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Röhrenverstärker- Selbstbau- Thread

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Pimok
Stammgast
#3453 erstellt: 20. Dez 2011, 19:31
Mal ne Frage in die Runde: Woher bezieht ihr eure Schellen für die Befestigung von Becherelkos?
Es gab mal eine ganze Zeit bei Ebay den Händler "AudioAntik", aber der ist auch schon ewig nicht mehr aktiv.. Der hatte schöne Schellen aus Alu. Ich finde nurnoch so hässliche aus Nylon... Jemand Bezugsquellen?
pragmatiker
Administrator
#3454 erstellt: 20. Dez 2011, 19:54

Pimok schrieb:
Mal ne Frage in die Runde: Woher bezieht ihr eure Schellen für die Befestigung von Becherelkos?

https://www.buerklin...howDvNr(D098300)&l=d - Datenblätter sind bei den Bauteilen hinterlegt.

Grüße

Herbert
Pimok
Stammgast
#3455 erstellt: 20. Dez 2011, 23:17
Danke dir für den Hinweis Herbert! Das sind doch mal unschlagbar günstige Angebote!
Das ich nicht selbst auf das Urgestein der Hobbyelektronikerläden gekommen bin ist mir gerade irgendwie ein Rätsel...
Q_Big
Stammgast
#3456 erstellt: 23. Dez 2011, 02:51
Tubetown hat auch günstige Schellen!
Ansonsten wenn teurer dann Welter.
rorenoren
Hat sich gelöscht
#3457 erstellt: 07. Jan 2012, 20:17
Moin,

ich hatte vorhin die glorreiche Idee, mal wieder was zu basteln.
Angeregt durch den Thread mit der RIAA Entzerrung im Analogforum hier, habe ich eine simple Phonovorstufe mit steckbarem Entzerr- "Modul" gebastelt.
(passive Entzerrung)
Das Ding basiert wieder auf der Phonovorstufe des Audio Innovations AI500.
Um möglichst schnell fertig zu werden, habe ich alles inkl. Buchsen auf der oberen Aluplatte montiert.
Ich kann das Ding so auch irgendwo anders einbauen.
Naja, habe um ca. 17:00 angefangen und war eben um 19:30 fertig.
Wieder kein Schmuckstück, aber immerhin bis auf die vergessene Masse für dem "Modulanschluss" alles paletti und klingt gut.
(wie die anderen)

Bild von oben:



Und das Chaos innen:



Ich habe jetzt erstmal zum Testen nur die Standardentzerrung gebaut.
Später probiere ich noch andere.
(habe eine Liste mit div. Entzerrgliedern)

Am Eingang lassen sich folgende Werte einstellen:

47kOhm/47pF
100kOhm/100pF
100kOhm/300pF
100k+47k (parallel)/47nF+100nF (parallel)
47kOhm/47pF, Mono.
1MOhm (Gitterwiderstand)/200pF
1MOhm/200pF, Mono
1MOhm/kein Kondensator
1MOhm/kein Kondensator, Mono
Das Ganze mit 2-fach Umschaltern mit Aus in Mittelstellung.
(also 2x3 Stellungen =3x3 Möglichkeiten=9)

Schon damit lassen sich je nach System unterschiedliche Klänge "produzieren".
Die Keramik Cs fliegen aber noch raus, das werden Styroflexe.
(hatte keine mehr vorrätig)


Gruss, Jens


[Beitrag von rorenoren am 07. Jan 2012, 20:17 bearbeitet]
tomtiger
Administrator
#3458 erstellt: 07. Jan 2012, 23:52
Hi Jens,

ist klasse, schreib bitte, welche Eindrücke Du hast, insbesondere mit älteren LPs.

Danke,

LG Tom
rorenoren
Hat sich gelöscht
#3459 erstellt: 08. Jan 2012, 00:23
Moin Tom,

meine Anlage ist zu speziell, als dass ich später allgemeingültige Beschreibungen abliefern könnte.
Ich werde aber, wenn mein Interesse nicht erlahmt (was nicht selten passiert), etwas dazu schreiben.
Mit der "Serienentzererung" (AI500) klingt´s auf jeden Fall schon mal sehr gut.
(bisher nur irgendeine Mono- Jazzplatte (Good Year) und Dire Straits "Comuniqué" genossen)

Gruss, Jens
SGibbi
Gesperrt
#3460 erstellt: 08. Jan 2012, 05:25
servus Jens,

so fällt man von einem Thread zum anderen, will es aber hier nicht übertreiben.


rorenoren aus anderswo schrieb:

Blöd nur, dass wahrscheinlich der Innenwiderstand der "Treiberröhre" in Verbindung mir deren Anodenwiderstand einen starken Einfluss hat.


Den Innenwiderstand Deiner "Treiberschaltung" kannst Du pi mal Daumen auf 40 bis 50 Kiloohm ansetzen. Er wird exakt z.B. im Valvo Datenblatt angegeben, das einscannen könnte, sofern Du es nicht ergoogeln kannst. (Googeln nach der Kennlinienschar für den Innenwiderstand je Arbeitspunkt sollte bei einer Allerweltsröhre wie der ECC 83 kein Problem sein).

Das war auch der Grund, warum mein Vorschlag für Dich und aus dem "Yorck" Threat hochohmig auf 470 Kiloohm berechnet war - der Innenwiderstand der Röhre betrifft dann nur noch ca. 10% und ihre Alterung geht nicht mehr sooo sehr in den EQ ein. Mußt bei solchen Ohmwerten aber guuuut abschirmen.


rorenoren aus anderswo schrieb:

Egal, ich will ja nicht messen, sondern spielen.


meine allererste Eigenbau Phonostufe aus Oberstufentagen (ca. 1982) war Deinem Entwurf auffallend ähnlich. Habe das alles noch gut in Erinnerung. Bitte nicht beleidigt sein. Wenn Du keine exakten Filter berechnen kannst, verwende ganz einfach Potis. Sogar die FM-222 macht sowas (Warum wohl tun die das ?) Ein "Rückstecken" auf ein exaktes "Normfilter" ist Dir ja möglich (bei der FM geht das nicht).

Meine Phono 85 hat ab MK III (ca. 1988) und bis Heute einen solchen DIN-Stecker für ein "EQ-Dongle", um den Kunden noch Heute nachträglich jeden EQ anbieten zu können, falls irgendwo etwas auftaucht, was ich noch nicht dokumentiert hatte. Du wirst mir langsam aber sicher bedrohlich ähnlich

Edit: Das Vorbild für meine allererste Phono zu Schülertagen war übrigens das Klangregelnetzwerk des Braun RC 81 U, ein Musiktruhen Röhrenradio. Zwei ECC 83 Stufen wie hier, und dazwischen ein Kuhschwanzentzerrer. Die allererste Phono hatten Braun Originalschaltung, dann wurde "frei Gehör" das Klangregelnetzwerk etwas umgebaut, weil die Regler stets auf Anschlag standen, und, naja, irgendwann war ich dann so schlau, und konnte mir ein präzises RIAA Filter bauen. Mein "frei Gehör" Filter habe ich Jahre später einmal nachgerechnet - es hatte 3300, 330, 89 Mikrosekunden, ich bin noch Heute stolz auf mein Goldohr.

Viel Spaß beim Löten, gutes Gelingen


[Beitrag von SGibbi am 08. Jan 2012, 11:48 bearbeitet]
rorenoren
Hat sich gelöscht
#3461 erstellt: 08. Jan 2012, 12:36
Moin Stefan,

danke!

Ich habe eben mal deine beiden Vorschläge, sowie eine mit AES bezeichnete Variante gebaut.
(die letzten DIN Stecker und zusammemgesuchten Kondensatoren.... muss dringend wieder was einkaufen)

Es gibt deutliche Lautstärkeunterschiede, ansonsten relativ geringe Klangunterschiede.
Ich habe noch keine intensive Hörsession gamacht, aber dein "G1" (erster Vorschlag), sowie die AI Variante hören sich zunächst am besten für mich an.
(Dire Straits Communiqué)
Dein G1 klingt etwas lebendiger, der AI etwas bedeckter, aber schön entspannt.
(mit Shure V15III/SAS und 300pF+100pF Kabel an 100kOhm)

Wie gesagt, ich muss das noch näher hören, vielleicht täuscht das alles nur.

Vergleichen über CD- Recorder geht leider noch nicht.
Ich müsste einen Katodenfolger nachschalten, weil der Eingang des Recorders die Phonostufe deutlich belastet.
Der Klang ändert sich nicht deutlich, aber so ist das nix.
(kommt später dazu)

Was ich noch anmerken muss:

Die zuletzt gelieferten DIN Buchsen von Reichelt sind für mein Verständnis eine Sauerei!

Bei den Vorigen musste man zwar auch schon die Innerei etwas befestigen, indem man mit dem Körner die Haltepunkte vertiefte, aber da waren die Kontakte nicht hauch dünn und aus "Blei" oder "Alufolie"(gefühlt!).
Das gibt nicht lange Kontakt, ein Paarmal rein und raus, dann ist die "Spannkraft" aufgebraucht.
Das taucht an der Wurzel nix.

Irgendwie ist die Diskussion über diese Bastelei überall "zwischen den Stühlen".
Für den RIAA Thread fehlen mir die Messmöglichkeiten.
(und die Lust zum Messen)

Ich schreibe hier weiter, weil´s ja Röhrenzeugs ist.
(hoffe, das ist ok)

Gruss, Jens
SGibbi
Gesperrt
#3462 erstellt: 08. Jan 2012, 14:57
rorenoren
Hat sich gelöscht
#3463 erstellt: 08. Jan 2012, 14:58
Moin nochmal,

Update:

das Phonoding hat jetzt einen Katodenfolger.
Ausserdem hatte ich bei den Gibbi- "Modulen" den 220kOhm vergessen, da am Gitter schon 1MOhm liegt wurden es 240kOhm.
Ich hoffe, das ist nah genug dran.
(ändere ich später eh alles noch)
Die AES- Variante hatte einen Rg von 680 Ohm, bei mir sind´s jetzt 500kOhm.
(1MOhm dazu)
Auf jeden Fall hat sich der Klang dadurch verändert.
Es klingt doch etwas ausgewogener als vorher.
(das war z.T. "das Lebendige")
Der Klang aller Versionen hat sich stark angenähert.

Das "AES" Modul ist om oberen Mittelton lauter.

Das sieht übrigens so aus:
(500kOhm als Last)



Ich höre noch mal etwas mit allen "Modulen" und schreibe dann mehr.
(vielleicht)

So sieht´s jetzt aus:



Im Gerät steckt vor dem Katodenfolger die "G2" , davor liegen vlnr. "G1", "AI", "AES".

Macht übrigens Spass, sowas zu bauen!

Gruss, Jens

Edit:
(9.1.12)

hatte "G1" und "G2" vertauscht, "G2" ist zusammen mit dem AI im Moment Favorit bei "normalen" Platten.
(die Schaltung "phono2" ist "G2")


[Beitrag von rorenoren am 09. Jan 2012, 12:16 bearbeitet]
rorenoren
Hat sich gelöscht
#3464 erstellt: 09. Jan 2012, 19:34
Moin,

auch wenn´s ein Monolog wird:

Nächstes Update.
Jetzt hat das Ding noch ein fest eingebautes AI- Entzerrnetzwerk.
Über einen Vierfach- Umschalter ist es ab- oder zuschaltbar, so dass ein schneller Vergleich ohne Umstecken möglich ist.
(AI als Referenz, weil ich die kenne, späterer Umbau schnell möglich))
Platz ist ja im Gehäuse noch.
(trotz jetzt verwendeter flacherer Profile)

Die Sache mit den "Abschluss-" oder "Lastwiderständen" für das Entzerrnetzwerk (Gitterwiderstand der Folgestufe) werde ich mit 10MOhm Gitterwiderständen lösen.
Die ECC83 zieht damit ohne "Modul" zumindest keinen Gitterstrom, aber die Last stimmt mit "Modul".
(jetzt liegen immer 1MOhm parallel, dann 10MOhm)

So, Bild gibt´s jetzt nicht extra, es ist halt rechts vorne noch ein Kippschalter dazugekommen.

Das Ding ist ja nur ein Experimetierträger, vielleicht kommt noch etwas dazu.......
(auf jeden Fall noch "Module", Bestellung an Reichelt ist raus)

Gruss, Jens
tomtiger
Administrator
#3465 erstellt: 10. Jan 2012, 19:05
Hi Jens,


rorenoren schrieb:
auch wenn´s ein Monolog wird:


also ich lese begeistert mit!

LG Tom
rorenoren
Hat sich gelöscht
#3466 erstellt: 10. Jan 2012, 19:37
Moin Tom,

das ist gut!

Ich habe jetzt mal nähere Klangeindrücke ohne jede Allgemeingültigkeit:

Bei "Standardplatten" klingt die AI Entzerrung am entspanntesten, gefolgt von der G2 (zuerst irrtümlich G1 genannt).
Die G2 ist im Hochton etwas präsenter, wirkt aber im Mittelton etwas stärker abgesenkt.
Das klingt bei tendenziell dumpfen Platten oder Systemen besser, bei "normalen Platten" aber auch sehr gut, wenn auch kleinste Verzerrungen stärker auffallen.
Die G1 ähnelt ganz grob der AES, zunächst durch höhere Lautstärke (G2 ist minimal leiser als AI).
Die Mitten sind etwas betont, was z.B. bei Franz Josef Degenhardt interessanterweise die etwas aggressiven oberen Mitten "abmildert".

Bei einer alten Mono- Jazzplatte klingt auch die AES Entzerrung interessanter als der Rest.
Die G1 ist da im Hochton zu vorlaut.
(aber nur ganz minimal)

Bei der ganzen Betrachtung muss bedacht werden, dass meine Lautsprecher eine leichte Mittenüberhöhung haben.
Ich kenne die aber und vergleiche "halbwegs neutral" mit dem CD Klangeindruck.
(was natürlich nicht wirklich geht....)
Ich bin aber überhaupt kein Goldohr und falle daher auf alle möglichen Sachen herein, die vom wahren Klang ablenken.
Also nur ein Bericht, keine Expertenmeinung.

Die klanglichen Unterschiede zwischen den Entzerrern liegen etwa auf dem Niveau unterschiedlich abgestimmter Systeme.
Riesengross sind sie also nicht, aber deutlich hörbar.

Es erscheint mir daher logisch, dass die absoluten Werte der Bauteile nicht so wahnsinnig kritisch sein können.
Um keine zusätzlichen Fehler einzubauen, habe ich die Kondensatoren ausgemessen und nur nahe beieinanderliegende Werte oder exakt gleiche verwendet.
Die absoluten Werte zeigt ein billiges Digitalvoltmeter eh recht ungenau an.
Zum Vergleichen reicht´s.
Bei den 69nF des AI Entzerrer sind z.B. 70,2nF beim Internen, 67,7/67,8nF beim Externen verbaut.
(die 70,2 sind Siemens MKH, die 67,xx DDR Styroflex)
Bei den Widerständen habe ich mich auf die 1% Spezifikation verlassen und nicht nachgemessen.
(bei meinen "besseren" Stufen habe ich auch das getan, aber die Metallfilmdinger sind schon sehr genau)
Klingt soweit gleich, dass ich auf Anhieb keinen Unterschied erkennen kann.
Also auf jeden Fall nichts um das man sich Sorgen machen müsste.
Kanalgleich mag ich´s wegen des besseren Gefühls aber schon.

Witzig ist übrigens, dass diese offenen Netzwerke überhaupt keine hörbaren Brummstörungen einfangen, ausser man fasst an oder kommt gefährlich nah.
(2cm)
Beim Umstöpseln brummt´s natürlich oder es fiept sogar, wenn man beim AES doof anfasst.
Jetzt schalte ich zum Umstöpseln einfach kurz auf den internen Entzerrer.

Mal sehen, was die weiteren "Module" so für Klänge erzeugen.
Vielleicht versuche ich mich mal an einem Gerät mit etlichen umschaltbaren Entzerrungen.
(dann für Höhen und Mitten getrennt und eine Variante mit Potis)
Da ich sonst keine Klangregler habe, könnte das bei allzufiesen Platten auch eine Kompensation sein, so ganz ausserhalb irgendwelcher Normen.

Gruss, Jens
SGibbi
Gesperrt
#3467 erstellt: 11. Jan 2012, 09:18
Servus Jens, mal einen "Liebesbrief"

Soweit Du hier einen "Monolog" empfindest, muß Dir klar sein, daß wir derzeit einen "Sport" betreiben, den nur sehr wenige überhaupt nachvollziehen wollen bzw. können. Ich meine, Gibbi hört seine Schallplatten seit seiner Schülerzeit so, meine ExKunden hören ihre Schallplatten alle "so", doch sehr viele haben solche Erfahrungen nicht, zudem vielerorts sowas als "unseriös" beschimpft wird. Dazu sitzen wir zwischen allen Stühlen; wenn ich als ExGewerblicher in einen Selbstbauthread eingreife, eventuell hypige Poserbildchen meiner Designs poste, und genüsslich darüber referiere, wie ich hunderte von Euros je Gerät allein in die Reinsilberverdrahrung investiert habe, wird's als "hochnäsig" empfunden, die Schallplattenverleger kritisieren mich, weil man eventuelle Studiofehler aushören kann, und auf der anderen Seite steht die vom Handel inspirierte "Klauer" Industrie, die nie & nimmer einen Ingenieur für so eine Entwicklung bezahlen würde, aber doch an solchen Designs arbeitet, und das Netz nach "kostenlosen" Vorlagen durchsucht. "Multi-EQ" ist derzeit im HighEnd absolut "Hip", aber halt leider nur dann, wenn ein "Handelsname" 'draufsteht. Copeland und sein Buch mögen rennomierte Quellen sein, vom Steuerzahler teuer bezahlt, doch letzten Endes können auch solche Leute nichts anderes, als die Phonostufen anzuwenden, die andere mit ihrer Forschung entworfen haben, um dann ihre Eindrücke im teuren Buch zu schildern.

Wir erledigen hier einen Job, für den andere bezahlt werden. Das muß Dir klar sein.

Ohne jede Hochnäsigkeit will ich erinnern, daß mein Fachartikel zum Telefunken 210 Plattenspieler zunächst ein arg langatmiger Monolog war, und zunächst auch überhaupt keine Beachtung fand. Am Ende des Telefunken Plattenspieler Threads ging's dann nur noch um das Ding, ich habe der Sache einen eigenen Kombinationstriebler Thread eröffnet, und der hat mittlerweile trotz wirklich exotischstem Thema immerhin 7 Seiten lesenswerten Umfang erreicht. Ganz am Ende stand dann die Tatsache, daß sie alle Bilder im Originalbeitrag abgelöscht haben. uäh!

In gewisser Weise mußt Du Dir aber im Klaren sein, daß Du ein "Neuland" betrittst, und auch, was das bedeutet.

Aufgrund diverser Threatwechsel will ich erinnern, daß nur eine der "G-Berechnungen" wirkliches RIAA macht, der andere war mehr oder weniger ein Joke, der im "Klauertum" irgendwo zwischen "AI" und "Gibbi" so entstanden sein könnte. Dasjenige mit dem "15 Kiloohm" 'drin macht rein rechnerisch ein sauberes RIAA. Die Grenzen der Verstärkerstufen kann ich dabei nur in soweit erfassen, als ich etwas ähnliches selbst mal auf dem Tisch hatte. (Also Pi-Mal-Daumen aus eigener Erfahrung) Gerade bei Röhren geht die Bauweise mit ein, Du machst den Job gut, aber ab einem gewissen Nivau hilft dann wirklich nur noch ausmessen.

"AES 1953" (falls Du exakt das hast) ist in "Kompromißentwurf", zu dem es niemals eine Schneidmaschine gab, der aber halt so irgendwie vieles altes amerikanisches Zeux kann, "erlaubt" ist, aber halt nichts "so richtig" kann.

"DDR Styroflex" gibt es nicht, das sind KT's (Polyester mit Folienbelag), aber - ehrlich gesagt - nicht schlecht. Echte "KS" Polysyrol kenne ich nur von Siemens und Ruwel. Im Ausland hat man für diesen Zweck Glimmer (Mica) verwendet. Polystyrol (Styroflex) ist ein rein westdeutsches Phänomen, eingeführt, um die Restriktionen während des 3. Reiches zu überwinden, und dann beibehalten. Gab's auch in Japan, aber die Amerikaner, z.B. kennen sowas garnicht.

Das oft hochnäsoge 1 dB Abweichung der Meßtechniker betrifft in etwa 12 Prozent Bauteiltoleranz (1,12 -> log -> *20 = 0,98 dB) Gibbies "0,25 dB Meßkette" aus anderswo betreffen weniger als 3 Prozent über alles (also wirklich über alles, es sind mehrere Meßgeräte beteiligt) (1,03 -> log -> *20 = 0,26 dB), die "seriöse" 3 dB Hörgrenze (vergleiche Webers, vergleiche DIN) wird bei etwa 40% Bauteiltoleranz erreicht (1,4 -> log -> * 20 = 2,9 dB). Auch hier ist zu bedenken, daß in einem Filter mehr als 1 Bauteil ist. Zum Vergleich: Der rechnerische Unterschied zwischen 50 Mikrosekunden EQ und 75 Mikrosekunden EQ (vergleiche Copeland) betrifft etwa 50 % (75/50=1,5).

Ansosnten sind "Ohren" ehrlicher als irgendwelche Techniker, die ihre Kurven so lange im Koordinatensystem verschieben, bis es "paßt". Hatte ich auch anderswo so gesagt.

Soweit ich mitlese, hast Du Deine Phonostufe etwas hochohmiger gemacht (10 Megaohm am Gitter der zweiten Stufe) und da könnte ich dynamisch (rein dynamisch, nicht im EQ) noch ein wenig mehr 'rausholen, durch eine Neuberechnung des Filters, wird dann aber auch irgendwann drastisch empfindlicher gegen Rauschen und Brummen (letztlich entschedet dann ein gutes Handwerk mit über die Qualität des gesamten Gerätes).

Ansonsten, sitze ich nun nicht am Monitor, um mir jeden einezelnen Widerstand Deines Aufbaus per "Strichliste" abzuhaken - das ist mir zu blöde, sorry.

Es bleibt nochmals der Tip, ggfs - gerade im öffentlichen Internet - Potis zu verwenden, eventuell mit ein paar schaltbaren Kondensatoren. Der Rechnugnsaufwand hält sich in Grenzen, und der ganzen EQ Debatte weichst Du geschickt aus, weil Du die diskutierten EQ dann halt per Poti sowieso erreichst. Wenn Du dann feststellst, daß nur bestimmte Poti Positionen einen Sinn ergeben, ist es Zeit für den nächsten Schritt. Ich denke da z.B. an den "Archivist" von Garrard / Nigel Pearson (bei bekannter Inspiration) Eine DIN Buchse für ein EQ-Dongle wie bei Dir gibt's an meinen 85er Phonostufen, wie gesagt, bereits seit der MK III aus den späten 80er Jahren, allerdings ist's bei mir eine dreipolige Verbindung. "Rückschalten" auf einen normgemäßen (oder hauseigenen, aber gut bekannten) EQ halte ich für sinnvoll.

Edit nochmal - da ich anderswo für meinen Meßgerätepark kritisiert wurde - 0,25 dB Genauigkeit betrifft den Meßwert "überalles", den "gelben Meßwertpunkt" in meinen Veröffentlichungen. Um aus 40 dB Slope einer Phonostufe (1:100) auf 0,25 dB (ca. 3%) messen zu können, ist 0,3 %-ige Genauigkeit nötig. Ich mache das z.B. so, daß ich am calibrierten Pegelmesser exakt "auf Skalenpunkt" einstelle, und dann am sechsstelligen digitalen Frequenzzähler ablese. Weil ein sechsstelliger Digitalzähler nie zweimal das Selbe anzeigt, mache ich je 3 Messungen und interpoliere dann. So kommt man dann auf die Präzision wie veröffentlicht. Bauteile auf 2,5% vermessen ist aber schon okay, es kommt halt auch darauf an, was und an welcher Stelle man mißt (Tücken equalisierter Systeme)


[Beitrag von SGibbi am 11. Jan 2012, 13:13 bearbeitet]
rorenoren
Hat sich gelöscht
#3468 erstellt: 11. Jan 2012, 18:25
Moin Stefan,

ich bleibe Am Ball, Reichelt hat heute geliefert.
(bzw. DeHaEl)


Ansonsten, sitze ich nun nicht am Monitor, um mir jeden einezelnen Widerstand Deines Aufbaus per "Strichliste" abzuhaken - das ist mir zu blöde, sorry.


Klar, verlangt doch niemand!

Die Poti Idee habe ich früher schon mal umgesetzt, allerdings ohne Änderung der Kapazitäten.
(nur in Reihe zu denselben)
Man kann damit aber schon ganz gut manipulieren, um fies klingende Scheiben "hinzubiegen".
Mit RIAA hat das dann gar nichts mehr zu tun.
(ausser in "Nullstellung", da entspricht´s der "naja, irgendwie so ähnlich wie RIAA AI- Geschichte")

Die Sache mit dem Monolog war nur so dahingesagt.
Solange sich niemand (wichtiges ) von meinem Geschreibsel genervt fühlt, mache ich hier weiter.

Das Nächste wird entweder eine "Box" mit DIN- Kabel und div. Umschaltern, Kapazitäten, Widerständen und Potis, oder ein "ganz neuer Vorverstärker mit internen Modulen".
(erstmal die Alten, dann neue zusammenbraten)
Letzterer bekommt dann irgendwie ein oder zwei externe Anschlüsse für Vergleichstests, sowie einige interne für fixe Einstellungen.
Ach, mal sehen, erstmal noch ein paar Entzerrschaltungen ausprobieren, evtl. auch an einstellbarer Last.
(oder einstellbarem Spannungsteiler plus div Cs)

Auf jeden Fall danke für deinen "Liebesbrief".

Gruss, Jens
SGibbi
Gesperrt
#3469 erstellt: 11. Jan 2012, 19:18
Ein Grundproblem bei DIY ist halt, daß man erst bei 40% die "seriösen" 3 dB erreicht. Mit einem linearen Poti bist Du da von "Null" bis "kanpp Mittelstellung". Rein meßtechnisch kannst Du Dir aber in den A*** beißen, um es präzise nachzuweisen, und es ist eine halbe Potidrehung, what's on ? Eine Menge, aber nehme logarithmische Potis (hatte ich in MK I und MK II) (keine mehr in Umlauf, alle auf das 6-EQ-Filter der MK IV nachgerüstet).

Es ist beinahe ein Monolog. Ich will Dich unterstützen, und freue mich, daß wenigstens einer es kapiert. Mal shen, was nachkommt.

In meiner privaten Phonostufe werkelt übrigens ein Drehkondensator aus einem Altradio, das nicht mehr zu retten war. Mit 2 mal 500 PF "Pickupseitig" ist man schon ganz gut dabei, aber gewerblich in Stückzahlen hätte ich sowas nicht liefern können. In solchen Punkten sind DIY'er wie Du den "Gewerblichen" immer einen Schritt im Voraus ..

Nochmals Grüße, ich selbst arbeite derzeit am PE TV 204 in der GT Version. Mehr dazu denn anderswo.
EL156
Ist häufiger hier
#3470 erstellt: 13. Jan 2012, 13:24

SGibbi schrieb:
"DDR Styroflex" gibt es nicht, das sind KT's (Polyester mit Folienbelag), aber - ehrlich gesagt - nicht schlecht. Echte "KS" Polysyrol kenne ich nur von Siemens und Ruwel. Im Ausland hat man für diesen Zweck Glimmer (Mica) verwendet. Polystyrol (Styroflex) ist ein rein westdeutsches Phänomen, eingeführt, um die Restriktionen während des 3. Reiches zu überwinden, und dann beibehalten. Gab's auch in Japan, aber die Amerikaner, z.B. kennen sowas garnicht.


Hallo gibbi,

selbstverständlich gab und gibt es immer noch (aus Restposten) die hochwertigen DDR-Styroflexkondensatoren, die mit dem Oberbegriff als Kunstfoliekondensatoren bezeichnet wurden.

Beispiel gefällig?



Um deine Wissenslücken zu füllen, empfehle ich dir deshalb DDR-Literatur, wie beispielsweise:

(1) Bernhard Pabst, Bauelemente der Rundfunktechnik, VEB Verlag Technik Berlin, 1962

(2) Bernhard Pabst, Anleitung zur Fehlersuche für Rundfunkmechaniker, VEB Verlag Technik Berlin, 1966

(3) Karl-Heinz Schubert, Das große Radiobastelbuch, 1974, Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik (VEB), Berlin

Und noch etwas. In Jogis Röhrenforum hast du vor Jahren mal als "SGibbi" Beiträge geschrieben.

http://www.jogis-roe..._entry.php?id=125717
(Registrierung erforderlich)

MfG Kurt
EL156
Ist häufiger hier
#3471 erstellt: 13. Jan 2012, 15:12

SGibbi schrieb:
Polystyrol (Styroflex) ist ein rein westdeutsches Phänomen, eingeführt, um die Restriktionen während des 3. Reiches zu überwinden, und dann beibehalten. Gab's auch in Japan, aber die Amerikaner, z.B. kennen sowas garnicht.


Hallo SGibbi,

auch das ist wiederum eine Fehlinformation deinerseits. Allerdings bezeichneten die Amis diese Foliensorte wohl wegen der Namensrechte nicht mit dem Handelsnamen Styroflex, sondern schlicht und einfach Polystyrene (neudeutsch: Polystyrol).

Aus dem Katalog von "Allied Electronics" Nr. 750 aus 1975, Seite 115, zitiere ich:

SX Polystyrene Capacitors

"Capacitors are stretched polystyrene dielectric fused to high-purity aluminium foil-produces excellent humidity barrier."

MfG Kurt

PS: Den Katalog gab es damals z. B. im PX-Store der Keesler Air Force Base, Biloxi, Mississippi.
pragmatiker
Administrator
#3472 erstellt: 13. Jan 2012, 15:39
Servus zusammen,

ergänzend sei angemerkt, daß es Polystyrol-Kondensatoren (vulgo: Styroflex) auch heute noch zu kaufen gibt - ein Datenblatt:

http://www.electel.de/files/ks40d.pdf

Der Katalogdistributor RS-Components http://de.rs-online....372677633D4E4F4E4526 hat noch eine ganze Menge dieser Dinger (einheitliche Daten: 160[V], 2.5% Toleranz) im Lieferprogramm:

  • 10[pF] - Bestellnummer: 113-207
  • 15[pF] - Bestellnummer: 113-213
  • 22[pF] - Bestellnummer: 113-229
  • 33[pF] - Bestellnummer: 113-235
  • 47[pF] - Bestellnummer: 113-241
  • 68[pF] - Bestellnummer: 113-257
  • 100[pF] - Bestellnummer: 113-263
  • 150[pF] - Bestellnummer: 113-279
  • 220[pF] - Bestellnummer: 113-285
  • 330[pF] - Bestellnummer: 113-291
  • 470[pF] - Bestellnummer: 113-308
  • 680[pF] - Bestellnummer: 113-314
  • 1.0[nF] - Bestellnummer: 113-320
  • 1.5[nF] - Bestellnummer: 113-336
  • 2.2[nF] - Bestellnummer: 113-342
  • 3.3[nF] - Bestellnummer: 113-358
  • 4.7[nF] - Bestellnummer: 113-364
  • 6.8[nF] - Bestellnummer: 113-386
  • 10[nF] - Bestellnummer: 113-409

Auch eine große Auswahl dieser Kondensatoren gibt es hier: http://kn-electronic.de/shop/index.php?cPath=32_102&SESS=dygmsgdj sowie als Präzisionskondensatoren hier: http://kn-electronic.de/shop/index.php?cPath=32_184&SESS=dygmsgdj

Auch die Firma "LCR Capacitors" stellt diese Dinger noch her:

http://www.lcrcapaci...rs/precision/fsc.pdf
http://www.lcrcapacitors.de/2011-pdfs/polystyrene/hs.pdf
http://www.lcrcapacitors.de/2011-pdfs/polystyrene/hsc.pdf
http://www.lcrcapacitors.de/2011-pdfs/polystyrene/hsq.pdf
http://www.lcrcapacitors.de/2011-pdfs/polystyrene/exfs-hr.pdf
http://www.lcrcapacitors.de/2011-pdfs/polystyrene/suf710.pdf
http://www.lcrcapaci...on/fsr-vm-fsr-ax.pdf

Es gibt in modernen Schaltungen durchaus auch heute noch Spezialanwendungen, in denen auf diese Kondensatoren zurückgegriffen wird.

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 13. Jan 2012, 15:43 bearbeitet]
SGibbi
Gesperrt
#3473 erstellt: 14. Jan 2012, 12:42
Danke für die Klarstellungen zum Thema Styroflex.

Seltsam, das Bernhard Pabst Buch (2) habe ich selbst in meinen Unterlagen.

Bei Jogi bin ich nicht mehr dabei. Es ging damals mal um eine EL 36, die es sowohl als Abwandlung der EL 12 als auch als Abwandlung aus der PL 36 gibt (2 verschiedene) und um eine UL 71, die es auch als UL, also ohne Dioden, gab (habe eine). Eine Klobberei nach der Anderen. Die waren mir zu eitel und zu wenig an der Sache interessiert.

Meine Quelle zu Styroflex war u.a. ein ellenlanger Elektor Artikel aus den 90er Jahren (müßte suchen ...) der als Fortsetzungsreihe die Grundlagen der Kondensatorfertigung und ihrer Eigenschaften beleuchtete.

Siemens als Urheber und (früher) Patentinhaber dürfte aber korrekt sein, der Anlaß für die Entwicklung, eine Sanktionierung von Glimmer Importen gegen das 3. Reicht, ebenso. Das Styroflexkondensatoren in der DDR in Siemens Lizens gefertigt wurden, war mir unbekannt. Die Jens' Kondensatoren aus weiter oben kenne ich auch, es steht dort in der Tat "KT" im Klartext aufgedruckt 'drauf, das sind Polyesterkondensatoren (wenn auch ganz OK). Nur Ruwel als Lizensnehmer zu nennen war aber falsch, es gab ja auch noch Mial und Elekonda, es gab noch Japan und es gab auch noch die Handelsbezeichnung "Trolitul" (violett eingefärbtes Polystyrol) sowie "Trolitulkondensator".

Und ... jaja, gebrauchen kann man die ... Noch Heute ...
EL156
Ist häufiger hier
#3474 erstellt: 14. Jan 2012, 15:47

SGibbi schrieb:
Siemens als Urheber und (früher) Patentinhaber dürfte aber korrekt sein, der Anlaß für die Entwicklung, eine Sanktionierung von Glimmer Importen gegen das 3. Reicht, ebenso.


Einspruch, euer Ehren!

Bringen wir doch deshalb ein wenig Licht in das Dunkel. "Styroflex" stammt ursprünglich von den Norddeutschen Seekabelwerken, die damit ihre Kabel umwickelten bzw. isolierten.

http://www.nsw.com/AboutNSW/CompanyHistory.aspx

Dort heißt es wörtlich:

"1931 übernahm Siemens 50 % der Anteile des Unternehmens. Von 1932 bis 1935 entwickelte NSW Isolierfolien auf Polystyrolbasis sowie die Kunststoffextrusionstechnik."

In diese Siemens-Zeit fällt die Anmeldung des eingetragenen Warenzeichens "Styroflex", allerdings nicht von Siemens, sondern von den Norddeutschen Seekabelwerken.

DPMAregister - Amtliche Publikations- und Registerdatenbank:

http://register.dpma.de/DPMAregister/marke/register/DD616435/DE

Hoffentlich dienen diese Hinweise nunmehr der Wahrheitsfindung über den (ehemaligen) Patentinhaber von "Styroflex".

MfG Kurt
SGibbi
Gesperrt
#3475 erstellt: 14. Jan 2012, 18:10


"1931 übernahm Siemens 50 % der Anteile des Unternehmens. Von 1932 bis 1935 entwickelte NSW Isolierfolien auf Polystyrolbasis sowie die Kunststoffextrusionstechnik."


Das klärt noch nicht, ob Siemens mit seinen 50% anteil auch das Styroflex eingebracht hat

Tolle Recherche

Wenn ich dazu komme, suche ich meine Quelle nochmal 'raus, und stelle sie ein.
E130L
Inventar
#3476 erstellt: 15. Jan 2012, 12:06
Hallo,

die Bezeichnung "Styroflex" stammt von NSW, wie von Kurt schon dargelegt.

"Die Arbeiten für eine Verwendung dieses neuen Isoliermaterials STYROFLEX als Kondensatordielektrikum führen zu einem Siemens geschützten grundsätzlichen Verfahren, einer Wärmebehandlung, die anschließend an das Wickeln des Kondensators durchgeführt wird und ein teilweises Entrecken der STYROFLEX -Folie bewirkt. Diesem Schrumpfprozeß verdanken die STYROFLEX-Kondensatoren ihre hohe zeitliche Kapazitätskonstanz. Mit der Fertigung wird begonnen." (1936)

Zitiert aus SIEMENS: "Passive Bauelemente 1881-1974"

Der Mangel an Glimmer begüstigt die Verwendung von Styroflex Kondensatoren im 2. Weltkrieg.

MfG
Volker


[Beitrag von E130L am 15. Jan 2012, 12:14 bearbeitet]
SGibbi
Gesperrt
#3477 erstellt: 15. Jan 2012, 14:27
Hallo Volker !

Dann haben wir's rund. "Styroflex" stammt ursprünglich von den "Norddeutschen Seekabelwerken" (NSW), wurde von diesen in 1932 patentiert und für Kabelisolationen eingesetzt.

NSW gehörte ab 1931 zu 50% zum Siemens Consortium.

Der Kondensator mit Styroflex als Dielektrikum stammt dann von Siemens, war "geschützt" und wurde ab 1936 als Ersatz für Glimmer Kondensatoren genutzt.

Das Material stammt von NSW, der Einsatz im Kondensator von Siemens.

Daß sie es auch in der DDR kannten, ist klar, bei einem Deutschen 30er Jahre Produkt. Einen "KOWEG" mit Styroflex habe ich aber noch nicht gesehen. Daß es auch in der DDR gefertigt wurde, wäre mir nach wie vor neu.

In meinen USA Klassikern (auch in den Meßgeräten, auch in den großen Tektronix) gibt's keinen einzigen Styroflex, zumindest nicht in Originalbestückung. Alles Keramik, Öl/Wax/Papier, Elko oder Glimmer.

Wenn wir schon soweit sind ... was hat es eigentlich mit dem Trolitul auf sich ? Das war ein lila eingefärbtes Polystyrol, wurde z.B. von Bosch / Blaupunkt in der Transformatorenfertigung eingesetzt, von Elekonda auch als Dielektrikum für Kondensatoren. Eine Lösung von Trolitul in Aceton ergibt einen prima Isolierlack. Ich hatte mich mal irgendwann in einem Forum als "Trolitul" angemeldet, der Account hat noch keine 2 Tage gahalten ...
E130L
Inventar
#3478 erstellt: 15. Jan 2012, 15:22
Hallo,

zur Marke Koweg

Ab 1937 entstand im Notstandsgebiet Thüringen die Siemens Zweigfabrik Arnstadt mit den Nebenbetrieben Gera u. Großbreitenbach. Endausbau 1940 mit ca.3000 Lohnempfängern u. 230 Angestellten.
Fertigungsvolumen bis zum Verlust der Werke 1945:
144 Mio Schichtwiderstände KARBOWID,
10 Mio Drahtwiderstände,
30 Mio Kondensatoren,
230000 Rundfunkgeräte für den Export 1941-43.

Quelle Siemens:"Passive Bauelemente 1881-1974"

Das entschlüsselt was "Koweg" war und woher das Styroflex Know How stammt.

MfG
Volker
DUKE_OF_TUBES
Inventar
#3479 erstellt: 04. Feb 2012, 22:38
ich mal wieder....
nach langen mal wieder etwas zusammen gewürfelt.....
auf den vorderen plätzen die aus russland stammende 6SN7GT und der star in der endstufe 6L6GC aus china.
schaltung einfache standard schaltung.
beide systeme der vorstufe parallel mit 0,1µf auf´s gitter der endröhre
läuft mit der 6L6 und der EL34 sehr gut. anodenspannung 380 volt.
mit der EL34 natürlich mehr "power"
netzteil ausgelagert und noch ohne gehäuse....(davon wollt ihr kein bild sehen....)
übertrager:standard 3,5 KΩ auf 4 Ω
denke nach noch ´nen zweiten übertrager ins gehäuse zu bauen und noch nen loch für ne endröhre damit es stereo wird, oder aber als monoblock und eine umschaltung zb: triode;pentode;oder eine umschaltung der kathodenwiderstände damit EL34 und 6L6 richtig arbeiten können....
mal sehen erstmal musik hören mit dem teil.....
genug geredet....bilder:
04022012109
04022012108
28012012087
SGibbi
Gesperrt
#3480 erstellt: 05. Feb 2012, 05:09
Pimok
Stammgast
#3481 erstellt: 07. Feb 2012, 21:59
Ich weiß ja nicht, ob sich [url=http://www.hifi-forum.de/index.php?action=browseT&forum_id=111&thread=2272&postID=2059#2059]hier ran[/url] noch jemand erinnert, aber... es hat endlich begonnen
Zwar bisher nur das Chassis, aber irgendwie... schauts schon imposant aus.

[url=http://pimok.wordpress.com/2012/02/07/el8-parallel-push-pull/]Link zu den Fotos[/url]http://pimok.wordpress.com/2012/02/07/el8-parallel-push-pull/
(Keine Lust gerade die Fotos noch wo anders hoch zu laden... )

Geplant ist eine Holzzarge aus Kirsche o.ö., mal sehen.


[Beitrag von Pimok am 07. Feb 2012, 22:01 bearbeitet]
DUKE_OF_TUBES
Inventar
#3482 erstellt: 07. Feb 2012, 22:23
OH
viele röhren....
und wie sieht es in der vorstufe aus? doch kleine ecc´s???
ich habe mir letztes auch einige nos el8 besorgt und wollte mal mir die" j.legong" schaltung vorknöpfen...
also eintakt schaltung.
ez 11 als gleichrichter? schafft die den ganzen anodenstrom?oder doch eine ez12?
gruss
boris
Pimok
Stammgast
#3483 erstellt: 07. Feb 2012, 22:30
Moin Boris,

hehe, dachte mir das der Kommentar kommt
Da fehlen sogar noch 2 Röhren! In die noch nicht gebaute Front sollen noch 2 Stück EM34 oder ähnliches rein.
Zur Vorstufe: Nicht ganz, die PC900 im vorderen Bereich wollte ich als Vorstufe einsetzen. Ich konnte einfach keine Röhren auftreiben die mir optisch zugesagt haben...

2 ECC sind für nen Phono Preamp, die dritte als Treiber für die EM die denn dann kommen werden. Die beiden PY500 werden noch durch EY500 ersetzt, waren nur gerade nicht zur Hand. Die sind aber auch eher Fake... Dienen als Einschaltverzögerung der Anodenspannung. Die eigentliche Gleichrichtung wird mit Sand gemacht. Die AZ11 ist hingegen die Gleichrichterröhre für die Vorstufe.
DUKE_OF_TUBES
Inventar
#3484 erstellt: 07. Feb 2012, 22:43
es gibt noch eec32 das sind röhren mit oktalsockel und coke bottle design. so welche hab ich mir gedacht für meine vorstellung mit der el8. leider wohl schon selten diese dinger.
gleichrichter wird wohl ne ez12 , fals ich faul sein sollte und keine lust noch nen loch zu knacken werde ich einen brückengleichrichter nehmen.
aber erstmal werde ich andere projekte fertig stellen.
gruss
rorenoren
Hat sich gelöscht
#3485 erstellt: 07. Feb 2012, 22:55
Moin,

ECC32 sind, glaube ich, baugleich mit 6SN7.
(sicherhitshalber Daten vergleichen)

Gruss, Jens
DUKE_OF_TUBES
Inventar
#3486 erstellt: 07. Feb 2012, 23:13
ja ich denke auch,hatte ja mal vor jahren in diesen thread ein datenblatt der ecc32 hoch geladen. sehen auf jeden fall etwas besser aus als die geraden 6SN7. bin aber auch ein fan von 6SN7 röhren.ich bevorzuge sie eher als die kleinen zipfelmützen
gruss
affenzahn
Stammgast
#3487 erstellt: 08. Feb 2012, 16:15
hallo,
ich habe ein teil von meinem aktuellen projekt fertiggestellt.
es soll einmal eine komplette LEGO® Musikanlage werden.
die endstufe ist fertig.
die röhren sind 7868 und ec92 pro kanal, die übertrager sin aus
einem blaupunkt granada 3400 röhrenradio, die drossel ist irgendwo er,
und der trafo ist ein grundig, auch von irgendwo her.

endlich konnte ich in diesem projekt einen meiner plastikschalter verbauen.
der nächste bauabschnitt, die vorstufe ist schon in arbeit.
hier ein paar bilder der endstufe.















RoA
Inventar
#3488 erstellt: 08. Feb 2012, 16:32
Unglaublich.

Und das funktioniert, ohne daß sich das Lego rund um die Röhrensockel nicht verzieht?
DUKE_OF_TUBES
Inventar
#3489 erstellt: 08. Feb 2012, 18:34
ist der kran funktionstüchtig ???? zum röhrenwechseln?
echt hefftig und passt in jedes kinderzimmer
RESPEKT!!!
gruss
rorenoren
Hat sich gelöscht
#3490 erstellt: 08. Feb 2012, 19:23
Moin Affenzahn,

das ist wirklich mal eine klasse Idee.
Die Übertrager sind von Blaupunkt, gell?
Netztrafo Grundig?

Gruss, Jens
pragmatiker
Administrator
#3491 erstellt: 08. Feb 2012, 21:41
Servus affenzahn,

sind die Legosteine zusammengeklebt? Oder wie wird für die mechanische Stabilität (und damit die elektrische Sicherheit) gesorgt? Ansonsten: Mal eine wirklich originelle Idee - Gratulation! Schon mal drüber nachgedacht, diese außergewöhnliche Nutzung der bunten Steine den Herrschaften von Lego zur Kenntnis zu bringen (Legoland läßt ja vielleicht grüßen)? Wie sieht's eigentlich bei diesem....ähhhm, metallarmen "Chassis" mit der Brummerei aus?

Interessierte Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 08. Feb 2012, 21:47 bearbeitet]
Richardroehrich
Ist häufiger hier
#3492 erstellt: 08. Feb 2012, 22:12
Guten Abend

Ich schau hier immer öfters mal rein, ist ein sehr interessanter Thread.
Nun möchte ich auch mal meinen Senf dazu geben^^

Also, ich heiße Richard, bin 22 Jahre jung, und habe mit 17 meinen ersten Röhrenverstärker gebaut.

Am 02.12.11 habe ich meinen 2. Röhrenverstärker fertig gestellt.
Vor kurzem habe ich meinen 1. Verstärker zum zweiten und hoffentlich
letzten mal umgebaut (Röhren waren erst waagerecht eingebaut, jetzt senkrecht mit Hitzeschutz.)


Hier mal mein erster Verstärker:

Defekten Akai AM 47 bei einem großen online Auktionshaus ersteigert.
Phono, Vorstufenplatinen und Endstufen rausgeschmissen, Eingangswahlplatine etwas umgelötet.
Ausgangs- und Netztrafos, sowie Vollverstärkerplatinen bei einer Dresdner Firma besorgt.
Inzwischen (letzter umbau) unebende Bodenplatte aus dem Gehäuse geschnitten,
neue 1,5mm verz. Stahl Bodenplatte eingesetzt und vernietet.
Den Gehäusedeckel habe ich ausgeschnitten und ein Lochblech eingesetzt, hier geschraubt.
Danach den Deckel mit schwarzem Autolack drei mal lackiert.

Nach dem alles gebohrt, verschraubt und verkabelt war, habe ich den Amp in betrieb genommen.
Kein rauchen, kein lauter knall, hat gleich beim ersten mal Musik gespielt

Ich hatte anfangs ein kleines Problem mit brummen.
Nach langer Suche hatte ich den Fehler gefunden... Man lege nach dem Gleichrichter für die Gleichspannungsheizung den minus auf die Gerätemasse, schon ist das Brummen weg.
D.h. also niemals die Gleichspannungsheizung "in der Luft hängen lassen"!

technische Daten:

- Vollverstärkerplatinen mit Klangregelung
- Fixed Bias
- Treiber ECC83, Phasenumkehr ECC83
- Endröhren EL34
- Schaltung PushPull Ultralinear
- Gleichstromheizung für Vorstufenröhren
- Einschaltverzögerung nach ca. 40 sec wird die Anodenspannung zugeschaltet
- Abschirmblech für Netztrafo
- Hitzeschutz für naheliegende Bauteile wie Kondensatoren
- Hochtemperaturadern/Litzen verwendet
- Hochspannungs- und verdrillte Leitungen zusätzlich mit Schrumpfschlauch isoliert
- Ausgangsleistung ca. 40W Sinus bei ca. 430 Volt Anodenspannung
- Umschaltbar an Rückseite: 4 Ohm / 8 Ohm
- Röhren von JJ

Ich finde ihn Klanglich top, technisch ist er auch sehr aufwendig, optisch gut.

Selbstbau Röhrenverstärker1 InnenlebenSelbstbau Röhrenverstärker1 InnenSelbstbau Röhrenverstärker1 ObenSelbstbau Röhrenverstärker1 Front


Mein zweiter Verstärker folgt morgen, der ist optisch "verbessert" und hat mehr Power.


[Beitrag von Richardroehrich am 08. Feb 2012, 23:21 bearbeitet]
pragmatiker
Administrator
#3493 erstellt: 08. Feb 2012, 22:19
Alle Achtung, Richard, über alles gesehen (soweit man das aus den Bildern erkennen kann) eine ordentliche Arbeit (speziell als Erstlingswerk). Lediglich an der Verkabelung (Stichwort: Kabelbäume) sehe ich noch leichtes Optimierungspotential. Und, die Wärmeentwicklung der Endröhren dürfte langfristig für die Leiterplatten eine Herausforderung darstellen.....

Anerkennende Grüße

Herbert
Richardroehrich
Ist häufiger hier
#3494 erstellt: 08. Feb 2012, 22:28
Danke Herbert,

Falls du die grüne Leiterplatte meinst, die bekommt nichts ab, wie auf dem vorletzten Bild zu sehen ist,
habe ich einen Kasten aus 1,5mm Alublech bebaut, in dem die Röhren stehen.
Das ganze habe ich ein paar Tage getestet, wenn man nach 5 Std. Betrieb das Gehäuse öffnet,
sind die angrenzenden Bauteile: grüne Eingangsplatine, Elkos usw. nur Handwarm.

Die Verstärkerplatinen selbst werden etwas warm, aber es hält sich in grenzen,
sind glaub ich sogar aus Glasfaser.

Der Alukasten ist DIE Lösung für den "Platzsparenden Aufbau!

Ich hatte diese Platinen gute 4 Jahre Senkrecht eingebaut ohne Hitzeschutz.
Hatte außerdem bis jetzt, ein ganzes Jahr lang KT88 drinn auch mit Senkrechten Platinen.
Folglich sehr warme Platinen, aber keine Wärmespuren sichtbar auch nicht um den Sockel.

Wegen der Wärme eben, habe ich den Verstärker umgebaut - Verstärkerplatinen jetzt Waagerecht.

Achja die Kabelei.... sieht nur so "wild" aus, ist aber eig ganz OK.


Gruß Richard


[Beitrag von Richardroehrich am 08. Feb 2012, 22:41 bearbeitet]
pragmatiker
Administrator
#3495 erstellt: 08. Feb 2012, 22:40
Servus Richard,

nein, ich meinte die Leiterplatten, auf denen die Röhrenfassungen für die Endröhren aufgelötet sind. Eine EL34 braucht 9[W] Heizleistung und erzeugt (bei geschätzten 45[mA] Ruhestrom (Anode und Schirmgitter)) und 430[V] Betriebsspannung ca. 19[W] Elektrodenverlustleistung - zusammen also ca. 28[W] pro EL34. Und von den Dingern stehen zwei - also ca. 56[W] Dauerverlustleistung - auf einer Leiterplatte, welche die Verlustleistung zum erheblichen Teil als Wärme abbekommt - das tut auch einer FR4 Leiterplatte auf Dauer vermutlich nicht gut. Eine elegantere (und langzeitstabilere) Lösung wäre es hier, die Fassungen für die Endröhren auf ein separates Blech zu setzen und die Anschlüsse dieser Fassungen mit temperaturfesten, isolierten Schaltlitzen (z.B. Silikonisolierung) an den Leiterplatten "anzuhängen".

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 08. Feb 2012, 22:41 bearbeitet]
affenzahn
Stammgast
#3496 erstellt: 09. Feb 2012, 19:33
hallo,
jetzt kann ich ein paar antworten geben.


rorenoren schrieb:
Moin Affenzahn,
Die Übertrager sind von Blaupunkt, gell?
Netztrafo Grundig?

Gruss, Jens


hallo jens, du hast das was ich geschrieben habe ja gar nicht gelesen.
die blaupunkt übertrager sind richtig gut für die 7868.
ich habe richtig schöne tiefen in den lautsprechern.
schöne klare höhen und das ganze räumlich. sogar von schräg hinten
sind töne zu hören.
meine lautsprecher sind RS2 von Tangent Acoustics Info


RoA schrieb:
Und das funktioniert, ohne daß sich das Lego rund um die Röhrensockel nicht verzieht?


unter der legoplate ist noch eine metal platte. die röhrensockel
sind von oben aufgesetzt und liegen auf 2 muttern. da verzieht sich nichts.


pragmatiker schrieb:
sind die Legosteine zusammengeklebt?
Wie sieht's eigentlich bei diesem....ähhhm, metallarmen "Chassis" mit der Brummerei aus?


die legosteine habe ich mit pvc-u kleber (tangit von henkel)
zusammengeklebt. (kaltverschweißt)
der verstärker ist absolut brummfrei.
Richardroehrich
Ist häufiger hier
#3497 erstellt: 09. Feb 2012, 20:06
Hallo Affenzahn,

Jetzt muss ich auch mal sagen: WOW, verrückte idee einen Röhrenverstärker
mit Legobausteinen zu bauen, aber gut!

Der Kran zum "Röhrenwechseln", ist auch ein hingucker.

Lass dir das Gehäuse mal patentieren,
nicht dass die den Amp in China nachbauen als Designer-Gerät

Ach ja, ich hatte mal als Kind die Idee einen richtigen Aufzug aus Lego zu bauen^^



Gruß Richard


[Beitrag von Richardroehrich am 09. Feb 2012, 21:04 bearbeitet]
rorenoren
Hat sich gelöscht
#3498 erstellt: 09. Feb 2012, 20:14
Moin,

auu, grrr!
Nee, ich habe nur die Bilder gesehen und den Text irgendwie ignoriert. (oder so)
Sorry!
Aber jetzt hab´ich´s gelesen.......
Die Übertrager habe ich auch noch im Keller.
Ich hatte sie mal auf meinem 6AS7G Übertragertester ausprobiert und fand sie gut.
Die Grundig Trafos mit M- Kern sind meistens mechanisch schön leise.

Achso, die Drossel ist von Saba.
(evtl. Bodensee 52 GW, Allstromgerät mit U- Röhren)

Die "Tangent" haben aber keinen sonderlich hohen Wirkungsgrad, oder?
Mit den ca. 4 Watt, die solche Übertrager ungefähr schaffen, reicht´s aber dicke für Zimmerlautstärke "Plus".
Manche älteren LS sind erstaunlich wirkungsgradstark.
(alte Braun, Heco, Canton usw.)

Gruss, Jens
Richardroehrich
Ist häufiger hier
#3499 erstellt: 09. Feb 2012, 21:00
Hier ist mein zweiter Verstärker:

Defekten Akai AM 37 bei einem großen online Auktionshaus ersteigert.
Endstufen rausgeschmissen, sämtliche Kondensatoren auf der original Klangregelplatine
sowie Eingangs und Phonovorstufe erneuert.
Original Spannungsplatine für die Phonovorstufe und Transistor Klangregelung ausgeschnitten.
(war mit auf der Akai Entstufenplatine)
Transistoren sind nur in der Phonovorstufe und in der Klangregelung verbaut,
wenn ich den DIRECT OPERATION Schalter auf "Source" stelle ist die Klangregelung deaktiviert
und das Signal geht ohne Transistor direkt in die Röhrenplatine zur ECC83.

Ausgangstrafos, sowie Vollverstärkerplatinen bei einer Dresdner Firma (Ritter Electronic) besorgt.
Netztrafo bei experience wickeln lassen.
unebende Bodenplatte aus dem Gehäuse geschnitten,
neue 1,5mm verz. Stahl Bodenplatte eingesetzt und vernietet.
Den Gehäusedeckel habe ich ausgeschnitten und ein Lochblech eingesetzt, hier gelötet.
Danach drei mal den Deckel mit schwarzem Autolack lackiert.

Nach dem alles gebohrt, verschraubt und verkabelt war, habe ich den Amp in betrieb genommen.
Netzstecker in die Hand genommen
eingeschaltet
gewartet bis Anodenspannung zugeschaltet wird
gebangt
gehofft..................
*klick*

OHRENBETÄUBENDES BRRRRUUUUMMMMMM
Die 4 Watt Lautsprecher zum Testen (von Röhrenradio) haben sich ca. 5 cm nach hinten verschoben
Schnell Stecker gezogen.....

Die Gegenkopplung hatte genau entgegengesetzte Wirkung!
Nach umklemmen Röhre 1 zu 2 und 2 zu 1 erneut eingeschaltet, 40 sec gewartet......
*klick*

Irgentwie sehr leise, kein Brummen, kein Rauschen!
CD rein, WOW er spielt!

So genug Roman geschrieben


technische Daten:

- Vollverstärkerplatinen OHNE Klangregelung
- original AKAI Klangregelung verwendet
- original AKAI Phonovorstufe verwendet
- original AKAI Spannungsregelplatine für Transistor Phono und Klangregelung verwendet
- sämtliche verbindungen zur Röhrenplatine schraubbar gemacht,
ausser Heizung (leicht ablötbar) somit "Servicefreundlich"
- Fixed Bias
- Treiber ECC83, Phasenumkehr ECC82
- Endröhren KT88
- Schaltung PushPull Ultralinear
- Wechselstromheizung für Vorstufen- und Endstufenröhren
- Heizung gemittelt und auf Masse gelegt mit zwei 100 Ohm Widerständen
- Einschaltverzögerung nach ca. 40 sec wird die Anodenspannung zugeschaltet
- Abschirmblech für Netztrafo
- Teurer aber guter Netztrafo (von experience MD 102 52) wird nach 8 Std Betrieb gerade mal Handwarm!
- High End Ausgangstrafos (von Ritter electronic M102 65)
- Vollverstärkerplatinen von Ritter V100GT2
- Verstärker Gewicht ca. 25 Kg
- Hitzeschutz für naheliegende Bauteile wie Kondensatoren
- Hochtemperaturadern/Litzen verwendet
- Hochspannungs- und verdrillte Leitungen zusätzlich mit Schrumpfschlauch isoliert
- Ausgangsleistung ca. 70W Sinus bei ca. 460 Volt Anodenspannung
- Umschaltbar an Rückseite: 4 Ohm / 8 Ohm
- Röhren von JJ
- An Lautsprechern mit 90% Wirkungsgrad wirklich kein Brummen und Rauschen!

Bei Interesse an Nachbau, kann ich auch ne Bauteilliste erstellen.
Den Schaltplan könnte ich villeicht auch hier zeigen,
muss aber erst noch um Erlaubnis fragen (Urheberrecht)

Ich finde ihn Klanglich top, technisch ist er recht aufwendig, optisch sehr gut.

Seht selbst


Selbstbau Röhrenverstärker2 Innenleben
Selbstbau Röhrenverstärker2

Mein "Brotkasten"

Selbstbau Röhrenverstärker2 Deckel
Selbstbau Röhrenverstärker2 Front

Bauzeit ca. 4 Wochen
- am Wochenende ganzen Tag, Freitag bis Sonntag
- unter der Woche ca. 2 Std.

Musik muss er meistens von meinem Guitar Hero Mark Knopfler spielen, der Mann spielt wie kein anderer Gitarre!


[Beitrag von Richardroehrich am 09. Feb 2012, 21:52 bearbeitet]
D1675
Inventar
#3500 erstellt: 09. Feb 2012, 21:10
Hi Richard,

sieht echt klasse aus! Endlich mal jemand im Internet der Platinen von Ritter hat!
Die sind aber schon fertig bestückt? Kannst du noch mehr über den Klang und der Qualität sagen?
Warum hast du keine Übertrager von Ritter genommen, die sind doch auch sehr gut?


Hi affenzahn,

die Idee mit dem Lego ist natürlich super, das sieht man nicht so oft!


Gruss,
Michael
Richardroehrich
Ist häufiger hier
#3501 erstellt: 09. Feb 2012, 21:21
Hallo Michael

Die Übertrager sind doch von Ritter!
Die Platinen sind auch sehr gut und Hitzefest, sehr sauber gelötet und fertig bestückt.
Alle Sockel sind aus Keramik und vergoldet!
Ich bin mehr als zufrieden damit!

Schaltplan habe ich mir per Email schicken lassen.
Den habe ich dann mit Windows Paint^^ bearbeitet, und auf meinen Verstärker angepasst.
Spannungsversorgung etwas anders, Verzögerungsrelais eingezeichnet, Abgriffe vom Netztrafo anders...

Der Klang ist einfach spitze man hört jedes Detail von der CD....
Habe per Software am PC einen Sinustestton erzeugt, und per line in am PC den Verstärker über Kopfhörerausgang angeschlossen.....
So wie der Testton ausm PC kommt, so geht er wieder unverfälscht in den PC.
(mit Oszillator Software geprüft)



Gruß Richard


[Beitrag von Richardroehrich am 09. Feb 2012, 21:34 bearbeitet]
DUKE_OF_TUBES
Inventar
#3502 erstellt: 09. Feb 2012, 21:37
sorry,aber warum so edle teile in so ein mainstream gehäuse??? man sieht die schönen röhren ja garnicht leuchten.
für sowas müßte man eigentlich ein burmester verstärker schlachten....

echt echt tolle idee,und wenn es funzt umso besser.
geschmäcker sind ja verschieden
gruss
boris
Ingor
Inventar
#3503 erstellt: 09. Feb 2012, 22:11
Toll, endlich mal keine Röhrenshow, sondern ein Röhrenverstärker ohne Daniel Düsentrieb Design. Und natürlich muss es ein riesiges Akai- Gehäuse sein, in welchen normalen Verstärker bekommt man eine KT 88 sonst senkrecht hinein. Beachtenswerte Ausgangsleistung. Deine Messung mit dem Sinuston ist allerdings eher etwas für den absoluten Anfang. Nehme mal ein Rechtecksignal und ein richtiges Oszilloskop, sehr gut eignet sich auch Software zur Bestimmung des Klirrfaktors usw. An einem Sinuston wirst du auch bei einem mäßigen Verstärker optisch keine Unterschiede ausmachen. Ich glaube aber auch, dass bei intensiver Messung die Qualität bestechend sein wird.
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