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dann verbieten wir die Killerspiele und alles wird besser

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NIUBEE
Stammgast
#301 erstellt: 30. Nov 2006, 12:25
globale Lösungen verursachen globale Probleme

Ne im Ernst, es ist wichtig genau wie beim Umweltschutz Vorbild zu sein.
Es wird immer die "Anderen" geben.
Es bringt nichts sich später über die Folgen zu beschweren, wenn man preventiv nicht tätig ist.

Augen zu und durch kann nicht die Lösung sein.
Grüße,

NIUBEE
Dipak
Inventar
#302 erstellt: 30. Nov 2006, 13:44
zu der (laut studie) gesteigerten aggressionsbereitschaft generell aggressiverer probanden:
mal abgesehen davon, dass der satz so eh schon "sehr" aussagekräftig ist, kommt noch die aussage dazu, dass dies bei jedwedem game so sei, egal ob prügel oder joshi.
ich habe es früher unzählige male miterlebt, wie sich die brüder von nebenan beim zocken von mortal kombat so in die haare gekommen ("jetzt mach nicht immer dasselbe"), dass das ganze in eine echte prügelei umgewandelt wurde. dies war aber beim fussball- oder basketballspielen auchnicht so viel anders..
das hängt einfach an der allgemeinen psyche des jeweiligen. wieviele können einfach nicht verlieren und werden bei jeglicher kompetitiver tätigkeit sehr schnell sehr aggressiv werden. denkt mal an den schulsport zurück.. na?

gruss viktor
TomGroove
Inventar
#303 erstellt: 30. Nov 2006, 13:49
wobei diese Energie eben teilweise auch dann im echten Sport ausgelebt werden kann. Bei Fussball, Handball, Eishockey etc. kann ich agressive Energie in einem harten Schuss, extremen Spurt etc. ausleben, diese Möglichkeit fehlt bei PC Spielen. Bei PC Spielen ist deshalb eine Moderation der Eltern sehr wichtig.
THE_REVEREND_IN_RHYTHM
Hat sich gelöscht
#304 erstellt: 30. Nov 2006, 14:16
@NIUBEE
Hast Du Deine Meinung geändert:

"Ich persönlich vertrete die Meinung, dass die Spiele die Menschen NICHT verändern können."

Das Thema Sport wurde öfter genannt - eine hervorragende Sache - wir haben es geschafft echte Stubenhocker die schon Schimmel angesetzt hatten zum Street-Ball zu bewegen. Weil sich an diesen Plätzen - anders als daheim vor dem PC - auch Mädels aufhalten ( es gibt ja was zum ansehen ) kam es dann mit der Zeit zu normalen sozialen Kontakten
Dipak
Inventar
#305 erstellt: 30. Nov 2006, 15:38

TomGroove schrieb:
wobei diese Energie eben teilweise auch dann im echten Sport ausgelebt werden kann. Bei Fussball, Handball, Eishockey etc. kann ich agressive Energie in einem harten Schuss, extremen Spurt etc. ausleben, diese Möglichkeit fehlt bei PC Spielen. Bei PC Spielen ist deshalb eine Moderation der Eltern sehr wichtig.

da reden wir von zwei formen von energie oder aggressionbewältigung. der eine kann seinen frust in leistung umsetzen, aber es gibt auch die andere kategorie.
da kennst du sicher auch jemanden, der sobald es nicht ganz läuft, oder der schiri was "falsches" sagt, direkt aggressiv bis sogar gewalttätig wird..?

wenn jugendliche fussballer während dem match den schiri verprügeln, wie letzthin mehrfach vorgefallen, dann können sie offensichtlich beim sport nicht abbauen, sondern werden noch aggressiver..
liegt das jetzt am sport?

diese art meinte ich, kommt dir sicher bekannt vor oder..?

Lordhelmlein
Stammgast
#306 erstellt: 30. Nov 2006, 16:10
Das ist es ja eben...Aggressionen werden nicht immer durch Videospiele ausgelöst....

Und nun? Müssen wir auch noch den Sport verbieten und alle in ne Gummizelle einsperren?

Dieser Threat kann noch 20 Seiten fortgesetzt werden und ich bin mir sicher das wir hier zu keinem ergebnis kommen werden...

Es liegt nun mal in unseren Genen...Über Sucht und Abhängigkeit oder gar Realitätsverlusst bei Games zu diskutieren ist ja okay...aber sich nur die Ballergames als Übeltäter herauszupicken ist doch etwas sehr schwach? Was ist mit Everquest? Das soll bekanntlich süchtig machen... Ohje jetzt müssen auch noch die Rollenspiele indiziert werden ...und die Jump n run...

Wo fängt man an, wo hört man auf? Alles eine Frage der Erziehung und der Aufsichtspflicht der Eltern...Auch in Punkto Shooter!!!

Gruß Lord <----Bitte indizieren ist zu brutal!
NIUBEE
Stammgast
#307 erstellt: 30. Nov 2006, 16:17

THE_REVEREND_IN_RHYTHM schrieb:
@NIUBEE
Hast Du Deine Meinung geändert:

"Ich persönlich vertrete die Meinung, dass die Spiele die Menschen NICHT verändern können."

Das Thema Sport wurde öfter genannt - eine hervorragende Sache - wir haben es geschafft echte Stubenhocker die schon Schimmel angesetzt hatten zum Street-Ball zu bewegen. Weil sich an diesen Plätzen - anders als daheim vor dem PC - auch Mädels aufhalten ( es gibt ja was zum ansehen ) kam es dann mit der Zeit zu normalen sozialen Kontakten :D


Ein definitives JA!
In diesem Punkt habe ich mich überzeugen lassen und meine Meinung geändert.
Die Studie zeigt ein neues und interessantes Bild. Anscheind verändern ALLE Computerspiele die Persönlichkeit bzw. das Verhalten von bestimmten Probanten. Wie weit und wie tief ist die Frage.
=> neue Studien sind notwendig (und das sagt eine Gamer! )

Sport ist natürlich ein Medium, dass sehr oft erfolgreich eingesetzt werden kann (vor allem bei Jugendlichen!). Bei Erwachsenen müssen oft "härte" Mittel angewandt werden (Gruppentherapie).

Grüße,

NIUBEE


[Beitrag von NIUBEE am 30. Nov 2006, 16:18 bearbeitet]
sonic1
Inventar
#308 erstellt: 30. Nov 2006, 16:55
@ all

da stimme ich Lordhelmlein zu, das wir hier keine alles umfassende Lösung finden, das war auch nicht mein Grundgedanke bei diesem Thread, ich wollte nur Meinungen einfangen und darüber reden, Leute damit aufwecken, ich bin aber postitiv überascht wie stark ihr euch alle in diese Diskussionsrunde eingebracht habt.
Das spricht doch für sich, für ein Interesse am Wohl unserer Gesellschaft.

Gefällt mir.


Gruß

Gordon
TomGroove
Inventar
#309 erstellt: 30. Nov 2006, 17:48

Dipak schrieb:

TomGroove schrieb:
wobei diese Energie eben teilweise auch dann im echten Sport ausgelebt werden kann. Bei Fussball, Handball, Eishockey etc. kann ich agressive Energie in einem harten Schuss, extremen Spurt etc. ausleben, diese Möglichkeit fehlt bei PC Spielen. Bei PC Spielen ist deshalb eine Moderation der Eltern sehr wichtig.

da reden wir von zwei formen von energie oder aggressionbewältigung. der eine kann seinen frust in leistung umsetzen, aber es gibt auch die andere kategorie.
da kennst du sicher auch jemanden, der sobald es nicht ganz läuft, oder der schiri was "falsches" sagt, direkt aggressiv bis sogar gewalttätig wird..?

wenn jugendliche fussballer während dem match den schiri verprügeln, wie letzthin mehrfach vorgefallen, dann können sie offensichtlich beim sport nicht abbauen, sondern werden noch aggressiver..
liegt das jetzt am sport?

diese art meinte ich, kommt dir sicher bekannt vor oder..?

:prost


Klar, kommt mir sehr bekannt vor, aber noch mehr von den Zuschauern. Ich war lange Handball Schiri und Spieler.
Guter Punkt von Dir, (ohne jetzt Psychologe zu sein) wahrscheinlich werden die aggressiv, die die Energie NICHT in Leistung umsetzten können.
Dipak
Inventar
#310 erstellt: 30. Nov 2006, 18:43

TomGroove schrieb:

Klar, kommt mir sehr bekannt vor, aber noch mehr von den Zuschauern. Ich war lange Handball Schiri und Spieler.
Guter Punkt von Dir, (ohne jetzt Psychologe zu sein) wahrscheinlich werden die aggressiv, die die Energie NICHT in Leistung umsetzten können.

dazu noch:
in der letzten zeit haben sich vermehrt clubs und verbände berschwert, nicht über die spieler, sondern über die väter. wenn dieser hemmungslos den schiri zusammenflucht, weil der sich die frechheit herausgenommen hat ihrem sohn ein foul oder abseits gepfiffen haben; tolles vorbild, das kann ja nichts werden..
castorpollux
Inventar
#311 erstellt: 01. Dez 2006, 21:53
mensch leute, da ist man mal 3 tage in madrid und dann hats hier schon 116 neue posts

Die Sache mit dem einen prozent oder dem einen in der gesellschaft, der austickt, die will ich noch mal aufgreifen. prinzipiell scheint es mir, als wenn ihr an dieser stelle in zwei richtungen diskutiert habt. auf der einen seite ging es um die erhöhung von gewaltbereitschaft oder dergleichen, bitte nicht ds wort im mund verdrehen, es ging eben um die allgemeine wirkung dieser spiele bei diversen zielgruppen. auf der anderen Seite ging es ganz definitv darum, solche Spiele zu verbieten, wenn sie auch nur einem menschen schaden würden, oder wenn durch sie irgendeinem schaden zugefügt würde.

Letztere Diskussion halte ICH für hinfällig, denn es wird immer einen geben, das auf irgendetwas allergisch reagiert. Es wird immer einen geben, der eine krumme Idee hat und es wird immer extreme Ausbrecher geben. es gab sie schon immer und es wird sie immer geben. das nennt man im übrigen leben. der durchschnitt der masse definiert sich aus allen, und das bedeutet auch, das sowohl positive als auch negative ausreisser dazugehören. Das bedeutet nicht, das man nun tatnelos dasitzen soll, aber es bedeutet, das auf eine Entwicklung bei einem einzelnen nicht mit einer radikalen reaktion für alle reagiert werden kann. Alkohol ist auch nicht total verboten, Zigaretten auch nicht, jedenfalls nicht total. Wer sich kaputt machen wil, der kann das. Alles zu verbieten, was auch nur im entferntesten bei einer Person von 1 Million einen Amoklauf auslösen könnte, würde bedeuten, ein gleichförmiges Leben zu schaffen, wie es stumpfsinniger nicht sein könnte. Jetzt kommt die Frage: wie viele menschen müssen es denn sein, damit es kein kolatteralschaden mehr ist? Und ich sage: es geht nicht um kolateralschäden, die einfach akzeptiert werden sollten. Es geht auch nicht darum, das immer nur der fitteste überlebt, es geht darum, das menschen nun mal so sind. Gesetze können uns nur als Leitfaden dienen - und wenn wir aufmerksam durch das leben gehen, werden wir die meisten davon nicht mal brauchen. Etwas so natürliches wie Massendynamik ist dem einzelnen Individuum so unvorstellbar, aber euer leben besteht doch auch aus so vielen facetten, die euch prägen, ich nehme an, es gibt nur wenige personen, die man ausreichend genau kennt, um auch deren viele facetten zu kennen.

Der Reverend scheint ja darauf trainiert zu sein, die Probleme von Menschen zu erkennen, so habe ich zumindest das gefühl - stimmts?

achja, verbot für kinder finde ich gut, gibts aber schon, ist nur eben nicht so wirklich kontrollierbar, siehe zigaretten, alk und diverses.

Soso, da ihr eure Stellungnahmen alle durchhabt, will ich auch mal, oder hab ich schon?
Von mir gibts keine klare Stellungnahme, ich halte mich nicht für den lehrer, eher für den Schüler. Doom III habe ich letztens durchgespielt und es war die Hölle von einem Spiel. Selbsterfahrung, um da mal wieder anzusetzen. Warum muss ich erfahren das es nicht gut ist, menschen zu töten? warum muss ich in einem Spiel menschen erschießen? erste reaktion auf diese frage ist ein wenig irritierter Blick. Infragestellung dessen was ich bisher dachte.
Ich schweife aus, manche würden es ausweichen nennen. Bei Mario, da du dieses Beispiel wegen der grafik genannt hast, Reverend, springt man Schildkröten auf den Kopf/Panzer. Auch nicht gerade friedlich. fakt ist, man will gewinnen. und um zu gewinnen, muss einer verlieren, nämlich der böse, der gegenspieler. Diese Gewinn-Konditionierung - das könnte schädlich sein. Dieses einprägen, das man gewinnen muss. Das das töten an sich in frage gestellt werden sollte, ist klar, aber der profane grund für das töten ist der wille zum Sieg.

Das könnte man vielleicht als Ergänzung sehen zu dem, was du bereits geschützt schriebst, reverend, das Bastian B sogar mit dieser Tat tragischerweise verloren hat - obwohl er sich rächen wollte - letzten endes eigentlich einen Sieg erringen wollte.

Mit der Selbsterfahrung könnte es darauf hinauslaufen, das man selber als Sieger aus dem Spiel hervorgeht. Darum gehts in beinahe allen Spielen, ich persönlich habe auch verzogene Kinder in der bekanntschaft, die bei jedem Spiel, und das sind keine PC-Spiele, unbedingt gewinnen wollen, sonst werden sie nörgelig und das spiel ist scheisse.
Um das töten an sich geht es mir zumindest dabei nicht. Ich kann auch ohne Alkohol Spaß auf einer Party haben Also versuche ich, mich aus dem Fenster zu lehnen: Killerspiele sind gewissermaßen die Endstation, wenn sie als solce vom individuum betrachtet werden. Jeder Kill ein Sieg, der die selbst erschaffene Welt ein kleines bischen heiler macht. Wenn das die einzige Art der Selbsterfahrung wird, nämlich, zu siegen, dann wirds öde, mir jedenfalls. "gefährdeten" kann das allerdings schaden, genauso wie man nur bei alkohol und zigarette entspannt. Doom III war eine Abwechslung, da ich nicht so viel spiele. Und es hat mir Angst gemacht und ich mochte die Spannung. Abwechslung ist da für mich das Zauberwort, denn wirklich abträglich für die Seele eines Menschen ist zum einen, wenn man verdrängt was man tut und nicht darüber nachdenkt und des weiteren, wenn man immer nur das selbe tut, das Leben gleichförmig wird. Leben heisst doch Veränderung, nicht?

Und wo ich grade mit dem lesen beim Ende des Threads angekommen bin und ihr beim Sport gelandet seid: Klar, sport ist eine prima sache, aber ich finde die Sache mit dem gewinnen wollen und dem einförmigen passt auch hier. Ein Spiel kann toll sein, auch wenn man verliert.

Kennt jemand ein Computerspiel, das man nach einem gameover zur Seite legen kann und sich sagt "ich/wir hatten sau viel spaß und haben mal etwas anderes gesehen" - ein spiel, bei dem man einfach nur voll dabei sein will? Der Wille zum Sieg liegt ja größtenteils im Auge des Betrachters, aber auch eben sehr stark in der Hand des Programmierers. So etwas wie "verrücktes Labyrinth" oder Monopoly, nur eben auf das medium des Computers angewandt.

So, ich hoffe, ich hab nicht allzuviel in meinem Text offen gelassen und habe alle denkansätze soweit geschlossen :o)

Grüße,

Alex
Epsilon
Inventar
#312 erstellt: 02. Dez 2006, 09:06

castorpollux schrieb:
Auf der einen seite ging es um die erhöhung von gewaltbereitschaft oder dergleichen, bitte nicht ds wort im mund verdrehen, es ging eben um die allgemeine wirkung dieser spiele bei diversen zielgruppen. auf der anderen Seite ging es ganz definitv darum, solche Spiele zu verbieten, wenn sie auch nur einem menschen schaden würden, oder wenn durch sie irgendeinem schaden zugefügt würde.

Letztere Diskussion halte ICH für hinfällig, denn es wird immer einen geben, das auf irgendetwas allergisch reagiert. Es wird immer einen geben, der eine krumme Idee hat und es wird immer extreme Ausbrecher geben. es gab sie schon immer und es wird sie immer geben. das nennt man im übrigen leben. der durchschnitt der masse definiert sich aus allen, und das bedeutet auch, das sowohl positive als auch negative ausreisser dazugehören.


So in etwa sind auch meine Gedanken zu dem Thema. Allerdings würde ich noch etwas hinzufügen: Muss ein Spiel in irgendeiner Form zu einer Gefahr für Menschenleben beitragen, damit es verboten wird? Ich behaupte, dass diese Spiele ein zweifelloser Zeitvetreib sind, der für junge Menschen ungeeignet ist und negative Auswirkungen haben kann. Sie erfüllen keinen praktischen Nutzen und transportieren fragwürdige Werte. Ein Verbot im Sinne des Jugendschutzes halte ich keineswegs für eine Zumutung gegenüber der grossen Masse an Spielern, ob es aus anderen Gründen sinnvoll ist oder nicht will ich nicht beurteilen.

Natürlich ist es wünschenswerter, wenn die Eltern die Sache in die Hand nehmen und gegebenenfalls den "Stecker ziehen".

mfG


[Beitrag von Epsilon am 02. Dez 2006, 09:07 bearbeitet]
TomGroove
Inventar
#313 erstellt: 02. Dez 2006, 09:23
Ja, aber soll dann alles verboten werden, was fragwürdige Werte enthält ? Wer definiert dies ? Ich halte ein Verbot nicht für den richtigen Ansatz. Ein Verbot wird sogar den Absatz erhöhen... siehe Prohibition.


[Beitrag von TomGroove am 02. Dez 2006, 11:29 bearbeitet]
bmf_de
Ist häufiger hier
#314 erstellt: 02. Dez 2006, 10:24
Viele lassen sich über "Killer-Spiele" aus und wollen sie verbieten.
Aber wenn in den Nachrichten die Exekution eines Irakers gezeigt wird (Blut und Gehirnmasse an der Wand auch ohne Fantasie erkennbar) dann ist das OK, denn es ist ja wirklich passiert!!!
Mittlerweile halte ich die sogenannten "Nachrichten-Sendungen" von einigen Privatsender für viel bedrohlicher als irgenwelche Spiele! Ein 14jähriger braucht etwas Fantasie um an ein FSK 18 Spiel zu gelangen, den Fernseher einzuschalten ist da wesentlich einfacher und es git echts Blut!!!
Epsilon
Inventar
#315 erstellt: 02. Dez 2006, 12:15

bmf_de schrieb:
Viele lassen sich über "Killer-Spiele" aus und wollen sie verbieten.
Aber wenn in den Nachrichten die Exekution eines Irakers gezeigt wird (Blut und Gehirnmasse an der Wand auch ohne Fantasie erkennbar) dann ist das OK, denn es ist ja wirklich passiert!!!
Mittlerweile halte ich die sogenannten "Nachrichten-Sendungen" von einigen Privatsender für viel bedrohlicher als irgenwelche Spiele! Ein 14jähriger braucht etwas Fantasie um an ein FSK 18 Spiel zu gelangen, den Fernseher einzuschalten ist da wesentlich einfacher und es git echts Blut!!!


Diese Art "Vergleich" finde ich nicht passend. Es ist meine eigene Entscheidung, ob ich ein Spiel mit Gewaltszenen spiele, oder ob ich so etwas ablehne.
Zwischen einem Spiel und einer Nachrichtensendung gibt es immer noch Unterschiede hinsichtlich der Gewalt. Im Spiel agiere ich selbst und habe den Finger am Abzug, in den Nachrichten werde ich als passiver Betrachter mit der erschreckenden Realität konfrontiert. Ich bin mir auch gar nicht mal sicher, ob es bei den gezeigten Bildern einen grossen Unterschied zwischen den Nachrichten der Privatsender und z.B. der Tagesschau gibt.

Und für den 14jährigen dürfte so viel Fantasie nicht nötig sein, vielleicht geht er einfach rüber zu seinem 12jährigen Bruder, der die entsprechenden Spiele da hat.

mfG


[Beitrag von Epsilon am 02. Dez 2006, 21:11 bearbeitet]
andisharp
Hat sich gelöscht
#316 erstellt: 02. Dez 2006, 12:19
Diese Bilder gab es schon früher in den Nachrichtensendungen. Ich erinnere mich noch sehr genau an den Vietnamkrieg, Bilder von größerer Schrecklichkeit habe ich seitdem nicht mehr im TV gesehen.
THE_REVEREND_IN_RHYTHM
Hat sich gelöscht
#317 erstellt: 02. Dez 2006, 17:56

TomGroove schrieb:
Ein Verbot wird sogar den Absatz erhöhen... siehe Prohibition.


Prohibition? Ja der Alkohol...

Du bist der Meinung durch ein Verbot von Gewalt-Software erhöht sich der Absatz und damit der Gewinn der Hersteller? Dann müssten sie doch für ein Verbot sein als gute Geschäftsleute.

Du bist also generell für die Legalisierung von allen Drogen - nicht nur Alkohol - ohne Wenn und Aber? Ohne Kontrolle?
Oder bist Du nur für eine bestimmte Legalisierung?

Interessante Idee, wird ja ansatzweise in NL mit den Coffeeshops betrieben - Aber kontrolliert. [Positiv daran ist sicherlich das dort das Kraut aus einheimischen Anbau stammt] Dort gibt es allerdings kein Heroin - bist Du auch für die Legalisierung von Heroin?

Und Da Du Gewalt-Spiele-Software mit Alkohol vergleichst können wir gleich auch noch andere Sachen hier hineinwerfen und verwursten.

Sollte es Medikamente auf Rezept geben - lieber freiverkäuflich?

Und Unzucht mit Minderjährigen? Warum steht denn das unter Strafe? War doch bei den ollen Griechen auch nicht so...

..und Körperverletzung? auch ohne Bestrafung!

Logisch oder? Wenn man sie unter Strafe stellt erhöht sich doch dadurch die Gewalt oder etwa nicht - das ist Deine Kausalkette.

Wie schon erwähnt - Anarchie - hatte die Menschheit schon - fand sie nicht so prickelnd und hat andere Gesellschaftsformen entworfen.
Dynacophil
Gesperrt
#318 erstellt: 02. Dez 2006, 18:09
Hi
Sodomie hast du vergessen...

nicht dass die Schwarzmarkt Preise für Ziegen noch steigen...
THE_REVEREND_IN_RHYTHM
Hat sich gelöscht
#319 erstellt: 02. Dez 2006, 18:25

Dynacophil schrieb:
Hi
Sodomie hast du vergessen...

nicht dass die Schwarzmarkt Preise für Ziegen noch steigen...


Sodomie hatte ich extra ausgelassen da es dafür 3 unterschiedliche Begriffserklärungen gibt.

Da Du aber die Ziege benennst meinst Du nur die eine: Zoophilie.

Sodomie | Zoophilie wird von den meisten europäischen Strafgesetzbüchern nicht mehr erfasst. Ausnahmen hiervon bilden der Sexual Offences Act Grossbritanniens sowie die kantonalen Strafgesetze der Kantone Appenzell Innerrhoden und Basel-Landschaft. In der übrigen Schweiz sind zoophile Handlungen seit 1935 nicht mehr per se strafrechtlich untersagt. Wie es in D gehandhabt wird weiß ich nicht.
Observer01
Inventar
#320 erstellt: 02. Dez 2006, 20:59

bmf_de schrieb:
Viele lassen sich über "Killer-Spiele" aus und wollen sie verbieten.
Aber wenn in den Nachrichten die Exekution eines Irakers gezeigt wird (Blut und Gehirnmasse an der Wand auch ohne Fantasie erkennbar) dann ist das OK, denn es ist ja wirklich passiert!!!
Mittlerweile halte ich die sogenannten "Nachrichten-Sendungen" von einigen Privatsender für viel bedrohlicher als irgenwelche Spiele!



Wenn die Hirnmasse virtuell durch die Gegend spritzt ist es also egal? Natürlich ist das was teilweise in den Nachrichten gezeigt wird nicht richtig. Aber man könnte mit gutem Willen immerhin sagen, daß es zur Abschreckung dient.(Auf mich wirkt es wenigstens so, deshalb habe ich auch keine Klotze mehr).
Bei diesen Ballerspielen ist es doch eher so, daß es darum geht mit Lust und Sadismus einfach so zu töten (was getötet wird spielt dabei keine Rolle, es geht nur um die Tat).
Ich finde auch das Argument, daß man bei diesen Spielen angeblich "strategisches Denken" und "Geschicklichkeit" lernt als eine plumpe, zynische Ausrede um den eigentlichen Sinn dieser Spiele zu verschleieren.
Und was Abbau von Aggressionen angeht, frage ich mich schon, wie verroht muß man sein, um seine Aggressionen nur dann abbauen zu können, wenn man etwas tötet und es auch noch geil findet.
Davon mal abgesehen: Aggressionen entstehen nicht einfach so aus dem Nichts. Es muß dafür einen Grund geben. Und vielleicht sollte man da mal ansetzten und bei sich selber schauen, was denn in dem Moment mit mir passiert.

Gruß
Andreas


[Beitrag von Observer01 am 02. Dez 2006, 21:00 bearbeitet]
sonic1
Inventar
#321 erstellt: 02. Dez 2006, 21:54
hi

ich muß doch auch nochmal was dazu sagen,

ich finde die FSK oder USK wie auch immer ist eine gute Einrichtung, denn selbt als ich im Teenageralter war, hat es etwas in mir wach gerüttelt. Von einem generellen Verbot halte ich nichts, nein wäre es nicht viel effektiver für die Entwickler zu sehen, das solch hirnlose Spiele und Filme nicht auf dem Markt gewünscht werden?
Ach bitte, lasst das mit den Drogen endlich mal beiseite, schlimm genug das es Menschen gibt, die von Drogen abhängig sind und sich vielleicht sogar noch durch diese Sucht mit HIF infiziert haben. Ich persönlich habe zwei Bekannte denen das passiert ist. Das kann man nicht mit der Spielerei von Egoshooter verlgeichen.

Das Verständnis für die FSK oder USk bei jugendlichen, kann nur über Aufklärung und Familie funktionieren.
Genauso wie es wichtig ist, den Menschen wieder Wertschätung und Respekt zu lehren, denn dann sieht man Filme und Spiele dieser Art aus einer anderen Sicht. Man wird es vielleicht auch wieder schaffen, die Klassenunterschiede aus den Schulen zu verbannen, die Oberflächlichkeit endlich wieder durch menschliche Werte Ersetzen.

Gruß

sonic


[Beitrag von sonic1 am 02. Dez 2006, 21:55 bearbeitet]
ValadiaN
Neuling
#322 erstellt: 02. Dez 2006, 22:20

Ich finde auch das Argument, daß man bei diesen Spielen angeblich "strategisches Denken" und "Geschicklichkeit" lernt als eine plumpe, zynische Ausrede um den eigentlichen Sinn dieser Spiele zu verschleieren.


Ich persönlich spiele schon seit ein paar Jahren Computerspiele, insbesonders den Taktik-Shooter Ravenshield (Multiplayer) (bzw. dessen Vorgänger Rogue Spear & Rainbow Six). Nun zu behaupten, der Sinn dieser Spiele besteht legendlich darin jemanden zu erschiessen ist schlichtweg falsch. Ziel (und Sinn) des Spieles ist der Gewinn der laufenden Runde bzw. Map - dazu ist es zugegebenermasen notwendig den/die Gegner zu elemenieren, aber es ist nicht der reine Spielinhalt (obwohl dies für "Aussenstehende" sicherlich so aussieht)! Um nun den angesproochenen Rundengewinn zu erlangen ist somit definitv taktisches vorgehen, Geschicklichkeit und sehr gutes Teamplay (per Voice-Kommunikation) notwendig.

Jeder der sich ein wenig mit Computerspielen befasst kennt sicher auch diverse Low-Budget Spiele, die (teilweise) mit
überspitzter Gewaltdarstellung versehen als Spiel-Inhalt nur "Bewege dich von A nach B und erledige dabei soviele Gegner wie möglich" bieten. Allerdings lässt der Spielspass in solchen Games deutlich zu wünschen übrig - den der Spieler verlangt sehr wohl Spielinhalt (Story, ordentliches Missionsdesing, glaubhafte Charaktere usw.) und nicht nur stupides geballere mit möglichst viel Blut und Toten.

Damit wir uns nicht falsch verstehen; es gibt durchaus auch nette Spiele in der es nur um das plätten möglichst vieler Gegner geht, zB.: SeriousSam 1-2. Allerdings sind diese meist weniger ernsthaft und realistisch ausgelegt und animieren mit übertriebener Gewaltdarstellung (gegen nicht menschliche Gegner) eher zu Lachkrämpfen als zum Amoklauf.

Ich denke bei wirklich bedenklichen Spielen (wie zB. Postal 1-2) haben wir die FSK und das Indizierungsverfahren in Deutschland um sicherzustellen das Kindern der Zugriff nicht möglich bzw. erschwert wird.

Darüber hinaus sollten sich wohl auch Eltern mit dem Thema Computerspiele deutlich intensiver befassen um ihre Kinder vor "solch Gefahrenquellen" zu schützen - schliesslich schreit bei Pornographie auch keiner nach einem generellem Verbot und diesbezüglich scheint die "elterliche Fürsorge" ja auch zu reichen damit entsprechendes Material nicht den Weg in die Kinderzimmer findet.


Um aber beim "Hauptthema" zu bleiben; defintiv gibt es Spiele die nicht in Kinderhände aufgrund von Gewalt-
darstellung gehören, diese in der Herstellung-Vertrieb-Verkauf allerdings komplett zu verbieten ist einfach eine Bevormundung der Erwachsenen Gesellschaft dieses Landes mit dem "blaueugigen Siegel Jugenschutz"!


regards from munich,

ValadiaN
Epsilon
Inventar
#323 erstellt: 02. Dez 2006, 22:34

sonic1 schrieb:

Ach bitte, lasst das mit den Drogen endlich mal beiseite, schlimm genug das es Menschen gibt, die von Drogen abhängig sind und sich vielleicht sogar noch durch diese Sucht mit HIV infiziert haben. Ich persönlich habe zwei Bekannte denen das passiert ist. Das kann man nicht mit der Spielerei von Egoshooter verlgeichen.


Ich bin mir sicher, niemand hier wollte diese Dinge verharmlosen, das Thema Drogen war wohl nur als eine Art Beispiel gedacht.





ValadiaN schrieb:

Ich finde auch das Argument, daß man bei diesen Spielen angeblich "strategisches Denken" und "Geschicklichkeit" lernt als eine plumpe, zynische Ausrede um den eigentlichen Sinn dieser Spiele zu verschleieren.


Ich persönlich spiele schon seit ein paar Jahren Computerspiele, insbesonders den Taktik-Shooter Ravenshield (Multiplayer) (bzw. dessen Vorgänger Rogue Spear & Rainbow Six). Nun zu behaupten, der Sinn dieser Spiele besteht legendlich darin jemanden zu erschiessen ist schlichtweg falsch. Ziel (und Sinn) des Spieles ist der Gewinn der laufenden Runde bzw. Map - dazu ist es zugegebenermasen notwendig den/die Gegner zu elemenieren, aber es ist nicht der reine Spielinhalt (obwohl dies für "Aussenstehende" sicherlich so aussieht)! ...


Ah ja. Was tut man denn bei einem solchen Spiel, einem "Taktik-Shooter"? Was ist der Sinn des Spiels? Kann ich auch eine Mission erfüllen, ohne zu Töten?

mfG
Observer01
Inventar
#324 erstellt: 02. Dez 2006, 22:46

Epsilon schrieb:


ValadiaN schrieb:

Ich finde auch das Argument, daß man bei diesen Spielen angeblich "strategisches Denken" und "Geschicklichkeit" lernt als eine plumpe, zynische Ausrede um den eigentlichen Sinn dieser Spiele zu verschleieren.


Ich persönlich spiele schon seit ein paar Jahren Computerspiele, insbesonders den Taktik-Shooter Ravenshield (Multiplayer) (bzw. dessen Vorgänger Rogue Spear & Rainbow Six). Nun zu behaupten, der Sinn dieser Spiele besteht legendlich darin jemanden zu erschiessen ist schlichtweg falsch. Ziel (und Sinn) des Spieles ist der Gewinn der laufenden Runde bzw. Map - dazu ist es zugegebenermasen notwendig den/die Gegner zu elemenieren, aber es ist nicht der reine Spielinhalt (obwohl dies für "Aussenstehende" sicherlich so aussieht)! ...


Ah ja. Was tut man denn bei einem solchen Spiel, einem "Taktik-Shooter"? Was ist der Sinn des Spiels? Kann ich auch eine Mission erfüllen, ohne zu Töten?

mfG


na, er hats doch geschrieben:
...elemenieren



Gruß
Andreas
castorpollux
Inventar
#325 erstellt: 02. Dez 2006, 23:23
Was ist, war mein text einfach zu wirr oder zu lang, das ihr ihn nicht gelesen habt, oder lässt sich darauf überhaupt kein bezug nehmen?

Im moment drehen wir uns doch im kreis, einer MEINT dieses, der nächste MEINT dieses und zwischendrin wird eine kleine zusammenfassung aufgestellt, wo dann alle wieder von vorne ihre meinung kund tun.

Entschuldigt, ich fordere ja nicht, das ihr eure Posts und Stellungnahmen unterlasst, aber ein bischen "weiter" als bis zum eigenen horizont dürfte es ja doch schon gehen, oder?

Grüße,

Alex
Observer01
Inventar
#326 erstellt: 02. Dez 2006, 23:41

castorpollux schrieb:
Was ist, war mein text einfach zu wirr oder zu lang, das ihr ihn nicht gelesen habt, oder lässt sich darauf überhaupt kein bezug nehmen?

Im moment drehen wir uns doch im kreis, einer MEINT dieses, der nächste MEINT dieses und zwischendrin wird eine kleine zusammenfassung aufgestellt, wo dann alle wieder von vorne ihre meinung kund tun.

Entschuldigt, ich fordere ja nicht, das ihr eure Posts und Stellungnahmen unterlasst, aber ein bischen "weiter" als bis zum eigenen horizont dürfte es ja doch schon gehen, oder?

Grüße,

Alex


sorry, aber du sagst es ja selbst, es war lang und ein wenig wirr.
Und das was ich gelesen habe, hat mir auch keine neue Erkentnis erbracht...

Gruß
Andreas
Epsilon
Inventar
#327 erstellt: 02. Dez 2006, 23:57

castorpollux schrieb:
Was ist, war mein text einfach zu wirr oder zu lang, das ihr ihn nicht gelesen habt, oder lässt sich darauf überhaupt kein bezug nehmen?


Ich habe darauf Bezug genommen und tu es jetzt wieder:
Du meintest, dass der "Wille zum Sieg" bei den Spielen eine Rolle spielt. Das glaube ich auch, ist wohl ein typisch männliches, Testosteronbedingtes Phänomen. Das gilt aber wohl für viele andere Spiele auch, nicht nur für Shooter. Wieviele Frauen haben den Tick, stundenlang vor dem Rechner zu sitzen und rumzuballern? Vielleicht geht es wirklich um eine Art Glücksgefühl, den "Belohnungseffekt", den man bei einem Erfolg im Spiel hat und den man im realen Leben nicht oder nur schwer bekommt? Diesen gibt es jedoch für Frauen auch, hängt das "Ballern" also wirklich mit dem männlichen Drang, sich durchzusetzen, zusammen? Ich weiss es nicht, aber es wäre eine Untersuchung wert.

mfG
castorpollux
Inventar
#328 erstellt: 03. Dez 2006, 01:16
@observer:
auch ein Standpunkt wenns fragen gibt, stehe ich rede und antwort :o)

@epsilon:
das hast du, ja :o) das es dabei nicht nur um shooter geht, habe ich so auch explizit gesagt Und was Frauen angeht, so haben die meisten von Ihnen ein eher ausgeprägtes Gemeinschaftsgefühl, also weniger den Drang danach, eine Belohnung dafür zu erhalten, die Welt zu retten.

Ein etwas wackeliger Vergleich könnten die Steinzeitmenschen sein. hier haben die Männer gejagt, um die Familie, den Stamm zu ernähren. Das war, kann ich mir vorstellen, mit einer gewissen befriedigung um nicht zu sagen mit einem erfolgserlebnis gekoppelt. Das selbiges nicht der zweck der jagd war, ist klar.
Bis vor wenigen Jahrzehnten, wenn nicht sogar Jahren, war Gleichberechtigung ein fremdwort und auch heute noch tut man sich schwer damit in der Gesellschaft. Das kann man durchaus noch als "im Umbruch" bezeichnen.


Vielleicht geht es wirklich um eine Art Glücksgefühl, den "Belohnungseffekt", den man bei einem Erfolg im Spiel hat und den man im realen Leben nicht oder nur schwer bekommt?


Da kann man nun fast behaupten, man würde sich wieder im Kreis drehen, denn schon seit einigen Seiten dreht es sich darum, ob man dabei aggression auf oder abbaut *g* Fakt ist aber, das zumindest in diesem bezeichnenden Fall von Bastian B das RL sehr wenig erfolg bereit hielt. Ob man bei Spielen nun Spannungen auf oder abbaut hängt vom empfinden des einzelnen ab, ein Erfolgserlebnis muss ein Spiel aber enthalten, sonst wäre wohl der Reiz des Spielens nicht gegeben - von daher sehe ich da einen interessanten Ansatz für die Diskussion: nicht um den Aggressionsauf- oder abbau geht es, sondern den mit dem Spielerfolg (Spaß) transportierten Wert. Um den Druck, gewinnen zu müssen.

Und darum, in der Welt als Verlierer da zu stehen.

Das klingt nun vielleicht ein wenig überzogen...druck... transportierte Werte...als verlierer in der welt... aber seien wir mal ehrlich, das was da tagtäglich um uns herum passiert, das formt uns. Das was uns unsere Eltern unbewusst beibringen, das formt uns genauso wie das, worauf sie bei der erziehung achten. EIN Videospiel schafft das nicht. Es macht die Sache mit dem erfolg nur wesentlich "einfacher".

Grüße,

Alex
Observer01
Inventar
#329 erstellt: 03. Dez 2006, 01:33
Hallo,

na ja, daß Problem ist doch nicht das Spielen eines Video-Spiels, sondern das Herabsetzten ethischer und moralischer Werte und die Herabsetzung von Hemmschwellen aufgrund von Computerspielen, die einem suggerieren, daß es kein Problem ist zu töten, und die Gewalt verherrlichen.
Viele sagen ja, daß solche Spiele bei 98% der Spieler keinen Einfluss haben, und nur bei 1 oder 2% es zur Übertragung in die Realität kommt.
Ich glaube allerdings, daß es sehr wohl zu Veränderungen der Persönlichkeit kommt, wenn man häufig solche Spiele spielt. Nur machen sich diese Veränderungen bei den meisten nicht so krass bemerkbar.

Gruß
Andreas
ValadiaN
Neuling
#330 erstellt: 03. Dez 2006, 02:48

Ah ja. Was tut man denn bei einem solchen Spiel, einem "Taktik-Shooter"? Was ist der Sinn des Spiels? Kann ich auch eine Mission erfüllen, ohne zu Töten?


Wie gesagt, das Töten ansich ist ja nicht bestreitbar.. nur ist es eben nicht der reine Spielinhalt - hatte ich aber auch geschrieben, scheint aber irgendwie nicht bei jedem anzukommen? Das töten ist nur Mittel zum Zweck, die Runde oder die Map zu gewinnen. Aber die Spieler zocken das Game ja nicht primär weil es "einfach geil ist andere abzuknallen" - sondern weil es einfach Spass macht mit seinem Team per Voicechat gemeinsam, taktisch zu agieren.

U.a. fällt das auch insofern auf, dass die meisten Spieler der "Killerspiele" auch andere Genres (insbesonders Strategie - & Rollenspiele) gemeinsam in der Gruppe spielen.

Somit sollten Leute die das ganze als reine Lust am metzeln interpretieren sich doch erst mal richtig mit dem Thema auseinandersetzen. Ich denke da eher an die Aussage/Meinung von -castorpollux-
fakt ist, man will gewinnen. und um zu gewinnen, muss einer verlieren, nämlich der böse, der gegenspieler. Diese Gewinn-Konditionierung - das könnte schädlich sein. Dieses einprägen, das man gewinnen muss. Das das töten an sich in frage gestellt werden sollte, ist klar, aber der profane grund für das töten ist der wille zum Sieg.


Da sehe ich auch die deutliche Gefahr für Kinder & Jugendliche.. denn wer von uns hat als halbwüchsiger schon gerne verloren?



gruesse aus Muenchen,

ValadiaN


[Beitrag von ValadiaN am 03. Dez 2006, 03:06 bearbeitet]
Observer01
Inventar
#331 erstellt: 03. Dez 2006, 02:57
nichts für ungut aber ich finde das du verharmlost.
Wenn es um Taktik geht, gibt es bestimmt doch dafür besser geeignete Spiele zB Schach...

Ich möchte aber nicht alle, die solche Spiele spielen als "blutrünstige Monster" abstempeln. Das liegt mir fern.

Gruß
Andreas
ValadiaN
Neuling
#332 erstellt: 03. Dez 2006, 03:12
nuja.. wir sprechen hier ja auch von Computerspielen, sprich; multimedialer Darbietung/Interaktion.. die lässt sich nun mal mit Schach recht schlecht umsetzten

wobei... es gab doch da auch mal ein Schachprogramm wo sich die Figuren dann in einer 3D-Animation bekämpft haben.. abschweif?



gruesse aus Muenchen,

ValadiaN
andisharp
Hat sich gelöscht
#333 erstellt: 03. Dez 2006, 03:14
Battlechess, ein altes DOS-Spiel vom Anfang der 90er.
ValadiaN
Neuling
#334 erstellt: 03. Dez 2006, 03:32

andisharp schrieb:
Battlechess, ein altes DOS-Spiel vom Anfang der 90er. :*


Stimmt!! und ich würd mich nun schon wundern wer Spielern von Battlechess (schliesslich gab es auch normale, "friedlliche" Schach-Progs) eine höhere gewaltneigung Aufgrund der animierten Kampfszenen andichten würde


Aber die Frage lautet doch nun kann-soll-muss der Staat/die Gesetzgebung eine mögliche Gefahrenquelle (in diesem Fall Egoshooter) für Kinder- & Jugendliche unzugänglich machen? - Ja, macht er aber schon durch USK und Indizierungsverfahren (wobei diese teilweise auch deutlich zu Bemängeln bzw. verbesserungswürdig sind).

Aber als mündiger Erwachsener dieser Gesellschaft möchte ich nun schon selbst frei entscheiden was ich mir in Bezug auf gewalttätige Filme- & Spiele zumute.



gruesse aus Muenchen,

ValadiaN


[Beitrag von ValadiaN am 03. Dez 2006, 03:53 bearbeitet]
Observer01
Inventar
#335 erstellt: 03. Dez 2006, 04:05

ValadiaN schrieb:

Aber als mündiger Erwachsener dieser Gesellschaft möchte ich nun schon selbst frei entscheiden was ich mir in Bezug auf gewalttätige Filme- & Spiele zumute.



Damit war die ganze Diskussion für die Katz. Denn ändern wird sich nichts, da jeder "mündige Erwachsene" sich seine tägliche Dosis Gewalt weiter nehmen wird. Der eine mehr, der eine weniger und der nächste zuviel.Bumm.

Gruß
Andreas
THE_REVEREND_IN_RHYTHM
Hat sich gelöscht
#336 erstellt: 03. Dez 2006, 10:44

Observer01 schrieb:

ValadiaN schrieb:

Aber als mündiger Erwachsener dieser Gesellschaft möchte ich nun schon selbst frei entscheiden was ich mir in Bezug auf gewalttätige Filme- & Spiele zumute.



Damit war die ganze Diskussion für die Katz. Denn ändern wird sich nichts, da jeder "mündige Erwachsene" sich seine tägliche Dosis Gewalt weiter nehmen wird. Der eine mehr, der eine weniger und der nächste zuviel.Bumm.

Gruß
Andreas


Immerhin einer wurde durch die Diskussion zu einer Meinungsänderung veranlasst. (...ich bin es gewohnt mit kleinsten Schrittchen mich zu begnügen )

Der mündige Bürger.

Bei dieser Argumentation benötigen wir gar keine Verbote.
Du gehst davon aus das jeder mündige Bürger nicht nur weiß was gut für ihn ist, sondern er auch immer so handeln wird?

Verkehrsschilder? Geschwindigkeitsbegrenzung?
Überflüssig - es wird sich alles durch den mündigen Erwachsenen regeln - wenn es in Kairo und Kalkutta klappt dann würden wir das auch irgendwie schaffen....

Steuerbescheide?
Hier ist es schon schwerer - wer zahlt schon freiwillig Steuern - ein mündiger Erwachsener würde es wohl einsehen aber mir ist kein Staat bekannt der die Steuer auf freiwilliger Basis einzieht - AL Capone ist nur wegen Steuerhinterziehung verknackt worden.

Schulpflicht?
Auch eine Errungenschaft die insbesondere die Schulpflichtigen nicht immer einsehen wollen...

Kindererziehung?
Wie ist die Sachlage denn hier? Die Kinder werden ja auch hauptsächlich von mündigen Erwachsenen in die Welt gesetzt? Sollte man da auch bestimmte Verbote einbringen oder bestimmte Standards erwarten? z.B. Erziehungsführerschein oder reicht es aus wenn man ihnen über Transferleistungen eine Tiefkühltruhe schenkt?
sonic1
Inventar
#337 erstellt: 03. Dez 2006, 11:08
hm

da muß ich dem Reverent recht geben, wir denken das wir Erwachsene fähig seien, mit Geboten und Verboten umzugehen, dabei finden wir auch in allen Bereichen Verstöße gegen diese.

Das ist natürlich nicht gerade das beste Vorbild, nicht das es die Kinder oder jugendlichen mitbekommen, nein es ist bei uns selbst im Gewissen verankert, das auch wir Erwachsene Dinge tun, die wir eigentlich nicht dürften.
Wie aufrichtig können wir uns dann vor Jugendlichen postionieren, Aufklärung betreiben, wenn wir selbst mit der Einhaltung von Gesetzten, Richtlinien Probleme haben.



Sonic
THE_REVEREND_IN_RHYTHM
Hat sich gelöscht
#338 erstellt: 03. Dez 2006, 11:32

sonic1 schrieb:
wir denken das wir Erwachsene fähig seien, mit Geboten und Verboten umzugehen, dabei finden wir auch in allen Bereichen Verstöße gegen diese.


Ich weiß nicht ob Du das jetzt falsch interpretiert hast oder ich

ValadiaN geht ja davon aus das er als mündiger Erwachsener überhaupt keine Gebote besser Verbote benötigt - er kann das selbst entscheiden und wird auch immer so handeln - als Beispiel: Als Kampftrinker könnte er der Meinung sein sicher ein Fahrzeug zu steuern - die Polizei könnte das auch so sehen - tut sie aber zum Glück nicht und zieht ihn aus dem Strassenverkehr.

Wobei zwischen diesen beiden Begriffen Gebot und Verbot ein grosser Unterschied besteht

Das der Verstoss gegen Verbote nicht verhindert wird, steht, wie erwähnt, erst an zweiter Stelle. Ist ein Verstoss ein Massenproblem ( alle fahren besoffen Auto ) dann steht es der Gesellschaft ja frei dieses Verbot dann aufzuheben. Die Gesellschaft ist ja in Bewegung und kann sich anpassen zum guten und zum schlechten.
sonic1
Inventar
#339 erstellt: 03. Dez 2006, 11:58
klaro, ist mir schon bewußt, doch geh mal davon aus das ein Großteil der Bevölkerung irgendwann ein Verbot umgeht, es muß ja nicht immer mit Alkohl am Steuer zu tun haben, es ist die Summe der Verstöße die zu Buche steht.

Es ist für uns Menschen meist nur eine subjektive Entscheidung die zur Selbsteinschätzung führt. Doch was die wirkliche Auswirkungen angeht, sei es nun Alkohol am Steuer oder Gewaltszenen bei Filmen oder Spielen angeht, so mag ich es anzuzweifeln, das hier jemand in der Lage ist, sich objektiv einzuschätzen. Wie schon gesagt, die Psyche des Menschen ist fast unergründlich und somit auch die langzeit Wirkungen solcher Einflüsse. Egal ob jugendlicher oder Erwachsener.

Ich kann von mir behaupten, das mich der Konsum von Filmen dieser Art abgestumpft hat, früher schockierten mich diese Filme noch, heute nicht mehr und das war für mich ein Warnsignal. Darum sehe ich mir auch grundsätzlich diese Extremstreifen genauso wenig an, wie ich Spiele dieser Art vermeide.


Sonic
THE_REVEREND_IN_RHYTHM
Hat sich gelöscht
#340 erstellt: 03. Dez 2006, 12:04

sonic1 schrieb:
klaro, ist mir schon bewußt, doch geh mal davon aus das ein Großteil der Bevölkerung irgendwann ein Verbot umgeht, es muß ja nicht immer mit Alkohl am Steuer zu tun haben, es ist die Summe der Verstöße die zu Buche steht.

Es ist für uns Menschen meist nur eine subjektive Entscheidung die zur Selbsteinschätzung führt. Doch was die wirkliche Auswirkungen angeht, sei es nun Alkohol am Steuer oder Gewaltszenen bei Filmen oder Spielen angeht, so mag ich es anzuzweifeln, das hier jemand in der Lage ist, sich objektiv einzuschätzen. Wie schon gesagt, die Psyche des Menschen ist fast unergründlich und somit auch die langzeit Wirkungen solcher Einflüsse. Egal ob jugendlicher oder Erwachsener.

Ich kann von mir behaupten, das mich der Konsum von Filmen dieser Art abgestumpft hat, früher schockierten mich diese Filme noch, heute nicht mehr und das war für mich ein Warnsignal. Darum sehe ich mir auch grundsätzlich diese Extremstreifen genauso wenig an, wie ich Spiele dieser Art vermeide.


Sonic


Da gehe ich konform mit Deiner Aussage - kann aber nicht mehr so ganz nachvollziehen warum Du gegen ein Verbot von Killerspielen bist
TomGroove
Inventar
#341 erstellt: 03. Dez 2006, 12:33

THE_REVEREND_IN_RHYTHM schrieb:

TomGroove schrieb:
Ein Verbot wird sogar den Absatz erhöhen... siehe Prohibition.


Prohibition? Ja der Alkohol...

Du bist der Meinung durch ein Verbot von Gewalt-Software erhöht sich der Absatz und damit der Gewinn der Hersteller? Dann müssten sie doch für ein Verbot sein als gute Geschäftsleute.

Du bist also generell für die Legalisierung von allen Drogen - nicht nur Alkohol - ohne Wenn und Aber? Ohne Kontrolle?
Oder bist Du nur für eine bestimmte Legalisierung?

Interessante Idee, wird ja ansatzweise in NL mit den Coffeeshops betrieben - Aber kontrolliert. [Positiv daran ist sicherlich das dort das Kraut aus einheimischen Anbau stammt] Dort gibt es allerdings kein Heroin - bist Du auch für die Legalisierung von Heroin?

Und Da Du Gewalt-Spiele-Software mit Alkohol vergleichst können wir gleich auch noch andere Sachen hier hineinwerfen und verwursten.

Sollte es Medikamente auf Rezept geben - lieber freiverkäuflich?

Und Unzucht mit Minderjährigen? Warum steht denn das unter Strafe? War doch bei den ollen Griechen auch nicht so...

..und Körperverletzung? auch ohne Bestrafung!

Logisch oder? Wenn man sie unter Strafe stellt erhöht sich doch dadurch die Gewalt oder etwa nicht - das ist Deine Kausalkette.

Wie schon erwähnt - Anarchie - hatte die Menschheit schon - fand sie nicht so prickelnd und hat andere Gesellschaftsformen entworfen.


Interessante Argumentationskette... aber wie üblich bei Dir mal wieder sehr provozierend.

Ich bin für die Legalisierung aller Drogen, was dies aber mit Sex und allgemeiner Anarchie zu tun haben soll, du wirst es wissen

Und nein , ich bin nicht für die allgemeine Anarchie und Sex mit Minderjährigen. Diese Diskussion führt aber OT.

Und damit die Kausalkette klar ist: Ein Verbieten eines Produktes kann zu höheren Umsätzen und Gewinnen dieses Produktes führen, da es teurer und illegal verkauft wird, sowie ein höheres Interesse erweckt wird.
sonic1
Inventar
#342 erstellt: 03. Dez 2006, 12:41
Hi Reverend,

tja, ich bin gegen ein Verbot von dem Gengre EGO Shooter, bin aber für eine strengerer Zensierung was den Markt dieser Spiele und Filme angeht. Gerade bei Spielen ist es nicht notwendig alles blutrünstig darzustellen.
Natürlich gebe ich Dir recht, wenn Du jetzt denkst, wo liegen da die Grenzen. Ist nicht einfach, ich frage mich gerade ob mir etwas fehlen würde, das kann ich natürlich mit nein beantworten, was meine ursprüngliche Einstellung verändert hätte und somit wiederum ein Ja zum Verbot dieser Spiele zur Folge hätte.

Ist es nicht mit allem so, haben viele Leute die im Leben gelangweilt sind nicht deswegen Dinge wie Bungee Jumping und andere Extremsportarten erfunden um sich wieder einen Kick zu holen.

Schon seltsam das Mensch sein.

Sonic


[Beitrag von sonic1 am 03. Dez 2006, 12:42 bearbeitet]
castorpollux
Inventar
#343 erstellt: 03. Dez 2006, 12:43
@observer:
du wirfst anderen vor, sie würden verharmlosen, aber ein paar zeilen, die sich tiefer damit auseinandersetzen, das bringst du nicht fertig?


Also, Butter bei die Fische, worüber sprechen wir hier:

generelles Verbot für alle oder Verbot für jugendliche unter 18 oder 21 oder was weis ich?

Die Frage kommt blöd, das weis ich, aber welche Menschen sind schon mündig und welche nicht?

Darf ich also bitte die Gruppe der Leute unterteilen in diejenigen, die der Meinung sind, das Menschen generell nicht mündig werden und ein Menschenleben schon zuviel ist - und in diejenigen, die der Meinung sind, das "erwachsene" durchaus in der Lage sind, einzusehen, das sie am Steuer nicht trinken sollten.


Wie aufrichtig können wir uns dann vor Jugendlichen postionieren, Aufklärung betreiben, wenn wir selbst mit der Einhaltung von Gesetzten, Richtlinien Probleme haben.


Mit Ehrlichkeit. Menschen sind nicht perfekt. Das ist unter anderem etwas, das Ihnen die sogenannte Menschlichkeit gibt.

Ich verstehe euer Problem nicht.

Reverend, du bringst hervorragende Beispiele. Für Blödsinn. Jeder der will, fährt sein Auto mehrfach auf deutschen Autobahnen zu Muß und nimmt andere dabei mit. Jeder der will, säuft sich ins Koma oder verprügelt im Suff andere - oder wird eben verprügelt. Die Kontrolle von verboten ist ein elementarer Teil der Verbote, so lasch wie du kannst du das nicht darstellen. Erst wenn die Verbote wirklich kontrolliert werden, wird die Gesellschaft irgendwann fordern, sie zu ändern, so siehts doch aus!

Sorry, jetzt muss ich auch erst mal polemisieren: Sind etwa harter Alk oder schnelle Autos verboten? Nein? wieso nicht, ists nicht auch das dümmste was man sich antun kann, Alkohol zu trinken? Welchen Nutzen hat das schon für unseren Körper? Also, warum wird das nicht verboten? Warum werden schnelle Autos nicht verboten, die verpesten die Umwelt, weitere ausführungen spare ich mir. Warum wird das nicht verboten?

die lösung der frage besteht aus 2 weils:
1. der großteil der menschen selber vernünftig genug ist, damit verantwortungsvoll umzugehen.
2.weil die Gesellschaft mit einer arroganz über dem problem steht, die der von deinen "patienten", reverend, die aggressiv werden, wenn du sie darauf ansprichst, das sie da doch auf menschen schießen, recht gleich kommt.

Ich sehe die möglichkeit, das das Verbot bewilligt wird. Aber auch nur, weil der Großteil der Menschen dieses Landes keine Ahnung von diesen Spielen oder dem, wa dahinter steht, hat. Sollte sich in den nächsten 20-50 Jahren ein paradigmenwechsel vollziehen, was dies angeht, und davon kann man ausgehen, dann kann es genauso gut passieren, das das wieder aufgeweicht wird. Nicht, das dann die Aufklärung besser wäre, aber es wird anders, wie immer - und die jugend wirds scheisse finden

Grüße,

Alex
castorpollux
Inventar
#344 erstellt: 03. Dez 2006, 13:18
Im übrigen, ich wäre sehr dafür, wenn die Diskussion endlich mal die Richtung wechselt.

Ständig heisst es nur - "kann nicht verboten werden, weils nix bringt" und dann kommt von anderer seite "ja klar, dann legalisieren wir also alles"

Ein bischen produktiver wäre es doch, aufzuzeigen, welche verbote wirklich etwas gebracht haben in der Geschichte. Ruhig über einen langen zeitraum betrachtet. Und wie sich das hier anwenden lässt. Aber Sätze wie - also legalisieren wir auch kinderschändung und so kann ich echt nicht mehr hören. Die musste ja wohl nicht erst verboten werden, damit sie gesellschaftlich geächtet wird, oder? Alk am Steuer ist genauso bedenklich - ich vermute eher, das hier die Gesetze als Diskussionsgrundlage herbeigezogen wurden, die einzig zu dem zweck erlassen wurden, probleme rechtlich handhabbar zu machen, deren lebensgefährlichkeit bereits jedermann bekannt sein dürften. Und das ist echt schade und der Seele abträglich.

Grüße,

Alex
Epsilon
Inventar
#345 erstellt: 03. Dez 2006, 13:40
Mir fällt als Beispiel der Alkoholismus in Schweden ein. Laut Wikipedia war dort der Alkoholkonsum im 19. Jhd. vier- bis fünfmal so hoch wie heute, der Staat hat einige Verbote erlassen sowie den Alkoholhandel verstaatlicht. In der jüngeren Vergangenheit wurde da einiges gelockert, der Alkoholismus wurde nicht abgeschafft, aber der Gesamtkonsum über einen langen Zeitraum hinweg doch gesenkt.
andisharp
Hat sich gelöscht
#346 erstellt: 03. Dez 2006, 13:44
Oh ja, das hat prima gewirkt
Man braucht sich nur mal die Horden besoffener Schweden in den Urlaubsorten dieser Welt anzugucken. Die saufen weiter, nur nicht zuhause, weil es da zu teuer ist. So viel zu wirksamen Verboten. Man kann nichts verbieten, was der Natur des Menschen zuwider ist.
Epsilon
Inventar
#347 erstellt: 03. Dez 2006, 13:48
Ich habe hier wirklich einen Zeitraum von 150 Jahren gemeint, wenn man den "Schätzungen" glauben darf, sah es damals noch viel schlimmer aus.
andisharp
Hat sich gelöscht
#348 erstellt: 03. Dez 2006, 13:52
Vor 150 Jahren war es hier auch schlimmer. Es ist wohl viel eher auf den wachsenden Wohlstand zurückzuführen, dass weniger gesoffen wird, als auf lächerliche Verbote, über die sich sowieso jeder hinwegsetzt.
Dipak
Inventar
#349 erstellt: 03. Dez 2006, 14:10
puh, da habt ihr ja alte argumente wieder aufgegriffen..

es gibt nur sehr wenige games, bei denen das töten wirklich das hauptziel des spieles ist, so zb hitman oder noch schlimmer manhunt. über diese spiele lässt sich wirklich ausgezeichnet streiten und diese sind imho auch relativ fragwürdig
aggressionen abbauen kann ich bei shootern definitiv nicht, da brauch ich etwas weniger anspruchvolles, zb ein wrestling game
wann und ob überhaupt jemals jemand mündig ist, ist eine sehr gute frage. allerdings fast unmöglich zu beantworten. wir haben sicher genug jugendliche, die mit 18 nicht annähernd die reife eines normalen erwachsenen haben..

frauen spielen auch! ihre quote ist vielleicht (noch) bedeutend tiefer, aber es gibt sie. das liegt aber imho nicht nur an den spielen, sondern auch an der technik. die, die ich kenne haben oft mit ihren brüdern angefangen..
dazu kommt, dass heute der einstieg imho merkbar schwieriger ist. früher musste man 3 knöpfe kennen, das kann man jedem innert 30sek beibringen, aber die steuerung eines heutigen shooters überfordert einen neuling einfach gnadenlos. die frauen die bereits früh mit solchen dingen in kontakt kamen, haben teilweise schon ihren spass daran. imho liegt es also mehr (oder mindestens genauso) am umfeld und nicht an den spielen an und für sich.

ich spiele nun schon seit jahren immer wieder mal shooter, aber nicht nur und kann subjektiv keine veränderung feststellen.. wie castor schon gesagt hat, kann keiner das objektiv beurteilen, das versuche ich auch gar nicht..
allerdings kann ich festhalten, dass ich meine einzige ohrfeige in der primar verteilt habe, lange bevor ich den ersten shooter spielte. heute verabscheue ich gewalt mehr denn je..

ein problem sehe ich darin, dass weniger bei games vielleicht, aber vor allem bei filmen, die altersgrenze fast rein aufgrund von anteil nackter haut und blut abhängt. dabei werden viel verstörendere psychologische aspekte übersehen, die imho um einiges beeinflussender sein können..
letzte woche die clevere & smart verfilmung gesehen, als comic ja auch recht rabiat, aber eben ein comic, da kann ich noch lachen. wenn hingegen in einem realfilm eine katze erst durch eine nudelpresse gelassen und dann mit nem bügeleisen abgestempelt wird, finde ich das absolut nicht mehr amüsant anzusehen..

da fällt mir ein:
letztens am späteren abend zdf geguckt und ich musste umschalten. nicht genug, dass der typ da die nutte geschlagen und gefesselt hatte, nein sie mussten auch noch zeigen wie er sie mit irgendeinem holzstock vergewaltigt. da habe ich aufgehört, sowas muss ich echt nicht sehen; wäre ja auch so klar gewesen..

@castor: hoffe auch wir kommen mit der diskussion mal etwas weiter

gruss viktor

ps: @udo: die besoffenen horden hats aber auch aus anderen ländern, england und auch deutschland zum teil
ValadiaN
Neuling
#350 erstellt: 03. Dez 2006, 14:19

The Reverend schrieb:
Der mündige Bürger.
Bei dieser Argumentation benötigen wir gar keine Verbote.
Du gehst davon aus das jeder mündige Bürger nicht nur weiß was gut für ihn ist, sondern er auch immer so handeln wird?


Es geht nicht darum das der mündige Bürger keine fehler macht, aber das er das Recht darauf hat diese zu machen!
Nicht alles was verboten werden kann, muss auch verboten werden, nur weil eine Hand voll Weltverbesser meint mit verboten alles Regeln zu können. Fakt ist; der Mensch an sich ist nicht vollkommen, auch wenn er dies wohl Aufgrund der Möglichkeit zum rationalen denken gerne glauben würde.

Denn sonst wäre es doch wirklich einfach: Krieg=schlecht, verbieten wir doch einfach Kriege

Auf die angeführten Beispiele gehe ich mal nicht ein, dies erscheint mir einfach zu Oberflächlich und geht an unserem Thema vorbei (Verkehrsschilder? Geschwindigkeitsbegrenzung?
Steuerbescheide? Schulpflicht? Kindererziehung?)


castorpollux schrieb:

Im übrigen, ich wäre sehr dafür, wenn die Diskussion endlich mal die Richtung wechselt.

Ein bischen produktiver wäre es doch, aufzuzeigen, welche verbote wirklich etwas gebracht haben in der Geschichte. Ruhig über einen langen zeitraum betrachtet. Und wie sich das hier anwenden lässt.



gute idee, ich denke auch das es sich hier im kreis dreht (obwohl ich erst seit kurzem mitdiskutiere, "Euren" Thread aber schon seit längerem verfolge).

Allerdings finde ich es doch recht absurd Anhand "erfolgreicher/nichterfolgreicher" Verbote zu bewerten ob ein ein Verbot generell gerechtfertigt ist.

Erst sollte geklärt werden inwieweit ein Verbot sinnvoll, bzw. inhaltlich gerechtfertigt ist, bevor es erlassen wird und genau hier scheitert doch die ganze Diskussion.

Solange es keine 100% wissenschaftliche Aussage zum Thema gewalttätige Darstellungen bzw. Spielinhalte und deren Schädlichkeit gibt, wird es weiterhin eine rein moralische
Entscheidung zu fällen sein.



gruesse aus Muenchen,

ValadiaN
Epsilon
Inventar
#351 erstellt: 03. Dez 2006, 14:27

ValadiaN schrieb:

Solange es keine 100% wissenschaftliche Aussage zum Thema gewalttätige Darstellungen bzw. Spielinhalte und deren Schädlichkeit gibt, wird es weiterhin eine rein moralische
Entscheidung zu fällen sein.


Manchmal hilft auch ein bisschen gesunder Menschenverstand: Wenn ein Kind jeden tag drei Stunden vor dem Rechner hockt und einen Shooter spielt, ein anderes im gleichen Alter in dieser Zeit ein Buch liest oder etwas praktisches arbeitet, dann weiss ich welches in dieser Zeit mehr für seine Entwicklung getan hat.
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