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Ist Rock von gestern?

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Basstian85
Inventar
#5017 erstellt: 07. Mrz 2019, 09:20
Von Gestern heißt ja auch nicht gleich, dass etwas verschwindet oder Ausstirbt. So ziemlich jedes Genre lebt und hat seine Fans, es gibt mehr als genug neue Künstler und Musik.

Ich verstehe die Frage so, ob Rock nicht mehr im Trend liegt, "In" ist, bei der breiten Masse beliebt etc. . Schau dir mal die Charts an. Da ist Rock schon seit Längerem so gut wie garnicht mehr vertreten. Ich weiß aber auch nicht wie repräsentativ Charts überhaupt noch sind...
Dietbert
Stammgast
#5018 erstellt: 07. Mrz 2019, 09:35

Basstian85 (Beitrag #5017) schrieb:
Da ist Rock schon seit Längerem so gut wie garnicht mehr vertreten. Ich weiß aber auch nicht wie repräsentativ Charts überhaupt noch sind...
Das liegt aber auch ganz klar an der Auswahl der Mainstream Sender, mich ärgerts auch, dass bei NDR 2 oder Radio Hamburg wirklich 5 Mal am Tag der selbe aktuelle (Pop) Song gespielt wird, neue Rockmusik kriegst Du nur über die Internet Sender und das ist im Auto immer so eine Sache und da wird halt auch viel gehört. Deshalb mache ich es tatsächlich manchmal so, dass ich am Handy einen Rocksender (oder auch mal einen Punksender) einstelle und über Bluetooth übers Autoradio höre. Trotzdem könnte ich jetzt gar nicht sagen, was es Neues im Rockbereich gibt.


[Beitrag von Dietbert am 07. Mrz 2019, 09:42 bearbeitet]
darkphan
Inventar
#5019 erstellt: 07. Mrz 2019, 10:10
Naja, im "Rocksender" SWR1 oder HR1 laufen dafür nur die altbekannten Klassiker aus den 70ern und 80ern ... musikalisch hat sich da in der Tat wohl nicht mehr genug entwickelt - auch bei Rockland-Radio nicht, wenn ich das richtig sehe (höre ich nicht so oft) ...
mr_highfidelity-blues
Inventar
#5020 erstellt: 07. Mrz 2019, 10:21

Dietbert (Beitrag #5018) schrieb:
Trotzdem könnte ich jetzt gar nicht sagen, was es Neues im Rockbereich gibt.

Dafür gibt es einschlägige Postillen ... im weiten Bereich des Rock - speziell "härterer" Ausprägung - gar erstaunlich viele ... so viele, dass einem fast der Gedanke kommen könnte, dass 'Rock' doch noch von heute ist. Er füllt monatlich oder zweimonatlich oder quartalsweise unzählige Hefte, die scheinbar in ausreichender Anzahl verkauft werden, um wirtschaftlich halbwegs über die Runden zu kommen. Und dabei füllen dann u.a. gefühlt hunderte von Plattenrezensionen die jeweiligen Ausgaben und der geneigte Interessent weiß gar nicht mehr, wo er mit der Recherche anfangen soll. Alleine durch die schiere Masse hat ja kaum noch ein Produkt die Chance, aus selbiger herauszustechen, um dann vielleicht in diversen Charts zu glänzen.

Rock on
Olli
mr_highfidelity-blues
Inventar
#5021 erstellt: 07. Mrz 2019, 10:27

darkphan (Beitrag #5019) schrieb:
(...) musikalisch hat sich da in der Tat wohl nicht mehr genug entwickelt - auch bei Rockland-Radio nicht, wenn ich das richtig sehe (höre ich nicht so oft) ...

Theoretisch könnten so Spartensender wie 'Rockland-FM' oder 'Radio Bob' rund um die Uhr neues Zeug aus der unendlich vielfältigen Welt der Rockmusik spielen, ohne sich auch nur einmal in der Woche zu wiederholen. Aber so funktioniert Radio wohl nicht

Rock on
Olli
darkphan
Inventar
#5022 erstellt: 07. Mrz 2019, 10:48
In welchem Bereich denn? HipHop-Rock, der seit 20 Jahren Festivals wie RaR dominiert? Klar, Metal hat seine Freunde und Newcomer, is aber auf die Dauer etwas eintönig und daher nur für Spezialisten wirklich ein Genuss ... dann gibt's sowas wie Pat Metheny, der seit 40 Jahren im Geschäft ist und nicht aufhört - aber das ist ungefähr so, als würde Madonna nochmal ne Platte rausbringen (und sich zum 10. Mal neu erfinden müssen).

Nein, ich sehe Rock per se als etwas Gestriges, auch wenn es selbstverständlich zeitlos gehört wird, auch von neuen Fans - es hat ein bisschen was von der klassischen Musik des 20. Jahrhunderts, die nach der Industriellen Revolution etwas deplatziert wirkte: Die Zeit der (Kammer- und großen) Orchester war eigentlich abgelaufen (wenn es nach dem Mainstream ginge, bräuchte man sie nur noch für Filmmusik), aber es wurde noch ein paar Jahre weitergemacht, bis dann die neue Instrumentierung und die Weiterentwicklung des Volksliedes (in allen Facetten) dominierte und Musik individueller machte: Jeder konnte nun im Vergleich zu einer klassischen Ausbildung und Instrumentierung mit kleiner Combo Musik machen.

Und heute? Das aktuell Neueste ist eben nicht mehr handgemacht, sondern computergeneriert - verbunden mit schönen Stimmen, die Perfektionierung dessen, was schon Anfang der 80er angefangen hat mit den Synthiebands. Und man fragt sich: Was wird das wirklich Neue in der Musik sein, was da irgendwann kommt? Und werd ich es noch erleben?
maho69
Inventar
#5023 erstellt: 07. Mrz 2019, 10:55
Hip Hop -Rock?

Hip Hop kann meiner Meinung nach nie Rock sein!
darkphan
Inventar
#5024 erstellt: 07. Mrz 2019, 11:05
Naja, ist, wenn ich das richtig sehe, die seit 15 Jahren dominierende Stilrichtung des Rock ...
TomGroove
Inventar
#5025 erstellt: 07. Mrz 2019, 11:25

maho69 (Beitrag #5023) schrieb:
Hip Hop -Rock?

Hip Hop kann meiner Meinung nach nie Rock sein!


kenne ich auch nicht was soll das sein ?
darkphan
Inventar
#5026 erstellt: 07. Mrz 2019, 11:30
Ich häng nicht an dem Namen, ich hab es so genannt, weil es sich so anhört - nennt es halt, wie ihr wollt
Pigpreast
Inventar
#5027 erstellt: 07. Mrz 2019, 11:38

Dietbert (Beitrag #5016) schrieb:
Die Frage ist doch, was lächerlicher ist, wenn ich mir die Kutte umwerfe und die LED Zeppelin Platte auflege oder wenn ich im Anzug dasitze ?? Letzten Endes ist dann doch alles irgendwie nachgemacht und birgt die Gefahr der Lächerlichkeit. Ist denn der Sechzigjährige in Wacken eher lächerlich oder der Zwanzigjährige, der alles nur noch aus der Retorte kennt ??

Darf ich Punk auf einer 30.000,- € Stereoanlage hören und dabei auf meine Swimmingpool schauen ??

Das Stichwort in dem Zusammenhang heißt "Authentizität." Wenn der gut situierte Mittfünfziger erkennt, dass die (politischen/gesellschaftlichen) Ideale, die der Punk transportiert, längst nicht mehr seine sind, die Musik aber, umgeben von den Früchten seines Wohlstandes, immer noch genießt, weil für ihn weiterhin eine (musikalische) Power davon ausgeht, dann ist das authentisch, auch wenn die Musik sich ursprünglich an eine andere Zielgruppe richtet.

Wenn der selbe aber einmal im Jahr den Anzug gegen die Kutte tauscht, um sich in Wacken (oder wo auch immer) endlich mal wieder jung und ungestüm zu fühlen, dann ist das eben nicht authentisch und wenn das auffällt, ist es lächerlich.

Aber machen wir uns nichts vor. Wer wann wieso welche Musik hört, welches Outfit trägt oder sich wie verhält, lässt von außen selten auf die wahren inneren Beweggründe schließen. Wen wir lächerlich finden, ist zum größten Teil Produkt unserer eigenen spießigen Vorstellungen davon, wie es zu sein hat.
mr_highfidelity-blues
Inventar
#5028 erstellt: 07. Mrz 2019, 12:23

darkphan (Beitrag #5022) schrieb:
In welchem Bereich denn? HipHop-Rock, der seit 20 Jahren Festivals wie RaR dominiert? Klar, Metal hat seine Freunde und Newcomer, is aber auf die Dauer etwas eintönig und daher nur für Spezialisten wirklich ein Genuss ... dann gibt's sowas wie Pat Metheny, der seit 40 Jahren im Geschäft ist und nicht aufhört - aber das ist ungefähr so, als würde Madonna nochmal ne Platte rausbringen (und sich zum 10. Mal neu erfinden müssen).

Ich würde ja sagen, dass die 'Rockmusik' noch wesentlich vielfältiger ist, als es deine Beispiele vermuten lassen.
Neben Alternative-Rock oder Crossover (vermutlich dein HipHop-Rock ), Metal, Fusion oder Jazz-Rock gibt es ja noch weitaus mehr! Und in allen Sparten wird bezüglich Neuveröffentlichungen aus allen Rohren gefeuert ... ob nun von Routiniers oder Newcomern. Nur im Radio, da wird schon lange nicht mehr aus allen Rohren gefeuert ...

Musik des gemeinsamen kleinsten Nenners ... früher vielleicht noch ab und an erträglich, ist heutzutage in Anbetracht der nie gekannten zugänglichen Vielfalt in der Regel kaum zu ertragen ... aber das einzige, womit ich berieselt werde, sofern keine Pro-Aktivität vorhanden ist.

Rock on
Olli
coreasweckl
Hat sich gelöscht
#5029 erstellt: 07. Mrz 2019, 12:29

Dietbert (Beitrag #5016) schrieb:


Darf ich Punk auf einer 30.000,- € Stereoanlage hören.


Meiner Meinung nach nicht. Das sollte vorher vom Händler bzw. Verkäufer abgeklärt werden. Ist auch ne Frage des Verbraucherschutzes 😑😑


[Beitrag von coreasweckl am 07. Mrz 2019, 12:30 bearbeitet]
ForgottenSon
Inventar
#5030 erstellt: 07. Mrz 2019, 12:57

Dietbert (Beitrag #5016) schrieb:

Darf ich Punk auf einer 30.000,- € Stereoanlage hören ??


Nur wenn Du sie geklaut, mit Bier übergossen und von der Haube des PS eine Linie gezogen hast.
Beaufighter
Inventar
#5031 erstellt: 07. Mrz 2019, 13:22
Moin,

ja Authentizität ist das Wort welches den schmalen Grad zwischen Show und gelebt differenziert.

Es ist ja genau das was für viele von uns den Schlager so lächerlich erscheinen lässt.

KJ schrieb:


k ... die Bedeutung hatte ich so nicht aufm Schirm ... und sie trägt auch mE nicht wirklich, da es sich dabei um eine höchstpersönliche Angelegenheit handelt ...
Ich hab mal jemanden kennen gelernt, der die Beatles noch im Indra und im Kaiserkeller gesehen hatte (zeitlich vorm star-club) ... den hat das damals nicht wirklich vom Hocker gerissen (so zumindest seine Aussage) ...
Wäre Punk für das Musikbusiness der 70er revolutionär gewesen, wenn alle vorher mehr Jerry Lee Lewis gehört hätten?


Natürlich, wäre der Punk revolutionär gewesen. Denn der Punk hat ja nicht nur musikalisch dreckiger aufgespielt, die Mode ging ja sozusagen mit.
Es war weniger die "neue" Musik als die rotzige Darbietung die für Furore sorgte.
Auch Motörhead hat nun nicht unbedingt die Musikwelt neu erfunden, aber die Art und Weise wie er die Bühne gerockt hat die hat einem schon den Mund ein wenig offen stehen lassen.

Dein Bekannter der die Beatles damals nicht so prickelnd fand kann ich verstehen, er hat sie zur falschen Zeit gehört. Das das Phänomen Beatles nun nicht eine Frage meiner eigenen stillen Meinung ist kann man denke ich gut nachvollziehen, wenn man Bedenkt das sie 1966 aufhörten öffentlich aufzutreten, weil die Fans so laut kreischten dass sie sich selbst nicht mehr hörten.

Da muss bei vielen Konsumenten dann doch so was wie eine kleine innere Revolution vorgefallen sein.

Wie gesagt es ist eine persönliche Angelegenheit ob diese Musik dich flasht oder eben nicht. Leute die in den 50ern die keinen Bezug zum Rock oder ähnlich neuer Musik hatten, die waren eben auch unwichtig. Die haben damals auch noch nicht mal zwischen Jazz und RnR unterschieden, dass war für die damals alles N... Musik.


Mal ne andere Frage, ab welchem Alter darf ich denn nicht mehr Rockmusik hören?

Ich denke wichtig ist das man sich selbst treu bleibt.

Macht er sich zum Vogel, oder ist es authentisch?

Kann es überhaupt jeder erkennen?

Bird is the Word 1963


Gruß Beaufighter


[Beitrag von Beaufighter am 07. Mrz 2019, 17:44 bearbeitet]
Tzulan444
Hat sich gelöscht
#5032 erstellt: 07. Mrz 2019, 23:04

darkphan (Beitrag #5022) schrieb:
Klar, Metal hat seine Freunde und Newcomer, is aber auf die Dauer etwas eintönig


Einspruch, euer Ehren.
Pigpreast
Inventar
#5033 erstellt: 07. Mrz 2019, 23:48
Einspruch stattgegeben.

Aber ich kann die Einlassung verstehen. Ich habe mich ja auch erst recht spät dem Metal zugewandt, weil ich jahrelang dachte: "Klingt doch alles gleich." Da kann ich heute nur noch drüber lachen, wenn ich dran denke.


[Beitrag von Pigpreast am 07. Mrz 2019, 23:51 bearbeitet]
Tzulan444
Hat sich gelöscht
#5034 erstellt: 12. Mrz 2019, 11:55
twg5saru
Heijohpeih
Inventar
#5035 erstellt: 12. Mrz 2019, 19:00
Früher war alles besser!!!
Vorgestern zum Beispiel, da war Sonntag!


[Beitrag von Heijohpeih am 12. Mrz 2019, 19:01 bearbeitet]
coreasweckl
Hat sich gelöscht
#5036 erstellt: 14. Mrz 2019, 09:40

Beaufighter (Beitrag #5031) schrieb:
Moin,



Natürlich, wäre der Punk revolutionär gewesen. Denn der Punk hat ja nicht nur musikalisch dreckiger aufgespielt, die Mode ging ja sozusagen mit.
Es war weniger die "neue" Musik als die rotzige Darbietung die für Furore sorgte.


Gruß Beaufighter



...auch wenn der Beitrag schon ne Woche alt ist....

ja, "dreckiger aufgespielt" müßte man näher hinterfragen.

Bis auf wenige Ausnahmen;

wenn du gar nichts kannst (Ausnahmen bestätigen die Regel) außer die Klampfe über die Schulter hängen, Klinke reindrücken, den Amp aufzureissen incl. einiger "Tretminen" am Boden,auf die Schiessbude einzuhämmern etc. etc.kommt das natürlich dabei raus. Ungekonnt dreckig im Gegensatz zu gekonnt dreckig. Kann theoretisch jeder, wenn er trotz dieser Mängel die Eier hat, auf die Bühne zu gehen...
Das hat die Punkbewegung ja auch selbst, nicht ganz so gemein, formuliert. Auf die Bühne gehen und abholzen.

Dann bleibt als einprägsamer Rest: Mut, Text, Erscheinungsbild bzw. die Klamotten etc.
Pigpreast
Inventar
#5037 erstellt: 14. Mrz 2019, 11:14

coreasweckl (Beitrag #5036) schrieb:
ja, "dreckiger aufgespielt" müßte man näher hinterfragen.
...
Dann bleibt als einprägsamer Rest: Mut, Text, Erscheinungsbild bzw. die Klamotten etc.

Unter "etc." wäre auf jeden Fall die trotzig-rebellische Attitüde der Musiker und der ersten Fans zu nennen, die sich nicht nur auf die Musik, sondern auf alle möglichen gesellschaftlichen Themenbereiche erstreckte und überhaupt die Triebfeder für "dreckiges Aufspielen", Erscheinungsbild und Klamotten war.

Wenn auch dem Rock ('n' Roll) hier in diesem Fred stets unterstellt wird wird, er habe seine Popularität vornehmlich aus der künstlerischen Andersartigkeit gezogen und die gesellschaftliche Dimension sei zu vernachlässigen, muss man wenigstens dem Punk unterstellen, dass er seine musikalische Bedeutung nie erlangt hätte, hätte hinter dem Ganzen nicht auch eine bestimmte gesellschaftliche Einstellung gesteckt, die immerhin eine ganze Bewegung prägte.

Heute ist das freilich anders. Da ist Punk nichts weiter als eine Musik, die halt klingt, wie sie klingt und genau wie jede andere Musik aus den Lautsprechern tönt, wenn es der Konsument zu seiner Belustigung so haben will.



wenn du gar nichts kannst (Ausnahmen bestätigen die Regel) außer die Klampfe über die Schulter hängen, Klinke reindrücken, den Amp aufzureissen incl. einiger "Tretminen" am Boden,auf die Schiessbude einzuhämmern etc. etc.kommt das natürlich dabei raus. Ungekonnt dreckig im Gegensatz zu gekonnt dreckig. Kann theoretisch jeder, wenn er trotz dieser Mängel die Eier hat, auf die Bühne zu gehen...

Das hat die Punkbewegung ja auch selbst, nicht ganz so gemein, formuliert.

Den Teil des "nicht Könnens" habe ich übrigens nie so richtig verstanden. Als ich anfing, Gitarre zu spielen, wäre ich froh gewesen, wenigstens so spielen zu können wie auch die schlechtesten Punkgitarristen. Also ist auch hier "nichts" doch mehr als wirklich nichts. Es stellt sich also die Frage, wo der punkige Graubereich des Könnens zu suchen ist, ab dem aus dem "etwas mehr als wirklich nichts" so viel Können wird, dass es schon wieder spießigen Leistungsdruck erzeugt.

Diese Attitüde des nichts können Müssens (Dürfens) hat übrigens regelmäßig zu Zoff zwischen mir und dem Schlagzeuger einer meiner damaligen Bands geführt. Der Drummer kam aus dem Punk und begründete beispielsweise jedwede Unzulänglichkeit im Zusammenspiel genau damit. Manche unserer Stücke haben es nie aus dem Proberaum heraus geschafft, weil er jede Probe ein anderes Tempo spielte und der Rest der Band sich stets von Neuem darauf einstellen musste. So wurde nie klar, ob wir nun eine gefühlvolle Bluesnummer oder einen fetzenden Kracher daraus machen.


Auf die Bühne gehen und abholzen.

Das sagte er auch, als nach einem "Soundcheck" vor einem Gig alles so abgestimmt war, dass zwar jeder sein Instrument (vor allem er sein Schlagzeug ), nur ich meinen Gesang nicht hören konnte. Mich daran nicht zu stören und trotzdem ein geiles Konzert abzuliefern, das sei Punk.

War schon ein wenig erhellend für mich, dass alles immer (nur) dann Punk war, wenn er sich ohne Rücksicht auf andere ausleben konnte.


Ich schweife ab...


[Beitrag von Pigpreast am 14. Mrz 2019, 13:13 bearbeitet]
coreasweckl
Hat sich gelöscht
#5038 erstellt: 14. Mrz 2019, 11:52
Ich antworte dir heute abend. .Vom Smartphone aus ist das HF zu anstrengend.
Vorab schon mal Beifall für deinen sehr amüsanten Beitrag
Beaufighter
Inventar
#5039 erstellt: 14. Mrz 2019, 13:32

Wenn auch dem Rock ('n' Roll) hier in diesem Fred stets unterstellt wird wird, er habe seine Popularität vornehmlich aus der künstlerischen Andersartigkeit gezogen und die gesellschaftliche Dimension sei zu vernachlässigen, muss man wenigstens dem Punk unterstellen, dass er seine musikalische Bedeutung nie erlangt hätte, hätte hinter dem Ganzen nicht auch eine bestimmte gesellschaftliche Einstellung gesteckt, die immerhin eine ganze Bewegung prägte.


Der RnR der 50er hat einen gesellschaftlichen Aufruhr ausgelöst. Man bedenke nur wie wichtig einfach nur die Bluejeans war. Das war 20 Jahre später das Punkoutfit.

Der RnR hat wahnsinnig eingeschlagen und bei den eher konservativen Leuten völliges Unverständnis ausgelöst.

Wenn ein Interesse besteht könnte ich mal was zum Bill Haley Konzert in Deutschland berichten. Da war zum Schluss die berittene Polizei im Konzertsaal.

Dieses Gefühl von Wildheit und Freiheit in der Musik war vorher so noch nicht zu spüren gewesen und hat für regelrechte Tumulte gesorgt, die einem "guten " Punkkonzert aber Minimum ebenbürtig waren.

Gruß Beaufighter
Pigpreast
Inventar
#5040 erstellt: 14. Mrz 2019, 15:01
Bei mir rennst Du damit offene Türen ein. Es sind andere, die hier immer wieder einwerfen, Musik, insbesondere Rock, habe bei gesellschaftlichen Entwicklungen keine Rolle gespielt.

Eine andere Frage ist, welche Rockmusik das denn heute noch tut. Die gängigen Styles haben ihr diesbezügliches Pulver halt schon verschossen.
darkphan
Inventar
#5041 erstellt: 14. Mrz 2019, 16:05
Das galt für die gesamte Beatmusik, was du da schreibst, Beaufighter ... und vorher war Swing verboten und Jazz sowieso - wie schon weiter oben konstatiert: Jede Zeit hat ihre Musik, mal aufrührerisch, mal Mainstream-begleitend. Rock ist da nix Besonderes, sondern reiht sich ein ...
Beaufighter
Inventar
#5042 erstellt: 14. Mrz 2019, 18:35
Natürlich hat Musik man kann auch sagen Kunst immer wieder für Aufruhr in der Gesellschaft gesorgt.

Der RnR hat jedoch eine gewisse Sonderstellung was das offene Ausleben von Testosteron und Östrogen auf der Tanzfläche angeht. Die Hüftschwünge von Elvis wurden ja schon fast als ein öffentlicher Pornografischer Akt eingestuft.

Und ich bitte zu beachten das viele Konservative von damals zwischen Jazz und RnR überhaupt keinen Unterschied machten.

Gruß Beaufighter
darkphan
Inventar
#5043 erstellt: 14. Mrz 2019, 18:50
... und bei keinem Rockkonzert lag so viel Sex in der Luft wie bei einem BEATles-Konzert ...
... und die sexuelle Revolution der 70er wurde von Disco-Beat und -Outfits begleitet ...
... und bei der Love Parade haben sie dann Pornos gedreht ...
Beaufighter
Inventar
#5044 erstellt: 14. Mrz 2019, 19:38

darkphan (Beitrag #5043) schrieb:
... und bei keinem Rockkonzert lag so viel Sex in der Luft wie bei einem BEATles-Konzert ...
... und die sexuelle Revolution der 70er wurde von Disco-Beat und -Outfits begleitet ...
... und bei der Love Parade haben sie dann Pornos gedreht ... :D


Hmm, ich fürchte dir fehlt ein wenig die Vorstellungskraft wie neu das damals für viele war was es da zu hören gab. Und die Beat Musik der 60er ist mal gerade 8 Jahre älter als der sogenannte Urknall des RnR.

Bei der Vernetzung der Welt von damals kam der Beat und der RnR fast gleichzeitig für viele Konsumenten nach England. Man ist Ende der 50er nicht einfach in England in einen Plattenladen gegangen und hat sich mal ein paar der neusten RnR Scheiben mitgenommen.

Das sich das ganze dann ein bisschen selber gepusht hat ist denke ich für jeden einfach nachvollziehbar.

Gruß Beaufighter
Pigpreast
Inventar
#5045 erstellt: 14. Mrz 2019, 20:27
Ich wüsste nicht, worin die Sonderstellung des Rock 'n' Roll in puncto sexueller Anspielungen bestünde, außer, dass er der erste war, an den wir uns diesbezüglich erinnern. Ich finde, darkphan hat das schon richtig skizziert. Elvis' Hüftschwung sorgte doch nur deshalb für Empörung, weil die '50er einfach noch unglaublich verklemmt waren. Da konnte der Rock 'n' Roll aber nix für. Mehr als 'nen Hüftschwung konnte sich Elvis halt nicht trauen. Mit halbnackten Go-Go-Girls auf der Bühne wie in den '70ern hätte es nicht nur Empörung, sondern wahrscheinlich Verhaftungen gegeben. Und Pornos auf offener Straße zu drehen wie bei der Love Parade wiederum wäre in den '70ern noch nicht gegangen.
Beaufighter
Inventar
#5046 erstellt: 14. Mrz 2019, 21:21
Eigentlich hast du nun wiederholt was ich schrieb. Vielleicht etwas wohlklingender.
Pigpreast
Inventar
#5047 erstellt: 14. Mrz 2019, 22:57
Dann hast auch Du nur wiederholt, was darkphan schrieb und er damit auch nur das, was Du davor geschrieben hattest...?
Beaufighter
Inventar
#5048 erstellt: 15. Mrz 2019, 07:58
Nun ja, ich hatte ein wenig das Gefühl er schreibt das eher ironisch.

Sicherlich war eine Steigerung in der Provokation. Es war ja auch eine Steigerung in der Härte der Musik und oftmals auch in der Wahl der Texte.

Ob die Gesellschaft dieses von den Musikern forderte, oder dieses von den Musikern angeboten wurde und die Gesellschaft es dankend annahm. Das ist die Frage.

Natürlich sind auch Musiker immer ein Teil der Gesellschaft und gestalten nicht nur den Zeitgeist, sondern leben auch darin.

Vielleicht hinkt der Vergleich, doch ich meine immer das eine großer Hit oft wie eine berühmte physikalische Formel ist. Die Formel selber ist letztlich eigentlich einfach So wie E= m*c², doch der Weg dort hin kann ein sehr schwerer sein.

Manchmal meine ich auch das ein Hit einfach und genial ist, doch leicht ist es nicht einen zu kreieren.

Eben so Lieder wie Smoke on the Water kann jeder Gitarren Neuling schon früh spielen, aber so was komponieren das ist sehr selten.

Gruß Beaufighter
Tzulan444
Hat sich gelöscht
#5049 erstellt: 15. Mrz 2019, 09:11
Naja, gerade Smoke on the Walter hier als Beispiel zu bringen finde ich etwas seltsam. Das entstand ja innerhalb weniger Tage, sehr spontan. Und war alles andere als das durchkomponierte Meisterwerk.
Beaufighter
Inventar
#5050 erstellt: 15. Mrz 2019, 09:22
Ich sehe nicht genau die Zeit die es brauchte um das Lied direkt zu komponieren, sondern eher den Weg des Musikers bis er soweit ist so was raus zu hauen. Der Geistesblitz zum Ansatz der Formel kam wahrscheinlich auch plötzlich. Sowie der Physiker Mathe können muss, muss der Musiker sein Instrument beherrschen.

Ich sehe da auch nur Ähnlichkeiten ich möchte das auch nicht 1:1 vergleichen. Da gibt es bestimmt Unterschiede.

Nur sehe ich eben eine Parallele ein Hit wirkt genial Einfach und viele große Formeln sind meist auch genial einfach.

Das soll keine Verallgemeinerung auf sämtliche Musik sein.

Gruß Beaufighter
ForgottenSon
Inventar
#5051 erstellt: 15. Mrz 2019, 09:44

Tzulan444 (Beitrag #5049) schrieb:
Naja, gerade Smoke on the Walter hier als Beispiel zu bringen finde ich etwas seltsam. Das entstand ja innerhalb weniger Tage, sehr spontan. Und war alles andere als das durchkomponierte Meisterwerk.


Dann ersetze in Beaus Text "Smoke on the Water" durch "Seven Nation Army".
Pigpreast
Inventar
#5052 erstellt: 15. Mrz 2019, 10:53

Beaufighter (Beitrag #5050) schrieb:
Ich sehe nicht genau die Zeit die es brauchte um das Lied direkt zu komponieren, sondern eher den Weg des Musikers bis er soweit ist so was raus zu hauen. Der Geistesblitz zum Ansatz der Formel kam wahrscheinlich auch plötzlich. Sowie der Physiker Mathe können muss, muss der Musiker sein Instrument beherrschen.

Keith Richards hat mal gesagt: "Die Lieder fliegen im Raum herum, man muss sie nur auffangen. Meine Antenne ist die Gitarre."


Beaufighter (Beitrag #5048) schrieb:
Sicherlich war eine Steigerung in der Provokation. Es war ja auch eine Steigerung in der Härte der Musik und oftmals auch in der Wahl der Texte.

Ob die Gesellschaft dieses von den Musikern forderte, oder dieses von den Musikern angeboten wurde und die Gesellschaft es dankend annahm. Das ist die Frage.

Ich glaube das ist die berühmte Frage, ob zuerst die Henne oder zuerst das Ei da war. Die Antwort ist eigentlich bekannt.


Vielleicht hinkt der Vergleich, doch ich meine immer das eine großer Hit oft wie eine berühmte physikalische Formel ist. Die Formel selber ist letztlich eigentlich einfach So wie E= m*c², doch der Weg dort hin kann ein sehr schwerer sein.

Manchmal meine ich auch das ein Hit einfach und genial ist, doch leicht ist es nicht einen zu kreieren.

Eben so Lieder wie Smoke on the Water kann jeder Gitarren Neuling schon früh spielen, aber so was komponieren das ist sehr selten.

Ich sehe das weitaus unprätentiöser. Tagtäglich werden tausende von Liedern veröffentlicht. Dass immer mal wieder eins dabei ist, das den Nerv der Zeit trifft, ist gemäß Wahrscheinlichkeit einfach zu erwarten. Wie wenn man im Casino beim Roulette auf jedes Feld einen Jeton legt. Wir gucken dann immer nur auf die Jetons, deren Zahl gekommen ist und sind fasziniert vom Gewinn. Dass der Croupier die ganzen anderen Jetons kommentarlos einsackt, blenden wir dabei aus.
Beaufighter
Inventar
#5053 erstellt: 15. Mrz 2019, 12:07
Hmmm, ich muss gerade daran denken wie viele Millionen Affen sinnlos auf der Schreibmaschine herum hacken um durch Zufall Goethes Faust raus zu hauen.
TomGroove
Inventar
#5054 erstellt: 15. Mrz 2019, 12:19
Pigpreast
Inventar
#5055 erstellt: 15. Mrz 2019, 13:39
Schlechter Vergleich. Genau so wie der mit Einsteins Formel. Hinter beidem steckt jeweils ziemlich viel Arbeit, wohingegen auch ein Song, der in wenigen Stunden durch Intuition sowie ein bisschen Try And Error beim Arrangement entsteht, zum Hit werden kann. Gerade bei Rock- und Pop-Songs ist es ja nicht die Komplexität der Komposition, sondern oft nur ein einzelner, kurzer Riff, der, ins Mark des Hörers treffend, den Hit ausmacht. So ein Riff wird nicht aus langem Tüfteln heraus geboren, sondern ist einfach plötzlich da.
Beaufighter
Inventar
#5056 erstellt: 15. Mrz 2019, 15:00
Ich sage im großen und ganzen nix gegen ein One Hit Wonder, doch soweit ich das bislang in der Musikbranche nachvollzogen habe, ging Können und Talent und viel Disziplin und harte Arbeit einher mit einer großen Karriere.

Gruß Beaufighter
darkphan
Inventar
#5057 erstellt: 15. Mrz 2019, 16:47
Jetzt tust du aber gerade so, als sei der Prozess, einen Rocksong zu komponieren, in irgendeiner Art und Weise was anderes, als einen Song einer anderen Gattung zu komponieren - dem ist natürlich nicht so! Das ist die gleiche Arbeit, udn es braucht das gleiche Glück, die richtigen Töne und Texte zu finden.

Ich erwähnte ja schon weiter oben: Mit der neuen Instrumentierung (also ohne klassische Ausbildung und klassisches Orchester) wurde die Musik im 20. Jh. demokratischer/sozial gerechter. Und der (von vielen "lieber handgemacht"-Jüngern verachtete) Synthesizer hat das dann nochmals vereinfacht - was zur Folge hatte, dass viele Hits der 80er quasi im Wohnzimmer entstanden sind und nicht im teuren Aufnahmestudio.

Es hat keinen Sinn, den Rock mit irgendeiner Sonderrolle zu verklären ...
Pigpreast
Inventar
#5058 erstellt: 15. Mrz 2019, 16:56

Beaufighter (Beitrag #5056) schrieb:
Ich sage im großen und ganzen nix gegen ein One Hit Wonder, doch soweit ich das bislang in der Musikbranche nachvollzogen habe, ging Können und Talent und viel Disziplin und harte Arbeit einher mit einer großen Karriere.

Aber auch hier blendest Du die Jetons, die der Croupier einsackt, aus. Es gibt genügend Künstler, die diszipliniert und hart arbeiten und dennoch keine große Karriere machen, noch nicht mal ein One Hit Wonder landen.

Natürlich ist eine langfristige Karriere immer ein Mix aus Begabung und Fleiß, aber auch einer gewissen Portion Glück. Fleiß ist einfach vonnöten, um genügend Material zu generieren und seine guten Ideen auch "auf die Straße" zu bringen. Aber gerade wenn man bei einem einzelnen Song die Erklärung sucht, warum gerade dieser zum Hit wurde, ist "Fleiß" selten die maßgebliche Antwort. In die Songs, die nicht zum Hit werden, steckt der Künstler ja nicht weniger Arbeit.

Möglicherweise könnte man von Genialität sprechen, wenn einer die Gabe hat, dauerhaft genau die Einfälle zu haben, die nachher gut ankommen. Aber das kommt letztlich einem Zirkelschluss gleich: Wann hat ein Künstler Erfolg? Wenn er genial ist. Worin zeigt sich das Genie eines Künstlers? Wenn die Sachen, die er macht, ankommen.

Letztlich hat der Künstler seinen Erfolg weder 1:1 in der Hand, noch ist es Gottes Gnade. Er macht einfach seine Arbeit und ob er erfolgreich ist, bestimmt am Ende der Rezipient.


[Beitrag von Pigpreast am 15. Mrz 2019, 17:11 bearbeitet]
darkphan
Inventar
#5059 erstellt: 15. Mrz 2019, 17:16
Nehmen wir mal die ABBA-Jungs, die hatten Zeit ihres Lebens nur ein Ziel: den perfekten Hit zu schreiben. Und sie haben es am Fließband hingekriegt. Ähnlich ist das bei vielen anderen Bands oder Einzelkünstlern, die permanent neue Hits gelandet haben.

Eine Rockband stell ich mir aufgrund der Legendenbildung, die hier betrieben wird, so gar nicht vor. Oder wollen wir doch behaupten, dass es vielen Rockern auch nur auf dieses "einen Hit landen" ankam? Was ist mit Leuten wie Pat Metheney, die ihr Ding machen, aber (meines Wissens) nie einen Hit hatten? Sind die besser oder schlechter als etwa die Queen-Jungs, die permanent Hits lieferten? Und lieferten Queen die Hits, weil sie darauf hinarbeiteten oder fuhren sie das nur als Bonus zur musikalischen Selbstverwirklichung ein? Hatte Metheny einfach nur Pech? Ist er einfach nur zu sperrig für den Massengeschmack?

Und einmal mehr sehen wir: Rockmusiker (aller Art) sind GENAU DAS GLEICHE wie sonstige musikalische Künstler, bei denen auch jeder Anspruch bedient wird ...


[Beitrag von darkphan am 15. Mrz 2019, 17:19 bearbeitet]
Beaufighter
Inventar
#5060 erstellt: 15. Mrz 2019, 17:19

Aber auch hier blendest Du die Jetons, die der Croupier einsackt, aus. Es gibt genügend Künstler, die diszipliniert und hart arbeiten und dennoch keine große Karriere machen, noch nicht mal ein One Hit Wonder landen.


In der Geschichte gab es auch viele geniale Erfinder die in Armut gestorben sind.

Es gab auch Blender die Reich wurden.

Das ist austauschbar, denke ich.

@darkphan: Nööö, ich wollte nicht das Talent auf den reinen Rock begrenzen.

So wie ich die Naturwissenschaften nicht nur auf die Physik begrenzen würde wollen.

Kannst ja die Chemie für eine andere Musikgattung nehmen.

Ich hab halt einfach nur ein Beispiel hergenommen um meine Empfindung zu erläutern. Hier besteht kein Anspruch auf Wahrheit und kein Anspruch auf komplette Richtigkeit.

Die Ausnahmen die da erwähnt werden machen mich nicht dümmer und ich versuche halt meine Theorie durch Gegenbeispiele so lange wie möglich am Leben zu lassen. Vielleicht habe ich ja nur zu einem Teil recht. Ich habe nicht das Ziel euch zu bekehren. Ich wollte nur darstellen das mir der Vergleich sehr ähnlich vorkommt.

Gruß Beaufighter
Pigpreast
Inventar
#5061 erstellt: 15. Mrz 2019, 17:40

Beaufighter (Beitrag #5060) schrieb:

Aber auch hier blendest Du die Jetons, die der Croupier einsackt, aus. Es gibt genügend Künstler, die diszipliniert und hart arbeiten und dennoch keine große Karriere machen, noch nicht mal ein One Hit Wonder landen.

In der Geschichte gab es auch viele geniale Erfinder die in Armut gestorben sind.

Es gab auch Blender die Reich wurden.

Das ist austauschbar, denke ich.

Ja und, was heißt das jetzt? Ich will letztlich nur darauf hinaus, dass man Künstler, die Jahrhunderthits schrieben, deshalb nicht vergöttern muss. Dass sie uns und/oder anderen viel Freude damit mach(t)en, das ist ihr Verdienst, no doubt, und dafür vielen Dank. Aber es war für sie in der Summe nicht schwerer oder mehr Arbeit als für die Künstler, denen das nicht gelungen ist. Sie hatten nur das Glück, dass viele mochten, was sie schufen.


Hier besteht kein Anspruch auf Wahrheit und kein Anspruch auf komplette Richtigkeit.
...
Vielleicht habe ich ja nur zu einem Teil recht. Ich habe nicht das Ziel euch zu bekehren.

Können wir nicht einfach mal Argumente austauschen, ohne dass es um "Recht Haben" oder gar "Bekehren" geht...?


Ich wollte nur darstellen das mir der Vergleich sehr ähnlich vorkommt.

Und ich habe nur dargelegt, wo er m. E. hinkt.


Die Ausnahmen die da erwähnt werden machen mich nicht dümmer und ich versuche halt meine Theorie durch Gegenbeispiele so lange wie möglich am Leben zu lassen.

Ich habe Probleme, zu fassen, wie die Theorie eigentlich lautet.
darkphan
Inventar
#5062 erstellt: 15. Mrz 2019, 17:43
Weiß ich doch, Beaufighter - aber lasst uns mal ernsthaft überlegen:

Gibt es Rockbands, die genauso zielgerichtet vorgingen wie etwa ABBA, denen es also nur um den perfekten Rocksong ging, der Hit werden sollte? Und wenn ja (was ich natürlich glaube): Wie lässt sich das mit dem Selbstverständnis von Rockmusik vereinbaren, das hier propagiert wird?


[Beitrag von darkphan am 15. Mrz 2019, 17:43 bearbeitet]
mr_highfidelity-blues
Inventar
#5063 erstellt: 15. Mrz 2019, 18:39

darkphan (Beitrag #5059) schrieb:
Hatte Metheny einfach nur Pech? Ist er einfach nur zu sperrig für den Massengeschmack?

Letzteres ist eindeutig zu bejahen ... soweit er selbst sich einigermaßen treu bleibt.

Ansonsten hatte ich es bisher immer so verstanden, dass in der Rockmusik die Hits seitens der Labels gefordert wurden, weil diese im Zweifel viel Kohle vorgestreckt hatten.
Da dürfte der gemeine Rocker wohl kaum mit Benny und Björn vergleichbar sein.

Rock on
Olli
darkphan
Inventar
#5064 erstellt: 15. Mrz 2019, 19:13
Talk Talk und andere sind auch den kommerziellen Weg nicht weitergegangen, als das eher zufällig passierte ... ich sag ja: In jedem Genre gibt es alle Typen: die, die gezielt Hits schreiben wollen, die, die sich verwirklichen wollen, ohne sich von Produzenten verbiegen zu lassen und die, die beides vereinen können.
coreasweckl
Hat sich gelöscht
#5065 erstellt: 15. Mrz 2019, 19:23

darkphan (Beitrag #5059) schrieb:


....Was ist mit Leuten wie Pat Metheney, die ihr Ding machen, aber (meines Wissens) nie einen Hit hatten? Sind die besser oder schlechter als etwa die Queen-Jungs, die permanent Hits lieferten? Und lieferten Queen die Hits, weil sie darauf hinarbeiteten oder fuhren sie das nur als Bonus zur musikalischen Selbstverwirklichung ein? Hatte Metheny einfach nur Pech? Ist er einfach nur zu sperrig für den Massengeschmack?

Und einmal mehr sehen wir: Rockmusiker (aller Art) sind GENAU DAS GLEICHE wie sonstige musikalische Künstler, bei denen auch jeder Anspruch bedient wird ...



na man, wann haben Jazzgitarristen bzw. Jazz Instrumentalisten schon mal einen Hit?
Es sei denn, sie singen und werden ein wenig kommerzieller wie z.B. der gute George Benson, der damit dann damals aber schon unter eher in der Soul bzw Pop Ecke landete....

mit schlechter oder besser hat das eh nichts zu tun. Ich denke auch nicht, daß Pat Metheny das als Pech empfindet. Das wird dem vermutlich völlig Latte sein.

Ergibt sich ganz automatisch aus der Biografie solcher Leute.. der ist mit 17 bei Gary Burton eingestiegen und dann ging es munter weiter mit völlig unterschiedlichen Formationen und Projekten... Wenn da zufällig mal ein Hit entsteht, haben die sicherlich als Nebenprodukt nichts dagegen... aber brauchen tun das solche Kapazitäten nicht. Arm wird der sowieso nicht sein. Dafür viel zu erfolgreich und auch bekannt bei Menschen, die sonst keinen Jazz hören..

Aber hier im Rockbereich hat er eh nichts zu suchen. Ein Weltklassegitarrist, aber bestimmt kein "Rocker"


[Beitrag von coreasweckl am 15. Mrz 2019, 19:28 bearbeitet]
Beaufighter
Inventar
#5066 erstellt: 15. Mrz 2019, 19:26

Können wir nicht einfach mal Argumente austauschen, ohne dass es um "Recht Haben" oder gar "Bekehren" geht...?

Jo, ich bin sehr vorsichtig geworden.


Ja und, was heißt das jetzt? Ich will letztlich nur darauf hinaus, dass man Künstler, die Jahrhunderthits schrieben, deshalb nicht vergöttern muss. Dass sie uns und/oder anderen viel Freude damit mach(t)en, das ist ihr Verdienst, no doubt, und dafür vielen Dank. Aber es war für sie in der Summe nicht schwerer oder mehr Arbeit als für die Künstler, denen das nicht gelungen ist. Sie hatten nur das Glück, dass viele mochten, was sie schufen.


Nein, keine Frage. Vergöttern möchte ich hier niemanden. Sowie die Physiker die an der Atombombe bauten auch zweifel hatten ob sie das richtige tun.

Und ein Professor der an seiner Universität einen hervorragenden Job macht und einen großen Beitrag zum Wissen der Menschheit beiträgt ist vielleicht nur in Fachzeitschriften berühmt.

Wie ein Musiker der nur in Insiderkreisen berühmt ist.

Wir müssen es nicht zu sehr ins Detail gehen lassen. Was ich meinte war eben das eine extrem Berühmte Kariere nicht unbedingt vom Himmel fällt.

Gruß Beaufighter
Beaufighter
Inventar
#5067 erstellt: 15. Mrz 2019, 19:33

darkphan (Beitrag #5062) schrieb:
Weiß ich doch, Beaufighter - aber lasst uns mal ernsthaft überlegen:

Gibt es Rockbands, die genauso zielgerichtet vorgingen wie etwa ABBA, denen es also nur um den perfekten Rocksong ging, der Hit werden sollte? Und wenn ja (was ich natürlich glaube): Wie lässt sich das mit dem Selbstverständnis von Rockmusik vereinbaren, das hier propagiert wird?


Klar, Deep Purple hat sehr Zielgerichtet gearbeitet. Genesis war auch sehr Zielgerichtet.

Nicht zu vergessen Pink Floyd die sehr hart und sehr Zielgerichtet an ihrem perfekten Sound arbeiteten.

Ach da sind noch soooo viele. Status Quo war da auch sehr schwer am arbeiten dran.

Gruß Beaufighter
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