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Was hört Ihr gerade jetzt? (Klassik !!!)

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Mars_22
Inventar
#27767 erstellt: 24. Okt 2022, 11:58
Shostakovich, 24 Präludien und Fugen. DSCH schätzte neben Mahler auch Bach sehr, und komponierte nach dem Vorbild des wohltemperierten Klaviers diesen Satz. Viele davon sind Perlen.
Ich bevorzuge gegenüber der Einspielung von Melnikov die souveräne von Peter Donohue.
Diese beinhaltet Kommentare zu jedem einzelnen Stück, und macht auch Vorschläge für Hörreihenfolgen.

amazon.de
Hüb'
Moderator
#27768 erstellt: 24. Okt 2022, 12:56
jpc.de
Aaron Copland (1900-1990)
Dance Panels: Rodeo (Ballett); El Salon Mexico; Danzon Cubano

Detroit Symphony Orchestra, Leonard Slatkin
Naxos, DDD, 2012

Da mache ich mit. Wahnsinnig viel tut sich ja nicht, in Sachen der Diskographie Aaron Coplands. Es gibt kaum mal neue Produktionen. Neben Slatkin, der ihn immer wieder aufgenommen hat, dürfte sich zuletzt John Wilson auf Chandos für ihn eingesetzt haben (die Ballette dann aber lediglich gekürzt bzw. als Suite eingespielt). Bleiben daher als Referenzpunkte nur alte Aufnahmen von Bernstein, Copland selbst, Morton Gould oder auch Slatkin (EMI) selbst.
Und in der Tat schneidet diese noch recht junge Produktion (auch schon wieder 10 Jahre alt...) exzellent ab, denn hier kommen feinsinniges Musizieren, der nötige Drive, das Zupackende und eine hervorragende Klangtechnik zusammen. Das DSO gehörte ja mal mit zu den "Big 5" in den USA (und in dieser Einspielung zumindest gehören sie das immer noch). Das How Down höre ich immer wieder sehr, sehr gerne.

Viele Grüße
Frank
arnaoutchot
Moderator
#27769 erstellt: 24. Okt 2022, 16:12
Das war offensichtlich eine der wenigen Naxos-Produktionen in Mehrkanal, die es auch als Blu Ray gibt. Bis auf die Dance Panels habe ich den Inhalt auch von Copland selbst dirigiert (A Copland Celebration), zwar um 1970 aufgenommen, aber sehr authentisch.

jpc.de
Hörstoff
Inventar
#27770 erstellt: 24. Okt 2022, 21:19
John Ireland, ein englischer Komponist mit schottischem Stammbaum des 19. und 20. Jhd., ist eine (Wieder-) Entdeckung. So feinsinnig, subtil und klangfarbenstark kannte ich ihn nicht. Die Musiker*innen der Sinfonia of London/John Wilson leisten eine glänzende Arbeit. Die audiophile Einspielung ist von Chandos 2021, der Werkereigen wurde zwischen 1913 und 1946 komponiert.

Eine glorreiche SACD, an die ich mich wieder erinnern werde.

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Review, von mir gibt's in Stereo 5*
Mars_22
Inventar
#27771 erstellt: 24. Okt 2022, 23:24
Ich war auf der Suche nach einer Alternative zu der mir vorliegenden Einspielung von Shostakovich‘ 7 Romanzen, und stieß auf Katarina Konradi.
Eine ideale Stimme für Kammermusik, voll, schwingend, strahlend aber nicht erschlagend wie die von Opernsängerinnen die sich zurückhalten.
Sie hat erst 2018 ihr Debüt gegeben, nachdem sie 2016 den deutschen Musikwettbewerb gewann.

jpc.de

Eine Stimme die ich mir merken werde.

Katharina Konradi - Gedankenverloren
Lieder von Schubert, Trojahn, Debussy, Boulanger, Rachmaninoff, Krenek, Laitman, Strauss
Künstler: Katharina Konradi (Sopran), Gerold Huber (Klavier), Andreas Lipp (Klarinette)
Label: Genuin, DDD, 2017

Aufgrund des Repertoires derzeit noch attraktiver für mich ihre neueste Aufnahme:
Katharina Konradi - Russian Roots
Mit Werken von:
Ludwig van Beethoven: 4 russische Volkslieder in Bearbeitung
+Igor Strawinsky: Pastorale
+Mieczyslaw Weinberg: Jewish Songs op. 13
+Dmitri Schostakowitsch: Klaviertrio Nr. 1; 7 Romanzen nach Gedichten von Alexander Blok op. 127
+Sofia Gubaidulina: Brief an die Dichterin Rimma Dalos
+Serge Rachmaninoff: Vocalise op. 34 Nr. 14
+Lea Auerbach: Postscriptum
Künstler: Katharina Konradi (Sopran), Trio Gaspard (Klaviertrio)
Label: Chandos, DDD, 2021

jpc.de
Agon
Hat sich gelöscht
#27772 erstellt: 26. Okt 2022, 13:08
Ralph Vaughan Williams:

Sinfonie Nr. 6 e-moll

Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks,

Sir Colin Davis, Ltg.

(BR Klassik, 1987, live, München, Philharmonie)

jpc.de
arnaoutchot
Moderator
#27773 erstellt: 26. Okt 2022, 17:38
Scriabin: The Poem of Ecstasy / Piano Sonata No. 5 / Prometheus - Yevgeny Sudbin / Singapore Symphony Orchestra / Lan Shui - BIS SACD MCh 2022.

Inhaltlich sind die beiden orchestralen Stücke (aufgenommen 2017) beeindruckend, auf Yevgeny lasse ich ohnehin nichts kommen, auch wenn seine Gestaltungsmöglichkeiten in den Symphonien mit Klavier begrenzt sind. Ein wenig enttäuschend finde ich, dass die Klaviersonate bereits 2006 aufgenommen wurde und bereits auf Sudbins Scriabin-SACD von BIS damals erschien. Sie wird nun nochmals verwurstet. Das hat BIS bei Debussy vor ein paar Jahren auch schon mal gemacht. Das Cover finde ich auch eher nichtssagend und die labbrigen Papp-Hüllen, die BIS nun verwendet, lösen bei mir auch nicht wirklich Begeisterung aus. Also nicht wirklich ein Pflichtkauf ...

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Hörstoff
Inventar
#27774 erstellt: 26. Okt 2022, 21:20
Mozart Piano Quartet spielen Camille Saint-Saëns Piano Quartet in B flat major Op. 41, Piano Quartet in E major, Barcarole Op. 108, mdg 2007.

amazon.de

High Class.

Review
Hüb'
Moderator
#27775 erstellt: 27. Okt 2022, 13:55
jpc.de
Hans Rott (1858-1884)
Symphonie E-Dur
+ Gustav Mahler: Andante allegretto "Blumine"
+ Anton Bruckner: Symphonisches Prelude c-moll

Bamberger Symphoniker, Jakub Hrusa
DGG, DDD, 2021

Länger nicht gehört, diese erste und einzige Sinfonie von Hans Rott. Mir sagt sie durchaus sehr zu und wer Gefallen an Mahler findet, sollte auch Rott mögen können. Letzterer keineswegs ein Epigone von Mahler. Möglicherweise hat der berühmtere Mahler sich sogar von ihm inspirieren lassen.
Die Biographie Rotts' ist leider tragisch und tragisch kurz. Dankenswert und richtig, dass nach Frankfurt/Järvi sich mit den Bambergern unter Hrusa das nächste hochkarätige Team einer Einspielung annimmt. Zehn Aufnahmen insgesamt habe ich gerade bei jpc gezählt.

Viele Grüße
Frank


[Beitrag von Hüb' am 27. Okt 2022, 13:58 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#27776 erstellt: 27. Okt 2022, 17:24
jpc.de
Dmitri Schostakowitsch (1906-1975)
Klavierquintett op. 57

Borodin Quartet, Alexei Volodin
Decca, DDD, 2017

Typischer Schostakowitsch. Geheimnisvoll, tiefschürfend, mitunter schön, mitunter emotional an der Grenze des Erträglichen. Ganz groß.
Sehr fein und ausdrucksvoll dargeboten, in dieser tollen (gestrichenen?!) Aufnahme.
(Werkshinweise)

Viele Grüße
Frank


[Beitrag von Hüb' am 27. Okt 2022, 17:24 bearbeitet]
Agon
Hat sich gelöscht
#27777 erstellt: 27. Okt 2022, 21:39

Hüb' (Beitrag #27776) schrieb:
mitunter emotional an der Grenze des Erträglichen.

Grundsätzlich oder speziell in dieser Aufnahme?


Bei mir:

Ralph Vaughan Williams:

Sinfonie Nr. 5 D-Dur

London Symphony Orchestra,

Bryden Thomson, Ltg.

(Chandos, 4/1987)

amazon.de

Der schottische Dirigent Bryden Thomson war ein Meister seines Fachs, wie seine Aufnahmen für Chandos beweisen.
Seinen Vaughan Williams-Sinfonien-Zyklus entdecke ich erst jetzt nach und nach, und ich bin versucht zu sagen, daß es der Beste ist, den es gibt.
Die Zyklen von Boult, Previn, Andrew Davis und Haitink haben ihre Stärken und Schwächen, sowohl interpretatorisch wie aufnahmetechnisch.
Hier bei Thomson geht irgendwie alles zusammen. Und wenn ich jetzt nur diese Fünfte hier nehme: also, wie das LSO das spielt, ist, ungelogen, unerreicht.
Dieses Werk zieht oft in einem etwas belanglosen Lyrismus an einem vorbei. Nicht so hier. Thomson schafft von Beginn an eine spannungsvolle und mysteriöse Atmosphäre, die mich zeitweise an Bruckner denken ließ.
Das Auf und Ab und die Wellenbewegungen in diesem Stück werden perfekt realisiert und eingefangen. Und endlich auch einmal werden die Höhepunkte voll ausgespielt.
In einer englischen Diskographie wurde diese Aufnahme als die nach wie vor Beste benannt. Ich muß dem zustimmen.

Hüb'
Moderator
#27778 erstellt: 27. Okt 2022, 21:43

Grundsätzlich oder speziell in dieser Aufnahme?

Ne, grundsätzlich, nicht speziell in dieser Aufnahme oder auch nur speziell in diesem Werk.

RVW will ich ebenfalls bald mal wieder hören.
Die 5. ist definitiv herrlich!



[Beitrag von Hüb' am 27. Okt 2022, 21:49 bearbeitet]
Mars_22
Inventar
#27779 erstellt: 27. Okt 2022, 21:49
Josep Colom? Nie gehört. Arnautchot hat ihn mal erwähnt. Ich bin drüber gestolpert, als ich mir eigentlich ein Bild von Friedrich Guldas Beethoven machen wollte, und nun bin ich Besitzer der späten Beethoven-Sonaten gespielt von Josep Colom. Selbst bei Claudio Arrau habe ich derart subtil durchgezeichnete Sonaten nicht immer gefunden. Mit Subtil meine ich nicht leisetreterisch - der langt bei Bedarf schon ordentlich hin -, auch nicht langsam, sondern in den Stimmen bis ins Letzte ausdifferenziert und wunderbar überzeugend nachgefühlt. Die herausragende Aufnahmequalität unterstützt das natürlich, oder macht es überhaupt erst möglich. Dass von der feinsten Nuance bis zum erschütternden Gedonner alles da ist und natürlich klingt, wäre bei Arrau noch nicht möglich gewesen.

Josep Colom
Beethoven, Klaviersonaten Nr.30-32
Eudora 2016

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Hörstoff
Inventar
#27780 erstellt: 27. Okt 2022, 21:51

Agon (Beitrag #27777) schrieb:
Die Zyklen von Boult, Previn, Andrew Davis und Haitink haben ihre Stärken und Schwächen, sowohl interpretatorisch wie aufnahmetechnisch.

Nennenswerte Schwächen habe ich beim Zyklus von Hickox/Davis nicht festgestellt. Stärken dagegen mehrere, zu denen auch die zeitgemäße Möglichkeiten nutzende Aufnahmetechnik zählt.

Bei mir zum Tagesausklang Geistliche Orgelmusik - Heino Schubert, Julius Reubke, Fred M.Bauersachs, Kurt Hessenberg von Bernhard Leonardy (Orgel).

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[Beitrag von Hörstoff am 27. Okt 2022, 21:54 bearbeitet]
Agon
Hat sich gelöscht
#27781 erstellt: 27. Okt 2022, 21:57

Hörstoff (Beitrag #27780) schrieb:

Agon (Beitrag #27777) schrieb:
Die Zyklen von Boult, Previn, Andrew Davis und Haitink haben ihre Stärken und Schwächen, sowohl interpretatorisch wie aufnahmetechnisch.

Nennenswerte Schwächen habe ich beim Zyklus von Hickox/Davis nicht festgestellt.


Ich spreche vom Gesamtzyklus mit Andrew Davis und dem BBC Symphony Orchestra auf Warner.

Du meinst vermutlich den Chandos-SACD-Zyklus mit Richard Hickox und Andrew Davis (der dort nur die Sinfonien Nr. 7 & 9 dirigiert).

Schöne Grüße,

Agon
Hörstoff
Inventar
#27782 erstellt: 27. Okt 2022, 22:20
So ist es. Hierzu würde mich deine Meinung sehr interessieren.
Hüb'
Moderator
#27783 erstellt: 28. Okt 2022, 09:07
amazon.de
Ralph Vaughan Williams:
Sinfonie Nr. 5 D-Dur
London Symphony Orchestra, Bryden Thomson
Chandos, 4/1987, DDD

Ja, eine wunderbare Aufnahme. Wobei es für mein Empfinden wirklich viele sehr gute Gesamteinspielungen der Sinfonien von RVW gibt und ich ganz sicher zu wenig "Experte" hinsichtlich seiner Werke bin, um da klare Favoriten benennen zu können. Die "neue" GA mit Hickox sowie der Fortführung durch Andrew Davis ist IMHO ebenfalls klasse, soweit ich sie kenne.

Viele Grüße
Frank


[Beitrag von Hüb' am 28. Okt 2022, 09:07 bearbeitet]
Agon
Hat sich gelöscht
#27784 erstellt: 28. Okt 2022, 11:12

Hörstoff (Beitrag #27782) schrieb:
So ist es. Hierzu würde mich deine Meinung sehr interessieren.


Mache ich sehr gerne, aber ich habe diese Box (noch) nicht.

Und ja Frank, es gibt viele sehr gute Gesamteinspielungen dieser Sinfonien. Zumindest von sehr namhaften Dirigenten. Und dazu noch zahlreiche Einzeleinspielungen, z.B. von Barbirolli.
Ich bin auch kein "Experte" für diese Sinfonien, ich kann auch nur hören, vergleichen und mir ein Urteil bilden.
Die Fünfte Sinfonie ist die Einzige, die ich einmal live gehört habe und zwar mit dem HR-Sinfonieorchester unter Andrew Davis. Das war sehr beeindruckend.
Hier gibt es die Aufführung zum Glück auf youtube:


Agon
Hat sich gelöscht
#27785 erstellt: 29. Okt 2022, 17:00
Ralph Vaughan Williams:

Klavierquintett c-moll (1903-05)

Schubert Ensemble

(Chandos, 9/2007)

jpc.de
Hörstoff
Inventar
#27786 erstellt: 29. Okt 2022, 19:05
Sharon Bezaly und Ronald Brautigam spielen Werke von Prokofjeff, Schubert, Dutilleux und Jolivet, BIS 2005.

Die Musik kommt zunächst eher unauffällig herüber, entpuppt sich aber dann wie zu erwarten als virtuoser und audiophiler Ohrenschmaus.

amazon.de
Review


[Beitrag von Hörstoff am 29. Okt 2022, 20:07 bearbeitet]
FabianJ
Inventar
#27787 erstellt: 29. Okt 2022, 21:03
Sieht so aus, als flattert hier demnächst der vierte Vaughan Williams-Zyklus ins Haus. Und ich hatte gedacht, drei reichen.*

Wie ist eigentlich die Vierte aus dem Bryden Thomson-Zyklus? In der letzten Zeit höre ich die unter dem Vaughan Williams-Sinfonien am Häufigsten, am liebsten mit Paavo Berglund oder André Previn.

Gerade angehört:
John Foulds: Orchesterwerke
John Foulds (1880-1939)
Dynamisches Triptychon op. 88
Peter Donohoe (Klavier) - City of Birmingham Symphony Orchestra - Dirigent: Sakari Oramo
Aufnahme (Album): 11., 13., 15. u. 16. Januar 2006, Symphony Hall, Birmingham

Ich bin mir nicht sicher, ob Klavierkonzert hierfür die richtige Bezeichnung ist. Ein recht experimentelles, aber äußerst interessantes Werk. Hat mir sehr gefallen, wie überhaupt diese gesamte Doppel-CD. ...mit Ausnahme von Lyra Celtica, damit kann man mich jagen. Eine gute Viertelstunde vokalisierende Mezzosopran-Stimme - so schön diese auch klingt - sind einfach zu viel des Guten.

Mit freundlichem Gruß
Fabian

*edit:
Da habe ich doch glatt den älteren VW-Zyklus von Andrew Davis für EMI/Warner vergessen. Der war „versteckt" in der „The British Line"-Box. Der Thomson-Zyklus wäre also Nummer 5. Aber das sind ja nicht viele, 5 wäre ja nur eine handvoll.


[Beitrag von FabianJ am 29. Okt 2022, 21:32 bearbeitet]
Agon
Hat sich gelöscht
#27788 erstellt: 30. Okt 2022, 13:51
Wir dürfen nicht vergessen und müssen uns bewusst machen, dass Ralph Vaughan Williams am 12. Oktober seinen einhundertfünzigsten Geburtstag gefeiert hat.
Leider interessiert dies Musikliebhaber in Deutschland so gut wie gar nicht.
Dabei hat uns dieser Komponist gerade heute so viel zu sagen, sowohl durch seine Persönlichkeit wie natürlich durch seine Musik.
Im Grunde genommen war er ein Antipode zu Elgar. Er hasste alles Pompöse und Empire-Getue und lehnte es sogar ab, zum Sir ernannt zu werden.
Er hat die Schrecken des Krieges als Sanitäter im 1. Weltkrieg erfahren und sich in seiner Musik stets mit der verwundeten menschlichen Seele und der ebenso gefährdeten Natur beschäftigt.

Jan Brachmann hat in der FAZ einen sehr guten Artikel geschrieben, der sich hauptsächlich mit der Chandos-Sinfonien-Box mit Hickox/Davis beschäftigt:

https://www.faz.net/...auf-cd-18289958.html
WolfgangZ
Inventar
#27789 erstellt: 30. Okt 2022, 14:44
In Ergänzung zu Agons Ausführungen muss man auch um die Mehrdeutigkeit seiner fünften Sinfonie, der Pastorale, wissen, die ein komplex-hintergründiges Licht auf den Ersten Weltkrieg und England wirft. Ich habe vor Jahren dazu eine sehr interessante Interpretations-Sendung gehört. Man ahnt solche Zusammenhänge nicht, wenn man dieses, im Vergleich zur Vierten vor allem, scheinbar so beschauliche Werk hört.

Näheres wird man wohl auch im Netz finden. Die Kompetenz (aus der Erinnerung) und die Muße habe ich jetzt zugegebenermaßen nicht, all die eigenwilligen Bezüge in der Musik zu umreißen. Aber eine Beschäftigung lohnt sich.

Wolfgang
WolfgangZ
Inventar
#27790 erstellt: 30. Okt 2022, 14:52
EDIT:

Soeben habe ich ein wenig überrascht festgestellt, dass die Sendung erst vor zwei Wochen wiederholt wurde und insofern über einen längeren Zeitraum auch nachzuhören sein wird. Vielleicht mache ich das demnächst.

Titel: Der Soldat als Hirte

Leicht zu finden über die verfügbaren Podcasts von Deutschlandfunk Kultur - Interpretationen. Neue Folgen oder Wiederholungen werden immer sonntags von 15:00 bis 17:00 Uhr ausgestrahlt.



[Beitrag von WolfgangZ am 30. Okt 2022, 14:55 bearbeitet]
Hörstoff
Inventar
#27791 erstellt: 30. Okt 2022, 16:10

WolfgangZ (Beitrag #27789) schrieb:
In Ergänzung zu Agons Ausführungen muss man auch um die Mehrdeutigkeit seiner fünften Sinfonie, der Pastorale, wissen, die ein komplex-hintergründiges Licht auf den Ersten Weltkrieg und England wirft.

Du sprichst wohl seine dritte Sinfonie an. Auch damit setzt sich der von Agon dankenswerterweise verlinkte Artikel auseinander.

Eine ähnliche Schaffensperiode wie Williams hatte der spanische Komponist Manuel de Falla, der am 23.11. diesen Jahres 146 Jahre alt würde. Und er sticht mit seinen Kompositionen ebenfalls durch eine Eigenständigkeit, wenn auch ganz anders als Ralph Vaughan Williams heraus. In der folgenden Einspielung interpretieren Clara Haskil (Klavier) mit dem Concerts Lamoreux/Igor Markevitch sowie Teresa Berganza (Mezzosopran) mit dem Orchestre de la Suisse Romande/Ernest Ansermet, PRD 1960/1961 eine "Blütenlese von Meisterwerken Manual de Fallas", die zwischen 1911 und 1918 entstanden sind. Das Remaster für die Stereo-SACD wurde von den Originalbändern vorgenommen.

Tolle Aufnahmen.

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[Beitrag von Hörstoff am 30. Okt 2022, 16:25 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#27792 erstellt: 30. Okt 2022, 19:58

Hüb' (Beitrag #27783) schrieb:
Die "neue" GA mit Hickox sowie der Fortführung durch Andrew Davis ist IMHO ebenfalls klasse, soweit ich sie kenne


Da bin ich mal gespannt. Ihr habt mich jetzt auf RVW zurückgebracht, leider habe ich bislang viel zu wenige von den Symphonien intensiv gehört. Die Hickox/Davis-SACD-Box habe ich mir gerade bestellt, die Auffächerung in Mehrkanal kann sicherlich nicht schaden. Bislang war ich mit den Zyklen von Boult (aufgenommen 1967-75) und Haitink (aufgenommen 1984-2000) ganz zufrieden. Boult halte ich sogar in vieler Hinsicht für einen Referenzinterpreten für RVW. Ob ich Haitink dann auch noch behalten muss, werde ich noch sehen. Meinungen ?

Gerade die Sea Symphony von Boult/LPO von 1968. Wenig bombastisch ist diese Symphonie allerdings nicht, erinnert mich eher an eine (Wagner-) Oper.

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Hörstoff
Inventar
#27793 erstellt: 30. Okt 2022, 20:46
Du wirst deine eigene Meinung dazu entwickeln - und wenn du von anderen Komponisten oder historischen Einspielungen vorgeprägt bist, stellt sich sicher schnell die Frage, was du von den neuen Einspielungen erwartest.


Hier eine interpretatorisch einzigartige Aufführung toller InstrumentalistInnen und eine audiophile Einspielung eines Duettes zweier Instrumente, die selten im Mittelpunkt klassischer Musik stehen, die andererseits ein enormes Potenzial bergen und hier im seltenen Zusammenspiel einen Zusatz-Glanz entwickeln.

Nadège Rochat (Violoncello) und Rafael Aguirre (Gitarre) spielen Werke von de Falla, Granados, Ravel, Cassadó, Gismonti, Piazolla, Assad, Gardel und Lara, Ars 2014.

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Klassik_Fan
Stammgast
#27794 erstellt: 30. Okt 2022, 20:50
Hallo zusammen,

ich hab schon länger nicht mehr geschrioeben, weil ich irgendwie eine innere "Schreibblockade" hatte. oft angefangen, nie vollendet. Aber ich habe fleißig mitgelesen und viele Anregungen bekommen. Meine nicht mehr ganz so kleine Sammlung hat daher eichloich Zulauf bekommen.

Zur Zeit ist bei mir Beethoven angesagt. Ich höre wiederholt mein Lieblings Klavierkonzert, Nr. 5.

Ich habe zunächst aus dieser phantastischen Box das KK 5 mit dem großen Emil Gilels gehört.

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Doch meine Lieblingsaufnahme ist die von Alfred Brendel, mit dem LondonPhilharmonic Orchestra unter dem
Dirigat von Bernard Haitink. Traumhaft schöne Musik !

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Viele Grüße

Harry


[Beitrag von Klassik_Fan am 30. Okt 2022, 21:03 bearbeitet]
Agon
Hat sich gelöscht
#27795 erstellt: 30. Okt 2022, 20:53

FabianJ (Beitrag #27787) schrieb:
Wie ist eigentlich die Vierte aus dem Bryden Thomson-Zyklus? In der letzten Zeit höre ich die unter dem Vaughan Williams-Sinfonien am Häufigsten, am liebsten mit Paavo Berglund oder André Previn.


Gerade die Vierte aus dem Thompson-Zyklus ist überragend. Du wirst sicher nicht enttäuscht sein.
Ein "hartes" Werk zwischen den "weichen" Sinfonien drei und fünf.

FabianJ
Inventar
#27796 erstellt: 30. Okt 2022, 23:16
Da bin ich ja mal gespannt! Von Großbritanniens vermutlich größtem Sinfoniker* kann man ja ruhig ein paar mehr Einspielungen der Sinfonien haben.

*Zumindest aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhundert, die zweite Hälfte kenne ich nicht gut genug. Meine liebste Sinfonie von der Insel ist allerdings Elgars Erste.

Gerade angehört:
Vaughan Williams: Sinfonien Nr. 4 - 6 (Berglund, Gibson, Silvestri)
Ralph Vaughan Williams (1872-1958)
Sinfonie Nr. 4 f-Moll
Royal Philharmonic Orchestra - Dirigent: Paavo Berglund
Aufnahme: 29. - 30. Oktober 1979, No. 1 Studio, Abbey Road, London

Ich las gerade auf der Internetseite von Gramophone einen Artikel über die beste Aufnahme dieser Sinfonie. Gewonnen hat dort Bernard Haitink mit dem LPO, was ich nun gar nicht nachvollziehen kann. Ich habe zwar einige seiner Sinfonien in der Haitink-Einspielung kennengelernt. Auch wenn dieser Sinfonie-Zyklus für mich nicht erste Wahl ist, so höre ich doch ab und zu mal rein. Aber gerade Sinfonie Nr. 4 haut mich im Vergleich zu anderen Einspielungen echt nicht vom Hocker.

Dann doch lieber Paavo Berglund.

Weiter geht es hier mit:

jpc.de
Pjotr Iljitsch Tschaikowski (1840-1893)
Sinfonie Nr. 4 f-Moll op. 36
Leningrader Philharmoniker - Dirigent: Jewgeni Mrawinski
Aufnahme: September 1960, Wembley Town Hall, London

Musikalisch bin ich heute etwas auf Krawall gebürstet. Noch so eine laute Vierte. Vielleicht schieb ich ja noch Hekla hinterher. Wobei, nee...das wär dann doch zu viel auf einmal.

Mit freundlichem Gruß
Fabian


[Beitrag von FabianJ am 30. Okt 2022, 23:18 bearbeitet]
Klassik_Fan
Stammgast
#27797 erstellt: 31. Okt 2022, 00:54
Hallo zusammen,

ein Freund machte mich auf dieses wundervolle Konzert aufmerksam

https://www.youtube.com/watch?v=cokCgWPRZPg

Itzhak Perlman wurde angekündigt, als der größte lebende Geiger, und es war eine schön zusehen, mit welcher Freude, und Respekt Anerkennung ihn die Berliner Philharmoniker empfangen haben. Perlman spielte das Viloinkonzert von Beethoven mit höchstem Einfühlungsvermögen. unter der Leitung von Daniel Barenboim.

Zu meiner großen Freude war -genau dieses Aufführung von EMI als Live-Konzert veröffentlicht worden.
Diese Aufnahme musste ich haben, obwohl ich schon 8 weitere Interpretationen dieses Violinkonzertes habe.

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Danach läuft bei mir noch einmal Itzak Perlman, diesnal mit dem Violinkonzert von Elgar, wieder unter dem Dirigat mit Barenboim und dem Chicago Symphony Orchestra. In meinen Augen (oder besser Ohren): Grandios !!

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EdwardElgarConcertoForVi21247_f


Viele Grüße

Harry


[Beitrag von Klassik_Fan am 31. Okt 2022, 00:59 bearbeitet]
WolfgangZ
Inventar
#27798 erstellt: 31. Okt 2022, 02:14
@ 27791 und vorher:

Andreas hat natürlich Recht! Die Pastoral-Sinfonie, um die es auch in der Sendung ging, ist natürlich die Dritte! Insofern muss ich um Entschuldigung bitten. Erklären kann ich mir den Fehler schon, denn die fünfte ist ja eine der beschaulicheren Sinfonien von Vaughan-Williams - auf die der Begriff des Pastoralen wohl auch passen würde.

Wolfgang

EDIT: Wenn ich mich recht erinnere, wurde in der Sendung die Meinung vertreten, Vaughan Williams' Fünfte sei eher eine Pastorale als seine dritte Sinfonie. Dort führte seinerzeit und führt vielleicht auch heute noch der Begriff eher in die Irre ... und das hat sicher mit dem spezfischen Gehalt des Werks zu tun, der dann eben Gegenstand der Sendung war.

Insofern etwas Ähnliches wie eine Freud'sche Fehlleistung meinerseits oben ...


[Beitrag von WolfgangZ am 31. Okt 2022, 02:52 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#27799 erstellt: 31. Okt 2022, 11:56

arnaoutchot (Beitrag #27792) schrieb:
Die Hickox/Davis-SACD-Box habe ich mir gerade bestellt, die Auffächerung in Mehrkanal kann sicherlich nicht schaden. Bislang war ich mit den Zyklen von Boult (aufgenommen 1967-75) und Haitink (aufgenommen 1984-2000) ganz zufrieden.

Haitink ist mW nicht ganz unumstritten (und welche Aufnahme wäre das schon?). Siehe hier.
Hinsichtlich der Hickox/Davis-Box hadere ich noch. Ich habe bereits zwei oder drei Scheiben daraus und für die Box wurden die SACDs noch einmal neu editiert, so dass nur noch die Sinfonien enthalten sind, nicht aber die "Nebenwerke" der Einzel-Scheiben, wie z. B. "Job", das Konzert für zwei Klaviere etc.
Wenn man aus der Box noch keine Einzelausgabe hat, dann ist das vermutlich zu verschmerzen, gerade in Anbetracht des attraktiven Preises.


[Beitrag von Hüb' am 31. Okt 2022, 12:17 bearbeitet]
Agon
Hat sich gelöscht
#27800 erstellt: 31. Okt 2022, 13:25
Ja, die Entfernung der Zusatzstücke in der Hickox/Davis-Box gefällt mir auch ganz und gar nicht, aber angesichts des attraktiven Preises habe ich sie mir bestellt, zumal ich keine Einzel-CDs davon habe.

Haitink ist bei RVW in der Tat nicht unumstritten, was aber wohl in erster Linie am unvermeidlichen Hurwitz liegt, der diesen Zyklus zum schlechtesten überhaupt gekürt hat, was ich für völlig absurd und abwegig halte. Ich finde ihn zwar auch nicht so toll, aber keineswegs so übel, wie Hurwitz ihn darstellt. Aber er muß halt ständig polarisieren, um Aufmerksamkeit zu bekommen.

Hüb'
Moderator
#27801 erstellt: 31. Okt 2022, 13:33

Agon (Beitrag #27800) schrieb:
Aber er muß halt ständig polarisieren, um Aufmerksamkeit zu bekommen.

Ja, das ist das Problem mit Hurwitz. Einerseits macht er (H.) das nach meinem Verständnis ja bloß "just for fun". Andererseist sollten mit seiner Reichweite IMHO auch ein gewisses Verantwortungsbewusstsein und Fingerspitzengefühl einher gehen.
Klassik_Fan
Stammgast
#27802 erstellt: 31. Okt 2022, 14:31
Hallo zusammen,

Agon hat die Symphonien von Vaghan Williams so eindringlich und interessant beschrieben, dass er mich damit mehr als neugierig gemacht hat, zumal, ich muss es zugeben, ich von diesem Komponisten noch gar keine Aufnahme habe. Die Symphonien sind im Zulauf und ích warte mit großem Interesse darauf.

Einstweilen geht es bei mir weoter mit Elgar.

Nach dem tollen Violinkonzert, nun das Cellokonzert, mit Jacqueline du Pre, in dieser Aufnahme:

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Elgar_Cello_dupre

Viele Grüße

Harry


[Beitrag von Klassik_Fan am 31. Okt 2022, 15:03 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#27803 erstellt: 31. Okt 2022, 15:38
Den Haitink-Zyklus werde ich aussortieren, das hatte ich schon vor Eurem Verweis auf Hurwitz etc. beschlossen. Wenngleich ich das, was ich gehört habe, nicht so schlecht fand. Wenn ihn jemand haben will, gerne PM.

Ich hatte gestern noch weiter im Boult-Zyklus (1967-75) gehört, das scheint mir ein sehr solider Überblick zu sein und enthält auf insgesamt 8 CDs auch alle Neben- und kleineren Werke. Abrunden werde ich es mit dem neuen SACD-Zyklus. Rückblickend auf wie selten ich die beiden Zyklen hier bei mir bislang gehört habe, reichen zwei Gesamtaufnahmen mehr als aus ...


[Beitrag von arnaoutchot am 31. Okt 2022, 15:39 bearbeitet]
Mars_22
Inventar
#27804 erstellt: 31. Okt 2022, 20:30
Ich bin zur Zeit eher kammermusikalisch interessiert als sinfonisch, und freue mich immer wenn ich einen Interpreten entdecke, der mich ein bekanntes Werk gefühlt ganz neu entdecken lässt. So geschehen durch die Mezzosopranistin Stella Doufexis, die im Radio besprochen wurde, und mich auf Anhieb bezauberte. Nun höre ich die Dichterliebe mit ihr. Erstaunlich wandlungsfähig, von klassisch über wütend bis intim in einer so anrührenden Weise, dass ich erstmals wirklich Freude daran habe. Traumhaft. Stella Doufexis ist 2015 mit nur 47 Jahren an Brustkrebs gestorben. Was für ein Verlust.

amazon.de


[Beitrag von Mars_22 am 31. Okt 2022, 20:32 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#27805 erstellt: 31. Okt 2022, 21:05
Hmm .. hier entgegengesetzt grosse Sinfonik. Ich finde ja Halloween ungefähr so notwendig wie einen Kropf, amerikanischer kommerzieller Bullshit, den wir wieder brav übernommen haben, aber ich lasse mich wertfrei musikalisch anregen. Das hier habe ich nochmals vorgeholt: Wenn Halloween, dann diese. Oder eines der Konzerte von Zappa an diesem Tag, aber das ist keine Klassik


Danse Macabre - Kent Nagano - Orchestre Symphonique de Montréal - Decca 2016. Orchesterstücke, die alle mit Hexen, Geistern oder dem Leibhaftigen selbst zu tun haben. Man könnte es auch als Neuauflage der berühmten Witches' Brew (RCA Living Stereo von 1957) anerkennen, mit Mussorgskys Nacht auf dem kahlen Berge und Saint-Saens Danse Macabre sind schon zwei Stücke auf beiden Alben enthalten. Nagano nimmt sich dann noch das etwas längliche Tamara von Balakirev, den Zauberlehrling von Dukas und Dvoraks Mittagshexe vor und schliesst mit dem kurzen Hallowe'en von Charles Ives. Am besten gefiel mir das Titelstück von Saint-Saens, das wird mit atemberaubender Dynamik und Verve gespielt. Klanglich ist die Aufnahme top !

jpc.de
Agon
Hat sich gelöscht
#27806 erstellt: 01. Nov 2022, 01:07
Ralph Vaughan Williams:

A Pastoral Symphony (Symphony No. 3)

Heather Harper, Sopran

London Symphony Orchestra,

André Previn, Ltg.

(RCA, 1971)

amazon.de

Eine sehr opulente Aufnahme, die zu beeindrucken weiss.
Previns Herangehensweise an RVW unterscheidet sich doch ziemlich von der anderer Dirigenten.
Eventuell ist mir das zu ästhetisierend und zu wenig tief. Muss ich nochmal wirken lassen.


[Beitrag von Agon am 01. Nov 2022, 20:54 bearbeitet]
Klassik_Fan
Stammgast
#27807 erstellt: 01. Nov 2022, 12:41
Hallo zusammen,

da ich noch auf die Symphonien von Ralph Vaughan Williams warte, vertreibe ich mir die Zeit weiterhin mit Edward Elgar.
uns zwar mit dieser großartigen Aufnahme der Enigma Variationen:

elgar_sinopoli_enigma

Ich habe als Alternative nioch die Interpretation von Sir Adrian Boult, aber diese Deutung spricht mich sehr an


Viele Grüße

Harry
Hörstoff
Inventar
#27808 erstellt: 01. Nov 2022, 13:10

Klassik_Fan (Beitrag #27802) schrieb:
Agon hat die Symphonien von Vaghan Williams so eindringlich und interessant beschrieben, dass er mich damit mehr als neugierig gemacht hat, zumal, ich muss es zugeben, ich von diesem Komponisten noch gar keine Aufnahme habe. Die Symphonien sind im Zulauf und ích warte mit großem Interesse darauf.

Damit hast du ja eine tolle Einstimmung und ich bezweifle, dass du die Anschaffung bereuen wirst. Wobei RVW durchaus speziell ist und nach meinem Empfinden nicht sonderlich "griffig" - also nicht nach dem ersten Einlegen verzweifeln.

Hier ein Highlight aus Aachen - Marcus Bosch und das SO Aachen spielen Mendelssohns Sinfonie Nr. 2 "Lobgesang", Coviello 2012. Ich bin nun gespannt auf die Vokaleinlagen, denn mit dem ersten, 23 Minuten langen Satz Sinfonia hat mich das Orchester restlos überzeugt - und auch zum zweiten Mal innerhalb recht kurzer Zeit positiv überrascht.

Eine audiophile Einspielung mit sublimen Ecken. Empfehlung. EDIT: auch die Choralgesänge sind sehr ansprechend. Aus meiner Sicht - als Nicht-Mendelssohnexperte - Referenznähe.

amazon.de


[Beitrag von Hörstoff am 01. Nov 2022, 13:40 bearbeitet]
Agon
Hat sich gelöscht
#27809 erstellt: 01. Nov 2022, 15:09
Es freut mich sehr, dass mein Beitrag so ein Interesse an und eine Lust auf Vaughan Williams gemacht hat.

Dabei habe ich mich selber jahrelang ziemlich schwer getan mit seiner Musik. Stücke wie "The Lark Ascending" haben mich gar nicht angesprochen.

Von den Sinfonien hat mir eigentlich nur die "London Symphony" gefallen.

Mir waren Walton, Britten, Holst und Elgar wesentlich näher von den britischen Komponisten.

Aber das hat sich geändert. Es braucht eben seine Zeit. Und die Zeit ist wohl jetzt gekommen.

Mars_22
Inventar
#27810 erstellt: 01. Nov 2022, 18:04
amazon.de

Anna Gourari, Canto Oscura bei ECM

Gourari hat dieses Album um zwei Chaconnes arrangiert, die berühmte Bach Chaconne aus der zweiten Violin-Sonate in der Busoni-Transkription für Klavier, und die Chaconne von Sofia Gubaidulina. In der Mitte Paul Hindemiths Suite "1922".

Die Gubaidulina-Chaconne - ein sehr schönes, abwechslungsreiches, nicht ganz einfaches und teilweise sehr dynamisches Stück - wird hier vor der Bach-Chaconne positioniert, was klug ist. Denn sie würde von letzterer an die Wand gespielt. Was Gourari daraus macht, hat Opus-Magnum-Charakter. Groß und urgewaltig. Phantastisch.
Ein tolles Programm. Eine CD zum Durchhören.

Edit: wie kann eigentlich ein Klavier so gut klingen? Ein Klavier halt, gut aufgenommen. Aber es gibt Läufe, die schimmern und leuchten, dass du unwillkürlich aufschaust.

Edit 2: warum die Platte HellDunkel oder blaue Stunde, oder wie immer man Claire Obscure übersetzen soll, heißt, hat sich mir nicht erschlossen. Bach und Claire obscure? Aber es passt. Was sie auch Bach da entlockt, kann teilweise nur entrückt genannt werden


[Beitrag von Mars_22 am 01. Nov 2022, 19:31 bearbeitet]
Agon
Hat sich gelöscht
#27811 erstellt: 01. Nov 2022, 20:53
R. Vaughan Williams:

Sinfonie Nr. 4 f-moll

LSO, Previn, Ltg.

(RCA, 1969)

Die Vierte ist ein sehr deprimierendes, schwermütiges und, ja, unangenehmes Stück. Den ersten Satz muss ich irgendwie immer aushalten. Er erschlägt einen direkt mit seinen Blech- und Paukenattacken und gönnt einem erst in den letzten beiden Minuten eine Art trügerische Ruhe. Der zweite Satz mutet wie eine Art Traumlandschaft an und fließt sanft und verloren dahin, bis im dritten Satz wieder Nervosität und Unruhe aufkommen, der direkt in den getriebenen und blechgepanzerten Finalsatz übergeht.
Sehr auffällig an der Previn-Aufnahme ist, dass sie sehr direkt und präsent aufgenommen ist. Eben typisch RCA. Das LSO legt sich für seinen Chef wahrhaft mächtig ins Zeug und agiert extrem virtuos. So muss es sein.

arnaoutchot
Moderator
#27812 erstellt: 01. Nov 2022, 21:25

Mars_22 (Beitrag #27810) schrieb:
Edit 2: warum die Platte HellDunkel oder blaue Stunde, oder wie immer man Claire Obscure übersetzen soll, heißt, hat sich mir nicht erschlossen. Bach und Claire obscure? Aber es passt. Was sie auch Bach da entlockt, kann teilweise nur entrückt genannt werden :prost


Erst mal danke für den Tipp, finde ich interessant. Aber die Platte heisst doch Canto Obscure, was ich als obskurer oder dunkler Gesang verstehen würde ? Oder übersehe ich da etwas ?
Hörstoff
Inventar
#27813 erstellt: 01. Nov 2022, 23:20
Zum Tagesabschluss sinfonisch übersetzte Filmmusik - inklusive Sätzen, die im letzten Cut für das Kino keine Berücksichtigung gefunden haben und hier als Weltersteinspielung enthalten sind - zu Scott of the Antarctic von Ralph Vaughan Williams, Royal Scottish National Orchestra/Martin Yates und Ilona Domnich (Sopran), Dutton 2016.

Sehr schön dargestellte, plastische sinfonische Erzählungen mit unterschiedlichen Spannungsbögen und Charakteren, die als klassisch-folkloristisches Repertoire ohne Film und in diesem audiophilen Format, transkribiert vom Dirigenten Martin Yates für einige eine noch größere Bedeutung gewinnen mögen - so für mich. Bis zur abschließenden Nr. 41 Andante sostenuto – Maestoso ein Erlebnis.

jpc.de
Mars_22
Inventar
#27814 erstellt: 02. Nov 2022, 10:29

arnaoutchot (Beitrag #27812) schrieb:
Aber die Platte heisst doch Canto Obscure, was ich als obskurer oder dunkler Gesang verstehen würde ? Oder übersehe ich da etwas ?

Du hast recht. Ich habe das nur als eine Variante von „Zwielicht“ genommen, was Claire Obscure ist. „Dunkler Gesang“ will mir nämlich nicht recht einleuchten
Klassik_Fan
Stammgast
#27815 erstellt: 02. Nov 2022, 16:06
Hallo zusammen,

da hat Agon ja noch einige weitere Klassik-Fans für R. Vaughan Williams begeistert.

Bis zur abschließenden Nr. 41 Andante sostenuto – Maestoso ein Erlebnis

In dieses Stück habe ich bei JPC mal hineingehorcht, das klingt wirklich vielversprechend.´

Da Amazon schwächelt und mit der Lieferung nicht nachkommt, muss ich mich gedulden und mit dieser Aufnahme von Elgar begnügen:

jpc.de

(Warum klappt das mit dem Einbinden des Bildes nicht? Die CD ist doch lieferbar)

Elgar - Quintett



Insbersondere das Quintett ist wirklich hörenswert und von dem mir bis dato unbekannten Sorrel Quartet fein intoniert.

Viele Grüße

Harry

EDIT Mod.: HF-Code gefixt.


[Beitrag von Hüb' am 02. Nov 2022, 17:22 bearbeitet]
Agon
Hat sich gelöscht
#27816 erstellt: 02. Nov 2022, 18:51
@Klassik_Fan: Welche Vaughan Williams-Aufnahme hast Du Dir denn gekauft?

Bei mir:

Ralph Vaughan Williams:

A London Symphony (Symphony No. 2) -1920 Version-

BBC Symphony Orchestra,

Martyn Brabbins, Ltg.

(Hyperion, 11/2016, Henry Wood Hall, London)

jpc.de
Mars_22
Inventar
#27817 erstellt: 02. Nov 2022, 21:04
Hach, ich hab gerade ein großartiges Brahms-Werk entdeckt, und das auf meine alten Tage

Sein spätes Klarinettenquintett, hier mit dem Pacifica-Quartett + Anthony McGill

jpc.de
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