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Was hört Ihr gerade jetzt? (Klassik !!!)

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arnaoutchot
Moderator
#26134 erstellt: 30. Sep 2021, 08:35

Hörstoff (Beitrag #26133) schrieb:
Die Musik von Karen Tanaka (Komponistin) und Signe Bakke (Pianistin) ist ein Klang- und Surroundfest sondergleichen: wahrlich "a glittering world of sound"


Darauf bin ich angesprungen, japanische Musik in audiophiler Klangqualität sind bekanntlich Triggerpunkte für mich. Leider finde ich bei jpc nur eine RBCD, die veröffentlicht wurde Ich habe es mal lossless gestreamt, klanglich natürlich gut, aber inhaltlich schon sehr viel Arpeggios und belangloses Geklimper. Da finde ich George Winstons pianistische Landschaftsbeschreibungen auf Windham Hill aus den 1980ern (zB hier) noch gehaltvoller (und da war schon viel Leerlauf), und klanglich müssen sich die alten Windham-Hill-Aufnahmen auch nicht verstecken. Schade, hätte interessant sein können.

Ich hatte gestern einen Surround-Knaller, wenn man so will: Berlioz - Requiem - Maurice Abravanel / Utah SO & Chorale, Classic Records HDAD Quadro 24/96 1972/2005. Die alte Vanguard-Quadro-Aufnahme wurde von Classic Records aufgearbeitet. Das war - angesichts der Vielzahl an agierenden Personen - eine Massenveranstaltung und demnach ist auch der Quad Mix eher grob zu nennen. Aber wenn in den Dies Irae eine geballte Tuba-Mirum-Wand aus den Rears erschallt, dann ist das wohl das am nähestkommende an Posaunen des Jüngsten Gerichts, an das eine Tonaufzeichnung kommen kann ! Ich bin fast vom Stuhl gefallen. Inhaltlich ist es natürlich Ami-Berlioz, es wird mit dickem Pinsel aufgetragen, aber das passt mE zu diesem überdimensionalen Requiem nicht schlecht.

R-11469705-1616055533-7470.jpeg
https://www.discogs....c-C/release/11469705


[Beitrag von arnaoutchot am 30. Sep 2021, 08:38 bearbeitet]
Hörstoff
Inventar
#26135 erstellt: 30. Sep 2021, 20:43

arnaoutchot (Beitrag #26134) schrieb:
klanglich natürlich gut, aber inhaltlich schon sehr viel Arpeggios und belangloses Geklimper.

Du hast einen durchaus manchmal schlechten Geschmack.

Und du hast es nicht als Surroundfassung gehört. Tja, wenn du irgendwo nur eine CD findest...
Hörstoff
Inventar
#26136 erstellt: 30. Sep 2021, 21:10
Hier jetzt auch ein Requiem, allerdings ist das nur Zufall.

Der religiöse Impetus dieses Werks sagt mir in diesem Fall nicht so sehr zu und selbst die Surroundfassung wirkt zunächst etwas gewöhnlich, auch wenn sie immer noch sehr gut und nicht nur gut ist. Morten Lindberg war hier nur als Grafikdesigner mit dabei, was offensichtlich ein Fehler sein kann. Manchmal blitzt das 2L-Niveau dann doch auf, wenn etwa Hilde Haraldsen Sveen (Sopran) in Recordare sich aus der orchestralen Surroundumhüllung löst und vorne umwerfend prägnant ertönt. Klanglich gibt es, etwa für Stereo nichts auszusetzen. Insbesondere die Interaktionen der Solisten sind räumlich wunderbar gestaffelt.

Das Thema ist natürlich auch ein ernstes und trauriges. Interessante Beimischung für eine Klassiksammlung, für Surroundfans trotz leichter Kritikpunkte ein Muss.

Kristiansand Symfonieorkester/Det Norske Solistkor,
Sigurd Islandsmoen: Requiem,
2L 2006.


amazon.de
Review
arnaoutchot
Moderator
#26137 erstellt: 01. Okt 2021, 09:04

Hörstoff (Beitrag #26135) schrieb:
Du hast einen durchaus manchmal schlechten Geschmack


Es ist ein Beleg für den Zustand dieses Threads hier, wenn mir wegen sanfter Kritik an esoterischem Geklimper hier schon schlechter Geschmack unterstellt wird. Und klar, wenn ich die SACD gehört hätte, hätte sich der Inhalt der Musik natürlich dramatisch verbessert

Ich glaube, ich verschone Euch hier erst mal wieder mit meinem schlechten Geschmack.
op111
Moderator
#26138 erstellt: 01. Okt 2021, 11:51
Hallo Andreas,


Hörstoff (Beitrag #26136) schrieb:
Der religiöse Impetus dieses Werks sagt mir in diesem Fall nicht so sehr zu

welchen Impetus soll ein religiöses Werk haben wenn nicht einen religiösen?
Und einen solchen haben ja auch Requien von Atheisten wie Brahms und Verdi.


Franz
Hüb'
Moderator
#26139 erstellt: 01. Okt 2021, 13:05
jpc.de
Felix Draeseke (1835-1913)
Streichquartette Nr.1 & 2 (op.27 & op.35)

CPO, DDD, 2017

Bei mir einmal mehr Spätromantik und Gekratze auf insgesamt 16-Seiten... CPO hat mittlerweile sämtliche Draeseke-Streichquartette mit dem Constanze-Q. auf 2 CDs veröffentlicht und lässt damit einem eigenständigen, versierten Komponisten, dem man allenfalls einen Mangel an Innovation ankreiden mag, Gerechtigkeit widerfahren. Sicher für jeden ein Gewinn, der diese Art von Musik mag und der nicht immer wieder die "üblichen Verdächtigen" hören möchte. Meines Wissens gibt es - als GA - nur eine Alternativaufnahme mit dem Hölderlin String Quartet.
Die Presse schrieb:

Musik & Theater 07/2020: »Sowohl das erste Quartett aus dem Jahr 1880 als auch das zweite von 1886 gestalten die Musikerinnen meisterhaft - mit wunderbarer Tongebung, herrlich aufeinander abgestimmtem Spiel sowie einer hohen Phrasierungs- und Modulationskunst.​« FonoForum 06/2020: »Faszinierende Quartettmusik«

klassik-heute.​de 12/2019: »Das mit dieser Aufnahme debütierende Constanze-Quartett löst die anspruchsvolle Aufgabe formidabel.​ Phrasierungen und Klangvaleurs sind auf das Feinste abgestimmt, der Satz ist jederzeit durchhörbar, ohne dass der Gesamtklang jemals auseinanderfiele.​ Die wegen der raffinierten Modulationen keinesfalls einfache Intonation ist perfekt.​ Aufnahmetechnisch wüsste ich nichts zu beanstanden.​ Der Booklet-Text von Norbert Florian Schuck verdient wegen seiner ausführlichen, wohlrecherchierten biographischen Angaben und den klugen Werkanalysen einen Extra-Stern.​ Bravo cpo für diese Ersteinspielung!
Fazit: Ein Muss für alle Kammermusikfreunde und Spätromantikgenießer.​ Professionelle Quartette, die sich an Dvorák, Fauré, Debussy und Ravel sattgespielt haben, sollten überlegen, ob sie eines der Werke nicht ebenfalls in ihr Repertoire aufnehmen.​ Eindeutige Empfehlung.​«
»Großartige Aufführungen zu Unrecht vernachlässigter Musik, die es wert sind, klar und sicher zu sein, mit dem Vertrauen in den Wert der Musik, um sie natürlich atmen zu lassen.​ Die Musik ist eloquent - und so sind auch die Aufführungen dieser jungen Musiker.​« (musicweb.​com)

Viele Grüße
Frank
op111
Moderator
#26140 erstellt: 01. Okt 2021, 17:59
Hallo zusammen.
Mal wieder ein richtig dicker Brocken, der es verdient, hervorgehoben zu werden:
Reinhold Gliere (1875-1956)
Symphonie Nr.3 "Ilya Murometz" op. 42 (1911)
BBC Philharmonic Orchestra,
Edward Downes
Chandos, DDD, 1991 (78 min)
jpc.de
Eine umfangreiche Programmsymphonie in 4 Teilen über den legendären Volkshelden und Ritter der Tafelrunde aus Kiev.
Hier in der ungekürzten Fassung.
Ähnlichkeiten zu Werken von Rimsky-Korsakoff, Chausson, Franck sind ohrenfällig.


L.​ Brandt in Audio 9/92:
" Die Klassik-CD des Monats.​ .​.​pralle Streicher-Wolken um melancholische Melodien und schmeicheln- de Harmonien, ergreifende Choral-Sequenzen, brausende Blech-Orgien.​ Ilya Murometz setzten Audio 9/1992: "Klassik-CD des Monats.​ Pralle Streicher-Wolken um melancholische Melodien und schmeichelnde Harmonien, ergreifende Choral-Sequenzen, brausende Blech-Orgien.​ Ilya Murometz (die 3.​ Sinfonie) setzten Downes und die BBC Philharmonic so packend, dynamisch und opulent, mit soviel Lust an Saus und Braus in Szene, daß im Hörraum auch klassikferne Tester bewundernd nach dem Cover schielten.​"


arnaoutchot
Moderator
#26141 erstellt: 01. Okt 2021, 18:14
Hier J. S. Bach zur Beruhigung meiner Nerven ... Cafe Zimmermann - The Imaginary Music Book of J S Bach - alpha 2021. Bevor ich den Text des Labels mühsam in eigene dürre Worten fasse, kopiere ich ihn. Sehr schöne Musik !


Seit der Gründung des Ensembles im Jahr 1999 stand das Œuvre Bachs stets im Mittelpunkt des Wirkens von Café Zimmermann, ja sie war sogar ausschlaggebend für die internationale Reputation des Ensembles. Die neue Einspielung präsentiert die Musik des Thomaskantors aus einem anderen Blickwinkel, nämlich dem der Notenbücher, in denen die Musiker Stücke und Sätze notierten, die ihnen besonders gefielen. Die Aufnahme versammelt Werke, die Bach in den späten 1740er Jahren komponierte und deren Charakter man als intim bezeichnen kann. Aber auch Kompositionen seines avantgardistischen Sohnes Carl Phillip Emanuel und Mozart-Bearbeitungen Bachscher Fugen finden sich in diesem imaginären Notenbüchlein.


jpc.de
Hörstoff
Inventar
#26142 erstellt: 01. Okt 2021, 18:49

op111 (Beitrag #26138) schrieb:
welchen Impetus soll ein religiöses Werk haben wenn nicht einen religiösen?

Nun, ich kenne auch einzelne andere Requien. Das von Mozart zum Beispiel, in der von Robert D. Levin ergänzten Fassung hat m. E. einen tollen "Drive" und sehr schöne dynamische Spannungsbögen. Da fühle ich mich nicht wie in einer Kirche.
Letztlich ist das natürlich Geschmackssache.


Kaddel64 (Beitrag #10111) schrieb:
jpc.de

Bach / arr. Schumann 1852: Johannes-Passion

mit einigen klanglichen Überraschungen: Klavier als Continuo; zwei zusätzliche Trompeten im Mittelteil der Alt-Arie "Es ist vollbracht", die aus dem dramatischen Kontext zwar schlüssig aber zu Bachs Zeit undenkbar gewesen wären; ein Quartett aus Klarinetten und Fagotten zur Unterstützung der Streicher in Chören und manchen Arien; Tenorarien von der Sopranistin gesungen und einiges mehr. Etliche Arien fallen einer Kürzung zum Opfer, die Schumann zwar nicht befürwortete, die er aber aus Mangel an qualifizierten Musikern oder geeigneten Instrumenten (Gambe, Oboe da caccia) notgedrungen umsetzen musste. Selbst ein modernes Englischhorn, das der damalige Leipziger Thomaskantor Moritz Hauptmann Robert Schumann als Ersatz für die historische Oboe da caccia empfahl, war in Düsseldorf nicht aufzutreiben. Der Bassist weigerte sich, die Arie "Eilt, ihr angefochtnen Seelen" zu singen, weil er sie in der Kürze der Zeit und aufgrund ihrer gesangstechnischen Schwierigkeiten nicht vorbereiten konnte. Man erkennt: Bachs Passion war Mitte des 19. Jahrhunderts absolutes Neuland.


In meinen Ohren hört sich diese Johannes-Passion sehr aufgeräumt an. Ideal, um sich die Leidensgeschichte Jesu verstehend anzuhören, denn die (deutschsprachigen) Gesangssoli sind sehr prägnant-verständlich. Der Sound ist keine Referenz, aber der Klang ist fehlerfrei und die Räumlichkeit sehr gut. Eine musikalisch interessante und angenehme Interpretation. Ein weiterer cpo-Happen, den Interessierte für einen guten Kurs einsammeln sollten.

Nur meine Meinung.

Review


[Beitrag von Hörstoff am 01. Okt 2021, 20:03 bearbeitet]
Agon
Hat sich gelöscht
#26143 erstellt: 02. Okt 2021, 10:36
Johannes Brahms:

Klavierquartett Nr. 1 g-moll op. 25

Victor Aller, Klavier

Hollywood String Quartet


(Testament, 5/1956, Studio A, Capitol Tower, Hollywood)

amazon.de

Wunderbare Aufnahme, kammermusikalisch intim, elegisch, flüssig, wehmütig. Das waren schon goldene Zeiten in Hollywood, gerade auch musikalisch.


[Beitrag von Agon am 02. Okt 2021, 10:37 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#26144 erstellt: 03. Okt 2021, 12:51
Weiter in meiner Erforschung des Wagner-Kosmos: Tannhäuser - Wolfgang Sawallisch / O der Bayreuther Festspiele / W Windgassen / E Waechter / F Crass etc - Philips 3CD 1962/1992. Es scheint mir, dass 1962 ein gutes Jahr in Bayreuth war. Nicht nur entstand der viel gelobte Mitschnitt von Parsifal mit Knappertsbusch (siehe weiter oben), auch Sawallischs Tannhäuser ist aus dem gleichen Jahr. Klanglich sind die Stereo-Aufnahmen direkt und gut, und klangtechnisch gefallen mir die Aufnahmen mit Bühnengeräuschen besser als geschniegelte Studioproduktionen. Die Stimmen scheinen mir sehr gut besetzt zu sein.

Auch hier freue ich mich über Meinungen, auch zu alternativen Aufnahmen.

IMG_2840D
Klassik_Fan
Stammgast
#26145 erstellt: 03. Okt 2021, 15:33
Hallo zusammen,

nicht heute sondern gestern schon gehört

Robert Schumann: Fantasy in C-Dur, op. 73
Maurice Ravel : Gaspard de la Nuit

Aber keine CD, sondern live im Kammerkonzertsaal im Beethovenhaus.
Meisterhaft dargeboten von dem Jungen Pianisten Amadeus Wiesensee.

Er debütierte mit 12 Jahren, zwei Jahre später wird er Jungstudent am Mozarteum Salzburg.
Die Liste seiner Lehrer liest sich wie das Who is Who der Klaviermusic, Sir András Schiff, Maria Joao Pires, Richard Goode, Dimitri Bashkirov, Leon Fleisher und auch Alfred Brendel waren unter anderem seine Lehrer. Nach einer Aufführung des H-Dur-Klaviertrios von Johannes Brahms attestierten ihm die Kritiker ein "Weltklasseniveau“

Gestern interpretierter er Schumanns Fantasy äußerst gefühlvoll, so dass man das Sehnen Schumanns nach Clara Wieck förmlich spüren konnte.
Die fast schon dämonenhafte Musik von Ravels Gaspard de la Nuit interpretierte er in einer Intensität, die die Zuschauer begeiterten. Lang anhaltener Applaus für diesen Ausnahmeküntler, von dem man in der Zukunft noch viel hören wird.

Noch gibt es keine Diskographie von ihm, aber ich bin überzeugt, dass seine zukünftigen Aufnahmen sicher Eingang in viele Sammlungen finden werden

Mit begeisterten Grüßen

Harry


[Beitrag von Klassik_Fan am 03. Okt 2021, 15:35 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#26146 erstellt: 03. Okt 2021, 16:02
Klingt ja interessant, Amadeus Wiesensee ... da haben sich die Eltern scheinbar schon bei der Geburt etwas gedacht. Weiss man, warum der gar nicht mehr so junge Mann (*1993) nicht aufnimmt oder aufgenommen wird ? Und das Konzert war dann aber nicht sehr lang, ich komme bei den beiden Werken nicht mal auf eine Stunde Spielzeit ...
Pilotcutter
Administrator
#26147 erstellt: 03. Okt 2021, 20:00
Ist ja thematisch eigentlich nicht alles gerade passend für den christlichen Sonntag aber ich habe heute einmal die vorzügliche russische Programmmusik aufgelegt.

IMG_20211003_192247

Mussorgsky - Eine Nacht auf kahlem Berge
Tschaikowsky - Slawischer Marsch
Strawinsky - Feuervogel
Londoner Symphonie-Orchester
Leopold Stokowski
1968 DECCA Phase 4


Alles wirklich kurzweilige und sehr dynamische Stücke russischer Bühnenmusik. Dazu die exzellente Aufnahmetechnik und - qualität der DECCA (20 Kanal) Phase 4 Aufnahmen und Schallplatten.

Gruß. Olaf
Hüb'
Moderator
#26148 erstellt: 03. Okt 2021, 20:07
Sonntagsrumms mit Stoki…
Ist der Feuervogel komplett? Oder ist das eine Suite?
Pilotcutter
Administrator
#26149 erstellt: 03. Okt 2021, 20:32
Nun, ein Treffen mit dem Satan und seinen Hexen auf dem 'kahlen Berge' bei Kiew oder der womögliche Beginn der Balkankrise durch den serbisch-osmanischen Krieg, dargestellt in dem Slawischen Marsch, sind nun wahrlich keine Sonntagsthemen, aber der Feuervogel ist die Ballettsuite von 1919
boxentroll
Ist häufiger hier
#26150 erstellt: 03. Okt 2021, 20:41
Feuervogel hab ich heute auch gehört.

Da

Im Staatstheater Darmstadt mit der ganzen Familie.
War echt toll, mal wieder live Musik zu hören, daher trau ich mich mit slightly off topic.

Agon
Hat sich gelöscht
#26151 erstellt: 04. Okt 2021, 00:19
Richard Strauss:

Hornkonzert Nr. 1 Es-Dur op. 11

Robert Langbein, Horn

Staatskapelle Dresden,

Christian Thielemann, Ltg.

(Profil, 23.11.2014, live, Semperoper, Dresden)

jpc.de

Top.
Agon
Hat sich gelöscht
#26152 erstellt: 04. Okt 2021, 11:58
Und weiter mit der o.g. exzellenten Doppel-CD:

Richard Strauss:

Metamorphosen op. 142 - Studie für 23 Solostreicher

Staatskapelle Dresden,

Christian Thielemann, Ltg.

(Profil, 15.05.2014, live, Semperoper, Dresden)

Hier stellt sich einmal nicht schon nach kurzer Zeit das Gefühl ein "Oh Gott, wann hört das endlich auf?", sondern man hört gebannt einer packenden, klar strukturierten und völlig unsentimentalen Lesart zu. Da ist sie wieder, die unübertroffene Richard Strauss-Kompetenz der Staatskapelle Dresden. Well done!
Hüb'
Moderator
#26153 erstellt: 04. Okt 2021, 14:25
jpc.de
Franz Schubert (1797-1828)
Sämtliche Werke für Violine & Klavier
Sonatinen für Violine & Klavier D. 385 & 408; Sonate für Violine & Klavier D. 574; Rondo für Violine & Klavier D. 895; Fantasia für Violine & Klavier D. 934; Fantasia für Piano Duett D. 940

Julia Fischer (Violine & Klavier), Martin Helmchen (Klavier)
Pentatone, DDD, 2009

Ich bin mit dieser Musik bisher kaum vertraut und Fischer/Helmchen spielen sehr schön. Alles greift harmonisch ineinander. Es ist die Musik an sich, mit der ich mich etwas schwer tue (Tagesform?). Streckenweise - nicht durchgängig - ist mir das doch zu betulich, zu undramatisch, als das mein Geschmack nach einem häufigeren Hören verlangte.

Viele Grüße
Frank


[Beitrag von Hüb' am 04. Okt 2021, 14:27 bearbeitet]
Hörstoff
Inventar
#26154 erstellt: 04. Okt 2021, 23:22
Tagesform, genauer: vielleicht deine Tagesform?

Vergiss nicht, auch die andere CD zu degustieren. Und lasse dich am besten nicht vom braven Coverfoto beeinflussen: ich meine sie brillieren schon.
Agon
Hat sich gelöscht
#26155 erstellt: 05. Okt 2021, 11:17
Robert Schumann:

Sinfonien Nr. 3 und 4

San Francisco Symphony Orchestra,

Michael Tilson Thomas, Ltg.

(sfsmedia, 2016, live)

jpc.de

Ziemlich gut, aber nicht überragend.
Die Tempi sind zu langsam; MTT hält sich zu sehr an "schönen Stellen" auf.
Aber als "schlecht" kann man die Aufnahmen auch nicht bezeichnen.
Es ist eben eine von vielen Einspielungen.

Hüb'
Moderator
#26156 erstellt: 05. Okt 2021, 11:59

Hörstoff (Beitrag #26154) schrieb:
Tagesform, genauer: vielleicht deine Tagesform?


Hüb' (Beitrag #26153) schrieb:
Es ist die Musik an sich, mit der ich mich etwas schwer tue (Tagesform?).

Es verwundert ja manchmal, dass man - trotz vermeintlich eindeutiger Formulierung - dennoch missverstanden werden kann...
Wenn "ich mich" schreibe und dies in Zusammenhang mit der "Tagesform" tue, dann ist (natürlich) MEINE Tagesform gemeint - schwerlich die der Interpreten. Letzteres wäre bei einer Studioproduktion auch recht "arm", IMHO.


[Beitrag von Hüb' am 05. Okt 2021, 11:59 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#26157 erstellt: 05. Okt 2021, 12:30
jpc.de
Franz Schubert (1797-1828)
Sonate für Violine & Klavier D.574
+ Rondo D. 895; Fantasie D. 934

Isabelle Faust, Alexander Melnikov
harmonia mundi, DDD, 2005

Ja, das ist für mein Empfinden verglichen mit Fischer/ Helmchen die bessere Herangehensweise. Prägnanter und kontrastreicher wird erfahrbarer, dass da mehr in den Werken steckt, als bloß "schön zu sein". Das mutigere Spiel seitens Faust/ Melnikov wird belohnt und macht deutlich mehr aus den Stücken, als das zu brave Duo Fischer/ Helmchen. Das Zusammenspiel der Beiden und welche emotionale Kraft daraus erwächst, ist sowieso eigentlich immer eine Wucht. Man höre nur ihren Beethoven oder wie sie gemeinsam mit Queyras Dvorak spielen...

Viele Grüße
Frank


[Beitrag von Hüb' am 05. Okt 2021, 12:38 bearbeitet]
Agon
Hat sich gelöscht
#26158 erstellt: 05. Okt 2021, 18:01
Franz Liszt:

Orpheus - Sinfonische Dichtung Nr. 4*

Robert Schumann:

Sinfonie Nr. 4 d-moll op. 120

Staatskapelle Dresden,

Giuseppe Sinopoli, Ltg.

(Profil, 1998*, 1993, live)

jpc.de

Das ist eine der allerbesten Aufnahmen der Vierten, die ich je gehört habe.
Sehr existentialistisch, die Staatskapelle gibt alles für Sinopoli und Schumann.
Der Liveklang ist hervorragend, störungsfrei und präsent.
klutzkopp
Inventar
#26159 erstellt: 05. Okt 2021, 19:33
Hier Bruckner # 3 mit Jünter W./NDRSO (live 1992)

amazon.de

„So und nicht anders!“
WolfgangZ
Inventar
#26160 erstellt: 05. Okt 2021, 19:54
Die Violinsonat(in)en von Schubert sind in erster Linie klassizistische Spielmusik, welche auch Laien bewältigen können. Ich habe es einst mit einem auf der Geige - im Vergleich mit mir am Klavier - durchaus besser bewanderten Freund getan und das Ergebnis hat uns recht gut gefallen.

Insofern ist das vielleicht tatsächlich nicht so ganz die spannende Musik zum Hören und ich kann Frank auch folgen.

Selbst kenne ich die folgenden Einspielungen:

amazon.de

Wolfgang
Hörstoff
Inventar
#26161 erstellt: 05. Okt 2021, 20:15
@Wolfgang: der Bildlink ist ein Irrlicht, aber Gidon Kremer ist sicherlich auch für Schubert eine Empfehlung, oder?

Bei mir erklingt gerade teilweise reflexive, gefühlvoll interpretierte und sehr schön prononcierte Musik des Rachmaninow Trios Moskau, und zwar Schostakowitschs Klaviertrios 1 und 2, Tuodor 2006. Der Klang ist nach meiner Wahrnehmung sehr gut.

Die Interpretation lässt einen spürbar anders aufgelegten Schostakowitsch erkennen, als er sich in den Sinfonien realisiert hat. Die landschaftlichen Kompositionen haben durchaus sowohl einen romantischen wie auch einen experimentellen Touch. Aber auch seine charakteristische, eigene Stilbildung findet sich m. E. wieder.

Mir gefällt die vitale, vielseitige Interpretation der Klaviertrios also - aber das ist natürlich subjektiv und lässt sich auch anders sehen. Diesem Review etwa folge ich damit natürlich nicht. Und die Zweifel an dem künstlerischen Niveau zerstreuen sich bei mir nicht nur während des Hörvergnügens, sondern auch durch die nachfolgend verlinkte Recherche - m. E. Belege für ein außergewöhnliches Niveau (die Besetzung entspricht der Einspielung).
Empfehlung.

amazon.de


[Beitrag von Hörstoff am 05. Okt 2021, 20:21 bearbeitet]
Hörstoff
Inventar
#26162 erstellt: 05. Okt 2021, 21:44
Zum Tagesabschluss festliche Werke von Vivaldi, I Virtuosi delle Muse/Stefano Molardi, Divox 2005.
Gelungen, schöne stürmische bis feinsinnige Klangbögen, virtuose, bestens abgestimmte Einlagen und ein ebenfalls sehr guter Klang.

Und er war wirklich Pfarrer, der Antonio Vivaldi. Natürlich zu einer anderen Zeit - und Kunst setzte bei ihm ganz offensichtlich beste kreative Energien frei. Zur Freude der Hörenden.

Empfehlung.

amazon.de

Review
WolfgangZ
Inventar
#26163 erstellt: 06. Okt 2021, 01:02

Hörstoff (Beitrag #26161) schrieb:
@Wolfgang: der Bildlink ist ein Irrlicht, aber Gidon Kremer ist sicherlich auch für Schubert eine Empfehlung, oder?


Ich weiß nicht recht, warum der Bildlink in die Irre führt, denn während der Verlinkung konnte ich die üblichen Daten durchaus erkennen.

Die Aufnahmen finde ich völlig in Ordnung.

Wolfgang
Hörstoff
Inventar
#26164 erstellt: 06. Okt 2021, 17:51
Na dann...

Weiter geht's mit erstklassigen Arias for Farinelli von Vivica Genaux (Mezzosopran) mit der Akademie für Alte Musik Berlin/René Jacobs, harmonia mundi 2002/2003: Porpora, Broschi, Giacomeli, Galuppi, Hasse.

Ich verstehe nicht, warum jemand so etwas gebraucht für einen Apfel und ein Ei heraushaut - vielleicht Auflösung einer Sammlung?
Bei mir hat diese Einspielung einen Stammplatz im Regal sicher.

amazon.de
Agon
Hat sich gelöscht
#26165 erstellt: 06. Okt 2021, 19:37
Sehr bedauerlich, dass es diese hochklassige Einspielung derzeit nur in dieser doofen Billigausgabe gibt:

Gustav Holst:

The Planets op. 32

Ambrosian Singers,

London Symphony Orchestra,

André Previn, Ltg.

(Warner, 1974)

jpc.de

Aber wenigstens gibt es sie. Previn und das LSO sind hier mal wieder in einer Klasse für sich. Previn verleugnet nicht die filmmusikalischen Elemente der Partitur. Er geht mit grösster Sensibilität und Atmosphäre zu Werk. Allerdings kommt auch die rohe Drastik nicht zu kurz. Ein ewiger Klassiker.
arnaoutchot
Moderator
#26166 erstellt: 06. Okt 2021, 19:40
Hier hatte ich ja schon meine stille Zuneigung zu Víkingur Ólafsson kundgetan, den isländischen Shooting Star der Piano-Klassik-Szene. Nicht verwunderlich, das sich nun bei seiner neuesten Aufnahme Mozart & Contemporaries reingehört habe. Sehr schön ! Man merkt, dass Olafsson hier seine Lieblingsstücke ausgesucht hat, und er bringt sie ohne Manierisimen oder Modernismen tief empfunden dar. Gefällt mir !

jpc.de
Klassik_Fan
Stammgast
#26167 erstellt: 07. Okt 2021, 19:38
Hallo zusammen,

bei mir läuft zum wiederholten Male das Violinkonzert von Dvorak. Sehr schöne Musik,das viel zu selten zu hören ist, vielleicht weil es kein so eingängiges Adagio hat wie zum Beispiel Bruch's Violinkonzert. Trotzdem sehr schöne Musik, und wieder einmal eine hervorragende Leistung von Isabel Faust, von der ich nun schon einige Einspielungen habe.


amazon.de

Aber fast noch schöner ist das tolle Trio op. 65. Dieses ist eine wirkliche Bereicherung und eine wundervolle Ergänzung dieser sehr empfehlenswerten CD.

Viele Grüße

Harry


[Beitrag von Klassik_Fan am 07. Okt 2021, 19:41 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#26168 erstellt: 08. Okt 2021, 09:02
jpc.de
Arthur Honegger (1892-1955)
Symphonien Nr.2 & 3
+ Rugby, Pacific 231

Radio-Sinfonieorchester Stuttgart, Stéphane Denève
CD, SWR Classic, DDD, 2014

Stéphane Denève ist bisher vor allem mit französischem Repertoire in Erscheinung getreten. Seine Aufnahmen der Orchesterwerke Roussels' für Naxos ist klasse und es gibt Einspielungen der Orchesterwerke Ravels' (ebenfalls Hänssler) sowie von Debussy (auf Chandos und ebenfalls - wie die Roussel-Aufnahmen - mit dem Royal Scottish National Orchestra). Die Werke auf der vorliegenden CD werden kraftvoll und gleichzeitig feinsinnig ausformuliert. Ich finde die Interpretationen sehr einnehmend und sie präsentieren dem Hörer (mir) die impressionistisch-moderne Kompositionsmischung auf perfekte Art und Weise. Verglichen mit seinem Zeitgenossen Darius Milhaud erscheinen mir die Honneger-Sinfonien abwechslungs- und ideenreicher. Sehr willkommen auch, da es nicht gar so viele Einspielungen dieser Sinfonien gibt. Gestützt wird die Deutung von einem nachgerade audiophilen, weiträumigen und dynamischen Klangbild mit mächtig Druck in den tiefen Lagen. Ach ja, die Scheibe kostet zur Zeit lächerliche 3,99 EUR (jpc). Ganz dicke Kaufempfehlung.

Viele Grüße
Frank
Agon
Hat sich gelöscht
#26169 erstellt: 08. Okt 2021, 16:10
J. S. Bach:

Violinkonzerte BWV 1041 - 1043

Bernardini & Daniel, Violinen

Dunedin Consort,

John Butt, Ltg.

(Linn, 11/2014)

jpc.de
WolfgangZ
Inventar
#26170 erstellt: 08. Okt 2021, 20:22
@ Frank:

Die Honegger-Scheibe ist in Lauerstellung bei mir. Ich gebe Dir auch dahingehend Recht, dass die Sinfonien von Milhaud mit vielleicht zwei Ausnahmen wenig Markanz aufweisen - nicht nur im Vergleich, sondern überhaupt. Das sagt ein Milhaud-Fan - mittlerweile auch von den Streichquartetten, die ich mir zusammengekauft (und - geklaut ) habe und die erst in der letzten Schaffensperiode gewisse stilistische Austauschbarkeiten zeigen.

Von den Honegger-Sinfonien besitze ich als Gesamteinspielung nur die folgende, die sicher nicht schlecht ist:

Bei der zweiten Sinfonie habe ich vor dreißig, vierzig Jahren nur auf den Schluss gewartet - da bin ich natürlich reifer geworden. 3 mit 5 sind aber gänzlich eigenständige musikalische Individuen von großem Reiz - und für die zweite gilt das natürlich auch mittlerweile. Die erste habe ich nicht im Ohr - ließe sich ändern wieder mal.

amazon.de

Wolfgang
Hörstoff
Inventar
#26171 erstellt: 08. Okt 2021, 21:20
Ich bin immer wieder erstaunt ob verlinkter Einzel-CDs zum Preis von 20 € oder mehr... ich würde mir so etwas nicht kaufen, selbst einzelne MCH-SACDs wären mir zu dem Kurs zu teuer, es sei denn das sind ausgesuchte Sammlerstücke.

Hier läuft ein vorzüglicher Mendelssohn von Elisabeth Leonskaja (Piano) mit der Camerata Salzburg/Ilan Volkov, nämlich die Klavierkonzerte 1 & 2, MDG 2006. Ein virtuos-feinsinniges Klavierspiel der Leonskaja wird durch ein sensibles Orchester inszeniert und begleitet. Empfehlung für spezielle Momente.

amazon.de
Hörstoff
Inventar
#26172 erstellt: 09. Okt 2021, 13:38
Heute halte ich es mal mit Moritz Eggert: "Spielt Musik von heute, Leute. 50% Altes, 50% Neues, das wäre eine gute Balance."

In diesem Sinne, sehr gerne auch in Stereo, Kammermusik von Jindřich Feld, vorzüglich vorgetragen vom Prager City, Smetana und Pražák Quartet.

Tschechische neue Musik vom Feinsten. Spannungsgeladene Melodiebögen, die die Luft zum flirren bringen.
Empfehlung!

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[Beitrag von Hörstoff am 09. Okt 2021, 13:39 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#26173 erstellt: 09. Okt 2021, 14:00
@Wolfgang:
Ja, Dutoit ist bestimmt eine gute Wahl. Es gibt ja noch eine tschechische GA unter Baudo. Die wird irgendwo auf LP im Keller vor sich hinstauben.

Bezüglich Milhaud will ich es ebenfalls gerne noch einmal versuchen. Seine Streichquartette habe ich sogar 2x: einmal auf einem französischen Label auf LP und dann die vergriffene GA für Naive auf CD.
Aber meinen bisherigen Höreindrücken nach sind sowohl die Sinfonien, als auch die SQ für mich irgendwie eine „recht gleichförmige Masse“, aus der kein Werk so Recht heraustritt, wo insgesamt kaum was haften bleibt.

Es engagiert sich scheinbar auch niemand für ihn. Nicht einmal Naxos wagt sich an neue Aufnahmezyklen. Bei den SQ ist zZ keine einzige GA greifbar. Die Sinfonien gibt es immerhin auf CPO.



[Beitrag von Hüb' am 09. Okt 2021, 14:04 bearbeitet]
Hörstoff
Inventar
#26174 erstellt: 09. Okt 2021, 17:25
Nicht so gut wie die o. g. Einspielung der Kammermusik von Jindřich Feld gefällt mir Joachim Brügge von den Salzburger Kammersoloisten/Lavard Skou-Larsen, MDG 2014. Etwas zu seicht, harmlos, Zitate bekannter Melodien zu platt.

Kann aber trotzdem nett zu hören sein, denn als Disclaimer gilt wie immer: das ist auch geschmacks- und stimmungsabhängig.
Das Orchester beherrscht sein Metier m. E. schon.

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Hüb'
Moderator
#26175 erstellt: 10. Okt 2021, 14:24
jpc.de
Darius Milhaud (1892-1974)
Symphonien Nr. 1 & 4

Radio-Sinfonieorchester Basel, Alun Francis
CPO, DDD, 95/97

Sich nur an Vorurteile und Erinnerungen zu klammern, bringt einen ja nur bedingt weiter und mein letztes Hören von Werken Milhauds' liegt schon (zu) lange zurück. Die erste Sinfonie trägt bereits die Opus-Zahl 210 und vermutlich ist Milhaud lange mit dem Werk schwanger gegangen, hatte vieles davon schon im Kopf, zumindest hinsichtlich der grunddsätzlichen Anlagen, als er sich ans Komponieren machte. Die Sinfonie entstand nämlich nach Beginn des 2. Weltkriegs und wirkt stellenweise fröhlich-optimistisch, mit umfassendem Einsatz von Bläsern und Schlagwerk. Allerdings gibt es immer mal wieder auch dunklere, schleppendere Momente. Doch, hat mir gefallen.
Die gekoppelte Vierte beginnt dann mit martialischem Schlagwerk, einem verspielten Flötensolo und einem irgendwie stampfendem Gestus. Der 2. Satz klingt kontemplativ-modern, düstere Bass-Töne wechseln sich mit hellen Bläserstimmen ab. Ja, da muss ich doch noch einmal weiter hören, was er in seinen anderen Sinfonien so trieb.
Hinsichtlich der Interpretation fehlt mir natürlich jedweder Vergleich. Sie wirkt auf mich engagiert und gelungen. Tontechnisch ist das Klangbild warm und weiträumig, ein wenig diffus. Abgehört mit meinem Stax L700II erliegt man der Illusion, man höre mit Lautsprechern.

Viele Grüße
Frank


[Beitrag von Hüb' am 11. Okt 2021, 07:41 bearbeitet]
Hörstoff
Inventar
#26176 erstellt: 10. Okt 2021, 15:06
Hallo Frank,

sehr interessant was du da schreibst. Zu meinem Schrecken muss ich gestehen, dass dieser Komponist in meiner Sammlung - als Einspielung einer gesamten CD - bislang noch gar nicht vertreten ist. Einspielungen von Milhaud befinden sich nun auch auf meiner Erinnerungsliste, mal sehen was sich von ihm entdecken lässt.

Jetzt läuft bei mir das Retrospect Trio mit Matthew Halls (Cembalo/Orgel): Ten Sonatas In Four Parts von Henry Purcell, Linn 2008.
Barocke Festivitäten in audiophilem Gewand, - nicht nur - mit Cembalo (optional mit Orgel), das A auf 415 Hz recht tief gestimmt, mir gefällt's.

Review
Ciho
Ist häufiger hier
#26177 erstellt: 10. Okt 2021, 15:09
Ich höre zur Zeit sehr gerne Yiruma! Finde ihn top und vor allem an Wochenenden perfekt zum Kaffe =)
Hüb'
Moderator
#26178 erstellt: 10. Okt 2021, 15:14
81PxmJWq8tL._SS500_
Johannes Brahms (1833-1897)
Violinsoante Nr. 1 op. 78

Max Rostal, Maria Bergmann
SWR Music, ADD, Mono, 1958

IMHO eines der schönsten Werke der gesamten Literatur, dargeboten in einer Art und Weise, da muss man schon tot sein muss, um nicht berührt zu werden (wobei selbst DAS als Entschuldigung kaum reicht... ). Rostal & Bergmann spielen sich, scheiß auf den Mono-Klang, direkt ins Rückenmark, minutenlange Dauergänsehaut und Genusserektion sämtlicher Nackenhaare inklusive... Brahms so schön, dass es wehtut...

Hin und weg.

Viele Grüße
Frank


[Beitrag von Hüb' am 10. Okt 2021, 15:16 bearbeitet]
Hörstoff
Inventar
#26179 erstellt: 10. Okt 2021, 19:04
HIer gerade eine weitere, wieder nach meinem Geschmack herausragende kammermusikalische Trioeinspielung: das Swiss Piano Trio spielt Tschaikowskis Piano Trio in a-Moll, audite 2011.

Ein Meilenstein der kammermusikalischen Triokunst.

Ach ja: was sagt die Kritik? Nichts, jedenfalls nichts auf Anhieb. Auch gut.

amazon.de
Hüb'
Moderator
#26180 erstellt: 11. Okt 2021, 08:28
jpc.de
Cesar Franck (1822-1890)
Symphonie d-moll

Chicago Symphony Orchestra, Pierre Monteux
RCA, ADD, 1961

Ich bleibe in Frankreich, nun aber mit Mainstream und diesem Repertoireklassiker in einer Aufnahme, die seit Jahren einen diskographischen Fixpunkt bildet. Ich konnte es auf die Schnelle nicht googeln, aber war es die einzige, auf Tonträger dokumentierte Zusammenarbeit zwischen Monteux und dem CSO? Matthias Kornemann schrieb in Rondo dazu:

Ein staunenerregendes Kennenlernen ermöglicht die Interpretation des damals sechsundachtzigjährigen Pierre Monteux mit dem Chikagoer Sinfonieorchester. Monteux war vierzehn, als die Sinfonie Francks zur Welt kam, und er war bald selbst ein Teil der französischen Musikgeschichte, der den postumen Aufstieg Francks und seine Folgen erlebte, ja mitgestaltete. 1961 hielt er Rückschau und hinterließ eine wilde, mitreißende Fassung der Sinfonie. Die orgelhaften Blech-Choräle, oft schmetternd-banal ausgewalzt, bringt Monteux mit den fabelhaften Bläsern aus Chikago so knatternd-trocken, so schneidend wie niemand sonst. Da ersteht der dämonische, gehetzte Franck seiner Tondichtung "Der wilde Jäger". Mit seiner der Auflösung zustrebenden Chromatik ist er ein Bote aufkommender Moderne, die den Dämmer der Spätromantik zerreißt.

Viele Grüße
Frank


[Beitrag von Hüb' am 11. Okt 2021, 08:29 bearbeitet]
WolfgangZ
Inventar
#26181 erstellt: 11. Okt 2021, 12:44
Nur kurz bezüglich der Sinfonien von Darius Milhaud: Für mich zeigen die Nummern drei und vier mit Abstand die markanteste Individualität.

Wolfgang
Agon
Hat sich gelöscht
#26182 erstellt: 11. Okt 2021, 17:59
Ja, ich denke, dass die Franck-Sinfonie wohl die einzige Aufnahme von Monteux mit dem CSO ist. Leider, denn das Ergebnis ist ja wirklich in jeder Hinsicht aussergewöhnlich.
Vielleicht gibt es ja noch irgendwo Konzertmitschnitte.

Aus Boston und San Francisco gibt es ja zahlreiche Studioaufnahmen bei RCA.

Hörstoff
Inventar
#26183 erstellt: 11. Okt 2021, 19:52
Gegenüber dem CSO eher bodenständig, aber nicht altbacken, sondern schön gestaffelt sind die
Classica Francese von
Anette Maiburg, Alexandra Cravero, Emmanuel Ceysson, Karina Buschinger, Wen Xiao Zheng, Guido Schiefen und Mathias Haus, die
Debussy, Jean Cras und Jolivet spielen.
MDG 2013.


Hier passt die gelegentliche dezente, die Musikentfaltung förderliche Zurückhaltung wieder m. E. hervorragend.

amazon.de
Agon
Hat sich gelöscht
#26184 erstellt: 12. Okt 2021, 11:48
Zum Glück habe ich die mittlerweile sehr wertvolle und vergriffene Pierre Monteux-RCA-Box:

amazon.de

Ach, jetzt ist sie schon gar nicht mehr erhältlich. Tja, Pech gehabt.

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