"Tapedeck-Reparatur" Thread

Dann bleibt nur Riemen keine Spannung mehr oder Motor kaputt. Ist dann so wie bei meinem Onkyomotor. Er lief zwar, aber keine Kraft mehr. Durch Überholung des Motors war der Fehler weg. Bei mir blieb auch die Kopfbrücke auf halben Weg stehen.

Ich kann zeitlich erst ab Samstagabend wieder an den Decks weitermachen.

Baldy-017 (Beitrag #16613) schrieb:

Manuell am Schwungrad drehen funktioniert das alles, nur elektrisch nicht.

Hier handelt es sich um ein Standard-Alps-Laufwerk.

Ergänzend zu Andy: "Dann bleibt nur Riemen keine Spannung mehr oder Motor kaputt"

möchte ich noch hinzufügen:

-Prüfe, ob alle Zähne der Zahnräder vorhanden sind, so wie auf dem Bild unten.

-Prüfe ob der Anker des Zugmagnets frei und sauber läuft. Eventuell mit einem Tröpfchen Öl gangbar machen.



Edit: Wenn es von Hand läuft, müssten die Zahnräder eigentlich in Ordnung sein.

Baldy-017 (Beitrag #16608) schrieb:

Weiß zufällig jemand, ob der Antriebsmotor nach dem Einschalten des Decks ständig läuft oder nur bei Play und bei Stop sofort abschaltet?

Hi Baldy,

bei den Alps Laufwerken läuft der Motor erst bei Druck auf Play und schaltet bei Stop wieder aus.

Das Verhalten ist also normal.

Ja die Zähne sind in Ordnung, also die im Laufwerk meine ich.
Motor schließe ich aus, der läuft auch sofern Spannung anliegt. Riemen ist neu und hat genügend Spannung, da rutscht nichts durch. Aber der Anker ist wohl das Problem, schon geölt, aber der kommt trotzdem nicht raus. Das meinnte ich mit Schraubendreher nachhelfen. Hab auch schon überlegt, ob die Rückholfeder ausgeleiert ist und zuwenig Power hat. Normalerweise zieht die Feder den Anker raus bei Stop, aber irgendwie hakt es da. Schau ich mir morgen nochmal an. Gute N8

Ja, das sehe ich nach Deiner Beschreibung dann auch so. Der Fehler wird im Anker, Spule, Feder oder dem Arm zu suchen sein.

@ Andy und digitalo: Eure 777 Battle ist sehr interessant. Wo Ihr immer nur diese geilen Decks herbekommt... Alle Achtung

Da der Riemensatz für das 777 ES II auf sich warten lässt, habe ich mal mit der Revision des japanischen 333 ESJ angefangen. Ich weiß nicht wann das Gerät nach Deutschland gekommen ist. Aber es wurde mal sehr schlecht behandelt, was am Zustand unter der Verkleidung sichtbar wird.

Die Bodenschrauben sehen schon schrecklich aus.


Hier sieht man es noch deutlicher. Es muss mal sehr hoher Luftfeuchtigkeit ausgesetzt gewesen sein.


Der Widerstand liegt am Kühlkörper an. Bestimmt so nicht gewollt.

Nicht gut zu erkennen, aber die Farbe des Widerstandes ist durch die Hitze schon leicht bröselig geworden.



Ich glaube, hier hat sich jemand die Mühe gemacht und die Fischdosen ausgetauscht.

Also der innere Zustand ist mehr als schlecht. Das Chassis muss neu lackiert werden, Platinen waren sehr verstaubt und schon gereinigt. Ausgasende Elkos habe ich bisher keine gefunden. Ich werde aber die im Netzteil und einige auf der Motorregelplatine austauschen. Damit sollte es an Elkos alles sein. Sonst gibt es dann nur noch die LW Wartung.

Achgottach, was hat DER denn damit gemacht? Mit 'ne Schrotflinte drauf geschossen? Ist das Rost oder Schimmel? Wir kann man so mit Hifi-Zeugs umgehen?

Das Metall blüht auf und rostet dann. Schimmel ist das nicht. Das betrifft nur die beiden Seitenteile, Frontträger und Bodenplatte. Die Rückwand ist ja lackiert.

@Manfred,

mein 777 ES II kam direkt übern Teich.

Cool, Andy, von so weit habe ich noch nie ein Deck bezogen. Ist aber auch sehr selten zu bekommen.

Wenn das 333 durch Feuchtigkeit den Kantenrost bekommen hat, ist das eventuell auch der Grund für die Korrosion am Tonkopf. Eventuell Bandabrieb in Verbindung mit Wasser und Metall, was da sein Unwesen getrieben hat. Da wirst Du fein polieren müssen...

Ich warte noch auf meine Riemen für das 770Es vom Kumpel...

@Manfred,

ich habe für das 333 ESJ auch einen Riemensatz bekommen. Der ist von Tetrismeister. Der Servoriemen ist meiner Meinung nach zu dünn. Seine Maße sind 24mm im Durchmesser und 1,2mm dicke. Habe jetzt einen gefunden mit gleichem Durchmesser aber 1,5 mm Dicke. Den werde ich noch bestellen und einsetzen. Der kleine Riemen muss ja sehr viel Kraft übertragen und das sollte mit dickeren Riemen sicherer und haltbarer sein.

@Andy: Bei Thakker hat der kleine Riemen ebenfalls 1,2 mm Dicke.

Könntest Du mir bitte mal sagen, wie Breit der Capstanriemen (Flachriemen) im Original ist?

Bei Kumpels 770ES ist ein Flachriemen mit 5 mm Breite verbaut, der allerdings sehr schlaff ist, wobei mein Kumpel das Deck vor einigen Jahren gebraucht gekauft hat. Es könnte also sein, das der Riemen schon mal getauscht wurde und nicht dem Original entspricht.

Hier die Thakker Größen für das TCM-200 mit DD Antrieb am Beispiel des Sony TC-K 770 ES Riemen-Sets:

Flachriemen / D: 69,0 x 3,0 x 0,6 / Umfang: 217 mm
Kantriemen / D: 20,5 x 1,2 x 1,2 / Umfang: 64 mm

Falls jemand Service Manual und Bedienungsanweisung für das Sony TC-K730ES sucht.
Hab ich gerade im Biete-Bereich eingestellt.

Service Manual TC-K730ES

@Manfred,

das Originalmaß der Gummis weiß ich natürlich auch nicht mehr, da ich vermutlich noch kein TCM 200 im Originalzustand hatte. Die ich bekommen habe haben die Maße:
Kantriemen: D 24mm x 1,2 x 1,2 mm
Flachriemen: D 69,5mm x 4,0 x 0,5 mm

Du siehst also, jeder Hersteller hat andere Maße. Ich halte es beim Flachriemen immer so, dass die Breite nicht unter 4,0mm und Dicke nicht unter 0,5 mm sein sollte. Beim Kantriemen habe ich den stärkeren mit 1,5mm bestellt, da mir die 1,2mm viel zu dünne sind. Blöd ist nur, dass manche hersteller keine Maße angeben.

Heute kam wenigstens schon mal das neue Idlergummi für das 777 ES II

Danke, Andy, für die Maße. Beim 750 ES habe ich auch 4 mm Breite drin, beim 770 sind es 3 mm. Hmmm, eigentlich müssten die Riemen gleich sein.

Egal, mein 770 und 750 laufen perfekt. Der Gleichlauf ist auf einem gemeinsamen Niveau, von da her, alles gut.

Was mir noch keiner 100 % beantworten konnte, ist, warum sich manche Riemen zu Schmiere verwandeln und andere z.B. Alps LW, "ewig" halten.

Hallöchen,
Also konnte den Fehler beheben, es war der Anker im Magnet. Der kam zwar aus dem Haken der Playposition raus, aber blieb dort auf halbem Weg hängen und ist dann gegen den Widerstand gelaufen, wie an der Schleifspur in der Vaseline zu erkennen ist. Der Anker muss super leicht laufen, sonst schafft das die Rückholfeder nicht, den Hebel mit dem Stift wieder auf die Aussenbahn zu bringen. Gruß Baldy

Sehr gut, Baldy, das freut mich.

Zeigt wieder einmal, dass das Standard Alps Laufwerk recht gut zu beherrschen ist!

Dein Harman Kardon hat sogar Dolb-S. Ist eher selten das Deck. Wenn Du magst, kannst Du uns noch ein Bild in "Action" zeigen

Will mal nicht so sein, ist ja bald Weihnachten.

Ach, sieh an! Da hat HK doch noch ein Deck mit außenliegender Bias- und Rec-Cal-Einstellungsmöglichkeit hinbekommen. Die meisten Decks hatten das nämlich nicht, trotz hohem Preis. Aber das lag wohl an den Lizenbedingungen für Dolby S, da war das nämlich vorgeschrieben.

Ich sag mal so, wo viel drin ist, sollte ja auch an der Front was geboten werden. Aber Fehler in der Elektronik wöllte ich da nicht unbedingt suchen. Schon gar nicht rechts im Erdgeschoss.

Andy, wenn Du magst, können wir gerne wieder weitermachen.

L.G.

@digitalo,

ja wäre gut, wenn denn schon mal meine Riemen da wären. Wir könnten uns aber derweil mit den Platinen beschäftigen. Die mit den Chinchanschlüssen, wäre mein erster Kandidat. Meine auf der Platine müssen nachgelötet werden. Was meinst du dazu?

Gestern hatte ich noch am 333 ESJ weiter gemacht und das LW zerlegt. Ich weiß nicht warum und zu welchen Zweck, aber zwischen den Servomotoren und Platine sind immer sehr viel Ölrückstände.



Dann habe ich noch Blasenbildung auf den Schwungmassen gefunden. Hatte ich bei Sony LW noch nie.



Ein Problem mit der rechten Schwungmasse gibt es auch. Erst nahm ich an, dass es sich um Abriebrückstände handelt. Nach Reinigung mit ISO musste ich leider feststellen, dass es sich um Korrosion handelt. Wie macht man das weg ohne es unrund zu machen???

Ich glaube, das ist etwas für eine Drehbank.

zum 777 ES II,
bisher ist nur das Idlergummi angekommen. Riemensatz leider noch nicht. Also mal vorsorglich andere Aufgaben erledigt.


Die Lötstellen der Chinchbuchsen sahen zwar ganz gut aus, Aber eine war gerissen. Deshalb mal alle nachgelötet. Also Gerät mal auf die Trafoseite gestellt und Bodenplatte ab. Dann kommt man sehr gut ran. Ausbau der Platine wäre in diesem Fall viel zu aufwändig gewesen.

Dann noch diese Sauerei gefunden.

Da hat wohl jemand sehr übertrieben und kräftig Tunerspray angewand.

@Baldy: Vielen Dank für die Bilder. Bei dem Deck ist wirklich was geboten! Schönes Teil!

@Andy: Solche Schwungmassen kenne ich von Sony auch nicht!

Wenn es mit Breff nicht weggeht, würde ich mit der Nagel-Feile polieren. Dazu kannst Du ein Stück von der Feile mit dem Cutter weg schnibbeln und dann mit den Fingern schön rund polieren.

vectra_1 (Beitrag #16639) schrieb:

Da hat wohl jemand sehr übertrieben und kräftig Tunerspray angewand.

Tunerspray macht i.d.R. nicht so eine Sauerei. Das ist wohl ein anderes Mittelchen gewesen...

@gst,

Drehbank? Klar habe ich doch im Keller

Manfred_K. (Beitrag #16629) schrieb:

Was mir noch keiner 100 % beantworten konnte, ist, warum sich manche Riemen zu Schmiere verwandeln und andere z.B. Alps LW, "ewig" halten.

Es gibt auch welche, die steinhart werden u. zerbröseln.

Zwei pickelige Schwungscheiben habe ich in die Bohrmaschine gespannt und mit der Drahtbürste bearbeitet. Ist superglatt geworden. Das abgetragene Material dürfte weniger sein als das einer von mehreren Ausgleichsbohrungen.

Andy, wenn das mit Deinen Riemen nix wird, kaufe ich hier in Hb für Dich und schicke es zu.
Schick mir mal die Maße Deiner Idler. Ich hbe hier neue noch eingepackte. Bin aber nicht mehr sicher, für welches Deck. Ich schaue mir die Lötstellen an. Hoffentlich machen wir da kein neues Fass auf.

@digitalo,

ok Idler messe ich aus. Nein wird kein neues Fass aufgemacht. Dieses Gerät ist viel besser aufgebaut als das normale 777. Das LW bekommen wir auch hin, da bin ich sicher.

Beim Bearbeiten der Schwungmassen bei Dual Capstan muss man aufpassen, das sich durch den Materialabtrag die Drehzahlverhältnisse nicht verändern.

Sonst stimmt das Zugverhältnis zwischen den beiden Capstanwellen nicht mehr. Also ich würde da nur vorsichtig polieren und so wenig Material wie möglich abtragen.

Auf keinen Fall würde sich per Drahtbürste der Durchmesser ändern. Wie gesagt, es wird nur das aufgeworfene Material geglättet. Evtl. könnte man sogar mit Feinschleifpapier noch nacharbeiten.

Hier mal zwei abgerissene Gewinde von Potigehäusen per Acetonschweißen wieder angefügt. Diese Technik war ein super Tip von hier

Digitalo, ich hätte da eher bei einer Drehbank Sorge, zumal die Lauffläche bei dem Hauptschwungrad nicht glatt parallel ist, sondern ballig geformt ist. Eine feine Drahtbürste behält die ursprüngliche Form. Ebenso die feinen Polierflächen dieser Feilen vom DM wenn man mit dem Cutter diese ablöst und mit den Fingern bearbeitet.

Meine Azetongeschweißten Kenwood Klappen halten ebenfalls bis heute. Klasse wenn das bei Dir ebenfalls funktioniert hat

@Manfred / digitalo,

nun ja, ich werde da sehr vorsichtig mit feinstem Schleifpapier rangehen. Ich werde nur die Buckel abtragen, es kann ja so nicht bleiben. Mich wundert, das das Deck nicht hörbar geleiert hat.

Wenn die Buckel klein genug sind, werden die von der Schwungmasse "geschluckt". Was die Balligkeit anbetrifft, was denkst du, mit welchem Werkzeug die Schwungmassen hergestellt wurden?

@gast,

ich denke mal die sind gegossen und dann abgedreht worden. Dann haben sie das Lager eingepresst und die Achse dazu. Zuletzt noch die Feinbohrungen, damit sie auch rund laufen.

Die Arbeiten am 770er sind fertig gestellt.



Der Tonkopf war etwas dejustiert (da hatte schon mal jemand gefummelt), aber nun läuft alles perfekt.







Auch diese Rollen von fixyouraudio laufen perfekt! Egal welche Kassettentypen ich lade, das Laufwerk läuft präziese.

Hebt man nun die linke Rolle vom Capstan ab, bleibt der Azimut praktisch konstant. Das war vorher nicht so. Das Band wurde sichtbar abgelenkt, wenn der linke Arm abgehoben wurde, der Azimut lief aus dem Ruder...

Prima Manfred, nach all den Fehlern nun wieder tolles Deck.

Heute weiter beim LW 777 ES II,
Aufgabe den Kassettenauswurf demontieren. Bei meinem LW muss er ab, da die Drehgelenke verharzt sind.



Als erstes entferne ich Liftbremse. Sprengring runter und das Teil abnehmen. Die Stange kann drann bleiben.


An der rechten Seite wird die lange Feder abgenommen und die beiden Schrauben vom Winkel.


An der linken Seite sind die beiden Federn abzunehmen.


Bei den Drehgelenken sitzt nicht nur der Sprengring, sondern jeweils beidseitig eine kleine Scheibe. Vergisst man eine davon später wieder rein zumachen, klappert das ganze Fach und klemmt.


Dann werden auch die Gegedruckfedern für die Kassette enfernt. Sind nur mit einer Schraube von vorn angebracht.



Um den linken Haltewinkel abzubekommen, müssen an der Rückseite zwei Schrauben und die kleine feder gelöst werden. Danach ist der gesamte Lift vom LW getrennt und abzunehmen. Bei dieser ganzen Arbeit sollte man Fotos machen und das SM parat haben.


Danach habe ich noch die Andruckrollenarme entfernt. Links ging leicht und rechts trotz einweichen sehr schwer. Ging aber ohne Beschädigungen dann mit Zange ab.
Fortsetzung folgt.

@digitalo,

Mein Idler hat folgende Maße:
Durchmesser: 13,7mm
Stärke: 2,6mm
Höhe: 2,2mm
ist der selbe wie beim 777.

Von meinem Kopfhörer ist das obere Membrankabel vom goldenen Kontakt abgegangen. Kann man das wieder anlöten? Eine Lötstation und Feinlötspitze wäre vorhanden.


Andy,
ich messe das morgen aus u. mache dann weiter.

Die feine Litze ist daran wohl geschweißt oder gepresst worden, weil an dem Metall wohl kein Lötzinn hält.
Auch die Litze ist mit Isolationslack versehen, der erst noch entfernt werden muss.
Nun musst du dir etwas ausdenken....

Moin,
Lackdraht ist heutzutage meist loetbar, das bedeutet, dass man ihn einfach auf der Loetspitze in einem Zinntropfen verzinnen kann.
Bei sehr duennen Draehten wie hier muss man allerdings damit rechnen, dass das Kupfer des Drahtes sich in dem Zinn aufloest, besonders bei (einfachen) Bleifreiloten.

Wenn hier geschweisst/gepresst wurde, liegt es in erster Linie daran, dass das in der Fertigung einfacher ist und kein zusaetzliches Materiel benoetigt. ausserdem besteht weniger die Gefahr, dass man den Federdraht "ausglueht".

73
Peter

Ich rufe bei Sennheiser an und klage mein Leid....

vectra 1
Dann sind meine Idler für andere Geräte. Außendurchmesser 15 und 16 mm. Für DUAL 828 / 844 ? oder AIWA 6700 ?
Alles Weitere hacke ich später noch rein.