Gehe zu Seite: |vorherige| Erste 2 3 4 5 6 7 . 10 . Letzte |nächste|

Tests in Fachzeitschriften,objektiv oder nicht?

+A -A
Autor
Beitrag
Yahoohu
Inventar
#51 erstellt: 09. Jul 2018, 10:03
Ist wieder "Sommerloch" oder warum wird das Thema zum x-ten Mal aufgewärmt?
Dadof3
Moderator
#52 erstellt: 09. Jul 2018, 10:40

ingo74 (Beitrag #46) schrieb:
Die Frage ist, wieso trauen sich nur wenige, in die Diskussion hier in den jeweiligen Threads zu gehen, wenn es aber um Zeitschriften geht, trauen sich einige mehr 'Kritik' zu äußern.


Erst einmal hat das für mich wenig mit "trauen" zu tun. Ich erhebe durchaus Zweifel an Berichten über Verstärker, Kabel usw., wenn mir das angemessen erscheint. Aber es ist auch nicht so, dass ich hier als Forumspolizist jeden Beitrag aufspüre, in dem zweifelhafte Hörberichte zum Besten gegeben werden, um die dann als subjektiven verklärten Unsinn zu brandmarken. Jeder hat das Recht auf seine Meinung und darf sie auch äußern.

Zum Anderen sind das Privatleute, die ihre persönliche Meinung kundtun. Wenn die Schilderungen auf Einbildung basieren oder den falschen Ursachen zugerechnet wurden, dann deswegen, weil der Verfasser es nicht besser weiß. Vielleicht sind sie aber sogar zutreffend. (Es ist ja nicht so, dass ALLE Verstärker usw. in allen Situationen gleich klingen).

Testredakteure hingegen wissen in der Regel, was sie da tun. Es ist ihr Beruf, und mir kann keiner erzählen, dass er über Jahre hinweg regelmäßig Hörberichte über den Klang von Verstärkern, CD-Spielern, Kabeln und dergleichen verfasst und nicht irgendwann merkt, was das für ein Unisnn ist, und genau weiß, dass er sich den ganzen niedergeschriebenen Blödsinn größtenteils ohne jede Grundlage irgendwie zusammenfantasiert. Gleichzeitig erhebt er aber dann nach außen den Anspruch der Objektivität und Neutralität rein im Dienst des kaufinteressierten Lesers.

Das ist dann gewerbliche vorsätzliche Täuschung und etwas völlig anderes als eine aus Naivität und Unwissenheit verfasste Privatäußerung.
sohndesmars
Inventar
#53 erstellt: 09. Jul 2018, 10:58
Bravo, volle Zustimmung, @Dadof3.
Und an yahoohu, warum sollte man nicht wiederholt das Thema aufgreifen. Alte Threads verschwinden halt tief in der Versenkung. Und geneigte Neu-HIFI-Fans dürfen sich trotzdem gerne damit auseinandersetzen. Die typischen HIFI-Zeitschriften, auch Online, sind nicht objektiv und erwecken falsche Erwartungen. Das kann hier nicht oft genug geschrieben werden.
mroemer1
Inventar
#54 erstellt: 09. Jul 2018, 11:01

Dagegen taucht unsere Forums-Nr. 2 Klipsch so gut wie nie in irgendwelchen Tests auf und wenn, dann wird Klipsch auch schon mal abgestraft


Dir ist wohl entgangen, das seit knapp einem Jahr Osiris (Klipsch DE Vertrieb), reichlich Werbung in der Stereoplay und der Audio schaltet.

Selbst auf dem Cover gab es schon mehrmals Klipsch, LS und das PWK Logo in groß beim 40 Jahre Sonderheft der Audio.

Dazu gab es seither mehrfach gute bzw. positive Tests in diesen Zeitschriften von z.B. RP-280F, RF7 MK III und Forte III.


[Beitrag von mroemer1 am 09. Jul 2018, 11:07 bearbeitet]
8erberg
Inventar
#55 erstellt: 09. Jul 2018, 11:10
Hallo,

selbstverständlich sind die Testberichte "neutral", die Erde ist schließlich auch eine Scheibe.

Wers nicht glaubt - über den sind zu oft die Flieger mit Chemtrails geflogen oder die Reptilienmenschen waren schon da.

Peter
mroemer1
Inventar
#56 erstellt: 09. Jul 2018, 11:20

sohndesmars (Beitrag #32) schrieb:
Ich stellte in der Vergangenheit viele B&O-Systeme bei Kunden auf. ... ABER das Design. Ein Alleinstellungsmerkmal


Nicht nur das Design, auch der Name zieht, habe Zeugs von der Firma nämlich in meinem Auto verbaut und na ja, brauchbar ist es ja, viel mehr aber auch nicht.

https://www.ford.de/...komfort/ford-bo-play


[Beitrag von mroemer1 am 09. Jul 2018, 11:22 bearbeitet]
AMIGA_500
Stammgast
#57 erstellt: 09. Jul 2018, 14:21
off topic:
"Tests" zum Sony Bluetooth-Lautsprecher SRS-XB30 beispielsweise...

c't
...Schwach ist hingegen der dumpfe Sound...


Stiftung Warentest
...Die kleine Stereobox klingt befriedigend – mit wenig Bass und dumpfem Klang.


Zugegebenermaßen sind das keine Fachzeitschriften in punkto HiFi, und der Sony SRS-XB30 auch kein Paradebeispiel für HiFi-Klang, aber er ist in seinem (derzeitigen) Preissegment klanglich sicherlich ganz oben anzusiedeln. Es sollte zumindest die integrierte (wenn auch nur via App steuerbare) Equalizerfunktion bei der Bewertung berücksichtigt werden. Mittels dieser kann man dem Gerät sehr wohl kräftigen Tiefton (wenn auch "nur" bis ca.55-65 Hz) und auch brauchbare bis gute Höhen entlocken; Mitten spielt das Gerät generell sehr gut.
Das Gerät wird jedenfalls durch Auslassung dieser Komponente komplett unterbewertet.

Auch entsprechen die getesten Produkte bei Stiftung Warentest und Co. generell selten dem aktuellen Marktgeschehen, zumindest sind meist nur wenige Spitzenprodukte vertreten. Und das bei "what hifi" die ganzen UE-Dosen auch klanglich mit 5 Sternen hochgelobt werden, sagt eigentlich schon genug über derartige Portale aus. Ärgerlich ist nur, dass gerade Kunden resp. Käufer mit weniger Kenntnissen in dem Segment auf solche Tests quasi hereinfallen, was in meinen Augen schon arg an bewusste Täuschung grenzt.

Bei Haushaltsgeräten wie Haartrockner, Toaster und dergleichen, finden sich immer die großen Massenhersteller in den Top 5: Braun, Siemens/ Bosch (selber Konzern, identische Technik mit diverserer Optik), WMF - auch wenn die Geräte in vielen Kundenbewertungen teilweise völlig (und auch nachvollziehbar) verrissen werden.

Kurzform: Nachdem auch gewisse Verkaufsportale von fake-Rezensionen geflutet werden, und es dadurch dem Durchschnittsverbraucher noch weiter erschwert wird, Ramsch von Qualität zu unterscheiden - sind Fach-Foren sicherlich der beste Weg, um Ratschläge und Informationen einzuholen. Auch wenn die Neutralität der Beiträge teilweise von den Vorlieben und der Markenverbundenheit mancher Benutzer leicht verbogen ist, ist ein Forum mit echten Benutzern der Produkte doch noch ehrlicher als Verkäufer oder querfinanzierte und gesponserte Fachzeitschriften. M.M.



Wenn beispielsweise ein Auto mit einem gewissen Drehmoment und einer gewissen Maximalgeschwindigkeit usw. ausgetestet und bewertet wird, spiegelt das zwar (im Normalfall) lupenrein die Fahrleistung und die Elastizität des Motors wieder. Ob mir das Fahren mit dem Auto Spaß machen wird, ob mir die das Getriebe kurz oder lang genug übersetzt ist, ob das gesamte Fahrverhalten meinen Fahrgewohnheiten entgegenkommt - das kann kein Fachtester aus keiner Fachzeitschrift beurteilen. Da kann ich nur Probefahren; und da schau ich weder auf detaillierte Fahrleistungen, noch wie sich die Beschleunigung bis 60, 100, 160 km/h verhält. Da schau ich maximal wieviel KW der Motor zu leisten vermag, damit ich weiß, was an monatlichen Kosten auf mich zu kommt. Und den Rest beurteile ich aus meiner Sicht und nur für mich - beim Fahren. Und dabei wird mir immer klar sein, dass es schnellere, komfortablere, teurere Autos gibt. Es muss für mich und meine Zwecke passen - und es soll mich im Idealfall überzeugen und auch begeistern.

Vlt. kann man das teilweise auch auf den Audio/ HiFi - Sektor ummünzen...
burkm
Inventar
#58 erstellt: 09. Jul 2018, 14:43
Da unterscheiden sich doch die Einschätzungen wesentlich

Nach meinen Erfahrungen ist die "ct" eine der wenigen Zeitschriften, die - meiner Meinung nach - eine "realistische" Einschätzung der Sachlage von sich geben Ähnlich sehe ich das bei der (Test-)Zeitschrift der Stiftung Warentest. Beide legen großen Wert auf Unabhängigkeit und sind deswegen eher "kritische" Betrachter des jeweiligen Produkts, weil nicht auf irgendeine Weise "verbandelt" mit dem Lieferanten. Das hat ihnen sicherlich keine oder nur wenige Freunde eingebracht mangels fehlender "Begeisterungsstürme und Lobeshymnen" und sicherlich auch keine (neuen) Werbekunden.
Meine Käufe auf Grund deren Einschätzungen haben zumindest mich nicht enttäuscht, weil die Erwartungshaltung demgemäß schon recht gedämpft war.

Ob sie dabei immer die Interessenlage Ihrer Käufer treffen (ct als Computerzeitschrift im weitesten Sinne) mag man bezweifeln, aber da wird wohl jeder etwas Anderes zu bekritteln haben. Der eher nüchterne Stil wird sicherlich nicht gerade Diejenigen zu Begeisterungsstürmen animiert haben, die Eines der besprochenen Produkte für sich auserkoren haben oder auch schon besitzen. Zudem sind sie mit "Empfehlungen" äußerst sparsam, was die an sie gestellten Erwartungen auch nicht immer erfüllen dürfte. Von "schön reden" habe ich zumindest auch noch nichts verspürt...

Ob die Besprechungen von hier im Forum vorhandenen Käufern "neutral(er)" sind, wag eich zumindest zu bezweifeln, da hier fast alle gängigen Vorurteile genauso bedient werden wie anderswo auch. Sie dürften sich aber darin wohlgefällig unterscheiden, dass damit (überwiegend) keine finanziellen Interessen oder Vorteile verbunden sein dürften und deswegen - zumindest in diesem Sinn - "ehrlicher sind. "Neutral" oder "ausgewogen" sind sie deshalb aber überwiegend auch nicht. Wie schon geschrieben... der Mix macht es letztlich, wenn man ihn kritisch betrachtet.


[Beitrag von burkm am 09. Jul 2018, 15:10 bearbeitet]
std67
Inventar
#59 erstellt: 09. Jul 2018, 14:51
auch Stiftung Vasentest habe ich lange nicht gelesen. Aber früher hatten die eher Kriterien die an der Realität vorbeigingen.
Bei Unterhaltungselektronik machten sie keinen besonder kompetenten Eindruck (die haben den EQ beim vom AMIGA genannten Sony bestimmt gar nicht gefunden/bemerkt) und übertragen ihre Testverfahren von der Haushaltselektrik auf die Unterhaltungselektronik.
Bei einem Kühlschrankinteressiert mich der Stromverbrauch natürlich enorm, bei einem Verstärker finde ich diesen eher zweitrangig. Ein minimal höherer Verbrauch führt dort aber zu einer großen Abwertung
.JC.
Inventar
#60 erstellt: 09. Jul 2018, 14:55
Hi,


Mickey_Mouse (Beitrag #29) schrieb:
wenn man jetzt mal ganz naiv annimmt, dass die Punktezahl von 86 eine absolute Qualitätsstufe darstellen soll die beide LS erhalten haben und ein Paar 6x so viel kostet wie das andere, wie kann es dann sein, dass beide eine Einstufung "Preis/Leistung: überragend" erhalten?!?


ja so genau darfst da auch nicht hinschauen.

Natürlich sind die Testergebnisse anzeigenabhängig getextet.
Das ist doch der Sinn, oder?

Klirrwerte sind wohl zu aussagekräftig um veröffentlich zu werden.
burkm
Inventar
#61 erstellt: 09. Jul 2018, 14:59
Das dürfte für die Stiftung Warentest aber für viele Kategorien gelten, das sie keine Fachpublikation im eigentlichen Sinn darstellt, sondern fast Alles nach "Schema F" testet. Ob das der Sache im Sinne des interessierten Publikums angemessen scheint, muss wohl jeder selbst entscheiden, da sie fast Alles nach ähnlichen Kriterien bewerten, die nicht unbedingt Diejenigen sind, die ein Leser für die getestete Sache vielleicht erwarten bzw. ihn interessieren würde. Da ähneln sie dann eher den generischen Konsumenten-Magazinen benachbarter Länder (Schweiz, Österreich usw.), die ähnlich "nüchtern" an die Sache herangehen. Bei Haustechnik fand ich das z.B. sogar recht hilfreich...

Dadurch kann man sie aber auch keinesfalls der "Lobhudelei" bezichtigen


[Beitrag von burkm am 09. Jul 2018, 15:02 bearbeitet]
Michelle_Collector
Stammgast
#62 erstellt: 09. Jul 2018, 15:00
Es ist wie im natürlichem Leben:
Niemand kann erwarten , das Redakteure nachteilig gegen die schreiben, die ihre Stellung und ihr Gehalt ermöglichen:

Dessen Brot ich ess .....
Mickey_Mouse
Inventar
#63 erstellt: 09. Jul 2018, 15:14
Stiftung Warentest ist ein gutes Beispiel, wie man mit "völlig objektiven" Messungen oder Angaben einen Test ad absurdum führen kann.
ich kann mich an einen Vollverstärker Test erinnern, bei denen ein Kriterium der Regelbereich der Klangregler war. Um in dieser Kategorie ein "sehr gut" zu bekommen, musste das mindestens +/-12dB sein, +/-10dB gut und +/-9dB oder weniger hat nur befriedigend bekommen (nur in dieser Wertung).

weiterhin wurde ein Verstärker abgewertet, weil die hinteren(!) Kanten des Alu Gehäuses scharfkantig waren und angeblich ein Verletzungsrisiko bargen.
bei sowas können sie nicht über ihren Schatten springen, egal wie selten man so ein Gerät aufbaut und dieses Kanten niemals "frei liegen", sie müssen abwerten.

also selbst bei solch "objektiven" Tests kommt man nicht drumherum sich anzusehen anhand welcher an den Haaren herbei gezogener Test Kriterien die Rangliste entstanden ist und die nach seinen eigenen Prioritäten umsortieren.
Dadof3
Moderator
#64 erstellt: 09. Jul 2018, 15:25

burkm (Beitrag #58) schrieb:
Nach meinen Erfahrungen ist die "ct" eine der wenigen Zeitschriften, die - meiner Meinung nach - eine "realistische" Einschätzung der Sachlage von sich geben Ähnlich sehe ich das bei der (Test-)Zeitschrift der Stiftung Warentest.

Das sehe ich ganz genauso.

Natürlich sind die Kriterien, die bei den Tests angelegt werden, nicht immer deckungsgleich mit den persönlichen. Bei der Stiftung Warentest werden eben auch oft Produkte wegen schlechter Umwelteigenschaften oder falscher Deklaration abgestraft, obwohl es zahlreiche Konsumenten gibt, denen das völlig egal ist. Aus volkswirtschaftlicher Sicht es dennoch begrüßenswert, denn es erhöht den Druck auf die Hersteller, Produkte umweltfreundlich zu machen und auf korrekte Deklarationen zu achten.

Was man zudem nicht vergessen darf: Auch wenn sie nicht Spezialisten für alles sind, sie holen sich aber für jeden Test Spezialisten hinzu. Kaum ein Test ist so durchdacht wie die Tests der ST.

Die ST orientiert sich am "Durchschnittskonsumenten" mit begrenztem technischen Verständnis, nicht am technikbegeisterten Freak. Das kann dann zwar auf den einen oder anderen "keinen besonders kompetenten Eindruck" (Zitat std67) machen, ist aber eine bewusste Entscheidung, und nicht weil sie keine Ahnung haben oder den EQ "bestimmt gar nicht gefunden/bemerkt" haben. Meine Frau oder meine Schwiegereltern würden niemals den Equalizer finden, die sind froh, wenn sie das so angeschlossen bekommen, dass da ein Ton rauskommt. Und wenn der dann dumpf ist, ist er dumpf. Dazu noch geht es um Vergleichbarkeit. Deswegen wird der EQ dann auch im Test ignoriert.

Ich verstehe es, wenn man den Test dann für sich als weniger brauchbar ansieht. Aber es dient der Objektivität.
Auch aus Selbstschutz: Die Testergebnisse haben eine große Marktbeeinflussung; abgestrafte Hersteller greifen dann schnell zur Klage. Durch die Systematik der Tests und die Objektivität und Nachvollziehbarkeit ist es in all den Jahrzehnten erst einmal passiert, dass jemand die Klage gewonnen hat (Ritter Sport).


[Beitrag von Dadof3 am 09. Jul 2018, 15:33 bearbeitet]
.JC.
Inventar
#65 erstellt: 09. Jul 2018, 15:25

Michelle_Collector (Beitrag #62) schrieb:
Dessen Brot ich ess .....


dessen Lied ich sing´.

Aber heutzutage spielen diese "Fachzeitschriften" ohnehin eine viel kleinere Rolle, als im VorInternetZeitalter.

Heute kann man fragen: wie objektiv ist ein Thread zu einem Produkt?
Kennt man die Teilnehmer, ist der schon ziemlich aussagekräftig.


ps
wenn ich bei Drehern gerne Technics empfehle, so liegt das
a. an der Verfügbarkeit
b. am Preis/Leistungverhältnis
und ein kleines bisschen an meiner HiFi Prägung
DB
Inventar
#66 erstellt: 09. Jul 2018, 15:28

Mickey_Mouse (Beitrag #63) schrieb:

weiterhin wurde ein Verstärker abgewertet, weil die hinteren(!) Kanten des Alu Gehäuses scharfkantig waren und angeblich ein Verletzungsrisiko bargen.
bei sowas können sie nicht über ihren Schatten springen, egal wie selten man so ein Gerät aufbaut und dieses Kanten niemals "frei liegen", sie müssen abwerten.

Ach naja, wenn schon der Hersteller nicht in der Bedienungsanleitung schreiben mag, welch einen greulich billigen Krampf er zusammengedengelt hat, dann ist es doch gut, daß es wenigstens in der Testzeitung steht.
Die total billige Konstruktionsweise moderner Geräte (Wannenbauweise) ist es auch, die mich Reparaturersuchen derartigen Gerümpels konsequent ablehnen läßt.

MfG
DB
JULOR
Inventar
#67 erstellt: 09. Jul 2018, 15:28
Die meisten kommen doch über das Lesen der Rangliste nicht hinaus. Genau wie bei Hifizeitschriften oder Chip.de. Die Details werden entweder nicht gelesen oder nicht verstanden. Da wird dann einfach „der beste“ Verstärker, Lautsprecher o.ä. einer „Klasse“ (noch so eine Erfindung) gekauft, denn die Profis wissen das ja. Bzw. schlicht nach Watt oder dB.


[Beitrag von JULOR am 09. Jul 2018, 15:32 bearbeitet]
Mickey_Mouse
Inventar
#68 erstellt: 09. Jul 2018, 16:19
das Problem ist ja die Gewichtung der einzelnen Kriterien!
ich kann mich an die Chip Wertung "bestes Handy aller Zeiten" erinnern (irgendein Nokia Nxx), das zwar mit seiner Glas Optik die besten Bilder gemacht hat, die aber gleichzeitig so empfindlich war, dass der Vibrationsalarm gestrichen werden musste!

man stelle sich mal vor jemand kauft nur anhand des Fazits das beste Handy aller Zeiten und für den eigentlichen Verwendungszweck (telefonieren und angerufen werden) ist das Ding nur eingeschränkt verwendbar
Klipsch-RF7II
Inventar
#69 erstellt: 09. Jul 2018, 16:27
Ich komm noch mal zurück auf den 94 Punkte Test.

20180709_182338


Objektiv betrachtet also kein guter Frequenzverlauf ergo kein gutes Boxenset?
cr
Inventar
#70 erstellt: 10. Jul 2018, 23:05
Wenn man sich anschaut, welche und wieviele Meßwerte noch in den 80ern erhoben wurden (ja, auch von der STEREO, nicht nur der HiFi-Stereophonie, in der AUDIO war sowieso nie viel davon zu sehen), dann kann man doch heutzutage mit den drei Meßwerten nicht mehr von einem Test sprechen (oder diese lächerliche Klirrfaktor-Verteilungstheorie, die von Stereoplay entwickelt wurde). Das ist reine Augenauswischerei, gefolgt dann von blumigem Geschwafel über Klangunterschiede zwischen den getesteten Verstärkern, Wandlern, Playern.
Selbst im Studiobereich fehlen immer öfter wichtige Meßwerte, stattdessen wird auch dort immer öfter drauflosgeschwafelt, dass sich die Balken biegen.
Dass Meßwerte von den meisten nicht verstanden werden bzw. sie ihre Relevanz nicht einordnen können (ist das Gerät jetzt besser, weil es statt 0,05 Klirr nur 0,01% hat?), heißt noch lange nicht, dass man keine mehr veröffentlichen braucht.
Man kann zudem Meßwerte durchaus auch bei einem Vergleichstest erklären, statt draufloszuschwafeln


[Beitrag von cr am 10. Jul 2018, 23:08 bearbeitet]
ZeeeM
Inventar
#71 erstellt: 11. Jul 2018, 05:15
Die Gazetten sollten dann einfach sich auf Kaffeefahrtduktus beschränken. Wenn man eine Packung Jakobs Kaffee kauft, dann reicht auch "Wunderbar" aus.
Das muss ja auch nicht Alles gedruckt werden, aber es wäre schon mal ein Zeichen der Ernsthaftigkeit, wenn Protokolle, die einem Grundpraktika in einem Physikstudium gerecht werden, online einzusehen wären.
Man könnte, wenn man wollte, aber ich vermute, man will nicht.
JULOR
Inventar
#72 erstellt: 11. Jul 2018, 05:22
Ist eben Schöner Wohnen für Männer. Mehr nicht.
Mr._Lovegrove
Inventar
#73 erstellt: 11. Jul 2018, 06:07
Was ich in all den zweieinhalb Jahrzehnten, in denen ich nun schon Hifi Magazine lese (früher deutlich mehr als heute) festgestellt habe, ist der heutzutage deutlich höhere Anteil an Lobhudeleien und fast gänzlich verschwundene negative Kritik. Dabei gab und gibt es immer noch genügend Geräte und DLautsprecher, die einfach mangelhaft konstruiert sind und dies auch gesagt werden sollte. Ich selbst lese immer noch recht gerne STEREO. Die haben Mitte der 90er noch extrem kritisch berichtet und selten mal ihre damalige Höchstwertung 3 Sterne vergeben. Heute schmeißen sie mit 4 und 5 Sternen nur so um sich und hinterfragen kritische Punkte allenfalls in Nebensätzen. Gilt aber auch für andere Magazine.
Ein Beispiel, was mir nie aus dem Kopf gehen wird, ist ein Test eines dieser unsäglichen Symphonic Line Geräte, die angeblich so luxuriös sein sollen.
Ey, wenn ich es für knapp 10.000,- als Hersteller nicht schaffe, vernünftige, verschraubte Cinchbuchsen und ein dem Preis angemessenes Gehäuse in zu verbauen, habe ich nur eines verstanden: Wie ich meinem Klientel möglichst viel Geld dreist aus der Tasche ziehe. Aber genau solche Dinge sollten durchaus mal auf den Tisch. Das muß sich ein Rolf Gmein gefallen lassen. Und gerade in Zeiten, in denen immer mehr ominöses Luxushifi auf den Markt kommt, wieder vermehrt. Aber die Zeitschriften haben in meinen Augen tatsächlich ihre Kritikfähigkeit und ihren Anspruch auf ein gewissen Fünkchen Objektivität fast gänzlich Schwärmereien und wenig nachvollziehbaren Klangbeschreibungen untergeordnet.
Sicher ist es für den Leser spannender und wohlfühlender, diese Schwärmereien zu inhalieren und diesen esoterischen Atem mitzuatmen, als darüber zu lesen, wie dreist manche Hersteller sind, aber objektiven Anspruch hegt sowas auf keinen Fall.
Früher klang beispielsweise ein Lautsprecher dumpf und belegt in den Höhen, heute ist es ein warnmer, analoger und charaktervoller Sound für Liebhaber ganzheitlicher Klangbilder. Aha...
ALUFOLIE
Hat sich gelöscht
#74 erstellt: 11. Jul 2018, 07:12
Spannender, nur von Schwärmereien zu lesen, finde ich das definitiv nicht.

Im Gegenteil. Ein Wettbewerb wird für mich erst interessant, wenn es Gewinner und Verlierer gibt. Und nicht nur Gewinner.

Ich hab die Zeiten der kritischen Tests leider nicht mitbekommen. Mir ist nur später mal eines in die Hände gefallen. Ich glaube es hieß AudioVision, kann mich aber irren. Jedenfalls wurden in diesem Heft Ergänzungsverstärker, um aus einer Stereoanlage Surround zu machen, getestet.

T&A, Yamaha und Micromega. Im Detail kann ich mich nicht mehr an den Test erinnern. Ich werde aber nie vergessen, dass der Micromega das Fazit “Zitrone des Monats“ bekommen hat. Das fand ich sehr geil und insgesamt deutlich interessanter zu lesen.
Mr._Lovegrove
Inventar
#75 erstellt: 11. Jul 2018, 07:27

ALUFOLIE (Beitrag #74) schrieb:

Ich hab die Zeiten der kritischen Tests leider nicht mitbekommen.

Ich habe heute noch meine drei allerersten selbstgekauften Hifi Magazine (2x STEREO, 1xAUDIO) aus den frühen Neunzigern in der Schublade. Und gerade die STEREO hat dort immer mehr Kritik geübt, als gelobt.
Aber ich habe ein aktuelles Gegenbeispiel. Da testet die STEREO Kopfhörerverstärker und bemängelt bei einem Modell die Bedienung. Die Quellenumschaltung per FB hat nicht immer funktioniert! Dass ist also kein ergonomischer, sondern ein konstruktiver Mangel. Das Gerät kostet immerhin 4000,-! Dennoch kriegt das Gerät 4 Sterne und das schlußfolgernd ausschließlich wegen seines tollen Klanges. 4.000,- Euro und es funzt nicht richtig. Alleine das ist doch ein K.O. Kriterium, Klang hin oder her. So etwas geht gar nicht. Früher wäre so ein Gerät in jedem Magazin abgefrühstückt worden, heute werden kapitale Mängel weggelobt.
.JC.
Inventar
#76 erstellt: 11. Jul 2018, 07:49
Moin,


Mr._Lovegrove (Beitrag #75) schrieb:
Früher wäre so ein Gerät in jedem Magazin abgefrühstückt worden, heute werden kapitale Mängel weggelobt.


früher war in den 80ern

Wenn ich heute ein neues Gerät suchen/kaufen wollte, würde ich mir (ggf.) die Mühe machen,
in den entsprechenden Foren zu lesen.
Wozu gibt´s die schließlich.
Yahoohu
Inventar
#77 erstellt: 11. Jul 2018, 07:52
In den "entsprechenden Foren" steht allerdings auch viel Blödsinn
Michelle_Collector
Stammgast
#78 erstellt: 11. Jul 2018, 08:15
In der Regel ist es so, dass defekte Geräte , die bei der Test-Redaktion
ankommen , nicht getestet werden , der Hersteller wird informiert , das war's.
Der Leser erfährt davon nichts !
Ansonsten , ähnlich wie den Autotests, werden nur geprüfte und
von den Daten her "Top-Geräte" bereitgestellt;
nicht irgendein Test-Objekt zu nehmen (Zufalls-Prinzip) , wie es der normale Kunde hat, verhindert Peinlichkeiten.
Dadof3
Moderator
#79 erstellt: 11. Jul 2018, 08:41

Michelle_Collector (Beitrag #78) schrieb:
In der Regel ist es so, dass defekte Geräte , die bei der Test-Redaktion
ankommen , nicht getestet werden ,

... wenn sie überhaupt "getestet" wurden.

Irgendjemand erzählte hier doch mal davon, dass bei einem Händler neu erschienene Stereo-Lautsprecher ankamen, die zuvor bei einer dieser Zeitschriften zum Testen waren und dann direkt zu ihm geliefert wurden. Nur eines der beiden Pakete war geöffnet (vermutlich fürs Photo ... ), den zweiten Lautsprecher hatten die gar nicht ausgepackt. Im "Testbericht" wurde dann aber von der Bühnenabbildung geschwärmt.

Das Ganze ist natürlich nicht belegt und man kann es glauben oder nicht. Aber ich halte es für nicht unrealistisch.


[Beitrag von Dadof3 am 11. Jul 2018, 08:42 bearbeitet]
sm.ts
Inventar
#80 erstellt: 11. Jul 2018, 09:55

yahoohu (Beitrag #77) schrieb:
In den "entsprechenden Foren" steht allerdings auch viel Blödsinn :D


burkm
Inventar
#81 erstellt: 11. Jul 2018, 10:07
Für mich haben solche "Fachzeitschriften" inzwischen meist einen ähnlichen Stellenwert wie Auto-, Mode- oder Wohn-Zeitschriften. Sie sind mit vielen Artikeln versehen, wo man meint, dass hier eher ein "Gefälligkeits-Journalismus" praktiziert wird und wo der "Test-"Artikel eher ein Marketinginstrument darstellt und weniger eine kritische Durchleuchtung des Test-Produkts. Alle getesteten Produkte sind immer "irgendwie" gut und die annotierten "Defizite" sind meist nebensächlicher Natur, die man durchaus auch akzeptieren könnte, je nach Gusto.
Faktisches Wissen um die Natur der Dinge ist eher "Poesie und dichterischer Freiheit" fernab vom wissenschaftlichen Gehalt gewichen.
Einen wirklich kritischen Testbericht mit tatsächlich negativen Merkmalen habe ich bei Denen nach meiner Erinnerung schon lange nicht mehr gelesen.


[Beitrag von burkm am 11. Jul 2018, 10:07 bearbeitet]
AMIGA_500
Stammgast
#82 erstellt: 11. Jul 2018, 11:12
Es dürfte vermutlich so sein, dass "früher" mehr Enthusiasten, Liebhaber und gelernte Tontechniker als Redakteure und Tester zum Einsatz kamen. In Zeiten, wo jeder Tünnes blogt und vlogt, werden womöglich mehr (aufgestiegene) Praktikanten und reine Schreiberlinge (angehende Journalisten) herangezogen. Heutzutage (Internetzeitalter) wäre es auch kaum mehr rentabel, reine HiFi-Experten für Testmagazine anzuheuern und dementsprechend resp. "gebührend" zu bezahlen.

Unabhängig davon ist es sicherlich einfacher, Drucker oder ähnliches anhand konstanter und aussagekräftiger Kriterien objektiv zu bewerten. Beim Plausch mit einer Bekannten (Akustiktechniker(Meister)in für Hörgeräte) ist doch immer wieder erstaunlich, wie unterschiedlich gerade der Hochtonbereich von Menschen jeden Alters empfunden und wahrgenommen wird. Hörempfinden vs. Hörvermögen quasi. Da spielt sogar die momentane Verfassung (Müdigkeit, Stress, aktueller Blutdruck usw.) eine Rolle.

Deswegen können m.E. zumindest klangliche Bewertungen in einem gewissen Rahmen nur subjektiv ausfallen; um auf den Thementitel zurückzukommen...

Es gibt Möglichkeiten, zumindest ansatzweise, Lautsprecher direkt zu vergleichen, wie z.B. mit "Oluv's interactive speaker audio database" für Bluetooth-Lautsprecher. Dabei fällt auf, dass auch offenbar sehr gut klingende Geräte nach dem switch zu einem anderen (und wieder zurück) eigenartig resp. gewöhnungsbedürftig klingen können. Will sagen das gewisse Qualitäten und auch Schwächen oft erst im direkten Vergleich so richtig zum Tragen kommen, weswegen ich bei der klanglichen Bewertung in Einzeltests generell ein wenig skeptisch bin.


[Beitrag von AMIGA_500 am 11. Jul 2018, 11:17 bearbeitet]
Michelle_Collector
Stammgast
#83 erstellt: 11. Jul 2018, 11:18
Es dürfte vermutlich auch so sein, dass "früher" mehr Enthusiasten, Liebhaber und gelernte Tontechniker als Redakteure und Tester zum Einsatz kamen.
Das denke ich , ist sehr idealisiert ausgedrückt.

Ich meine eher , dass der Test eines Gerätes nicht gegen Zeitschrifts-Interessen (ist nun mal die Lobby der Hersteller) verstoßen kann.
Es liegt nicht daran , dass die Tester ungeeignet sind , schließlich machen sie das schon jahrelang.
8erberg
Inventar
#84 erstellt: 11. Jul 2018, 14:58

Michelle_Collector (Beitrag #83) schrieb:

Ich meine eher , dass der Test eines Gerätes nicht gegen Zeitschrifts-Interessen (ist nun mal die Lobby der Hersteller) verstoßen kann.
Es liegt nicht daran , dass die Tester ungeeignet sind , schließlich machen sie das schon jahrelang.


Ich kenn genug Pfeifen in genügend Branchen die jahrelang ihr Unwesen treiben, wenn sie "hoch genug" im Job sind sogar ohne das besonders schlimmes passiert....

Und den blumigen Tinnef in den "Fachblättern" ist nicht zu trauen.
Es fehlt einfach bei den Tests an technischen Fakten, an Vergleichbarkeit und an Seriosität.

Peter
haggi*
Neuling
#85 erstellt: 11. Jul 2018, 16:17
Hallo
Ich kann mich noch deutlich daran erinnern, dass in einer Hifi Zeitschrift ( am Anfang mit I.... ) die Tester " Privatgeräte " besaßen, welche fast jede Gehaltsklasse gesprengt hätten u.a. Vor-Endstufen von Jadis und zwar die große Kombi incl. externem Phono, komplett mit Externen Netzteilen, Sonic Frontier, LS von Wilson Audio, Plattenspieler von Brinkmann mit Tellerlagerheizung und und und, das waren alles "Dauerleihgaben", bis dann etwas Neues hingestellt wurde und die " alten" Geräte verschwanden. Es wurden dann Test`s geschrieben, die waren so haarsträubend, man kann Sie nachlesen. Irgendwann nach kurzer Zeit gab es dann keine Ohren, Sterne, Pünktchen mehr sondern nur noch das Fazit des Testers und mal ehrlich welcher " Tester " vergleicht 10 Vollverstärker bis 1000 Euro im Test, keiner, das macht nähmlich so gar keinen Spaß, dafür gibt es den automatischen Satzbau und ein bischen Erfahrung und dann nach 8 Stunden steht der Bericht. Ich habe eine größere Sammlung von " Testheften " von der LP, über die Stereo, Image HiFi, high fidelity, audio phile und und und mein Plattenspieler ist jetzt nach 30 Jahren Hobby mit diesem ganzen unglaublichen Kram, ein Technics Plastikbomber, ein 500 Euro Verstärker und ein kleiner LS mit Conrad-Verkabelung. Eine Empfehlung meines ehemaligen HiFi-Dealers. Musik macht jetzt wieder SPAß und ist jetzt high endig unkorrekt weil nix is. Als Ersatzdroge halte ich es jetzt mit Spazierengehen, ist billiger und hilft bei Verlustangst.


[Beitrag von haggi* am 11. Jul 2018, 16:45 bearbeitet]
Costanza
Stammgast
#86 erstellt: 11. Jul 2018, 17:23
@haggi*
Sorry, aber das ist wirres Zeug. Ich verstehe leider kaum etwas von dem, was du schreibst.
Concentra
Hat sich gelöscht
#87 erstellt: 11. Jul 2018, 18:34
Audio,Stereoplay und Video gehören zum gleichen Verlag!

Die Einnahmen durch Werbung fließen also in den gleichen Topf.

Da praktisch alle Firmen die im HiFi oder Heimkino tätig sind,in einer dieser
drei Zeitschriften Webefläche kaufen,werden hier allgemein keine negativen Aussagen
in irgendwelchen Tests zu erwarten sein!
Mr._Lovegrove
Inventar
#88 erstellt: 11. Jul 2018, 18:41
@haggi: die Image Hifi um die Kernmannschafft Michalik, Kirbach, Sommer und Kraft war jahrelang die einzige Zeitschrift, die wirklich spannend und unterhaltsam zu lesen war, und zwar deshalb, weil die Herren leidenschaftlich und oftmals so subjektiv geschrieben haben, dass es schon wieder gut war. Außerdem wurden gerade in den ersten Jahren auch mal Geräte getestet, die mit Kommerz so man gar nix zu tun hatten. Ulrich Michaliks Klassikkolumne war nebenbei noch das brillanteste, mitreißendste und spannendste, was ein Hifi Redakteur je über Musik geschrieben hat. Und das Roland Kraft DIE Röhrenkoryphäe unter den deutschen Hifi Schreibern ist, ist unbestreitbar.
EDIT: Die Image Hifi hatte auch nie den Anspruch, objektiv und technisch zu berichten, sondern es war damals zumindest die in Worten gelebte Leidenschaft von ein paar erfahrenen Hifi Journalisten, die der Faszination von High End und außergewöhnlichem Hifi eher emotional begegnet sind.
Ich habe die Hefte immer verschlungen, weil die Berichte ja auch oft schon epische Ausmaße hatten.


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 11. Jul 2018, 18:47 bearbeitet]
burkm
Inventar
#89 erstellt: 11. Jul 2018, 18:45
Der Name sagt für mich schon alles: Image-HiFi
Um was es da wohl geht...
Mr._Lovegrove
Inventar
#90 erstellt: 11. Jul 2018, 18:57
Ich glaube, wenn eine zudem mit anfänglich DM20, - auch noch sehr teure Hifi Zeitschrift gleich in der ersten Ausgabe einen Whiskeytest (legendär von Jürgen Egger verfasst) abdruckt und selbiger Jürgen Egger nur wenig später im gleichen Magazin mit all den Hifi Lügen und Klischees (Kabel und Co.) abrechnet, dann ist das schon einigermaßen verrückt und zeigt, dass sich die Macher auch nicht immer ganz ernst nahmen. Denen konnte man damals wahrlich nicht vorwerfen, sich unter den Scheffel der zahlenden Werber zu stellen
JULOR
Inventar
#91 erstellt: 12. Jul 2018, 06:38
Vielleicht muss man solche Berichte auch mal einstreuen, um noch halbwegs ernst genommen zu werden und seine Glaubwürdigkeit zu erhalten. In der STEREO gab es auch mal einen Bericht, in dem eine Anlage nach dem Entfernen von Netzfiltern, stabilisierten Netzeilen und ähnlichen Optimierern plötzlich "wie befreit" klang. Sicher nicht verkaufsfördernd, aber genauso geschwurbelt.
Dadof3
Moderator
#92 erstellt: 12. Jul 2018, 06:42

burkm (Beitrag #89) schrieb:
Der Name sagt für mich schon alles: Image-HiFi
Um was es da wohl geht... :L

Da ist nur versehentlich das i nach vorne gerutscht. Eigentlich heißen die Magie-HiFi.
.JC.
Inventar
#93 erstellt: 12. Jul 2018, 06:44
burkm
Inventar
#94 erstellt: 12. Jul 2018, 07:11
...meintest Du Maggi-HiFi ?
Klipsch-RF7II
Inventar
#95 erstellt: 12. Jul 2018, 07:15
Also ich lese diese Zeitschriften gerne aus zwei Gründen:

1) Um mich zu informieren
2) Um unterhalten zu werden.

Wenn in dem Test bereits nur die Herstellerangaben ungeprüft wiedergegeben werden, dann macht der Testbericht aber schon keinen Sinn mehr.

Geschwurbel kann mich dann zwar noch unterhalten und neugierig machen, rettet den Test dann aber nicht mehr wirklich.

Und noch einmal zurück zu dem 94 Punkte Test:

Ist kein empfehlenswertes Lautsprechersystem und viel zu teuer in Anbetracht der Mängel beim Frequenzverlauf. Ist also ein klarer Fall von "man möchte seinen Anzeigenkunden und Testmustersponsor nicht verprellen". Immerhin wurde der Frequenzverlauf gemessen und abgedruckt.

Hat was von Führungszeugnissen...viel positives Geschwurbel, aber der Kenner liest zwischen den Zeilen und denkt sich "O mein Gott"


[Beitrag von Klipsch-RF7II am 12. Jul 2018, 07:17 bearbeitet]
.JC.
Inventar
#96 erstellt: 12. Jul 2018, 07:32
Wer den Journalismus an sich kennt, für den ist ohnehin klar, was Sachen sind.
Mr._Lovegrove
Inventar
#97 erstellt: 12. Jul 2018, 07:49
Und wenn ich mir dann betrachte, wie die Realität aussieht, wie viele Hörer und Liebhaber auch oder gerade mit älteren und ganz alten Geräten Freude haben, ohne dass sie nach Fortschritt dürsten, obwohl sie ihn kennen, dann sind Magazine gerade in der heutigen Zeit, wo viele Entwicklungsbereiche der High Fidelity schon seit Jahren ausgereizt sind und nur noch alter Wein in immer neuen Schläuchen oder auch unsinnig preisgepimpten Schläuchen verkauft wird, mittlerweile wirklich wie Lifestyle- Gazetten zu sehen.
Mal abgesehen vom Thema Streaming und co., das wirklich für viele noch Fragezeichen aufwirft, fällt mir auch spontan kein Bereich ein, der nicht schon ausgiebig zu Ende entwickelt und auch besprochen wurde. Also fällt im Gegensatz zu vergangenen Jahrzehnten der Teil der Magazine faktisch weg, der Grundsatzaufklärung bot und darüber hinaus ein Podium für Diskussionen über nagelneue Entwicklungen und Weiterentwicklungen (z.B. die CD an sich oder 14Bit mit Oversampling vs. 16Bit in den 80ern).
Heutige Hifi Produkte sind ja oft eher auch Lifestyleangelegenheiten und gerade High End Hersteller glänzen mit Design (z.B. Devialet oder Avantgarde Acoustics Zero) bis hin zum Oversized- Protz für Milliardäre (z.B. Goldmund Blu Ray Player). Hier stellt sich die Frage nach objektiven Verhältnismäßigkeiten ja gar nicht mehr. Der kritische Beobachter weiß um den Unsinn solcher Spielzeuge, der Zillionär kauft sie gerade deshalb und die Journaille ist auf Grund sinkender Auflagen genötigt, relativ unkritisch und eher überschwenglich faszinierend darüber zu berichten, um Leser zu behalten, die angefixt von dem Thema sind und weiterhin bleiben wollen.
Ich will die Magazine da beileibe nicht als Opfer darstellen, sie könnten ja auch mal grundehrlich sein, aber diese Magazine haben natürlich über die Jahrzehnte selber zu den ganzen Klischees und Themen (wie z.B. Kabelklang, Klangschalen, etc) beigetrtagen und diese hochgepusht. Und nun kommen sie da nicht mehr raus. Ein 180° Turn wäre da ja noch unglaubwürdiger, als immer weiter an solchen Themen festzuhalten.
Steven_Mc_Towelie
Inventar
#98 erstellt: 12. Jul 2018, 08:07

.JC. (Beitrag #96) schrieb:
Wer den Journalismus an sich kennt, für den ist ohnehin klar, was Sachen sind.

Was meinst du damit?
Alle Journalisten sind gleich, alle Journalisten schreiben nur Unsinn, alle Journalisten lügen?
Dadof3
Moderator
#99 erstellt: 12. Jul 2018, 08:15
Alles richtig, die Wendung würde man dem Esoterikblatt STEREO sicher nicht abnehmen, aber ich frage mich immer, ob es nicht ein Markt geben müsste für ein neues Magazin, das genau das den ganzen Zirkus nicht mitmacht, sondern wirklich sachlich-nüchtern testet, dazu umfassende Messungen veröffentlicht. Tests von Transistorverstärkern beschränken sich auf Austattung, Verarbeitung und die Möglichkeiten der Klangbeeinflussung, ansonsten wird einfach nur verifiziert, dass sie das ordentlich tun, was sie sollen: linear und verzerrungsarm verstärken.

So ein bisschen wie die amerikanische Stereophile - die ist zwar auch nicht völlig frei von blumigen Klangbeschreibungen, aber doch einiges zurückhaltender, und sie konzentrieren sich auf die Fakten und veröffentlichen zahlreiche Messungen.
burkm
Inventar
#100 erstellt: 12. Jul 2018, 08:34
Vermutlich existiert dafür kein Markt mehr bei der hiesigen Leserschaft, weil das Image solcher "Fachzeitschriften" einfach zu kaputt ist.

Das Problem manifestiert sich ja schon dadurch, dass man für eine "echte" Unabhängigkeit die zu untersuchenden Geräte - normal und zufällig wie eine üblicher Endverbraucher - "kaufen" müsste, was sich mangels entsprechender Finanzierung schon als der größte Hemmschuh herausstellen dürfte. Aus den Einnahmen der verkauften Heft-Exemplare würde das nicht funktionieren, also müsste wieder "Werbung" o.ä. ins Spiel kommen mit all seinen unerwünschten Nebenwirkungen und Verquickungen. Oder es müsste eine Stiftung ins Leben gerufen werden, deren Basis unabhängig wäre von der entsprechenden Industrie und deren Interessenverbänden. Auf der anderen Seite könnte man sich die vielen Klagen der "ungerecht" behandelten Hersteller vorstellen, denen so etwas "Ehrliches" nicht passt und die mit Ihrer finanziellen Marktmacht dagegen vorgehen würden.

Man schaue nur mal nach dem Beispiel "Stiftung Warentest" oder "Oeko-Test".
...und ein aus Steuermitteln finanziertes Stiftungsmodel halte ich angesichts der bekannte Verpflechtungen zwischen Regierung und "interessierten industrienahen Kreisen" schon lange für nicht mehr denkbar. "Unabhängigkeit" buchstabiert sich für mich zumindest anders...


[Beitrag von burkm am 12. Jul 2018, 08:59 bearbeitet]
Mr._Lovegrove
Inventar
#101 erstellt: 12. Jul 2018, 08:39
Oha, solch ein Magazin hätte vermutlich nur ein paar Ausgaben und dann wäre der Teil der Hifi Welt abgehakt, der nicht oder nur minder lifestylig daher kommt. Bei Lautsprechern sieht das zwar ein wenig anders aus, aber solch ein Heft hätte ja auch fast schon zwangsläufig eine Preisgrenze bei den zu testenden Geräten.
Ich glaube kaum, dass es eine große Leserschaft dafür geben würde.
Suche:
Gehe zu Seite: |vorherige| Erste 2 3 4 5 6 7 . 10 . Letzte |nächste|

Anzeige

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder928.098 ( Heute: 12 )
  • Neuestes Mitgliedgloeg
  • Gesamtzahl an Themen1.557.409
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.678.986