist ebenso feiner wie messerscharf arrangierter und gespielter Big-Band-Jazz, produziert von Lee Ritenour. Amerikanische Studio-Profis, das haben sie schon drauf. Hach, die sind alle gut, v.a. in Mehrkanal.

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Dante*
Ist häufiger hier
#22890 erstellt: 18. Mrz 2024, 20:12
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Alto Saxophone, Bass Clarinet, Flute – Eric Dolphy
Bass – Art Davis, Ron Carter
Drums, Timpani, Vibraphone – Max Roach
Piano – Don Friedman
Trombone – Julian Priester
Trumpet – Booker Little

Recorded 1961

Reissue Label: Pure Pleasure Records (LP)


[Beitrag von Dante* am 18. Mrz 2024, 20:14 bearbeitet]
Mr._Lovegrove
Inventar
#22891 erstellt: 18. Mrz 2024, 21:24
Genau die hatte ich hier auch schon euphorisch beschrieben. Eine absolute Knallerplatte!
Dante*
Ist häufiger hier
#22892 erstellt: 18. Mrz 2024, 21:52
B2 Man Of Words

ich finde da kaum welche..


Habe die LP doppelt, auch die 2023 der Candid Reissue Serie.
Gemastert von Bernie Grundman.

Die Pressung der Neuauflage von 23 ist definitv besser und das Mastering unter Grundman vermutlich auch.
Da müsste ich aber ggf. nochmal genauer hinhören.

Ja, absolut fantastastische Platte.


[Beitrag von Dante* am 18. Mrz 2024, 21:57 bearbeitet]
crim63
Inventar
#22893 erstellt: 18. Mrz 2024, 21:54
Hallo !

@Michael, Danke für den Tipp zum Tsuyoshi Yamamoto Trio - Sweet for K, die LP werde ich mir sicher besorgen.
Nachdem ich nun schon die "Midnight Sugar" in erster Qualität hier stehen habe, sehe ich das als Pflicht an bei dieser feinen Musik.
Da komme ich gleich zur nächsten Platte die hier im Thread auch für gut befunden wurde, ( hier ist eigentlich fast alles gut........ )
Kazumi Watanabe mit seiner 1981er LP " Dogatana ". Der erste Durchgang war ein positives Hörerlebnis, nun muß ich noch mal
intensiver reinhören. Die Qualität der Aufnahme und auch die der Platte sind fast schon audiophil, die Japaner haben's eben drauf.

KW D

Kazumi Watanabe / Dogatana / 1981 / Better Days / YF-7037-N

Gruß Maik
vampula
Stammgast
#22894 erstellt: 19. Mrz 2024, 20:35
heute mal was aus der tollen Kompilation „The United Jazz + Rock Ensemble Plays ...“
Wolfgang Dauner
einfach nur great

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[Beitrag von vampula am 19. Mrz 2024, 20:39 bearbeitet]
crim63
Inventar
#22895 erstellt: 21. Mrz 2024, 20:47
Hallo !

Bei mir lief heute auf Arbeit, mit der entsprechenden Lautstärke, man will ja was hören, Jan Garbareks "Twelve Moon's".
Das ganze spielt hier unter der Jan Garbarek Group und ist eine meiner liebsten Platten vom Tröter.
Als Stil wird bei Discogs Contemporary Jazz genannt, ich würde aber noch World Music dazu nennen.
Herausragend sind für mich hier "Brother Wind March" und Jim Peppers "Witchi-Tai-To".

JGG TM

Jan Garbarek Group / Twelve Moons / 1993 / ECM Records / 519 500-2

Gruß Maik
arnaoutchot
Moderator
#22896 erstellt: 21. Mrz 2024, 21:08
Ich bilde mir ein, die Twelve Moons hatte ich auch mal in den Neunzigern. Aber sie durfte nicht bleiben.

Hier schwelge ich gerade etwas in physischen Kopien der neuesten Werke des Tsuyoshi Yamamoto Trios - Blues for K (2022) und Sweet for K (2024). Nach einigem eher Mittelmässigen in den 00er und 10er Jahren lief Yamamoto nach der Wiederbegegnung mit dem legendären Three-Blind-Mice-Toningenieur Yoshihiko Kannari (daher das K in den Plattentiteln) nochmals zu grosser Form auf. Die kernigere Blues-Platte swingt ungemein, die neue Sweet ist milder und romantischer und nahezu ausschliesslich den Kompositionen von Erroll Garner gewidmet. Yamamotos Hommage Garner Talk am Ende der Platte ist für mich der herausragende Track.

Die neue gibt es auch als Single Layer SACD, klanglich noch einen Tick runder und natürlicher als die Blues, die digital nur als CD erschien. Beide Platten sind oder sollen auf Vinyl erscheinen, wer die Kosten nicht scheut, sollte hier sehr feine Scheiben erhalten.

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Dante*
Ist häufiger hier
#22897 erstellt: 22. Mrz 2024, 06:23
Hi zusammen,

vll hat jemand Interesse:

https://www.bluenote.com/classic-vinyl-reissue-series-2024/
All-analog, mastered by Kevin Gray from the original master tapes

Klassiker von Blue Note

Tolle Serie.
vampula
Stammgast
#22898 erstellt: 22. Mrz 2024, 10:41
gestern Abend eine Scheibe die einen in ungeheuren Flow bringt.
mark isham - blue sun 1995 COLUMBIA

20240322_103228
Dante*
Ist häufiger hier
#22899 erstellt: 22. Mrz 2024, 20:24
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Art Pepper Quintet – Smack Up (Reissue)
Contemporary Records Acoustic Sounds Series (2024)

Recorded 1960 in Los Angeles


Alto Saxophone – Art Pepper
Trumpet – Jack Sheldon
Piano – Pete Jolly
Bass – Jimmy Bond
Drums – Frank Butler
Engineer [Sound By] – Roy DuNann
Reissue mastered by – Bernie Grundman


[Beitrag von Dante* am 22. Mrz 2024, 21:06 bearbeitet]
Mr._Lovegrove
Inventar
#22900 erstellt: 23. Mrz 2024, 10:12

vampula (Beitrag #22898) schrieb:
gestern Abend eine Scheibe die einen in ungeheuren Flow bringt.
mark isham - blue sun

Die Scheibe ist eine der größten Überraschungen, die mir je begegnet sind. Ich hatte die mal in einem größeren Paket gekauft und dachte bei Betrachtung des Covers, es wäre so langweiliger, kitschiger Smoothjazz. Ich kannte Isham natürlich als Filmkomponist und von ein paar wirklich exzellenten ECM Scheiben, aber dass das so eine meisterhafte Aufnahme sein würde, hätte ich nie vermutet.
Aber so gut die Platte ist, mit dem Soundtrack zu "Afterglow" hat er in der Tat noch einen draufgelegt. Die berührt das Herz ganz ohne Umwege.

Hier aber dreht sich eine weitere Scheibe von Timeless Records und zwar eine gute;
IMG_20240323_095503
Eddie Marshall
Dance Of The Sun, 1978

Bass – James Leary
Drums, Percussion – Eddie Marshall
Piano – George Cables
Tenor- and Soprano Saxophone – Manny Boyd
Vibraphone – Bobby Hutcherson

Der Erstrelease 1978 erschien mit einem ganz anderen Cover, aver in diesem Fall finde ich diese Neulösung sogar viel schöner. Aber das ist nebensächlich, denn wichtig ist auf dem Platz. Und dort spielt die Mannschaft um den Drummer richtig gut auf. Beginnend mit einem Brazilstück ackern sich die Jungs anschließend weiter vor in Richtung hitzigem Modern Jazz, der die Luft von Postbop, aber auch Contemporary atmet. Mal drischt man den Ball richtig nach vorne, mal aber dribbelt man ganz lässig vor sich her, bleibt aber auch in ruhigen Momenten immer direkt am Ball und im Spiel.


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 23. Mrz 2024, 10:14 bearbeitet]
chriss71
Inventar
#22901 erstellt: 23. Mrz 2024, 10:50

arnaoutchot (Beitrag #22888) schrieb:
Tsuyoshi Yamamoto Trio - Sweet for K - Somethin's Else Japan SACD Stereo 2024. Gerade als HiRes-Stream, ich warte auf Zustellung der SACD


Bei mir jetzt auch gerade, aber als High-Res gekauft. Sehr schön...
Frage an dich: Mastering exakt dasselbe, warum die SACD und nicht den Download?

arnaoutchot
Moderator
#22902 erstellt: 23. Mrz 2024, 12:03

chriss71 (Beitrag #22901) schrieb:
Frage an dich: Mastering exakt dasselbe, warum die SACD und nicht den Download? :?


Weil ich ab und an immer noch gerne etwas Physisches in der Hand halte. Und warum sollte ich einen Download kaufen, wenn ich es kostenlos in HiRes streamen kann ? Downloads kaufe ich prinzipiell nicht mehr, nun, hab ich eigentlich noch nie gekauft.
arnaoutchot
Moderator
#22903 erstellt: 28. Mrz 2024, 15:38
Hier gerade die recht unterhaltsam-entspannende Dollar Brand - African Marketplace - Elektra 1979. Afrikanischer Jazz in einer teilweise stärkeren Besetzung, Anspieltipp das Titelstück.

Davor hatte ich die Archie Shepp - Attica Blues - Impulse 1972 (oberste auf dem Stapel). Puuh, das ist aus heutiger Sicht zumindest für mich nahezu unerträglich . Shepp brachte seine politische Message in Form von Musik, vorgetragenen Gedichten und exaltiert schmalzigem Gesang herüber ! Schade um die grandiosen Kollaborateure wie Marion Brown, Dave Burrell, Jimmy Garrison, L Shankar etc., die in diesem Gebräu völlig untergehen. Da gibt es auf Impulse wahrlich Besseres von ihm.

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Mr._Lovegrove
Inventar
#22904 erstellt: 31. Mrz 2024, 08:47
@Michael: Stereoplay Highlights CD 61 - "Ballads of Gold"? Bin überrascht.....
Hier groovt und bläst sich Herbie Mann durch einen Klassiker:
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Herbie Mann
Memphis Underground, 1969

Bass – Mike Leech, Tommy Cogbill
Drums – Gene Christman
Flute – Herbie Mann
Guitar – Larry Coryell, Reggie Young, Sonny Sharrock
Organ – Bobby Emmons
Piano, Electric Piano – Bobby Wood
Vibraphone – Roy Ayers

Diese Souljazz- Scheibe atmet so sehr den Geist dieser Zeit, man kann sich vortrefflich darüber streiten, ob sie gut oder schlecht gealter ist. Aber Mann und seine Mannen spielen so quirlig und lebendig auf, da verzichte ich auf solche Gedanken und lasse mich treiben.
Außerdem konnte ich so mal wieder diese fantastische Atlantic Jazz Box in die Hand nehmen.


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 31. Mrz 2024, 08:47 bearbeitet]
Labbipapa
Stammgast
#22905 erstellt: 31. Mrz 2024, 16:40
Nachdem unser Labbi seine OP überstanden hat, wir nicht mehr im 24/7-Pflegedienst sind, heute mal wieder eine meiner Lieblingsscheiben:

Dexter Gordon, „One flight up“, 1963.

Mein Geburtsjahr hatte schon was…

Zu der Scheibe in Eurer Runde noch was zu schreiben, wäre schon skurril…

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Mr._Lovegrove
Inventar
#22906 erstellt: 31. Mrz 2024, 17:07

Labbipapa (Beitrag #22905) schrieb:

Zu der Scheibe in Eurer Runde noch was zu schreiben, wäre schon skurril…

Skurril vielleicht, aber niemals überflüssig. Diese Platte kann man nicht oft genug erwähnen und loben.
arnaoutchot
Moderator
#22907 erstellt: 02. Apr 2024, 09:51

Mr._Lovegrove (Beitrag #22904) schrieb:
@Michael: Stereoplay Highlights CD 61 - "Ballads of Gold"? Bin überrascht.....


Ja, das war eher ein Irrtum. Inhaltlich sehr seicht und klanglich sind die Stereoplay-CDs eher keine Highlights ... geht wieder zurück in den Laden.

Hier auch eher gefällige Kost, aber warum nicht. Lee Ritenour - Captain Fingers (1977) und The Captain's Journey (1978).

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hifi_raptor
Inventar
#22908 erstellt: 02. Apr 2024, 11:37
Morgen
Zu ihrer Zeit waren die Zounds und Stereopoly Scheiben klanglich schon okay. In der Zeit waren vor allem die Back Catalogue Alben brutal glatt produziert. Die haben sich schon Mühe gegeben.
Gegen heutige HiRes Remastered können die nicht anstinken. Sind schon wieder 40 Jahre her.
Lee Rintenour mag gefällig sein, aber auch ein Vollblutmusiker. Durfte ihn einmal Live erleben.
Die v.g. Alben sind spitze. Seine Zeit beim GRP Label war von Grusin / Rosen stark geprägt.
Die Burschen waren nicht unbedingt Fans des natürlichen Tons.
Und die ersten ADD Aufnahmen haben sich auch so angehört.

Gruß Peter


[Beitrag von hifi_raptor am 02. Apr 2024, 11:38 bearbeitet]
hifi_raptor
Inventar
#22909 erstellt: 02. Apr 2024, 11:45
Morgen
Bei der Gelegenheit:Wes Bound von Lee Ritenour

WesBound

Läuft oft bei mir.

Gruß Peter
hifi_raptor
Inventar
#22910 erstellt: 02. Apr 2024, 15:23
Morgen
Eben gerade erst drübergestolpert: Larry & Lee- Live on Wowow Tokyo 1995. Wohl erst in 22 erschienenen.
Erstlauschung

Larry & Lee Live at Wowow Tokyo

Wer die beiden alten Recken mag wird hier super bedient.

Gruß Peter
hifi_raptor
Inventar
#22911 erstellt: 02. Apr 2024, 15:30
Morgen
Sehr interessant in 22 kam die Lee Ritenour Live Java Jazz Festival 2018 raus.
Muss ich mich mal auf die Suche machen
Von dem Festival gibt es wenig Medien. Habe nur mal über YT was gefunden.
Schönen Abend
arnaoutchot
Moderator
#22912 erstellt: 02. Apr 2024, 15:36

hifi_raptor (Beitrag #22908) schrieb:
... und Stereopoly Scheiben klanglich schon okay.

Lee Rintenour mag gefällig sein, aber auch ein Vollblutmusiker. Durfte ihn einmal Live erleben.


Ist Stereopoly das Pendant zu Monopoly ?

Ja, Ritenour ist schon ein Guter, Profi seit seinem 16. Lebensjahr, als er für die Mamas & Papas zupfte und sich den Spitznamen Captain Fingers einhandelte. Ich habe ihn als junger Mensch mal in Los Angeles 1982 live gesehen. Über seine sonstigen 1980er Produktionen kann man das Tuch des Schweigens decken, aber mit einer Platte wie Wes Bound hat er sich zurecht wieder in die erste Liga zurückgespielt. Larry Carlton ist auch als Studio-Vielspieler unterschätzt, es gibt ein paar sehr gute Alben von ihm, zB hier.
arnaoutchot
Moderator
#22913 erstellt: 03. Apr 2024, 18:43
Hier zwei Platten von Eberhard Weber, die ich tatsächlich noch nicht kannte. Endless Days (ECM 2001) und Résumé (ECM 2012).

Die Endless Days ist eine sehr schöne Fortsetzung seines klassischen Quartetts aus den 1970ern, bei der Paul McCandless Charlie Mariano ersetzt und Michael di Pasqua am Schlagzeug Jon Christensen. Das finde ich sehr gelungen. Es war auch wohl die letzte Platte von EW, die er am Bass gestaltend vor seinem Schlaganfall 2007 gestaltete. Die von der Kritik sehr gelobte Résumé finde ich da etwas problematischer, das sind für mich schon herausgerissene Schlaglichter von Bass-Soli aus seiner Zeit in der Garbarek Group. Dass der Fjord-Tröter auf ein paar Stücken auch mitblasen darf, hilft nicht wirklich ...

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hammermeister55
Stammgast
#22914 erstellt: 03. Apr 2024, 20:30
Ja die Endless Day von Eberhard Weber ist, meiner Meinung wirklich eine kleine Perle der Jazz Musik,
natürlich gut abgemischt wie bei ECM üblich. Ich hab sie mir kurz nach der Veröffentlichung gekauft, sie begleitet mich also schon länger und ich höre sie immer wieder gern. Sind das wirklich schon über 20 Jahre und die CD klingt immer noch gut.
Mr._Lovegrove
Inventar
#22915 erstellt: 03. Apr 2024, 20:48
In diesen Tenor stimme ich ohne Ablass ein. Das ist eine späte Perle in Webers Diskographie.


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 03. Apr 2024, 20:48 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#22916 erstellt: 04. Apr 2024, 16:59
Na, da sind wir uns ja mal alle einig ... Ich werde die Endless Days in meine Sammlung aufnehmen. Das mache ich physisch nur noch mit wenigen der hier gezeigten neu hereinkommenden Platten. Die Résumé muss wieder gehen.

Hier gerade Jim Hall & Pat Metheny - Telarc 1999. Zwar eine gelungene Duo-Aufnahme der beiden Gitarristen, aber mir persönlich ist der Ton von Hall immer ein wenig zu einseitig. Metheny setzt den einen oder anderen Akzent, Anspieltipp sein von mir sehr geschätztes Stück Farmer's Trust ... wahrscheinlich muss die CD aber auch nicht bleiben.

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arnaoutchot
Moderator
#22917 erstellt: 05. Apr 2024, 16:09
Mal wieder ein wenig vokaler Jazz auf Vinyl ... Jacintha - Best of - Groove Note 2LP 2008. Die Sängerin aus Singapur hat eine schön samtige Stimme, die Stücke sind wohl ausgewählt und klanglich ist es sehr fein ... was will man mehr.

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Mr._Lovegrove
Inventar
#22918 erstellt: 05. Apr 2024, 17:44
Hier hatte ich letztens eine aufliegen, die ja eigentlich so gar nicht meine Baustelle ist, aber ich verschließe mich halt gar nix:
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Kenny Ball And His Jazzmen
Greensleeves, Timeless 1984

Bass, Vocals – John Benson
Clarinet, Vocals – Andy Cooper
Drums – Ron Bowden
Guitar, Banjo, Vocals – John Fenner
Piano – Duncan Swift
Trombone, Vocals – John Bennett
Trumpet, Vocals – Kenny Ball

Kenny Ball hatte die Jazzmen 1958 gegründet und war somit direkt am Traditional Jazz Revival in UK beteiligt, das Musiker wie Chris Barber kurze Zeit später über den Jazz hinuas berühmt gemacht hat. Auch Ball hatte einige Charthits in diesem Stil.
"Greensleeves" entstand im November 1982 in den Niederlanden und zeigt eine Band, die einfach ausgereift, leichtfüssig und extrem unterhaltsam Dixieland und Oldtimejazz zelebriert. Wie schon gesagt, diese Art des Urjazz ist nicht wirklich meine Sache, aber zur Sache geht es hier allemal und die Scheibe erinnert mich stark an meine Kindheit, als ich einmal im Jahr auf dem Jazzfrühschoppen des Hotels, in dem mein Vater früher gearbeitet hat, zu Gast war und zu Fanta und Sprite der dortigen Oldtimejazzband gelauscht habe.


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 05. Apr 2024, 18:07 bearbeitet]
vampula
Stammgast
#22919 erstellt: 08. Apr 2024, 09:56
gestern mal wieder was aussergewöhnliches im Player

New Zion Trio - Fight Against Babylon
Veal Records Sept 1, 2011

Larry Grenadier - Acoustic Bass
Craig Santiago - Drums
Jamie Saft - Piano, Electric Piano [Fender Rhodes]


New Zion Trio - Fight Against Babylon

was diese drei Herren hier abliefern lässt einen schon staunen,es ist ein Genre übergreifender Mix aus Jazz(Spiritual) Dub Doom und Reggae,was sicher einem zuviel des guten ist,aber es ist nur ein Piano Trio und elektrisch ist auch nur das Fender.Mir gefällts ausserordentlich.


[Beitrag von vampula am 08. Apr 2024, 10:13 bearbeitet]
Mr._Lovegrove
Inventar
#22920 erstellt: 14. Apr 2024, 05:36
Bei mir lag vorgestern eine ganz fantastische Platte im Briefkasten, auf die ich eher um zwei Ecken gelangt bin:
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Derek Watkins
Increased Demand
MA Music, 1988

Jazzern wird er Name wenig bis nichts sagen, aber Fans von James Last kennen Watkins natürlich. Er war lange Jahre bei Last eine der tragenden Bläsersäulen und hat dort das eine oder andere herausragende Solo gespielt. Wer es noch nicht glaubt, schaut bitte dieses Video. Dagegen sieht Contis Originalfassung ziemlich alt aus.

Und genau darüber bin auch auf Watkins gestoßen. Dann fiel mir kurze Zeit später auch noch eine James Last 4er Box für kaum Geld in die Hände, auf der man Watkins des öfteren prominent hört.
Da forscht man natürlich nach, ob so ein virtuoser Typ, der es locker mit Maynard Ferguson aufnehmen konnte, auch was unter eigenem Namen gemacht hat. Na, viel ist es nicht. Ganze zwei Soloalben gibt es und "Increased Demand" ist das erste davon. Watkins spielt hier leicht zugänglichen und flüssigen Fusionjazzpop, der aber niemals belanglos wirkt. Die Scheibe geht runter wie Öl, hat hie und da aber auch Ecken und Kanten, ist aber immer eine harmonische Angelegenheit. Aber wenn Watkins sein Horn erhebt, dann ist's vorbei. Dann staunt man nur noch über diesen Stil und die Technik. Watkins spielt High Notes, als wär es das einfachste der Welt. Und doch ist er kein Showman, der nur technisch angeben will. Da sind oft romantische Untertöne drin und vorallem eine so feinsinnige Art zu spielen. Der konnte einfach spielen, man!


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 14. Apr 2024, 05:37 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#22921 erstellt: 15. Apr 2024, 19:07
Hier eine epochale Platte, die irgendwie bislang nie Einzug in meine Sammlung gehalten hat. Ich kannte sie (auszugsweise) aber schon lange. The Jazz Composer's Orchestra - s/t - JCOA/ECM 1968. Was für eine Granate ! Michael Mantler's Komposition und Dirigat gibt der Musik die nötige Form, damit es nicht völlig entgleist, denn es ist natürlich schon Free Jazz, die Namen der Solisten auf dem Cover sprechen für sich. Des weiteren sind noch viele namhafte Musiker beteiligt, zB Carla Bley, Steve Lacy, Jimmy Knepper, Charlie Haden, Ron Carter, Andrew Cyrille etc. Klanglich ist es eine gut produzierte und sehr gut aufgenommene 8-Spur RCA Victor Studio NYC-Produktion. Ich bin begeistert ! Wer sich nur ein wenig für den orchestralen Free Jazz der 1960er interessiert, wird die Platte entweder kennen, oder sollte die Lücke - wie ich - schnell schliessen.

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arnaoutchot
Moderator
#22922 erstellt: 16. Apr 2024, 17:59
Hier noch etwas deutsch-funkiges, das mir bislang auch nicht bekannt war: Rolf Kühn Group - Total Space - MPS 1975. Rolf Kühn, den älteren Bruder des bekannteren Joachim Kühn (p), hatte ich fälschlicherweise bislang immer als eher angestaubten Swing-Klarinettisten der 1950er einsortiert. Aber weit gefehlt, 1975 machte er dem Plattennamen Total Space alle Ehre ! Mit Albert Mangelsdorff, Gerd Dudek, Philip Catherine, Daniel Humair, seinem Bruder Joachim und weiteren Musikern brennt er ein 70er Jahre Jazz-Funk-Feuerwerk erster Güte ab. Wer auf so etwas steht, sollte unbedingt mal reinhören. Und wieder gilt die Devise: Warum soll ich Neues hören, wenn ich heute noch solche Gemmen entdecken kann.

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scerms
Stammgast
#22923 erstellt: 17. Apr 2024, 06:54
Das ist genau mein Ding. Danke für den Tipp !
chriss71
Inventar
#22924 erstellt: 21. Apr 2024, 11:13
R.I.P. Michael Cuscuna

Joe Harley Insta Cuscuna
Von Joe Harley's Insta Account...
ardina
Inventar
#22925 erstellt: 24. Apr 2024, 18:14
Abend,

Ich habe mir das mal kommen lassen, war neugierig, als schöne, neue MPS LP. Ja, das ist cool funky, aber manchmal wirds schon recht frei und wild, da muss ich schon entspannt sein.

The Rolf Kühn Group ? Total Space
The Rolf Kühn Group – Total Space

arnaoutchot
Moderator
#22926 erstellt: 24. Apr 2024, 18:24

ardina (Beitrag #22925) schrieb:
Ja, das ist cool funky, aber manchmal wirds schon recht frei und wild, da muss ich schon entspannt sein.


Naja, nur cool & funky wäre ja auch eher langweilig. Ich hätte diesen Grad an Freiheit wie weiter oben schon geschrieben dem Rolf Kühn ja gar nicht zugetraut.

Aber hier japanischer Fusion Jazz, dass sich die Balken biegen: Resonance Vox - Jigojitoku - Live Recordings - Verve 1994. Ein japanisches elektrisches Projekt von Kazumi Watanabe im Quintett. Da brennt die Luft, Mannomann, das hätte ich wiederum dem sonst eher schlafmützigen Watanabe nicht zugetraut ! Ich hab noch einige weitere Hausaufgaben aus dem Laden mit heimgebracht ... siehe Stapel.

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