Was hört Ihr gerade jetzt? (Klassik !!!)

Ich bin nochmals zu Grieg und dem Klavierkonzert zurückgekehrt. Das norwegische audiophile Label 2L hat eine besondere Aufnahme vorgelegt: Percy Grainger nahm 1921 den Klavierpart auf einer Piano-Rolle auf, die 2L einer modernen Mehrkanal-Aufnahme 2009 zugespielt hat. Der australische Komponist Grainger war gegen Ende von Griegs Leben mit diesem befreundet und Grieg lobte dessen Aufführung seines Konzertes als bahnbrechend und mit hohem Verständnis für norwegische Musik. Auch hier klanglich auf höchstem Niveau (dts HD 7.1).

Extrem off-topic, aber auf https://www.highdeftapetransfers.ca bekommt man mit dem Code POSFDK1​ ein kostenloses Album. Vielleicht ist ja etwas für die anderen Klassik-Liebhaber dabei.​​

Passt schon, da darfst Du gerne darauf hinweisen, wenn es sich um Klassik handelt. Mir ist das Runterladen und v.a. adäquate Abspielen allerdings zu umständlich ...

Musik: Da war doch noch was mit Avantgarde. Heute Elektronik: Koenig, Pongracz, Riehn, Details siehe CD - DGG 1969. Musik isses nicht, sagt das Loriot-Männchen, aber interessante Geräusche ... Die Chants du Maldoror von Rainer Riehn sind sogar hochinteressant, da muss ich nochmals konzentriert darauf zurückkommen.

Heute gebookmarked:



Aber nicht wegen Händels Dixit Dominus, sondern wegen der Kantate Il Pianto di Maria, die Giovanni Battista Ferrandini (1710-1791) zugeschrieben wird. Die Cavatinen und Arien sind auf Anhieb faszinierend! Eine ganz sanfte, zärtliche Musik.
Welche der belgischen Sopranistinnen dort so zum Sterben schön singt, muss ich noch erforschen.

Prokofiev- Sinfonie Nr. 2&3

The State Academic Orchestra of Russia
Vladimir Jurowski

Nach dem Tipp in einem anderen Forum beschloss ich, mich vermehrt mit Prokofiev zu befassen.

Ich kenne die erste Symphonie, die Liebe zu drei Orangen Suite, Lt. Kije oder Alexander Nevsky, aber nicht das ganze symphonische Werk. (Obwohl ich eine Box mit 7 Symphonien mit Ozawa habe)

Dies sind komplexe Werke mit oft modernistischen Ideen, die herausfordernd, aber immer tonal sind. Mir gefällt, was ich höre.

Die hervorragende Klangqualität hilft dabei den verschiedenen Orchesterstimmen und Ideen zu folgen.

Gerade die heute erschienenen Goldberg Variationen von Vikingur Olafsson via Stream.



Ich bin zwar noch nicht ganz durch, aber es ist für mich eine sehr schöne Aufnahme geworden, die aus den letzten Neuaufnahmen der Goldberg Variationen deutlich heraussticht.

Jeroen van Veen, der hier vor einiger Zeit mal durchlief im Zusammenhang mit Minimalismus, läuft bei mir gerade mit einem wahrscheinlich ebenso polarisierenden Projekt. »Wer ein Faible hat für Musik, die so sonderbar ist, dass sie sich nahezu jedem Vergleich entzieht, der wird an diesem Repertoire große Freude haben.​« (Fono Forum, März 2022)
Ich zitiere aus dem Begleittext bei JPC, wo es die CDs im Angebot gibt.

Die Musik von Gurdjieff / De Hartmann ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen Gurdjieff und dem russischen Komponisten Thomas De Hartmann. Gurdjieff reiste zwanzig Jahre lang durch den Nahen Osten und Zentralasien, um die Lehre zu entdecken und zu entwickeln, die heute seinen Namen trägt. Gurdjieffs Musik ist meditativ und achtsam und geht auf östliche Melodien und Musik zurück, die er in abgelegenen Klöstern hörte.

Ich kann das sehr gut hören, eher nebenher.

Mars_22 (Beitrag #29725) schrieb:

Heute gebookmarked: ... wegen der Kantate Il Pianto di Maria, die Giovanni Battista Ferrandini (1710-1791) zugeschrieben wird. Die Cavatinen und Arien sind auf Anhieb faszinierend! Eine ganz sanfte, zärtliche Musik. Welche der belgischen Sopranistinnen dort so zum Sterben schön singt, muss ich noch erforschen.

Hallo Mars,

für das Il pianto di Maria ist es Sophie Rennert (Mezzo-Sopran). Über https://open.qobuz.com/album/u60mjv0xrvy1b kannst du in das Booklet Einsicht nehmen.

Ich finde es auch sehr hörenswert :).
Grüße
Franco

Gurdjieff finde ich sehr interessant, ich habe eine andere Komplettaufnahme der Klavierwerke. Das ist sehr meditativ-entspannend, ohne inhaltsleer zu werden. Keith Jarrett hat 1980 auch eine Auswahl von Stücken von Gurdjieff aufgenommen. Ich finde, dass einiges davon auch in seine Piano-Improvisationen eingeflossen ist.

Wenn ich heute noch dazukomme, melde ich mich nochmals. Ich sage nur: Die Nummer 41 ist eingetroffen. Eingeweihte mögen erraten, um welchen Werkzyklus es sich handelt. So wie Klutzi eine Brahms-Meise hat , spinne ich halt mit dem Ludwig.

Natürlich KKe 1 - 5 vom Ludwisch.

Bitte berichten!

Wie konntest Du das nur erraten ?

Edit: Das liess mir doch keine Ruhe. Ich musste da doch heute noch reinhören. Mitsuko Uchida/Simon Rattle/BPO- BP Rec 3SACD MCh 2010/2019. Nachdem mir die Aufnahme von Mitsuko Uchida mit Kurt Sanderling auf der pianistischen Seite gut gefallen hatte, aber das Orchester etwas blass war, las ich zufällig über die Aufnahme von Uchida-san mit Rattle gut 10 Jahre später. Das Orchester wird hier sehr gelobt, Rattle habe ich als Dirigenten bei den vielen Aufnahmen der Konzerte mit ihm, die ich besitze, immer als gut empfunden. Das BPO wird hier auch seinem Ruf gerecht, sehr differenziert und fein die Einzelstimmen darstellend. Das liegt natürlich auch am sehr guten Mehrkanalklang. Mehr, wenn ich alles gehört und mehr verglichen habe, aber der erste Eindruck ist schon mal gut. Eine sehr gute konventionelle Aufnahme !

Das Wellblech-Cover finde ich eher komisch, der Inhalt des Booklets ist aber sehr gut gemacht !

klutzkopp (Beitrag #29698) schrieb:

Mal schauen ob ich mir noch die eine oder andere Sinfonie zulege. Alle 27 aber sicher nicht. :D

Gesagt - getan:



# 17 läuft gerade. Wie erwartet hörenswert.

Mullovas Brahms ist ja günstig zu kriegen, deswegen seit eurer kürzlichen Empfehlung wieder und wieder:

frankbln (Beitrag #29729) schrieb:

für das Il pianto di Maria ist es Sophie Rennert (Mezzo-Sopran).

Super, danke!
Mezzosopran, das passt. Auf den ersten Blick scheint sie sonst überwiegend Vivaldi und eine Händel-Oper gesungen zu haben. Nicht mein Lieblingsrepertoire. Leopold Mozarts Missa Solemnis werde ich mir wegen ihr aber anhören.

Aus der Bach 333 laufen gerade Umschreibungen/Neuerfindungen von Bachs Chaconne aus der Partita D-Moll und der Passacaglia C-Moll.
Das sind zum Teil Schätze! War ich schon von Schumanns Version begeistert, bin ich sehr überrascht, wie typisch sich Brahms die Chaconne aneignet. Anatol Ugorski trägt sicherlich such seinen Teil zum Gelingen bei.

Respighis Version der Passacaglia für Orchester finde ich schwer erträglich, was Stokowski draus macht, dagegen wunderbar.

Mars_22 (Beitrag #29736) schrieb:

Aus der Bach 333 laufen gerade ...

Seufz, da müsste ich auch hin und wieder mal hineinfassen ...

Hier gerade betörend schöne Musik französischer Komponisten des Fin de Siècle (siehe Cover) gespielt vom Holzbläserquintett Reeds in Motion (Prospero 2021). Der Name Jeux d'Air sagt schon alles. Reynaldo Hahn dürfte der zu Unrecht unbekannteste Komponist der sechs sein, er war wohl eine Weile liiert mit Marcel Proust. Die CD hat jpc gerade im Angebot.

Hier Schumanns Klavierkonzert in einer äußerst spannenden Aufnahme mit Rudolf Serkin/Ormandy Philadelphia O.



Was für ein genialer Pianist

Da nehme ich gerne Ormandys Phillysound in Kauf. Den schätze ich ansonsten nicht so.

Die Aufnahme klingt auch besser als die vielgerühmte Fleisher/Szell. Der sehr hart-metallische Klavierklang dort verleidet mir das Hören immer wieder.

Weiter in der Gattung KK: Beethovens Viertes in einer Aufnahme, deren Bekanntheit nach meinen Erkenntnissen überschaubar zu sein scheint:



Ist gestern angekommen, heute der mit Spannung erwartete erste Hördurchgang. Wunderbar gespielt - Ivan Moravec mag ich ohnehin sehr. Vielleicht später mehr. Mich würde interessieren ob Michael aka arnaoutchot sie kennt und wenn ja was er davon hält?

Nein, Moravec/Belohlavek kenne ich leider nicht, aber die machen das bestimmt gut.

Ich arbeite auch gerade an Beethoven-Konzerten: Ein kleiner Vergleich der drei Zyklen, die ich mit Simon Rattle am Pult habe:

20. Brendel/Rattle/VPO, Philips 1998
31. Uchida/Rattle/BPO, BP Rec. SACD MCh 2010
35. Zimerman/Rattle/LSO, DGG 3CD & 2 Blu Ray 2020

Hier mehr zu meinen Findungen ...

arnaoutchot (Beitrag #29740) schrieb:

Moravec/Belohlavek kenne ich leider nicht, aber die machen das bestimmt gut.

Die machen das für mein Empfinden ganz herrlich.

Ich schließe die heutige Hörsitzung mit Cesar Francks Symphonischen Variationen für Klavier und Orchester von der oben gezeigten Moravec/Belohlavek-CD.

Hier auch zum Abschluss des heutigen Hör-Tages der Soundtrack zum Film Amadeus in einer als Beigabe für eine Laserdisc damals neu remasterten Version (Marriner, Academy of St.-Martin-in-the-Fields, 1995). Ich erinnere dunkel, schon mal eine Soundtrack-CD besessen zu haben, aber kann mich nicht an zwei prall gefüllte CDs mit fast 160 Minuten Musik erinnern Jedenfalls spielte Ivan Moravec gerade das Klavierkonzert KV 482, da schliesst sich der Kreis

Kann hier eigentlich irgendjemand noch Laserdiscs spielen ? Wir haben eine grosse Klassik-Sammlung an Laserdiscs bekommen, und ich frage mich, ob das heute überhaupt noch jemand abspielen kann ? Ich kann es nicht.

Laserdiscs waren riesig, oder? Fast so groß wie Sauropoden, glaube ich

Ja, LP-Grösse, und schwer, weil ungefähr ähnlich viele Platten wie auf Vinyl, nur eben viel schwerer. Bildqualität war nicht zu vergleichen mit der von DVDs, geschweige denn BluRays. Aber wie für alles gibt es noch ein paar wenige beinharte Sammler ! Ich habe am Freitag einen kompletten Ring auf Laserdisc verkauft ... den musste man schon fast mit dem Sackkarren wegbringen

Laserdisc ist irgendwie komplett an mir vorbeigegangen. Ich weiß nicht mal wie die Abspielgeräte aussehen.

Da hast Du nichts versäumt ! Das Format Laserdisc wurde um 2000 herum schnell von der DVD erledigt. Die Abspielgeräte schauen wie eine Kreuzung aus einem Vinyl-Plattenspieler und CD-Playern aus. Es gab Filme auf Laserdisc, die wohl eine ganze Weile nicht auf DVD erschienen, ausserdem eine grosse Zahl von Opern-Veröffentlichungen, nach denen Sammler heute noch ihre Fühler ausstrecken. Deswegen kam ich hier darauf. Ich kann so ziemlich jedes Format abspielen, aber bei Laserdisc muss ich passen.

Ja, fürs private Museum könnten sie jetzt schon wieder interessant sein.
Mir fehlt sowohl das Gen dafür, als auch der Platz.

Hallo, ich hatte vor vielen Jahren mal einen Laserdisc-Player. Soundtechnisch ging bei amerikanischen Scheiben Dolby Digital 5.1 und auch DTS 5.1.

Das musste aber sowohl der Player als auch der Verstärker (für Dolby war ein Demodulator nötig) beherrschen.

Bildtechnisch war DVD dann deutlich besser.

Heutzutage würde ich keinen LD-Player mehr wollen. Die modernen Fernseher haben auch keine analogen Anschlüsse mehr.

Sehr gut bei der Bewertungshörendenschaft angekommen sind die Beethovensinfonien von Osmo Vänskä mit dem Minnesota Chorale & Orchestra, BIS 2009. Neben einer Topwertung von David Hurwitz auch solche der Hörenden von hraudio, Amazon und JPC.

Bei mir haben sich gewisse Anlaufschwierigkeiten eingestellt. Die erste SACD erinnerte mich ein wenig an diffizile Stimmeinspielungen für den Dirigenten, fein auseinanderklamüsert, aber für das Orchesterpublikum bei weitem nicht so fulminant wie etwa Barenboim mit der Berliner Staatskapelle. Schön, die instrumentalen Gruppen auch einmal sehr gut unterscheidbar wahrzunehmen, aber das Mitreißende der Kompositionen gingen für die 1. und die 6. doch etwas unter. Von der 2. SACD mit der 2. und 7. Sinfonie wiederum war ich vollends angetan, eine fein und groß orchestrierte Beethovenfeier. Vor der 3. SACD mit der 3. und der 8. Sinfonie sitze ich nun wieder etwas ratlos, in meine Ohren klingt dies teilweise wieder etwas separiert, auch wenn Höhenflüge zweifelsohne auch durchklingen.
In Gänze nicht meine persönliche Referenz, der ich aber auch Barenboims Einspielungen nicht zuordne.

Angesichts der hervorragenden Klangqualität mit Sicherheit eine Einspielung, die ich wieder einlegen werde. Vielleichst nehme ich diese dann irgendwann doch anders wahr.

Ich habe die hier ungeöffnet rumstehen - hatte nicht Klutzkopp sie vor Jahren wieder weg gegeben?

Ich finde schon, dass es sich lohnt, diese GE zu hören, allein schon weil sie etwas anders ist und nicht zuletzt auch aufgrund der hervorragenden Klangqualität.

Mars_22 (Beitrag #29750) schrieb:

Ich habe die hier ungeöffnet rumstehen - hatte nicht Klutzkopp sie vor Jahren wieder weg gegeben?

So ist es. Mich hat Vänskäs Beethoven insgesamt auch nach vielen Annäherungsversuchen ziemlich kalt gelassen. Habe aber keine rechte Erinnerung mehr an einzelne Sinfonien.

Klangqualität der übrigens ziemlich „leise“ aufgenommenen SACDs ist aber sehr gut, das ist schon richtig.

Sehe ich auch so. Da gibt es sicherlich bessere Zyklen, auch klanglich.

klutzkopp (Beitrag #29752) schrieb:

der übrigens ziemlich „leise“ aufgenommenen SACDs

Stimmt, dafür gibt's bei mir den Lautstärkeregler, der vom sonstigen Normal 40 mal auf 50 und gelegentlich auch nach 60 wandert.

arnaoutchot (Beitrag #29753) schrieb:

Sehe ich auch so. Da gibt es sicherlich bessere Zyklen, auch klanglich. ;)

Ja schon, aber die Wertungen im sonstigen Internet sind schon sehr gut. So viele Empfehlungen. Vänskä scheint einen Nerv getroffen zu haben mit seiner diffizilen "Neuentdeckung" Beethovens.

Wobei, wie gesagt, der Klang ist eben tatsächlich hervorragend. Gehört mit zum besten. Leise Einspielungen, ja, aber als Qualitätsausweis mit einem herausragenden Dynamikumfang durchweg im grünen Bereich.
https://dr.loudness-war.info/album/view/147339

... und die 4. Sinfonie ist wieder eine Beethovenfeier.

Angeregt durch die Konversation im Heute-gekauft-Thread: Klemperer - Strauss (Till Eulenspiegel, Don Juan, Tanz der sieben Schleier) - EMI 1960 - aus der Klemperer-Box. Phänomenal in jeder Hinsicht !

Ich habe nun den Vänska begonnen - 4,5 und 7 habe ich gehört. Nun bin ich kein Kenner der Beethoven Sinfonien, und emotional berühren mich einige Konzerte und viele Sinfonien mehr. Aber hören konnte ich das nun definitiv mit Genuß! Und dabei hat die wahnwitzige Dynamik und Präzision durchaus… geholfen

Edit: das habe ich in der Hektik ja ziemlich da hingerotzt. Natürlich bewegen mich nicht die Sinfonien mehr als die Sinfonien, sondern viele Sonaten

Nun gut, vllt muss ich den Vänskä nochmals nachhören. Mal schauen, vllt läuft er mir mal im Laden über den Weg. Ich habe aber irgendwie keine Lust mehr auf neue Beethoven-Zyklen.

Hier nur für Klutzi : Brahms - Violinkonzert - Oistrakh/Klemperer/French National RO - EMI 1960. Kannte ich schon, ich habe auch die kleine Oistrakh-Box von EMI, aber immer wieder schön zu hören.

Mars_22 (Beitrag #29756) schrieb:

Und dabei hat die wahnwitzige Dynamik und Präzision durchaus… geholfen

Stimmt, laut aufdrehen und mehr wahrnehmen hilft da durchaus. Mit deinen LS sollte das ein Vergnügen sein.

arnaoutchot (Beitrag #29757) schrieb:

Nun gut, vllt muss ich den Vänskä nochmals nachhören. Mal schauen, vllt läuft er mir mal im Laden über den Weg. Ich habe aber irgendwie keine Lust mehr auf neue Beethoven-Zyklen.

Mir lief er als Angebot bei JPC in den Einkaufskorb... ist dort nun aber wieder Normpreis.

Höre gerade die 9., auch sehr zu empfehlen.

Es gibt von dieser Truppe auch eine Sibelius-GE, die ähnlich dynamisch konzipiert ist https://dr.loudness-...C3%A4&album=sibelius und ähnlich euphorische Bewertungen eingesammelt hat. Ich habe sie noch nicht, ist nun aber auf der Beobachtungsliste.

Die kenne ich nicht, wohl aber diese:



Steht bei mir im Regal und hat auch sehr gute Rezensionen. Habe ich allerdings länger nicht mehr gehört.

Schlanker Orchesterklang, sehr gut und transparent aufgenommen. Darstellung auf der sachlich-nüchternen Seite. In Sachen Sibelius-Sinfonien sozusagen Anti-Barbirolli

Das ist ein älterer Zyklus, der laut Roon eine ähnliche Herangehensweise, aber klanglich das Nachsehen hat, da der Neue die größeren dynamischen Möglichkeiten der SACD ausreizt.

Aha, danke.

Ich habe allerdings schon die Sibelius-GAen

Berglund/Bournemouth
Blomstedt/San Francisco
Maazel/Wien
Segerstam/ Helsinki
Vänskä/Lahti

sowie ## 1 und 3 mit Elder/Hallé, # 2 mit Levi/Atlanta und 4 - 7 mit Karajan/ Berlin (DGG).

Das reicht.

Ich sollte vielleicht mal eine von denen erstmals hören

Fang mit Blomstedt an. Kann sein dass du die anderen dann nicht mehr brauchst

Mache ich. Von dem habe ich den Beethoven+Brahms-Zyklus und mag ihn.

Hier Neueingang: Trio Mediaeval - An Old Hall Ladymass - 2L Blu Ray dolby Atmos / Auro-3D 7.0.4. - 2022. Ein Chor-Buch mit mittelalterlichen Motetten, das erst im 19. Jahrhundert wiederentdeckt wurde, meisterhaft zum Leben erweckt vom norwegischen weiblichen Vokaltrio Mediaeval. Klanglich in den neuesten Mehrkanalformaten aufgenommen, Atmos wird recht nett in dts HD 7.0 bei mir umgesetzt.

Neueingang Nummer 2: Jui-Sheng Li - Recollection (Schumann, Scriabin, Rathaus, Yen) - IAN Records Immersive Sound Art Blu Ray Auro-3D 7.1.4 - 2023. Ein taiwanesischer Pianist, der auf Bilder ein bisschen wie ein chinesischer Gymnasiast ausschaut , spielt auf einem Steingräber Concert Grand und aufgenommen in immersivem Mehrkanalsound sehr respektabel die kompletten Preludes op. 11 von Scriabin und noch einiges Ausgefallenes für Klavier. Besonders klanglich gehört das zum Besten, was ich bislang an Klavierklang in meiner bescheidenen Hütte hatte. Allerdings teuer, die CD/BluRay-Packung wird nur on demand gefertigt ... damit dürften Preisreduzierungen ausgeschlossen sein.

arnaoutchot (Beitrag #29765) schrieb:

Atmos wird recht nett in dts HD 7.0 bei mir umgesetzt.

Hattest du schon immer 7 Lautsprecher, oder hast du dein Surroundsetup gerade aufgestockt?

Hier neue Musik vom Australier Brett Dean (Dirigent) mit dem schwedischen Kammerorchester: Brett Deans (*1961) Schattenmusik. Eigen.

klutzkopp (Beitrag #29763) schrieb:

Fang mit Blomstedt an. Kann sein dass du die anderen dann nicht mehr brauchst ;)

Blomstedts Sibelius ist großartig, da hast du recht. Es gibt Passagen in der 6. Sinfonie (nur die habe ich jetzt sehr aufmerksam gehört), die sorgfältiger interpretiert erscheinen, als bei Anderen. Und klanglich ist Vänska mit dem Minnesota-Orchester nur relativ geringfügig besser, trotz 25 Jahren dazwischen.

Ich besitze übrigens doch einen Zyklus: Mäkelä / Oslo. Hatte ich allerdings nie gehört … und werde es auch nicht tun. Denn die 6. fällt bei ihm ggü. Vänska und Blomstedt schon arg ab. Als ob er sich bei seinem Debut damit übernommen hätte. Unpräzise, hektisch.

Das bringt mich jetzt in Probleme. Vänska gibts highres bei Qobuz für 16€. Blomstedt für 42€. Preispolitik muss man nicht verstehen. Vänska ist also gekauft. Wenn zusätzlich zum Vänska auch den Blomstedt, dann die Complete Decca…

Hörstoff (Beitrag #29767) schrieb:

Hattest du schon immer 7 Lautsprecher, oder hast du dein Surroundsetup gerade aufgestockt?

Ich hab sechs, schon immer. Der Surround Back reicht als einzelner Lautsprecher. 7.0 oder 7.1 wird gut umgesetzt.

Mars_22 (Beitrag #29728) schrieb:

Jeroen van Veen, der hier vor einiger Zeit mal durchlief im Zusammenhang mit Minimalismus, läuft bei mir gerade mit einem wahrscheinlich ebenso polarisierenden Projekt. »Wer ein Faible hat für Musik, die so sonderbar ist, dass sie sich nahezu jedem Vergleich entzieht, der wird an diesem Repertoire große Freude haben.​« (Fono Forum, März 2022) Ich zitiere aus dem Begleittext bei JPC, wo es die CDs im Angebot gibt. Gurdjieff/de Hartmann - Complete Music for the Piano. Ich kann das sehr gut hören, eher nebenher.

Die hab ich mir jetzt auch besorgt. Um es in einem Wort zu sagen, das ist richtig gut ! van Veen scheint durch seine Minimalismus-Erfahrung die nötige Ruhe für diese aufs erste sehr einfach gestrickt aussehenden Werke zu haben. Die Stücke sind alleine schon wegen ihrem fast durchgängig sehr melancholischen Stil aus meiner Sicht keine "leichte Muse" und schon gar nicht zur Hintergrundbeschallung geeignet. Auf einer Cocktail-Party würden wahrscheinlich bereits nach 15 Minuten die ersten Gäste bei dieser Musik in Depressionen verfallen. Im Vergleich zu den anderen Aufnahmen, die ich davon kenne (Jarrett, Lytle) ist van Veen auf Augenhöhe, klanglich ist er beiden weit voraus. Die 2021er Aufnahme ist superb. Danke für den guten Tip !


Eine kleine Anmerkung noch: In der Beschreibung bei jpc stolperte ich über dieses Wording:

Dieses Musikwerk umfasste schließlich etwa 300 kurze Stücke, von denen der unermüdliche Jeroen van Veen das gesamte veröffentlichte Korpus von 170 Stücken in vier Bänden aufgezeichnet hat. Während des Gefängnisaufenthalts hatte er Zeit, sich in diese Musik, die asiatische, arabische und europäische Rhythmus-, Harmonie- und Stimmungssysteme umfasst, zu vertiefen, um ihre duftende Mystik und ihren improvisatorischen Charakter zu erfassen.

Ich konnte keine Anhaltspunkte finden, dass van Veen wirklich einsass. Die Aufnahmen fanden im Corona-Lockdown Anfang 2021 statt, und im Booklet schreibt er, dass er im Lockdown die Zeit und Musse fand, sich in die Stücke zu vertiefen. Ich nehme also an, dass mit Gefängnisaufenthalt der Lockdown gemeint ist. So entstehen Gerüchte !