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Tests in Fachzeitschriften,objektiv oder nicht?

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burkm
Inventar
#501 erstellt: 29. Jul 2018, 10:39
Im sog. "Fachmarkt" wird nach Klärung der Grundbedürfnisses des Kunden der Verkäufer sicherlich nicht unbedingt das für den Kunden "Optimalste" sondern erst einmal das für den Verkäufer "lukrativste" (Prämien, Provisionen usw.) Gerät anpreisen wollen, weil hier einfach die Interessenlagen zwischen Beiden zu unterschiedlich sind.


[Beitrag von burkm am 29. Jul 2018, 11:03 bearbeitet]
ingo74
Inventar
#502 erstellt: 29. Jul 2018, 10:48
In den meisten Fällen verlässt der Kenntnishorizont des Verkäufers nicht die Kataloginfos der eigenen Geräteauswahl.
Pauliernie
Inventar
#503 erstellt: 29. Jul 2018, 11:04
oder der Verkäufer erzählt über sein Katalogwisssen hinaus was über Verstärkerklang, Kabelklang oder Klangoptimierung mit Netzleisten.

Ich habe noch keinen Verkäufer erlebt der beim Verkaufsgespräch nach der Raumgröße, den Aufstellungsmöglichkeiten und dem Musikgeschmack gefragt hat, so wie das hier in der Kaufberatung richtigerweise vermittelt wird und ab und zu auch in Zeitschriften Erwähnung findet.
ingo74
Inventar
#504 erstellt: 29. Jul 2018, 11:08
Doch, solche Verkäufer gibt es schon, aber so gut wie nicht in den Märkten...
burkm
Inventar
#505 erstellt: 29. Jul 2018, 11:28
Da der Verkäufer "positiv" motivieren möchte und möglichst keine für den Käufer "schwierigen" bzw. "neuen" Fragen aufwerfen will, die einem möglichen Kauf "hier und jetzt" zuwider stehen würden, weil weitere Informationsbedarf bestünde, wird er sich hüten für den potentiellen Käufer komplexere Fragestellungen ansprechen zu wollen oder sich auf tiefschürfende Diskussionen einzulassen, insbesondere weil diese "Fachverkäufer" auch nicht unbedingt dieses Thema als Ihr "Lieblingshobby" auserkoren haben und sich ausgiebig und weitergehend darüber informiert haben. Meist erschöpft sich dies - meiner Meinung nach - in Hörensagen, Prospektwissen und gelegentlichen Verkäuferschulungen, selten mehr.
Wer will es Ihnen auch verdenken angesichts einer relativ niedrigen Entlohnung. Das ist vielleicht ja auch nur ein "Job", um Geld für die Familie, den Lebensunterhalt und seine wirklichen Hobbies zu verdienen und nicht unbedingt mehr...

Darin unterscheidet sich das ja nicht von anderen Bereichen...


[Beitrag von burkm am 29. Jul 2018, 15:24 bearbeitet]
sohndesmars
Inventar
#506 erstellt: 29. Jul 2018, 14:01
Ich war viele Jahre Service- und Kundendienstleiter im UE-Handel. Wir haben Vorort beim Kunden eine umfassende Bedarfsanalyse vorgenommen. Und diese dann mit dem Kunden umgesetzt. Dabei auch Drittentscheider (Ehepartner, Kinder...) hinzugezogen. Wir hatten oft speziell Artikel für den Kunden bestellt, also keine Ladenhüter "angedreht". Besonders bei B&O-Kunden wurden originalverschlossene Originalverpackungen gewünscht. All das ging, solange die Marge und die Umschlaggeschwindigkeit der Lagerware ausreichend war. Irgendwann kamen immer mehr "Smartkunden", die sich Beratung "erschlichen" und die Artikel dann im Internet billiger erstanden. Auch nahm der Preisverfall der Vorführ- und Lagerware immer mehr zu, und die Lieferanten und Hersteller kamen nicht hinreichend mit der Differenzerstattung nach.
Und wie es dann kommen musste, war irgendwann keine Wirtschaftlichkeit unserer Ttätigkeit mehr gegeben, der Kontokorrentgeber strich immer mehr unseren Kreditrahmen zusammen und wir gingen in Insolvenz. Das ging nicht nur uns so, auch vielen anderen vergleichbaren Unternehmen. Die Trickser und die Schlangenölverkäufer wurden prozentual mehr und die Spezialzeitschriften passten sich diesem Umstand ebenfalls an. Und wenn ich nun Preise in den Großfachmärkten mit denen im Internet (auch international) vergleiche, stelle ich fest, dass ich bei MM und Saturn oft auch Schnäppchen machen kann, wenn ich mich gezielt von den Angeboten der Verkäufer da fernhalte. Also alles gut für mich und meine Begleiter.
Und das ist die Situation, wie wir sie heute vorfinden.
Ich arbeite nun auf der Gewinnerseite, also für ein Unternehmen, das mit Sicherheit noch Zukunft hat, weil es das Internet als Plattform nutzt. Mir fehlt zwar der Endkundenkontakt und vielleicht auch einigen Kunden meine Beratung. Aber das lässt sich halt nicht mehr ändern. Jeder Versuch Geld für eine Selbstständigkeit in diesem Bereich zu bekommen schlug fehl. Jedes Kreditinstitut, jeder potentielle Geldgeber vermeidet es, ins UE-Geschäft im stationären Handel Geld zu investieren.

Wenn ihr es nun besser wisst, immer her mit guten Ratschlägen. Hier kann sich Jeder verbal austoben. Ihr könnt gerne den Fach- und Spezialzeitschriften, den Bloggern und den Verkäufern in den Märkten vertrauen. Ihr könnt auch den "Beratern" hier im Forum oder den anderen Foren vertrauen. Ihr könnt aber auch gerne eigene Erfahrungen sammeln. Was nun am Ende am wenigsten kostet, tja, das müsst ihr selbst ergründen.

Soweit mein Statement am Sonntag. Viel Spaß mit der HIFI und den HIFI-Magazinen. Bleibt ihnen Treu und erhaltet mir meinen Arbeitsplatz
.JC.
Inventar
#507 erstellt: 29. Jul 2018, 15:20
Wie soll jemand objektiv sein, wenn er finanziell verbunden ist ?
(Thema beendet)
ingo74
Inventar
#508 erstellt: 29. Jul 2018, 15:20
Keine Sorge, ich habe kein Interesse daran, Booms, Megaboom uä zu verkaufen
.JC.
Inventar
#509 erstellt: 29. Jul 2018, 15:25
Hi,


sohndesmars (Beitrag #506) schrieb:
Ich war viele Jahre Service- und Kundendienstleiter im UE-Handel.
...
Soweit mein Statement am Sonntag.


das öffnet den richtigen Horizont.
...
So war es einmal. Menschen im HiFi Studio. Eine gute Zeit.
8erberg
Inventar
#510 erstellt: 29. Jul 2018, 15:28
Hallo,

ist doch klar, die Banken sehen doch als Erste die Zahlen und 1 und 1 addieren können auch Bänkster.
Ein Geschäftsmodell ist ein "reiner Hifi-Laden" bei der Marktentwicklung nicht. Man könnte eher fragen: "Wie kann man mit einem Hifi-Laden ein kleines Vermögen machen? - Mit einem Großen anfangen."

Dabei kommt der nächste Umbruch erst noch: viele Läden sollten/müssten langsam an die nächste Generation gehen. Wer tut sich das an?

Auf gut Deutsch: in spätestens 10 Jahren wird wohl jeder 2 Hifi-Laden geschlossen sein, eher noch mehr.


Peter
burkm
Inventar
#511 erstellt: 29. Jul 2018, 15:34
Man darf dabei auch nicht übersehen, dass der Trend "HiFi" schon seit etlichen Jahren vorbei ist. Es ist eine Nische geworden mit nur eng begrenzter Kundenzahl und eher kleinen Geräte-Stückzahlen bei hohen Preisen (und natürlich entsprechend hohen Gewinnspannen, die aber auch gebraucht werden). Im Gegensatz dazu hat der Markt der Multi-Media Geräte ("Rechner") a la AVRs geboomt, hat aber im Gegensatz zu der HiFi-Nische ganz andere Strategien und auch Abnehmer. Hier gehen ja oft TV / Display und Anlage Hand in Hand. Die Ausrichtung und Herangehensweise ist eine andere geworden...


[Beitrag von burkm am 29. Jul 2018, 15:36 bearbeitet]
Pauliernie
Inventar
#512 erstellt: 29. Jul 2018, 18:44
Wenn man aber dazu betrachtet, wie viele neue Modelle die großen Hersteller (z.B. Denon, Yamaha) in immer kürzeren Abständen auf den Markt werfen und wenn mann weiter betrachtet das es noch immer Neugründungen in den letzten Jahren von Firmen in diesen Segment gibt (z.B. XTC, Saxx oder Block) dann muß der Markt aber noch was her geben. So eine kleine Nische kann der Hifi/Audio-Markt dann doch nicht sein.
Concentra
Hat sich gelöscht
#513 erstellt: 29. Jul 2018, 20:41
Hallo Pauline,

Ich denke da liegst du völlig falsch!
Was du hier aufgezählt hast ist Chinaware die sich ein Stück vom Kuchen abschneiden möchten.
Früher war der Konkurenzkampf gerade in der Mittelklasse viel größer.
Anfang der Neunziger wurde der Kostendruck und Konkurenzkampf einfach zu groß und viele Große Namen sind verschwunden und heute teilw. wiederbelebt worden.
Solche Firmennamen wie Luxman oder Nad haben zum Beispiel nichts mehr mit der Qualität des Ursprungs
zu tun.
Hier zählt als Verkaufsgrund hauptsächlich der gute Name
burkm
Inventar
#514 erstellt: 29. Jul 2018, 20:43
Nun, da wird Hersteller-seitig bereits mit erheblichen Aufschlägen bei kleinen bzw. Kleinst-Stückzahlen kalkuliert, so dass sich das sehr gut rechnet. Man denke vergleichsweise nur mal an die Kalkulation von "Markenprodukten" bei der Bäder-Installation. Im Zweifel mal den Handwerker Deiner Wahl fragen
Das verteilt sich dann aber auf mehrere Händler und da sieht es dann aber schon etwas anders aus. ...und nur von diesen wurde ja hier gesprochen...

Und da, wo (Klang-)Qualität nicht objektivierbar sondern dem persönlichen (subjektiven) Hörgeschmack unterworfen ist und zudem das Design und das Image usw. eine dominierende Rolle spielen, ist immer Platz für viele und auch neue Anbieter.


[Beitrag von burkm am 30. Jul 2018, 05:53 bearbeitet]
Mr._Lovegrove
Inventar
#515 erstellt: 30. Jul 2018, 05:41

Concentra (Beitrag #513) schrieb:

Solche Firmennamen wie Luxman oder Nad haben zum Beispiel nichts mehr mit der Qualität des Ursprungs
zu tun.

Oha, das sind sicher die falschen Beispiele. NAD baut hervorragende Geräte und Luxman ist im Luxussegment ebenso eine Bank. Die Geräte sind exzellent verarbeitet und heben sich viel mehr hervor, als z.B. das Zeug aus den 80ern.
.JC.
Inventar
#516 erstellt: 30. Jul 2018, 06:13
Moin,


Mr._Lovegrove (Beitrag #515) schrieb:
.. und heben sich viel mehr hervor, als z.B. das Zeug aus den 80ern.


mit Zappelzeigern habe ich schon mit 17 abgeschlossen.
das Design meiner Geräte aus den 70/80ern gefällt mir einfach besser als das der 00/10er
8erberg
Inventar
#517 erstellt: 30. Jul 2018, 07:31
Hallo,

weiß jemand denn überhaupt noch wer letztlich die Geräte dafür fertigt? Das damalige japanische System der Contractor-Produktion ist ja Geschichte.

Lohnfertiger gibt es sogar (noch) in Deutschland, die Platinen wie gewünscht produzieren, bestücken, prüfen und abgleichen.

Und Blechgehäusefertiger gibts nicht nur in China an jeder Straßenecke.

Eine große "Kunst" ist die 60er Jahre-Technik Verstärkerbau eh nicht.

Peter
Hörstoff
Inventar
#518 erstellt: 06. Aug 2018, 06:32
AVM fertigt in Deutschland.
https://avm.audio/de/ueber-avm/
OPPO in China. Diverse in Japan oder anderswo in Fernost.
https://www.experien...enspieler-produktion
Konkurrenz und globale Arbeitsteilung eben.
Mickey_Mouse
Inventar
#519 erstellt: 06. Aug 2018, 13:17

Hörstoff (Beitrag #518) schrieb:
AVM fertigt in Deutschland.
https://avm.audio/de/ueber-avm/

bei solchen Werbe-Aussagen muss man immer zwischen Zeilen lesen (können)!

dort steht NICHT, dass die Geräte komplett in D-Land gefertigt werden!
wörtlich steht dort: "In liebevoller und meisterlicher Handwerksarbeit perfekt gebaut und verarbeitet."
was wohl implizit "zusammen gebaut" heißt.
wenn man sich die Platinen moderner AVM Geräte ansieht, dann kommt niemand auf die Idee, dass die "in Handarbeit" bestückt und gelötet werden, das macht ja auch absolut keinen Sinn und die Ausfallraten dürften enorm sein.
Sockenpuppe
Gesperrt
#520 erstellt: 06. Aug 2018, 16:34
Zumindest suggeriert AVM mit dieser Aussage, dass die Geräte in Deutschland handgerfertigt werden.


Handgefertigt in Deutschland seit 1986


mit frdl. Gruß


[Beitrag von Sockenpuppe am 06. Aug 2018, 17:45 bearbeitet]
Hörstoff
Inventar
#521 erstellt: 06. Aug 2018, 17:06

Mickey_Mouse (Beitrag #519) schrieb:

Hörstoff (Beitrag #518) schrieb:
AVM fertigt in Deutschland.
https://avm.audio/de/ueber-avm/

bei solchen Werbe-Aussagen muss man immer zwischen Zeilen lesen (können)!

dort steht NICHT, dass die Geräte komplett in D-Land gefertigt werden!
wörtlich steht dort: "In liebevoller und meisterlicher Handwerksarbeit perfekt gebaut und verarbeitet."
was wohl implizit "zusammen gebaut" heißt.
wenn man sich die Platinen moderner AVM Geräte ansieht, dann kommt niemand auf die Idee, dass die "in Handarbeit" bestückt und gelötet werden, das macht ja auch absolut keinen Sinn und die Ausfallraten dürften enorm sein.


...also ich würde AVM auch keinen Strick daraus drehen, dass sie Elektronik aus Fernost verbauen, das ist tw. einfach konkurrenzlos. Die können nicht mal eben die Chips oder Kondensatoren selbst bauen. Aber mit den Begriffen scheinst du dich etwas zu verhakeln. Das lässt sich eben unterschiedlich benennen.

Und Sockenpuppe hat ja schon die zentrale Werbeaussage zitiert.


[Beitrag von Hörstoff am 06. Aug 2018, 17:07 bearbeitet]
Sockenpuppe
Gesperrt
#522 erstellt: 06. Aug 2018, 17:54
Ich würde daraus aber nicht schließen, dass AVM die Geräte in Deutschland fertigt.


Derzeit können Produkte sogar dann noch mit „Made in Germany“ gekennzeichnet werden, wenn sie zu über 90 % im Ausland gefertigt wurden, solange nur die Endmontage in Deutschland erfolgt.


Quelle: Wikipedia

mit frdl. Gruß


[Beitrag von Sockenpuppe am 06. Aug 2018, 17:55 bearbeitet]
Hörstoff
Inventar
#523 erstellt: 06. Aug 2018, 18:04
Ich denke, die AVM begründet damit ihr hohes Preisniveau. Manchmal fehlt eben die Yamaha-Massenfertigung, für die Ware muss daher tief in die Tasche gegriffen werden. Auch ok finde ich:

Die Hersteller begründen die Verwendung des Gütesiegels „Made in Germany“ bei Produkten, die ganz oder teilweise im Ausland gefertigt werden mit Forschung, Design und Qualitätssicherung, die in Deutschland angesiedelt sind und deutschen Wertvorstellungen entsprechen.

Quelle: Wikipedia
Mickey_Mouse
Inventar
#524 erstellt: 06. Aug 2018, 18:21
ich will hier niemandem "einen Strick drehen"!
sondern einfach nur genau diese Diskussion anstoßen: jeder sollte überdenken, ob seine Vorstellung von "Handgefertigt in Deutschland seit 1986" auch der Realität entspricht.

ich finde die Sprüche dieser Marketing Fuzzies ja eh zum schlapp lachen. Wenn man sich den Spruch von oben auf der Zunge zergehen lässt, dann fertigen die immer noch seit 1986 am ersten Prototypen oder wie?

ich habe selber in einem Ingenieurbüro gearbeitet, der eine Elektronik Fertigung angegliedert war. Damals (90er Jahre) stand dort die schnellste SMD Bestückungsstraße Deutschlands. Wir haben z.B. die ersten AVM (hat nichts mit AVM Audio) ISDN Karten gefertigt.
daher weiß ich, wie viel solch eine Elektronik Fertigung mit "liebevoller und meisterlicher Handwerksarbeit" zu tun hat und das solche Aussagen reine Werbeblasen sind. Es gibt dafür doch gar keinen Lehrberuf in dem man seinen Meister machen kann?

aber es soll halt schön klingen ... die Geräte und die Werbung...
8erberg
Inventar
#525 erstellt: 07. Aug 2018, 07:58
Hallo,

es soll sich für die Kundschaft gut anhören... das ist es. Da verkauft ein Laden keine Geräte sondern eine Einstellung.

Irgendwo gab es mal ein Video von der Burmester-"Produktion" wo tatsächlich Frauen die Platinen von Hand bestückten.
Is klar...

Was schadet es denn, wenn ein Lohnfertiger die Platinen komplett fertigt und abgleicht? Das machten die Japaner schon vor 40 Jahren und haben die museumsreife Manufakturarbeit bei den deutschen Herstellern plattgemacht weil die es nicht begriffen haben oder begreifen wollten.

Aber man merkt immer wieder, viele Leute sind rettungslose Romantiker

Peter
sohndesmars
Inventar
#526 erstellt: 07. Aug 2018, 08:45

8erberg (Beitrag #525) schrieb:

Aber man merkt immer wieder, viele Leute sind rettungslose Romantiker

Peter


Ha, der war gut. In den frühen Neunzigern wollte ich mir als Student mal 200,-DM sparen und kaufte einen Oszi.-Bausatz von HAMEG. Als geübter Löter mit Fachkenntnissen sollte das doch wohl kein Problem sein
Tja, ich lötete an dem Ding tatsächlich zwei Wochen, weil wirklich ein totales Puzzle kam. Keine Platine nur ansatzweise bestückt. Später bei der Firma Loewe in Franken konnte ich dann dabei zusehen, wie eine professionelle Panasonic-Bestückungsmaschine eine Platine in weniger als fünf Minuten bestückt, sauberer und sicherer als ich es je hätte machen können.

Die hohen Preise für viele High-End-Produkte erklärt sich vorallem mit der geringen Stückzahl und in den seltensten Fällen mit wirklich deutlich höherer Qualität.

Aber lassen wir den High-Endern ihre Illusionen. Die Journalisten und Redakteure der Fach- und Spezialzeitschriften unterstützen sie ja auch bei ihren Träumen.
Dadof3
Moderator
#527 erstellt: 07. Aug 2018, 10:31
Handarbeit wird ja in allen Lebensbereichen als ein Qualitätsmerkmal vermarktet.

Dabei ist die Qualität industrieller Fertigung durch Handarbeit nur selten zu erreichen.
burkm
Inventar
#528 erstellt: 07. Aug 2018, 10:43
Kleinteilige Fertigung und mühevolle Handarbeit (Zeit! ) treiben die Kosten in die Höhe ohne dass hier ein tatsächlicher Mehrwert erzeugt wird.
Der liebevoll umschreibende Begriff "Manufaktur" verbrämt das sehr schön, weil es "Handwerk" suggeriert oder auch tatsächlich beschreibt, was dann oft mit "mehr Qualität" verwechselt wird. Moderne Fertigungsmethoden mit automatischer Bestückung und Verlötung erlaubt zumindest in diesem Bereich eine besser Qualität und Ausbeute als die viel gelobte Handarbeit. Um wie viel höher wäre wohl der Ausschuss, wenn man alles mühevoll mit der Hand machen würde ?

Ein manueller Abgleich kann dem gegenüber durchaus einen Mehrwert erzeugen, wenn er denn besser als die meist einfachen automatisierten Verfahren ist, aber das hat man meist nur bei Messinstrumenten.


[Beitrag von burkm am 07. Aug 2018, 11:32 bearbeitet]
.JC.
Inventar
#529 erstellt: 07. Aug 2018, 11:29

sohndesmars (Beitrag #526) schrieb:
.. ich lötete an dem Ding tatsächlich zwei Wochen, ..


gute Übung
Hörstoff
Inventar
#530 erstellt: 07. Aug 2018, 15:55

sohndesmars (Beitrag #526) schrieb:
Die hohen Preise für viele High-End-Produkte erklärt sich vorallem mit der geringen Stückzahl und in den seltensten Fällen mit wirklich deutlich höherer Qualität.

Das ist ein ganz klassisches Marktprinzip. Grundkurs VWL: kleine Stückzahlen verursachen exponentiell wachsende Kosten.
Insofern lässt es sich ja auch als gerechtfertigt betrachten, wenn diese Produkte Nuancen besser sind als deutlich billigere Geräte.
Die Tester der Hifizeitschriften sind dann auch meist im "Bouquet-Modus".
coreasweckl
Hat sich gelöscht
#531 erstellt: 07. Aug 2018, 15:55

8erberg (Beitrag #525) schrieb:
Hallo,

es soll sich für die Kundschaft gut anhören... das ist es. Da verkauft ein Laden keine Geräte sondern eine Einstellung.

Irgendwo gab es mal ein Video von der Burmester-"Produktion" wo tatsächlich Frauen die Platinen von Hand bestückten.
Is klar...

Was schadet es denn, wenn ein Lohnfertiger die Platinen komplett fertigt und abgleicht? Das machten die Japaner schon vor 40 Jahren und haben die museumsreife Manufakturarbeit bei den deutschen Herstellern plattgemacht weil die es nicht begriffen haben oder begreifen wollten.

Aber man merkt immer wieder, viele Leute sind rettungslose Romantiker

Peter


hier werden einem aber auch die letzten Illusionen genommen...
Hörstoff
Inventar
#532 erstellt: 12. Aug 2018, 11:52
Mich würde eure Meinung zum Audio Kennzahl-System der AUDIO interessieren:
https://www.connect.de/ratgeber/die-audio-kennzahl-372551.html
Sinnvoll im Sinne von objektiv?
Grüße
Beaufighter
Inventar
#533 erstellt: 12. Aug 2018, 14:28
Gibt es da noch ein paar mehr Infos dazu?
Hörstoff
Inventar
#534 erstellt: 12. Aug 2018, 14:40
Naja, es gibt einen Uraltthread mit ein paar Meinungen.
http://www.hifi-forum.de/viewthread-33-2549.html


[Beitrag von Hörstoff am 12. Aug 2018, 14:41 bearbeitet]
burkm
Inventar
#535 erstellt: 12. Aug 2018, 14:56
Nach meiner Erinnerung bewertet die AUDIO-Kennzahl (AK) doch nur die technische Eignung eines Gerätes (Verstärkers) hinsichtlich der möglichen Paarung mit Lautsprecher-Impedanzen ohne deren sonstige Qualitäten und Qualifikationen zu berücksichtigen.


[Beitrag von burkm am 12. Aug 2018, 14:57 bearbeitet]
Hörstoff
Inventar
#536 erstellt: 12. Aug 2018, 15:00
Weiter durchdekliniert hieße dies aber, dass du (ebenfalls) in der Referenzklasse einen LS aussuchen könntest, der eine kleinere AK hat.
Den bestellst du dann einfach zum Probehören.
Sockenpuppe
Gesperrt
#537 erstellt: 12. Aug 2018, 16:36
@Hörstoff

audio kennzahl site:www.hifi-forum.de

Gibt natürlich auch noch andere Foren abseits des Hifi-Forums.

mit frdl. Gruß
sohndesmars
Inventar
#538 erstellt: 12. Aug 2018, 16:47

Sockenpuppe (Beitrag #537) schrieb:
@Hörstoff

Gibt natürlich auch noch andere Foren abseits des Hifi-Forums.

mit frdl. Gruß


Äh, jaa, z.B.das österreichische Hififorum.at für bodenständige ernsthafte Hifi-Fans, Gruß an David.
Aber auch das open-end... Da kannste dann so richtig abheben
Hörstoff
Inventar
#539 erstellt: 12. Aug 2018, 17:01
Was leider auch nichts darüber aussagt wie objektiv die sogenannte Audio Kennzahl denn nun ist.
ZeeeM
Inventar
#540 erstellt: 12. Aug 2018, 17:18
Solche Konstrukte taugen in der Regel nicht als absolute, sondern relative Orientierung.
Sockenpuppe
Gesperrt
#541 erstellt: 12. Aug 2018, 18:26
@Hörstoff

In einem der Beiträge wurde diese eigentlich recht gut erklärt. Ich würde die AK allenfalls als groben Richtwert bezeichnen. Interessant wäre auf welcher Berechnungsgrundlage die AK basiert, bzw. deren Gewichtung, aber diese scheint die Audio einkassiert zu haben.

mit frdl. Gruß


[Beitrag von Sockenpuppe am 12. Aug 2018, 18:37 bearbeitet]
Mickey_Mouse
Inventar
#542 erstellt: 12. Aug 2018, 18:35
die AK Werte sind genauso sinnvoll, als wenn man in einem Automagazin schreiben würde, dass eine Mercedes S-Klasse mit einer Fahrzeugbreite von ca. 1,9m besser auf eine 2m breite Straße passt als ein Golf mit ca. 1,8m (jeweils ohne Spiegel).
das ist genauso kompletter Schwachsinn obwohl auf 100% seriös gemessenen Zahlen/Werten beruhend
Dadof3
Moderator
#543 erstellt: 12. Aug 2018, 19:59
Ich habe den Eindruck, dass du das falsch verstehst. Die AK des Verstärkers soll ja, so wie ich es verstanden habe, möglichst viel größer sein als die des Lautsprechers. Je größer der Abstand, desto besser. Genauso, wie die Straße breiter sein sollte als das Fahrzeug, je mehr, desto besser.

Die Zahlen sollen nicht, wie in deinem Beispiel, möglichst ähnlich sein.


[Beitrag von Dadof3 am 12. Aug 2018, 20:00 bearbeitet]
John22
Inventar
#544 erstellt: 12. Aug 2018, 20:45
Aus einer Audio aus 2012 zitiert: die AK sollte beim Lautsprecher kleiner oder gleich der AK des Verstärker sein - dann ist optimale Dynamik garantiert.

Damals gab es auch noch einen Akustik-Assistent, wo anhand von 9 Musterräumen bei den Lautsprechern noch stand für welche Räume diese geeignet sind: kleiner Raum (um 15 m²), mittelgroßer Raum (um 24 m²), grosser Raum (um 45 m²), trockener Raum (viel Polster, Teppiche und Vorhänge - Nachhallzeit im Mittelton unter 0,4 Sekunden), ausgewogener Raum, halliger Raum (Parkett, Glas, Beton und hartes Holz überwiegen - Nachhallzeit über 0,6 Sekunden), direkt and der Wand, Wandnah, freistehend.
Hörstoff
Inventar
#545 erstellt: 12. Aug 2018, 21:10
Gibt es das jetzt nicht mehr? Ja genau, den Akustik-Assistenten fand ich auch sinnvoll sofern er aussgekräftig ist. Ich fühle mich nicht betrogen.
_ES_
Administrator
#546 erstellt: 12. Aug 2018, 21:38
Hi,

Prinzipiell war das keine schlechte Idee mit der Vermessung eines Verstärkers unter verschiedenen Lastbedingungen - Abseits des üblichen rein resistiven Lastwiderstands.
Es ist aber mal wieder die Frage, was das für einen Nutzen in der Praxis hat.
Vor der Einführung des "Würfels" hatten sie die Wiedergabe eines Rechteckimpuls als Kriterium (oder war das Stereoplay).
Ähnlich sinnvoll in der Praxis.
Für die meiste Klientel ein nice to know wenn überhaupt.
Wie das intern gewichtet wurde kann man schön am Verhältnis sehen.
3 Seiten Klangbericht vs. einer 1/16 Seite mit den Messungen.


[Beitrag von _ES_ am 12. Aug 2018, 21:38 bearbeitet]
Roendi
Inventar
#547 erstellt: 13. Aug 2018, 10:24

Mickey_Mouse (Beitrag #542) schrieb:
die AK Werte sind genauso sinnvoll, als wenn man in einem Automagazin schreiben würde, dass eine Mercedes S-Klasse mit einer Fahrzeugbreite von ca. 1,9m besser auf eine 2m breite Straße passt als ein Golf mit ca. 1,8m (jeweils ohne Spiegel).
das ist genauso kompletter Schwachsinn obwohl auf 100% seriös gemessenen Zahlen/Werten beruhend :cut

Dann nehmen ich mal ein Beispiel was ein wenig mehr Sinn gibt: Welchen AK Wert brauche ich für eine alte Infinity Kappa 8 zu betreiben? Keine Ahnung aber eine Röhre mit AK 32 durfte das sicher nicht sein. Für mich jedenfalls war die AK Zahl immer ein gutes Hilfsmittel.
Mickey_Mouse
Inventar
#548 erstellt: 13. Aug 2018, 13:13
auch dieses Beispiel ergibt keinen Sinn!
erstens ist eine Röhre wegen der Abhängigkeit von der Lastimpedanz eigentlich für jeden LS ungeeignet
zweitens, wenn man die Klangverzerrungen durch die über die Frequenz schwankende Impedanz des LS bei einer Röhre billigend in Kauf nimmt, dann wäre gerade eine Röhre mit entsprechend eingestellten Ausgangsübertrager für die <2Ohm der Ur-Kappa geeignet
Hörstoff
Inventar
#549 erstellt: 14. Aug 2018, 13:40
Irgendwas macht aber schon den Unterschied zwischen Beschallung und audiophilem Erlebnis.
Ist's immer nur der Lautsprecher?

A propos: hierzu leistet der Audio Akustik Assistent tatsächlich etwas Sinnvolles.
Sofern einigermaßen objektiv. Ich beschwere mich darüber nicht.


[Beitrag von Hörstoff am 14. Aug 2018, 13:41 bearbeitet]
burkm
Inventar
#550 erstellt: 14. Aug 2018, 14:25
Den Unterschied machen (zu 97%-98% ?) die Lautsprecher und die Lautsprecher-Aufstellung, der Raum und die Raumakustik (Nachhall / Bedämpfung und Raummoden) sowie die Hörposition aus. Der Rest ist dann der Elektronik usw. zuzuschreiben, wenn nicht gerade Billigst-Ware usw. verbaut wurde.

Interessanterweise wird aber - gemäß obiger Rechnung - meist dem verbliebenen Rest ein wesentlich größerer Stellenwert zugeschrieben


[Beitrag von burkm am 14. Aug 2018, 14:26 bearbeitet]
RoA
Inventar
#551 erstellt: 21. Jun 2019, 07:37
Mir ist kürzlich das Exemplar 05-2019 der Hifi-Postille Audio Test unter die Finger gekommen. Darin referiert ein gewisser Johannes Strom (sic!) auf S. 28 über Feinsicherungen namens "Audio Magic Ultimate Beewax" für schlappe 279 Euro das Stück. Die sehen aus wie schnöde Sicherungen von Esra für 50 Cent den Zehnerpack, denen jemand am Küchentisch ein Loch zum Einfüllen des Bienenwachses verpasst hat. Diese Einschätzung wird vom Vertriebspartner insoweit auch bestätigt:


Die ULTIMATE BEEWAX Sicherung verwenden ein Push-Pull-I-Core-Design anstelle des Single-Core Design und und enthält die Black Out-Pulvermischung für eine breitere Geräuschabsorption. Die New Ultimate Beewax wird extrem aufwendig per Hand gefertigt, es sind meist mehrere Versuche nötig, um eine fertige Sicherung zu erhalten.


https://www.soreal-audio.de/fuses.html

Der Autor schreibt in seinem Text zwar unmißverständlich, daß man schon an Hifi-Magie glauben müßte, man dann aber mystische Erlebnisse haben könnte. Allerdings wurde bemängelt, daß die Sicherung Einbrennzeit für ein optimales Ergebnis benötigt. Fazit also: Voodoo. Trotzdem wird der Sicherung ein "Highlight" verpasst, quasi als Qualitätssiegel:



Eine Seite weiter testet der gleiche Autor ein Kontaktspray für 149 Euro (50 ml), dem er vollkommene Wirkungslosigkeit bescheinigt:

Im Hörtest war es nämlich leider relativ schwer einen tatsächlichen Unterschied zu hören, obwohl man schon hätte meinen können, dass die Transienten irgendwie frischer klingen. Derselbe Effekt ist aber auch durch einen Druckausgleich auf die Ohren zu erzielen, indem man bei zugehaltener Nase versucht hindurch zu atmen. Kann man leicht verwechseln.


Selbstverständlich gab es für dieses Produkt kein "Highlight", sondern gleich den "Tipp der Redaktion"



Insgesamt ein schönes Beispiel dafür, wie zwischen den oder sogar in den Zeilen geäußerte Kritik durch ein "Qualitäts-Siegel" oder Klangpunkte/Ohren/Sterne etc. egalisiert wird, denn am Ende werden die Produkte nur mit dem Testergebnis beworben. Auch wenn de facto nichts getestet wurde.
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