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Jazz für "Anfänger" ?+A -A |
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Autor |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
#1952 erstellt: 20. Aug 2013, 09:34 | |
Ende der Woche kommt nach langer Zeit mal wieder eine größere Lieferung: Kenny Barron What if... McCoy Tyner Land of giants Joe Henderson Power to the people Miles Davis Milestones/'Round about midnight Was freu ich mich darauf. Die beiden Miles habe ich zwar schon, aber nur als alte Columbia Masterpiece CDs. |
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MacClaus
Hat sich gelöscht |
#1953 erstellt: 20. Aug 2013, 09:39 | |
Gerade MFSL's Milestone klingt ne Ecke besser als das aktuelle Sony Remaster. |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
#1954 erstellt: 20. Aug 2013, 09:58 | |
Mag so sein, aber dafür kostet das o.g. Doppelpack keine 10,-! Ganz ehrlich, das einzige wirklich hochpreisige Spezial- Remaster, was ich mir demnächst gönnen werde, ist dieses hier: Aber auch nur, weil ich das Album wirklich verehre und extrem mag! Kann jemand eigentlich ungefähr in Prozent ausdrücken, wie viel besser die K2HD ggü. der normalen Sony CD ist? Sind das Nuancen oder ist das krass besser? |
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MacClaus
Hat sich gelöscht |
#1955 erstellt: 20. Aug 2013, 10:12 | |
Der K2HD-Werbespruch ist schon gewagt: "25 Jahre nach Entwicklung der CD ist es endlich möglich, das Klangvolumen eines Masterbandes auf der Compact Disc zu verewigen." Wer es glaubt, wird selig Ich warte auf die MFSL... mal sehen, ob sie besser/schlechter klingt als die Classic Records. |
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Jugel
Inventar |
#1956 erstellt: 20. Aug 2013, 10:32 | |
Nein. Nur soviel: Über das Album wurde hier schon gesprochen ( #221 ff); und im "Aufbau-einer-"audiophilen"-Jazz-Sammlung"-Thread hieß es dazu (arnaoutchot, Themenersteller,...#74 erstellt: 7. Mrz 2009) "...Die Single-Layer-SACD hat das Original-3-Kanal-Mastertape, besser wird es wohl nicht mehr werden, egal wieviele Reissues davon noch rauskommen." Ich weiß, dass Dir das nicht weiter hilft, hier mit euphorischen Zitaten von Surround-Verrückten konfrontiert zu werden. Zumal diese Statements in Verbindung mit Deiner eigenen Aussage (vom Wochenende im "Eure-größten-Schätze"-Thread bezüglich der Sinnhaftigkeit besonderer Ausführungen "antiker" Aufnahmen) im Prinzip nur für die zwingende Notwendigkeit spricht, Deine Hardware-Begrenzungen einer Überprüfung zu unterziehen. Missionarischer Gruß Jugel |
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cds23
Stammgast |
#1957 erstellt: 20. Aug 2013, 10:34 | |
Ich finde sie deutlich besser. Die Bühne wirkt noch offener, Details kommen besser zum Vorschein ohne zusätzliche Schärfe in den Höhen und das Schlagzeug wirkt wuchtiger, aber nicht verwaschen. Die Bläser klingen so gut wie auf keiner anderen mir bekannten Version. Im ersten Moment wirst Du Dich über das etwas mehr in den Vordergrund gezogene Schlagzeug wundern, aber ich finde es klingt einfach "richtiger" als bei den anderen Aufnahmen (die ich kenne), welche das Schlagzeug leicht vertrübt im Hintergrund spielen lassen. Der Schlagzeugsound auf der K2HD ist jetzt vergleichbar mit dem auf "Time Out!". Ich kann Dir also nur emopfehlen, zuzugreifen, solange sie noch erhältlich ist, habe sie zuletzt auch günstiger im Internet gesehen. Die MFSL SACD wird aber auch gekauft, weil mich interessiert, weil ich die bisherigen Miles Alben von MFSL allesamt genial fand. Mal schauen, welche am Schluss das Rennen machen wird.
Stimmt, das ist Quatsch. Das Mastering und ein sauberer Transfer zählen, mehr nicht. Aber das ist bei SACDs und 24/192 Files genauso, wie unzählige Blindtests ergeben haben. Ein Beispiel: Warum eine CD ausreichend ist.. Deswegen sollte man die CD nicht nach ihren Marketingsprüchen, sondern allein nach ihrem Klang bzw. Mastering beurteilen. Das ist ja bei den beliebten XRCDs nicht anders. [Beitrag von cds23 am 20. Aug 2013, 10:36 bearbeitet] |
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MacClaus
Hat sich gelöscht |
#1958 erstellt: 20. Aug 2013, 10:38 | |
Bin mit Dir einer Meinung... und der limitierende Faktor ist eh das menschliche Hörvermögen Aus der K2HD-Reihe habe ich nur Wasserman's Duets. Die klingt besser als die Original CD, aber wiederum schlechter als das Bernie Grundman LP Remaster. [Beitrag von MacClaus am 20. Aug 2013, 10:48 bearbeitet] |
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Jugel
Inventar |
#1959 erstellt: 25. Aug 2013, 14:00 | |
Mal wieder ein Ansatz für Anfänger, der zwar beim TE nicht auf besonders viel Gegenliebe stößt, mE aber trotzdem einen preiswerten und breit gefächerten Einstieg bietet: The Columbia Jazz Collection Es handelt sich laut jpc um eine "Box mit 25 Alben der wichtigsten Jazz Künstler des Columbia Labels. Die Alben reichen von 1950 bis 1993, von Count Basie bis Ellis Marsalis. Die Einzel-CDs stecken in Cardboard Hüllen, dazu kommt ein umfangreiches Booklet." Für aktuell 40 € kann man sich einen Einblick verschaffen und dann immer noch tiefer einsteigen... Gruß Jugel EDIT: Kaum war dieser Tipp abgeschickt, fiel mir ein, dass ich ganz zu Beginn dieses Threads schon einmal eine solche Box in den Raum gestellt hatte, die sogar auch von Columbia war/ist. Aber keine Angst, die Boxen sind unterschiedlich befüllt und wer es auf die Spitze treiben will, kann sie ja nebeneinander stellen. [Beitrag von Jugel am 25. Aug 2013, 14:59 bearbeitet] |
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arnaoutchot
Moderator |
#1960 erstellt: 25. Aug 2013, 16:52 | |
Guter Tipp, wenngleich ein bisschen eine Mixed Bag. Aufgrund der fortgeschrittenen Empfehlungen wird einer, der von Anfang an den Thread mitgelesen hat, wahrscheinlich eher die Rosinen rauspicken ... |
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dieselpark
Gesperrt |
#1961 erstellt: 26. Aug 2013, 09:48 | |
Aber ich bin dafür dankbar, dass der thread ÜBERHAUPT noch befeuert wird !!!!!!!!!! |
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Jugel
Inventar |
#1962 erstellt: 26. Aug 2013, 10:02 | |
Nun, nach knapp 2.000 Posts lassen wir das Anfänger-Stadium nun endgültig hinter uns, da fällt es schwer mit neuen/weiteren Tipps zum Anfänger-Jazz... Vielleicht musst Du jetzt einen neuen Thread starten "Jazz für Fortgeschrittene"... und später dann einmal "Jazz für Kenner"? Spaß beiseite, in den neun (?) Monaten, die der Thread jetzt läuft, ist ja eine ganze Menge zusammen gekommen. Und obendrein noch ein zukunftsweisendes Projekt entstanden... Das alles will doch erst einmal verdaut, will sagen gehört und einsortiert, werden... Gruß Jugel |
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dieselpark
Gesperrt |
#1963 erstellt: 26. Aug 2013, 10:04 | |
Ich gebe Dir recht ! Bin halt einfach nur gierig drauf, immer wieder neues zum Thema hier zu lesen - das ist es. |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
#1964 erstellt: 26. Aug 2013, 10:09 | |
Diese Idee hatte ich schon vor Monaten. Sie wurde einhellig von der Gemeinde abgelehnt. |
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dietmar_
Inventar |
#1965 erstellt: 26. Aug 2013, 12:07 | |
Jazz für die Sekundarstufe |
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MacClaus
Hat sich gelöscht |
#1966 erstellt: 29. Aug 2013, 07:23 | |
Da wird sich sicherlich was finden lassen... im... The World's Largest Jazz and Blues Record Store Der Inhaber war Gründer Jazz Delmark-Label. |
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HansFehr
Inventar |
#1967 erstellt: 29. Aug 2013, 07:54 | |
In Chicago. In dem Geschäft war ich vor drei Jahren. Riesengroß. Aber es wirkt etwas verstaubt. Die habe ich unter anderem gekauft. Gewissermaßen ein Re-Import. Bill Frisell - In Line |
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dieselpark
Gesperrt |
#1968 erstellt: 29. Aug 2013, 12:28 | |
leider bin ich so schnell nicht in Chicago............. und extra wegen des Ladens hinfahren ist vielleicht doch etwas unverhätnismäßig.............. aber danke für den Tipp ! Immer gut, zu wissen. |
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HansFehr
Inventar |
#1969 erstellt: 29. Aug 2013, 14:00 | |
Das ist wohl wahr. Ich war geschäftlich unterwegs. Ich weiss, ist Off-Topic. Aber ich habe gerade ein Bild gefunden. Ich habe das Foto morgens um 6 Uhr gemacht. Ich war nach dem Tag der Ankunft schon längst wach. |
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MacClaus
Hat sich gelöscht |
#1970 erstellt: 29. Aug 2013, 14:26 | |
Na ja, wegen eines Jazz-Store fliege ich nicht extra nach Chicago. Aber bei einer Woche Aufenthalt eine "sinnvolle" Alternative |
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Micha_L
Stammgast |
#1971 erstellt: 29. Aug 2013, 15:26 | |
Daß es sowas Schönes noch gibt............. |
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dietmar_
Inventar |
#1972 erstellt: 29. Aug 2013, 21:16 | |
Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass andere Hörer ähnlich vorgehen, wie ich es getan habe und immer noch tue: eine Empfehlung zu einem Album erschliesst immer andere Möglichkeiten. Wenn ich z. B. Shorters "Speak No Evil" mag, ist es doch naheliegend zu schauen, welche anderen zeitnahen Alben des Musikers oder Alben von Mitspielern aus dieser Zeit vorliegen. Ich vermute mal "Speak No Evil" wurde hier erwähnt? Dann finden sich schnell Alben wie "Adam's Apple", "Ju Ju" oder "Night Dreamer" und andere. Zu Shorter ist man vielleicht von den zeitgleichen Alben des zweiten Miles Davis Quintett gekommen? Nur ein Beispiel. |
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dieselpark
Gesperrt |
#1973 erstellt: 30. Aug 2013, 11:19 | |
ja - "speak no evil" und andere Werke des Künstlers sind bereits hier erwähnt worden. Aber doppelt hält ja bekanntermaßen besser ! Es liest sich ja auch nicht jeder alle Einträge von Beginn an durch, sodass Doppel-Nennungen nun wirklich alles andere als schlimm sind ! |
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dietmar_
Inventar |
#1974 erstellt: 30. Aug 2013, 12:27 | |
Ich wollte eigentlich nur mal die "Hölzchen-auf-Stöckchen"-Methode beschreiben, die im Laufe der Zeit doch eine ganze Reihe von Alben versammelt. Es müssen ja nicht immer Empfehlungen sein, die einen zu einem bestimmten Album oder Musiker bringen. Aber ich vermute, Andere gehen auch so oder ähnlich vor? Das mit der "Speak No Evil" sollte kein Tipp sondern nur ein Beispiel sein. Da könnte auch "Kind Of Blue" oder "Mercy, Mercy, Mercy" stehen. edit: Tippfehler [Beitrag von dietmar_ am 30. Aug 2013, 15:23 bearbeitet] |
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dieselpark
Gesperrt |
#1975 erstellt: 30. Aug 2013, 13:15 | |
alles gut ! |
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dietmar_
Inventar |
#1976 erstellt: 30. Aug 2013, 15:26 | |
Hier auch. |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
#1977 erstellt: 31. Aug 2013, 04:56 | |
Das ist sogar die beste Methode, sich an den Lianen des Jazzdschungels ohne Verirrung langzuhangeln. Du guckst auf die Rückseite eines Albums, schaust dir die Mitmusiker an und hörst in deren Alben der betreffenden Zeit rein. Ich muß gestehen, dass ich aber bei meinen letzten Käufen labelorientiert gearbeitet habe. MIt Hilfe der wunderbaren Phononet CD geht das super. Man gibt ein Label ein, sucht explizit nach lieferbarem Material und los gehts. So sieht das ganze dann aus: Man kopiert dann z.B. den EAN raus und fügt den bei Amazon oder jpc einfach ein und hat automatisch den richtigen Artikel. Man kann sich explizit gestrichene Sachen angucken (z.B. den ZYX OJC Katalog). Das Ding ist Gold wert, aber eigentlich nur als Händler zu kriegen. |
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dieselpark
Gesperrt |
#1978 erstellt: 31. Aug 2013, 10:05 | |
Hätte ich auch gerne...... |
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dietmar_
Inventar |
#1979 erstellt: 03. Sep 2013, 17:39 | |
Ich denke, das passt auch hier in den A-Fred. Pete La Roca - Basra 1965, Blue Note, 2004 Gar kein typischer Hard Bop, das Quartett um Pete LaRoca spielt offener, nicht so klar am so gewohnten Konzept. Und doch hebt es nicht ab, bleibt immer melodiös. Leider hat sich LaRoca (oder La Roca? – es gibt unterschiedliche Schreibweisen, gebürtig als P. Sims) kurze Zeit später als Anwalt niedergelassen und dann keine Musik mehr veröffentlicht. Sein feinfühliges Spiel durchsetzt das ganze Album. Schlagzeuger haben es immer schwerer gehabt sich durchzusetzen. Dennoch ist das hier eines der besten Blue Note Alben überhaupt, möchte ich behaupten! Schon das erste Stück Malaguena fasziniert, ein Standard des Kubaners Ernesto Lecuona – eines der bekanntesten lateinamerikanischen Stücke, aber hier weit von Bossa oder ähnlichen Moden entfernt, obwohl das Aufnahmedatum natürlich zeitlich passen würde. Der junge Steve Swallow – hier noch rein akustisch - findet sich so gefühlvoll in fremde Welten ein, gut auf dem orientalisch anmutenden Titelstück zu vernehmen. Zu guter Letzt steuert er auch noch einen eigenen Titel hinzu, der sich fast als Klassiker (siehe Bill Evans) etabliert hat. Hendersons immer leicht ruppig klingender Tenorton wird bei Lazy Afternoon ganz weich. Ein Stück zum heulen, so schön. Kein Kitsch, trotz Broadway-Geschichte. Eines der Stücke, der Soli im Jazz, dass man gehört haben muss. Manche sagen Steve Kuhn würde hier stören, ich kann das nicht nachvollziehen. Ich mag aber auch sehr sein viel späteres ECM-Album Mostly Coltrane. Ich kenne nur die RVG-Version, ist in Ordnung. Leider ist das eines der ganz wenigen "Copy Controlled"-Alben, die ich habe. Das CC ist eigentlich eine Schande. |
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arnaoutchot
Moderator |
#1980 erstellt: 03. Sep 2013, 17:49 | |
Noch viel mehr eine Schande ist, dass ich diese Platte werde kenne noch habe. Schon oft empfohlen, hoch auf meiner Liste, aber nie gekauft. Copy-Control-CDs habe ich aber aus Prinzip nie gekauft, mal sehen, ob es auch eine nicht künstlich defekte CD-Ausgabe davon gibt. Ich kann das hier nochmals nachdrücklich empfehlen, das ich gestern mal wiederentdeckt habe: Joe Henderson - The State of the Tenor - Live at the Village Vanguard 1985 - Blue Note 2CD. Am beeindruckendsten finde ich, was Henderson aus diesem völlig nackten Setting (Sax - Bass - Drums) auf zwei Stunden an Farben, Nuancierungen und Details rausholt. Klanglich sehr intim und warm aufgenommen. Super ! Für einen Anfänger die ideale Platte, um zu lernen, was Jazz eigentlich ist. Auch preislich ein Schnapper. |
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cds23
Stammgast |
#1981 erstellt: 03. Sep 2013, 17:59 | |
Haben wir hier eigentlich schon Art Pepper in Angriff genommen? Ein wenig West Coast Jazz kann ja auch dem Anfänger nicht weh tun. Oder Shelly Manne? |
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arnaoutchot
Moderator |
#1982 erstellt: 03. Sep 2013, 18:12 | |
Nein, nur zu, bin ich auch absolut kein Spezialist dafür. |
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dietmar_
Inventar |
#1983 erstellt: 03. Sep 2013, 18:15 | |
Das ist wirklich eine Schande. Es gibt schooon andere Versionen von dem Album ... Spontan LaRoca’s letztes Album(?) Turkish Women At The Bath bestellt, lief auch unter Chick Corea – Bliss. Man beachte die Coverspielerei mit dem zwar sehr bekannteren aber später erschienenen Electric Bath von Don Ellis! btw: Wurde Electric Bath hier schon empfohlen? Eines der ganz starken Fusionalben. |
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dietmar_
Inventar |
#1984 erstellt: 03. Sep 2013, 18:48 | |
Nein. Aber dasollte man nachholen. Spezialist bin ich bestimmt auch nicht, aber an ...Meets The Rhythm Section kommt man nicht vorbei. Miles' Rhythmsection mit dem knapp aus dem Knast entlassenen AP. Die Modern Jazz Classics präsentiert interessante Versionen im größeren Kontext von ganz großen Klassikern, wie es der Albumname schon sagt: Groovin' High, 'Round Midnight, Bernie's Tune, Walkin' oder Donna Lee. Von den Hollywood All-Stars-Aufnahmen habe ich nicht die Box, sondern nur die Highlights. Gediegen - nicht negativ gemeint. Winter Moon, auch ein Spätwerk, muss man mögen. Streicherbegleitung, todtraurig, lange hat er dann nicht mehr gelebt. Das Titelstück verursacht Gänsehaut wegen APs Spiel. Hätte Pepper nicht sein halbes Leben eingesperrt verbracht - immer die bösen Drogen - wäre er einer der ganz Großen ... ich sage jetzt extra nicht "Altsaxophonisten" geworden. Von ihm gibt es überwiegend Aufnahmen aus den späten 50ern bis frühen 60ern und aus den End-70ern bis ganz frühen 80ern. Du, cds23, hast doch schon anderswo Pepper (Smack Up) und Manne erwähnt. Ich bin gespannt! Zum West Coast Jazz fällt mir unbedingt noch dieses Album ein - Shelly Manne ist auch dabei: Lennie Niehaus, Vol. 1 The Quintets 1954/56, Contemporary, 2000, Fantasy, OJC Limited Edition Series Remastering auch Kirk Felton Niehaus hat für Eastwood's Bird die Altsaxophonparts übernommen. |
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cds23
Stammgast |
#1985 erstellt: 05. Sep 2013, 20:10 | |
Gut, dann werde die ich Tage mal eine kleine aber (hoffentlich) feine Übersicht über Art Peppers Contemporary-Alben geben. |
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dieselpark
Gesperrt |
#1986 erstellt: 08. Sep 2013, 20:19 | |
wenn ich kurz ablenken darf: Hab mich ja jüngst schon positiv geäußert zu "Kiss my Axe" von Al di Meola; jetzt hab ich mir auch noch "Casino" und "Elegant Gypsy" gegönnt - und was soll ich sagen: ich bin schlicht begeistert !!!!!!!!!!!! Im Nachhinein NOCHMAL ein Danke an den Tipp-Geber !!!!!!!!!! |
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arnaoutchot
Moderator |
#1987 erstellt: 09. Sep 2013, 01:22 | |
cds23
Stammgast |
#1988 erstellt: 12. Sep 2013, 17:00 | |
Art Pepper hatte trotz seines Talentes wohl den Nachteil, an der amerikanischen Westküste beheimatet zu sein. Wie man heute wohl unschwer feststellen kann, war es oftmals viel weniger der vermeintlich eklatante klangliche oder qualitative Unterschied zwischen West Coast und East Coast Jazz, der das kommerzielle Seilziehen zugunsten letzter entschied. Es war vielmehr die Tatsache, dass Jazz mit sonnigerer Provenienz einen schweren Stand hatte, da New York nunmal das Epizentrum der angesagten Clubs war und als sich selbst versorgende Talentschmiede galt. Die Jazzmusiker von der Westküste waren insoweit nicht ganz unschuldig an dieser Entwicklung, wenn auch nicht an der Entstehung dieser Stigmatisierung; immerhin benannten sie ihre Alben plakativ nach ihren Ausflügen an die Ostküste oder lockten die bekanntesten Musik letzterer zu sich in die Heimat, um den Platten verkaufsfördernde Extravaganz zu verleihen. Damit konnte ja nur der Eindruck entstehen, man würde sich schon freiwillig der geballten innovativen und musikalischen Wucht der New Yorker unterordnen. Der große kommerzielle Erfolg blieb für Art Pepper demzufolge aus. Hinzu kamen seine geradezu sagenumwobenen Drogenprobleme, deretwegen er (in der Summe), immerhin, über ein Jahrzehnt in verschiedenen Gefängnissen hat schmoren müssen. Damit nicht genug, hat Art Pepper kurz vor seinen Festnahmen noch geniale Alben eingespielt - als wollte er seine Beute nach seiner Freilassung wieder bergen. Erstaunlich ist dabei, dass der Output Peppers nie vermuten lässt, dass er hochgradig heroinabhängig war. Der ein oder andere Musiker hat ironischerweise genau dieses "Laster" als Ausrede für missratene oder zumindest mediokre Alben gebraucht, Art Pepper hingegen blieb stets hochprofessionell, wenn er den Gang ins Studio antrat. Nun, welche Alben sind zu empfehlen, für den "Jazz-Anfänger"? Unbestritten sind es die Aufnahmen Mitte der 1950er und Anfang 1960er Jahre auf Contemporary, die Art Pepper zu spätem, auch jetzt noch überschaubaren Ruhm gebracht haben. Deswegen hier eine Übersicht über die wichtigsten Alben aus der Zeit bei Contemporary, aufgenommen von Roy DuNann und unter Leitung von Lester Koenig. Vorab sei gesagt: alle Einspielungen liegen klanglich auf absolut höchstem Niveau, ungeachtet des Datums der Aufnahme. So sind auch die normalen "OJC" Fassungen als audiophil zu bezeichnen - die verschiedenen Ausgaben unterscheiden sich nur in der Menge an nachträglich zugefügtem (oder weggelassenem) Hall, was auch ursprünglich der Wille von Aufnahmeleiter Roy DuNann war (ersteres), um die Songs musikalischer wirken zu lassen - heutige Audiophile schwören auf die knochentrockenen Aufnahmen. Beide haben etwas für sich. Die Fantasy SACDs sind übrigens noch immer recht günstig zu haben und sollen, wenn ich mich recht entsinne, richtig gut sein. MEETS THE RHYTHM SECTION, 1957 Ja, welche "Rhythm Section"? Klar, natürlich jene von Miles Davis. Angeblich war es am Tag der Einspielungen das erste Treffen überhaupt mit den New Yorker Musikern und, als wenn das nicht genug der Überlieferungen wäre, spielt Pepper auf einem schrottreifen Alto, weil er seines nicht auftreiben konnte….dazu spielte er zum ersten Mal seit Monaten! Wer's glaubt…jedenfalls verstanden sie sich auf Anhieb. Ein Klassiker folgt dem nächsten, "Tin Tin Deo", "Birks Works", "You'd Be So Nice To Come Home To" - alles mit Leidenschaft und Nachdruck eingespielt. Wie Philly Joe Jones, Paul Chambers und Red Garland zusammen harmonieren, braucht ja nicht weiter erläutert zu werden. Pepper macht jedenfalls nicht den Eindruck, als habe er zwischenzeitlich das Spielen verlernt…für viele sein bestes Album, ich bin etwas unentschlossen, aber ein Muss ist es in jedem Fall. MODERN JAZZ CLASSICS, 1959 Im Big Band Format große Standards spielen? Langweilig? Aber nein doch! "Move", "Opus de Funk", "Four Brothers", "Arierin", "Walkin'". Alle machen sie in dem breiten Gewand nicht nur Spaß, sondern auch Sinn. Vor allem bei "Round Midnight", das, so viel muss ich zugeben, mich erst in dieser Version zum Fan gemacht hat. GETTIN' TOGETHER, 1960 Erneut spielt Art Pepper mit der Rhythmusfraktion von Miles Davis, nur diesmal mit der seinerzeit neuen: Wynton Kelly am Klavier und der stoische Jimmy Cobb am Schlagzeug, Paul Chambers ist der einzig noch verbliebene Sideman aus der "Meets the Rhythm Section" Zeit. Es wird immer wieder behauptet, das Album klänge auch wie ein zweites solches. Ich empfinde als ein offeneres, etwas weiter aufspielendes Album, zuweilen mag man ein wenig an ein sehr reduziertes "Kind of Blue" denken - Jimmy Cobbs Schlagzeugsound ist einfach unverwechselbar, ebenso Wynton Kellys bluesige Klaviatur. SMACK UP, 1960 Das vielleicht eingängigste und deswegen beste Album von Art Pepper, "Smack Up", fasziniert aufgrund des Bruches mit der für Art Pepper üblichen Formation eines Quartetts. Hier spielen dank Trompeter Jack Sheldon fünf Mann wunderbare Stücke wie "Las Cuevas de Mario" und insbesondere "How Can You Lose" ein. Neben "Meets the Rhythm Section" der wohl beste Einstieg für Anfänger. INTENSITY, 1960 Es ist verwunderlich, dass "Intensity" das vergleichsweise "ruhigste" Album aus dieser Zeit war, denn die Entstehungsgeschichte um dieses Album war alles andere als ruhig für Art Pepper. Er war nur kurzfristig aus dem Knast entlassen worden und konnte die Aufnahmen zu diesem Album machen. Ein paar Monate später saß er schon wieder ein. Besonders empfehlenswert sind seine hier vertretenen Versionen von "Come Rain or Come Shine" und "Autumn Leaves". Viel Spaß beim Hören! [Beitrag von cds23 am 12. Sep 2013, 19:40 bearbeitet] |
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Jugel
Inventar |
#1989 erstellt: 12. Sep 2013, 17:48 | |
Vielen Dank für diese anschauliche Vorstellung. Und wieder hast Du mir den Mund wässrig gemacht. Also habe ich - auch hier - auf die Schnelle eine preiswerte Zusammenstellung recherchiert: Art Pepper: Seven Classic Albums Da sind auf insgesamt vier CDs (für schlappe zehn €) die sieben Alben Surf Ride, Art Pepper Meets The Rhythm Section, Mucho Calor, Eleven, Playboys, Getting Together und Smack Up. drauf. Ja, und da da auch das eine oder andere von Deinen Empfehlungen auftaucht, kann ich damit nicht viel verkehrt machen. - Aufrüsten ("nachrüsten" hört sich so nagativ an) kann ich dann ja immer noch. Gruß Jugel |
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dietmar_
Inventar |
#1990 erstellt: 12. Sep 2013, 18:34 | |
Die von Jugel angedeuteten "Playboy"-Aufnahmen mit Chet Baker sind auch sehr empfehlenswert . heutenureinbisschensenfdazu |
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arnaoutchot
Moderator |
#1991 erstellt: 12. Sep 2013, 19:11 | |
Guter Beitrag von cd23, gute Empfehlung der Kompilation von Jugel > gekauft. Ich habe praktisch nichts von Pepper. Auch wenn ich über diese zusammengeschusterten Boxen etwas skeptisch bin, sie haben schon den immensen Vorteil, für wenig Geld einen Haufen Musik zu bieten. Nach Lateef ist das nun die zweite aus dieser Serie. Danke ! |
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MacClaus
Hat sich gelöscht |
#1992 erstellt: 12. Sep 2013, 19:39 | |
Ich besitze Meets the Rhythm Section, Modern Jazz Classics, Smack up, Intensity plus den obskuren MFSL Sampler That Way it was. Die 5 Alben genügen meinen Ansprüchen. Guter Easy Listening-Jazz. |
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cds23
Stammgast |
#1993 erstellt: 12. Sep 2013, 20:22 | |
Mir fehlt "The Way It Was", weil ich mich nicht zwischen dieser und "w/ Wayne Marsh" entscheiden kann, beide kreuzen sich ja bei den Songs, die Tracklist ist nur etwas anders zusammengestellt, bzw. beide haben noch jeweils Songs die das jeweils andere Album nicht hat...mal schauen. Wichtiger sind aber die Alben ab "Meets the Rhythm Section". [Beitrag von cds23 am 12. Sep 2013, 20:23 bearbeitet] |
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Jugel
Inventar |
#1994 erstellt: 13. Sep 2013, 05:48 | |
Und, bist Du zufrieden damit? Ich finde die "voll okay". Jede Menge Musik für kleines Geld. Ideal zum Kennenlernen. Wie ich schon schrieb: Bei Gefallen kann man immer noch nach besseren Ausführungen schauen; das muss dann jeder für sich - je nach Geldbeutel und persönlichen Ansprüchen - entscheiden. Also: Gefällt Dir Yusef? Und: Soundmäßig? Gruß Jugel |
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arnaoutchot
Moderator |
#1995 erstellt: 13. Sep 2013, 06:17 | |
Ja, bin zufrieden. Wie Du schon sagst, viel Musik für wenig Geld. Die Überspielungen sind klanglich ok, ich habe in den meisten Fällen aber keinen Vergleich. Instinktiv sind mir trotzdem die Einzel-Alben lieber ... [Beitrag von arnaoutchot am 13. Sep 2013, 06:18 bearbeitet] |
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MacClaus
Hat sich gelöscht |
#1996 erstellt: 13. Sep 2013, 06:24 | |
Diese billig aufgemachten Sets finde ich einfach nur schrottig!!!! Das wäre der Grund zum Download zu greifen. Herstellungskosten dieser Billig-Sets wohl paar Pfennige. |
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Jugel
Inventar |
#1997 erstellt: 13. Sep 2013, 06:36 | |
Ja, das stimmt. Die Einzel-Alben kommen schon mit einer besonderen Wertigkeit daher . Bei mir kommt so ganz allmählich ein ganz anderer Aspekt hinzu: Das Regal ist nahezu gefüllt. "Sonderformaten" (z.B. DVD-A) habe ich schweren Herzens schon einen anderen Platz zugewiesen, die Boxen (z.B. von Genesis) dürfen - nach langen, schwierigen Verhandlungen mit der innenarchitektonischen Zweitstimme - oben aufs Regal (im Gegenzug: Noch mehr Pflanzen auf den Boxen), und trotzdem. Da sind solche platzsparenden Zusammenstellungen ein probates Mittel größere "Erweiterungen" hinauszuschieben. Ja. das sind die Probleme von Verrückten: Platz für die Tonträger und Zeit diesselben zu hören. Gruß Jugel NS: Schrottig sind solche Boxen keineswegs, schrottig ist allenfalls ein "Selbstbewußtsein", das zu solchen Beurteilungen kommen lässt. |
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MacClaus
Hat sich gelöscht |
#1998 erstellt: 13. Sep 2013, 06:50 | |
Geh' zu Mama und heul dich mal aus |
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dietmar_
Inventar |
#1999 erstellt: 13. Sep 2013, 06:57 | |
Sehr schön beschrieben deine Einschätzungen zu den Art Pepper Alben, cds23! Das finde ich auch erstaunlich bei AP, dass er trotz großer privater Probleme und den daraus resultierenden langen Unterbrechungen, fast aus dem Stand so gute Musik rausgehauen hat, oft mit "geborgten", ihm nicht sehr vertrauten Mitspielern (siehe Meets the Rhythm Section). Du beschränkst dich auf die 50er bis 60er Jahre Aufnahmen. Sehr gelobt wird auch sein Spätwerk, hier besonders die sog. Hollywood All Star Sessions zwischen 1979 und 1982 entstanden. Ich selbst habe davon auch nur die Highlights und komme damit aus, weil die Sessions trotz hoher musikalischer Qualität keine wirklich neuen Erkenntnisse mehr zu bieten haben zu den frühen Aufnahmen. [Weil am Telefon geschrieben nur Links zu den Covern.] |
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dietmar_
Inventar |
#2000 erstellt: 13. Sep 2013, 07:02 | |
Nur so viel: der Fred heisst "Jazz für Anfänger". Ich denke, es ist durchaus legitim, dass man hier Tipps zu preiswerten Alternativen gibt. Ob die jetzt als Download oder in kleinen silbernen Scheiben daher kommt, muss jeder selbst entscheiden. Alles kein Grund hier die "Axt auszupacken". |
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chriss71
Inventar |
#2001 erstellt: 13. Sep 2013, 09:04 | |
arnaoutchot
Moderator |
#2002 erstellt: 13. Sep 2013, 12:22 | |
Dazu wollte ich noch Stellung nehmen. Das ist mein Kritikpunkt an den Real-Gone-Ausgaben: Papphüllen und -schuber wären noch platzsparender, optisch schöner und würden sich mehr an den Einzelplatten orientieren. Des weiteren ist manchmal ein Platte in den Boxen über zwei Discs verteilt, auch nicht so toll. "Schrottig" kann ich die Ausgaben deswegen aber nicht finden, es sind einfach preiswerte Zusammenstellungen, die eine Alternative zum noch emotionsloseren Download darstellen. Ich denke, für Sammler wie uns eine schöne Alternative. Wem's nicht gefällt, muss ja nicht kaufen. Ich freue mich, nun mal ohne viel finanzielle Mühe einen - wie dankenswerterweise von cd23 zusammengefasst - repräsentativen Überblick über Art Pepper zu bekommen. Wie schon gesagt, ist ein weisses Feld auf meiner Jazz-Landkarte. |
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