"Tapedeck-Reparatur" Thread

...das ja mein "altes Bild" ... genau Manfred, damals gab´s noch Schnee!!!



das wünsche ich euch allen hier !!!!

Auch euch allen ein frohes Fest und einen guten Rutsch!!!

Auch von mir gibt es für alle ein frohes Fest gewünscht

Allen erst einmal ein frohes neues Jahr 2020 gewünscht.

Habe mich endlich an mein Naka RX 202 ran getraut. Capstanriemen war zu wechseln und ein komischer Fehler. Es zuckt nach dem einschalten nur mal kurz an und bleibt dann stehen. Also an die Arbeit gemacht. Nach gefühlten 1000 Schrauben war das LW samt Wendemechanismus draußen.










Wozu soll das Kupferblech am Capstanlager dienen


Komischer Belag, den man nur schwer weg bekommt.


Ein sauberes Ergebnis.


Was meint ihr, sollte ich das Getriebe (rechts im Bild) mit reinigen?

Weiter bin ich noch nicht und werde weiter berichten.

Auch von mir allen die besten Wünsche für 2020.

Interessante Bilder hast Du da gemacht. Ich habe von dem LW dieses Naka-Decks mit dem Kassetten-Wendemechanismus auch noch nie genauere Bilder gesehen. Bin gespannt auf Deine weiteren Berichte. Viel Erfolg bei der Überholung.

Das ist ja bei Naka-Geräten nicht so einfach, kann mich noch ans Dragon erinnern, da bin ich schon extrem verkrampft bis allein das Laufwerk mal draussen war.

Hab die Tage ein Sony-Diktiergerät mit Microkassetten repariert, da waren die Batterien vergessen worden und die Säure war reingelaufen und außerdem war noch der Kapstanriemen total ausgeleiert. War ein totales Gefummel aber die Säure konnte ich wieder rausbekommen und den Riemen zu wechseln war auch exrem knifflig. Hatte einen zwar stärkeren aber trotzdem passenden Riemen da den ich draufgemacht habe. Nun läuft das Ding wieder tadellos. Hat sogar ein winziges mechanisches Zählwerk. Leider habe ich keine Bilder von der Reparatur gemacht. Aber das Teil ist auch kein Vergleich zu den tollen Geräten, die Ihr alle immer wieder zeigt obwohl es echt ein schönes und gutes Gerät ist das mir in der Vergangenheit gute Dienste geleistet hat.

vectra_1 (Beitrag #3605) schrieb:

Allen erst einmal ein frohes neues Jahr 2020 gewünscht. Wozu soll das Kupferblech am Capstanlager dienen Was meint ihr, sollte ich das Getriebe (rechts im Bild) mit reinigen?

Von mir ebenfalls einen guten Start ins neue Jahr 2020 mit hoffentlich vielen erfolgreichen Tape-Deck-Reparaturen

Ah, ein Sankyo-Laufwerk. Da fühlt sich der Manfred zu Hause. Wurde ja von Kenwood ebenfalls en Masse verbaut.

Das Kupferblech sorgt dafür, dass der Capstan keine Spiel in axiale Richtung hat. Das passt so.

Das Fett um das Getriebe verharzt recht gerne. Falls es entsprechend klebrig ist, würde ich eine Reinigung anstreben. Anschließend leicht mit Vaseline einpinseln. Beim Zusammenbau darauf achten, dass nichts verkantet. Aber wer ein Reference-Master-Laufwerk wieder zusammen bekommt, für den ist das Sankyo ein "Kinderspiel".

Übrigens, auch von mir ein Dankeschön für die schönen Bilder. So ein RX 202 würde mir auch gefallen. Nur die Preise sind teilweise "Irre", wen man bedenkt, das ein BX125 oftmals für ein paar Taler über die Ladentheke wandert. In der Serie BX100, 125, 150 ist nämlich das gleiche Laufwerk verbaut.

@ghaliläo,

ja ich mache wieder Bilder, wenn es weiter geht. Schön das du dein Diktiergerät wieder flott bekommen hast. Im nach hinein kann ich dir sagen, dass der Ausbau des LW beim Naka nicht so schwer ist. Man muss nur wissen, welche vier Schrauben man lösen muss

@Manfred,

du hast Recht, dass Getriebe ist völlig verklebt. Also werde ich das auch machen. Auch der Schubmechanismuss unter dem LW ist genau so verklebt mit alten Fett. Also viel Arbeit für mich.

So Update zum Nakamichi RX 202,

Auch das Getriebe/Schaltwalze oder so habe ich ausgebaut und gründlich gereinigt. Bei diese Gelegenheit habe ich auch gleich die Motorlager aller Motoren geölt.Die Schaltwalze und die Motorschnecke habe ich schön mit Vaseline geschmiert. Danach alles wieder zusammengebaut und einen neuen Antriebsriemen aufgelegt.Natürlich habe ich auch die Capstanlager mit geölt. Anschließend noch die Köpfe und Andruckrolle gereinigt.Einen Testlauf kan ich erst machen, wenn ich die Schublade mit dem Wendemechanismus gereinigt habe. So und nun noch die Bildchen.










Und Fertig zusammengebaut.





Ich Berichte weiter, wenn ich wieder am basteln bin.

vectra_1 (Beitrag #3608) schrieb:

@ghaliläo, ja ich mache wieder Bilder, wenn es weiter geht. Schön das du dein Diktiergerät wieder flott bekommen hast. Im nach hinein kann ich dir sagen, dass der Ausbau des LW beim Naka nicht so schwer ist. Man muss nur wissen, welche vier Schrauben man lösen muss

An den Schrauben hat es beim Dragon nicht gelegen sondern an den unzähligen Kabeln. Um die abstecken zu können muss man das ganze Gerät zerlegen weil man sonst nicht rankommt und dann muss noch die Laufrichtungsanzeige ausgebaut werden weil man sonst das LW nicht rausbekommt. So was kompliziertes hab ich noch bei keinem Tapedeck erlebt. Ist halt ein Dragon. Bei Drachen ist das scheinbar so.

Aber bei Deinem Naka gibt es auch viel Arbeit. Danke für die Bilder. Hast ja das Meiste schon erledigt. Weiter gutes Gelingen.

Andy, das sieht schon sehr gut aus! Danke für die schönen Bilder. Falls noch nicht gemacht, reinige bitte auch die 3 Zungenschalter. Mit einem Kontakt 61 getränktem Papierstreifen durch die Kontakte ziehen. Da setzt sich manchmal auch etwas Fett/Schmutz fest. Das führt dann zu einer Fehlfunktion der Laufwerksfunktionen.

Die Andruckrolle sieht echt gut aus! "Ist die neu, oder mit Perwoll gewaschen?" Nee, Spaß bei Seite, ich sehe dass das die Original-Rolle ist, sieht aber optisch TOP aus. Saubere Arbeit, im wahrsten Sinne des Wortes

Interessant auch, dass das Laufwerk, bedingt durch den Wendemechanismus, um 180 Grad verdreht betrieben wird...

Hier aus meinem Kenwood die gereinigte Schnecke:

vectra_1 (Beitrag #3609) schrieb:

Klitze- klitzekleine Anmerkung von mir. Für meinen Geschmack etwas zu viel Vaseline. Ich nehme immer einen Pinsel, so einen feinen vom Wassermalkasten, und streiche einen hauchdünnen Film auf den Kunststoff. Damit wird es dann sehr gleichmäßig...

Hallo Manfred,

ja auch die Zungenschalter habe ich gereinigt. Da kam schwarzer Dreck runter und das mehrfach. Ich habe die überschüssige Vaseline entfernt. Aber Danke für deinen Hinweis. Die Andruckrolle sieht wirklich wie neu aus und ist noch schön weich. Bin schon gespannt, wenn ich den Wendemechanismus mache

Ja, der Wendemechanismus! Der burner!

Ich erinnere mich noch sehr gut daran, als ich diesen Mitte der 80 iger das 1. Mal live beim Fachhändler bestaunen durfte.

Der Manfred und sein Kumpel haben nämlich öfter mal ne "unwichtige" Doppelstunde in der Schule sausen lassen und sind stattdessen in die Stadt zu den einschlägigen Hifi-Studios gepilgert... Den Philips CD 100 haben wir damals ebenfalls bestaunen dürfen … unereichbar … *schwelg*

Ja die einen konnten sich es wenigstens anguggen und die anderen kamen erst gar nicht dahin. Ich weiß noch genau, wie ich 1989 im Dezember im KaDeWe in der HI FI Abteilung stand und den Mund nicht mehr zu bekam, als ich ich einen Turm von Revox B Serie sah. Der kam damals 12.000,00 DM.

@vectra1

Du kanntest wohl nur RFT?

Ich bin quasi damit aufgewachsen und hatte in der Hochzeit von RFT die guten Geräte und Anlagen.

Also HMK 100&200?

Die HMK 100 hatte ich, die 200 leider nie bekommen. Dann noch S 3000, S 3930, SK 900, RS 5001, Rema Tonica RX 80,SKR 500, BR 26, BR 50 und noch einiges andere.

Von was bitte schreibt Ihr da, ich versteh nur Bahnhof?

Von der Firma RFT hab ich noch nie gehört? War das eine Deutsche Firma?

Hab mal danach gegoogelt, kenn ich gar nicht die Geräte. Waren die gut?

ghaliläo (Beitrag #3620) schrieb:

War das eine Deutsche Firma?

Aber natürlich, das war ein Volkseigener Betrieb.

Ja RFT gab es bis 1989 und unter diesem wurde alles verkauft was HI FI und TV betraf. Die jüngeren unter uns haben eventuell mal davon gehört oder kennen es nicht. Die einzigsten Deck's die es gab, waren SK 3000, 3900, 4000, HMK 100/200 und das SK 900. Dolby gab es nicht, dafür aber ein DNR System. Den Namen davon habe ich vergessen.Alle Deck's hatten das Manko, dass die Tonköpfe nicht haltbar waren. Wer viel Kassetten gehört hat, brauchte bei Zeiten Ersatz. Metallkassetten abspielen war nicht ratsam.

vectra_1 (Beitrag #3622) schrieb:

Dolby gab es nicht, dafür aber ein DNR System. Den Namen davon habe ich vergessen.. :(

Ich glaube das war RMS, was für RauschMinderungsSystem stand. Vor vielen Jahren hatte ich mal so ein RFT-Deck "live" gesehen. Dieses System arbeitete ähnlich wie unser Dolby B, nur nicht ganz so gut...

Hier steht ganz viel zu RFT.

http://ifatwww.et.uni-magdeburg.de/~madaus/kindex.html

Zurück zu unseren Schätzen. Heute ist Waschtag. Hier nun geht es um den Schubladen und Wendemechanismus des Naka RX 202. Wie ihr an den Bildern sehen könnt, ist alles schön schmierig vor lauter Fett und offensichtlich wurde auch mal Sprühöl reingeblasen. Was für eine Sauerei und ich muss nun alles sauber und neu machen. Aber nun die Bilder.




Hier ist noch ein Riemen, der ersetzt werden muss.


Da sitzt der Umschalter für Aufnahme.






Mit drei Kugeln aus Plastik gelagert.


So nun geht es an das Waschen.

Andy, tolle Einblicke in den "Heiligen Gral"!

Apropos Waschen. Ich bin gerade ebenfalls dabei, ein KX-880HX aufzuarbeiten. Substanz ist sehr gut, der Tonkopf zeigt keinen Einschliff.

Aber leider handelt es mal wieder um ein (Ketten-?) Raucher Gerät.

Meine Frage in die Runde. Habt Ihr schon mal das ganze Mainboard mir "Bref" eingesprüht und anschließend heiß geduscht? Mit Staub-Saugen ist leider nicht viel machbar... Von da her stelle ich mir die Frage, ob ich das Mainboard so lasse (Never touch a running System) und nur den Rest wasche. Oder ob ich es mal wage, die ganze Platine zu "Duschen"

Oder habt Ihr alternative Ideen?

@Manfred,

Also gewaschen habe ich eine Platine auch noch nicht. Stark verrauchte Dinger habe ich Mehrtägig auslüften lassen an der Luft. Vorher habe ich mit einem Pinsel und Druckluft alle Staubpartikel entfernt. Dann habe ich sie erhitzt und ausgasen lassen. Das hat bis jetzt immer gut funktioniert. Ob waschen dagegen viel mehr bewirkt, weiß ich nicht.

Manfred_K. (Beitrag #3626) schrieb:

Habt Ihr schon mal das ganze Mainboard mir "Bref" eingesprüht und anschließend heiß geduscht? Mit Staub-Saugen ist leider nicht viel machbar... Von da her stelle ich mir die Frage, ob ich das Mainboard so lasse (Never touch a running System) und nur den Rest wasche. Oder ob ich es mal wage, die ganze Platine zu "Duschen" Oder habt Ihr alternative Ideen?

Gewaschen hab ich auch noch keine Platinen, das ist mir zu gefährlich obwohl ich gelesen habe, dass das problemlos klappen soll.

Hatte schon einige Rauchergeräte bei denen ich die Platinen durch absaugen und reinigen mit feuchtem dicken Pinsel und ausblasen mit Pressluft wieder ganz gut hingebracht habe. Wobei der Gestank von Rauchergeräten wohl nie völlig wegzubekommen ist. Das ist immer sehr viel Arbeit weil man alles zerlegen und penibel reinigen muss.


Schöne Bilder, Andy.

Von diesen Nakas mit Wendemechanismus gab es doch verschiedene Varianten. Gab es die auch mit Doppelkapstan und 3-Kopf-System? Bestimmt interessant, so einem Gerät beim Arbeiten zuzusehen.

@ghaliläo,

davon gibt es noch das RX 303 und 505. Das 505 hat definitiv Doppelcapstan LW und die LW Tasten sind wie beim Dragon schräg angeordnet. Vor zwei Jahren hätte ich noch das 505 für 500 € bekommen können. Heute wollen sie über 1000 € dafür haben. Dies icht für mich ein utopischer Preis und nicht mehr real.

Ich glaube ich werde vom Waschen bzw. Duschen absehen. Zu groß das Risiko. Vor allem die Filter-Spulen sind heikel...

Hier einmal schön dargestellt. Vorderbereich gereinigt, hinten noch pfui! Die Hauptplatine ist zum Glück nicht so schlimm, da das Gehäuse doch recht dicht ist. Der meiste Schmodder zog über die Kassetten-Klappe nach innen. Auch der Tastaturblock diente als Filter. Den musste ich komplett zerlegen. Aber die Arbeit hat sich schon mal gelohnt... Die ersten Bilder...









Die Taster funktionierten auch nicht mehr optimal. Mit einem Staubsauger habe ich den Dreck rausgesaugt und danach mit Kontakt 61 geflutet. Die Funktion ist wieder zu 100% gegeben.

Wo bekommst du denn die ganzen Kennwod Geräte her, Manfred?

Manfred_K. (Beitrag #3493) schrieb:

@Kaiser: Hier mal kurz durchgejagt nach der "Quick & Dirty" Methode. Wobei das Deck nicht zu 100% eingemessen ist:

Mal eine (wahrscheinlich) dumme Frage:

wie kriegt man die Spektrogrammdarstellung so hin? Wenn ich einen Sweep aufnehme (logarithmisch, 20-20000, 1 Minute) sieht die Spektrogramnmdarstellung trotz identischer Spektrogrammeinstellung gänzlich anders aus. Gibt es da eine Einstellung, die ich in Audacity noch ändern muss? Oder ist mein Sweep zu lang bzw. ungeeignet?

vectra_1 (Beitrag #3629) schrieb:

@ghaliläo, davon gibt es noch das RX 303 und 505. Das 505 hat definitiv Doppelcapstan LW und die LW Tasten sind wie beim Dragon schräg angeordnet. Vor zwei Jahren hätte ich noch das 505 für 500 € bekommen können. Heute wollen sie über 1000 € dafür haben. Dies icht für mich ein utopischer Preis und nicht mehr real. :(

Selbst 500€ wären mir für so ein Gerät viel zu teuer. Und für 1000€ kann man auch ein Dragon bekommen was mir definitiv lieber wäre.

Nach einem Dragon such ich schon länger aber die Preise für diese Geräte sind mir einfach inzwischen zu utopisch.

ghaliläo (Beitrag #3633) schrieb:

Selbst 500€ wären mir für so ein Gerät viel zu teuer. Und für 1000€ kann man auch ein Dragon bekommen was mir definitiv lieber wäre. Nach einem Dragon such ich schon länger aber die Preise für diese Geräte sind mir einfach inzwischen zu utopisch.

Ich habe noch keinen funktionsfähigen Dragon für 1000 Euro gesehen. Generalüberholte liegen eher so um die 2000-2500 Euro. Ähnlich wie auch das Pioneer CT-95. Ein gegenüber dem Dragon nur wenig schlechteres oder sogar gleichwertiges ZX-9 oder CR-7E ist eventuell etwas günstiger zu haben. Und wenn man sich dann noch vor Augen führt, dass die für solche Decks adäquaten Kassetten (leider alle hergestellt vor 1995) als eingeschweißter "New Old Stock" pro Stück mittlerweile auch völlig utopische Preise erreicht haben, wird das ein sehr teures Hobby. Deutlich teurer als DAT.

Den Vogel abgeschossen hat ein 1000 ZXL Limited, welches ich einmal gesehen habe. Dafür wurden von einem Händler stolze 33000 (!) Euro abgerufen.

Grüße euch,

ich wollt euch auch meine Tapedeck Reinigungsaktion zeigen.
Es handelt sich um ein Marantz SD-60.
Völlig versifft durch Nikotin und Staub. Dadurch gute VB gehabt

Das Gerät wurde soweit zerlegt und gereinigt. Antriebsgummis und Andruckrollen erneuert.
Platine gewaschen.
Schmierungen und Sinterlageröl aufgefrischt.


Seht den Belag...


Der Kopf von nahem..


Ordnung muss sein




Ich näher mich dem Laufwerk


Kurz vorm Ausbau


Flurenszensanzeige


Laufwerk vor Revision


Platinenwäsche... wie ekelig


Laufwerk nach Revision


Fertig


Ich bin zufrieden.

Gruß
Mario

LuckyLarrySilverstein (Beitrag #3632) schrieb:

Mal eine (wahrscheinlich) dumme Frage: wie kriegt man die Spektrogrammdarstellung so hin?

Hi LuckyLarry,

erst einmal ein "Herzlich Willkommen". Die Frage ist absolut berechtigt. Zuerst hängt die Messung vor allem von der verwendeten Soundkarte ab. OnBoard-Sound kann da schon mal Probleme bereiten. Ansonsten muss man aufpassen, dass die Pegel nicht übersteuern. Ich habe den Sweep z.B. nicht mit 0db erzeugt, sondern darunter. Bei der Aufnahme dann Aussteuern mit Pegel um -20dB/-10dB.

Ich bin eigentlich kein Freund von diesen Messungen. Zu viele Fallstricke lauern im Hobby-Bereich. Das Ohr ist mein bestes Messinstrument. Vorher/Nachher verglich und ich höre, ob die Einmessung stimmt. Und ein wenig "anders" klingen die Aufnahmen sowieso. Das ist halt Tape...

SonyKassettenkaiser (Beitrag #3631) schrieb:

Wo bekommst du denn die ganzen Kennwod Geräte her, Manfred? :D

Aus meiner Sammlung in meinem Hobby-Keller Da ich ein bekennender Kenwood-Fan bin, ich habe viele Jahre mit einem BasicX1 in den 80igern aufgenommen, habe ich mir in den letzten Jahren die verschiedenen Tapes zusammengekauft. Manche nur als Ersatzteilspender...

Im Nachhinein stelle ich dann oftmals fest, dass die versifften Ersatzteilspender, unter der Nikotinhülle, eigentlich wahre "Aschenputtel" sind. Ersatzteilspender werden dann zu Restaurationsobjekten...

Mcgberlin (Beitrag #3635) schrieb:

ich wollt euch auch meine Tapedeck Reinigungsaktion zeigen.

Saubere Arbeit, Mario Danke für die Bilder, klasse Dokumentation!

Genau so sieht mein KX-880HX aus, welches gerade bei mir auf dem Tisch liegt.

Brennende Frage:

Wie genau bist Du beim Duschen der Platine vorgegangen. Mit welchen Mittelchen (Bref???) hast Du die Platine eingesprüht, dass sich der Nikotinfilm löst?

Mcgberlin (Beitrag #3635) schrieb:

... Platinenwäsche... wie ekelig ...

Geht ja noch.

...

Verratet Eure Zaubermittel!

Hier einzig und alleine der Dreck einer Rec-Taste:




Das Zaubermittel: Ich kenne momentan nix besseres:



Löst den Nikotin-Schmodder besser als der Frosch-Glasreiniger



Langsam erstrahlt der Frontbereich wie neu... Nach der Bref-Kur mit Wattestäbchen wird alles mit Spuli-Wasser und klarem Wasser gespült, damit der Kunststoff nicht angegriffen wird. Ich weiß nämlich nicht, was Bref-Reste mit dem Kunststoff auf längere Zeit anstellt.




Also, wer nach diesen Bildern (Klaus absolut ToPP ) noch Lust auf eine Fluppe hat

Ich bin da gnadenlos.
Bei mir kommen extrem versaute Geräte zunächst sogar unter den Kärcher und wenn ich keine Lust habe den Krempel
bei mir im Hof aufzubauen und anzuschliessen fahre ich damit (das ist kein Scherz) sogar zur SB Wasche in's Nachbarkaff.
Dann ist natürlich zu hause eine Nachbehandlung notwendig (insbesondere das spülen und trocknen).

Die zu hause Methoden (Kurzfassung).

Zu hause, ob teilzerlegt oder das Gerät überhaupt nicht zerlegt:

Gehäuse, Deckel, Rückwände, Fronten mit Knöpfen Displays usw.: Fensterreiniger
(die Nachfülltüten als Konzentrat von z.B. Fiss, es muss aber klar sein, keine Farbstoffe, Parfümierung etc.)
in die Sprühflasche mit destilliertem Wasser (ich habe Osmosewasser) aufgefüllt.
Einsprühen, entweder die Objekte direkt oder den Pinsel ordentlich einsprühen
mit einem weichen Pinsel ordentlich "schrubben" und sofort ! mit einem Staubsauger absaugen.
Das Absaugen funktioniert als einzige Methode auch in allen Ritzen und Löchern
und es garantiert das die angelöste "Brühe" auch tatsächlich entfernt wird.
In Ritzen uws. länger saugen. Man sieht wie damit mehrere Sekunden lang alles an Brühe auch aus der tiefsten Ritze herausgeholt wird.

Platinen (Kurzfassung):

Handwarmes Wasser (Wasserhahn, Brause) gnadenlos drüber. Alles einweichen lassen, danach ordentlich Spüli drauf tröpfeln
und mit einem weichen nicht zu kurzen Pinsel alles einsalven. Es muss durch den Pinsel richtig schäumen,
ansonsten ist es noch zu dreckig, also noch ne Runde (und evtl. noch eine...).
Danach mit Handwarmem Wasser ordentlich (Wasserhahn, Brause reichlich !) abspülen.

Ganz wichtig ! Sofort anschliessend mit destilliertem Wasser (oder Osmose) reichlich abspülen.
Da nicht zu sparsam sein. Es muss mit dem vollentsalzten Wasser alles an Leitungswasser zu 100 pro ab und herausgespült werden.

Baldigst trocknen (nicht noch einen Tag nass rumliegen lassen).
Das trocknen ganzer Platinen geht am besten:
Senkrecht stellen ! Heizlüfter auf kleine Stufe (1 kW) mit genau so viel Abstand
das kein Bereich auch nach längerer Zeit wärmer wird als das man die Bereiche gerade eben noch kurz anfassen kann.
Das trocknen mit dem Heizlüfter dauert je nach Fall eine bis manchmal auch mehrere Stunden.
Wichtig ist das genügend Zeit vorhanden war, das alle Inhalte in Hohlräumen und Kapillaren verdunstet sind.
Also nicht zu ungeduldig sein.

Jetzt gib's gleich haue

@Manfred

also ich nehme Kontakt WL und Bremsenreiniger.

Der BR geht auch super für Gehäuse und Frontplatten.

Dann das übliche: Isopropanol, Kontakt 60, 61, Balistol.

Gruß
Mario

Manfred_K. (Beitrag #3636) schrieb:

LuckyLarrySilverstein (Beitrag #3632) schrieb: Mal eine (wahrscheinlich) dumme Frage: wie kriegt man die Spektrogrammdarstellung so hin? Hi LuckyLarry, erst einmal ein "Herzlich Willkommen". Die Frage ist absolut berechtigt. Zuerst hängt die Messung vor allem von der verwendeten Soundkarte ab. OnBoard-Sound kann da schon mal Probleme bereiten. Ansonsten muss man aufpassen, dass die Pegel nicht übersteuern. Ich habe den Sweep z.B. nicht mit 0db erzeugt, sondern darunter. Bei der Aufnahme dann Aussteuern mit Pegel um -20dB/-10dB. Ich bin eigentlich kein Freund von diesen Messungen. Zu viele Fallstricke lauern im Hobby-Bereich. Das Ohr ist mein bestes Messinstrument. Vorher/Nachher verglich und ich höre, ob die Einmessung stimmt. Und ein wenig "anders" klingen die Aufnahmen sowieso. Das ist halt Tape...

Hallo und herzlichen Dank für sowohl die nette Begrüßung als auch die Antwort.

Ich bin folgendermaßen vorgegangen:

- Der Sweep kam von der Stakkato II CD (Audio) und ist bereits mit -20dB auf der CD.
- Das Deck (Akai GX95) habe ich vor der Aufzeichnung des Sweeps mit dem Maximalpegel der Stakkato II CD (1 kHz, 0dB) auf 0 dB VU (entspricht 160 nWb/m) eingepegelt, so dass der Sweep entsprechend niedrig bei ca. -20 dB VU aufgezeichnet wird.
- Vom Line Out des GX95 habe ich dann mittels externer Soundkarte (ESI Dr. DAC Prime) auf meinem Laptop mittels Audacity aufgezeichnet, wobei ich Übersteuerung penibel vermieden habe.
- Als Kassette benutzte ich eine extra zu diesem Zweck aus Folie befreite "neue" Maxell XLII (1991), dich ich vorher penibel eingemessen habe.

Das Ding ist: dass die Hüllkurve der erzeugten wav-Datei den Frequenzgang ganz akkurat abbildet, nur halt das Spektrum nicht

Ich wollte auch nur schauen, ob ich den subjektiv wahrgenommenen Bassabfall meines GX95 auch messtechnisch darstellen kann.

Und gleich kümmere ich mich um mein KX-9050S

@ Klaus, Vielen Dank für den Bericht. Der Erfolg gibt Dir Recht. Und was will man denn machen, bei extrem versifften Geräten?

In der Regel haben wir es auf der Platine nur mit normalem Hausstaub zu tun. Da verwende ich ebenfalls Pinsel und Staubsauger, allerdings trocken.

Dieser ekelhafte Nikotinfilm in Verbindung mit Staub ist eine ganz andere Geschichte. Übergangswiderstände, Kapazitäten usw. können u.U. die Funktion und die Parameter der el. Schaltung beeinflussen.

Beim Kärcher muss man nur aufpassen, dass es nicht einzelne Bauteile beschädigt. Ich denke da z.B. an filigrane Folienkondensatoren mit den dünnen Beinchen. Aber sonst, alles gut.

Was meinst Du, könnte ich zum Klarspülen auch das dest. Wasser aus dem Baumarkt verwenden?

@LuckyLarry: Hmm, soweit kann ich keinen Fehler entdecken. Für stärkeren Bassbereich kannst Du mal ein Ferro-Band versuchen. Klingt das immer noch dünn, stimmt irgendwas an der Elektronik nicht. Ich habe das GX-75. Bei Ferro-Bändern "wackelt" die Bude

Zum KX-9050S: Das habe ich nicht in meiner Sammlung. Ist aber bestimmt auch ein sehr gut klingendes Teil! Das letzte, welches ich aus der Serie habe, ist der Vorgänger. Das KX-9010

@SonyKassettenKaiser: Siehste, dem Manfred fehlen noch Kenwood-Geräte

Mcgberlin (Beitrag #3642) schrieb:

Der BR geht auch super für Gehäuse und Frontplatten.

Den habe ich noch nicht ausprobiert. Aber ich hatte schon öfters so Flecken auf den schwarzen Frontplatten. Sehen aus wie Wasserflecken und gehen mit Glasreiniger nicht weg. Dafür verwende ich Auto-Lackpolitur. Damit habe ich bis jetzt jede schwarze Front wieder zum Strahlen gebracht.

@Lucky Larry

Also ein fehlen im Bass sehen ich auch nicht. Das es irgendwann nicht weiter ansteigt ist normal. Woan bemerkst du denn, das zu wenig Bass da ist? Bringen denn deine anderen Decks mehr Bass? Beschreibe doch mal den Klangeindruck.

SonyKassettenkaiser (Beitrag #3646) schrieb:

@Lucky Larry Woan bemerkst du denn, das zu wenig Bass da ist? Bringen denn deine anderen Decks mehr Bass? Beschreibe doch mal den Klangeindruck.

Der Klangeindruck zwischen Source/Tape brachte mich erst auf die Idee, einmal nachzumessen. Grundsätzlich stelle ich mit Kopfhörer (altehrwürdiger Sennheiser HD600) fest, dass z.B. der Bassdrum ein wenig Nachdruck fehlt und auch tiefere Gitarrenriffs à la James Hetfield (Metallica) etwas am Grundton vermissen lassen.

Das 9050S und auch das 7050S (habe beide, weil Kenwoodfan ) klingen da im Grundton jeweils etwas voller.

Höhen sind jetzt erstmal egal, meine Ohren machen im Selbsttest bei knapp über 14k eh nicht mehr mit


Ich zeige Euch 'mal im Anhang die Hüllkurve des am Line Out aufgenommenen Sweeps. Die ist etwas aussagekräftiger als das komische Spektrum.

Wie ich es mir dachte - das 9050S klingt nicht nur "bassiger", es ist auch "bassiger"

Hier nochmal beide im direkten Vergleich, Kenwood oben und Akai unten.

LuckyLarrySilverstein (Beitrag #3647) schrieb:

Höhen sind jetzt erstmal egal, meine Ohren machen im Selbsttest bei knapp über 14k eh nicht mehr mit

Dann benutze statt der teuren Maxell XLII doch mal eine Maxell UR oder TDK-D und höre das Ergebnis an. Die UR z.B. kriege ich linear bis auf 15/16 kHz, im KX-5010 mit ATCS, bevor sie etwas abfällt. Im Bass ist das Typ 1 Band naturgemäß stärker.