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Was hört Ihr gerade jetzt? (Klassik !!!)+A -A |
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Autor |
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op111
Moderator |
#24026 erstellt: 25. Sep 2020, 15:41 | |
Hörstoff
Inventar |
#24027 erstellt: 25. Sep 2020, 18:32 | |
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FabianJ
Inventar |
#24028 erstellt: 25. Sep 2020, 19:43 | |
Mal wieder hervorgekramt: Lou Harrison (1917-2003) Violinkonzert (1940/1959) Tim Fain (Violine) - PostClassical Ensemble - Dirigent: Angel Gil-Ordóñez Aufnahme: 13. März 2016, Omega Studios, Rockville, Maryland (USA) Angeregt durch eines der neueren Hurwitz-Videos. Dort ging es allerdings um ein anderes Werk des Komponisten. (Am interessantesten finde ich die Videos, die sich mit mir bisher nicht oder kaum bekannter Musik befassen.) Neugierig gemacht auf dieses Album hatte mich ursprünglich ein Testbericht im Fono Forum vor wenigen Jahren. Ein sehr kurzweiliges Violinkonzert. Bislang kenne ich kein anderes, das auch nur ähnlich klingt. Das den Solisten begleitende, kleine Ensemble spielt fast ausschließlich auf verschiedensten Schlaginstrumenten, vom Gamelan über einen Gong bis zur Triangel. Einzige Ausnahme bilden ein paar Maracas, die an ein paar Stellen kurz zu hören sind. Zwischendrin gibt es immer mal wieder eine Kadenz für den Solisten. Bedingt durch die verwendeten Instrumente, lebt dieses Stück natürlich vor allem durch die Rhythmen. Durch die Vielzahl der verschiedenen Begleitinstrumente ist auch klangliche Abwechslung garantiert. Da vergehen die knapp 20 Minuten, die das Konzert dauert, wie im Flug. Nun kenne ich keine Alternativeinspielung des Werks (Gibt es überhaupt welche?), aber mich hat diese Einspielung voll überzeugt. Wer ein hörenswertes Violinkonzert abseits des gängigen Repertoires sucht, hier ist eines! Am Ende der CD ist noch ein kurzes Stück, welches Lou Harrison zusammen mit John Cage schrieb. Auch das empfand ich als unterhaltsam. Zwischen diesen beiden Werken ist auf dem Album das „Grand Duo" für Violine und Klavier positioniert, mit 34 Minuten das mit Abstand längste Werk. An dieses Werk habe ich im Moment keine konkrete Erinnerung. Es ist einfach zu lange her, dass ich das angehört habe und vermutlich nur ein Mal. Ich meine aber, dass auch dieses Werk ganz unterhaltsam war. Müsste ich mir mal wieder anhören. Highlight dürfte für mich jedoch das Violinkonzert bleiben! Mit freundlichem Gruß Fabian |
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Agon
Hat sich gelöscht |
#24029 erstellt: 25. Sep 2020, 20:05 | |
Jetzt ist die dran: Jean Sibelius: Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 43 Göteborger Sinfoniker, Santtu-Matias Rouvali, Ltg. (Alpha, 6/2019, Konzerthalle, Göteborg, Schweden) Hype oder nicht? Ich würde sagen nein, denn dafür ist die Aufnahme zu gut. Rouvali und die Göteborger nehmen von Anfang an gefangen, spielen sehnig-gespannt, frisch, scharf und transparent und werden dem Werk vollauf gerecht. Der Orchesterklang erinnert an die besten Zeiten von Neeme Järvi, der Aufnahmeklang ist sogar besser. Auch wenn der Begriff nach Werbe-PR klingt: "Frischzellenkur" trifft es doch ganz gut, will heißen, hier wird keine Routine abgespult. Gruß, Philipp |
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Hörstoff
Inventar |
#24030 erstellt: 26. Sep 2020, 13:30 | |
Dagegen handelt es sich bei Rheinberger-Einspielungen von E. Power Biggs (Orgel) und The Columbia Symphony/Maurice Peress, Dutton 1973/2017 um Konzerteinspielungen mit der Orgel auf der einen und dem Sinfonieorchester auf der anderen Seite. Josef Rheinberger bzw. die Umsetzung durch Edward George Power Biggs und Peress' Columbia Symphony haben hierbei durchaus einiges zu bieten. Etwa orchestral (von mir) vorab noch nicht Gehörtes, vor allem aber einen interessanten Dialog zwischen dem Orchester und der Orgel, sozusagen zwei individuellen (gigantischen) Instrumenten. Im Abspann Erörterungen des Organisten zur Geschichte von Orgelkonzerten. https://en.wikipedia.org/wiki/E._Power_Biggs [Beitrag von Hörstoff am 26. Sep 2020, 13:40 bearbeitet] |
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Agon
Hat sich gelöscht |
#24031 erstellt: 26. Sep 2020, 15:11 | |
Hörstoff
Inventar |
#24032 erstellt: 26. Sep 2020, 18:09 | |
FabianJ
Inventar |
#24033 erstellt: 26. Sep 2020, 21:18 | |
Leoš Janáček (1854-1928) Auf verwachsenem Pfade (Po zarostlém chodníčku) JW 8/17 (Buch 1 und 2) Teodoro Anzellotti (Akkordeon) Aufnahme (Album): 28. - 29. Juli und 10. Dezember 2001, Villa Medici, Briosco, Lombardei, Italien Heute Nachmittag hörte ich mir die 1989er-Aufnahme mit Rudolf Firkušný an und soeben dieselbe Musik, bearbeitet für Akkordeon. Es ist faszinierend wie gut diese Klaviermusik auf dem anderen Instrument funktioniert. Ein paar Stücke, wie z. B. „Die Friedeker Mutter Gottes" und „Sie schwatzten wie die Schwalben" (1. Buch, Nr. 4 u. 5), klingen hier auf der „Quetschkommode" bald besser als auf dem Klavier. Eine interessante Hörerfahrung, auch wenn ich bei dieser Musik alles in allem das Klavier präferiere. Mit freundlichem Gruß Fabian |
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WolfgangZ
Inventar |
#24034 erstellt: 26. Sep 2020, 22:14 | |
Es ist ja auch ein Klavierzyklus. Da gibt es nichts zu deuten. Allerdings hat Janacek durchaus an das Harmonium gedacht, wobei ich die genaueren Zusammenhänge nachsehen müsste. Insofern würde ich so weit gehen, zu behaupten, dass es dieser Klavierzyklus ist, wenn es irgendein klassisches Werk gibt, bei dem eine solche Bearbeitung sinnvoll ist. Stefanie Schumacher hat auf ihrer CD außer Janacek nur moderne Originalkompositionen eingespielt. Anzellotti füllt noch ein wenig mit Janacek auf und bemüht sich nicht, die CD so voll wie möglich zu bekommen. Ich finde die beiden Aufnahmen, die es (mindestens) gibt, gleichermaßen gekonnt und originell. Das gilt vor allem für die wehmütige Atmosphäre, die so geschaffen wird. Denn der Klavierklang ist durch seine Vertrautheit gewissermaßen neutraler. Deine spezifischen Präferenzen, Fabian, kann ich bestens nachvollziehen. [Das Cover der anderen CD hätte ich gerne über jpc verlinkt - aber da tritt immer ein "Fehler" auf. Vielleicht tritt er morgen nicht mehr auf? ] Wolfgang [Beitrag von WolfgangZ am 26. Sep 2020, 22:28 bearbeitet] |
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Agon
Hat sich gelöscht |
#24035 erstellt: 28. Sep 2020, 10:21 | |
WolfgangZ
Inventar |
#24036 erstellt: 28. Sep 2020, 10:57 | |
Da mache ich mit, Meister Agon! Bei mir musizieren auf der nicht ganz taufrischen Regis-CD Yuri Bashmet und Swjatoslav Richter. Leider lässt sich die Scheibe über keine Partner-Firma mehr direkt verlinken respektive überhaupt erwerben. Noch länger wird man suchen müssen, will man keine 124 Euro dafür hinlegen. Wolfgang [Beitrag von WolfgangZ am 28. Sep 2020, 11:00 bearbeitet] |
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Agon
Hat sich gelöscht |
#24037 erstellt: 28. Sep 2020, 17:28 | |
Ein beeindruckendes Stück, oder? Ist Dir mal aufgefallen, wie Shostakovich im letzten Satz den Anfang der Mondscheinsonate von Beethoven zitiert und einbaut? Faszinierend! Gruß, Philipp |
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FabianJ
Inventar |
#24038 erstellt: 28. Sep 2020, 18:16 | |
Für mich zählt die Violasonate zu den eindrucksvollsten Werken Schostakowitschs und der Kammermusik des 20. Jahrhunderts. Ein Stück, welches zwar mehrere Hördurchgänge erforderte bis ich sie wirklich zu schätzen lernte, aber das lohnte sich. Von den mir bekannten Einspielungen hat ebenfalls die Baschmet-/Richter-Einspielung die Nase vorn. Beim Urwaldfluss gibt es die Aufnahme aber noch. Mit freundlichem Gruß Fabian [Beitrag von FabianJ am 28. Sep 2020, 18:18 bearbeitet] |
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Agon
Hat sich gelöscht |
#24039 erstellt: 28. Sep 2020, 18:37 | |
Ich weiß, daß die Bashmet/Richter-Aufnahme als der Klassiker schlechthin gilt, und ich habe sie auch. Ich habe mich mit diesem Stück jahrelang schwergetan und sie immer wieder zurückgestellt. Jetzt habe ich es mit eben dieser Aufnahme wieder versucht - und es hat funktioniert.Ich habe es einfach unbelastet gehört von dem historischen Ballast. Und ich bin mit Power/Crawford sehr zufrieden, wirklich. Vor allem auch mit dem Cover Gruß, Philipp |
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WolfgangZ
Inventar |
#24040 erstellt: 28. Sep 2020, 22:27 | |
Ich muss mich daran gewöhnen, dass man den Urwaldfluss sehr unterschiedlich aufrufen kann und dabei zu unterschiedlichen Resultaten kommt. Zu behaupten, es gebe eine Aufnahme nicht mehr oder zu erhöhten Preisen oder sonst was, kann sichtlich stets falsch sein ... Danke jedenfalls für Eure Antworten! Wolfgang |
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WolfgangZ
Inventar |
#24041 erstellt: 28. Sep 2020, 22:29 | |
Für die "Mondscheinsonate" höre ich gerne noch mal hinein! |
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arnaoutchot
Moderator |
#24042 erstellt: 29. Sep 2020, 06:31 | |
Am liebsten suche ich solche vergriffenen Aufnahmen bei Discogs. Hier scheint es auch ein Reissue von 2016 auf dem Label Alto zu geben, ein Anbieter aus Deutschland verlangt aktuell rd. €10 plus Porto. Das Cover der Reissue-CD lässt mich allerdings schon wieder schaudern, welcher Grafiker hat denn das so krude zusammengeschnipselt ... |
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Hüb'
Moderator |
#24043 erstellt: 29. Sep 2020, 07:08 | |
Ich kann mir nicht vorstellen, dass Alto einen Grafiker beschäftigt, der diesen Beruf auch erlernt hat. |
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WolfgangZ
Inventar |
#24044 erstellt: 29. Sep 2020, 09:38 | |
Das schreit geradezu nach unterlegtem Wortwechsel! Gib die Geige her, Mann! oder Das ist meine! Und es ist eine Bratsche! oder Hast Du wieder nicht geübt? oder Der kann das nicht, hört man doch. oder ... Wolfgang [Beitrag von WolfgangZ am 29. Sep 2020, 09:40 bearbeitet] |
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Hüb'
Moderator |
#24045 erstellt: 29. Sep 2020, 14:58 | |
Was macht der da??? (Richter) |
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Agon
Hat sich gelöscht |
#24046 erstellt: 29. Sep 2020, 16:46 | |
Nino Rota: Sinfonie Nr. 2 (1939-43) Sinfonie Nr. 3 (1956-57) Sinfonie Nr. 1 (1935-39) Orchestra Sinfonica di Milano Giuseppe Verdi, Giuseppe Grazioli, Ltg. (Decca, Juli-August 2014, Auditorium di Milano) Einfach nur tolle Werke, die Rota hier erschaffen hat. Sie sind sowohl unterhaltsam und anregend wie auch ungewöhnlich und nachdenklich. Grazioli und das OSMGV dürften wohl die aktuell besten Aufnahmen darstellen. Gruß, |
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Hörstoff
Inventar |
#24047 erstellt: 29. Sep 2020, 17:46 | |
Keine Empfehlung, und zwar deswegen: https://www.sueddeut...knabenchor-1.3644423 Tölzer Knabenchor mit Schmidt-Gaden 2011. Preiswert gebraucht erworben, weiß ich nun nach einer Recherche etwas mehr. Musik ist nun einmal nichts mehr wert, wenn Kinder dafür Gewalt erfahren mussten. |
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Agon
Hat sich gelöscht |
#24048 erstellt: 30. Sep 2020, 09:13 | |
Agon
Hat sich gelöscht |
#24049 erstellt: 30. Sep 2020, 11:23 | |
Hüb'
Moderator |
#24050 erstellt: 30. Sep 2020, 12:08 | |
Mal wieder Nische: Frederic d'Erlanger (1868-1943) Violinkonzert d-moll op.17 + Poeme D-Dur Frederic Cliffe (1857-1931) Violinkonzert d-moll Philippe Graffin, BBC National Orchestra of Wales, David Lloyd-Jones CD, Hyperion, DDD, 2010
Die Werke haben mich im Erstkontakt jetzt nicht so wahnsinnig angesprochen. Recht beliebige Spätromantik, teils etwas süßlich und salonhaft. Vielleicht war ich in der falschen Stimmung... Viele Grüße Frank [Beitrag von Hüb' am 30. Sep 2020, 12:08 bearbeitet] |
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Double-H
Ist häufiger hier |
#24051 erstellt: 30. Sep 2020, 12:50 | |
Hörstoff
Inventar |
#24052 erstellt: 30. Sep 2020, 17:10 | |
Wenn du deine zahme ausgewachsene Haustier-Riesenschlange regelmäßig frei herumkriechen lässt. Und eines Tages feststellst, dass etwas anders ist. Das Tier frisst seit Tagen nicht mehr - und fängt an, dich im Bett nervig anzuschubsen. Dann solltest du aufschrecken, denn nun fastet sie und vermisst dich als großen nächsten Happen... Was das mit der nächsten CD zu tun hat? Höre selbst hinein. Empfehlung übrigens. Wolfgang Dimetrik (Akkordeon), Anton Hubert (Viola), Titty Twister - Accordion meets Viola: Zeitgenössische Werke von Rihm/Denhoff/Stroppa/Rojko/Huber, Gramola 2011. |
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Agon
Hat sich gelöscht |
#24053 erstellt: 01. Okt 2020, 12:50 | |
Franz Liszt: Künstlerfestzug S 114 Tasso S 96 Dante-Sinfonie S 109* Damen des Opernchors Weimar* Knabenchor der Jenaer Philharmonie* Staatskapelle Weimar, Kirill Karabits, Ltg. (Audite, 2018/19, Neue Weimarhalle) Hier lebt noch der ausgezeichnete Orchestergeist aus DDR-Zeiten weiter. Dieses Orchester hat Liszt wahrhaft in den Knochen und in der Seele. Exzellent aufgenommen von Audite. |
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Hörstoff
Inventar |
#24054 erstellt: 01. Okt 2020, 18:18 | |
Janáček Trio (Violine, Cello, Piano), Alfred Schnittke: Chamber Music, Praga Digitals 2008. Eine Stimmungssache. Zum Tagesausklang finde ich das heute wunderbar. Empfehlung, gern in Nahfeld-Stereo: die schöne Präzision der Musik kommt dann sehr gut zur Geltung. Das Trio wirkt unaufgeregt souverän und ohne Effektheischung virtuos. |
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FabianJ
Inventar |
#24055 erstellt: 01. Okt 2020, 19:32 | |
Das Liszt-Album kenne ich nicht, aber das Richard Strauss-Album von Kirill Karabits aus Weimar sowie die Einspielung von Prokofjews „Kantate zum 20. Jahrestag der Oktoberrevolution" habe ich noch hier. Die sollte ich mir endlich mal anhören. Vielleicht am 3. Oktober. Gerade angehört: Sergei Rachmaninoff (1873-1943) Klavierkonzert Nr. 2 c-Moll op. 18 Jewgeni Sudbin (Klavier) - BBC Symphony Orchestra - Dirigent: Sakari Oramo Aufnahme: Februar 2017, BBC Maida Vale Studios, London Nicht ganz so spannend wie die Aufnahme von Swjatoslaw Richter und Stanislaw Wislocki, aber der Abstand ist nicht groß und tontechnisch ist die neuere Einspielung weit überlegen. Vom dritten Klavierkonzert bin ich ähnlich angetan, ein überaus gelungenes Album. Mit freundlichen Grüßen Fabian |
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Hörstoff
Inventar |
#24056 erstellt: 02. Okt 2020, 17:57 | |
And Also the Trees - um einmal einen Protaggonisten eines anderen Musikgenres zu zitieren. Die Assoziation kam mir angesichts des Natur-Covers. Vokalmusik in audiophiler 2L Surround-Tonqualität. Oslo Kammerkor / Håkon Daniel Nystedt, Orjan Matre: Veneliti, 2L 2019. [Beitrag von Hörstoff am 02. Okt 2020, 17:58 bearbeitet] |
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Agon
Hat sich gelöscht |
#24057 erstellt: 02. Okt 2020, 19:37 | |
Hörstoff
Inventar |
#24058 erstellt: 03. Okt 2020, 09:04 | |
Agon
Hat sich gelöscht |
#24059 erstellt: 03. Okt 2020, 12:03 | |
Hanns Eisler: Leipziger Sinfonie (1956-62/1998) - Rekonstruiert und vervollständigt von Tilo Medek (1940-2006) Trauerstücke aus Filmpartituren (1961-62) Nacht und Nebel (1955) - Original Motion Picture Score MDR-Sinfonieorchester Leipzig, Kammersinfonie Berlin, Jürgen Bruns, Ltg. (Capriccio, 2018/15, Leipzig/Berlin) Wer sich für die Orchestermusik der letzten Schaffensjahre Hanns Eislers (1898–1962) interessiert, bekommt es unweigerlich mit Filmmusik zu tun. Im Fall der Leipziger Sinfonie ließe sich präzisieren: Filmmusik, die der Komponist für den Konzertsaal einzurichten erst vor hatte, denn als Hanns Eisler am 6. September 1962 in Ost-Berlin starb, war die Arbeit an der 1959 vom Gewandhaus-Orchester in Auftrag gegebenen Sinfonie längst noch nicht abgeschlossen. Von dem unvollendeten Werk las damals auch der junge Komponist Tilo Medek (1940–2006), der sich kurz vor Eislers Tod noch als Meisterschüler bei diesem beworben hatte. Die hier erstmals auf CD publizierte Zusammenstellung von Trauerstücken aus Filmpartituren folgt einer Idee von Daniel Pozner, die von Jürgen Bruns und Tobias Faßhauer 2015 in die Tat umgesetzt wurde. Beide Filmpartituren (Aktion J und Esther) enthalten Material aus Eislers Musik zu dem 1947 / 1948 in Hollywood produzierten Film So well remembered. Bereits Ende 1955 hatte Hanns Eisler die Musik zu dem KZ-Dokumentarfilm Nuit et brouillard (Nacht und Nebel) geschrieben, für den der französische Regisseur Alain Resnais (1922–2014) Filmmaterial aus den Archiven der Alliierten und aus den zuvor von den Nazis okkupierten Ländern auswerten konnte. Nach mehreren erfolgreichen Konzertaufführungen (mit und ohne Film) in jüngster Vergangenheit liegt diese historische Filmmusik nun endlich auch in einer erstklassigen Einspielung auf Tonträger vor. Rezensionen »... exzellente Aufnahme mit der Kammersymphonie Berlin ...« (rbb Kultur, 5 / 5 Sterne) »Eine durch strukturierte Wildheit beeindruckende Entdeckung.« (crescendo, 6 / 2019) »... eine Partitur von großer emotionaler Tiefe und Durchschlagskraft. [Leipziger Sinfonie] Noch eindringlicher sind vielleicht die kurzen, meist elegischen Stücke, die Eisler 1955 zu dem KZ-Dokumentationsfilm ›Nuit et brouillard‹ komponiert hat.« (Fono Forum, Dezember 2019) |
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FabianJ
Inventar |
#24060 erstellt: 03. Okt 2020, 14:06 | |
Rued Langgaard (1893-1952) Sinfonie Nr. 6 „Det Himmelrivende" (Das Himmelsreißende, 1919-20; rev. 1928-30) Wiener Philharmoniker - Dirigent: Sakari Oramo Aufnahme: 14. - 16. April 2018, Wiener Konzerthaus Beeindruckend! Carl Nielsen war seinerzeit offensichtlich nicht der einzige herausragende Sinfoniker aus dem kleinen, sympathischen Land im Norden. Die Wiener Philharmoniker unter Sakari Oramo bleiben der Musik, soweit ich das überhaupt beurteilen kann, nichts schuldig. Wie ich dem Booklet entnahm, muss Rued Langgaard ein „komischer Kauz" gewesen zu sein, aber manchmal sind es ja gerade diese Menschen, die die interessanteste Musik schreiben. Janáček oder Gesualdo gehörten ja auch in diese Kategorie. Zuvor kannte ich von diesem Komponisten nur die für die damalige Zeit sehr originelle „Sphärenmusik". Da lohnen sich sicher weitere Erkundungen. Ach ja, tontechnisch lässt man hier auch nichts anbrennen. Mit freundlichem Gruß Fabian |
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Hörstoff
Inventar |
#24061 erstellt: 04. Okt 2020, 07:21 | |
Nach der Sphärenmusik in die Sinfonien hineinzuhören, ist, finde ich, lohnenswert. Beigefügte Gesamteinspielung 2009 aus Dänemark kann ich sehr empfehlen (und hatte auch dazu berichtet). Dausgaard ist mit Bezug auf Langgaard eine erste Adresse. |
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Hörstoff
Inventar |
#24062 erstellt: 04. Okt 2020, 08:11 | |
WolfgangZ
Inventar |
#24063 erstellt: 04. Okt 2020, 09:30 | |
Hallo, Andreas! Hallo, miteinander! Die Langgaard-Box ist sehr hübsch, wie ich meine. Der Komponist war wohl ein Eigenbrödler und bisweilen auch Exzentriker. Die Erste ist ja eine spätromantische Naturschilderung von großer Emphase. Die Fünfte erinnert mich ein wenig an Carl Nielsen. Und wenn Du Seltsames hören willst, empfehle ich Dir die Sechsminuten-Sinfonien 11 und 12. Die eine hat Züge eines aufgedonnerten Satie, die andere klingt zerrissen und formlos. Gesteigert wird das Ganze auf der letzten CD von dem kurzen Chor-Stück "Res Absurda". Ja, so klingt absurde Musik. Der Komponist befand sich in jener Zeit in einer kurzen Schaffenskrise, da er sich öffentlich völlig verkannt fühlte. In einer der anderen Sinfonien heißt ein Binnentitel "Ein Komponist explodiert". Kennst Du schon die Sphärenmusik? Hier zeigt sich Langgaard besonders experimentell. Eine faszinierende Nummer. Kein Meister der ersten Reihe, aber meist sehr interessante und hörenswerte Musik. Die große Spätromantiker-Geste dürfte dabei überwiegen. Wolfgang EDIT: Wie ich gerade nachlese, erzähle ich Dir ja nichts Neues! [Beitrag von WolfgangZ am 04. Okt 2020, 10:00 bearbeitet] |
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Agon
Hat sich gelöscht |
#24064 erstellt: 04. Okt 2020, 11:16 | |
Hörstoff
Inventar |
#24065 erstellt: 04. Okt 2020, 15:36 | |
Kammermusikalisch begleitete Vokalmusik der frühen Barockphase beziehungsweise der Römischen Schule (Carissimi). Sehr schön hörbar in normalen Wohnzimmern, die Atmosphäre ist gut nachvollziehbar. Harmony of Voices/Fredrik Malmberg, soavi accenti: Castello/Monteverdi/Carissimi, Proprius 2006. Review [Beitrag von Hörstoff am 04. Okt 2020, 17:09 bearbeitet] |
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Agon
Hat sich gelöscht |
#24066 erstellt: 04. Okt 2020, 17:26 | |
M. Weinberg: Streichquartett Nr. 7 C-Dur op. 59 (1957) Klavierquintett f-moll op. 18 (1944)* Silesian Quartet Piotr Salajczyk, Klavier* (CD Accord, 2016, Katowice) Weinberg hat es mir momentan schon sehr angetan. Nachdem ich um die Streichquartette lange Zeit einen Bogen gemacht habe, wage ich mich nun an sie heran. Und es scheint sich sehr zu lohnen. Das Silesian Quartet ist da offensichtlich in seinem Element. |
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Hörstoff
Inventar |
#24067 erstellt: 05. Okt 2020, 14:14 | |
Im Stereo-Nahfeld unübertrefflich schön. Brilliant. Eine Dame, bei der sich vermuten ließ, dass sie mit ihrem hohen C Gläser zerspringen ließe - wenn dies denn möglich wäre. Grandioser Klang, bei dem ich nicht nach dem DR frage (auch nicht nach einem leichten Grundrauschen), falls dies aber wen interessiert, werde ich ihn ermitteln. Renée Fleming, Orchestra of the Age of Enlightenment/Harry Bicket, Georg Friedrich Händel: Arien, Decca 2004. Review [Beitrag von Hörstoff am 05. Okt 2020, 14:36 bearbeitet] |
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Agon
Hat sich gelöscht |
#24068 erstellt: 06. Okt 2020, 21:18 | |
M. Weinberg: Streichquartette Nr. 11, 12, 13 Silesian Quartet (CD Accord, 2018, Katowice) Diese Aufnahmen sind einfach überragend. Ich werde den ganzen Zyklus sammeln. Auch die Klangtechnik ist so gut, wie man es sich bei Streichquartettaufnahmen nur wünschen kann. Hier steht der Ausdruck, die Expressivität, die Musikalität, das Herz im Vordergrund. Hier wird nicht irgendetwas "demonstriert", wie eine tolle Technik, Virtuosität etc.pp. Das nervt mich an jüngeren Formationen oft. Diese grauenhafte Selbstdarstellerei und das "sich verkaufen". Hier gibt es das nicht. Man sehe sich auch die geschmackvolle und dezente Gestaltung der CD an. Hier geht es darum, die Musik von Weinberg bestmöglich zu präsentieren. Die Musiker dienen. So soll es sein. |
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Agon
Hat sich gelöscht |
#24069 erstellt: 07. Okt 2020, 11:48 | |
Hörstoff
Inventar |
#24070 erstellt: 07. Okt 2020, 17:05 | |
Das ist schön. Der Komponist auch. Bei mir gerade neuere Einspielungen von 2L. Sehr interessant. [Beitrag von Hörstoff am 07. Okt 2020, 17:06 bearbeitet] |
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Agon
Hat sich gelöscht |
#24071 erstellt: 07. Okt 2020, 19:53 | |
WolfgangZ
Inventar |
#24072 erstellt: 07. Okt 2020, 22:37 | |
FabianJ
Inventar |
#24073 erstellt: 08. Okt 2020, 04:22 | |
Weinberg schätze ich ebenfalls sehr. Es ist schön, dass es in den letzten Jahren immer mehr Aufnahmen seiner Werke gibt. Kennen und schätzen gelernt hatte ich ihn damals mit dem Concertino für Cello und Orchester von derselben Truppe wie bei der von Wolfgang hier eingestellten CD. Über die Streichquartette mit dem Silesian Quartet schrieb hier auch Frank schon äußerst positiv. Ich habe davon allerdings schon den Zyklus mit dem Quatuor Danel. Dann wiederum, der Klavierquintett fehlt mir noch. Die entsprechende Einspielung mit dem Silesian Quartet wäre interessant... Mit freundlichem Gruß Fabian |
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Agon
Hat sich gelöscht |
#24074 erstellt: 08. Okt 2020, 10:45 | |
Das Cellokonzert op. 43 war das Stück, daß mich zu Weinberg geführt und überzeugt hat. Es ist wirklich unverwechselbar, besonders der erste Satz mit seiner beschwörenden Intensität. Ich habe die Danel-Aufnahmen der Streichquartette nicht. Deshalb konzentriere ich mich auf das Silesian Quartet. Ich kann deshalb auch keine Vergleiche anstellen. Gruß, Philipp |
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Hüb'
Moderator |
#24075 erstellt: 08. Okt 2020, 11:31 | |
Nach meinen bisherigen Hörerfahrungen sind beide GA sehr gut. Angesichts der Qualitäten der Werke sind IMHO aber auch zwei Gesamtschauen in der Sammlung kein Fehler. |
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Hörstoff
Inventar |
#24076 erstellt: 08. Okt 2020, 18:57 | |
Hervorragend sogar. Allerdings ist diese Einschätzung ein wenig werksabhängig. Herausragend finde ich diverse Einspielungen von Carlos Kleiber als Dirigenten. Diese 5. und 7. Sinfonie Ludwig van Beethovens mit den Wiener Philharmonikern zählen zum Besten, was ich bislang gehört habe. ... sogar "nur" in Stereo. |
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