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Was hört Ihr gerade jetzt ? (JAZZ)

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wilder-Denker
Stammgast
#18618 erstellt: 08. Apr 2019, 20:32
... noch eine zum Ausklang des heutigen Abends:

cf167cd
Kirk Knuffke - Amnesia Brown

Kirk Knuffke - trumpet
Doug Wieselman - clarinet, guitar
Kenny Wollesen - drums

... Knuffkes Mitstreiter sind Eingeweihten vielleicht von diversen TZADIK (John Zorn) bekannt, zelebrieren hier mit ihrem "Leader" Knuffke feine Musik, die es immer wieder schafft mit vglw. wenigen Tönen viel auszudrücken .. von seicht, melodiös bis hin zu treibender Improvisation bieten die Drei hier ein angenehmes Wechselbad mit durchaus Wunsch nach Wiederholung (bei mir seit einigen Jahren, jetzt am WE endlich mal geschafft die "Hardware" auf den eigenen Streamer zu bannen)


Gruß!
andreas3
Inventar
#18619 erstellt: 08. Apr 2019, 20:47
Nabend,

Herr Landgren hat ja nun einige Big Band- Erfahrung, da ist der Gedanke an James Last gar nicht soo abwegig
Ich glaube da ist eine andere Zielgruppe angesprochen, wie Joerg ja bereits andeutete, Stichwort High End Studios..

Liegt ja auch im Trend, letzens noch Hudson. Ich werde mir beide nicht kaufen, aber meine Frau würde es wohl ansprechen. Wobei ja auch die Frage ist, was man draus macht. Ich hatte hier mal zwei Platten des von mir verehrten Schweizer Trompeters Franco Ambrosetti vorgestellt, seine Versionen von bekannten Filmmelodien sind absolut geil! (Movies / Movies Too)

Hier läuft gerade eine Scheibe, die ich vor einiger Zeit bereits vorgestellt hatte, aber ich möchte sie noch einmal wärmstens empfehlen:

more sightings

George Adams, Hannibal & Friends - More Sightings
Enja 1984

George Adams - tenor sax, vocal on tr.6
Marvin ´Hannibal` Peterson - trumpet
John Scofield - guitar
Ron Burton - piano
Walter Schmocker - bass
Allen Nelson - drums

Ein furioses Konzert im Club Bazillus, Zürich, September 1984. Adams und Hannibal zeigen ungeheure Spielfreude und werden von der Band bestens unterstützt, Scofield in Bestform, brilliant. Das letzte der 6 Stücke ist ein Blues, da stört der Gesang nicht groß, sondern passt.

Grüße!


[Beitrag von andreas3 am 08. Apr 2019, 20:55 bearbeitet]
dietmar_
Inventar
#18620 erstellt: 09. Apr 2019, 03:56

wilder-Denker (Beitrag #18617) schrieb:

dietmar_ (Beitrag #18616) schrieb:
Wenn du wüsstest, dass es ein paar Funken Realität in deinem Albtraum gibt ... natürlich ganz anders ...
doch gerade dann hilft mir gute Musik ungemein.


... den Smiley hinter deiner Aussage deute ich zumindest mal, daß meine Worte nicht persönlich getroffen haben (denn das läge mir wirklich sehr fern)

Nein, nein, gar nicht. Lebensrealitäten können nur sehr unterschiedlich sein.
dietmar_
Inventar
#18621 erstellt: 09. Apr 2019, 04:05

andreas3 (Beitrag #18619) schrieb:
Nabend,

Herr Landgren hat ja nun einige Big Band- Erfahrung, da ist der Gedanke an James Last gar nicht soo abwegig

Vor allem hat er auch 6 bis 12 Weihnachtsalben veröffentlicht.
Ich halte es dann eher mit

jpc.de

Morgens um 4 (?) auf eben diesen Steg aufgenommen, Vogelgezwitscher etc.


[Beitrag von dietmar_ am 09. Apr 2019, 04:06 bearbeitet]
Mr._Lovegrove
Inventar
#18622 erstellt: 09. Apr 2019, 09:07
Ich weiß, ich soll mich beherrschen und dass hier ein wohlgepflegter Ton herrscht (was auch schön ist), aber ich habe gerade mal in diesen Vierradantrieb reingehört und muss völlig ungepflegt sagen, dass das ja grauenerregender Murks ist. Gerade Landgren hat sich hier völlig überschätzt und glänzt zudem mit miserabelstem Englisch. Selbst als Posaunist wirkt er maniriert und durchschnittlich. Die anderen Herren spielen solide und technisch einwandfrei auf, mehr nicht.
Es erweckt sich hier der Eindruck, dass das Album inspirationsfrei und zwischendurch entstanden ist; aus welchem Grund auch immer.
dietmar_
Inventar
#18623 erstellt: 09. Apr 2019, 13:25

Mr._Lovegrove (Beitrag #18622) schrieb:
Es erweckt sich hier der Eindruck, dass das Album inspirationsfrei und zwischendurch entstanden ist; aus welchem Grund auch immer.

Um Kohle zu machen. Ich habe mir jetzt nicht die Jazzhitparade angeguckt, wette aber, dass es gut positioniert ist. Geld verdienen ist ja auch nicht grundsätzlich schändlich.
Und ich muss natürlich schon betonen, dass ich das Album nicht kenne ... und wahrscheinlich auch nicht kennenlernen werde ...
wilder-Denker
Stammgast
#18624 erstellt: 10. Apr 2019, 19:37

Mr._Lovegrove (Beitrag #18622) schrieb:

Es erweckt sich hier der Eindruck, dass das Album inspirationsfrei und zwischendurch entstanden ist; aus welchem Grund auch immer.

... da würde ich einerseits Dietmars "Kohle machen" unterschreiben und, es ist ja scheinbar auch Publikum dafür vorhanden .. bspw. sind Landgren und Wollny auch in meiner vom Jazz eher mässig besuchten Region (es gibt durchaus gelegentlich Ausnahmen!) öfters Live zu sehen. Habe Wollny selbst mehrfach live "genossen" (wenn es denn sonst nichts gibt, Hauptsache Konzert) .. ich war beileibe nicht immer zufrieden, erstaunt hat mich aber jedesmal das Publikum, welches so bunt und gemischt war (beinahe in Richtung "Busausflügler" oder "Volksfestbesucher") und mich derart ins Grübeln brachte, daß Zweifel in Sachen meiner persönlichen Ortung deutlich spürbar wurden und in mir Fragen auftauchten, die mir vorher gar nicht eingefallen wären .. das "Show Business" hat durchaus auch in unserem geliebten Genre seinen Platz gefunden.

-----------

Hier gerade - während ich ein knappes Kilo selbst geernteten Bärlauch verarbeitete - gewohnt bodenständigen Jazz (von Musikern, die ihn leben statt zu vermarkten):

0888831654193_600
David Liebman, Ellery Eskelin, Tony Marino, Jim Black ‎– Different But The Same

Tony Marino - Bass
Jim Black -Drums, Percussion
David Liebman, Ellery Eskelin - Tenor Saxophone

... eine von vielen der hatOLOGY-Reihe, die scheinbar (Kleinstauflagen?) alle irgendwann nur noch schwer erhältlich sind. Ich werde jedenfalls immer wieder freudig fündig und bin froh, daß Werner Uehlinger (Hat Hut Records) mir sowohl Jazz, als auch Contemporary-Classics, in rarer und ausgezeichneter Form präsentiert ... hier dann Liebman/Eskelin "eineiig" mit perfekt treibender, rhythmischen Unterstützung von Marino/Black .. das macht einfach nur richtig Spaß


andreas3
Inventar
#18625 erstellt: 10. Apr 2019, 20:54
Guten Abend,

dietmar schrieb:

während ich ein knappes Kilo selbst geernteten Bärlauch verarbeitete

Danke für den Hinweis, das geht immer so schnell. Letztes Jahr war er am Blühen als wir kamen..

Hier läuft einer meiner derzeitigen Lieblinge, für mich eine Sternstunde des Jazz (ich weiß es gibt viele).
peace

Chet Baker - Peace
Enja 1982

Chet Baker - trumpet
David Friedman - marimba, vibraphone
Buster Williams - bass
Joe Chambers - drums

Die Aufnahme trägt ihren Namen nicht zu Unrecht, was Baker hier abliefert ist ein reifes Werk, Friedman großartig. ebenso Buster Williams, der spielt einen göttlichen Bass, Chambers auf Augenhöhe. Alles perfekt.

Grüße!
dietmar_
Inventar
#18626 erstellt: 11. Apr 2019, 04:04

andreas3 (Beitrag #18625) schrieb:
Guten Abend,

dietmar schrieb:

während ich ein knappes Kilo selbst geernteten Bärlauch verarbeitete

Ich gebe die Blu... äh den Bärlauch mal an wilder-Denker weiter.


Hier läuft einer meiner derzeitigen Lieblinge, für mich eine Sternstunde des Jazz (ich weiß es gibt viele).
Chet Baker - Peace
Enja 1982

Die Aufnahme trägt ihren Namen nicht zu Unrecht, was Baker hier abliefert ist ein reifes Werk, Friedman großartig. ebenso Buster Williams, der spielt einen göttlichen Bass, Chambers auf Augenhöhe. Alles perfekt.

Das ist für viele das Album von Chet, auf das man sich einigen kann, auch die die Chet Baker nicht mögen. Wahrscheinlich weil sich das hier recht ungewohnt präsentiert? Ich mag das Album, aber ich mag auch viele andere seiner Aufnahmen.
andreas3
Inventar
#18627 erstellt: 11. Apr 2019, 06:37
Ja natürlich meinte ich den Joerg, sorry!

Schönen Tag noch.
andreas3
Inventar
#18628 erstellt: 11. Apr 2019, 20:35
Guten Abend!

wilder_Denker #18579 schrieb:


Liebman - Rudolph - Drake / Chi


chi

RareNoiseRecords 2019

Dave Liebman - soprano and tenor saxophones, piano (tr.4), wooden recorder
Adam Rudolph - hand drums, piano (tr.1), Sintir (3-seitige afrikan. Bassgitarre), vocal, percussion, electronics
Hamid Drake - drums, vocal, frame drum, percussion

Nach langem Warten (in England bestellt) kam sie heute an. Der erste Hördurchgang war ernüchternd: Kaum greifbare Rhythmen, stattdessen Polyphonie, keine greifbaren Melodien, statt dessen freie Improvisation. Nach Fire hätte ich es wissen müssen, Liebman wurde im Alter zum Freigeist.

Inzwischen bin ich beim dritten Durchlauf und bin hellauf begeistert, und dankbar für den Tipp, die Rhythmusmaschine aus Rudolph und Drake läuft perfekt, und Liebman lässt das Chi / Qi reichlich fließen..
wilder-Denker
Stammgast
#18629 erstellt: 11. Apr 2019, 21:03

andreas3 (Beitrag #18628) schrieb:
Der erste Hördurchgang war ernüchternd ... Liebman wurde im Alter zum Freigeist.

... oh haah, ich hatte ja beinahe Sorge, obwohl "Freigeist" für mich durchaus positiv besetzt ist


andreas3 (Beitrag #18628) schrieb:
Inzwischen bin ich beim dritten Durchlauf und bin hellauf begeistert, und dankbar für den Tipp, die Rhythmusmaschine aus Rudolph und Drake läuft perfekt, und Liebman lässt das Chi / Qi reichlich fließen.. :hail

... puuh, alles gut .. der Funke ist übergesprungen (das freut mich sehr) // Ich glaube vieles von dem, was ich hier preisgebe (längst noch nicht alles ) ist auf einen schnellen "Klick" bzw. "Anlauschen" nicht wirklich erfassbar, da wie bspw. Dietmar mich immer mal wieder daran erinnert (mir ins Bewusstsein ruft), meine Hörgewohnheiten / Vorlieben doch scheinbar etwas "speziell" sind ... umso größer ist die Freude Mitlauschende zu finden, du - hier speziell, für mich quasi Liebman-Spezialist - selbst wenn es Anlauf bedurfte, meine Begeisterung dann doch nachempfinden kannst.

Ich kann gerade hier nichts Neues beitragen, da ich jetzt die 4. von Bruckner (Böhm / Wiener SO) auf den Lauschern habe .. ganz anders, passt gerade aber auch!

Gruß
Joerg



[Beitrag von wilder-Denker am 11. Apr 2019, 21:08 bearbeitet]
andreas3
Inventar
#18630 erstellt: 11. Apr 2019, 21:15
Ja Jazz ist eigentlich immer die Frage Hörgewohnheiten zu überwinden, und die Lust sich drauf einzulassen..
dietmar_
Inventar
#18631 erstellt: 12. Apr 2019, 05:33

wilder-Denker (Beitrag #18629) schrieb:
bspw. Dietmar mich immer mal wieder daran erinnert (mir ins Bewusstsein ruft), meine Hörgewohnheiten / Vorlieben doch scheinbar etwas "speziell" sind

Ups. Tue ich das? Bin etwas über meine „Außenwirkung“ erstaunt.
Bewusst ist mir aber immerhin, dass ich hier öfter einmal die Hard Bop Fahne hochhalte - vielleicht ist das Zeichen genug „anders speziell“ zu wirken?
Mr._Lovegrove
Inventar
#18632 erstellt: 12. Apr 2019, 06:28
Gerade im Jazz sind doch die ungterschiedlichen Geschmäcker das Befruchtende am Diskurs. Und fallen lassen ist tatsächlich eine Grundingredenzie für das Erschließen dieses Terrains. Auch wenn Al Di Meola Jazz mal als "Kopfmusik" bezeichnet hat, muß man genau den manchmal ausschalten, um erfolgreich zu rezipieren. Ich höre gerade Terje Rypdals "Odyssey" (ECM), aber da brauchte es keine Sekunde, um davon vollkommen gebannt zu werden. Aber die möchte ich hier gar nicht vorstellen (ist eh bekannt), sondern einen Schatz, der just in meiner Post war:
MI0001782705
Various Artists
Vertical Jazz - Smooth Jazz

Vertical Jazz war ein Jazzlabel, welches nur eine handvoll Alben in 2001 und 2002 herausgebracht hat. Zwei davon habe ich davon (Stanley Clarke - "Jazz straight up" und David Benoit - "Great composers of Jazz") und nun musste ich diesen Sampler haben. Die Produzenten Jeff Weber, Suzanne Severini und Bill Goodwin legten bei den Veröffentlichungen weniger Wert auf Innovation, denn auf Unterhaltung. Alle Ensembles spielen leichten, lockeren und zuweilen auch eher arg gepflegten Mainstreamjazz; Standards prägen das Bild. Natürlich hören wir mit Clarke, Woods, Benoit und Christlieb, sowie deren Mitmusiker durchweg Könner ihres Faches und Legenden dazu, aber hier geht nicht die Lucy ab, sondern hier bekommt man aus einem ganz anderen Grund große Ohren.
Es ist die kompromißlose Art der Produktion und des überragenden, wenn nicht gar einmaligen Klanges, die einen umhaut. Diese Musik geht nicht an die Freigeister, sondern an die Klanggenießer. Und die Aufnahmen sind räumlich wie dynamisch so unglaublich gut und halten eine konkurrenzlose Balance aus ungefilterter Darstellung, Durchsichtigkeit und Brillanz inne; ich kenne kaum vergleichbare Produktionen. Ohne Limitierung in Studios wie Avatar und Ocean Way aufgezeichnet, findet das Wort Perfektion mal Einzug in mein Beschreibungsrepertoire (und das kommt selten genug vor).
Klar, jetzt könnte man solch audiophilen Produktionen vorwerfen, die Musik würde sich dem Klang unterordnen, aber das lasse ich gerade beim Trio Clarke, Chancler, Rushen nicht gelten. Die erfrischen die Sichtweise auf Standards schon erheblich, weil sie ja alle drei eigentlich kaum solche Jazzmusik gemacht haben.
Für Freunde mainstreamigen Jazzes mit Hang zu gutem Klang ist dies also eine wahre Schatztruhe.


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 12. Apr 2019, 06:33 bearbeitet]
HansFehr
Inventar
#18633 erstellt: 12. Apr 2019, 12:16
Solobass. Heute habe ich diese Neuerscheinung vom Februar 2019 erhalten. Das Cover lässt keine Zweifel offen. Von ECM. Es gibt eine Widmung an Oscar Pettiford. Dann sind Anlehnungen an Paul Motian und John Coltrane zu vernehmen.

Für die Hifi-Anlage eine wahre Herausforderung. Ein akustischer Hochgenuss.

Larry Granadier - The Gleaners

Grenad


[Beitrag von HansFehr am 12. Apr 2019, 12:38 bearbeitet]
Don_Tomaso
Inventar
#18634 erstellt: 12. Apr 2019, 12:24
Tja, dann will ich mich mal als Seichti outen. Heute abend fahren wir nach Frankfurt, um uns 4WD in der alten Oper anzuhören. Ich bin gespannt, wie "schlimm" es wird. Nee, im Ernst, das wird sicher ein Abend der leichten Musik, doch bereits die Vorlagen sind ja nicht nur seicht, weder die Beatles noch Sting zum Beispiel sind für gänzlich triviale Musik bekannt. Ich werde berichten.
dietmar_
Inventar
#18635 erstellt: 12. Apr 2019, 12:52

Don_Tomaso (Beitrag #18634) schrieb:
Tja, dann will ich mich mal als Seichti outen. Heute abend fahren wir nach Frankfurt, um uns 4WD in der alten Oper anzuhören. Ich bin gespannt, wie "schlimm" es wird. Nee, im Ernst, das wird sicher ein Abend der leichten Musik, doch bereits die Vorlagen sind ja nicht nur seicht, weder die Beatles noch Sting zum Beispiel sind für gänzlich triviale Musik bekannt. Ich werde berichten.

Live kann das auch ganz anders rüberkommen. Jedenfalls wünsche ich viel Freude.
Eigentlich
Stammgast
#18636 erstellt: 12. Apr 2019, 20:55
@Hans
Vielen Dank für den Tip mit der Larry Grenadier.
Höre ich heute schon zum vierten Mal.
Ich liebe Solobass, aber über ein ganzes Album kann das auch langweilig werden.
Hier nicht , super.
grilli100
Stammgast
#18637 erstellt: 12. Apr 2019, 21:08
@Mr Lovegrove: der Vertical Jazz Sampler klingt interessant. Eben gebraucht für günstig erstanden. Bin gespannt
Kefchen
Schaut ab und zu mal vorbei
#18638 erstellt: 13. Apr 2019, 00:47
71Kt8YctLEL._SL1200_de phazz - strangers in dub . Wunderbare Scheibe mit Bert Kaempfert Titeln ...


[Beitrag von Kefchen am 13. Apr 2019, 18:24 bearbeitet]
Mr._Lovegrove
Inventar
#18639 erstellt: 13. Apr 2019, 07:05
Hier läuft zum ersten und wahrscheinlich auch für lange Zeit einzig Mal:
amazon.de
Chris Potter Quartet
Lift - Live at the Village Vanguard

Bass – Scott Colley
Drums – Bill Stewart
Piano, Electric Piano – Kevin Hays
Tenor Saxophone– Chris Potter

Potter präsentiert eine recht seltsame Mixtur aus zunächst Free- geprägter Improvisation und ab der zweiten Hälfte geschmeidigen Mainstreams. Während die Truppe sich in den ersten beiden Stücken aber mal so richtig gehen lässt und Potter selbst seine Kanne regelrecht malträtiert, fahren die Vier ab "Stella by Starlight" in den Hafen der Zugänglichkeit ein. Beides hat seinen Reiz, wirkt in seiner Gesamtheit aber etwas seltsam, da man von der Hitze des Gefechts direkt aufs gemütliche Sofa transportiert wird. Ganz zum Schluß holt die Truppe dann sogar noch schwer souljazzige Klänge aus dem Koffer, was zwar ordentlich Spaß macht, aber schon der zweite Hasenschlenker ist.
Ausgesprochen gut gefällt mir der groovende Bill Stewart an der Schießbude und auch Kevin Hays macht seine Sache gerade am E-Piano mehr als ordentlich.
Aber einen bleibenden Eindruck und einen Wunsch nach Hörwiederholung habe ich nicht bekommen.


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 13. Apr 2019, 07:07 bearbeitet]
Mr._Lovegrove
Inventar
#18640 erstellt: 13. Apr 2019, 07:11
Parallel dazu habe ich das nette Qobuz Angebot zweier kostenloser Downloads genutzt. Es handelt sich um zwei superaktuelle Mitschnitte des französischen Saxophonisten Émile Parisien vom 29. und 31. März 2019, also von vor zwei Wochen!
Hier der Link:
https://try.qobuz.com/hearpalmer2018de/?utm_source=partner&utm_medium=media&utm_campaign=fonoforum-palmer&qbzs=partner&qbzc=fonoforum-palmer

Ich fange gerade schon mal die Quartettaufnahme vom 31.03. an und bin äußerst begeistert. Ist auch klanglich ezellent. Leider sind die Mitschnitte am Stück und ohne Tracklisting hinterlegt. Aber ´nem geschenkten Gaul....


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 13. Apr 2019, 07:15 bearbeitet]
Don_Tomaso
Inventar
#18641 erstellt: 13. Apr 2019, 14:07
So, gestern die 2 Schweden und “zwei anderen“ aka 4WD in der Alten Oper in Frankfurt angehört. Wenn das Fahrstuhl-Musik ist, wüsste ich gerne, wo der steht...
Das Konzert war bis auf wenige Einzelplätze ausverkauft , von Volksfest- oder Butterfahrt-Besuchern aber leider keine Spur. Altersgruppe mit Schwerpunkt 40 - 70, würde ich sagen. Situiert. SUVs sah ich keine, auch die Fischerin wurde nicht erblickt noch -hört, doch dazu später.
Es fing, da beisst die Maus kein' Faden ab, lahm an. “She's Always A Woman“ von Billy Joel ist zwar eh' eine Schnulze (mit Widerhaken), doch selbst das wurde noch in äußerster Schläfrigkeit vorgetragen. Die Vier wirkten regelrecht sediert. Ich befürchtete das Schlimmste.
Als nächstes hub “Lady Madonna“ an und die Party ging los. Landgren verzichtete aufs Singen, was ein Gewinn war, und nach etwa 10 min war man meilenweit vom Ausgangspunkt weggegrooved. Der junge Herr Wollny hieb in die Tasten, dass es eine Freude war und auch die anderen waren mit erkennbar viel Spass bei der Sache, um dann etwa 5 min später in der Zielhafen des Themas einzulaufen. Es blieb auch im Verlauf ausgelassen, etwas wild, meist brav, ziemlich flott, manchmal rockig, Boogie und Blues.
Es war beileibe kein Schlager- oder Popmusikabend. Ja, es wurden insgesamt, wenn ich es richtig zusammenkriege, 6 “verjazzte“ Pop- und Rocknummern gespielt, davon unter anderem “Shadows In The Rain“ von Sting sehr gut - “If You Love Somebody“ kann Sting besser - aber eben auch 4 oder 5 Kompositionen der Musiker, darunter ein sehr schön hingetupftes Instrumentalstück, das Nils Landgren Greta Tunberg gewidmet hat, die er wohl persönlich kennt.
Am meisten überrascht hat mich Wolfgang Haffner. Ich kannte ihn eigentlich nur von seiner“Shapes“, und das ist ja schon seeehr gechillt. Gestern hat der in seine Schiessbude reingehauen, wie ein 20jähriger. Lars Danielsson war der Könner, den ich erwartet hatte, sowohl auf dem Kontrabass als auch auf dem Chello und Niels Landgren fand ich als Leader und als Posaunisten überzeugend, als Sänger, na ja. Charme hat er. Michael Wollny ist fast ein bisschen untergegangen, schade. Mein Highlight: Wolfgang Haffner nutzt sich und seine Kollegen in “Lobito“ als Unterlage für seine Gummi-Kinderquitschhämmerchen.
Die Musiker haben Humor und sehr erkennbar Spass, das Publikum sass am Ende bei der vierten Zugabe auch nicht mehr und mit den verlogenen Power-Pop-Hymnen der Helene Fischer hatte der gestrige Abend aber mal gar nix zu tun. Es war, im besten Sinne, unterhaltsam.
HansFehr
Inventar
#18642 erstellt: 13. Apr 2019, 15:42
@Ton_Tomaso. Das ist ja interessant. Ich lese gerade in München die heutige NZZ, Neue Zürcher Zeitung. Ein Artikel über das Konzert morgen Sonntag im Kaufleuten Zürich.

Head Line: Auf vier Rädern zum Jazz-Olymp
Untertitel: Vier herausragende Solisten präsentieren Jazz nach McCartney, Phil Collins und Sting
wilder-Denker
Stammgast
#18643 erstellt: 13. Apr 2019, 18:20

Don_Tomaso (Beitrag #18641) schrieb:
Die Musiker haben Humor und sehr erkennbar Spass, das Publikum sass am Ende bei der vierten Zugabe auch nicht mehr und mit den verlogenen Power-Pop-Hymnen der Helene Fischer hatte der gestrige Abend aber mal gar nix zu tun. Es war, im besten Sinne, unterhaltsam.

... das ist doch super, daß du einen schönen Abend hattest und da freue ich mich auf jeden Fall mit dir mit. Falls die Anmerkung zu Frau Fischer auf mein Geschriebenes oben bezogen war, ich hatte nicht die Musik verglichen, sondern eher denkbare Besitzer beider Musiken assoziiert .. den Rest lasse ich gerne so stehen, wie du ihn erlebt hast ... alles gut

----------

Ich habe mir endlich wieder Equipment besorgt, um meine CDs einzulesen und auf dem heimischen Streamer verfügbar zu machen (meine anvisierte Zukunft um Platz zu schaffen):

cf145cd
Avram Fefer - Ritual

Avram Fefer - alto, tenor and soprano saxophones, bass clarinet
Eric Revis - bass
Chad Taylor - drums

... die drei bewegen sich konstant auf der Grenze zwischen Bob und Free, aber schaffen es daraus eine fesselnde Performance zu machen. Fefers teils lange und konzentrierte Improvisationen, Revis meisterhaftes Bassspiel und ein Chad Taylor, der immer wieder in den richtigen Momenten nach vorne prescht .. das alles ergibt mit viel Spielfreude ein sehr angenehmes Album (beileibe nicht nur für einen Durchgang)

Gruß
Mr._Lovegrove
Inventar
#18644 erstellt: 14. Apr 2019, 06:24
Vor knapp zwei Jahren habe ich diese spannende CD schonmal vorgestellt:
R-3934146-1349724309-7895.jpeg
Peter Herborn´s Accute Insights

Alto Saxophone, Flute – Hugo Read
Bass – Tim Wells
Drums, Percussion – Jo Thönes
Keyboards – Peter Walter
Sampler, Programmed By – Raimund Hüttner
Tenor Saxophone, Soprano Saxophone, Bass Clarinet, Bass Flute, Alto Flute – Wollie Kaiser
Trombone, Composer – Peter Herborn
Trumpet, Flugelhorn – Kenny Wheeler

Damals fand ich die schon faszinierend, nun habe ich sie nochmal rausgekramt und beim jetzigen Hören erschlossen sich mir deutlich weitere und tiefgreifendere Details dieses packenden Projektes. Herborn, geboren 1955 in Essen, erschuf eine äußerst komplexe Musik, die dicht gebaut mit unzähligen Rhythmuswechseln und Harmoniesprüngen ist und der man zunächst kaum in ihrer Geschwindigkeit folgen kann. Zudem Herborn und seine beiden Elektronikmusiker die ohnehin schon voll gepackten Kompositionen mit allerlei Keyboard- und Samplersprengseln anfüttern.
Aber genau das ist das Geheimnis der Wirkungsweise dieser Musik. Es entwickelt sich ein absolut spannender Bogen, der mal bestimmt wird von punktgenauen Arrangements und einer schon genialen Art und Weise Stimmen und Gegenstimmen zu konstruieren, sowie zugänglichen Passagen für die Solisten. Diesen lässt Herborn bei aller Verdichtung genug Freiraum, um zu glänzen, was gerade für den strahlend- gleitenden Kenny Wheeler gilt.
Man sollte das Album als Konzeptplatte sehen und in meinen Augen lässt sich Herborns Klanguniversum nur erschließen, wenn man sie am ganzen Stück hört. Dann wird man eingesogen in eine progressive Jazzwelt, die langsam und stetig entdeckt werden will. Diese Scheibe wird, so denke ich, aich beim zehnten Mal nicht langweilig sein und da ich jetzt erst zum zweiten Mal durch bin, stelle ich sie nochmal vor.
Don_Tomaso
Inventar
#18645 erstellt: 14. Apr 2019, 07:14
Gerade läuft im Stream eine Scheibe, die ich schon lange auf dem Zettel habe, zu der ich aber einfach nicht gekommen bin:

amazon.de

Rymden - Reflections and Odysseys. Mit Bugge Wesseltoft (p), Dan Berglund (db) und Manus Öström (dr), also e.s.t. ohne e.s. Klingt despektierlich, ist so aber nicht gemeint.
Der Vergleich mit e.s.t. liegt natürlich nah und wurde oft gezogen und ein wenig ist die treibend-rhythmische Art auch erkennbar. Ohne der große e.s.t.-Experte zu sein, hört sich das dennoch eigenständig an und gefällt mir gut.
Don_Tomaso
Inventar
#18646 erstellt: 14. Apr 2019, 07:18
@HansFehr: “Jazz-Olymp“ finde ich für 4WD nun auch völlig übertrieben. Sind doch keine Griechen...
@wilder-Denker:
arnaoutchot
Moderator
#18647 erstellt: 14. Apr 2019, 08:26
Live ist eine Gruppierung wie 4WD sicherlich ein anderes Thema und kann Spass machen. Die Platte - dabei bleibe ich - war eine Gurke.

Hier quer durch das japanische Gemüsebeet von Three Blind Mice mit diesem Sampler. Feine Sache, auch klanglich.

IMG_6731
Don_Tomaso
Inventar
#18648 erstellt: 14. Apr 2019, 09:38
Heute ist Trio-Tag

amazon.de

Emil Brandqvist Trio - Within A Dream. Mit Emil Brandqvist (dr), Tuomas Turunen (p) und Max Thomberg (db). Die Selbsteinordnung “poetic jazz from the north“ trifft es ganz gut, ziemlich typisch skandinavisch. Gar nicht langweilig, btw, halt auch nicht wild. Schön.


[Beitrag von Don_Tomaso am 14. Apr 2019, 09:46 bearbeitet]
Don_Tomaso
Inventar
#18649 erstellt: 14. Apr 2019, 11:07
Aus dem gleichen Hause nun

amazon.de

Emil Brandqvist Trio - Seascapes. Besetzung wie oben, mit dabei noch Johan Asplund (flh), Martin Brandqvist (fl, cl, bcl) und Nils Bören (cl). Martin Brandqvist habe ich bei “Within A Dream“ unterschlagen, die Gastmusiker sind aber auch, zu meiner Entschuldigung, nicht sehr präsent abgemischt. Auch wieder sehr schön und lyrisch.
Hörstoff
Inventar
#18650 erstellt: 14. Apr 2019, 12:10
Super! Diana Krall 2001 im Olympia in Paris.

amazon.de

Eine DVD mit tollem (Surround-)Klang und portraitscharfen Videoaufnahmen von ihr und den Bandmusikern John Clayton, Paulinho DaCosta, Jeff Hamilton, John Pisano und Anthony Wilson.



arnaoutchot (Beitrag #17365) schrieb:
Ich habe dieser Tage die Diana Krall - Live in Paris auch noch als DVD geschenkt bekommen, quasi als Dreingabe für meine vielen Vinylkäufe z Zt. Hatte sie heute mal dabei. Das Programm ist dort fast zwei Stunden lang und enthält Stücke, die auf der normalen CD nicht enthalten sind sowie etliche Ansagen von Frau Krall in ihrer nicht gerade überschwenglich emotionalen Art. Der Sound in Mehrkanal dts 24/96 ist zwar gut, aber leider ist der Bass von John Clayton zu dick abgemischt.

Letzteres empfinde ich anders, aber der Bass ist in meinem Hörraum mit einem Antimode eingemessen. Ich weiß nicht, ob du "pur" hörst, was ich annehme. Mir jedenfalls ist der exzellent gespielte Bass nicht zu dick aufgetragen. Übrigens enthält die DVD nur 48 kHz Mehrkanal, was ich aber nicht als Nachteil ansehe.
Schön feinsinnig, dynamisch, klar ortbare und jede Menge Details.


grilli100 (Beitrag #18405) schrieb:
Diana Krall - Live in Paris
Klanglich - obwohl nur CD Qualität - das beste, was ich von ihr habe. Besser als die highres Sachen von ihr.
Lautstärke auf ‚Die Nachbarn dürfen mithören‘ und blitzsauberer Klang, ohne jedes zisch ‚sssss‘



[Beitrag von Hörstoff am 14. Apr 2019, 13:37 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#18651 erstellt: 14. Apr 2019, 15:22
Wenn ich diese Platte hören will, greife ich allerdings am liebsten zu dieser schwarzen Scheibe. Die ist exquisit, da passt alles ...


arnaoutchot (Beitrag #17224) schrieb:
Hier ein Fang, der mich freut: Diana Krall - Live in Paris - Verve/ORG 2LP 2004. Das ist die berühmte ORG-Ausgabe der Platte, wir hatten hier glaube ich auch schon mal gesprochen. Ich hatte sie vor Jahren mal bei einem Freund gehört, und damals hing mir der Unterkiefer schon leicht nach unten vor ungläubiger Begeisterung. Das ist Klang mit das Beste, was ich auf Vinyl je gehört habe. Lediglich der nicht ganz geringe Kaufpreis von schlappen EUR 80 (siehe hier) hat mich bislang immer zögern lassen. Nun habe ich sie in einer audiophilen Sammlungsauflösung in tadellosem Zustand entdeckt und schlug zu ... ein Genuss !

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Hier aber mal die gröbere Kelle ausgepackt, noch ungehört aus meiner letzten CleanFeed-Lieferung: Angles 8 - By Way of Deception - Live in Ljubljana 2011 - Clean Feed 2012. Martin Küchen (as) hier im Oktett mit Mats Aleklint (tb), Goran Kajfes (tp), Eirik Hegdal (sopranino, bs), Matthias Stahl (vib), Alexander Zethson (p), Johan Berthling (b), Kjell Nordeson (dr). Ich würde es mal eine Free-Jazz-Big-Band nennen, die aber Scores spielt und wo - um mal Joerg's Fussnote zu zitieren - mit etwas Fantasie auch dazu getanzt werden kann. Alle Veröffentlichungen der Angles-Gruppierung fand ich bislang herausragend.

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[Beitrag von arnaoutchot am 14. Apr 2019, 15:33 bearbeitet]
Hörstoff
Inventar
#18652 erstellt: 14. Apr 2019, 16:37

arnaoutchot (Beitrag #18651) schrieb:
Wenn ich diese Platte hören will, greife ich allerdings am liebsten zu dieser schwarzen Scheibe. Die ist exquisit, da passt alles ...

Huuuh, Schallplatten.
Vermutlich kommt die im Bass nicht so weit runter.
wilder-Denker
Stammgast
#18653 erstellt: 14. Apr 2019, 17:03

arnaoutchot (Beitrag #18651) schrieb:
Angles 8 - By Way of Deception - Live in Ljubljana 2011

... die Angles, egal ob "pur, dann Sextet" oder "reduziert als Trio mit Zusatz 3" oder eben "erweitert mit Zusatz 8 oder 9" sind alle in meinem Besitz und durchaus eine sichere Bank, wenn es etwas gröber sein darf ohne komplett abzudriften .. letzteres kann Küchen aber durchaus auch.


arnaoutchot (Beitrag #18651) schrieb:
Angles 8 - By Way of Deception - Live in Ljubljana 2011... um mal Joerg's Fussnote zu zitieren - mit etwas Fantasie auch dazu getanzt werden kann

... habe zufällig meine Signatur gestern geändert, für Mitlesende zum Verständnis hier nochmal die alte auf die du wohl beziehst: „Ich habe sogar getanzt, trotz Jazz-Musik.“ (Arnold Sommerfeld, Mathematiker und theoretischer Physiker) - Bezüglich "mittanzen" bei den Angles war ich seinerzeit mit Dietmar einig, daß sich das Titelstück der Epileptical West durchaus dazu eignet (hatte es bei einem Konzert im Bimhuis/A'dam auch erfolgreich umgesetzt)

----------

Und wirklich purer Zufall, hat Küchen die Tage etwas Neues veröffentlicht, was ich mir gerade zu Gemüte führe:

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Phicus + Martin Küchen - Sumpflegende

Ferran Fages - electric guitar
Àlex Reviriego - double-bass
Vasco Trilla - drums
+
Martin Küchen - Tenor and alto saxophones

... das Trio "Phicus" sagte mir bisher nichts und ich bin wegen Küchen bei dieser Aufnahme gelandet. Im Vergleich zu seinem Projekt "Angles" ist dieses Zusammentreffen nun wirklich vollkommen frei und improvisiert, von zarten Tönen bis hin zu Brötzmann'chen Losbrechen (Bspw. Track 2 "Lerna") . Ist für mich jetzt auch eine Erstlauschung, die noch etwas wirken und wiederholt werden muß.

wilder-Denker
Stammgast
#18654 erstellt: 14. Apr 2019, 17:56
Nochmals eine andere Seite von Martin Küchen:

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Martin Küchen - Hellstorm

Martin Küchen - baritone saxophone, radio, alto saxophone, electronic tampoura, electric toothbrush

... eine Solo-Aufnahme, die den Untertitel "Man erkennt langsam das Elend, dass über uns gekommen ist" trägt. Eine musikalische Verarbeitung der Kriegstagebücher seines Vaters und des Buches "Hellstorm" (Thomas Goodrich) .. sehr intim, ruhig und nachdenklich, trotzdem brilliant (die Bandbreite der Thematik ausleuchtend), absolut empfehlenswert (leider etwas kurz)

Weiterer großer Meilenstein von Küchens Schaffen wären dann auf jeden Fall das Tresspass Trio u.a. auch mal mit Joe McPhee, die ich sicherlich früher schonmal hier eingestellt hatte, aber gerne demnächst nochmal tun werde

Don_Tomaso
Inventar
#18655 erstellt: 15. Apr 2019, 18:26
Hier eine meiner liebsten Scheiben von Keith Jarrett

amazon.de

Keith Jarrett - Personal Mountains. Mit Keith Jarrett ( p), Jan Garbarek (ts, ss), Palle Danielsson (db) und Jon Christensen (dr). Iirc wurde die fast zeitgleich zur viel später erschienen “Sleeper“ ebenfalls in Japan live eingespielt. Zeitlos schön, wie ich finde.
wilder-Denker
Stammgast
#18656 erstellt: 15. Apr 2019, 18:55

HansFehr (Beitrag #18633) schrieb:
Larry Granadier - The Gleaners
Grenad


Eigentlich (Beitrag #18636) schrieb:

Höre ich heute schon zum vierten Mal.


... ich versuche mich jetzt im Abstand einiger Tage zum zweiten Mal an dieser Scheibe und werde einfach nicht warm damit. Das ist, je nach Ohr, sicherlich sehr schöne Musik. Mir persönlich vieeel zu schön und ich warte quasi immer auf den Moment wo es denn "endlich" losgeht, aber der bleibt bis auf wenige Takte aus (ich finde den bspw. in den letzten Takten von Pettiford oder auf Bagattele 2). Dies ist keine Kritik bzgl. eures Hörspaß' .. eher wie spannend und unterschiedlich unsere Empfindungen hier sind, das ist ja auch gut so!

Meine Wenigkeit täte Herrn Grenadier wünschen das "Schulbuch" gelegentlich zur Seite zu legen und mal richtig loszulassen ... ich bin mir sicher, da ginge noch was




[Beitrag von wilder-Denker am 15. Apr 2019, 18:59 bearbeitet]
andreas3
Inventar
#18657 erstellt: 15. Apr 2019, 19:56
Guten Abend!

Ich tauche gerade tief in die Vergangenheit, bezogen auf mich "vor- zeitgenössische" Töne:

the bird

Charlie Parker - The Bird
Astan 1984
Rec. 1949 - 54

Charly Parker - alto saxophone

Die Mitmusiker wechseln von Stück zu Stück, vom Quartett bis zur Bigband ist alles vertreten, auch mal Streicher oder auch Chor. Quasi eine Werkschau Parkers über sechs Jahre. Prominente Musiker begleiten Bird, Oscar Peterson, John Lewis, Hank Jones, Theolonius Monk u.a. am Piano, Ray Brown, Charles Mingus u.a. am Bass, Buddy Rich, Kenny Clarke, Max Roach, Roy Haynes an den Drums, Solisten wie Al Porcino, Red Rodney, Miles Davis, Dizzy Gillespie, Coleman Hawkins begegnem hier auf einer Platte dem begeisterten Hörer. Toll!
grilli100
Stammgast
#18658 erstellt: 15. Apr 2019, 20:23
Auf „Larry Granadier - The Gleaners“ bin ich jetzt doch neugierig geworden, auch wenn ich normal keine solo Bass Alben höre. Kommt auf die Playlist
wilder-Denker
Stammgast
#18659 erstellt: 15. Apr 2019, 20:38

grilli100 (Beitrag #18658) schrieb:
Auf „Larry Granadier - The Gleaners“ bin ich jetzt doch neugierig geworden, auch wenn ich normal keine solo Bass Alben höre. Kommt auf die Playlist :prost

... find' ich gut und glaube, daß wir uns alle auch auf deine Einschätzung freuen!

---

Im Vergleich zu dem, was ich an "Loslassen" bemängelt habe, hier dann eine ganz anders geartete Bass-Solo:

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William Parker - Crumbling In The Shadows Is Fraulien Miller's Stale Cake

... da würde ich dann mal das Stück "Velocity" ans Herz legen wollen, welches natürlich ebenso Geschmacksache ist, aber zumindest mir mehr Lebensfreude entlockt .. Geschmäcker eben, beileibe noch nicht das "Maß der Dinge", aber eine andere Art und Weise mit sich ins "Selbstgespräch" zu gehen.

Hab Freude .. mit was auch immer

Gruß


[Beitrag von wilder-Denker am 15. Apr 2019, 20:59 bearbeitet]
andreas3
Inventar
#18660 erstellt: 15. Apr 2019, 21:44
Also ich kenne von Monsieur Grenadier hervoragende Aufnahmen als Sideman, die Soloaufnahme kenne ich (noch) nicht. Aber der weiß was er macht!

Und komme jetzt nochmal zurück auf:

Liebman / Rudolph / Drake - Chi
siehe oben

Am Wochenende hatte ich die eher seltene Gelegenheit, befreit von Familie und Pflichten nach Herzenslust im Wohnzimmer auf meiner Hauptanlage LAUT zu hören, und da kam auch zweimal Chi dran. Ein Wohlfühlbad in Klängen.

Das zur Überleitung zu einer strukturell sehr ähnlichen, musikalisch etwas anderen Aufnahme, die seit vier Jahrzehnten immer mal wieder bei mir gerne laut zu hören ist:

egwu anwu

Joseph Jarman / Famoudou Don Moye - Egwu Anwu / Sun Song
India Navigation 1978

Joseph Jarman - Tenor Saxophone, Alto Saxophone, Sopranino Saxophone, Flute, Bass Clarinet, Conch, Vibraphone, Percussion
Famoudou Don Moye - Drums, Percussion, Bailophone, Conch, Whistle, Horns, Marimba

Das Art Ensemble of Chicago zeichnete sich unter Anderem durch eine riesige Percussion- Sammlung aus, die auch mit auf Tournee genommen wurde, darunter zahlreiche schwergewichtige Gongs, afrikanische Instrumente, aber auch Vogelpfeifen und Autohupen. Bei diesem Duo- Konzert kam alles zum Einsatz, und das ergibt einen atemberaubenden Trip durch Klangwelten, Coltranes Final Space, geniale Trommelrituale und ekstatisches Gebläse.

Grüße!


[Beitrag von andreas3 am 15. Apr 2019, 21:54 bearbeitet]
Mr._Lovegrove
Inventar
#18661 erstellt: 16. Apr 2019, 05:16
Wie gut, dass die Jazzwelt so enorm ist, dass man sich selbst große Klassiker erst nach vielen Jahren zur Brust nimmt. So geschieht das seit gestern bei mir mit:
jpc.de
Roy Haynes Quartet
Out Of The Afternoon, 1962

Bass – Henry Grimes
Drums – Roy Haynes
Piano – Tommy Flanagan
Saxophones, Flute – Roland Kirk

Wenn man Roland Kirk zu einer Session einlädt, dann weiß man, dass er die Szenerie beherrschen wird, egal ob ein Pianist wie Tommy Flanagan ein großer, elegant bis auch mal verquer agierender Meister ist. Dies muß Drummer Haynes bewußt gewesen sein, als er am 16. und 23. Mai 1962 zu diesen Aufnahmen nach Englewood Cliffs lud. Bereut haben wird er es nicht, da Kirk ganz groß auftrumpft und hier sowohl in den vier Standards als auch den drei Originals von Hayes seine urtypische und eigenwillige Mischung aus avantgardistischem Swing und bissigem Humor präsentiert. DIe humoristische Seite hat Kirk hier aber bestens unter Kontrolle und so zerlegt er genüsslich die Themen, improvisiert mal melodisch, mal frei und ungezügelt und spendet ein ganz eigenwilliges Licht, das micht sehr fasziniert.
Doch wollen wir nicht Henry Grimes mit zupackender Hand und natürlich Haynes selbst vergessen, der ein modern agierender und technisch äußerst versierter Bandleader mit ausnehmender Präsenz ist.


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 16. Apr 2019, 05:17 bearbeitet]
chriss71
Inventar
#18662 erstellt: 16. Apr 2019, 09:54
Weil ich das Cover sehe, bei mir jetzt im Player: Mostly Other People Do the Killing - Forty Fort

Mostly other people - Forty Fort

wilder-Denker
Stammgast
#18663 erstellt: 16. Apr 2019, 17:36

chriss71 (Beitrag #18662) schrieb:
Weil ich das Cover sehe, bei mir jetzt im Player: Mostly Other People Do the Killing - Forty Fort

... witzig, aber an die "Spaßtrupe" musste ich auch als erstes denken, als ich Lovegroves Beitrag sah


Mr._Lovegrove (Beitrag #18661) schrieb:
Wie gut, dass die Jazzwelt so enorm ist, dass man sich selbst große Klassiker erst nach vielen Jahren zur Brust nimmt. So geschieht das seit gestern bei mir mit:
jpc.de
Roy Haynes Quartet
Out Of The Afternoon, 1962

... da stimme ich vollkommen mit dir überein. Habe mich irgendwann mal von den "Klassikern" etwas entfernt, im (Irr)Glaube "kennt man doch eh schon alles" (ohne diese zu missachten, denn schliesslich haben die Klassiker ja auch meine anfängliche Begeisterung für das Genre gefestigt).

Diese Aufnahme hatte ich "ferner liefen" schon lange auf Irgendwann-Hören. Jetzt dann, dank Streaming, folge ich und teile deine Faszination .. das ist wunderbare Musik voller Swing. Einen "beherrschenden" Kirk bemerke ich jetzt zwar nicht wirklich, aber das macht auch nichts, das Quartet agiert für mich sehr ausgewogen und stimmig (.. im Vergleich zu dem, was ich sonst so konsumiere, wird "beherrschend" event. auch anders interpretiert)

Toller Einstieg in den Abend, eben "Out of the Afternoon"
grilli100
Stammgast
#18664 erstellt: 16. Apr 2019, 20:34
Larry Granadier - The Gleaners
Nach zweimaligem hören kann ich festhalten : wunderschöne Musik für kammermusikalische Stunden. Nicht-Solo-Bass-Hörer können hier ihren Einstieg finden. Falls ihn jemand sucht....
Mr._Lovegrove
Inventar
#18665 erstellt: 17. Apr 2019, 05:59

wilder-Denker (Beitrag #18663) schrieb:

... da stimme ich vollkommen mit dir überein. Habe mich irgendwann mal von den "Klassikern" etwas entfernt, im (Irr)Glaube "kennt man doch eh schon alles" (ohne diese zu missachten, denn schliesslich haben die Klassiker ja auch meine anfängliche Begeisterung für das Genre gefestigt).

Da zeigt sich wieder, wie groß und unendlich das Jazzuniversum ist und das es für jeden Entdecker dieses Universums die "passende" Galaxie gibt. Ich höre fast ausschließlich Jazz der 60er und 70er, selten mal was aus den 80ern. Ganz neue Sachen beachte ich kaum bis gar nicht. Meine Galaxie ist das alte Zeug, weil selbst da noch viel zu viele Sterne nicht entdeckt wurden, als das ich dann noch neuere Sachen hören kann und mag. Soviel Zeit habe ich leider nicht.
Hier läuft, neben Haynes, seit Tagen ein eher vergessenes Gem und für meine Verhältnisse schon eine junge Scheibe:
amazon.de
New York Jazz Quartet
Oasis Enja 1981

Bass – George Mraz
Drums – Ben Riley
Flute, Tenor Saxophone – Frank Wess
Piano – Roland Hanna

Dies ist die letzte von vier Studioscheiben, die dieses großartige Quartett seit 1975 aufgenommen hatte. Und die vier gleichberechtigt agierenden Legenden präsentieren eine erstaunlich gut funktionierende Palette an Stilen und Spielweisen. Und sie beweisen großen Mut, mit einer ganz intim und höchstsensibel vorgetragenen Ballade zu beginnen. Im Laufe der etwas mehr als 38 Minuten gibt es gleitenden Modernjazz, ein funkiges Bluesduo, das Mraz und Hanna ganz groß auftrumpfen lässt, sowie latindurchzogenen Groovejazz mit Frank Wess im Mittelpunkt, der seine ganze Klasse and der Flöte exerziert. Mit dem erneute balladesken Titelstück schließen die vier einen verdammt guten Zyklus, der allen genügend Freiraum gibt, in dem alle ihre große Klasse zeigen, der aber vorallem deshalb so grandios ist, weil hier ein Quartett in vollendeter Einheit auftritt, so kompakt und gut aufeinander abgestimmt spielt und dadurch einen fantastischen Synergieffekt erzeugt.


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 17. Apr 2019, 06:05 bearbeitet]
bluezzbastardzz
Ist häufiger hier
#18666 erstellt: 17. Apr 2019, 15:23
Möglicherweise wurde das neue Album von Simon Phillips "Protocol 4" schon nach seinem Erscheinen Ende Oktober 2017 hier erwähnt, aber jetzt kann man es auch bei Spotify, Deezer, YouTube usw. streamen, wahrscheinlich auch bei Tidal und Qobuz. Hier der Deezer-Link, weil man dort auch noch FLAC-Streaming in der Desktop-App machen kann:

https://www.deezer.com/album/51058512


[Beitrag von bluezzbastardzz am 17. Apr 2019, 15:26 bearbeitet]
dietmar_
Inventar
#18667 erstellt: 17. Apr 2019, 16:28
Immer mal wieder "brauche" ich das vertrackte, virtuose Spiel von Martial Solal. Ich finde sein Spiel ausgesprochen spannend. Das hat immerhin dazu geführt, dass ich im Laufe der Zeit mindestens 14 Alben/Compilations mit ihm als Leader oder Coleader angesammelt habe. Ich halte ihn mindestens für einen der wichtigsten und besten Pianisten Europas, eigentlich bis heute im hohen Alter von Jahren 91. Zuletzt gab es ein Duett mit Dave Liebman und solo im Theater Gütersloh. Die zuletzt genannten kenne ich nur in Ausschnitten.

Martial Solal Trio - Longitude

Martial Solal Trio - Longitude
2008, CamJazz

Hier im Spiel mit den Brüdern François und Louis Moutin an Bass und Schlagzeug.


[Beitrag von dietmar_ am 17. Apr 2019, 16:41 bearbeitet]
wilder-Denker
Stammgast
#18668 erstellt: 17. Apr 2019, 18:48

dietmar_ (Beitrag #18667) schrieb:
Martial Solal

... da gehe ich doch gerne 'ne Runde mit, passt jetzt gut zum Rucksackpacken für die bevorstehenden freien Tage und auch zu den "Klassikern":

0859381109242_600
Martial Solal - Just Friends

Martial Solal - Piano
Gary Peacock - Double Bass
Paul Motian - Drums

... ein Trio, welches quasi perfekt. Solals Feinsinn bzgl. Demontage und Neu-Arrangieren von bekannten Partituren, die Komplexität die Peacock und Motian unterstützend beitragen .. jaaa, das läuft




[Beitrag von wilder-Denker am 17. Apr 2019, 18:49 bearbeitet]
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