Jazz für "Anfänger" ?

dieselpark (Beitrag #1652) schrieb:

Und: Wer hat statt di Meola Pat Metheny empfohlen ?????

Seufz, das mag ich gewesen sein. DiMeola spielt ja ganz nett Gitarre, auch wenn es immer wieder die gleichen Muster sind. Seine frühen Platten, die ich weiter oben schon empfohlen habe (Casino, Elegant Gypsy) mag ich auch ganz gern. Später wurde die Musik dann so kitschig wie seine Plattencover (siehe Axt). Aber von der musikalischen Gesamtbedeutung ist Metheny ein Gigant im Vergleich zu DiMeola.

"Gesamtbedeutung"?
Ist mir als aktueller Hörer wurscht, wenn ich das so sagen darf. (nicht böse gemeint !)

Mir sind gestern mehrere Schauer über den Rücken gelaufen bei der Kiss my Axe - beim Hören von Metheny hab ich mich bislang immer gelangweilt.
Das war nichts.

Aber in Sachen "Cover" geb ich dir recht: das ist absolut unterirdisch bei der Axe; drücke ich aber wegen der Musik ein Auge zu - so wie du mittlerweile bei der Underground von Monk !

dieselpark (Beitrag #1654) schrieb:

"Gesamtbedeutung"? Ist mir als aktueller Hörer wurscht, wenn ich das so sagen darf. (nicht böse gemeint !)

Mir ist das nicht wurscht. Kauf Dir mal drei Platten von Al DiMeola. Danach wirst Du wahrscheinlich feststellen, dass sie sich ziemlich ähneln und dass der Bedarf einer vierten eher niedrig ist. Von Metheny hätte ich mit drei Platten kaum einen nennenswerten Teil seines Werks abgedeckt. Im Gegensatz zu Dir finde ich vieles, was Metheny gemacht hat, sehr spannend (sein frühes Quartett, die schöne "Travels" live, seine Solo-Platte New Chautauqua, die Zusammenarbeit mit Ornette Coleman, die Rejoicing im Trio oder das Duo mit Charlie Haden "Missouri Sky", das Quartett mit Brad Mehldau, das hervorragende 2012er Unity Quartet, sein zugegeben ehrgeiziges Orchestrion-Projekt, die neue Platte mit John Zorn-Stücken usw.) Du siehst, geringfügig mehr.

Das mit dem die Meola war ich. Aber egal wer es war, die "Kiss my Axe" halte ich für eine gigantische Platte.
Und egal wer hier mehr Bedeutung hat, di Meolas Kunst grade auf der Les Paul ist absolut unerreicht.
Dieses Feuer, dieser Dampf verbunden mit absoluter Virtuosität ist wirklich immer wieder fesselnd.

Habe nie gedacht, dass ich einmal mit meinem Missionseifer in Sachen "Kiss my axe" Erfolg haben würde.

Mr._Lovegrove (Beitrag #1656) schrieb:

Habe nie gedacht, dass ich einmal mit meinem Missionseifer in Sachen "Kiss my axe" Erfolg haben würde.

Wie schon weiter oben geschrieben: Wenn ich sie mal preiswert sehe, würde ich sie mitnehmen und anhören. Die inak-Sachen tauchen im 2nd hand oftmals günstig auf.

Ja, Lovegrove, hat voll gezündet bei mir, Dein "Axe-Tipp" !! Danke.

Und dass Metheny vielseitiger ist, mag ja sein - nützt mir nur alles nichts, wenn mich seine Musik nicht anspringt.
Wobei ich einräumen muss, dass kürzlich ein Reinhören bei einem Freund in die "Unity"-Geschichte sehr spannend erschien - dem würde ich nochmal nachgeben. Alles andere, was ich von ihm kenne, finde ich einfach langweilig, sorry.
Aber natürlich kenne ich nur einen Bruchteil seines Werkes, zugegeben.

Und in der Tat: habe die Axe als Inak-Ausgabe günstig second-hand bekommen !
Wenig Geld für VIEL Klang und genauso VIEL Musik !

Kiss my Axe habe ich mir bei Erscheinen gekauft... ich fand die Platte steril und habe sie gleich wieder verscherbelt. 30% gute Songs + 70% Füllmaterial

Ich weiß nicht, wie oft ich "Kiss my axe" schon gehört habe, und sie bringt mir immer
wieder pure Freude.
Aber vorsicht bezüglich der Nachfolgealben. Di Meola war in meine Augen danach zumindest
in Sachen elektrischer Musik (er hat ja auch exquisite Akustikalben gemacht) nie mehr so
elektrifizierend, packend und vereinnahmend.

Vorallem Finger weg von dieser:

Orange and Blue

Die klingt (und das hatte ich schonmal betont) wie die schlechte Hintergrundmusik
eines TUI Werbefilmes über die Savannen Kenias.

Sehr gut gelungen widerrum ist diese:

Flesh on flesh

Die kommt zwar lange nicht an "Kiss my Axe" ran, bietet aber wieder diese unnachahmliche
Mischung aus feuriger E-Gitarre und stimmigen Akustikparts


Danach habe ich aufgehört di Meola aktiv zu verfolgen. Ich habe "Consequence of chaos" noch ganz gut in
Erinnerung. Eine elektrische Platte, die ihn von den Songs her auch back to his roots führt.

Man sollte sich im übrigen nicht von seinen Nebenprojekten wie "He and Carmen" oder den poppig- rockigen
Vokalplatten "Vocal rendezvous" und "Cosmopolitan life" ablenken lassen. Die sind zwar für ihre Verhältnisse
ganz gut, haben aber mit di Meolas eigentlicher Arbeit als weltmusikalisch infizierten Jazzrocker und ebenso
versierten Akustikgitarristen nicht viel zu tun.

Nur der guten Ordnung halber: Diese drei DiMeola-Platten habe ich noch auf O-Vinyl hier stehen, die halte ich nach wie vor für die besten. Bilder von CD-Ausgaben. Meine interne Reihenfolge ist Casino - Gypsy - Midnight Sun, aber das mag Geschmackssache sein, andere halten die Gypsy für die beste. Was schwuchtelige Cover betrifft, war DiMeola schon immer gross ...

arnaoutchot (Beitrag #1661) schrieb:

schwuchtelige

*prust* Anspruch war wahrscheinlich eine anderer?

Ich muss zugeben, ich kenne aus grauer Vorzeit nur die Elegant Gypsy. Mich haben tatsächlich immer die Cover abgestoßen, bin halt ein Augenmensch ... mehr als ein Ohrenmensch.

Aber zumindest die sehr unterschiedlichen Wahrnehmungen motivieren mich zumindest noch einmal nach Schnippseln - vielleicht von der Kiss ... - zu suchen.

Sowohl die Schnipsel von Axe als auch von Gypsy haben mich gelangweilt. Ne, ne ne.
Dann schon lieber Friday Night ...

dietmar_ (Beitrag #1663) schrieb:

Dann schon lieber Friday Night ...

Bei dieser Platte war DiMeola aber nur zweite Wahl. Eigentlich sollte das Trio ja aus DeLucia - McLaughlin - Coryell bestehen. Weil letzterer aber offensichtlich die Finger von den Rauschmitteln nicht lassen konnte und unzuverlässig war , wurde er durch DiMeola ersetzt.

Mit "schwuchtelig" meinte ich schon dieses Pseudo-Macho-Gehabe. Keine Unterstellungen ...

Diese beiden Sampler von DiMeola fand ich noch ziemlich gut, falls Interesse ... inwieweit sie noch erhältlich sind, weiss ich allerdings nicht.

arnaoutchot (Beitrag #1664) schrieb:

Mit "schwuchtelig" meinte ich schon dieses Pseudo-Macho-Gehabe. Keine Unterstellungen ...

Ich dachte, du meinst die Art der Darstellung (seiner Person)? Keine Unterstellung: das wäre mir auch egal.
Wäre es ein kein Musikalbum, sondern ein Film, würde man wegen seines Covers von B-Movie sprechen.
Davon ab, es gibt sehr gute sogenannte B-Movies!
Aber - ich selektiere jetzt einfach mal nach dieselparks Art - die Schnipsel und meine Erinnerung aus den 80ern machen nicht Lust auf mehr.

...
Um noch mal etwas Konstruktives in den Raum zu werfen: vielleicht sollte man es mal mit John McLaughlin - mit Extrapolation hatte ich es hier schon mal versucht, glaube ich? - versuchen? Da könnte sich ein "Kosmos" eröffnen. Schließlich hat er ja mit AdM kooperiert. :))

dietmar_ (Beitrag #1666) schrieb:

vielleicht sollte man es mal mit John McLaughlin - mit Extrapolation hatte ich es hier schon mal versucht, glaube ich? - versuchen? Da könnte sich ein "Kosmos" eröffnen.

Hmm .. ich weiss nicht. "Extrapolation" wird ihm nicht gefallen, zu free. Da ich jetzt gewöhnt bin, Dreier-Reihen rauszuhauen, diese hier, alle drei sehr gut, auch die letzte, wenngleich schon etwas in der Spiritualität ersaufend ... Bilder nur wieder als Beispiele, bei der ersten ist klanglich die MFSL am besten, bei der "Birds of Fire" die japanische Blue-spec-CD, aber beide ziemlich teuer. Die Visisons hab ich auch nur in der Standard-Ausgabe.

Ich habe noch eine schöne LP: My Goal's Beyond



Weniger vergeistigt als sie aussieht.


edit:
Ach so, vergessen: ich finde die gar nicht "free". Mir hat sie sich sofort erschlossen. Eine schöne Platte (die Extrapolation).

Wo ist die überhaupt?

...

Mit McLaughlin habe ich mich noch nicht eingehend beschäftigt, vorallem nicht mit
seiner glorreichen Zeit in den 70ern.
Ich habe aber zwei sehr gegensätzliche Platten von ihm ("The rpomise" nur noch auf dem PC):

oder
Live at the Royal Festival Hall

Im Trio mit Trilok Gurtu und Kai Eckhardt entfaltet der Gitarrist eine Magie und eine
Intensität, die fesselnder kaum sein kann. Dieses Trio verbindet mitreißende Virtuosität
mit dichtem, intuitiven und atmosphärischem Spiel. Brilliant!


The promise
Die hatte ich mal auf einem Flohmarkt geschossen und die war am selben Abend noch
wieder bei ebay drinnen. Ich möchte mal ganz unverblümt sprechen: Das ist ziemlich
doofer und nerviger Jazzrock, der extrem langweilig ist. Auch das Gitarrenspiel von
McLaughlin hat nicht viel charaktervolles. Da höre ich lieber den "schwuchteligen"
Italo- Amerikaner.....

Was mir ja auch immer gut gefallen hat, waren McLaughlin's Zusammenarbeit mit indischen Musikern. Berühmt die 70er Jahre Shakti-Sachen, aber auch gut die Reunions aus den 2000ern. Besonders optisch schön gemacht eine in Seide eingeschlagene Box der Reunion-Aufnahmen, leider inzwischen sehr teuer geworden.

Hier noch die dritte Platte der alten Shakti-Gruppe

Mr._Lovegrove (Beitrag #1669) schrieb:

Mit McLaughlin habe ich mich noch nicht eingehend beschäftigt

Ich schon. Ich habe ihn für mich 1970 entdeckt. Mit dem Stück "John McLaughlin".

Eine meiner Lieblings-McLaughlin Scheiben...

John McLaughlin - acoustic guitar, guitar synthesiser
Trilok Gurtu - percussion
Kai Eckhardt - electric bass

Ich als alter "Schnell-Urteiler" habe die Inner mounting flame - und die reicht mir auch von ihm.


und nicht vergessen: wer meine Art Blakey als Vinyl haben will (a night in Tunisia) soll mir ne PN schicken !

Zwei weniger bekannte Platten - zu Unrecht:






Was baut er da nur zusammen?

Gruß

Micha

Micha_L (Beitrag #1675) schrieb:

Was baut er da nur zusammen?

Er ist kurz vorm Durchbruch zur Erfindung der Gitarre. Noch ein, zwei oder drei Varianten, dann hat er's.

Weil wir bei den Gitarristen sind, warum nicht mal was Deutsches ? Einer der einflussreichsten deutschen Gitarristen war sicherlich Volker Kriegel. Er startete in den 60ern mit dem Vibraphonisten Dave Pike, brachte in den 70ern etliche sehr gute Solo-Platten heraus und war ab den späten 70ern essentieller Bestandteil des United Jazz & Rock Ensemble bis zu seinem bedauerlichen Krebstod in 2003.

Drei Platten herausgegriffen: "Infra Red" mit Dave Pike, schöner 60's Jazz mit leichten Verbeugungen nach den damals populären Strömungen (Indien, Rock). Ein paar Jahre später sein aus meiner Sicht bestes Solowerk "Missing Link" mit Albert Mangelsdorff, Eberhard Weber etc. und beispielhaft für das UJRE die Hommage "plays Volker Kriegel". Klanglich sind die gezeigten Reissues alle recht gut, ich kenne auch O-Vinyl von den beiden MPS-Platten, die Infra Red klingt jetzt besser, die Missing Link war auf Vinyl einen Tick wärmer und runder. Die UJRE gibt es jetzt preiswert als Doppelpack mit "plays Wolfgang Dauner", frisch remastert in den Stockfisch-Studios !

Kriegel hatten wir hier schon mal.
Ich hab die hier gezeigte mal günstig abgeschossen, finde die aber nicht gut (auch klanglich nicht).




Weiss nicht, ob ich zu Kriegel nochmal einen Zugang finde...........

dieselpark (Beitrag #1678) schrieb:

Kriegel hatten wir hier schon mal. Ich hab die hier gezeigte mal günstig abgeschossen, finde die aber nicht gut (auch klanglich nicht).

Was Du immer so alles "nicht gut" findest ... Die "Spectrum" finde ich inhaltlich sehr gut, hätte ebenso auf meiner Liste oben stehen können. Ich hab den Klang des MPS-Remasters nicht mehr genau im Kopf, müsste nachhören, aber generell hat man sich bei MPS schon bei den Aufnahmen und dann bei den 24/192-Remasters sehr viel Mühe gegeben. Hast Du die remasterte Ausgabe ? Auch wenn ich Deinen musikalischen Geschmack langsam etwas einschätzen kann, bleibt mir die Einschätzung der klanglichen Komponente bei Dir ein Rätsel.

Die Spectrum ist okay (7/10)... seine restlichen Alben unterdurchschnittlich bis unterirdisch

ja, denke, dass ich die Remaster-Version habe: es ist von 2003 die Rede und von 192KHz/24Bit.
Das dürfte die sein, die du meinst !?

Hab jetzt gerade in diesem Moment nicht gehört - hatte ich aber aufgrund der Angaben auf dem cover VIEL mehr klanglich erwartet.

Und musikalisch bin ich (wahrscheinlich weil noch immer Neuling und noch nicht so GANZ eingetaucht in den Jazz) sehr wählerisch, das stimmt.
Geradezu pingelig. Mir gefällt nur wenig - zugegeben. Das dann aber so RICHTIG.

(Und meine Anlage ist extrem neutral - nur, wenn die Aufnahme sehr gut ist, höre ich auch sehr gutes. Null Effekt-Hascherei.
Hab damit schon so manche vermeintlich sehr gute Aufnahme als etwas "ganz anderes" sozusagen "enttarnt". Das nur am Rande zur Erläuterung Deiner Frage.)

MacClaus (Beitrag #1680) schrieb:

Die Spectrum ist okay (7/10)... seine restlichen Alben unterdurchschnittlich bis unterirdisch :.

Und wieder mal ein ebenso anmassendes wie falsches Statement. Du kannst schreiben "ich finde die Spectrum ok, aber seine restlichen Alben unterdurchschnittlich". So wie Du es schreibst, ist es falsch, denn es gibt wenigstens einen, der die Platten nach "Spectrum" nicht unterdurchschnittlich findet, nämlich mich. Kompositorisch steckt Kriegel vermutlich ohenhin den Grossteil der von Dir favorisierten Hardrock-Klampfer in die Tasche.

Erstaunlich finde ich die gottgleichen Einordnungen von McClaus (schwarz oder weiß, dazwischen gibt es nix).
Wenn etwas gefällt, wird es immer über herausragenden Klang begründet. Nie ein "hat mich bewegt" meinetwegen "schöne Musik" oder ähnliches.
Das ist mir fremd.

dieselpark (Beitrag #1681) schrieb:

hatte ich aber aufgrund der Angaben auf dem cover VIEL mehr klanglich erwartet.

Lass dich nicht von irgendwelchen Aufklebern irritieren. Wenn eine Aufnahme aus einem gewissen Zeitalter ist,
dann wird sie auch ein zwölfzig Bit/drölfzig kHz Remaster nicht retten können.
Gerade in den 70ern ist die klangliche Welt im Jazz, seltener im Pop und vermehrt in der Klassik im Schnitt
faktisch eingebrochen. Das mag paradoxerweise an der vorangeschrittenen Technik liegen, die anscheinend
nicht immer gut genutzt wurde. Wenn ich an Alben wie David Friesens "Star dance" (die werde ich in so einem
Zusammenhang immer als erstes nennen), Geroge Bensons "White Rabbit" oder auch "Spectrum" von Billy Cobham denke,
dann wird mir beim Klang dieser Scheiben immer schlecht, aber die sind musikalisch so herausragend, dass
das null Rolle spielt.
Jeder rezipiert Musik anders, aber ich empfehle im Sinne des Inhaltes und des künstlerischen Wertes sich
von dieser vorrangingen Klangrezeption frei zu machen und nur noch auf die Musik zu hören.
Vor Jahren noch waren mir bestimmte Klangattribute auch noch sehr wichtig. Wenn ich Popmusik höre, ist das bei
mir auch noch viel stärker ausgebildet, aber im Jazz spielt das keine Rolex mehr. Aber das hängt sicher auch damit
zusammen, dass ich eine Art Musiker- und Interaktionshörer geworden bin.
Und erst wenn man gerade als Jazzhörer soweit ist, dass das im Vordergrund steht, spielt der Klang in meine Augen
nur noch eine untergeordnete Rolle. Und das dauert leider und man kann es nicht von jetzt auf gleich herauf-
beschwören.
Dann klappts auch irgendwann mit "Bitches Brew"!

arnaoutchot (Beitrag #1682) schrieb:

Kompositorisch steckt Kriegel vermutlich ohenhin den Grossteil der von Dir favorisierten Hardrock-Klampfer in die Tasche.

Der Vgl mit meinen favorisierten Gitarristen würde für VK schlecht ausgehen. Ich will ihn auch nicht mit Hard Rock-Gitarristen vergleichen... wenn dann sollte man ihn lieber mit meinen favorisierten Jazz-Gitarristen vgleichen... siehe Wes Montgomery, Django R., Grant Green, John McLaughlin, Jim Hall, Kenny Burrell etc. da reicht es für VK allenfalls für ein ausreichend. Ich kenne VK noch von seinen Sportstudio-Auftritten und da hat er mich schon gelangweilt IMO.

dietmar_ (Beitrag #1683) schrieb:

Erstaunlich finde ich die gottgleichen Einordnungen von McClaus (schwarz oder weiß, dazwischen gibt es nix).

dietmar_ (Beitrag #1683) schrieb:

Erstaunlich finde ich die gottgleichen Einordnungen von McClaus (schwarz oder weiß, dazwischen gibt es nix). Wenn etwas gefällt, wird es immer über herausragenden Klang begründet. Nie ein "hat mich bewegt" meinetwegen "schöne Musik" oder ähnliches.

Natürlich gefallen mir auch Jazz-Alben, die allenfalls durchschnittlichen Klang bieten, z.B. Duke Ellington's "At Newport" o. Larry Young's "Unity. Meine Meinung muss man nicht teilen, und umgekehrt

MacClaus (Beitrag #1687) schrieb:

Natürlich gefallen mir auch Jazz-Alben, die allenfalls durchschnittlichen Klang bieten, z.B. Duke Ellington's "At Newport" o. Larry Young's "Unity. Meine Meinung muss man nicht teilen, und umgekehrt ;)

Freut mich, dass ich das von dir zu lesen bekomme. Ich kannte bisher solche Aussagen von dir nicht.

Ich geh ja tendenziell schon auch in die Richtung von MacClaus.......
Mir ist der Klang gerade bei den Jazz-Alben extrem wichtig - ich bin ja durch den Klang mancher Aufnahmen überhaupt erst zum Jazz gekommen !!!!!!!

Deswegen behagt mir auch mono so selten bis nie - weil ich immer nach dem Klang "schiele".

Und zu schwarz/weiß neige ich ebenfalls............ - habt ihr sicher schon gemerkt.

Auf die Diskussion über Gitarren-Götter (wer besser ist und wer nicht) lass ich mich nicht ein - da kenn ich mich zu wenig aus.
Mir gefällt einfach manches - und manches eben aber auch nicht. Ich hinterfrage das nicht nach technisch-musikalischem Geschick.

NUR auf die Musik zu hören - OHNE, dass der Klang eine Rolle spielt, fällt mir beim Jazz noch schwer.
Ich bitte um Verständnis - vielleicht entwickelt sich das noch.

Lass dich nicht von irgendwelchen Aufklebern irritieren. Wenn eine Aufnahme aus einem gewissen Zeitalter ist, dann wird sie auch ein zwölfzig Bit/drölfzig kHz Remaster nicht retten können. Gerade in den 70ern ist die klangliche Welt im Jazz, seltener im Pop und vermehrt in der Klassik im Schnitt faktisch eingebrochen. Das mag paradoxerweise an der vorangeschrittenen Technik liegen, die anscheinend nicht immer gut genutzt wurde.

--> das beruhigt mich - es erklärt meinen Eindruck, den ich von der "Spectrum" habe.

War denn die Anmerkung zu VK von MacClaus zur Spetrum (7/10) auf die Musik oder den Klang der Scheibe bezogen??

dieselpark (Beitrag #1689) schrieb:

War denn die Anmerkung zu VK von MacClaus zur Spetrum (7/10) auf die Musik oder den Klang der Scheibe bezogen??

Musik! Die Platte ist hörenswert... gehört aber nicht in meine Kategorie "Must have"

danke alles klar.
aber 7/10 ?
ich würde anders werten...... - aber das nur nebenbei..........

Tolle Jazz Scheibe... und klanglich auch gut.



Klanglich ebenso gut, wenn nicht sogar einen Tick besser... die TOCJ-BN Works 4049 CD.

Hab ich in Posting #1597 vor drei bis vier Seiten empfohlen, aber leider hat dieselpark eine andere "Night in Tunisia" erwischt.

Die Empfehlung der MFSL dürfte eher Makulatur sein, bezahlbar ist die nicht mehr aufzutreiben. Wie schon richtig angemerkt ist es auch Unsinn, danach zu schielen, es gibt etliche bessere oder gleichwertige Ausgaben, zB hab ich noch die frühe japanische CP32 ... -Ausgabe. Könnte ich mich heute noch ärgern, dass ich mir die nicht alle gekauft habe, als sie Ende der 80er erschienen, heute sind sie praktisch unauffindbar.

arnaoutchot (Beitrag #1693) schrieb:

Die Empfehlung der MFSL dürfte eher Makulatur sein, bezahlbar ist die nicht mehr aufzutreiben.

Gibt es doch günstig... ebxy

Hatten wir eigentlich Lee Morgan hier schon mal ? Schliesslich war er der Trompeter auf der hier sehr favorisierten "Moanin'" von Blakey.

Morgan war ein Jung-Star, der bereits mit 18 Jahren bei Dizzy Gillespie und dann ab 20 bei Art Blakey spielte. Mit etwa 25 nach einer etwa zweijährigen heroinbedingten Auszeit begann er eine recht fruchtbare Solo-Karriere, bis ihn 1972 seine Frau nach einem Ehestreit auf der Bühne niederschoss. Das in aller Kürze.

Ich persönlich finde seinen Output für Blue Note auf gleichmässigem, aber durchaus hohem Niveau. Aus klanglicher Sicht würde ich die "Leeway" (1960), "The Sidewinder" (1963, eine der bestverkauften BN-Platten!) und die "Tom Cat" (1964) herausheben. Die ersten beiden gibt es als APO SACDs, die letztere als AudioWave XRCD.

Lee Morgan hatten wir hier schon:
"The Sidewinder" steht schon lange auf meiner wishlist; aktuell besitze ich die "The Cooker" und die oben erwähnte "Leeway".
Beide mag ich gern - sodass die Anschaffung der Sidewinder noch sehr wahrscheinlich ist. Dann aber eine der hier empfohlenen Ausgaben mit entsprechendem Klang. Die beiden anderen hab ich nur in einer normalen Ausgabe.

Und das "Nachtreten" von MacClaus mit der "Night in Tunisia" ist schon übles Salz in die offene Wunde..................

Ich steig' jetzt einfach mal quer ein
Bin eigentlich kein Jazz-Hörer, auf vehementes Drängen eines guten Freundes bin ich jetzt aber doch irgendwie "bekehrt".
Zumindest in die Abendstunden hinein

Mein Weg bisher:
Angefangen hat es mit Coltranes "Favourite Things" , mittlerweile hat auch Miles Davis einen festen Platz, manchmal Monk.
Da ich aber eher ruhigen, strukturierten Jazz/Blues anstelle von arg expressivem Jazz bevorzuge (Favourite Things quasi als Idealtypus für meine Ohren ), ist es auch schwierig für mich, tiefer/breiter einzusteigen.

Für Empfehlungen bin ich natürlichp offen; auf gut deutsch: Her damit

Papa_Bear (Beitrag #1697) schrieb:

Ich steig' jetzt einfach mal quer ein Bin eigentlich kein Jazz-Hörer, auf vehementes Drängen eines guten Freundes bin ich jetzt aber doch irgendwie "bekehrt". Zumindest in die Abendstunden hinein : Für Empfehlungen bin ich natürlichp offen; auf gut deutsch: Her damit ;)

Geht so etwas auch?



Ansonsten finde ich "Vocal Jazz" ebenfalls gut geeignet.

Papa_Bear (Beitrag #1697) schrieb:

Mein Weg bisher: Angefangen hat es mit Coltranes "Favourite Things" , mittlerweile hat auch Miles Davis einen festen Platz, manchmal Monk. Da ich aber eher ruhigen, strukturierten Jazz/Blues anstelle von arg expressivem Jazz bevorzuge (Favourite Things quasi als Idealtypus für meine Ohren ), ist es auch schwierig für mich, tiefer/breiter einzusteigen.

Hallo Papa Bear, herzlich willkommen hier. Coltrane's "My Favorite Things" ist doch kein so schlechter Startpunkt und aus meiner Sicht auch ganz schön expressiv und gar nicht soo ruhig. Tipps wie hier in diesem Thread schon oft gegeben: Erst mal die Nachbarschaft erforschen, also die anderen Coltrane-Platten davor und danach. Bis wohin geht Deine Leidenschaft, was kennst Du davon ? Ich habe hier mal einen Überblick im Thread über Coltranes Entwicklung gegeben, aus der dann ein eigener Thread entstanden ist.
http://www.hifi-foru...um_id=67&thread=1068

Als nächsten Schritt würde ich mir mal die Epoche anschauen, aus der die "Favorite Things" stammt, also die frühen Sechziger. Da kannst Du mal rückwärts blättern in diesem Thread hier und Dir die Blue-Note-Namen anschauen wie Lee Morgan, Art Blakey, Dexter Gordon, Grant Green etc., Empfehlungen gab es zuhauf.

Ansonsten bitte viel Feedback in diesem Thread geben, je mehr wir einschätzen können, was Dir gefällt oder auch nicht gefällt, desto besser sind die Empfehlungen ...

Merci für das freundliche Willkommen.
Am Coltrane/Miles Davis querhören bin ich gerade dabei, nächsten Monat kommt eine größere CD-Order (für diesen Monat ist das CD-Budget ausgereizt ) Leider bin ich kein Freund von Gesang im Jazz, schöne tragende Saxophone etc dürfen hingegen gerne sein.

@ Ozone
Das von dir verlinkte Album ist mir etwas zu hektisch (zumindest so mein Eindruck beim kurzen Durchhören), sowohl vom generellen Tempo, als auch vom Spiel der Instrumente. Ich mag hier die gesetzte, entspannte Struktur von Coltrane/Davis. Jazz soll für mich für entspannte Nachtschichten zur Untermalung dienen; energetisierend/aufregend wäre hier fehl am Platze. Auch sollte es nicht zu arg in Richtung Lounge abdriften.

Lee Morgan und Art Blakey habe ich kurz reingehört; sind mir zum größten Teil zu treibend.

Natürlich lasse ich mich gerne eines Besseren belehren

schön, dass wieder ein Interessent mehr hier ist ! das macht es weiter attraktiv !