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Was hört Ihr gerade jetzt ? (JAZZ)+A -A |
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Autor |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
#22123 erstellt: 13. Mai 2023, 05:30 | |||||
Hier noch zwei Neuzugänge, die ich spontan und blind mitnehmen musste: Greg Osby Art Forum, 1996 Acoustic Guitar – Marvin Sewell Alto Saxophone, Soprano Saxophone – Greg Osby Bass – Lonnie Plaxico Bass Clarinet – Alex Harden Drums – Jeff "Tain" Watts Flute, Alto Flute, Tenor Saxophone – Cleave Guyton Piano – James Williams Piano [Additional] – Darrell Grant Trombone – Robin Eubanks Vibraphone – Bryan Carrott Wenn man überlegt, dass die beiden direkten Vorgängeralben von Osby purer Hip Hop Jazz waren, dann weiß man, was für ein universeller Musiker und Denker der Saxophonist und Mitbegründer der M-Base ist. Auf "Art Forum" zeigt Osby auf ganz andere Art und Weise, welch großartiger Modernist und auch Spieler er ist. Mit Hilfe einer recht großen Besetzung und einiger feiner Mitspieler zieht der aus St. Lousi stammende Osby alle Register seines fortschrittlichen Jazzdenkens. Die hochmodernen und teils sehr komplexen Kompositionen zeugen von einer nach vorne gerichteten Denkweise, vom steten Gedanken an die Zukunkft des Jazz, die jedoch nie ihre Wurzeln vergessen darf. Osby überwirft sich hierbei mit dem Jazzfunk seiner frühen Tage und der Idee von anderen Fusionen (wie z.B. Hip Hop), sondern gestaltet seine außerordentlichen Ideen im rein akustischen Kontext und tariert die Musik in mittleren Tempi und Pegeln aus. So bleibt enorm viel Luft für seinen vielschichtigen Spielstil und den Soli seiner Mitspieler. An dieser Platte hat man unglaublich lange was, sie benötigt auch einige Anläufe, um all die Feinheiten zu erkennen. Stanley Turrentine The Spoiler, 1967 Alto Saxophone, Flute – James Spaulding Baritone Saxophone – Pepper Adams Bass, Electric Bass – Bob Cranshaw Drums – Mickey Roker Piano – McCoy Tyner Shaker, Tambourine – Joseph Rivera Tenor Saxophone – Stanley Turrentine Trombone – Julian Priester Trumpet – Blue Mitchell Arranged By – Duke Pearson Ganz anders Stanley Turrentine 30 Jahre zuvor! Hier geht es sofort zur Sache und Turrentine eröffnet eingängig und sehr funky mit einem Stück von Duke Pearson. Hier werden keine Gefangenen gemacht und die von Pearson arrangierte Band glänzt auch im Folgenden mit dem typischen Blue Note Swing, der hier auch im Zeichen des aufkommenden Souljazz steht. Die Besetzung ist der absolute Knaller und dementsprechend kommen die Fans dieser Seite des Labels voll auf ihre Kosten, auch wenn ich sagen würde, dass die Scheibe nicht zu den großen Klassikers des Labels aufschließen kann. Aber wer die schon alle hat, kann mal ein Ohr riskieren. [Beitrag von Mr._Lovegrove am 13. Mai 2023, 05:31 bearbeitet] |
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arnaoutchot
Moderator |
#22124 erstellt: 14. Mai 2023, 08:23 | |||||
Das schreibst Du öfters: Was heisst blind ? Dass Du Dir die Platte vor dem Kauf nicht angehört hast ? Wenn es danach geht, habe ich 95% meiner Jazz-Platten vor Zeiten des Streaming-, YT- oder Anspielmöglichkeit blind gekauft. Anhören vor dem Kauf ist relativ. Manche Platten gefielen mir am Anfang beim ersten Hören überhaupt nicht und gehörten nach mehrfachem Auflagen zu meinen Favoriten, andere fand ich auf Anhieb stark, die verloren aber schnell an Reiz. Vorheriges Anhören hilft also nicht immer ! Testhören von Vinyl oder Klangüberprüfung von CDs ist natürlich etwas anderes. Hier mal wieder der gute alte Bennie Wallace - The Old Songs - audioquest/JVC XRCD 1993. Meist im Trio nur mit Bass und Drums spielt sich Wallace durch Balladen und Uptempo-Nummern. Sein etwas eckiger Saxophonstil hat schon was eigenes ... Klanglich war schon die audioquest Basis-Aufnahme audiophil, die XRCD macht es nicht schlechter. |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
#22125 erstellt: 14. Mai 2023, 08:29 | |||||
Exakt das meine ich. Gegriffen und gekauft. Das habe früher immer umgekehrt gemacht. Vorher immer lange im Plattenladen reingehört. Aber mittlerweile bin ich ja nicht mehr so häufig in solchen Läden und kaufe auch nie teuer, da schaue ich eher auf die Besetzung, auf das Erscheinungsjahr, Label etc. Das langt mir meistens, um ohne hören die grobe Flugrichtung der Platte erkennen zu können. |
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arnaoutchot
Moderator |
#22126 erstellt: 14. Mai 2023, 09:12 | |||||
Ja, wie gesagt, auch ausführliches Anhören schützt nicht immer ... Weil es so schön ist, hier weiter mit Bennie Wallace - The Art of the Saxophone - Denon Pure Gold Limited Edition 1988. Hier hat Wallace John Scofield an der Gitarre dabei sowie auf jedem Stück einen Saxophonisten zu Gast (Harold Ashby, Jerry Bergonzi, Oliver Lake, Lew Tabackin). Das erste Stück Edith Head ist eine Wahnsinns-Neo-Bop-Nummer. [Beitrag von arnaoutchot am 14. Mai 2023, 09:12 bearbeitet] |
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crim63
Inventar |
#22127 erstellt: 14. Mai 2023, 19:19 | |||||
Hallo ! Ich möchte Euch heute nicht mit meinen ECM Works Platten nerven, ( ) aber dafür gibt wieder einmal Ella Fitzgerald mit einem Ihrer Songbook's. Dies Woche von Discogs erhalten, so ist das Cover grad noch mal Good einzustufen, ist die Platte mit VG+ anzusetzten und ich muß sagen die klingt noch sehr gut. Ungewaschen aufgelegt und kein Knackser von Anfang bis Ende. Sieht halt nur nicht schön aus. Musikalisch ein weiterer Leckerbissen aus Ella's Songbookreihe und die gute Verve Pressung tut Ihr übriges. Die 32 Songs bieten Abwechslung gute Laune und was man sonst noch braucht für ein zufriedenes Leben. Ella Fitzgerald – The Irving Berlin Songbook / 1958 / hier 1986 / Verve Records / 829 533-1 Gruß Maik |
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arnaoutchot
Moderator |
#22128 erstellt: 16. Mai 2023, 13:27 | |||||
Oh weh, das Ella-Cover schaut ja wüst aus ! Diente wohl mal als Untersetzer bei einer Party ... Die gerade drehende Platte hatte gar kein Cover mehr, da musste ich selbst kreativ werden. Thelonious Monk Quartet +2 - Live at the Blackhawk, April 1960 - Riverside. Musikalisch aber eine gute Session, und Monk noch in Hochform ... |
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Hörstoff
Inventar |
#22129 erstellt: 16. Mai 2023, 14:18 | |||||
Hier mal wieder nordischer Jazz, lange nicht gehört. Quiet Winter Night vom Hoff Ensemble. Sehr schöne Winternacht. Hoffe, dass dies Jazz sein darf.
Das ist dir aber gut gelungen. [Beitrag von Hörstoff am 16. Mai 2023, 14:21 bearbeitet] |
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GallinaPB
Ist häufiger hier |
#22130 erstellt: 16. Mai 2023, 16:54 | |||||
Vom Hoff Ensemble empfehle ich noch Polarity - an acoustic project, und hiervon speziell das Titelstück Polarity. Gibt es bei Tidal in 352 k. Bei mir läuft im Moment Avishai Cohen: Tel Aviv Beyrouth Original Sountrack. Track 7 [b] Remembering [/b ]ist mein absolutes Lieblingsstück von ihm. Davon gibt es auch bei Youtube einen Clip von einem Konzert in New York. |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
#22131 erstellt: 18. Mai 2023, 07:09 | |||||
@Michael: Die Benny Wallace ist toll, die habe ich auch, allerdings in Standard- Aluminium. Hier aber läuft ein Album, was leider nie den Weg auf eine CD gefunden hat: Mallet Connection Balzwaltz, 1979 Bass – Peter Bockius Drums – Peter Weiss Piano – Ed Kröger Tenor Saxophone – Wolfgang Engstfeld Tenor Saxophone, Soprano Saxophone – Christof Lauer Vibraphone, Marimba – Wolfgang Lackerschmid Nachdem Vibraphonist Lackerschmid im Jahr zuvor schon eine recht erfolgreiche Platte mit dem Titel "Mallet Connection" gemacht hatte, stellte er eine Band unter diesem Namen zusammen, dere Besetzung mit der ursprünglichen allerdings nichts mehr zu hatte. Hier waren nun einige große Könner der deutschen Jazzszene vereint, die damals schon oder aber später zu festen Bestandteilen dieser Szene waren und geworden sind. Und diese Erfahrungen und Talente hört man in jeder Sekunde der Platte. Die Kombo spielt kompakt und eng zusammengerückt auf, jeder gibt in diesen tollen Kompositionen und Arrangements alles und es wird nicht nur dolle geswingt, sondern in den Balladen auch sensible aufgespielt. Verortet ist die Scheibe im modernen Mainstream und Lackerschmid vermeidet Gott sei Dank eine Anbiederung an die damalig so dominante Fusionmusik, auch wenn die eine oder andere Spielweise diese Luft durchaus atmet. Da Wolfgang Lackerschmid mit seinem Trio Brazil nächsten Monat nach Kassel kommt, habe ich vielleicht sogar die Möglichkeit, ihn mal danach zu fragen. Aber eher wohl bin ich neugierig, wie er und Chet Baker Ende der 70er zusammenkamen. [Beitrag von Mr._Lovegrove am 18. Mai 2023, 07:12 bearbeitet] |
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arnaoutchot
Moderator |
#22132 erstellt: 21. Mai 2023, 17:40 | |||||
Mr._Lovegrove
Inventar |
#22133 erstellt: 21. Mai 2023, 18:00 | |||||
Laut Discogs in der Tat mit dieser. Ist wohl die erste Veröffentlichung des Labels. |
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crim63
Inventar |
#22134 erstellt: 23. Mai 2023, 12:38 | |||||
Hallo ! Ich mach mal weiter mit dem Jazz + Rock Ensemble, da bin ich ja noch nicht durch mit meiner Box. Gestern schon lief die No.5 und der geneigte Leser wird merken das ich die No.4 ausgelassen habe. Die besteht aus 4a und 4b, also ein Doppelalbum, das hebe ich mir für den Schluss auf. Die No.5 betitelt mit "United Live Opus Sechs" war wieder eine rundum sehr gut zu hörende Scheibe, allerfeinster Jazz Rock. Die 6 Stücke alle verschieden aber jedes wunderbar anzuhören, wurden von 6 verschiedenen Personen komponiert. In sofortiger bleibender Erinnerung blieb bei mir Barbara Thompson's "Die Wiederkehr", das Stück könnte eine Filmmusik aus einem Sience Fiction sein, super. The United Jazz + Rock Ensemble / 10 Jahre - The United Jazz + Rock Ensemble / 1985 / United Live Opus Sechs Gruß Maik |
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arnaoutchot
Moderator |
#22135 erstellt: 23. Mai 2023, 17:08 | |||||
@Michael (Lovegrove): Ja, scheint so zu sein bei dmp. Merkwürdig, mit der Nummer 441 ein Label zu beginnen. 442 war dann die Salamander Pie von Jay Leonhart, 443 die berühmt-berüchtigte Tricycle von Flim & The BBs. Kann es eine Anspielung auf die 44kHz von Digitalaufnahmen sein ? @Maik: Ja, Die Wiederkehr ist auch eines meiner Lieblingsstücke des UJRE. Ich habe das Barabara Thompson auch live spielen sehen, teilweise bläst sie es in Zirkularatmung, d.h. ohne zum Luft holen den Ton abzusetzen. Aber wenn wir es von Boxen haben: Ich habe gerade das Willem Breuker Kollektief mal wieder hergeholt. Besser als bei meiner Ersthörung 2021 kann ich es nicht sagen, insofern erlaube ich mir, das nochmals herzuholen. Maik, heisser Tipp, siehe Zappa-Hinweis. Gute Einstiegsplatte ist zB die Bob's Gallery, gab es auch (noch) als LP. |
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crim63
Inventar |
#22136 erstellt: 23. Mai 2023, 18:34 | |||||
Hallo ! Danke für den Tipp Michael, ich werde da mal reinhören. Damit ich das nicht wieder vergesse habe ich mir eben gleich mal einen neuen Wunsch-, oder Probehörzettel an die Wand geheftet. Ich will's mir immer merken oder noch notieren aber allzu oft wird's vergessen. Nr 1 ist Willem Breuker Kollektief mit Bob's Gallery. Gruß Maik |
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arnaoutchot
Moderator |
#22137 erstellt: 23. Mai 2023, 18:40 | |||||
Maik, in unserem Alter werden schriftliche Merkzettel leider zur festen Notwendigkeit ! Noch ein kleiner Fun Fact: Mit Andy Altenfelder hatte das niederländische Kollektief schon vor der Wende einen Trompeter aus der DDR an Bord ... der war auch live eine Schau, wenn er halb bekleidet Bauchtänze bei seinen Soli aufführte ! Die Konzerte des Kollektiefs waren musikalisch auf höchstem Niveau, boten aber auch immer was fürs Auge |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
#22138 erstellt: 24. Mai 2023, 18:00 | |||||
Wenn der Michael ein Buch über Blue Note auspackt, dann will ich nicht hinten anstehen. Und ich ergänze seinen Geschichsschmöker mal um den passenden Bildband, denn ohne die genialen Cover wäre das Label nicht zu der Legende geworden, die ist bis heute ist. Und das Buch "The Cover Art of Blue Note Records - The Collection" von Graham Marsh und Glyn Callingham zeigt in regelrecht erschöpfender Art und Weise die ganze Kunst der Macher der Cover, Francis Wolff und Reid Miles. Dieser günstige Band fasst die Coverartworks der beiden in den 90ern erschienen Originalausgaben zusammen, die im Second Hand mittlerweile teils ekelig teuer sind. Dazu passend habe ich mir mit "Somethin' Else" (in meiner geliebten Japan CP 32 Version) von Cannonball Adderley einen der ganz ganz großen Klassiker genommen; eine Platte, die niemals alt werden wird. [Beitrag von Mr._Lovegrove am 24. Mai 2023, 18:12 bearbeitet] |
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crim63
Inventar |
#22139 erstellt: 24. Mai 2023, 18:39 | |||||
Hallo ! Bücher über Musik, die Künstler und Hintergründe sind oft sehr interessant, da schmöckere ich auch gern mal. Aber bei mir lief heute eine weitere Works LP von ECM, vom guten Jan Garbarek. Ich hab sicher ein Dutzend Platten von Ihm aber was auf dieser Compilation drauf ist, ist mir fast gänzlich unbekannt. 8 Stücke sind auf der LP, ich kenne 3 davon, vom Album "Dansere" und "Triptykon", alle andere Fehlanzeige. So auch "Beast Of Kommodo" von "Afric Pepperbird", noch nie gehört, nur hier schon einige male gelesen. Bei dem Song geht es ja ordentlich zur Sache, beim 2. Durchgang war ich schon nicht mehr so schockiert. Ich muß mal sehen ob ich mir noch das eine oder andere Album von Garbarek zulege, denn ich bin nicht immer von Ihm begeistert. Jan Garbarek / Works / 1984 / ECM Records / 823 266-1 Gruß Maik |
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arnaoutchot
Moderator |
#22140 erstellt: 24. Mai 2023, 19:01 | |||||
Sicherlich sind die Fotos und das Cover-Design legendär. Den Bildband habe ich nicht, ich habe ihn mal in den Warenkorb gelegt ... leider tendieren solche Coffee-Table-Books dazu, 1 x durchgeblättert zu werden und dann irgendwo vor sich hinzustauben. Aber auf ein Buch mehr in der Jazz-Bibliothek kommt es jetzt auch schon nicht mehr an ... @Maik: Es soll böse Zungen wie meine geben, die halten die Afric Pepperbird für die einzige (oder eine der wenigen) vernünftigen Platten von JG. |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
#22141 erstellt: 24. Mai 2023, 19:58 | |||||
Und es soll Leute geben (wie mich), die behaupten, dass man von Garbarek nicht genug haben kann |
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arnaoutchot
Moderator |
#22142 erstellt: 24. Mai 2023, 20:07 | |||||
Du hast aber selbst schon mehrmals zugegeben, dass es auch einige Rohrkrepierer von JG gibt Hat JG eigentlich seit Mitte der 2010er Jahre nochmals etwas Neues aufgenommen ? Er ist ja "erst" Mitte 70 ... Ich hatte ja Anfang des Jahres mal den rarum-Sampler mal hier erwähnt, einiges ist wirklich hörenswert ... die rarum-Sampler, die von den Künstlern selbst zusammengestellt wurden, halte ich auch für besser als die Works-Serie. Letztere ist natürlich fast 20 Jahre älter ... [Beitrag von arnaoutchot am 24. Mai 2023, 20:15 bearbeitet] |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
#22143 erstellt: 25. Mai 2023, 04:20 | |||||
Ja klar, gibt es Gurken. "Rites", 3/4 von "Visible World", aber das Gros seines Solowerk bis hin zu "Twelve Moons" sowie seine Sideman- Beteiligungen bis Anfang der 80er hinein halte ich für ziemlich konsistent. Einzig seine weltmusikalischen Ausflüge sind nicht immer gelungen, aber ansonsten.... Nee, neues gibt es von ihm nicht. Würde mich auch mal interessieren, wie er sich heutzutage mit neuem Material präsentieren würde.
Auch hier differenziere ich etwas mehr. Gerade bei Garbarek und Rypdal ergänzen sich die beiden Serien teils zwangshaft. Rypdal lässt in der rarum einiges aus, was wichtig ist, Garbarek erspart sich u.a. Material von "Afric Pepperbird". Aber da Best Of- Alben im Jazz sowieso etwas sind, was ich als für kaum brauchbar halte, sehe ich selbst solche Artistst Choice Scheiben eher als Appetizer. Und da liegen beide ECM Serien natürlich ganz weit vorne.
Bezüglich ECM würde es leider sehr teuer werden, da die wichtigsten Bücher über das Label im Second Hand preislich ziemlich auseinandergegangen sind. [Beitrag von Mr._Lovegrove am 25. Mai 2023, 04:23 bearbeitet] |
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arnaoutchot
Moderator |
#22144 erstellt: 26. Mai 2023, 13:40 | |||||
Welche wären aus Deiner Sicht die wichtigsten Bücher über ECM ? Ich habe nur ECM: Eine kulturelle Archäologie, und ja, das ist ziemlich teuer. Hier schon gestern begonnen und heute fortgeführt: Bessie-Smith-Hommagen. Von links nach rechts: Juanita Hall - Sings the Blues - Counterpoint/DCC 1957, Dinah Washington - Sings Bessie Smith - Verve Master Edition 1957/58 und LaVern Baker - Sings Bessie Smith - Atlantic 1958. Um es gleich vorwegzunehmen: An die Kaiserin kommt keine ran. Hall ist zu theatralisch, Washington zu schnippisch und Baker zu schwerfällig. Alle drei Damen haben aber gute Musiker dabei, Hall zB Coleman Hawkins oder Baker Paul Quinichette, Buck Clayton etc., ausserden klingen alle drei für ihr Alter vorzüglich. Muss mir dann doch mal das Original herholen ... ... gesagt, getan, Original hergeholt. Bessie Smith - The Complete Columbia Recordings - Columbia 10CDs mono 1923-1933/2012. Lange nicht gehört, immer wieder begeistert. Die unnachahmliche Kraft ihrer Stimme dringt auch durch die nun 100 Jahre (!) alten Aufnahmen durch. Die Restaurierung für die Complete Box ist gelungen, der goldene Mittelweg zwischen leichtem Denoising und Belassen der originalen Patina wurde gefunden. [Beitrag von arnaoutchot am 26. Mai 2023, 14:38 bearbeitet] |
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arnaoutchot
Moderator |
#22145 erstellt: 26. Mai 2023, 19:25 | |||||
Von meinen 1920er Monoaufnahmen habe ich einen klanglichen Quantensprung zu der o.g. Platte gemacht, die ich hier auch schon mal gehört hatte. Inhaltlich hätte man einen Tick mehr wagen können, klanglich muss ich aber neidlos anerkennen, dass es im Jazz wenig besser Aufgenommenes gibt ... |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
#22146 erstellt: 26. Mai 2023, 20:09 | |||||
Zwei essenzielle Bücher sind "Sleeves of Desire" und "Horizons Touched". Erstes ist der erste von zwei Bänden über die Coverart des Labels. Und da nicht nur Cover abgebildet werden, sondern teilweise auch die dazugehörigen weiteren Fotoarbeiten, denen die Cover zu Grunde liegen und es einige Esssays gibt, ist das weit mehr als ein Coffetable- Band, es ist selber ein Kunstwerk, das man immer und immer wieder in die Hand nimmt, um darin zu versinken. Die offizielle ECM Anthology kann man auch immer wieder in die Hand nehmen, aber Größe und Gewicht lassen das zum Muskeltraining werden. Dafür brilliert das Buch mit hochwertigster Machart, herausragenden Fotos und brillanten Beiträgen der verschiedenen Macher und Protagonisten des Labels. Der Band ist keine Geschichtserzählung im üblichen Sinne, sondern die Interpretation eines Gesamtkunstwerkes in den Worten Ihrer Erschaffer. Das wahrscheinlich grandioseste Buch, was ich über Musik besitze. So, und morgen früh gibt es dann wieder Musik. Hab aktuell einen faszinierenden englischen Saxophonisten im Player. [Beitrag von Mr._Lovegrove am 26. Mai 2023, 20:13 bearbeitet] |
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arnaoutchot
Moderator |
#22147 erstellt: 26. Mai 2023, 20:48 | |||||
Danke. Horizons Touched würde mich mehr interessieren als die Cover, mal schauen, ob ich das irgendwo bezahlbar auftreibe. |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
#22148 erstellt: 27. Mai 2023, 06:37 | |||||
Komme ich nun, wie schon gestern angekündigt, zu einem großartigen englischen Saxophonisten und Flötisten, dessen Musik mich seit Tagen immer wieder begeistert. Es geht um Roger "Chip" Wickham. Der aus Brighton stammende Musiker und Produzent hatte sich ab der Jahrtausendwende einen Namen in der britischen Trip Hop, UK Jazzsoul und Elektroszene gemacht und schon lange bevor er Soloplatten veröffentlichte, war er auf Platten von The Pharcyde, Nightmares on Wax und endlos vielen anderen Acts zu hören. Er lebt seit einiger Zeit zum Teil in Spanien und hat seit 2017 vier exzellente Soloalben veröffentlicht, auf denen er nicht nur seine Erfahrungen aus grenzüberschreitenden Projekten einfließen lässt, sondern ganz klar und unmißverständlich seine Liebe zum Jazzfunk und Souljazz der späten 1960er und frühen 1970er sowie aber auch zu britischen Jazzlegenden wie Tubby Hayes zeigt. Lonnie Liston Smith, Roy Ayers, aber auch Dorothy Ashby und Alice Coltrane und Dave Pike sowie immer wieder Yusef Lateef standen seiner Musik offentsichtlich Pate. Flöte, E-Piano und auch die Harfe sind zentraler Bestandteil seiner Besetzungen und sorgen für eine immer wohlige Atmosphäre. Er nähert sich seinen Idolen aber nicht nur musikalisch, sondern auch in der Produktion an; alle seine Alben sind analog aufgenommen, es rauscht vernehmlich, der Sound ist warm, voll und leuchtend und nicht immer perfekt. Ich schwanke immer noch, ob das nun eher epigonenhafte Verehrung ist oder ob Wickham durch die Vermischung all dieser Einflüsse eine ganz eigene Kunst erschaffen hat, die eben darin besteht, durch ganz eigene Interpretation zu erinnern, aber auch aktuell und frisch zu wirken. Eines schaffen siene Alben aber mühelos: Man wird bestens unterhalten und sofort in teils infektiöse Grooves hineingesogen. Aller vier Scheiben haben aber durchaus verschiedene Schwerpunkte. Währen der Erstling "La Sombra" (2017) noch sehr jazzlastig ist und Wickham hier seine Schwerpunkte noch nicht gezielt setzt, groovt er sich auf "Shamal Wind" (2018) schon etwas konzentrierter durch funkigen Souljazz und psychedelische Sounds straight from the 60's, aber eben mit einer Extranote Vehemenz. Auf "Blue To Red" (2020) dann gibt es Reminiszenzen an Lonnie Liston Smith und Yusef Lateef; die Scheibe ist noch etwas fokussierter und geradliniger. Sein aktueller Output "Cloud 10" (2023) zeigt Wickham und seine Mannen viel psychedelischer und langsamer und rückt teilweise die Afrocentric- Musik dieser Ära in den Fokus, aber auch wieder Lateef und Jazzfunk. Insgesamt ist sein Werk eine faszinierende retromanische Reise zurück in eine Zeit, in der der Jazz verschiedenste Transformationen und Grenzüberschreitungen vollzog. Der auch spielstilistisch in dieser Zeit fest verankerte Wickham formt aus dieser Liebe aber eine eigene Reinterpretation und so wird man zwar an viele Künstler dieser Ära direkt erinnert, aber man nimmt ihn auch als frischen, innovativen Interpreten war, der sehr genau weiß, was er uns zeigen will. [Beitrag von Mr._Lovegrove am 27. Mai 2023, 06:41 bearbeitet] |
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arnaoutchot
Moderator |
#22149 erstellt: 27. Mai 2023, 07:50 | |||||
Hier auch etwas Neu(er)es: Blue Note All-Stars - Our Point of View - Blue Note 2017. Ambrose Akinmusire (tp), Marcus Strickland (ts), Robert Glasper (p, e-p), Derrick Hodge (b, e-b), Kendrick Scott (dr), Lionel Loueke (g, voc), alle mehr oder weniger junge, aber etablierte Jazz-Musiker. Wie der Titel schon andeutet, präsentieren sie ihren Blick auf den zeitgenössischen Jazz vor dem Hintergrund der Geschichte von Blue Note. Auf Masquelero haben sie die Urgesteine Wayne Shorter und Herbie Hancock mit an Bord (für mich jedoch ohne grossen Mehrwert ). Anspieltipp: Cycling through Reality, da ist schon Druck auf dem Kessel ! |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
#22150 erstellt: 28. Mai 2023, 09:28 | |||||
Ich hatte sie vorhin schon im "Audiophile Aufnahmen"- Thread vorgestellt, aber hier möchte ich sie natürlich auch noch mal erwähnen: Harry James & His Big Band Still Harry after all these years, Sheffield Lab 1979 Harry James bezeichnet seine Aufnahmen für Sheffield Lab im Begleittext als die, mit denen er wahrscheinlich als einzige wirklich zufrieden war. Er bezog sich damit aber vorrangig auf die Produktionsqualität. Doch auch inhaltlich ist das ein Feuerwerk des Big Band Jazz mit jeder Menge guter Laune, sehr zugänglichen Arrangements in fast poppiger Geradlinigkeit. James ist auch hier kein Modernist und Querdenker, sondern möchte unterhalten und dies gelingt ihm vorzüglich. Der Vorgänger "The King James Version" von 1976 ist ja in meiner Akte Audiophil verankert und zählt zu der Handvoll bestklingender Jazzaufnahmen, die ich so kenne. Jetzt muß dieser Hand allerdings ein sechster Finger wachsen! Dieses Album hier ist klingt noch räumlicher, noch explosiver und direkter, noch transparenter und verdammt nochmal noch besser! Das ist der absolute Wahnsinn! Ich übertreibe ja manchmal gerne etwas vor Begeisterung, aber hier kann man nix übertreiben, hier bekommt man das Maximum schon von vornherein serviert! Die Scheibe ist eine klangliche Supernova. [Beitrag von Mr._Lovegrove am 28. Mai 2023, 19:50 bearbeitet] |
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crim63
Inventar |
#22151 erstellt: 28. Mai 2023, 19:42 | |||||
Hallo ! Ich mach noch mal weiter mit meiner Works Serie, auch wenn die rarum - Sampler besser sind. Die Begeisterung meinerseits kam damals im ECM Thread für die Serie auf und es ist wie Michael sagt, ein guter "Appetizer" um den Künstler kennen zu lernen. Die hälfte hab ich jetzt da und Nachschub ist unterwegs, die 10 Platten, das muß einfach sein. Sind ja auch alles sehr gute Musiker. Von der Keith Jarrett LP kannte ich noch nichts, aber er hat bei drei Stücken gute Unterstützung, Garbarek, Danielsson, Christensen und das Fritz Sonnleitner Quartet. Macht Appetit, wieder mal eine Jarrett Platte aufzulegen. Gruß Maik |
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arnaoutchot
Moderator |
#22152 erstellt: 29. Mai 2023, 06:00 | |||||
Ich wollte nur klarstellen, dass es schwierig ist, zwischen Works und rarum-Ausgaben von einem besser oder schlechter zu reden. Ich fand die rarum-Auswahl (immer getroffen von dem jeweiligen Musiker) in den Fällen, in denen ich die rarum-Ausgabe kenne, für konziser und zutreffender. Aber auch die Works-Serie gibt einen guten Überblick und ist ja im gegensatz zu rarum auch auf Vinyl erhältlich. Alles gut ! |
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Hörstoff
Inventar |
#22153 erstellt: 31. Mai 2023, 17:47 | |||||
Hier George Gershwin von Earl Wild (Klavier), Boston Pops Orchestra/Arthur Fiedler 'Rhapsody in Blue' recorded May 13, 1959 'Concerto in F' recorded May 17, 1961 'An American in Paris' recorded May 14, 1959 'Variations' recorded May 18, 1961. |
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arnaoutchot
Moderator |
#22154 erstellt: 31. Mai 2023, 18:13 | |||||
Naja, Gershwins Amerikaner ist für mich zwar von Jazz-Musik ein wenig beeinflusste, aber komponierte klassische Musik. So ähnlich wie Ravels Konzert. Arthur Fiedler ist auch nicht der Dirigent, der das nicht brav in der kommerziellen Klassik halten würde. Ich hab die SACD auch und habe kein Problem damit. Wenn Du aber mal eine Aufnahme hören willst, wo versucht wurde, wirklich das jazzige Element herauszuarbeiten und es klingt wie vielleicht damals das Paul Whiteman Orchestra in den 1930ern, dann höre das Willem Breuker Kollektief. Oder Whiteman ... [Beitrag von arnaoutchot am 31. Mai 2023, 18:20 bearbeitet] |
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vampula
Stammgast |
#22155 erstellt: 01. Jun 2023, 02:27 | |||||
vampula
Stammgast |
#22156 erstellt: 02. Jun 2023, 04:07 | |||||
und hier mal wieder was ganz N eues “Engrossing, shapeshifting… [her] vibrant tone, close control and confident attack immediately established why she is such an in-demand performer.” The Financial Times Ok,bin nicht so der Freund dieses Blattes,aber passt Linda May Han Oh - The Glass Hours Biophilia Records 2023 um Gottes Willen,es wird gesungen, also nichts für die Verweigerer,sorry habs vergessen [Beitrag von vampula am 02. Jun 2023, 04:20 bearbeitet] |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
#22157 erstellt: 02. Jun 2023, 04:26 | |||||
Das sind ja nur drei Stücke. Hörte sich aber durchaus nach was an. Hier läuft erstmals eine ECM, die seit längerem schon auf meiner Festplatte geschlummert hat: Peter Erskine As it is, 1996 Double Bass – Palle Danielsson Drums – Peter Erskine Piano – John Taylor Eine ECM der "neueren" Zeit + Pianotrio, das ist nicht wirklich etwas, dem ich im Regelfall Vorrang gebe, aber die hier lohnt sich. Auch wenn sie in Teilen das Klischee erfüllt, dass Eicher sich seit vielen Jahren schon kontemplativer bis einschläfernder Musik widmet. Doch hier spielen ja drei wahre Legenden und Könner, unter denen auch noch der von mir so geschätzte John Taylor ist. Natürlich gibt es das in sich gekehrte Momentum, aber auch Stücke wie "Esperenca", in denen die drei durchaus mit sanftem Druck aufspielen. Erskine, in vielen Fällen seiner musikalischen Vergangenheit ein druckvoll aufspielender Powerdrummer, erweist sich hier als feinfühliger und feingliedriger Rhythmiker mit Gespür für Spannung. Danielsson bringt durch seine nordischen Wurzeln einen ganz besonderen Touch hinein; tja und Taylor? Taylor ist und bleibt der Pianist der reinen Poesie. Keiner weiß besser, wie man mit nur einer einzigen Note Emotionen wecken kann. |
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arnaoutchot
Moderator |
#22158 erstellt: 02. Jun 2023, 06:26 | |||||
Das ist ja wirklich neu, gerade erst (offiziell) heute erschienen. Linda Oh kenne ich, eine interessante Bassisitin. Habe auch gerade mal in die Glass Hours reingehört, das ist gut, gefällt mir. Sogar die textlosen Vokallinien von Sara Serpa haben was. Auch wenn ich instrumentalen Jazz eher höre, so verweigere ich mich nicht der menschlichen Stimme, siehe Ella Fitzgerald und Bessie Smith oben. |
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vampula
Stammgast |
#22159 erstellt: 02. Jun 2023, 14:16 | |||||
schön,bin aber auch erst heute Morgen darüber gestolpert,also fing der Morgen gut an. noch was zu Mr.Lovegrove Johannes Wohlleben Swift, Biber 1991 vorgestellt im Tread Audiophile und gut aufgenommene CDs geht es besser der 1 und Nullen etwas Menschliches ab zugewinnen,Biber Records hat es versucht.Gut weit aus dem Fenster gelehnt,aber es bringt einem immer wieder ein Lächeln ins Gesicht [Beitrag von vampula am 02. Jun 2023, 14:17 bearbeitet] |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
#22160 erstellt: 03. Jun 2023, 07:06 | |||||
Aber auch ein paar Klassiker müssen mal wieder sein. Dieses mal auch wieder in Form von CDs, die mein Regal seit ein paar Tagen bereichern: Freddie Hubbard Hub-Tones, Blue Note 1962 Pat Metheny Group Offramp, ECM 1982 Die Hubbard hatte ich in der Ron McMaster- Variante schon länger haben wollen und nun war es soweit. Zu diesem Klassiker auf Alfred Lions Label braucht man echt nix mehr zu schreiben. 20 Jahre später veröffentlicht Pat Metheny die Scheibe mit seinem Signature Song "Are you going with me?" drauf. Und genau nur deshalb habe ich die CD gekauft. Nachdem ich seit längerem schon die Liveversion auf "Travels" aber vorallem und ganz besonders die völlig überarbeitete Variante auf Anna Maria Jopeks und Pat Methenys Scheibe "Upojenie" kenne, war ich recht enttäuscht, wie zahnlos und geradezu lahm die originale Studioversion ist. Dies ist ein Song, der sich anscheinend erst live entwickelt hat und seine ganze Kraft entfalten konnte. Aber ansonsten ist "Offramp" eine ganz gute Platte. [Beitrag von Mr._Lovegrove am 03. Jun 2023, 07:07 bearbeitet] |
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crim63
Inventar |
#22161 erstellt: 03. Jun 2023, 09:57 | |||||
Hallo ! Ja, die "Offramp" ist schon eine Gute und passt vom Cover her zu meiner gestrigen Lauschung. Mein nächster Zugang in Sachen Works ist die Chic Corea, ich kenne nur den "Children's Song" von der "Crystal Silence" die ich habe. Die Platte lässt mich etwas ratlos zurück, hat sie mir doch sehr gut gefallen. ( alle Stücke ) In den 80ern habe ich bei einem Kumpel oft einmal Chic Corea gehört und das klang super. "Return to Forever", "My Spanish Heart" habe ich da, die sind gut, aber auch "Gurken" mMn wie "The Leprechaun" oder "Chic Corea Quartet - Live in New York, 1974", die sind nichts für mich. Da muß ich wohl beim weiteren erkunden von Chic Corea's Musik etwas mehr Obacht geben, oder ich muß die Platten wieder mal anhören. Gruß Maik |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
#22162 erstellt: 04. Jun 2023, 06:47 | |||||
Coreas Output war schon immer geprägt von einem sehr progressiven und komplex veranlagten Ansatz. Da gibt es zwar die frühen Return To Forever Sachen, die schön geschmeidig sind, aber eigentlich sind das eher die ungewöhnlichen Alben in seiner Diskographie. Viele andere Projekte sind weit verfrickelter und kompositorisch deutlich verwinkelter angelegt. Ob das nun die "IS Sessions" waren oder aber die Return To Forever Scheiben ab "Hymn Of The Seventh Galaxy" oder auch die akustisch basierten Fusionprojekte wie die von dir erwähnte "The Leprechaun" oder auch "Friends", all das hat mit der gar schwebenden Eleganz und hypnotischen Schönheit der ersten beiden "Return to Forever" Scheiben nicht viel zu tun. Auch in den 80ern widmete er sich ja dem virtuosen Spiel, das um viele Ecken gedacht war. "Three Quartets" ist ja das mehr als beste Beispiel dafür. Aber auch die Alben der Elektric Band und auch der Akoustic Band sind keine leichte Kost, machen aber unheimlich Laune. Und seine Freejazz Alben habe ich da noch gar nicht erwähnt. Hier aber läuft was zugängliches: Kenny Garrett Black Hope, 1992 Alto Saxophone, Soprano Saxophone – Kenny Garrett Bass – Charnett Moffett Drums – Brian Blade, Ricky Wellman Percussion – Don Alias Piano – Kenny Kirkland Synthesizer – Donald Brown, Kenny Kirkland Tenor Saxophone – Joe Henderson Garrett, der sich seine Sporen ja u.a. bei Miles Davis verdient hatte, zelebriert hier zusammen mit einem veritablen Allstar Ensemble und einigen bekannten Größen der damaligen Post Bop Szene eben genau jenes. Ich mag seinen Ton und sein Spiel, das weit ab ist vom damaligen Young Lion Gehabe und weit gereifter und universeller klingt. [Beitrag von Mr._Lovegrove am 04. Jun 2023, 06:54 bearbeitet] |
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HansFehr
Inventar |
#22163 erstellt: 04. Jun 2023, 08:06 | |||||
Hier ist Kenny Garrett auf allen sieben Tracks zu hören. Sopran und Alt. Gut gemacht. Miles Davis - Amandla 1989, Warner Bros. [Beitrag von HansFehr am 04. Jun 2023, 08:11 bearbeitet] |
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hifi_raptor
Inventar |
#22164 erstellt: 04. Jun 2023, 10:17 | |||||
Morgen Die Kreusch Brüder haben es mal geschafft Kenny Garrett in die Ottobronx (Ottobrunn) zu einem Konzert zu holen. Solche Stars bekommt man hier, zumal für kleines Geld, nur zu sehen / hören wenn die Kreusch Brüder sie holen. Ich war total fasziniert von seinem Spiel, na und seine Mitstreiter waren auch alles HiPerformer. Allerdings hat er seinem geneigten Publikum meist seinen entzückenden Rücken gezeigt. Schönen Sonntag P.S. Yo Si Quiero - Kenny Garrett fest. Eric Clapton. Der gute Eric hat es mit den Jazzern [Beitrag von hifi_raptor am 04. Jun 2023, 10:46 bearbeitet] |
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arnaoutchot
Moderator |
#22165 erstellt: 04. Jun 2023, 10:20 | |||||
Ja, das sehe ich ähnlich. Deswegen sank mein Interesse an Corea bereits Ende der 1970er stark ab. Das erinnert mich, dass hier immer noch die Chick Corea & Origin Box - A Week at the Blue Note (Stretch 6CD 1998) steht, an der ich hörtechnisch noch kaue. Das ist schon gut, aber irgendwie anstrengend zu hören (wenngleich kein wirklicher Free Jazz). Welches wären Deines Erachtens denn die Free-Jazz-Platten von CC ? Ausser vllt einer Circle Paris fällt mir da wenig ein ? |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
#22166 erstellt: 04. Jun 2023, 10:32 | |||||
Na ja, die "Trio Music" und deren Live Variante "Trio Music, Live in Europe" sind schon sehr frei oder? |
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arnaoutchot
Moderator |
#22167 erstellt: 04. Jun 2023, 10:36 | |||||
Mr._Lovegrove
Inventar |
#22168 erstellt: 04. Jun 2023, 11:13 | |||||
Auch auf A.R.C mit Dave Holland und Barry Altschul geht es doch sehr frei zu, wenn auch in recht ruhiger Art und Weise. |
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Micha_L
Stammgast |
#22169 erstellt: 04. Jun 2023, 15:01 | |||||
Der spätere Corea erscheint mir zu "steril" für Jazz. Ziemlich emotionslos perfekt - deswegen langweilig. Bis dahin habe ich mir jedes neue Album von ihm gekauft. Dann nicht mehr. [Beitrag von Micha_L am 04. Jun 2023, 15:03 bearbeitet] |
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arnaoutchot
Moderator |
#22170 erstellt: 04. Jun 2023, 15:45 | |||||
So, gerade checke ich die Trio Music - Live in Europe - ECM 1310, 1986, siehe oben. Das ist für meine Begriffe kunstvoller Trio-Jazz und keineswegs "frei" (und schon gar kein Free Jazz). Mir scheint, Eicher hätte damals das Trio als Gegengewicht zum Keith Jarrett Trio aufbauen wollen, denn daran erinnert es mich inhaltlich immer wieder. Hörenswert ! Die A.R.C. von 1971 kommt noch etwas mehr aus den wilden 1960ern, es ist das Trio ohne Bläser der Circle Paris. Und ja, die Circle geht wirklich in den Free Jazz, was aber auch an Anthony Braxton liegt. Weiter- und tiefgehendere Explorationen in den Free Jazz von Corea sind mir nicht bekannt. |
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crim63
Inventar |
#22171 erstellt: 04. Jun 2023, 20:12 | |||||
Hallo ! Ich Danke Dir Mr._Lovegrove für Deine Erläuterungen zu Chic Corea, das hat mich schon ein Stück weiter gebracht, z.B mit Return to Forever. Da habe ich nur die "Hymn Of The Seventh Galaxy" und "No Mystery" und die beiden sagen mir nicht 100% zu. Ich hab heute auch noch mal die "Time Warp" vom CC Quartet angehört, die hatte ich auch nicht so gut in Erinnerung aber heute lies die sich durchaus anhören. Ich dachte auch die geht in Richtung Free aber das ist alles wohl komponiert und schon bin ich bei arnaoutchot, Corea ist schon machmal etwas wild aber Free Jazz gibt's da zum Glück noch nicht..... Nun bin ich aber erst einmal gespannt was nächste Woche bei Gary Burton's und Ralph Towner's Works zu hören sein wird. Gruß Maik |
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vampula
Stammgast |
#22172 erstellt: 05. Jun 2023, 03:57 | |||||
Mr._Lovegrove
Inventar |
#22173 erstellt: 05. Jun 2023, 04:14 | |||||
Danke für die Aufklärung. Ich hatte dieses Trio anders in Erinnerung. |
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