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Was hört Ihr gerade jetzt? (Klassik !!!)

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Gantz_Graf
Hat sich gelöscht
#2767 erstellt: 05. Nov 2005, 11:10

BirgitS schrieb:
alle Welt redet ja momentan von Pettersson (den ich noch gar nicht kenne) – irgendwie macht das neugierig, und ich werde mich wohl in naher Zukunft auch mit diesem Komponisten beschäftigen.

Wobei es da, was die Symphonien angeht, bei den meisten Leuten um 6-8, vielleicht auch 9 gehen dürfte. Ich habe mich noch nicht intensiv mit den anderen beschäftigen können, aber alles, was ich probierte (5 und 10), hat mir keinen Ansatz, keinen Halt geben können. Wirklich sehr schwierig. Dagegen ist Bruckner simple Pop-Musik

Ich würde mit der 6 anfangen. Sie ist durchweg interessant für einen Pettersson-Neuling. Sie hat eine düstere Grundstimmung, hat aber sehr viel Zuversicht und Liebe. Sie startet spannend und wandelt sich, wird langsam ergreifend und verträumt. Das ist natürlich stark vereinfacht.

Man sagt, die siebte sei sehr beliebt. Ich habe mich noch nicht ganz intensiv damit befasst, aber ich meine, die sechste hat mehr Potential, jemanden anzusprechen.

Mit Interpretationen kannst Du nichts falsch machen, es gibt dieser Tage nur diese Aufnahme zu kaufen: http://www.jpc.de/jp.../classic/rsk/hitlist


[Beitrag von Gantz_Graf am 05. Nov 2005, 11:12 bearbeitet]
BirgitS
Ist häufiger hier
#2768 erstellt: 05. Nov 2005, 13:04

Gantz_Graf schrieb:

Ich würde mit der 6 anfangen. Sie ist durchweg interessant für einen Pettersson-Neuling.


Hallo,

vielen Dank für Deine Erläuterungen – dann werde ich mich in Kürze mal mit der 6. auseinandersetzen… und mich irgendwann dazu äußern, falls ich aus meiner Verstörtheit dann wieder herausfinde…:D

Fanfare (USA) 7 / 94:"Die Sechste ist Petterssons düsterste Symphonie. Wenn Sie für diese Musik aufnahmefähig sind, werden Sie von ihrer tiefen Verstörtheit überwältigt werden."

Klingt ja schon ein wenig beängstigend, aber auch interessant…

Solange noch etwas, das überhaupt nicht verstört, sondern mich einfach anspricht:



Gruß, Birgit
Gantz_Graf
Hat sich gelöscht
#2769 erstellt: 05. Nov 2005, 14:00

BirgitS schrieb:

Gantz_Graf schrieb:

Ich würde mit der 6 anfangen. Sie ist durchweg interessant für einen Pettersson-Neuling.


Fanfare (USA) 7 / 94:"Die Sechste ist Petterssons düsterste Symphonie. Wenn Sie für diese Musik aufnahmefähig sind, werden Sie von ihrer tiefen Verstörtheit überwältigt werden."

Klingt ja schon ein wenig beängstigend, aber auch interessant…

Ich würde Kritiken nicht so ernst nehmen. Ich merke selbst, daß ich, müsste ich eine Kritik schreiben, zu einem Zeitpunkt ganz anders fühle, ganz an dere Bilder vor Augen habe als zu einem anderen Zeitpunkt. Ich zum Beispiel kann keine Verstörtheit erkennen. Das wäre vielleicht anders, wenn ich kurz vorher Mozart-Kitsch gehört habe *duckundweg*
WolfgangZ
Inventar
#2770 erstellt: 05. Nov 2005, 19:42
Hallo, Birgit und Graf!

Ich habe, obwohl ich schon seit einigen Monaten gezielt Pettersson höre und mich auch an den Diskussionen hier ein wenig beteiligte, die sechste (nach 7, 10, 11, 3, 5 und 15) erst am Donnerstag diese Woche kennen gelernt, bin tief berührt und halte sie für die stärkste seiner Sinfonien (bisher). (Der Hinweis mit 37'37'' von Gantz Graf an anderer Stelle hat das Seinige bewirkt - auch wenn ich jetzt nicht genau die Sekunde nachvollziehen kann). Ich denke, dieser Pettersson ist die interessanteste musikalische Entdeckung der letzten Jahre. Wobei ich mich dumpf erinnern kann, in meiner Vor-CD-Zeit (also vor 1994) beim BR ein paar Mal diesen Komponisten halb bewusst mitbekommen zu haben - als rätselhaft, aber halt nur mit halbem Ohr, und nicht auf 45'-Kassette passend. und von daher nicht so sehr aufnahmerelevant.
...
Wie war das mit "Mozart-Kitsch"? Näheres bitte, aber gut ducken!

Ja, und was höre ich gerade? Ein sehr gefälliges und nichtsdestotrotz hoch-raffiniertes Chorwerk, das einen absolut packt, wenn man den Komponisten nicht gerade verachtet:

Jean Francaix: L'Apocalypse de Saint Jean, 1939 (Erol mit französischer Besetzung) - bei jpc gibt es nur noch eine andere Aufnahme, obwohl ich meine dort erst vor wenigen Monaten bestellt hatte.

Die beiden Klavierkonzerte (bin absoluter Liebhaber dieser Gattung) von Alwyn? Wie klingen die? Soll ich sie kaufen?

Beste Grüße, Wolfgang Zimmermann


[Beitrag von WolfgangZ am 05. Nov 2005, 19:46 bearbeitet]
GalloNero
Ist häufiger hier
#2771 erstellt: 05. Nov 2005, 20:51
Von einschlägigen Threads in diesem Forum förmlich dazu getrieben:

Schostakowitsch, Dimitri (1906-1975)
Symphonien Nr. 1-15
WDR SO, Barshai
Brilliant
DDD, 92-98



Heute liefen 5, 9 und 10.

5 und 9, damit ich sie mit meiner Haitink Aufnahme vergleichen kann und 10 weil ich demnächst Karajans zweite Aufnahme dagegenstellen möchte. 5 und 9 haben mich überzeugt, auch wenn mich Haitink heute ein wenig mehr berührt hat.
Vielleicht auch nur, weil er mir vertrauter ist.

Ich bin auf jeden Fall dankbar für den Barshai-Tip. Günstiger kommt man vermutlich nicht mehr an eine vernünftige Gesamteinspielung.

Wer mich übrigens vom Kauf der Karajan Scheibe abhalten möchte, der möge dies bitte jetzt und hier tun oder für immer schweigen

Gruß Gallo
Gantz_Graf
Hat sich gelöscht
#2772 erstellt: 05. Nov 2005, 21:46

WolfgangZ schrieb:
Ich habe, obwohl ich schon seit einigen Monaten gezielt Pettersson höre und mich auch an den Diskussionen hier ein wenig beteiligte, die sechste (nach 7, 10, 11, 3, 5 und 15) erst am Donnerstag diese Woche kennen gelernt, bin tief berührt und halte sie für die stärkste seiner Sinfonien (bisher). (Der Hinweis mit 37'37'' von Gantz Graf an anderer Stelle hat das Seinige bewirkt - auch wenn ich jetzt nicht genau die Sekunde nachvollziehen kann).

Freut mich! Hier gibt es ja auch einen eigenen Pettersson-Thread, da findet die sechste kaum Erwähnung, was ich für absolut unverständlich halte, denn ich halte sie auch für die stärkste. Wobei ich auch nur (in unterschiedlicher Intensität) 5-10 kenne. Ich hoffe, ich werde mal eine Aufführung dieser Symphonie sehen können. Bin 33, da ist hoffentlich noch genug Zeit. Und ich hoffe, ich verpasse es nicht.

Zum Mozart-Kitsch will ich nicht viel sagen, ich habe ihn halt mal gehört, weiß nicht mehr, was es war, und fand es kitschig. Mozart hatte ich für mich als erledigt betrachtet. Bitte nicht schlagen


[Beitrag von Gantz_Graf am 05. Nov 2005, 21:48 bearbeitet]
BirgitS
Ist häufiger hier
#2773 erstellt: 05. Nov 2005, 22:10

WolfgangZ schrieb:

Die beiden Klavierkonzerte (bin absoluter Liebhaber dieser Gattung) von Alwyn? Wie klingen die? Soll ich sie kaufen?


Hallo Wolfang, hallo allerseits,

auf die Alwyn-CD wurde ich durch die aktuelle „Piano-News“ aufmerksam, die die Aufnahme sehr lobte. Ich zitiere mal:

Das Kernstück dieser CD bildet das ausgewachsene Klavierkonzert Nr. 2, das 1960 als Kompositionsauftrag der BBC entstand, jedoch wegen einer Erkrankung des Pianisten vom Programm genommen wurde und kurioserweise bis heute niemals öffentlich aufgeführt wurde. Ein nahe liegender Grund hierfür: Das zweite Konzert entpuppte sich als unausgesprochene Hommage an Rachmaninoff und ist manuell kaum leichter zu bewältigen… Das Stück, das sich gerade im abschließenden Allegro con fuoco zum veritablen Reißer steigert, wird gerade im Konzert seine Wirkung kaum verfehlen.

Oder so, detaillierter, gem. Booklet:

Nach einem kurzen Crescendo der Blechbläser meldet sich das Klavier mit einem Sturm virtuoser Oktaven, die sogleich den heroischen Charakter des Konzertes befestigen, und die nachfolgenden Melodien sind in ihrer Breite und Leidenschaft typischer Alwyn. Zugleich steckt dieser Satz aber auch voller überraschender Geschehnisse. Unerwartet ist beispielsweise der ruhige Schluss, der sich an die lange Solokadenz anschließt und direkt zum Mittelsatz hinleitet. Die Stimmung dieses Andante ist weitgehend ruhig und nachdenklich, und seine Orchestertexturen sind bisweilen auf beinahe kammermusikalische Proportionen reduziert. Wiederum kommt es – wie schon im Kopfsatz – zu einem friedlichen Ende, das hier von den sanften, choralartigen Fortschreitungen des unbegleiteten Klaviers markiert ist. I, Gegensatz dazu findet das Finale zur Brillanz des Anfangs zurück, liefert dazu auch Jazzsynkopen, die der Pianist mit dissonanter Ausgelassenheit ausführt, bevor sie das Orchester übernimmt. Ein ruhigerer Mittelteil führt plötzlich zu einer breiten, expressiven Melodie der Unisono-Streicher; dann werden die scharfen Blechbläserrhythmen vom Anfang des Satzes wieder aufgenommen – und nach einer langen, virtuosen Klavierkadenz führt das Orchester die Musik zu einem atemlosen Schluss, der am Ende eine unerwartete harmonische Wendung bringt.


Nun bist Du hoffentlich im Bilde, und einem Kauf steht nichts mehr im Wege. Und für die paar Eurochen gehst Du eh kein großes Risiko ein.

Apropos Kauf: Die Pettersson-CD ist bereits vorgemerkt, das gerade im anderen Thread erwähnte Atterberg-Klavierkonzert übrigens auch.

Gruß, Birgit

P.S.: Ich bin ja auch keine große Mozart-Liebhaberin, aber Kitsch…nee, das geht nun doch zu weit… Einige Klavierkonzerte höre ich richtig gern, die Violinkonzerte sowieso, alles andere ist stimmungsabhängig für mich mit mehr oder weniger Genuss hörbar.
Jeremias
Stammgast
#2774 erstellt: 06. Nov 2005, 11:54
amazon.de

Dies ist nach dem Klavierkonzert das zweite große Werk, das ich von Furtwängler höre. Auch dieses erinnert mich zeitweise sehr stark an die Dramatik eines Brahms, wobei Furtwängler in der Komplexität und auch den Ausmaßen noch weiter geht. Insgesamt eine Aufnahme, die sich in jedem Falle lohnt für diejenigen, die gerne auch mal Neues kennenlernen wollen!
GalloNero
Ist häufiger hier
#2775 erstellt: 06. Nov 2005, 13:05
Ich bin noch ganz ergriffen.
Nachdem ich Barshais Schostakovich gestern noch sehr analytisch betrachtet habe, habe ich mir heute die Sinfonien 1-3 auf die Ohren gegeben und bin raus in die Natur.

Was für ein Erlebnis. Ich bin begeistert von Werk und Einspielung. Brilliant im Klang und einfach mitreisend.

Aber für diese Musik brauche ich Platz. Und den finde ich im Wald...

Grüße
Gallo
Druide16
Inventar
#2776 erstellt: 06. Nov 2005, 13:31


Stereoplay 10 / 04: "Das Auryn Quartett strebt, im Einklang mit der Tontechnik, eine fülligere 'symphonischere' Tongebung an, gehen gelassener an diesen frühen Beethoven heran, ohne dabei die voluntaristischen, zukunftsweisenen Züge dieser Musik zu vernachlässigen. Eine Spitzenproduktion."

Gruß,

V.
vanrolf
Inventar
#2777 erstellt: 06. Nov 2005, 15:02
GalloNero schrieb:

Wer mich übrigens vom Kauf der Karajan Scheibe abhalten möchte, der möge dies bitte jetzt und hier tun oder für immer schweigen


Hallo Gallo,
ich möchte Dich ganz im Gegenteil ausdrücklich zum Erwerb dieser Scheibe ermutigen !!!
Barshais Einspielung finde ich auch sehr gut, aber besonders im ersten Satz ist v.Karajan einfach noch ein paar Spuren besser. Übrigens hat v.Karajan die No. 10 in den 60er Jahren schon einmal mit den Berlinern für die DG aufgenommen, auch diese Version soll lohnenswert sein.

Gruß Rolf
eumenos
Schaut ab und zu mal vorbei
#2778 erstellt: 06. Nov 2005, 15:39
Ludwig van, Symphonie Nr.4 mit der Academy of Ancient Music unter Hogwood-herrlich nach einem Spaziergang durch Sonne und Herbstlaub!
antiphysis
Stammgast
#2779 erstellt: 06. Nov 2005, 19:23
Für mich eine Entdeckung: Rodolfo Halffter. Ein bisschen erinnern mich seine Orchesterwerke an Francis Poulenc (mit einer kräftigen Prise de Falla). Jedenfalls Musik, die sehr viel Spaß macht, dazu noch sehr schön musiziert und aufnahmetechnisch auf hervorragendem Niveau! Für Freunde spanischer Musik unbedingt zu empfehlen!


Grüße
Hüb'
Moderator
#2780 erstellt: 06. Nov 2005, 20:11
Hi zusammen!

In Ergänzung zu meinem Beitrag hier:
http://www.hifi-foru...119&postID=2716#2716

Pavlova, Alla (geb. 1952)
Symphonien Nr. 2 & 4

Krasnikov, Khachikyan, Tschaikowsky RSO Moskau, Fedoseyev
Naxos 8.557566



Auch die 4. Symphonie ist nicht gerade der Bringer. Eher meditativ-getragene Musik, in der mir persönlich *zu wenig los* ist. Leider sind die verwendeten Melodien nicht gerade ein Ausbund an abwechslungsreichem Einfallsreichtum. Ich möchte daher vor dieser CD nochmals warnen. Taugt allenfalls zur Hintergrundbeschallung von Hausarbeiten.

Lieben Gruß

Frank
WolfgangZ
Inventar
#2781 erstellt: 06. Nov 2005, 23:27


Vor allem das erste der beiden Konzerte von Einar Englund bei Ondine (Sonderausgabe) ist prägnant und eingängig in einem neoklassizistischen Stil gehalten und erinnert deutlich an Bartok.

Noch kurz ein Dank an Birgit S. , die mir weiter oben durch die genauen Charakterisierungen den Kauf der Konzerte von Alwyn schmackhaft gemacht hat.

Beste Grüße, Wolfgang Zimmermann
vanrolf
Inventar
#2782 erstellt: 07. Nov 2005, 00:47
Béla Bartók - Streichquartett No. 4 (Sz 91), Takács Quartet (Decca, 1996)



Gruß Rolf
Jeremias
Stammgast
#2783 erstellt: 09. Nov 2005, 00:00
amazon.de
vanrolf
Inventar
#2784 erstellt: 09. Nov 2005, 04:17
Béla Bartók - Konzert für Viola und Orchester, Kim Kashkashian, Netherlands Radio Chamber Orchestra, Peter Eötvös (ECM, 2000)



Hallo zusammen,

diese Einspielung des Violakonzertes mit der armenischstämmigen US-Bratschistin Kim Kashkashian wurde hier im entsprechenden thread empfohlen. Da ich das Konzert schon in einer alten live-Aufnahme unter Otto Klemperer mit William Primrose kennen- und schätzen gelernt hatte, suchte ich noch nach einer Aufnahme neueren Datums mit entsprechender Aufnahmequalität. Jetzt habe ich diese erworben und bin völlig weg vor Begeisterung. Kashkashian spielt mit einer selbstverständlichen Perfektion und Souveränität ohne jeden Anflug von Eitelkeit. Klanglich halte ich die Einspielung für ausgewogen, die Balance zwischen Orchester und Solistin ist für mich perfekt. Beide bieten eine vorbildliche Zusammenarbeit, obwohl man die Qualitäten der Solistin immer klar abgrenzen kann.
Es gibt bei ECM weitere Aufnahmen mit dieser Künstlerin, sehr gut sollen ihre Hindemith-Aufnahmen aus den 80er Jahren sein, mit denen sie sich erstmals einen Namen machte.

Ich könnte mich sowas von ärgern, daß ich vor zwei Wochen terminlich bedingt nicht zu Kashkashians Konzert in Kleve (ca. 50km von mir entfernt) fahren konnte!

Gruß Rolf
AcomA
Stammgast
#2785 erstellt: 09. Nov 2005, 09:13
hallo Gantz Graf,

jedem natürlich das seine. aber w.a. mozart als kitsch zu bezeichnen, kann ich so nicht nachvollziehen. was ist denn kitsch überhaupt ? ich meinte kitsch wäre pseudo-gefühl und 'billige' kunst ? bei mozart ? welches stück ? ich hätte es verstehen können, wenn man von naivität spräche. ich stehe nicht alleine, wenn ich behaupte, dass man mozarts werke in fortgeschrittenem alter erst richtig zu würdigen weiß. viele andere komponisten mit ihren komplexen und umständlichen werken verlieren dann an bedeutung.
übrigens halte ich mozarts musik für vollendet in der horizontalen struktur, dahingehend vergleichbar mit z.b. j.s. bach, chopin oder gar der traditionellen iranischen musik.

ein nächster diskussionspunkt: einige hatten in diesem forum rachmaninovs musik als kitsch bezeichnet. und jetzt ?

gruß, siamak
Gantz_Graf
Hat sich gelöscht
#2786 erstellt: 09. Nov 2005, 14:15

AcomA schrieb:
jedem natürlich das seine. aber w.a. mozart als kitsch zu bezeichnen, kann ich so nicht nachvollziehen. was ist denn kitsch überhaupt ?

Du, ich weiß das auch nicht. Ich weiß auch nicht, was für ein Stück ich hörte. Ich will jetzt auch kein Faß aufmachen, denn als Nicht-Mozart-Kenner steht mir da kein Urteil zu. Mir war das zu "höfisch" und Mozart war damit erstmal abgehakt.
Du weißt wie das ist. Es gibt so viele Komponisten zu entdecken, da ist die Sorge, daß mir was entgeht, gering.

Streichen wir bitte "Kitsch" und halten fest: Er beleidigte mal meine Ohren, was, weil höchst subjektiv, nicht anfechtbar ist.


[Beitrag von Gantz_Graf am 09. Nov 2005, 14:15 bearbeitet]
vanrolf
Inventar
#2787 erstellt: 09. Nov 2005, 19:53
Gustav Jenner - Streichquartett No. 2 G-Dur, Mozart Piano Quartett & Friends (cpo, 2002)



Diese Doppel-CD war ein großartiger Tip von Jeremias.
Vielen Dank dafür, wirklich ein Traum von einer Kammermusik-Ausgabe.

Gruß Rolf
Kratopluk
Ist häufiger hier
#2788 erstellt: 10. Nov 2005, 23:07
Vor dem Sprung in die Schlafstatt jetzt noch:



Ermanno Wolf-Ferrari
Violinkonzert Op. 26

mit Ulf Hölscher und dem RSO Frankfurt unter Alun Francis.

Angenehm zu hörende Musik für den gemächlichen Ausklang eines schönen Tages.

Gruß!

Lasse
AcomA
Stammgast
#2789 erstellt: 11. Nov 2005, 09:14
j.s. bach

fantasie und fuge f. orgel g-moll bwv 542 (transkr. liszt)

'es ist gewisslich an der zeit' bwv 307 und
'herzlich tut mich verlangen' bwv 734 (transkr. kempff)


gerhard oppitz, piano


hänssler, DDD, aufn. 2002



interpretation: 10/10 (IMO)
klang: 8/10 (IMO)

riesige energie, welche da auf den hörer übertragen wird. ausreichend, um den tag zu bewältigen. siehe auch 'klavier-thread'.

gruß, siamak
Jeremias
Stammgast
#2790 erstellt: 11. Nov 2005, 18:05
amazon.de

Gerade für 6,99 Euro in der Wühlkiste bei 2001 entstanden, kann man da widerstehen?
vanrolf
Inventar
#2792 erstellt: 11. Nov 2005, 23:32
Heute abend zwei Symphonien völlig unterschiedlicher Art und Wirkung:

Antonín Dvorák - Symphonie No. 8 G-Dur "Englische", Concertgebouw Orchestra / Karel Ancerl (live 1970, Great Conductors of the 20th Century, EMI, 2002)



Wie ich gelesen habe, ist diese Aufnahme unter Kennern hochgeschätzt, ich finde sie grandios, sie sprüht förmlich vor Leben, auch wenn sie klanglich natürlich (leichtere) Begrenzungen hat. Insgesamt die No. 8, die mich bisher am stärksten beeindruckt hat.

danach:

Allan Pettersson - Symphonie No.3, Rundfunk-Sinfonieorchester Saarbrücken, Alun Francis (cpo, 1994)



Bei weitem nicht so düster und ausladend gestaltet wie spätere Werke, thematisch erscheint die in 4 Sätze gegliederte No. 3 abwechslungsreicher und lyrischer, ohne dabei weniger abgründig zu sein. Mir gefällts, um diesen Komponisten kennenzulernen, würde ich diese CD auf jeden Fall empfehlen.

Gruß Rolf
Jeremias
Stammgast
#2793 erstellt: 12. Nov 2005, 10:51
amazon.de
antiphysis
Stammgast
#2794 erstellt: 13. Nov 2005, 20:23
Gerade Bruckners 8 mit Dennis Russel Davies und dem Bruckner Orchester Linz. An manchen Stellen leidet die Aufnahme etwas unter der dem Gehüstel der Zuhörer (Live-Einspielung). Andererseits ist gerade der Live-Charakter dieser Aufnahme auch ein Mehrwert, da eben nichts herausdestilliert wird.
Eine sehr beachtenswerte und schöne Interpretation (hätte ich DRD nicht unbedingt zugetraut). Für mein Dafürhalten sehr zu empfehlen, dazu noch ausgesprochen preiswert!

Grüße
Jeremias
Stammgast
#2795 erstellt: 13. Nov 2005, 21:22
Ich habe die Zeit der geistlichen Werke eingeläutet:

amazon.de
Hüb'
Moderator
#2796 erstellt: 14. Nov 2005, 07:29
Nebeinbei gehört:

Ture Rangström: Symphonie Nr. 1
Swedisches Radio Symphonie Orchester
Leif Segerstam
EMI Svenska 7C 061-35712
1979, LP

danach ein 'Klassiker'

Antonin Dvorak: Symphonie Nr. 9 "Aus der neuen Welt"
Chicago Symphony Orchestra
Sir Georg Solti
DECCA LP

amazon.de

und anschließend etwas intensiver:

Pfitzner, Hans (1869-1949)
Sonate für Violine & Klavier op. 27

+ 5 Klavierstücke op. 47; 6 Studien für das
Pianoforte op. 51
Ulf Wallin, Roland Pöntinen



Hans Pfitzner dürfte den meisten allenfalls aufgrund eines seiner Hauptwerke, seiner Oper "Palestrina", bekannt sein.
Wieder mal hat sich JPC um seltenes Repertoire verdient gemacht, indem das Label diese CD im Rahmen einer Kammermusik-Reihe mit Werken Pfitzners vorgelegt hat.
Nicht nur das wundervolle Caspar David Friedrich-Gemälde, das als Cover Verwendung findet, animiert zum Kauf. Auch die Interpreten und die Musik liefern gute Gründe. Wallin und Pöntinen setzen sich mit viel Engagement (2. Satz der Violinsonate!) für diese wenig bekannte Musik ein. Die Musik an sich ist spätromantisch zu nennen, hat aber viele Eigenarten und etliche schöne Momente zu bieten.
Eine unbedingte Empfehlung abseits abgegraster Repertoirepfade.

Lieben Gruß

Frank
AcomA
Stammgast
#2797 erstellt: 14. Nov 2005, 09:17
hallo Frank,

obige pfitzner-cd von cpo habe ich auch, etwa seit eineinhalb jahren. die werke sind auch IMO sehr ansprechend und vorzüglich interpretiert. kleine einschränkungen: der ton des geigers ulf wallin wirkt manchesmal 'hysterisch' mit viel vibrato. pöntinens spiel gerät gelegentlich unbewegt bzw. starr. er ist nicht gerade ein repräsentant 'singenden' klavierspiels oder meister des filigranen anschlages. die beiden klavierzyklen pfitzners wünschte ich mir z.b. mit gerhard oppitz oder alternativ m. pollini. es wird wohl ein wunschdenken bleiben und so werden wir uns mit der zugegebenermaßen preiswerten cd weiterhin zufrieden geben müssen.

gruß, siamak
Hüb'
Moderator
#2798 erstellt: 14. Nov 2005, 09:33
Hi Siamak!

Stimmt, die Musik hätte den Zusatz an Emphase eigentlich nicht nötig. Dennoch finde ich die Aufnahme vom Geigerischen her recht ansprechend. Beim Klavierpart bist Du der Experte. Pöntinen ist sicher kein erstrangiger Virtuose. Solide und ansprechend musizieren tut er allemal.
Man muss für derartige Produktionen IMHO einfach dankbar sein (zumal zum geforderten Preis; z. Z. 4,99 Euro), da derartige Einspielungen von den großen Labels nicht gemacht werden und daher die entsprechenden Stars (manchmal leider) nicht zur Verfügung stehen.
Ist schon spannend sich vorzustellen, wie 'kleinmeisterliche' Komponisten von den großen Interepreten der Gegenwart und Vergangenheit interpretiert und aufgenommen worden wäre. Aber dann nehmen die großen Firmen lieber zum x-ten Male Beethoven, Mozart etc. auf.

Lieben Gruß

Hüb'
zierroff
Ist häufiger hier
#2799 erstellt: 14. Nov 2005, 20:11
Ich hör grad Vivaldi die Vier Jahreszeiten
Druide16
Inventar
#2800 erstellt: 14. Nov 2005, 21:56
Gestern gehört:





Gruß,

V.
Hilda
Stammgast
#2801 erstellt: 15. Nov 2005, 09:41
gestern abend endlich mal wieder Zeit für Musik...



Liederkreis op.24 nach Heinrich Heine. Schumann ist als Liedkomponist für mich bisher leider nicht existent gewesen. Die Dichterliebe habe ich zwar, aber ich würde sie wohl nicht erkennen... Schande über mich.
Ich muss das aber wohl dringend nachholen...

Danach gabs Beethovens op.69



wunderbares Stück - traumhaft gespielt. Vielleicht höre ich heute mal Rostropwitsch/Richter dagegen - "aufgewachsen" bin ich allerdings mit dieser Aufnahme.

Wo wir gerade beim Cello waren:

amazon.de

habe bisher immer noch nichts besseres beim Elgar-Konzert gehört.

Zum Schluss ein untauglicher Versuch die Müdigkeit zu bekämpfen:

amazon.de

Es gab den ersten Satz der dritten Symphonie.. Leider war ich schon zu müde - trotzdem komme ich immer wieder gern zu Haitinks Mahler zurück. Nicht so knallig wie Solti oder Bernstein, aber mit wundervollen Momenten in den Holzbläsern.


Danach gings aber ab ins Bett...

Gruss
Klaus


[Beitrag von Hilda am 15. Nov 2005, 09:42 bearbeitet]
AcomA
Stammgast
#2802 erstellt: 15. Nov 2005, 13:34
franz liszt
sonate h-moll

alexander scriabin
sonate nr.2 gis-moll op.19

ivo pogorelich, piano


DG, DDD, aufn. 1990

amazon.de

interpretation: 9/10 (IMO)
klang: 10/10 (IMO)

eine seiner interessantesten platten.

gruß, siamak
vanrolf
Inventar
#2803 erstellt: 15. Nov 2005, 17:33
Richard Strauss - Tod und Verklärung, Cleveland Orchestra / George Szell (Sony Classical)

amazon.de

Trotz des Alters (die Aufnahme stammt von 1957) eine mit reichlich Dynamik gesegnete Einspielung. In Ormandys "Tanz der 7 Schleier" (von 1962) überwiegt dagegen der Klangrausch. Trotzdem ebenfalls klasse.

Gruß Rolf
antiphysis
Stammgast
#2804 erstellt: 16. Nov 2005, 20:45
Nachdem ich mich vor einiger Zeit an Górecki satt gehört hatte, ein neuer Anlauf. Seine 2. Symphonie hat über weite Strecken eine erfreuliche Strenge (!) und weniger vom unendlichen Schmelz seiner Nr. 3.
Antoni Wit ist für mich einer der bedeutendsten Interpreten für das zeitgenössische polnische Repertoire. Das polnische nationale RSO musiziert prächtig und präzise. Der Bekanntheitsgrad der Sänger steht im umgekehrten Verhältnis zu ihrer gesanglichen Leistung; A. Dobber ist ein wunderbarer Bariton. Die Aufnahmetechnik der CD ist bestens.
NAXOS hat wohl, was diese Sparte anbelangt, den besten und umfangreichsten Bestand.

Soweit mir bekannt, ist dies die einzige lieferbare Einspielung der 2. Symphonie.

Grüße
vanrolf
Inventar
#2805 erstellt: 16. Nov 2005, 23:25
Arnold Schönberg - Konzert für Streichquartett & Orchester B-Dur (nach dem Concerto Grosso op.6 No. 7 von G.F. Händel (in freier Umgestaltung von Arnold Schönberg), The Fred Sherry String Quartet / 20th Century Classics Ensemble New York (Naxos, 2002)



Eine der anmutigsten und schönsten Kompositionen Schönbergs ("schön" durchaus auch im Sinne von melodiös und tänzerisch).
Klanglich und interpretatorisch großartig dargeboten.

Gruß Rolf
AcomA
Stammgast
#2806 erstellt: 17. Nov 2005, 09:31
pjotr i. tschaikowsky
18 stücke op.72

fryderyk chopin
nocturne nr.20 cis-moll op. posth.

mikhail pletnev, piano


DG, DDD, aufn. (live) 2004



interpretation: 10/10 (IMO, obgleich die einzige einspielung dieses werkes)

klang: 6/10 (IMO)

der tschaikowsky ist zwar nicht tiefschürfend, aber abwechslungsreich und wartet mit einigen überraschungen auf. absolutes highlight ist das zugegeben nocturne chopins !

gruß, siamak
vanrolf
Inventar
#2807 erstellt: 18. Nov 2005, 00:37
Diese Tage öfters Schostakowitsch:

1. Symphonie No. 10 e-moll Op. 93 - Fassung für Pianoduett, Dmitri Schostakowitsch + Moisel Vainberg (Revelation, Aufnahme von 1954) Großartig! Danke, Hans. !!!

2. Streichquartett No. 8 c-moll Op. 110, Rubio Quartett (Brilliant Classics, 2002)



Gruß Rolf
op111
Moderator
#2808 erstellt: 18. Nov 2005, 14:41
Noch was "Brilliantes",

Ludwig van Beethoven
Klaviersonate op. 53
Friedrich Gulda

Brilliant Classics
Licensed from Universal Music Operations Ltd
Originally released on Amadeo
Recording: Austria, 1967
Producer: Rudolf Mraz
ADD


Allegro con brio 9:26
Introduzione, adagio molto 2:45
Rondo, allegro moderato-prestissimo 8:18

Selten habe ich das Prestissimo trotz des raschen Tempos so präzise gehört.
Eine (Wieder-)Entdeckung, auf Empfehlung eines vielseitigen Musikkenners. (Danke Norbert!)

Gruß
Franz


[Beitrag von op111 am 19. Nov 2005, 11:18 bearbeitet]
Jeremias
Stammgast
#2809 erstellt: 18. Nov 2005, 23:02
Genau das Richtige an einem Freitagabend nach einer langen Arbeitswoche:

amazon.de

Ich finde, der 2.Satz ist das Schönste, das Tschaikowsky überhaupt komponiert hat, da bekommt man richtig Gänsehaut!
Jeremias
Stammgast
#2810 erstellt: 19. Nov 2005, 08:44
amazon.de
vanrolf
Inventar
#2811 erstellt: 20. Nov 2005, 11:08
Viteszlav Novak - "V Tatrách", Tschechische Philharmonie / Karel Ancerl (Ancerl Gold Edition, Supraphon 1950/2004)



"In der Tatra" ist eine Symphonische Dichtung, die der junge Novak während einer Schaffenskrise und unter dem Eindruck einer Reise in das kleinste Hochgebirge Europas 1902 verfasste. Das Hauptthema basiert auf einem slowakischen Volkslied, die Umsetzungen der Naturphänomene sind plastisch und kraftvoll. Höhepunkt ist die Darstellung eines Bergewitters, daß man als Versuch einer künstlerischen "Lösung" besagter Krise auffassen kann.
Spannend anzuhören sind auch die moravischen Tanz-Fantasien von Klement Slavicky. 50 Jahre alte Aufnahmen, trotzdem eine klasse CD !

Gruß Rolf
Adri
Stammgast
#2812 erstellt: 21. Nov 2005, 12:42
2mal La Mer

The Cleveland Orchestra
Pierre Boulez
DG


Orchestre National de l'ORTF
Jean Martinon
EMI - Brilliant

MfG
Hilda
Stammgast
#2813 erstellt: 21. Nov 2005, 13:09
nicht als SACD, sondern in der CD-Ausgabe:



Es verzerrt in den forti fröhlich vor sich hin, aber die Russischen Ostern sind mit das Beste was ich bisher gehört habe. Zu dem Stück habe ich aus sentimentalen Gründen eine besondere Beziehung

Gruss
Klaus
Hilda
Stammgast
#2814 erstellt: 21. Nov 2005, 14:10
jetzt läuft:

Ravel: Daphnis & Chloe / New York Philharmonic / Boulez

Oh mein Gott, nur ein eínziger Track auf der CD... Da muss ich das Ding wohl ohne zu zappen durchhören

Gruss
Klaus
op111
Moderator
#2815 erstellt: 21. Nov 2005, 14:28
Hallo Klaus,

Hilda schrieb:
Ravel: Daphnis & Chloe / New York Philharmonic / Boulez Oh mein Gott, nur ein eínziger Track auf der CD

mir ist die CBS/Sony-Aufnahme bisher nur mit 22 oder 13 Tracks untergekommen, 1 Track / Werk|CD erinnert mich fatal an die ersten Philips CDs.
(Die Inbal CD [Denon] hat ca. 90 Teilungen.)
Viel Spaß
Franz
Hilda
Stammgast
#2816 erstellt: 21. Nov 2005, 14:33
Hi Franz,

das ist 'ne recht alte CBS CD mit so einem niedlichen Pan-Bildchen vornedrauf... Finde leider kein Cover im Web.

Ich habe noch eine Telarc-CD mit Mussorgsky's Bildern/Maazel, da ist auch alles auf einem Track mit Indizes - aber die heutigen CD-Player können ja keine Indizes anspringen

Gruss
Klaus
Hilda
Stammgast
#2817 erstellt: 21. Nov 2005, 15:05
Ich hab's tatsächlich durchgehört...

Jetzt brauch' ich was Klassisches...

Haydn: Klaviertrios Vol.5 / Trio 1790



Gruss
Klaus
AcomA
Stammgast
#2818 erstellt: 21. Nov 2005, 16:03
hallo Klaus,

ist das hammerklavier vom trio 1790 auf die dauer nicht nervend ?

gruß, siamak
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