Jazz für "Anfänger" ?

Es ist immer schwer auf diese Weise zu diskutieren, da entweder falsch gepostet wird oder falsch interpretiert. Zum Thema "Jazz für Anfänger/Neulinge möchte ich noch sagen, Tipps können schwer gegeben werden?! Der eine findet Dave Brubecks Take Five zu kommerziell oder der andere erschließt sofort den Kosmos von Anthony Braxton.
Gruß Tom

ja klar - es ist schwer Tipps zu geben !
Aber jeder, der denkt, es wäre einen Tipp wert, soll den hier los werden ! dann kann ich hören und entscheiden. Nach Geschmack.
Brauche aber eben erstmal Anregungen - damit ich nicht sinnfrei im Jazz-Universum rumgoogle !

Horace Silver... sehr guter Mix aus Hard Bop und Soul Jazz


Oregon... Jazz & World Music


Beide Alben gehören in jede gut sortierte Jazz-Sammlung

also - hab ich sofort angehört:
Horace Silver gefällt mir nach dem kurzen Reinhören GUT ! Danke !

Und Oregon ist ja jetzt mehrfach genannt worden - kann mich da noch nicht entscheiden, welche Scheibe ich favorisiere; ist aber interessant !

[quote="arnaoutchot"]

Hugh Laurie hab ich mir gerade angehört, das sind zwar teilweise alte Jazz-Titel, aber das alles ist für mich eher Blues denn Jazz. Passt in unseren Blues-Thread, den Du ja auch kennst. Klingt nicht so schlecht, muss ich sagen.
[/quote]

Nach ein paar Nummern dachte ich mir auch das sich das eher nach Blues anhört.
Beweist wieder einmal wie gut Großmärkte über Musik informiert sind.
Da werde ich vielleicht mal zuschlagen und diesen Vorschlag auch im Bluesthread bringen.


Eine, laut meinem Gitarrenlehrer, alte Wiener Jazz Legende ist der Gitarrist Karl Ratzer.
Kennt den jemand von euch hier?
Ich weiß ehrlich gesagt nicht ob von dem Alben erhältlich sind, auf Youtube bin ich unter anderem auf folgendes gestoßen:
[url=http://www.youtube.com/watch?v=31oWBLHkJL8]http://www.youtube.com/watch?v=31oWBLHkJL8[/url]

Findet man natürlich noch einiges mehr
Das dürfte nun auch "richtiger" Jazz sein.

Edit: Den Link müsst ihr leider kopieren, funktioniert irgendwie nicht

Ich fand Hugh Laurie auch überraschend gut, um ehrlich zu sein. (mag ja auch Blues !)

Karl Ratzer hab ich mir eben mal angehört (gibt auch Alben) - ganz gut. Schick.

dieselpark schrieb:

also - hab ich sofort angehört: Horace Silver gefällt mir nach dem kurzen Reinhören GUT ! Danke !

Da gibt es auch noch ein paar mehr, auch in sehr gut aufbereiteter Klangqualität:



Ein absoluter Klassiker ist die "Night at Birdland" von Art Blakey und seinen Jazz Messengers (die damals aber noch "Quintet" hiessen). Da ist auch Horace Silver an den Tasten und das Dream Team Clifford Brown an der Trompete und Lou Donaldson am Alt-Saxophon. Aber Hinweis: Das ist noch mono (1954). Aber ich finde die Klangqualität sehr lebendig, das RVG-Remaster ist gut. Eine Sternstunde des Live Jazz !!!

Das hier



ist mir heute im Elektronikfachmarkt über den Weg gelaufen. Gibt es inzwischen drei Volumes von. Als ich den Titel sah, fiel mir dieser Thread ein. Ich poste das hier allerdings nicht nur als Gag: wenn man sich die Tracklists ansieht, sind schon einige interessante Sachen dabei. So können die Sampler schon ein bisschen als Orientierungshilfe dienen. Wie die Klangqualität ist, kann ich allerdings nicht sagen.

blueminotaur schrieb:

So können die Sampler schon ein bisschen als Orientierungshilfe dienen. Wie die Klangqualität ist, kann ich allerdings nicht sagen.

... allerdings schon sehr populistisch, und etliches insbesondere auf der zweiten Seite hat dann mit Jazz nur noch wenig zu tun (Armstrong / What a Wonderful World, Pink Panther oder Beauty and the Beast ). Klanglich dürfte etliches in mono sein, wenn es sich um die Originaltracks handelt (Glenn Miller, Basie, Ellington). Ich sympathisiere mit dem 1-Stern-Rezensenten !

Die Rezensionen hab ich mir gar nicht angesehen -war vielleicht ein Fehler...

ok, ich schau jetzt nicht auch noch nach was es mit dem verlinkten buch in der 1-stern-rezension auf sich hat, aber die platte is wirklich "nicht fisch nicht fleisch".

manhattan transfer hat noch niemand genannt


als ganz leicht verdauliches empfehl ich mal dr. john

Den einen Stern scheint der Rezensent "Glenn Silber "Jazzer"" eher aus grundsätzlichen Erwägungen heraus vergeben zu haben: um mehr über seine Beweggründe zu erfahren, müsste man jetzt allerdings erstmal "Holger Noltze, Die Leichtigkeitslüge. Über Musik, Medien und Komplexität" gelesen haben.

peacounter schrieb:

manhattan transfer hat noch niemand genannt

Müssten wir das ? Nichts gegen das stimmlich Können der Kapelle, aber auch kein Jazz. Im übrigen auch Dr. John nicht. Jungs, ihr vergesst Euch ... dieselpark will den echten harten Jazz ...

manhattan transfer war n scherz.
wenn ich die ganz billige chose haben will, nehm ich die andrew sisters.
das hat wenigstens flair.

dr. john atmet jazz ein, aber nicht aus.
das ist aber auch ganz interessant.


edit:

nee, den "echten harten jazz" will der nicht, der will nur spielen

sorry, war nicht böse gemeint.
ich kasteie mich jetzt mindestens ne viertel-stunde mit contrabass-saiten, bete fünf "take the a-train" und spende auf dem nachhauseweg nen ganz doll glänzenden euro dem saxophon-mann in der u-bahn.
versprochen!

Zu Manhattan Transfer hab ich eine echte Alternative:
Rare Silk - American eyes . Auch hier muss ich leider sagen, dieses Album ist so rar wie der Bandname schon sagt. Sorry...
Gruß Tom

Ich muss hier - wie hiess das Zauberwort: IMPULSIV - mal was einwerfen für die Jazzhörer, die Mehrkanal können. Eine witzige und messerscharf gespielte Big-Band-Platte ist die "Gordon Goodwin's Big Phat Band" (DVD-Audio). Der Name ist Omen für den Sound !!! . Inhaltlich auch für Jazz-Einsteiger gut zu verdauen !!!

ok - die Spitze mit "der will nur spielen" versuch ich mal zu ignorieren........................
versteh sie aber in der Tat nicht so ganz. aber ich versuch noch immer, nichts dazu zu sagen..........

Ansonsten: Die Horace Silver-Tipps sind GUT !
(Und nur ne Zwischenfrage - ich wusste ja auch mit SACD nicht soooo viel anzufangen: wie oder was ist XRCD? und spielt das einfach und problemlos auf meinem "einfachen" CD-Player?)

Diese Compilation ist ein gut gemeinter Tipp, denke aber nicht, dass ich die käuflich erwerben muss.
Steh ohnehin nicht so auf compilations oder auch "best of"-Scheiben, sorry.

Rare Silk konnte ich nicht hören. Gibt es nen link zu einem Hör-Eindruck?

und tendenziell will ich vielleicht nicht den HARTEN Jazz, aber RICHTIGEN Jazz !!! - also keinen "Mischmasch" oder zu Weichgespültes. [Daher hab ich auch so meine Problemchen mit Rock-Jazz...........--> entweder will ich Jazz oder Rock hören ! Die Mischung muss es für mich nicht sein (Ausnahmen gibt es natürlich !)]

und generell gilt: ich mag den thread hier ! Möchte aber bei allem Engagement der Beteiligten um Geduld bitten, denn ich kann nicht von heut auf morgen auf eine 10.000-Scheiben-Sammlung kommen !
Das braucht alles Zeit !!!! - Vielleicht schaffen wir es ja, den thread über einen längeren Zeitraum am Leben zu erhalten????............

hey... das war wirklich nur spaß!

ganz ehrlich!

na gut.

@dieselpark :
Es zwei Arten von SACD's. 1. reine SACD läuft nur auf SACD/CD-Playern (z.B. Marantz SA-15, Yamaha CD-S 2000, etc.)
2. Hybrid SACD besteht aus 2 Schichten, läuft auf jedem Player.
XRCD ist ein aufwendiges Remasterverfahren von JVC, die haben in den '70-'80Jahren hochwertige Aufnahmen produziert (Direct-to-Disc). Du kannst bei Sieveking.de schauen was es auf XRCD gibt. Dort gibt es auch weitere viele audiophile Labels, auch gutes Zubehör .
Viel Vergnügen , Tom

yo - das mit den SACDs hatten wir schon geklärt.

XRCD ist mir jetzt auch näher gebracht - bleibt nur die Frage: Laufen XRCDs auf normalen CD-Playern?

@ dieselpark

XRCDs wären ja jetzt geklärt. Die nächste Frage geht dann wahrscheinlich in Richtung HDCD - und was es da sonst noch an besonderen Formaten gibt...
Allein entscheidend ist der "Red-Book-Standard", dem eine CD entsprechen muss wenn sie sich CD nennen will. Und alles, was dem "Red-Book-Standard" entspricht, kann von einem normalen, herkömmlichen CD-Spieler auch wiedergegeben werden. Man erkennt diese CDs an dem bekannten Logo...

Erlaube mir einen Hinweis, der keineswegs undreundlich gemeint ist: Sowohl hier im Forum als auch in den Weiten des Internets (z.B. Wikipedia) gibt es jede Menge informative Seiten zu technischen Dingen. Die haben oft den Vorteil, dass kurz und prägnant die wesentlichen Aspekte genannt werden. Einfach die Suchfunktion - hier wie da - benutzen.

Gruß
Jugel

darf ich ehrlich sein? --> ich war zu faul, XRCD zu googeln und zu suchen und zu lesen.
Und da hab ich eben einfach hier die Urheber der XRCD- und SACD-Tipps befragt - in der Hoffnung auf eine schnelle und einfache Erläuterung.
Man sehe es mir nach.

(aber ob XRCD nun auf normalem Player läuft, weiss ich noch immer nicht..... - aber gut, dann google ich das jetzt mal ! )

dieselpark schrieb:

Laufen XRCDs auf normalen CD-Playern?

Ja, sind ganz normale Red-Book-CDs. Nochmals: Bei allen meinen Tipps werde ich es erwähnen, wenn es keine normal abspielbaren LPs oder CDs sind.

Mit "harten" Jazz meinte ich schon "the real thing". So hatte ich Dich jetzt kennengelernt ...

Hier läuft gerade Miles Davis - Tutu. Abgrundtief schwarzer Funk-Jazz. Ist mehr eine Marcus Miller denn Miles Davis Platte, aber dennoch gut. Vor allem auch als DVD-Audio ... Aber die normale CD ist auch gut. Ist auch besser als Deine "Amandla", dieselpark.

alles klar jetzt mit XRCD - hab´s nachgeschlagen.

und "Bei allen meinen Tipps werde ich es erwähnen, wenn es keine normal abspielbaren LPs oder CDs sind." --> dann kann ja nix mehr schief gehen !!

"the real thing"? wenn es das ist, was ich darunter verstehe, dann geb ich dir recht.
also klassischer Jazz - ohne große "Verbiegungen" !? genau den klassischen will ich !

und noch was: Kommende Woche spielt in Berlin Jacob Karlzon; aus eurer Sicht einen Besuch (sicher nicht billig) wert ???

und mit Miles Davis muss ich mich ohnehin nochmal gesondert und intensiv auseinandersetzen.
Ein Freund ist GROßER Davis-Fan - und hat mich zu einem Davis-Abend eingeladen, an dem ich mal ein guten Überblick bekommen soll; das werd ich mal machen !
(Tutu ist aber jetzt schon mal auf der wishlist)

dieselpark schrieb:

und noch was: Kommende Woche spielt in Berlin Jacob Karlzon; aus eurer Sicht einen Besuch (sicher nicht billig) wert ???

Kenne Karlzon nicht näher, aber Live Jazz ist generell immer einen Besuch wert.

dieselpark schrieb:

Ein Freund ist GROßER Davis-Fan - und hat mich zu einem Davis-Abend eingeladen, an dem ich mal ein guten Überblick bekommen soll; das werd ich mal machen !

Wenn Du Dich für diese Hörsession etwas vorbereiten willst, kann ich Dir mal einen Überblick über Miles' Schaffen an die Hand geben, den ich für den Miles-Davis-Thread gemacht habe.

http://www.hifi-foru...ead=766&postID=27#27

Ich dachte, WENN jemand Karlzon kennt, dann Du !!!
mal schauen - köntne sein, dass ich das mache.

und den thread schau ich mir auch an - danke.

Ich kann nicht alles kennen. In der Tat ist es sogar so, dass ich bei den zeitgenössischen Jazzern grössere Lücken habe. Zu dieser Gruppe zählt sicherlich auch Karlzon.

Um das Warten auf Feedback zu verkürzen, mal wieder ein Impulsiv-Tipp:
Ich mache es mir jetzt einfach und zitiere aus Wikipedia.



"Escalator over the Hill ... von Carla Bley wird meistens als Jazz-Oper bezeichnet; veröffentlicht wurde das bahnbrechende Werk 1971 mit dem Untertitel „Chronotransduction“ mit „Worten von Paul Haines, Adaptation und Musik von Carla Bley, Produktion und Koordination von Michael Mantler“, gespielt von einer Vielzahl namhafter Musikerinnen und Musiker aus (Free) Jazz, Rock und Pop, unter anderem auch aus dem Jazz Composer’s Orchestra (JCOA).
...
Die gesamte Aufnahme ist über zwei Stunden lang und entstand in drei Jahren von 1968 bis 1971. Steve Gebhardt drehte 1970 einen Dokumentarfilm über die Proben für Escalator over the Hill.

Die Originalausgabe war ein Karton mit drei Langspielplatten (LP) und einem umfangreichen Beiheft, das den gesamten Text, Fotos und ausführliche Informationen zur Besetzung aller Stücke enthielt. Die letzte der insgesamt sechs LP-Seiten endete in einer Endlosrille, so dass das letzte Stück … And It's Again in ein endloses Summen wie von einem entfernten Insektenschwarm überging, das durch Abschalten des Plattenspielers beendet werden musste.
Der Inhalt: Jazz und mehr
...
Klänge, die an die Theatermusik Kurt Weills erinnern, Free Jazz, Rock, Weltmusik (auch wenn dieser Begriff damals noch nicht existierte) – eine Collage aus den unterschiedlichsten Stilen der populären Musik oder, wie ein englischsprachiger Kritiker formuliert „eine Zusammenfassung großer Teile der kreativen Energie, die von 1968 bis 1972 vorhanden war“.
...
Musikerinnen und Musiker (alphabetisch)
Gato Barbieri (Tenorsaxophon)
Souren Baronia (Klarinette)
Karl Berger (Vibraphon)
Carla Bley (Orgel, Celesta, Röhrenglocken, Dampforgel, Klavier)
Sam Brown (Gitarre)
Jack Bruce (E-Bass, Gesang)
John Buckingham (Tuba)
Sam Burtis (Posaune)
Bob Carlisle (Horn)
Don Cherry (Trompete, Gesang)
Roger Dawson (Congas)
Sharon Freeman (Horn)
Charlie Haden (Bass)
Peggy Imig (Klarinette)
Jack Jeffers (Bassposaune)
Leroy Jenkins (Violine)
Howard Johnson (Tuba)
Jimmy Knepper (Posaune)
Jimmy Lyons (Altsaxophon)
Michael Mantler (Präpariertes Klavier, Trompete, Ventilposaune)
Ron McClure (Bass)
John McLaughlin (Gitarre)
Bill Morimando (Glockenspiel, Celesta)
Paul Motian (Schlagzeug, Darbuka)"

Achtung: Das ist nichts für Zwischendurch, das geht glatt als Kultur durch.

Gruß
Jugel

dieselpark schrieb:

(Tutu ist aber jetzt schon mal auf der wishlist)

Ja, möglichst rasch realisieren. Das Titelstück ist ein Highlight. Davon gab es von Miles Davis in den 80er Jahren nicht so viele.

Das Stück gehört eigentlich Marcus Miller, der es 2012 in Deutschland ganz hervorragend live interpretiert hat.

Tutu, der schwarze Priester.

Jugel schrieb:

Escalator over the Hill - Achtung: Das ist nichts für Zwischendurch, das geht glatt als Kultur durch.

Puuh ... das ist aber schwere Kost. Ich gebe zu, dass ich mit diesem Klops nie warm geworden bin. Auch wenn einige der teilnehmenden Musiker zu meinen Favoriten zählen (Don Cherry, Charlie Haden, Jimmy Knepper, Paul Motian, ja, auch einiges von Carla Bley selbst), so fand ich dieses Werk immer schwierig. Steht zwar hier, aber schon ewig nicht mehr gehört.

Jugel, vielleicht sagst Du mal, warum ein Jazz-Einsteiger und ich diese Platte aus Deiner Sicht hören sollten ?

arnaoutchot schrieb:

...warum ein Jazz-Einsteiger und ich diese Platte aus Deiner Sicht hören sollten?

Wie ich schrieb war/ist das ein "Impulsiv-Tipp", versehen mit dem expliziten Warnhinweis "Nichts für Zwischendurch".
Als Empfehlung für einen Jazz-Anfänger ist das Album sicherlich grenzwertig zu sehen und durchaus meinem Übermut geschuldet. Es verhält sich damit also wie die Nennungen von Free-Jazz-Geschichten weiter oben in diesem Thread....
Für Dich, als erfahrenen Jazz-Kenner, stellt sich das dann schon anders dar. Da gehört dieses "bahnbrechende" Album einfach auch ins Regal, sonst würde ja was wichtiges fehlen in der Sammlung, oder.

Gruß
Jugel

Jugel schrieb:

Für Dich, als erfahrenen Jazz-Kenner, stellt sich das dann schon anders dar. Da gehört dieses "bahnbrechende" Album einfach auch ins Regal, sonst würde ja was wichtiges fehlen in der Sammlung, oder. ;)

Ja, schon, es steht ja auch hier. Aber was ist aus Deiner Sicht das bahnbrechende daran ? Warum sollte es im Regal stehen ? Ich finde es musikalisch eher sperrig ...

arnaoutchot schrieb:

... was ist aus Deiner Sicht das bahnbrechende daran ? Warum sollte es im Regal stehen ? Ich finde es musikalisch eher sperrig ... :.

Ich melde mich noch mal, damit Du nicht glaubst, ich wolle mich vor einer Antwort drücken. Aber bevor ich jetzt, nach einem langen Tag, ein heilloses Geschwurbel absondere, schweige ich lieber und vertage mein Statement. Bis das dann kommt - und es kommt, verlass Dich drauf - verweise ich auf die oben wiedergegebenen Zitate aus der Wiki.

Gruß
Jugel

hab ich schon robert glasper erwähnt?

vermutlich hab ich's...

im hier und jetzt ganz vorne für mich!

full concert

peacounter schrieb:

hab ich schon robert glasper erwähnt?

Not that I knew of ... Hab reingehört/-schaut. Interessantes Trio, kannte ich auch nicht, vor allem interessant zu sehen, wie neue und relativ junge Musiker versuchen, aus dem sehr begrenzten Format Piano Trio noch was Neues rauszuquetschen. Gut !

yep!

glasper is groß, aber man muß ihn im kontext sehen, um zu verstehen was er (musikalisch) meint, wenn er groovt:
klick
klick
klick

ehrlich: dem könnte ich ewig beim plappern zuhörn


und vor allem: !!!

robert glasper wurde hier garantiert noch nicht erwähnt !
Dem werde ich aber nachgehen.
Wenn es hier sogar von arnaoutchot schon gelobt wird !
Ohne die anderen diekreditieren zu wollen, ich hab schon den Eindruck, als ob die arnaoutchot-Tipps bislang am besten gezündet haben bei mir !!!
(und nein, arnaoutchot, du MUSST nicht alles kennen !! das war KEIN Vorwurf mit Karlzon !!! )

Dieses Bley-Album hab ich mir mal gemerkt - werd mal reinhören.
Bley hatte und habe ich schon auf meiner wishlist - da scheint interessantes dabei.
Dieses spezielle Stück geb ich mir mal in Ruhe.

und der Aufruf zur Eile bei Tutu ist gut gemeint, aber im Ernst: Nach der Lieferung, die morgen kommen soll, MUSS ich erstmal Pause machen !!!!!!!!!!!!!!!!!
Oder ihr sammelt für mich - dann kauf ich schnell alles, was hier vorgeschlagen wird.
ansonsten wird nach der aktuellen Lieferung erstmal ein wenig Ruhe einkehren, sorry.
Hoffe aber wie gesagt, dass wir es auch in der Zwischenzeit schaffen, hier im thread zu diskutieren und uns auszutauschen !

Noch ein Tipp:
Hört euch mal Nikki Yanovsky an! Jetzt denkt bestimmt jeder - O je noch so ne Jazzgöre-.
Auf ihrem Live-Album "Ella - thee i swing" geht's echt ab! Tolle Begleitband! Wer bei ihrer Interpretation von 'Old McDonald has a Farm', keine Gänsehaut kriegt oder ein breites Grinsen im Gesicht, sorry, der hat was nicht verstanden.
Gruß Tom

arnaoutchot schrieb:

... was ist aus Deiner Sicht das bahnbrechende daran?

Wie hieß es beim Kultursender arte, der sich natürlich auch irgendwann des Fahrstuhls angenommen hat: Ein Schnitt durch die Welt sämtlicher Spielarten der Musik.
Nun, mit Deiner Frage war natürlich der Finger mitten in der Wunde . Was war für mich, den musikalischen Laien, bahnbrechend? Nach ein paar Stunden der Selbst-Reflexion komme ich zu der Ansicht, dass ich mich mit einer Antwort eigentlich nur um Kopf und Kragen reden kann. Ich will mich aber auch nicht aufs Zitieren verlegen und mich dergestalt hinter den Meinungen bzw. Aussagen von (vermeintlich) kompetenteren Zeitgenossen verstecken.

Also, bahnbrechend war seinerzeit unbedingt (und heute auch noch bedingt), das Nebeneinander unterschiedlichster Stilrichtungen durch eine Collagetechnik, die verschiedenste Instrumentierungsansätze (bis hin zu Stimmen) verband. Das, was mit Sgt. Pepper ansatzweise und „harmlos“ begonnen hat (Das Neben- bzw. Nacheinander verschiedenster musikalischer Ansätze/Stile) wurde/wird hier weiter, ja geradezu auf die Spitze getrieben. Das war (und ist) keineswegs eingängig - Deine Bezeichnung „sperrig“ ist schon eher sanftmütig – und sicherlich keine leichte Kost. In der Rock-/Pop- und auch der Jazzmusik – und das ist meine musikalische Heimat – gibt es für so etwas nicht gerade viel Beispiele. Außer Zappa fällt mir da nicht viel ein.

Schließlich kommt da noch ein – zugegeben sehr persönlicher – Aspekt hinzu, der mit der Musik nur am Rande zu tun hat. Das Album war/ist dermaßen intellektuell durchgeglüht, dass es einfach etwas hermachen muss. Damit kann man Eindruck schinden . Dazu muss man es ja nicht unbedingt hören, es reicht, wenn es – möglichst gut sichtbar – im Regal steht (So eine Box hat auch ihre guten Seiten!). Und es machte sich bei mir schon so etwas wie ein „Elitegefühl“ breit, als ich das Teil von meinem ersten US-Besuch im Reisegepäck heimbrachte. (Böse Menschen reden hier von „Angeber“.) Damals, noch zu Zeiten der bundesdeutschen Preisbindung für Tonträger, war die/eine 3fach LP ja schier unerschwinglich.

Gruß
Jugel

Nikki Yanovsky geht nicht für mich.
Pieps-Stimme. nervig. sorry.

Dieses "Ding" von und mit Carla Bley kommt auch nicht bei mir an.

Robert Glasper find ich gefällig. Nett. (also musikalisch) - fehlen mir aber Ecken und Kanten.

Tutu ebenfalls mal angetestet - ganz schön "mainstreamig", oder ?!
Und der Sound der normalen CD ist (zumindest beim Vorhören beim Versand) UNTERIRDISCH ! Kann das sein? Könnt ihr das bestätigen?

ich trete aktuell so ein bißchen auf der Stelle - aber das ist ja auch ok. Schliesslich muss ich mich ab morgen durch meine Neu-Erwerbungen hören ! und vielleicht sind da so viele Anstöße dabei, die es gilt, weiter zu verfolgen.

Jugel schrieb:

Das Album war/ist dermaßen intellektuell durchgeglüht, dass es einfach etwas hermachen muss. Damit kann man Eindruck schinden ;)

Danke für Deine sehr offene und nachvollziehbare Argumentation. Ich kenne das schon, diese sog. "Coffee Table Erwerbungen", also Platten und Bücher, die man fast lieber offen rumliegen lässt denn wirklich mit Genuss hört oder liest. Ich werde das hier jetzt auf jeden Fall zum Anlass nehmen, mir die "Escalator" mal wieder anzuhören. Das hab ich - ehrlicherweise - schon lange nicht mehr gemacht.

dieselpark schrieb:

Ohne die anderen diekreditieren zu wollen, ich hab schon den Eindruck, als ob die arnaoutchot-Tipps bislang am besten gezündet haben bei mir !!! (und nein, arnaoutchot, du MUSST nicht alles kennen !! das war KEIN Vorwurf mit Karlzon !!! )

Danke für die Blumen ... Ich geb mir Mühe ..

Den Glasper hab ich musikalisch noch kaum gehört, ich hatte zu tun, die ganzen Sprach-Ausschnitte von peacounter gestern mal zu hören. Er scheint aber spielen zu können und eine Ahnung vom historischen Unterbau zu haben, das ist schon mal sehr vielversprechend.

Die "Tutu" klingt eigentlich auch als CD nicht so schlecht. Ich hab allerdings die Mehrkanal-DVD-Audio, die klingt sogar ausgezeichnet und der schwarze Bass von Marcus Miller kommt noch besser zum Tragen. Mainstreamig ja, aber gut.

arnaoutchot schrieb:

Er scheint aber spielen zu können und eine Ahnung vom historischen Unterbau zu haben, das ist schon mal sehr vielversprechend.

oh ja!

manchmal ist mir das zwar auch zu sanftmütig, aber er macht seine sache wirklich gut und es lohnt sich, mal ein konzert von ihm zu besuchen.
ist eben auch einfach ein sympath und das macht die sache sehr zugänglich.
seine mission, den jazz wieder unter die leute zu kriegen und das intelektuelle image ein bischen abzubauen scheint er ziemlich ernst zu nehmen.

noch n konzert

und noch eins

in den letzten jahren war er relativ regelmäßig auch in deutschland unterwegs.

dieselpark schrieb:

und tendenziell will ich .... RICHTIGEN Jazz !!! - also keinen "Mischmasch" .. Daher hab ich auch so meine Problemchen mit Rock-Jazz...........--> entweder will ich Jazz oder Rock hören !

so gesehen war eigentlich eh vorprogrammiert, dass tutu nicht unbedings diesels geschmack trifft

arnaoutchot schrieb:

Hier läuft gerade Miles Davis - Tutu. Abgrundtief schwarzer Funk-Jazz.

ich liebe die platte.
aber ich liebe ohnehin marcus miller.

Jugel schrieb:

"Escalator over the Hill

Hab das gerade mal aufgelegt. Mag es an der verschneiten Endzeitstimmung draussen liegen oder an meiner generellen Erschöpfung nach einem anstrengenden Arbeitstag, aber ich war teilweise hell begeistert !!! Ich wurde zu einem Jazz-Neuling, der dieses Werk zum ersten Mal hört (tatsächlich ist es seeehr lange her, als ich das zum letzten Mal unter dem Laser hatte). Diese musikalische Achterbahnfahrt ist schon einzigartig und eine Blaupause für das was bei Carla später kommen sollte. Jugel, danke für Deinen Hinweis, der mich das Werk neu entdecken liess.

Aufgrund eines Live-Erlebnisses mit diesem Programm sind immer noch die "Very Big Carla Bley Band"-Platten meine Favoriten, wenngleich möglicherweise für dieselpark nicht ideal, so für peacounter (der es sicherlich kennt ?) und Jugel ein Tipp.

nee, kannte ich nicht.,

ich hör zu viel quer und bleib ab und zu hängen, aber nen überblick hab ich nie.
egal ob thrash-metal, polka oder p-funk.

HOOKED! geiles zeug!
DANKE!

peacounter schrieb:

HOOKED! geiles zeug! DANKE!

Bitteschön ! Das ist es, was mich indiesem Thread antreibt: Jeder wird mal zum Anfänger und zum Empfehlenden !!

Eine muss noch, noch ein Stück weiter aussen als Carla Bley: Willem Breuker Kollektief - In Holland. Nicht mehr der gnadenlose Free Jazz der 70er (Breuker war schliesslich bei Brötzmanns Machine Gun an Bord ... ), aber auch noch nicht der etwas ambitionierte Klassik-Jazz der 80er. Unbedingt anhören, ist auch so eine "Auflach !"-Platte wie Zorn etc.