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Röhrenverstärker- Selbstbau- Thread

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Carlo_M
Stammgast
#2803 erstellt: 01. Jul 2010, 18:32
Hallo Jens,

das finde ich echt nett, vielen Dank. Bevor du es aber verschickst: ist es das Buch Nr.9 (Magnetbandspieler Praxis) aus der Radio-Praktiker Bücherei? Das habe ich mir schon besorgt (und bin froh darum, eins bekommen zu haben!). Die Laufwerke vorne drauf sind übrigens Modellreihe Magnetophon T9 von AEG - davon steht bei mir ebenfalls eines noch herum, und wartet auf seine Instandsetzung...

Grüße

Carlo_M
rorenoren
Hat sich gelöscht
#2804 erstellt: 01. Jul 2010, 18:51
Moin Carlo,

es ist Band 10/10a "Doppelband" (126 Seiten) aus der Serie.
(Franzis Verlag München)

Es handelt tatsächlich vom Selbstbau.

Da sind einige Selbstbauschaltungen beschrieben und halt das AEG.
(Mit Daten)

Gruss, Jens
Carlo_M
Stammgast
#2805 erstellt: 01. Jul 2010, 19:01
Hallo Jens,

in ein paar Tagen liegt Auflage Nr.1 von 1952 davon bei mir im Briefkasten . Ganz herzlichen Dank nochmals für das Angebot, aber ein Original ist mir doch lieber, auch für die Sammlung.

Hast du eigentlich den Band 8 aus der Reihe? Da geht es um Verstärkerbau...

Gruß

Carlo (ab jetzt unterwegs)
rorenoren
Hat sich gelöscht
#2806 erstellt: 01. Jul 2010, 19:05
Moin Carlo,

nee, habe ich leider nicht.

Aber mittlerweile habe ich schon so viele Schaltungen im Rechner gespeichert, baue aber doch immer mehr oder weniger die Selben wieder.
(weil sie gut funktionieren)

Gruss, Jens
Carlo_M
Stammgast
#2807 erstellt: 02. Jul 2010, 00:17
Hallo Jens,

dann verhelfe ich dir mal zu Post ,wenn ich Zeit finde! Die nächsten Tage werde ich vermutlich aber wenig Zeit dazu finden. Höchstens mal abends etwas röhriges hören, das war´s.

Nebenbei: Band 8 hab ich 2x, in verschiedenen Ausgaben. Es ist schon lustig, wenn man dieselbe Schaltung in beiden Büchern sieht, aber einmal z.B. mit EL11, andermal mit EL41. Dafür hat ein grosser Verstärker dann mit EL34 nette 100 Watt, statt vorher nur ein paar.

Falls du mal was neues ausprobieren möchtest, der PPP mit El34 klingt wirklich gut. Was ich mich frage: ob man dafür evtl. einen (niederohmigen) Netztrafo als Übertrager benutzen kann! Nix Highend, aber vielleicht als Bastellösung.

Gruß

Carlo
pragmatiker
Administrator
#2808 erstellt: 02. Jul 2010, 09:12
Servus Carlo,

Carlo_M schrieb:
Was ich mich frage: ob man dafür evtl. einen (niederohmigen) Netztrafo als Übertrager benutzen kann! Nix Highend, aber vielleicht als Bastellösung.

Rechnen wir mal: Der oben von Dir verlinkte 20[W] PPP ( http://www.jogis-roehrenbude.de/Verstaerker/EL34-PPP.htm ) weist in der Trafobauvorschrift ein Spannungsuntersetzungsverhältnis von 10.83:1 bezogen auf die 8[Ohm] Wicklung aus. 20[W] bei 8[Ohm] sind 12.65[Veff] - damit ist an den beiden äußeren Wicklungsenden eine Spannung von ca. 137[Veff] für Vollaussteuerung erforderlich (das deckt sich ganz gut mit den 2 * 70[V], von denen im Text die Rede ist).

Wenn man dieses Verhältnis mal auf Netzspannung bezieht, dann ergibt sich: 230[V] / 10.83 = ca. 21.2[V]. Einen Trafo mit so einer Sekundärwicklung gibt es standardmäßig nicht als Katalogware zu kaufen. Also weichen wir auf einen Trafo mit 24[V] Sekundär aus. Da sowohl Primär- wie auch Sekundärwicklung geteilt sein müssen (um den Massebezug in der Mitte herstellen zu können) benötigen wir einen Trafo mit 2 * 115[V] primär und 2 * 12[V] sekundär. Sowas gibt's durchaus zu kaufen.

Leistungsanpassungsmäßig liegen wir bei diesem Trafo gegenüber dem Ideal leicht daneben: (24[V] / 21.2[V])² = ca. 1.28, also ca. 28% - das ist zu verkraften.

Wenn wir bei Deinem Beispiel bleiben, dann brauchen wir für 20[W] Ausgangsleistung, wenn wir bei einem Netztrafo für 50[Hz] Netzfrequenz bleiben, für eine untere Grenzfrequenz von 20[Hz] einen leistungsmäßig 2.5-fach größeren Kern (50[Hz] / 20[Hz] = 2.5). Da außerdem Netztrafos bei Volllast schon ordentlich verzerren, rechnen wir hier noch einen Sicherheitszuschlag von mindesten 25% (also den Faktor 1.25) sowie unseren obigen Leistungsfehlanpassungsfaktor ein und kommen damit auf eine mindestens erforderliche Kernleistung des Netztrafos bei 20[Hz] / 20[W] von:

20[W] * 2.5 * 1.25 * 1.28 = ca. 80[VA].

Bei alledem ist zu beachten, daß die Gleichstromverhältnisse der beiden Verstärkerhälften absolut symmetrisch sein müssen, damit der Netztrafokern (der ja keinen Luftspalt hat) durch den fließenden Gleichstrom nicht vormagnetisiert wird. Dies gilt insbesondere für Ringkernnetztrafos, die - obwohl als Ausgangsübertrager qualitativ durchaus gut geeignet - auch schon bei kleinen Gleichstromvorbelastungen sehr schnell in die magnetische Sättigung marschieren. Bei Ringkerntrafos empfiehlt sich deswegen leistungsmäßig nochmals eine deutliche Überdimensionierung (zumal ja z.B. ein Ringkerntrafo mit 160[VA] Kernleistung und einer 2 * 12[V] Ausgangswicklung nur Abmessungen von ca. 112[mm](D) * ca. 42[mm](H) bei einem Gewicht von ca. 1.6[kg] hat - siehe z.B. hier: http://www.hinkel-elektronik.de/pdf_art/455.pdf )

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 02. Jul 2010, 09:29 bearbeitet]
rorenoren
Hat sich gelöscht
#2809 erstellt: 02. Jul 2010, 09:24
Moin Carlo,

habe ich dooooch!

Hatte die Nummer nicht mehr parat.

Aber danke für dein Angebot.

Band 7/8 von Fritz Kühne, 1967

Da habe ich noch eine Version von ca 1958.
(ist zurzeit verschwunden, Keller?)

Stimmt, da sind verschiedene Röhren in gleichen Schaltungen.
(AC2 und ECC82)

EL11 und EL41 sind aber auch fast gleich.
(bis auf den Sockel)

"Irgendwie" funktioniert sowieso Alles mit Allem.

Gerade bei Vorstufen wird kaum mal ein Grenzbereich erreicht.

Da liegen viele Arbeitspunkte im "guten" Bereich.

Bei Endröhren gibt es auch immer mehrere Angaben, so dass da auch ein Spielraum bleibt.
(eben mit z.T. anderen Eigenschaften)

Bei Gegentakt lässt sich ein Netztrafo verwenden, aber der muss schon gut sein.

Ich glaube Herbert (Pragmatiker) hat da ein Beispiel mit Ringkernübertragern gebaut.

Mit einem schlechten Trafo klingt´s entsprechend.

Bei PPP ist der AÜ ja meistens ein Spartrafo.

Da wird es dann schwieriger.

Geht natürlich auch mit getrennten Wicklungen.

Die Werte muss man sich irgendwo herholen, denn für Audioanwendungen dürfte es bei Netztrafos keine Angaben geben.


PPP ist relativ kompliziert, liegt mir daher nicht so.

Auch PP habe ich mehr oder weniger aufgegeben, weil ich mit der Leistung (und dem Klang) von SE bestens klarkomme.

Gruss, Jens

In der Vorschau Herberts ausführliche Analyse gesehen, ich lasse meins trotzdem mal so stehen.


[Beitrag von rorenoren am 02. Jul 2010, 09:26 bearbeitet]
Carlo_M
Stammgast
#2810 erstellt: 02. Jul 2010, 10:14
Hallo Herbert,

vielen Dank mal wieder für deine ausführliche und gute Berechnung. Lustig ist, dass ich damals in meinem ersten "Gebastel" (Zitat...) solche (normalen) Netztrafos benutzt hatte (Zufall? Übernahme des Vorschlages von Herrn Kainka), allerdings anodenseitig; ich meine mit 150 Watt. Mittlerweile ist einer der beiden leider anderweitig in Originalanwendung verbraucht (im Netz), aber einen hätte ich noch irgendwo...

Hallo Jens,

die 1967er Ausgabe im Vergleich zur ´58er würde mich schon interessieren. Bei mir liegt als Vergleich (wegen meiner Vorliebe zur Stahlröhrenserie) noch die von 1952 vor.

Der Bauplan für den Plattenspielervorverstärker ist wieder aufgetaucht.



Jetzt fehlen nur noch ein paar Teile (kann ich nachher holen fahren), und die Gehäusefrage muss geklärt werden. Hmm, EF12, EF40, oder EF86?? Sollte ich das favorisierte Stahlgehäuse wählen, wäre die Röhre innen, und so die Frage erledigt (= EF86)...

Grüße

Carlo_M
rorenoren
Hat sich gelöscht
#2811 erstellt: 02. Jul 2010, 10:42
Moin Carlo,

was die Mikrofonie angeht, wäre die EF86 wohl erste Wahl.

EF12 klingeln meist stärker.
(auch die "K" Version, weil meist schon alt und übel misshandelt)

EF40 abe ich nie besessen, würde aber vom Stil her noch besser passen als die EF86.

Bei den relativ geringen Signalen des Magnetabnehmers wäre Mikrofonie unschön.



Ach ja, in der 67er Ausgabe werden schon Transistorverstärker behandelt.


Gruss, Jens
Carlo_M
Stammgast
#2812 erstellt: 03. Jul 2010, 10:36
Morgen Jens, morgen alle anderen,

habe eine Lösung gefunden! Ich könnte eine Stahlröhrenfassung einbauen, und nutze mit Adaptersockelfassung eine EF86 :). Zum zeigen oder Testlauf geht dann auch eine EF12...

Gestern brachte ein Freund ein paar EL34 aus alter Fertigung mit, die wir nach Messung der Röhrenleistung in den PPP Verstärker

http://www.jogis-roehrenbude.de/Verstaerker/EL34-PPP.htm

statt der zwei E34L Röhren von JJ einstöpselten. So drastisch ist mir eigentlich nie ein klanglicher Unterschied in einem Verstärker aufgefallen. Alles klang räumlicher, klarer als mit denen von JJ, die zwar ohne Vergleichsröhren gut klingen, aber im Vergleich eher matschig. Letztere sind erst ein paar Stunden gelaufen, vielleicht legt sich der Unterschied ja noch, aber komisch ist das schon. Die "JJ" liegen bei ca 98% Leistung, die "RFT" bei über 100, bzw. ca 40% (zwei Sätze Röhren).

Gruß

Carlo

P.S.: die RFT mit weit über 100% Leistung haben eben die Kathodenwiderstände zum überhitzen gebracht. Toll... Jetzt überlege ich, ob nicht eine Einstellmöglichkeit mit mA Anzeige sinnvoll wäre. Kann ich hierfür die 270 Ohm Widerstände gegen Hochlastpotis austauschen, bzw. mcht das überhaupt Sinn? Von den Kosten mal abgesehen...


[Beitrag von Carlo_M am 03. Jul 2010, 10:40 bearbeitet]
Carlo_M
Stammgast
#2813 erstellt: 11. Jul 2010, 19:26
Moin zusammen,

während man draussen in der Sonne grillt, werden drinnen die Drähte verdrillt... ganz schön sommerlich momentan. Trotz des schönen Wetters ging es heute in den Endspurt mit dem Nachbau des historischen Vorverstärker für Magnettonabnehmer, Schaltplan

http://s10.directupload.net/file/d/2208/tq6okxsq_jpg.htm

Dazu habe ich eine Frage. Da die Höhen, trotz vieler Schaltmöglichkeiten, mir immer noch zu sehr abgesenkt werden, möchte ich dies gerne ändern. Ich weiss sowohl von meinem Dual 1000 als auch von diversen Schellackplatten, dass bei geschätzten 8 khz definitiv nicht Schluss ist. Welcher Kondensator ist hieran schuld, der erste mit 500 pf? Ansonsten klingt er gut, brummt auch trotz ziemlich kleinem Gehäuse nicht, und hebt schön die tiefsten Tiefen an.

Wegen Platzmangel in der Höhe schied meine Idee mit zweierlei Röhren und Adaptern aus, eingebaut ist nun eine EF 86.

Gruß Carlo_M


[Beitrag von Carlo_M am 11. Jul 2010, 19:28 bearbeitet]
rorenoren
Hat sich gelöscht
#2814 erstellt: 11. Jul 2010, 20:00
Moin Carlo,

da der 500pF der einzige Kondensator ist, der nicht schaltbar ist, dürfte er es sein.
(einfach abklemmen, bzw. schaltbar machen)

Möglich wäre aber evtl. auch ein Schaltungsfehler, z.B. am Höhenschalter.

Auch HF Schwingungen können sich als Höhenmangel äussern.

Gruss, Jens
Carlo_M
Stammgast
#2815 erstellt: 11. Jul 2010, 20:21
Hi Jens,

danke, ist schon mit einem Schalter versehen, er war es wirklich. Bis auf das Übel, dass mein ECL11 Verstärker etwas zu empfindlich am Eingang ist, funktioniert´s jetzt so wie ich es mir gewünscht habe. Im Hauptverstärker probiere ich die Tage mal ein 100k Ohm Poti statt des 500k aus, das ist meist zu empfindlich und schwer einzupegeln bei starkem Signal der meisten Abspielgeräte.



Gruß Carlo_M (hört gerade Beethovens 2te von 1941)

P.S.: die Platte auf dem Foto ist eine Polydor aus den 50ern, zum Höhen testen
DB
Inventar
#2816 erstellt: 12. Jul 2010, 17:24

Carlo_M schrieb:

P.S.: die RFT mit weit über 100% Leistung haben eben die Kathodenwiderstände zum überhitzen gebracht.

Das könnte ein Hinweis auf thermische Gitteremission sein.

MfG
DB
Carlo_M
Stammgast
#2817 erstellt: 12. Jul 2010, 23:23
Hallo DB,

danke für den Hinweis! Die beiden EL 34 sind direkt nach dem Einschalten und Aufheizen zu mehr fähig als das Datenblatt verlangt; ich vermute eher eine Streuung nach "oben", also besonders "gute" Röhren, die ich wohl lieber im betrefflichen Verstärker nicht mehr einsetze.

Hallo,

wer hat schon mal etwas davon gehört, dass bei Röhrenmikrophonen die Röhre am unteren Ende der Heizspannung betrieben wird? Es ist mir nämlich etwas seltsames passiert: als heute der Plattenspieler-Vorverstärker mit den korrekten, extra besorgten Bauteilen ausgerüstet war, klang er plötzlich pappig, mittenbetont. In der Hezungsversorgung war ein Widerstand nötig gewesen, da der Trafo wegen zu geringer Last 1,3V zu viel lieferte. Da mir der berechnete Widerstand von 6 Ohm nicht zur Verfügung stand, habe ich einen mit 10 Ohm genommen. Die Röhre lag dann bei 5,7V statt 6,3V. Nachdem ich heute den richtigen Widerstand mitsamt diversen anderen Umbauten eingebaut hatte, war ich ziemlich enttäuscht. Und schob es auf das neue 100k Poti im Endverstärkereingang - die Gegenkopplung "über alles" hängt am kalten Ende, das Poti ist zu 70% aufgedreht, im Gegensatz zum 1 MOhm mit nur 10% Drehwinkel. Also das eigentlich richtige mit 0,5MOhm geholt, eingebaut - und eigentlich immer noch so wie vorher! Da fiel mir die Sache mit den (Neumann??) Mikros ein, und voila: schon besser...

Damals eingebaut hatte ich ein lineares 1 MOhm Stereo Poti im Endverstärker, damit war Lautstärke regeln nur schwer möglich. Mit dem 0,5M bin ich andersherum auch nicht zufrieden, das steht auf fast ganz auf. Nützt mir da ein logarythmisches 1MOhm Poti etwas? Alternativ würde ich versuchen, die Gegenkopplung mit 2400 Ohm zu 100 Ohm als Spannungsteiler am Minusende vom Poti mal mit so 300 Ohm anzuhören. Ich bin gespannt was da wieder bei heraus kommt!

Und ich dachte schon, ich sei heute fertig damit...

Gruß

Carlo
DB
Inventar
#2818 erstellt: 13. Jul 2010, 08:52
Hallo Carlo,

den zu hohen Anodenstrom sollte man beobachten. Eine Röhre muß mit den im Datenblatt angegebenen Beschaltungen funktionieren. Wenn der Anodenstrom dann enorm hochläuft, ist was faul.
Sind die betreffenden EL34 eigentlich neu oder waren die schon mal in einem Gerät in Betrieb? Thermische Gitteremission tritt bei gebrauchten Röhren auf und läßt sich in vielen Fällen regenerieren. Was aber auch sein kann -die Röhren schwingen. EL34 können da bis in den KW-/UKW-Bereich hinein schwingen...

MfG
DB


[Beitrag von DB am 13. Jul 2010, 08:53 bearbeitet]
rorenoren
Hat sich gelöscht
#2819 erstellt: 13. Jul 2010, 09:09
Moin Carlo,

die etwas zu niedrige Heizspannung hat wohl je nach Röhre/Schaltung Vorteile in Bezug auf den Störabstand.
(Rauschen, ggfs. Brummen)

Klein und Hummel hatten das in (einigen?) Phonovorstufen.

Wenn die Röhre nicht stark belastet wird, also sehr deutlich unter der maximalen Anodenverlustleistung, schadet eine etwas zu niedrige Heizspannung nicht.
("zu niedrig" schadet schon)

Zu hohe Heizspannung kann eine stärkere Verschiebung der Daten der Röhre bewirken, wenn zum Beispiel das Gitter (1) sehr heiss wird und beginnt, zu emittieren, bzw. die "Wolke" um die Katode herum das Gitter berührt.
(bei Spanngitterröhren stelle ich mir das als möglich vor)

Es kann gut sein, dass sich auch bei Unterheizung die Werte derart verändern, dass ein hörbarer Unterschied entsteht.

5,7V sind noch "relativ harmlos" in Bezug auf Veränderungen, denke ich.

Meine PCC189 beheize ich auch mit nur je 6V und als MC Vorstufe funktionieren sie recht gut.
(benötigen eigentlich 300mA/7,5V)

Mit Potis und der Verstärkung von Vorstufen hatte ich auch schon Probleme.

Das Beste ist m.E., einen Spannungsteiler vorzusehen, der das Signal auf einen passenden Wert herabsetzt und dann erst das Poti.

Damit kannst du den gesamten Drehwinkel des Potis nutzen.

Ein Pegelsteller vor dem eigentlichen Poti (Trimmer) geht natürlich auch.
(bei Stereo aber schwer auf gleichen Pegel zu bringen)

Der Absolute Widerstand des Potis spielt hauptsächlich dann eine Rolle, wenn die Stufe davor sehr hochohmig ist.

Das ist bei deiner Phonostufe der Fall.

Ein LS Poti sollte immer logaritmisch sein, sonst regelt es sich nicht gut.

Ich habe deinen Schaltplan nicht vor Augen, aber die Gegenkopplung ist normalerweise über einen zusätzlichen Widerstand so entkoppelt, dass die Potistellung sie nicht, bzw. kaum beeinträchtigt.
(Verstärkereingang wird sonst zunehmend auf Masse gelegt, wenn leiser gedreht wird)

Das hatte ich mal falsch gebaut (Raphael Line Vorstufe, Widerstand vergessen).

Da hebt das Poti die Gegenkopplung dann zunehmend auf und die Einstellung im unteren LS Bereich ist sehr merkwürdig.

Ach ja, die RFT- Röhren sollen laut Angaben aus Jogis Röhrenbude einen besonders dicken Auftrag der Katodenpaste gehabt haben.

Möglich, dass das zu höherem Strom bei gegebenen Spannungsverhältnissen führt.

Ein abbrennender Katodenwiderstand darf daraus aber nicht resultieren, es sei denn, er wäre arg unterdimensioniert.

Die Röhren sollten schon noch soweit innerhalb ihrer Spezifikationen liegen, dass soetwas nicht vorkommt.

Möglich wäre ein Reagieren der Schaltung auf die höheren Ströme, evtl. höhere Verstärkung.
(Schwingen)

PPP Schaltungen finde ich unübersichtlich, in diesem Fall durch die zusätzliche Mitkopplung auf den Treiber ziemlich merkwürdig.

Vielleicht sind aber auch die RFT Röhren wirklich defekt.

Gitteremissionen können immer mal vorkommen.
(bei neuen Röhren aber eher nicht)

Bei Klangbeurteilungen kommt es oft zum "Bastlersolz-" oder "ich habe etwas verändert"- Effekt.

Nicht selten stellen sich Klangunterschiede im Nachhinein als Irrtum heraus.

In deinem Falle denke ich aber schon, dass der Klang unterschiedlich war, denn abbrennende Widerstände lassen auf starke Abweichungen schliessen.

Manche Röhren "klingen" im Betrieb knapp vor oder gar oberhalb der maximal zulässigen Belastung "besser".


Gruss, Jens

Jetzt hat DB schneller geantwortet, ich lasse es trotzdem stehen.
Carlo_M
Stammgast
#2820 erstellt: 13. Jul 2010, 18:52
Hallo Jens, hallo DB,

hier mal ein klangliches Beispiel:

http://www.youtube.com/watch?v=CfOYoNFp6S8

Später mehr dazu...

Gruß

Carlo_M
rorenoren
Hat sich gelöscht
#2821 erstellt: 13. Jul 2010, 19:37
Moin Carlo,

klingt erstaunlich gut, finde ich.

Hast du den Ton direkt aufgezeichnet oder mit der Kamera und deren Mikrofon?

(achso, bei PE und Dual fand ich den Dual besser/sauberer und ausgewogener)

Gruss, Jens
Carlo_M
Stammgast
#2822 erstellt: 14. Jul 2010, 02:05
Hi Jens,

danke! Aufgenommen wurde es mit direkt mit der Kamera und deren internes Mikro. Es klingt in real fast ganz genau so wie im Video, wobei der Klang an bestimmten Punkten mal bassstärker ist, und an anderen fehlt er leider (so wie auch, wenn ich im Schaukelstuhl im Stereofeld der Boxen sitze).

Für die Gegenkopplung wird vom AÜ sekundärseitig das Signal über einen Spannungsteiler auf das untere Potiende gegeben, den Plan der Schaltung stelle ich bald hier mal ein, es ist recht spät mit meinem Besuch geworden.

Gruß

Carlo

P.S.: ich bin gespannt wie ein Flitzebogen, wie sich der PE an dem Röhren VV klanglich schlägt, und was am PC mit dem VV heraus kommt! Bzw. was der EL 34 Amp damit anstellt.
Cpt_Chaos1978
Hat sich gelöscht
#2823 erstellt: 14. Jul 2010, 10:46
Hallo,
ich hätte mal eine Frage evtl. kann mir jemand Erleuchtung bringen.
Hatte sie in einem anderen Thread schon einmaln kurz angeschnitten, allerdings kamen keine Reaktionen.
Habe bei allen meinen Verstärkern, die auschließlich in Gehäusen komplett aus Holz sind, auch keine Metallplatte auf der die Röhren sitzen, das Problem das ich ein ganz leichtes Sirren im HT habe, es scheint ziemlich durch den ganzen Frequenzbereich zu gehen, schwer zu orten.
Nun habe ich alles probiert es wegzubekommen.
Mein Ansatz ging immer dahin das es durch eine Einkopplung kommt.
Also alle Verbindungen so kurz wie möglich gehalten und geschirmt wo es ging.
Zahlreiche Vorkehrungen gegen Schwingen habe ich getroffen. Kann auch keine Anzeichen dafür erkennen. (Kein Oszi,leider)
Nun habe ich kürzlich festgestellt das das Sirren lauter wird wenn ich mich mit dem finger den Koppelkondesatoren der Vorstufe nähere.
Bei Berühren wird es irre laut.
Packe ich dann mit dem anderen Finger an Masse. Stille.
Gehe ich richtig das also Mist von allen möglichen Netzteilen, Sendern etc. kapazitiv in den Koppelelko gelangt?
Und was kann ich dagegen tun?
Ausser ein massives Metallgehäuse?
Habe derzeit Orange Drop Kondesatoren verbaut.
Würden kleinere keramische unempfindlicher sein. Schon wegen der geringeren Fläche?
Ansonsten, Gehäuse komplett mit Silberleitlack anpinseln?
Wird teuer.

Gruß
Cpt_Chaos1978
pragmatiker
Administrator
#2824 erstellt: 14. Jul 2010, 11:56

Cpt_Chaos1978 schrieb:
Habe bei allen meinen Verstärkern, die auschließlich in Gehäusen komplett aus Holz sind, auch keine Metallplatte auf der die Röhren sitzen, das Problem das ich ein ganz leichtes Sirren im HT habe, es scheint ziemlich durch den ganzen Frequenzbereich zu gehen, schwer zu orten

Servus Cpt_Chaos,

hört sich nach den (Verzerrungs-)Oberwellen aufgrund ungüsntigen Stromflußwinkels (bedingt durch ein zu großes Lade C?) des Gleichrichters an, die mangels Schirmung im Gerät "rumblasen". Ob es davon kommt, läßt sich leicht feststellen: In einem ansonsten ruhigen Raum den Röhrenverstärker ausschalten. Da die Röhren nicht sofort kalt sind und es auch ein bißchen braucht, bis die Lade- und Siebmittel der Anodenspannungsversorgung entladen sind, wird der Verstärker noch einige Sekunden weiterfunktionieren. Ist das Sirren schlagartig und gleichzeitig mit dem Ausschalten weg, dann hast Du mit hoher Wahrscheinlichkeit ein (Gleichrichteroberwellen)problem IM Gerät. Sirrt es nach dem Ausschalten munter weiter, dann deutet das auf externe Einstreuungen hin.

Bei Problemen im Gerät: Größe des Ladekondensators überprüfen und evtl. auf sinnvolle Kapazitätswerte verkleinern, Gleichrichterdioden evtl. gegen Fast-Recovery-Dioden tauschen, Blockkondensatoren (10...100[nF]) über die Gleichrichterdioden hängen, Netzteilkonzept mit reinem Drosseleingang erwägen.

Grüße

Herbert
sidolf
Inventar
#2825 erstellt: 14. Jul 2010, 12:16

Cpt_Chaos1978 schrieb:
das Problem das ich ein ganz leichtes Sirren im HT habe, es scheint ziemlich durch den ganzen Frequenzbereich zu gehen, schwer zu orten.

Nun habe ich kürzlich festgestellt das das Sirren lauter wird wenn ich mich mit dem finger den Koppelkondesatoren der Vorstufe nähere.
Bei Berühren wird es irre laut.


Hallo,

wie sieht Dein Netzteil aus? Hochspannung mit Längsregler stabilisiert? Heizspannung stabilisiert? Gleichrichterröhre oder Gleichrichterdioden? Wenn Dioden, dann mit C-Ker abgeblockt?

Solch ein Sirren kommt oft Halbleiterschaltvorgängen.

Gruß
Cpt_Chaos1978
Hat sich gelöscht
#2826 erstellt: 14. Jul 2010, 22:42
Hi,
ist wohl tatsächlich der Gleichrichter. Den hatte ich auch schon in Verdacht.
Das Sirren ist nämlich beim Ausschalten schlagartig verschwunden.
Der Gleichrichter ist ein fertiger Brückengleichrichter, Lade-C hat 220µF.
Fertige Gleichrichter die aus Fast-Recoverydioden aufgebaut sind gibt es wohl nicht? Um einen fertigen Gleichrichter mit C's zu blocken wie müsste ich sie anbringen?
Noch ein Detail. Als ich eine Weile ein sehr langes (3m) schlecht geschirmtes Kabel zum PhonoPre benutzt habe, war das Sirren auf diesem Eingang besonders laut. Wenn der PhonoPre (ebenfalls Röhre und mit fertigem Gleichrichter aufgebaut) eingeschaltet wurde, nahm das Sirren auf normales Maß ab dem Warmlaufen der Röhren folgend.
Wie ergibt das Sinn?

Gruß
Cpt_Chaos1978
ad2006
Inventar
#2827 erstellt: 25. Jul 2010, 20:18

Seit knapp 2 Wochen am laufen. Toller Klang!
Eigenbau EL 84 SE mit 6N3P
Florian_1
Stammgast
#2828 erstellt: 25. Jul 2010, 20:45
Habe gerade den selben Beitrag versehentlich in einem anderen Thread geschrieben. Ich bitte die Moderation dies zu entschuldigen.


Ich schrieb:
Ich denke mal, das das von allgemeinem Interesse ist:
Warum Röhren (blau) leuchten - Leider in Englisch.
Wenn jemand möchte, kann ich gerne den wichtigsten Teil übersetzen.




Florian
Tucca
Hat sich gelöscht
#2829 erstellt: 25. Jul 2010, 21:09
Hi Andreas!

Eigenbau EL 84 SE mit 6N3P

Sieht sauber aus, Dein Verstärkerchen. Besonders die Trafohauben in Hammerschlaglack.
Hast Du die Schaltung von Gerd Reinhöfer für Deinen Eigenbau zugrundegelegt?
Was für AÜs hast Du verwendet?
Wie läuft das Gerät mit den Sicas?

Grüße,

Michael
Florian_1
Stammgast
#2830 erstellt: 25. Jul 2010, 21:24

Sieht sauber aus, Dein Verstärkerchen. Besonders die Trafohauben in Hammerschlaglack.


Das Gehäuse ist zwar nicht mein Geschack, sieht trotzdem doch ganz gut, sicher und stabil aus.



Florian
rorenoren
Hat sich gelöscht
#2831 erstellt: 25. Jul 2010, 21:59
Moin ad2006,

Hammerschlach, guuut!

Wenn du eine "über alles Gegenkopplung" hast und ca. 100kOhm Anoden, sowie ca 1kOhm Katodenwiderstand an der 6N3P, würde ich evtl. auf ECC83 umbauen.
(einfach mal testen, die Heizung muss dann umgelegt werden, der Rest passt)

Anfangs hatte ich auch immer schön ECC82 verwendet, aber bei ECC83 hat die Gegenkopplung eine grössere Wirkung und es klingt m.E. besser.

Muss aber nicht.

Ohne Gk wird´s mit ECC83 wahrscheinlich zu empfindlich.

Die 6N3P liegt irgendwo zwischen ECC82 und ECC81, was die Verstärkung angeht (µ=36, ECC82=17, ECC81 ca.60-70).

Aber wenn´s klingt und keine Gegenkopplung vorhanden ist, lass es besser so wie´s gedacht war/ist.


Gruss, Jens
ad2006
Inventar
#2832 erstellt: 25. Jul 2010, 22:40
Hallo,
ja, es ist die Reinhöfer Schaltung. Ohne Gegenkopplung. Die Eingangsbeschaltung ist nicht ganz ohne. Da können Störungen auftreten.

Eisen sind alle von Jan Wüsten. ATRA 0288 / TRA 201 / Drossel D10-200. TAD Ölpapierkondensator 0,25uF, sonst alles "normal".

Klingen tut das Ding phantastisch. Harmoniert perfekt mit den Sicas.

Der beste Amp bisher am Sica. Was der kleine für eine Auflösung bringt ist unglaublich. Auch der Rest ist absolut Homogen.

Ich denke das der Amp ebenso eine ganz dicke Empfehlung ist wie der Sica. Beide zusammen machen unglaublich Freude am Musikhören. Zufriedener war ich noch nie. Obwohl ich auch Amp´s für 2000 Euro hatte und habe und wesentlich teurere LS auch hier sind. Theoretisch sollten diese viel besser sein. In der Realität fallen sie gegen diese Kombi voll auf den Bauch.
Gruss Andreas


[Beitrag von ad2006 am 25. Jul 2010, 22:42 bearbeitet]
Carlo_M
Stammgast
#2833 erstellt: 25. Jul 2010, 23:16
Hallo Andreas,

das zeigt mal wieder, dass alle nur mit Wasser kochen, und Eigenbauten neben dem Effekt etwas geschaffen zu haben durchaus auch gegen teurere Kaufgeräte anspielen können. Alleine ein Bericht in einer ELEKTrOnikzeitschRift über Röhrenbauwerke besagte, dass einige mitgebrachte Eigenbauten in Geschäften die Highendmodelle der Verkäufer in Grund und Boden gespielt hätten, was ich sehr vergnüglich fand. Und was bauen wir morgen?

Gruß

Carlo

P.S.: gibt es eine einfache Schaltung für einen Röhren-Dynamikexpander? Kein Kompressor, ich möchte flache Aufnahmen wieder ein wenig aufbügeln!
pragmatiker
Administrator
#2834 erstellt: 25. Jul 2010, 23:40

Carlo_M schrieb:
gibt es eine einfache Schaltung für einen Röhren-Dynamikexpander? Kein Kompressor, ich möchte flache Aufnahmen wieder ein wenig aufbügeln!

Servus Carlo,

das Wort "einfach" ist das Schlüsselwort: Wenn der Dynamikexpander nur halbwegs was taugen soll (Stichwort z.B.: Verzerrungen), dann wird dessen Schaltung sicher alles andere als einfach....

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 25. Jul 2010, 23:41 bearbeitet]
Carlo_M
Stammgast
#2835 erstellt: 25. Jul 2010, 23:58
Hallo Herbert,

danke, das hat sich soeben (halbwegs) erledigt, ich habe in Ebay einen Pioneer RG9 Expander ersteigert - zwar ohne Röhren, aber für Versuche mit meinen Aufnahmen sollte er reichen (wenn er noch läuft).

Wieviel Aufwand wäre denn ein einfacherer Expanderaufbau? Zumindest zum Zweck des Studiums wie so etwas funktioniert!

Gruß

Carlo

P.S.: ich sende Dir wegen etwas anderem eine PN.
DB
Inventar
#2836 erstellt: 26. Jul 2010, 12:20

Wieviel Aufwand wäre denn ein einfacherer Expanderaufbau? Zumindest zum Zweck des Studiums wie so etwas funktioniert!

Der Dynamikkompressor / -expander nach jakubaschk hatte 2x EAA91, EC92 und 2x ECH81.

MfG
DB
Carlo_M
Stammgast
#2837 erstellt: 26. Jul 2010, 13:11
Hallo DB,

wenn Du mir noch das Buch benennst wonach ich mich umschauen muß, wäre ich ein kleines Stück glücklicher. In den Büchern, die mir von H. Jakubaschk vorliegen, ist lwider keine solche Schaltung drin. Ich danke schonmal im Voraus !

Per Websuche habe ich eine Schaltung mit 2x EF89, 1x ECC91 und 1x EAA91 gefunden.

Gruß

Carlo_M
Florian_1
Stammgast
#2838 erstellt: 27. Jul 2010, 19:39
*Übersetzung fast vollständig - Gibt's morgen.
DB
Inventar
#2839 erstellt: 27. Jul 2010, 19:44
Hallo Carlo_M,


Carlo_M schrieb:

wenn Du mir noch das Buch benennst wonach ich mich umschauen muß, wäre ich ein kleines Stück glücklicher.


die Schaltung war im Heft 42 der Reihe "Der praktische Funkamateur". Autor war Klaus K. Streng, das Heftchen 42 hatte die Überschrift "NF-Spezialschaltungen für den Amateur".

MfG
DB
Carlo_M
Stammgast
#2840 erstellt: 27. Jul 2010, 20:04
Danke DB! Jetzt kenne ich zusätzlich eine neue Buchreihe für Bastler.

Gruß

Carlo
Florian_1
Stammgast
#2841 erstellt: 27. Jul 2010, 21:32
OT:Das ist unfair, ihr könnt euch alle tolle Bücher kaufen. Ich in chronisch blank
Morgen erst mal Theorieprüfung für B.

Jetzt was eher sinnvolles: Wer kennt Röhren sie besonders "weich" klingen, wenn sie übersteuert werden?

DB
Inventar
#2842 erstellt: 27. Jul 2010, 21:36
Wie es keine Transistoren gibt, die weich klingen, gibt es auch keine weich klingenden Röhren. Wie eine Röhre übersteuert, hängt von der umgebenden Schaltung ab.

MfG
DB
Florian_1
Stammgast
#2843 erstellt: 27. Jul 2010, 21:38
Okay. Gibt's da grobe "Richtlinien"?
Wird wohl auf einen Haufen Potis und Try+Error herauslaufen.
rorenoren
Hat sich gelöscht
#2844 erstellt: 28. Jul 2010, 00:00
Moin Florian,

weich klingt zum Beispiel eine EL/PL83 oder EL/PL803(S) (EL803S von Tesla gab´s lange sehr billig (1,50?) bei Pollin) in Triodenschaltung an ca. 7kOhm Übertrager.

Weich klingt auch eine PL82 in Triodenschaltung an ebenfalls ca. 7kOhm.
(ergibt alles so ca 1-1,5 Watt Ausgangsleistung)

Bei sehr starker Übersteuerung kreischt´s aber auch da.

Leichte Übersteuerung beginnt mit Blubbern im Bass.

In Vorstufen muss man wohl mit Tricks arbeiten, die ich (noch) nicht kenne.

Grundsätzlich würde ich Trioden oder als Trioden beschaltete Pentoden als "weich verzerrend" annehmen.

Ausserdem sollte es eine Eintaktschaltung sein, weil sich k2 im Übertrager bei Gegentaktschaltung aufhebt.

Fett dimensionierte Übertrager verhindern eine zu frühe Sättigung des Kerns, die fiese Verzerrungen erzeugen kann.
(aber nicht muss)

Richtig wissenschaftlich war das jetzt nicht, aber zumindest verhalten sich die genannten Röhren in meinen "HiFi-" Schaltungen entsprechend.

Zu laut gedreht, verliert sich zuerst die Präzision im Bass (Blubbern) und dann vermischt sich alles irgendwie, bevor es richtig fies verzerrt.

Bei EL84 in Pentodenschaltung ist schon kurz vor wirklich deutlichen Verzerrungen eine aggressive Note hörbar.

Je nach Übertrager verzerrt es danach schlagartig sehr stark.
(unangenehm)

Etwas Schärfe kann man mit Begrenzung der oberen Grenzfrequenz am Übertrager nehmen.

Einfach mal 10-100nF über die Primärwicklung legen, evtl. mit in Reihe geschaltetem Widerstand.

Innerhalb gewisser Grenzen kann man sich verschiedene Endröhren über Adaptersockel (evtl. mit zusätzlichen Katodenwiderständen) anpassen
und sich einen Überblick verschaffen, was nicht datenblattgemässe Beschaltung für Folgen hat.
(macht Spass, wenn man weiss was man tut)

Unbedingt auf die Maximalwerte bei Anodenverlustleistung, Anodenspannung/Strom, sowie Gitterspannung/en beachten.
(mindestens sofort messen, notfalls abschalten)


Gruss, Jens
Carlo_M
Stammgast
#2845 erstellt: 28. Jul 2010, 13:11
Hallo,

das Verzerrungsverhalten in der Vorstufe scheint nach meinen Versuchen auch mit der Heizspannung zusammen zu hängen (siehe ein paar Beiträge vorher, mit dem VV). Du fragst sicher nach Endstufen, da würde ich das aber lieber nicht machen.

Heute kam das Paket mit dem Dynamikexpander an. Klingt interessant, besonders bei Klassik, aber etwas gewöhnungsbedürftig. Also mache ich mich irgendwann mal ans Werk mit dem Röhrenexpander... hier der Link zur gefundenen Seite:

http://www.pocnet.net/hobby/bastel/dynamikkompressor/

Gruß

Carlo
sidolf
Inventar
#2846 erstellt: 28. Jul 2010, 13:48

Carlo_M schrieb:
Heute kam das Paket mit dem Dynamikexpander an. Klingt interessant, besonders bei Klassik, aber etwas gewöhnungsbedürftig. Also mache ich mich irgendwann mal ans Werk mit dem Röhrenexpander


Grüß Dich Carlo,

ich komme nicht ganz klar, was Du da genau machen möchtest? Willst Du mehr - oder weniger Dynamik?

Die verlinkte Schaltung hebt leise Passagen im Pegel an und schwächt laute etwas ab. M.M nach geht dadurch doch Dynamik verloren, oder? Es erhöht sich zwar die durchschnittliche Lautstärke, bzw. man empfindet es lauter oder auch dynamischer.

Bei Rundfunksendern kann ich mir sowas gut vorstellen um in der verfügbaren Bandbreite möglichst viel NF rüber zu bringen.

Gruß
Carlo_M
Stammgast
#2847 erstellt: 28. Jul 2010, 13:57
Hallo Sidolf,

laut seinen Angaben soll es auch als Expander nutzbar sein, oder habe ich das falsch verstanden?

Bisher komme ich nicht so recht auf den Geschmack mit meinen Hörversuchen mit normaler U-Musik. Klingt an vielen Stellen eher so, als ob jemand den Lautstärkeregler hin und her dreht, da nicht alles komprimiert zu sein scheint. Für flache Schellackaufnahmen aufzubessern scheint es mir ebenfalls ungeeignet.

Gruß

Carlo
Florian_1
Stammgast
#2848 erstellt: 28. Jul 2010, 17:34

Du fragst sicher nach Endstufen, da würde ich das aber lieber nicht machen.

Vorstufen. Die Endstufe zerrt schon gut genug. Zerre er Vorstufe etwas runter, EQ ein wenig umändern und richtig gemacht klingt's gut (Nur sau laut, 113db im Raum )
Das mit der Heizung ist ja leicht zu testen



Florian
Tucca
Hat sich gelöscht
#2849 erstellt: 28. Jul 2010, 22:08
Hallo und Tach zusammen, hallo Andreas.

es ist die Reinhöfer Schaltung. Ohne Gegenkopplung. Die Eingangsbeschaltung ist nicht ganz ohne. Da können Störungen auftreten.

Zwei Dinge interessieren mich noch:
Hast Du mit verschiedenen Widerständen für die Gegenkopplung experimentiert? Ich verwende diese Variante eigentlich ganz gerne, habe aber bisher immer größere Werte für den Gegenkopplungswiderstand eingesetzt, weil es mir sonst zu "steril" klang. Ohne gefiel es mir aber auch nicht so richtig, weil (wahrscheinlich durch die Kombi mit meinen Lautsprechern) der Bass zu "wabbelig" wurde.
Welche Probleme hattest Du mit der Eingangsschaltung und wie hast Du sie gelöst?

Grüße,

Michael


p.s.:

Es geht um diese Schaltung (s.u.).


[Beitrag von Tucca am 28. Jul 2010, 23:21 bearbeitet]
pragmatiker
Administrator
#2850 erstellt: 29. Jul 2010, 10:08
Servus sidolf,

sidolf schrieb:
Bei Rundfunksendern kann ich mir sowas gut vorstellen um in der verfügbaren Bandbreite möglichst viel NF rüber zu bringen

Da wird das schon seit Jahren gemacht - Stichwort "Lautheitskrieg" - mit einem Gerät namens "Optimod":

http://de.wikipedia.org/wiki/Optimod

Ja, UKW Rundfunk gab es auch mal mit wirklich viel Dynamik, man glaubt es kaum. Aber mit der Einführung dieser Geräte - auf deren exzessiven Einsatz (zur Erhöhung der vom Hörer wahrgenommenen Durchschnittslautstärke) nur ganz wenige Rundfunkanstalten verzichten - ist das mehr oder weniger Geschichte. Und wie diese Geräte wirken, stellt natürlich der Anwender durch die von ihm gewünschten Betriebsparameter ein....speziell beim "Dudelfunk" ist allerdings Lautheit zur Programmdurchsetzung recht erwünscht, weswegen da geschaut wird, daß der mittlere Durchschnittspegel recht hoch ist.

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 29. Jul 2010, 10:16 bearbeitet]
sidolf
Inventar
#2851 erstellt: 29. Jul 2010, 14:13

pragmatiker schrieb:
Da wird das schon seit Jahren gemacht - Stichwort "Lautheitskrieg" - mit einem Gerät namens "Optimod":

Ja, UKW Rundfunk gab es auch mal mit wirklich viel Dynamik, man glaubt es kaum.


Grüß Dich Herbert,

ich hab's mir fast gedacht. Bei UKW-Sendern ist mir schon lange die unterschiedliche Lautstärke aufgefallen. Bei den "lauten" Stationen klingt die Sprache oft gepresst und etwas verzerrt. Das ist aber nicht immer der Fall. Kann der jeweilige Moderator vielleicht seine persönliche Dynamik wählen? Bei Bayern-3 fällt mir das immer wieder (negativ) auf.

Für Carlo ist so ein Gerät doch eigentlich ungeeignet? Er will ja mehr Dynamik, wenn ich ihn richtig verstanden habe.

Gruß
Carlo_M
Stammgast
#2852 erstellt: 29. Jul 2010, 15:40
Moin Sidolf, Herbert und all die anderen,

richtig, MEHR Dynamik hätte ich gerne. Und zwar mit meinen glühenden Freunden. Der ersteigerte Transistorexpander hatte gestern seinen Probelauf, mit unterschiedlichem Ergebnis - eine Klassik CD fürs Auto liess sich hervoragend "ausweiten", während es bei den ersten 1944er Stereoaufnahmen der RRG (von Haus aus max. 60db Dynamikbereich) dazu führte, dass man an den leisen Stellen nichts mehr hörte, aber an den lauten der Verstärker sofort verzerrte (war mir vorher klar). Wie kann ich eigentlich mit dem PC vorher messen, wieviel db eine Aufnahme hat? Ich benutze u.a. Wavepurity, mit einer optischen Anzeige des aufgenommenen Signals.

Gruß

Carlo_M
Florian_1
Stammgast
#2853 erstellt: 29. Jul 2010, 16:24
Hast du Linux? Dann könntst du du Ardour mit Diesem Expander-Plugin nehmen. Hat auch einen eingebauten Kompressor
Ist aber ein wirklich schönes Programm zur Audiobearbeitung.
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