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Stammtisch der Kopfhörerfreunde+A -A |
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Autor |
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teddyaudio
Inventar |
#31768 erstellt: 13. Okt 2010, 19:07 | |||
Nett, aber die haben keinen Zoom und man kann damit ein Schwein totkloppen... |
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eddie78
Hat sich gelöscht |
#31769 erstellt: 13. Okt 2010, 19:13 | |||
Hi Jens bzw- Flo, grundsätzlich ja gern, aber mittlerweile istd er Fuhrpark auf einen einzigen Hörer (DT880'600) zusammengeschrumpft... den stelle ich natürlich gern zur Verfügung... |
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xTr3Me
Inventar |
#31770 erstellt: 13. Okt 2010, 19:19 | |||
In der Höhe sicherlich nicht mehr nein. So viel Geld kann man gar nicht ausgeben wie die verdienen, das ergibt keinen Sinn... vor allem nicht wenn andere Menschen sterben weil sie nichts zu essen haben. Ab und zu quatsch ich mit meinen Kumpels über das Finanzsystem.. haben da ein folgende Feststellungen gemacht:(die ich jetzt einfach mal so in den Raum stelle, obs stimmt oder nicht weiß jemand anders) Im Kapitalismus landet das Geld ganz automatisch bei einer Gruppe von Menschen, weil sich die Andere irgendwann zB Geld leihen muss und dann entsprechend Zinsen zahlt. Deswegen ist irgendwann das komplette Geld bei einer Gruppe und somit killt sich der Kapitalismus irgendwann selbst :D Wenn der Staat sich nicht verschulden würde, hätten die "Armen" schon bald kein Geld mehr. [Beitrag von xTr3Me am 13. Okt 2010, 19:19 bearbeitet] |
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denkprekariat
Inventar |
#31771 erstellt: 13. Okt 2010, 19:31 | |||
GZ! Ihr habt Kapitalismus verstanden. Natürlich muss es Gewinner und Verlierer geben, das ist ja ein Prinzip. "Ungleiche Verteilung". Die Frage ist nur, wie sozial muss Kapitalismus sein, damit die Bauern den Reichen noch das Essen servieren können. Wenn die nämlich so arm sind, dass sie verhungern, nützt einem das gute Geld nichts mehr. Ich hab ja gar nix dagegen, dass es Reiche gibt. Nur sollen die sich nicht so beschweren, wenn es ihnen mal ans Portemaine geht. Wobei das imho fast wieder schwachsinnig ist, diese exorbitanten Summen sind eh nicht existent. Es gibt doch keinen Gegenwert dafür. Das beste ist, dieses aufgeblähte "Nichts" wird auch noch mit hauen und stechen umkämpft. Wenn ich lese, wie viele Milliarden jedes Jahr veruntreut werden, schätzungsweise,... was könnten wir Bahnhöfe bauen... |
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zuglufttier
Inventar |
#31772 erstellt: 13. Okt 2010, 19:50 | |||
Das Problem ist ja nicht, dass es Reiche gibt, sondern dass die anderen Leute nicht ohne Geld leben dürfen und alles mit irgendwas bezahlen sollen, obwohl es nicht nötig wäre. |
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denkprekariat
Inventar |
#31773 erstellt: 13. Okt 2010, 19:57 | |||
Du bist also für die Abschaffung allen Geldwesens? Halte ich ja nicht für sonderlich sinnvoll... |
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zuglufttier
Inventar |
#31774 erstellt: 13. Okt 2010, 20:01 | |||
Wieso ist das nicht sinnvoll? Dass es momentan einfach so nicht geht, steht dabei außer Frage. |
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Nickchen66
Inventar |
#31775 erstellt: 13. Okt 2010, 20:06 | |||
Prinzipiell richtiger Ansatz, ich fürchte aber, die damit einhergehenden Verwerfungen würden 4/5 der Menschheit nicht überleben... |
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zuglufttier
Inventar |
#31776 erstellt: 13. Okt 2010, 20:14 | |||
Ach, ein Viertel oder noch mehr haben ja eh schon kein Geld |
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furvus
Inventar |
#31777 erstellt: 13. Okt 2010, 20:18 | |||
Jetzt wo du das schreibst: bei mir glaube das gleiche mit meinem sinnlos AOL-account... Seit gestern massig Maildeamon-Mails... Kann man da was tun? Wenigstens Account löschen oder so? Kann man im allgemeinen außer ein solides PW zu vergeben irgendwas dagegen tun? Danke und besten Gruß |
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denkprekariat
Inventar |
#31778 erstellt: 13. Okt 2010, 21:01 | |||
Ich muss grad an die Dokumentation "Unter Linken" denken, wo ein Grüner genau das vorschlägt und stattdessen "Arbeitsstunden" einführen will, mit denen man bezahlen kann... Geld ist doch nur ein Ersatz für eine Ware. Klar kann ich auch Arbeitsstunden sagen (10 Euro = 1 Arbeitsstunde), aber damit hab ich ja den selben Käse nur in ein anderes Wort gepackt. Die einzig wirklich strikte Methode wäre, den Kapitalismus abzuschaffen und ein "Alles gehört allen" System aufzubauen. Aber das funktioniert nicht. Stattdessen könnte man ja eventuell mal darüber nachdenken, wie man die Sache mit dem Geld besser händeln kann. Etwa eine gesetzliche Bindung an bestimmte Warenwerte, Verbot von Währungsspekulation, etc. |
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zuglufttier
Inventar |
#31779 erstellt: 13. Okt 2010, 21:51 | |||
Es wird immer Mittel und Wege geben, um sich an irgendwelchen Dingen zu bereichern. Da braucht's keine neuen Systeme, sondern neue Menschen. Erst wenn die Menschen sich ändern, ändert sich das System an sich. |
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eddie78
Hat sich gelöscht |
#31780 erstellt: 14. Okt 2010, 04:23 | |||
Na das wär dann doch ein komplett richtiger Ansatz. Wir haben doch sowieso Überbevölkerung. SO könnten auch gleich die Klimaprobleme auf einen SChlag beseitigt werden... |
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Thesaan
Ist häufiger hier |
#31781 erstellt: 14. Okt 2010, 05:23 | |||
Wenn es dir wichtig ist, dann klappt es damit: https://service.gmx.net/de/cgi/pwlost?AREA=zug_att&LANG=de |
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Sathim
Inventar |
#31782 erstellt: 14. Okt 2010, 05:44 | |||
Ganz deiner Meinung ... Ich habe sehr viel "Ost-" Science Fiction aus den 60iger und 70iger Jahren gelesen. Dort findet man ja die schönsten Traumbilder von Kommunismus, aber auch immer wieder die Darstellung wie "veraltete" Menschen die in dieses System hineinkommen gegen die Wand rennen... |
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zuglufttier
Inventar |
#31783 erstellt: 14. Okt 2010, 06:43 | |||
Das ist allgemein ein Thema der Science Fiction Auch im Westen! Z.B. habe ich kürzlich erst "Fremder in einer fremder Welt" von Robert A. Heinlein gelesen. Stammt aber auch aus den 60ern. |
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Nickchen66
Inventar |
#31784 erstellt: 14. Okt 2010, 07:09 | |||
Hatte ich auch schon entdeckt, trotzdem Danke Werde ich mich heut' abend wohl mal dran versuchen und dann den Account plattmachen. Allerdings ist der Account >12 Jahre alt mittlerweile, ich weiß gar nicht, ob ich mich damals mit Realname dort angemeldet hatte. Ich muß aber sagen, es wird mir schlecht, wenn ich bei Google "Mail Account hacken" eingebe, das geht ja selbst ohne Keylogger Trojaner anscheinend ziemlich leicht... [Beitrag von Nickchen66 am 14. Okt 2010, 07:36 bearbeitet] |
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furvus
Inventar |
#31785 erstellt: 14. Okt 2010, 07:49 | |||
Ist echt ein Dreck mit den Mailaccounts. Ich kann noch nicht mal das PW zurücksetzen lassen über den üblichen weg. Hab jetzt erstmal eine Mail an den Support geschrieben, mal sehen ob und wann die antworten. Ich hoffe, dass ich wenigstens noch irgendwie dazu komme den Account zu löschen. Will ja hier nicht der Spammverteiler sein... |
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ZeeeM
Inventar |
#31786 erstellt: 14. Okt 2010, 07:58 | |||
Wachstum ist das, was der Kapitalismus brauch und zwar eine prozentuales Wachstum. Das geht nicht ewig gut. Wenn man sich anschaut wann der Kapitalismus gut verdient, dann ist das nach Katastrophen, ob die nun Krieg, Pandemie, Panik oder Börsencrash heißen. Allerdings hieße 0 Wachstum, wie auch geringe Unterschiede Stagnation des Fortschritts. Alles Andere als den Kapitalismus halte ich für eine undurchsetzbare Utopie. Hiesse das doch, denen, die das meiste Kapital besitzen, ihren Besitz gewaltsam zu entreißen. Das erscheint unmöglich. Eine Gesellschaftliche Umwälzung muss die Kapitalanhäufungen nicht entreißen sondern erodieren. |
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sinus1982
Inventar |
#31787 erstellt: 14. Okt 2010, 08:10 | |||
Thema E-Mail Ist da grad was im Umlauf? Hab soeben von einer mir bekannten Adresse Spam erhalten, Empfänger sind 60 weitere. |
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furvus
Inventar |
#31788 erstellt: 14. Okt 2010, 09:16 | |||
Scheint so... Nur die Frage, ob ein Trojaner benutzt wird oder ob die einfach so einen Haufen Accounts gehackt haben. |
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Multiplug
Ist häufiger hier |
#31789 erstellt: 14. Okt 2010, 09:24 | |||
Und nach der Schulzeit kommt dann der noch rosigere Zivildienst. |
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xTr3Me
Inventar |
#31790 erstellt: 14. Okt 2010, 10:10 | |||
Die Erkenntnis war eher das was du nicht zitiert hast, nämlich dass sich der Kapitalismus irgendwann selbst erledigt, zumindest unserer Meinung nach. Das Problem ist, wenn sich die Reichen beschweren bringt das was, Hartz4 und Co haben ja gar keine Möglichkeiten irgendwas zu erreichen .. Da kommen dann auch noch ein paar ganz schlaue Politiker und stellen, dass viele Erwerbstätige, die alleine eine Familie durchziehen, gar nicht mehr Geld haben als Hartz4'ler und deswegen wäre Hartz4 gerecht, dabei ist doch die Realität, dass viele Löhne viel zu niedrig sind.. |
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Nickchen66
Inventar |
#31791 erstellt: 14. Okt 2010, 10:13 | |||
Ich bin anscheinend wirklich nicht alleine betroffen, zumindest 1 Kollege hier hat die gleichen Probleme. Ich fürchte fast, es liegt ein massiver Massenhack zugrunde - die Sicherheit bei den Providern sind ja nicht so dolle, wenn man mal bei den Hackern ein bißchen mitliest. [Beitrag von Nickchen66 am 14. Okt 2010, 10:14 bearbeitet] |
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ZeeeM
Inventar |
#31792 erstellt: 14. Okt 2010, 10:13 | |||
Der Weg wird schwer gemacht.. Wie war das vor einiger Zeit? Da wollte man Klagen vor dem Sozialgericht kostenpflichtig machen, damit, das sagte man natürlich nicht, die da unten still bleiben.
Es wird Anpassung nach unten gepredigt. Wenn von Armut geredet wird, dann wird der ärmste Mensch der Welt hervorgekramt und erzählt wie gut es euch doch geht. Wenn es um Boni geht, die Topverdienern, aber denen da unten vorgehalten sie würden den Hals nicht voll kriegen. Die Armut liegt aber ganz woanders. [Beitrag von ZeeeM am 14. Okt 2010, 10:17 bearbeitet] |
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denkprekariat
Inventar |
#31793 erstellt: 14. Okt 2010, 10:23 | |||
Nicht prinzipiell. In unserem Falle schon, weil für genügendes ewiges Wachstum weder genug Ressourcen noch genügend Humankapital zur Verfügung stehen. Von Lebensraum gar nicht zu reden. |
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ZeeeM
Inventar |
#31794 erstellt: 14. Okt 2010, 10:52 | |||
Der Kapitalismus wird zusammenklappen und neu auferstehen. Aus diesem Vorgang wird Gewinn erwirtschaftet. |
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MacFrank
Inventar |
#31795 erstellt: 14. Okt 2010, 11:00 | |||
Hm. Interessantes Thema. zuglufttier hatte ja schon geschrieben
Sehe ich auch so. Bevor aber das Wirtschaftssystem verändert werden kann, wäre es mMn mal Zeit, dass die Menschen der westlichen Welt sich wieder daran erinnern, was "Demokratie" eigentlich bedeutet. Mir kommt persönlich vor, dass viel zu wenige Menschen ihre Verantwortung dem System gegenüber überhaupt wahrnehmen, geschweige denn daran teilnehmen. Fragt man 10 Menschen danach, ob sie das Parteiprogramm "ihrer" Mannschaft überhaupt mal gelesen haben, erlangt man - zumindest bei uns in Österreich - ziemlich bestürzende Erkenntnisse. Es geht um Eigenverantwortung, um Restauration von eigenen, individuellen Wertvorstellungen, finde ich. Erst, wenn ich aufhöre, das Glück meines Lebens für mich ständig von jemand anderem abhängig zu machen, kann ich mich als mündiges Mitglied einer Gemeinschaft bezeichnen. Dadurch kann ich mir erarbeiten, die Breitenmedien zu hinterfragen, mir selbst ein Bild zu machen. Meine Aufgabe wahrnehmen, mich im Leben weiterzubilden - noch nie war das so einfach, noch nie, kommt mir vor, wurde sich so sehr dagegen gesträubt. Und erst, wenn ich diese Aufgaben wahrgenommen habe, meinen Forschritt zu meiner eigenen Individualität vorantreibe, dann kann ich darüber nachdenken, welche Wirtschaftsform warum gut ist, oder eben nicht. Fortschritt fängt bei jedem einzelnen Menschen an. Mit einer Gesellschaft, die größtenteils gewissermaßen Dornröschenschlaf hält, kann man hingegen machen, was ein paar wenige wollen. |
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denkprekariat
Inventar |
#31796 erstellt: 14. Okt 2010, 11:18 | |||
Das ganze geht noch besser. In einer der letzten Sendungen im Fernsehen, die ich gesehen habe bevor ich das Gerät aus meinem Leben verbannte, gab es ein Experiement zur Bestechlichkeit der Bürger. Einen SPDler zu einem NDPler zu machen kostet 50 €uro... Ich darf noch nicht wählen, finde das aber ziemlich entsetzlich. Aber das sind genau die A**chgeigen die rummeckern: "Die da oben machen ja sowieso was sie wollen". Und eins kannste mir glauben: Bei dem Engagement und vorallem Interesse des durchschnittlichen Jugendlichen wird das alsbald nicht besser...
Frage ist nur, wie er zusammenklappt. Langsam? Durch Katastrophe und Krieg? |
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ZeeeM
Inventar |
#31797 erstellt: 14. Okt 2010, 11:19 | |||
Das Problem ist auch, das der Mensch immer noch von Urinstinkten beeinflusst wird und diese nicht gerade in die heutige Zeit passen. Der Mensch wird quasi nicht artgerecht gehalten. Aber bevor der Mensch an sich sich ändert, hat er sich selber schon zu einem Hybridwesen umgebaut. Vieleicht wird in ein paar tausend Jahren der Mensch das sein, wovor er sich heute fürchtet. |
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MacFrank
Inventar |
#31798 erstellt: 14. Okt 2010, 11:57 | |||
@Sup_Ermarkt:
Ich weiß nicht, ich glaube nicht, dass die "heutige Jugend" soviel schlechter ist, als die Jugend von früher. Ganz im Gegenteil - ich erlebe die Jugend (zu der ich ja, nebenbei, wohl ebenfalls noch zähle mit 21) als eine solche, die sich des enormen Leistungs- und sozialen Drucks sehr wohl bewusst ist, und schon deutlich früher Fragen zu stellen beginnt, die die Generationen vor uns nicht unbedingt in dem jeweiligen Alter zu interessieren begannen (eine Erkenntnis, die ich insbesondere im Gespräch mit vielen Eltern von Schülern, aber auch bei Ausbildungen erlangt habe). Es ist durchaus häufig der Wunsch nach Veränderung da, es fehlt nur das "Werkzeug" zur eigenen Meinungsbildung! Ich bin zwar kein Fan davon, anderen Schuld zuzuschieben, aber ich finde zumindest, dass das Prinzip der Schule längst vollkommen seine Berechtigung in der derzeitigen Form verloren hat - die Jugendlichen wollen und müssen auf das Leben vorbereitet werden, und hier gibt es viel zu wenig Unterstützung, die aber benötigt wird. Ich hatte das Glück in eine Familie geboren zu sein, in der Werte wie Kritik, Glaube, Individualismus, Religion, Grundrechte des Menschen und vieles mehr Themen am Mittagstisch waren und sind; ein Umstand, um den ich unendlich froh und dankbar bin. Viele haben das nicht, da sich in vielen Familien viel grundlegendere, existentiellere Thematiken täglich stellen. Diesen Kindern sollte die Schule die Möglichkeit geben, über den Horizont des täglichen Ressourcenrahmens hinweg zu schauen, und ihnen aufzeigen, ich welche Richtung überall gedacht werden kann, damit sich jeder das individuelle Rüstzeug erarbeiten kann, auch etwas davon umzusetzen.
Da fallen mir jetzt spontan die 4 hypothalamischen Funktionen ein: feed, fight, flee, f... mate Ich weiß nicht so recht... du sprichst wohl auf den Transhumanismus in Verbindung mit Biotechnik an, oder? Ich lese derzeit hin und wieder in Julian Huxleys "New Bottles for New Wine". Sein Appell an die Menschheit, sich der unendlichen Dimensionen der Psyche und des Geistes zu bemächtigen und sie für uns nutzbar zu machen, ist bisher noch nicht durchgedrungen. Umso wertvoller finde ich den Ansatz aber - denn er hat absolut recht damit. Die Natur lässt sich nicht überlisten, schon garnicht umgehen, davon bin ich überzeugt. Sowohl als Naturwissenschaftler, als auch als beseeltes Lebewesen. Der Mensch wird sich seiner Natur als zoon politicon, das seine Erfüllung in der Kreation von Dingen, die es selbst überdauern, erlangt, nicht so schnell entledigen können. Ein Gutteil dieser "Rückversicherung" ist ja genau dieser Komplex aus Urtrieben, die du ansprichst! Wir sind, wer wir sind - ein hochentwickeltes Tier, eine Form von Leben, gleichwertig zu allen anderen Arten desselben. Und als solches kann man uns zwar den Willen zum Leben geschickt aus den Augen verlieren lassen, aber nie gänzlich begraben. Die Geschichte hat uns gezeigt, dass Menschen immer wieder für ihre Rechte einzustehen versuchten. Problematisch, so sehe ich es, ist, dass das bekämpfte zugrundeliegende System in solchen Zeiten nie gänzlich unterging, sondern sich nur zurücknahm bis zu der Situation, in der wir uns jetzt befinden. Wir werden wohl um eine endgültige Wende in die eine oder andere Richtung nicht umherkommen. Gleichzeitig aber, denke ich, ist es bisher auch nicht möglich gewesen, diesen Richtungswechsel zu vollziehen - denn die Globalisierung, die das derzeitige System für seine Existenz braucht, ist gleichzeitig auch die Grundlage für seinen größten potentiellen Gegner - nämlich eine geeinte Gruppe von Menschen. Das klingt natürlich auch wiederum utopisch. Genauso utopisch aber ist es, anzunehmen, dass wir mit dem "Standard" den wir jetzt haben, weiterverfahren können. Schumpeter sagte einst, dass der Kapitalismus durch seinen eigenen Erfolg in die Knie gezwungen wird. Ich setze nicht am Kapitalismus an, der ist eine Folge aus der "Menschlichkeit" unserer persönlichen Welten. Er ist für mich die Schnittmenge von individuellen externen Begehrlichkeiten, die wir brauchen, wenn wir mit der Qualität unserer Individualität noch nicht ausreichend zufrieden sind. Eine Ausflucht vor der Selbstverantwortung und -reflexion, wenn man so will. Deshalb glaube ich nicht, dass der Kapitalismus der Feind des "humanen Menschen" ist - es ist der Mensch in sich selbst, wenn er meint, Inneres externalisieren zu können. Und genau aus diesem Grund glaube ich nicht, dass wir den Menschen umbauen müssen. Ganz im Gegenteil, zur Lösung der Thematik wäre eine Rückkehr ins Innere viel besser, denke ich. |
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denkprekariat
Inventar |
#31799 erstellt: 14. Okt 2010, 12:15 | |||
Das weiß ich auch nicht, da ich die Jugend "von früher" gar nicht kenne. Mit meinen 16 Jahren erlebe ich das, was alle kritisieren, persönlich und am eignen Leib. Verrohung, Alkoholismus, Umstellung auf Gy8 und den bereits von dir erwähnten sozialen Druck (meine Erdkundelehrerin hat allen Ernstes versucht, zwei sich prügelnde Schüler damit ruhig zu stellen, indem sie ihnen klar machen wollte, dass sie doch die Elite sein und ohne ihre klügen Köpfe die Welt untergeht) und vieles andere. Das ist schlichtweg unrealistisch, viele, selbst auf dem Gymnasium, welches ja angeblich etwas Elitäres sein soll, sind einfach dumm. Dumm wie Brot. Auf den anderen Schulformen ist es noch bedeutend schlimmer, auch wenn es dort durchaus gescheite gibt. Die interessieren sich auch einfach einen Scheißdreck für das, was um sie rum passiert. Mancher ist 16, 17, und hat im Leben noch nie eine Zeitung aufgeschlagen. Die können dir die gesamte Cocktailkarte der lokalen Disco runterrattern, aber wissen nicht wer Ban Ki Moon ist. Das sind keine Geschichten verstockter alter Männer, die sich aufregen wie schlimm doch alles ist, sondern schlicht mein Alltag. Bzgl. Schule allgemein: Wenn ich anderen erzähle, wie es an unserer Schule zugeht, gucken die meisten komisch oder sind empört. 27 reele Wochenstunden in der gymnasialen Oberstufe ist aber auch ein bisschen dünn... vorallem wenn 34 eigentlich gesetzlich vorgeschrieben sind. Zum Halbjahr kann höchstens noch etwas wegfallen. Ganz groß! Wir hatten 2 Jahre lang keinen Biologieunterricht, weil warum auch immer. Wozu auch, wird ja nur im Abitur geprüft. Dieses Jahr wird in jedem Jahrgang ein Fach gar nicht unterrichtet, und Erdkunde wurde als Oberstufenfach zudem ganz gekänzelt. Mathematik findet in vielen Jahrgängen nur verkürzt statt und Latein, eigentlich ein ganzjähriges 5-Wochenstundenfach wird dann halt mal epochal dreistündig erteilt. Wir haben mehr Kürzungen als sonst was. Wann soll denn ein Lehrer da bitte noch so etwas wie Werte vemritteln? Der kriegt seinen Stoff nicht mal zur Hälfte durch, Exkursionen in Lehre von Moral und so sind da gar nicht drin. [Beitrag von denkprekariat am 14. Okt 2010, 12:18 bearbeitet] |
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Nickchen66
Inventar |
#31800 erstellt: 14. Okt 2010, 12:27 | |||
TL;DR, vielleicht später |
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MacFrank
Inventar |
#31801 erstellt: 14. Okt 2010, 12:27 | |||
Okay, das hatte ich jetzt nicht erwartet. Bei uns in Österreich ist zwar das Motivationsniveau der Lehrenden mittlerweile sehr am Sand, aber die Klassen werden zumindest fast ausnahmslos abgehalten. Tragisch, ehrlich gesagt. Ich verstehe absolut, dass du ungehalten bist. In so einer schulischen Situation ist kein wertevermittelnder Unterricht möglich. Was sind die "Gründe" für sowas? Interessieren sich die Eltern nicht dafür, dass kein ordnungsgemäßer Unterricht gehalten wird? Gerade am Gymnasium hätte ich das schon erwartet. Zur Debatte mit der "Dummheit" der Leute... wenn dich niemand fordert oder auf die Idee bringt, deine Grenzen auszuloten, lebt es sich doch sehr entspannt und unbeschwert, so ganz ohne gedanklichen Aufwand? Und ich würde das auch garniemandem übel nehmen, jeder darf sein, wie er ist. Es gibt ja auch keinen Grund dazu, anders zu sein. Nur weil du über alles nachdenkst... edit: Och, Nico - komm schon! Gerade dein Input wäre mMn wirklich mehr als wünschenswert! Du bist ja quasi der Veteran-Revolutionär hier, und da erwarte ich schon noch ein paar Momente alten Glanzes und Gloria deinerseits. [Beitrag von MacFrank am 14. Okt 2010, 12:30 bearbeitet] |
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ZeeeM
Inventar |
#31802 erstellt: 14. Okt 2010, 12:35 | |||
Bekommen die das Interesse qua Elternstatus automatisch? Nein. Verhaltensweisen werden tradiert und die vordergründig Bequemeren um so mehr. Wozu denken? Man könnte ja unangenehme Dinge herausfinden. |
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denkprekariat
Inventar |
#31803 erstellt: 14. Okt 2010, 12:39 | |||
Ich tippe auf die 50 Milliarden Euro Schulden, die das Land Niedersachsen hat... achja. CDU und FDP haben das Ruder in der Hand. Die Eltern interessieren sich schon, aber was sollen sie machen? Mit Fackeln und Heugabeln die Direktorin jagen? Die Direktorin ist zwar nicht mehr ganz dicht, aber man kann ihr nicht anhalten, dass sie nicht bemüht wäre. Es geht halt einfach nicht. Keine Lehrer, kein Geld, wat willste da schon ausrichten? Guten Unterricht gibts auf der örtlichen Privatschule inklusive kaufbarer Noten. Zweites erzählen zumindest Schüler des Privatgymnasiums (und deren Eltern und sowieso alle), ersteres stimmt in jedem Fall. Wir kriegen alle zwei Monate einen Wisch, wo drauf steht was zurzeit alles so ausfällt und dass es dem Kollegium sehr leid tut aber bestimmt alles bald besser wird. Mittlerweile weigern sich einige, ihn zu unterschreiben. So richtig effektiv ist das aber bis dato nicht gewesen... Ich kann noch mehr solch lustige Stories erzählen. Kennst du Klassenlehrer-Wechseln? Wir haben zwei Mal binnen jeweils zwei Jahren vier Klassenlehrer gehabt (insgesamt hab ich jetzt 10 Klassenlehrer in bald 6 Jahren Gymansium gehabt)
Klar, so sollte es auch nicht klingen. Ich hab kein Problem mit geistig eher dünnschichtigen Leuten, nur von denen zu erwarten, dass sie die Probleme, die durch zig Generationen vor uns verursacht wurden, lösen, ist absurd. Aber genau das wird erwartet und fuck, es macht einem Angst wenn man an die Zukunft denkt. So von wegen unbeschwerte Jugend. [Beitrag von denkprekariat am 14. Okt 2010, 12:43 bearbeitet] |
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MacFrank
Inventar |
#31804 erstellt: 14. Okt 2010, 12:40 | |||
Du hast ja recht. Ich bin hier von meinen eigenen Erfahrungen ausgegangen, die nicht der Norm entsprechen. |
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ZeeeM
Inventar |
#31805 erstellt: 14. Okt 2010, 12:47 | |||
Was vielfach fehlt sind Lehrer die Interesse und Motivation wecken können. Es gilt Neugier und vernetztes Denken zu fördern. Mehr Kooperation, weniger Konkurrenz. Aufgaben, die IMHO bei einem Pädagogen Pflicht sind. Wenn ich, als Nichtpädagoge es vor Jahren geschafft habe jemanden, der 0-Bock hatte, der lieber Party gemacht hatte, für den Naturwissenschaften Spiesserfächer waren, dazu zu bringen, sich für Astronomie zu interessieren und heute Physik studiert, da Frage ich mich, was sind das heute für Lehrer? (Sind nicht Alle schlecht) |
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denkprekariat
Inventar |
#31806 erstellt: 14. Okt 2010, 12:52 | |||
Der Konkurrenzgedanke wird im Grunde schon in der Grundschule eingepflanzt und entwickelt sich bis ins Gymnasium prächtig. Nichts mit ein Volk, "ich bin schlauer, ich werd mal dein Boss sein und mehr Geld verdienen und du wirst mir die Füße lecken". Es gibt durchaus bemühte Lehrer, die dagegen arbeiten und auch gute Arbeit leisten, aber wenn man die nur einmal 45 Minuten die Woche sieht... abzüglich der Ferien, der Ausfallstunden und so weiter... wirds halt schwierig, sich was von denen abzuknapsen, zumal ja auch die ihren Stoff irgendwie durchknüppeln müssen. Dadurch neigen viele Lehrer dazu, lieber mit Angst zu arbeiten. Mit HatzIV zu drohen, wenn die Hausaufgaben mal wieder fehlen, ist so unüblich nicht... |
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ZeeeM
Inventar |
#31807 erstellt: 14. Okt 2010, 12:59 | |||
Sowas kommt, wenn es kein Qualitätsmänäschment gibt. Aber wenn die geprüft werden, wer prüft die Prüfer? |
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denkprekariat
Inventar |
#31808 erstellt: 14. Okt 2010, 13:04 | |||
Der Oettinger |
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Remanerius
Inventar |
#31809 erstellt: 14. Okt 2010, 13:12 | |||
Signed Es ist schon ziemlich traurig und etwas, worüber ich mich regelmäßig aufregen könnte. Ich hatte mal genaue Prozentzahlen gelesen, aber es war halt früher so, dass deutlich weniger Leute aufs Gymnasium gegangen sind. Damals war es eine elitäre Schulform, aber die anderen waren auch keine Schande. Du konntest auch einen guten Realschulabschluss machen und Geld verdienen. Heutzutage brauchst du Abitur, um die Straße zu fegen, dann hast du noch lauter "bessere" Familien (finanziell und von der Bildung her), die wollen, dass aus ihrem Kind was wird, und dazu kommt noch, dass es keine wirklichen Aufnahmetests gibt, d.h. jeder der will, kann es auch am Gymnasium versuchen. Und dadurch ist heutzutage jeder zweite Idiot an einem solchen. Entschuldugt meine Wortwahl, aber ich bekomme das jeden Tag zu sehen und als sehr guter Schüler auch zu spüren. Auch der Rest deines Beitrags: Signed. Und zu MacFranks Frage "Wieso?": Da frag mal den lieben Herrn Zöllner (Schulsenator von Berlin). Fakt ist, dass haufenweise Unterricht ausfällt, weil es zu wenige Lehrer gibt, kranke nicht vertreten werden können, alte in den Ruhestand gehen und keine neuen eingestellt werden. |
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D@rko
Stammgast |
#31810 erstellt: 14. Okt 2010, 13:20 | |||
Das Beste ist sowieso, dass Bildung immer noch Ländersache ist. Innerhalb Deutschlands kocht jedes Bundesland sein eigenes Süppchen. Dort nach 12 Jahren Abitur, da nach 13 Jahren, nach der 4. Klasse aufs Gymnasium oder nach der 6. Überall unterschiedlich. Dann noch die unterschiedliche Themengewichtung, sodass "eigentlich" keine Abiturnote miteinander verglichen werden kann. Ich hatte das Glück, ab der 5. Klasse ein Privatgymnasium besuchen zu dürfen. Maximal 24 Schüler in einer Klasse, ab der Oberstufe dann nur noch 15. Da konnte auch mal individuell etwas gemacht werden. Ausfall gab es bei uns auch nicht, Lehrer waren genug vorhanden. Dann als "Ossi" hatte ich noch einige ältere Lehrer & Lehrerinnen, die es wirklich noch von früher drauf hatten eine Klasse ruhig zu halten und auch gleichzeitig für ihre Themen zu interessieren. Das vermisse ich manchmal bei heutigen Pädagogen. Lehrer sind ja doch nichts anderes als Zirkusdompteure, die Löwen und Tiger im Griff halten müssen und auch gleichzeitig jeden Einzelnen im Blick haben sollten. Bei 32 Schülern in einer Klasse wird das schwer. Traurig, dass man wirklich gute Bildung heutzutage nur an privaten Einrichtungen bekommt. |
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ZeeeM
Inventar |
#31811 erstellt: 14. Okt 2010, 13:33 | |||
Man könnte auf die Idee kommen, das dies nicht ganz unabsichtlich geschieht. |
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denkprekariat
Inventar |
#31812 erstellt: 14. Okt 2010, 13:48 | |||
Ich bin beileibe nicht die Definition eines guten Schülers, muss ich gestehen Ich bin eher so der Typ, der aus Lernfaulheit alle Vokabeltests verpatzt, in der Arbeit dann anständige Noten schreibt und mündlich alle in Grund und Boden labert. So der typische "Ich steh ne Stunde früher auf, dann kann ich da Hausaufgaben machen"-Typ. Schlecht in Mappenführung, gut in Interpretation. Zitat Lehrerin: "Du könntest richtig gute Noten bekommen, wenn du nur ein Zehntel der Arbeitsmotivation aufbringen würdest, mit der ein normaler Schüler hier grade so durchkommt. Aber verdammt, du kommst nicht mal auf ein Hundertstel" Solange ich in meinen Stammfächern gute Noten abgrase und in den anderen durchkomme, ists mir erstmal egal. Dennoch fällt es mir auch so auf, dafür muss es nun wirklich kein Musterschüler sein, wie doch die Verstumpfung durch die Klassen geht.
Willst du damit indirekt die ketzerische These äußern, die Reichen und Mächtigen wollten unter sich bleiben? Also wirklich! [Beitrag von denkprekariat am 14. Okt 2010, 13:49 bearbeitet] |
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D@rko
Stammgast |
#31813 erstellt: 14. Okt 2010, 13:49 | |||
Da hast du wahrscheinlich nicht ganz unrecht. Die selbsternannte "Elite" möchte gerne unter sich sein & bleiben. Wobei auch manche bestimmt das einfach als Geschäftsidee sehen, bei diesen maroden Bildungssystem. Das Ganze nimmt immer mehr amerikanische Züge an. Privatschulen und Universitäten, gewohnt wird irgendwann auch in Gated Communities mit Pförtner. Wer Geld in der Familie hat, schafft es nach oben, der Rest nicht. Ich denke, eine wirklich Chancengleichheit gibt es sowieso nicht. Mich wundert es nur, dass gegen solch ein System nicht intensiver vorgegangen wird. Hier und da mal ein paar kleine Demonstrationen, das war. Und in der Politik wird nur diskutiert, wie genau die Gehälter der Politiker steigen. (zufällig genau der Prozentsatz der wirklichen Inflation, ganz im Gegensatz zum Lohn der Bevölkerung) |
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ZeeeM
Inventar |
#31814 erstellt: 14. Okt 2010, 14:07 | |||
Auch die sind der Politik mittlerweile ein Dorn im Auge, wenn man jüngst die Berichterstattung rund um Stuttgart 21 betrachtet hat. Kommt auch in der Bevölkerung mittlerweile an. Erklär doch mal jemanden, insbesondere Leute über 40, das Demonstrationsfreiheit ein Grundrecht ist. Viele hören nicht hin, fühlen sich gestört, sind doch eh Linke, sollen demonstrieren wo niemand gestört wird, wer soll die Kosten bezahlen... Die "Agenda", die da läuft zeigt Wirkung, wobei diese "Agenda" auch gut systemimmanent ist. Offensichtlich ist, das die Politik lobbygesteuert ist und ein entsprechender informeller Kampf geführt wird. Wenn ich nur an die Energiepolitik denke... die gehen 1mal im Jahr lachend an einen Tisch, sprechen die Preis ab und gut ist. Unter dem Deckmäntelchen des intelligenten Stromzählers wird dann noch mehr Geld gescheffelt. Da sag ich doch ein gepflegtes HUALP dazu. |
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denkprekariat
Inventar |
#31815 erstellt: 14. Okt 2010, 14:27 | |||
Bin ich bescheuert oder wurde hier grade ein sehr lange und gar nicht uninteressanter Beitrag von "auirgendwaszäh" (oder so ähnlich) gelöscht? Grade konnte ich den noch lesen... mysteriös... E: Genau den unter mir meinte ich. Ist mein Bildschirm eine Zeitmaschine, sodass ich Posts lesen kann bevor sie erstellt werden? [Beitrag von denkprekariat am 14. Okt 2010, 14:31 bearbeitet] |
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Ahbehzäh
Stammgast |
#31816 erstellt: 14. Okt 2010, 14:29 | |||
Edit: Der Beitrag war nie wirklich weg, nur in Bearbeitung und zwischendurch zu diesem Zweck gelöscht. Geöffnete Klammern geschlossen. Thema Erziehung: Also ich habe von der aktuellen Jugend einen teilweise extrem positiven Eindruck. Manche sagen ja (entgegen J. Sarrazin), die laut Kästner bekanntlich nie aussterbenden Dummen seien nicht signifikant zahlreicher geworden, sie fielen durch ihre Möglichkeit zur Teilnahme an Kommunikation (vgl. zB nur die Welt-Online-Kommentarspalten u.ä.) nur mehr auf. Andere vertreten, der "digital divide" schlage zu und bestehende Unterschiede verstärkten sich beschleunigt: die Schlauen würden schneller schlauer, die Blöden schneller blöder. Was sagt uns der Blick in die Gechichte? In welchen Perioden wurden Abweichungsverstärkungen, in welchen Nivellierungen wahrgenommen, und warum? Wie war das zB bei Einführung des Buchdrucks in der Renaissance oder bei der Verdichtung des europäischen Postwesens im 18. Jh.? Keine Ahnung, interessiert mich nicht... Langweile und Unterforderung an deutschen Schulen sind kein neues Thema, allerdings ist das im europäischen Ausland genauso. Artgerechte Haltung neugieriger und interssierter Menschen mit rascher Auffassungsgabe ist vielerorts schwierig. Staatliche Schulen sind aber jedenfalls nicht umfassend schlecht - zwei der besten Jahre meines Lebens hab ich in der Oberstufe in einem süddeutschen Bundesland auf einer guten staatlichen Schule verbracht und dabei ziemlich frei nach meinen Interessen ein Kursprogramm à la carte zusammenstellen zu können. Auch wenn Geschichtsunterricht quasi nicht stattfand, was aber am Lehrer lag. Ein sehr netter Mensch im Übrigen, gerade weil er sich mit seiner "Lehrerrolle in den realen Bedingungen des Spätkapitalismus" nie so recht anfreunden wollte. Über die französische Revolution sind wir mit ihm (gefühlt) aber kaum hinausgekommen, was auch am Schiffeversenkenspielen gelegen haben könnte. Womit wir beim Thema Geld sind (also mit dem Spätkapitalismus, nicht dem Schiffeversenken):
Als Einstieg ins Thema und für ein Gefühl der Größenordnungen (einschließlich der mit den "exorbitanten Summen" angesprochenen großen Vermögen und dem Volumen von Transaktionen am Finanzmarkt) würde ich die volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen und die Daten über die Staatseinnahmen und -Ausgaben nehmen. Beginnen wir mit den Sachwerten, http://www.destatis....hnung/Tabellen.psml, insbesondere dem Bruttoanlagevermögen als Verkörperung dessen, was man zu Marx' Zeiten als Kapital bezeichnete: http://www.destatis....eId=renderPrint.psml Damit produzieren dann Menschen in organisierter Zusammenarbeit Dinge und teilen sich das Ergebnis auf bestimmte Weise - http://www.destatis....Id=renderPrint.psml, http://www.destatis....Id=renderPrint.psml, woraus sich im Wesentlichen das Geldvermögen als Gesamtheit der nicht eingelösten wirtschaftlichen Versprechen ergibt, http://www.bundesban...open_node_id=128830., sowie Veränderungen des Sachvermögens. Also die Marx'sche Kapitalakkumulation, im Volksmund genannt: "der Teufel scheißt immer auf den dicksten Haufen". Für die Frage, in welchem Ausmaß und in welchen Zeiträumen Einzelvermögen und Volkswirtschaften beliebig wachsen können, könnte man sich zB mit der Geschichte der Fugger, spanischen Staatsbankrotte und mit dem "Josefspfennig" befassen. Für (teilweise) Steuerung und Ergebniskorrektur dieser Prozesse und mehr oder minder wichtige andere Dinge, die sonst keiner macht (und die dann trotzdem, siehe Erziehungsdiskussion, in stark optimierungsfähiger Weise stattfinden), leisten wir uns eine Einrichtung namens Staat: http://www.destatis....Id=renderPrint.psml wovon etwa ein Drittel auf den Bundesstaat entfällt - http://bund.offenerhaushalt.de/. Bei der Bewertung des Ganzen und den Fragen, welche Aspekte geändert gehören (oft genannt etwa das Verhältnis der Anteile von Arbeitnehmerentgelten und Unternehmens-/Vermögenseinkommen an der Wertschöpfung (von Mitte-Links) bzw. Verhältnis von sozialen Transferleistungen zu Einkommen (von Rechts) oder auch die Organisationsform der Wirtschaft (zB Planung über den Staat statt Markt, Disposition über derzeit nicht abgerufene Leistungen und Verpflichtungen ohne Geld oder mit Modifikationen am Gelddesign von Links, Disposition nur über den Markt von Rechts)), ist man dann am Stammtisch angekommen. [Beitrag von Ahbehzäh am 14. Okt 2010, 15:13 bearbeitet] |
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xTr3Me
Inventar |
#31817 erstellt: 14. Okt 2010, 16:10 | |||
Wart mal ab bisde an der Uni bist, ab da setzt jeder nen großen haufen aufs gym und auch auf die noten, das zählt da alles nicht mehr. war in mathe ein schlechter schüler (warum sei jetzt mal dahingestellt) und nach etwa 1-2 semestern war mein kenntnisstand in mathe genauso weit wie der der anderen, auch von leuten die mathe/physik lk hatten. das gym ist imo auch sehr leicht, man kommt mit gesamt vll 100 stunden lernzeit bequem durch die komplette kollegstufe inkl abi. besser wäre ein höheres niveau und entsprechend bessere lehrer, nur an der schule kann man schlecht mehr verlangen als der lehrer beibringt. in der hinsicht kannst dich auch auf die uni freuen, man kriegt nichts beigebracht, ein schlechtes skript und übungsaufgaben ohne lösungen. am ende des semesters kriegste dann ne bockharte klausur serviert. |
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ZeeeM
Inventar |
#31818 erstellt: 14. Okt 2010, 16:30 | |||
Das nennt man Reallife. Da kommt in einer Klausur auch schon mal was drann, was so vorher nicht auf dem Plan stand. Ist wie im echten Leben. Statt Stoff in den Kopp zu kloppen sollte man sich Methodiken zu Problemlösungen aneignen und bei einer Niederlage nicht aufgeben. Den wem die Scheisse bis zum Halse steht, sollte den Kopf nicht hängen lassen. |
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