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Stammtisch der Kopfhörerfreunde

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Tank-Like
Inventar
#58014 erstellt: 25. Sep 2013, 09:34
Was mich so sehr stört, ist, dass es mMn (gefühlt) seit 20 Jahren keine positive soziale Entwicklung mehr in diesem Land gegeben hat. Die Schere zwischen reich und arm geht immer weiter auf, die Ärmeren werden gegängelt (Hartz 4 inkl. aller Konsequenzen, Praxisgebühr etc.) und die Reichen schaffen das wenige, was dem Staat - nachdem sie sich armgerechnet haben - zusteht, noch am Fiskus vorbei.

Sämtlichen wichtigen Themen unserer Zeit werden ignoriert (bzw. es wird so getan, als würden Veränderungen angestoßen, aber nichts passiert) oder sogar konsequent gegen das Volk entschieden.
- Kinderbetreuung (= Vereinbarkeit von Job und Familie)
- demographischer Wandel (siehe Kinderbetreuung)
- Bildungspolitik
- Chancengleichheit für alle
- gerechte Bezahlung
- persönliche Freiheit vs. Überwachung
- Energiewende und Umweltschutz

Wenn man dann mal was sagt, heißt es immer: "Du würdest es auch nicht besser machen, wenn du 'an der Macht' wärst..." und vielleicht stimmt das sogar. Das heißt aber nicht, dass wir aufhören sollten, Verbesserungen zu fordern. Stagnation bzw. eine konstante (niedrige) Verschlechterung der Situation der breiten Masse ist jedenfalls keine Lösung.

Das erste, was meiner Meinung nach geschehen muss, ist mehr Transparenz und damit weniger (versteckte) Einflussnahme von Lobbygruppen in der Politik. Was da an Gesetzestexten noch kurz vor Schluss verwässert wird, ist wirklich nicht mehr feierlich. So kommen wir als Gesellschaft nie weiter. Irgendwann muss doch endlich mal wieder was passieren!


[Beitrag von Tank-Like am 25. Sep 2013, 09:36 bearbeitet]
housemeister1970
Stammgast
#58015 erstellt: 25. Sep 2013, 09:47


Kakapofreund
Inventar
#58016 erstellt: 25. Sep 2013, 09:56
Nun ja, ich hab' die Freibeuter gewählt und werde nun wie Millionen anderer Bürger erst gar nicht vertreten im Parlament, d.h. nicht einmal pro forma.

Die 5%-Hürde ist sicherlich sinnvoll, aber keine ultima ratio und letztlich nützt sie wohl eher den großen Parteien.

Die von Dir angesprochenen Punkte, Tank-Like, haben gegen den inoffiziellen Punkt

- den Wohlhabenden und Konzernen den Arsch küssen

eben keine Chance.

Unser Steuerrecht z.B. ist die reinste Farce.

Jeder Sechsjährige könnte ein gerechteres Steuersystem auf den Weg bringen.

Aber nein, das geht ja nicht.

Alles ist schön so, wie es ist. 365 Tage Sonnenschein (ich hasse Sonnenschein).

Wie unsere Politik handelt, das kann man sehr schön am wohl vielleicht schlechtesten Bundesland beobachten, an Niedersachsen:

Massentierhaltung
Erdgas Fracking
Maisfelder für die Vergasung
Verseuchte Äcker
Kritische Nitratwerte im Grundwasser
Abtorfung ohne Sinn und Verstand
Offshore-Parks, wo nur das Fundament gelegt wurde, aber schon fleißig Subventionen abkassiert wurden vom Betreiber
Radioaktiv verseuchte Schachtanlage Asse
etc.

Das Land sollte lieber Volkswagensachsen oder so heißen.

Aber so funktioniert eben Politik bei uns, live und in Farbe.


[Beitrag von Kakapofreund am 25. Sep 2013, 09:58 bearbeitet]
BangkokDangerous
Stammgast
#58017 erstellt: 25. Sep 2013, 14:21

outstanding-ear (Beitrag #57975) schrieb:
Und was ich noch schlimmer finde, sind die Megakarossenfahrer, die mit dem Einkauf beim beim Discounter die Ausbeutung unterstützen, von der sie selbst profitieren.


Megakarosse = Ausbeuter?
outstanding-ear
Gesperrt
#58018 erstellt: 25. Sep 2013, 14:40
Das Energieverschwendung nicht sein darf, steht ausser Frage. Aber Energie gehört auch nicht in private Hände, sondern in die staatliche Grundversorgung. Mit Planwirtschaft hat das nichts zu tun. Es sind die Exzesse, die Energie unnötig teuer machen. Und ja, ich würde eher sagen, das ich kein Vertreter von Partikularinteressen bin, denn wir haben die Politik als VOLKS-Vertreter. Es muss allen gut gehen. Und das ist auch machbar. Denn nicht alle verstehen unter einem zufriedenen Leben die Anhäufung von Vermögen oder das Streben nach Macht. Sie wollen einfach nur in Frieden leben können. Ich kenne so viele Menschen, die in bescheidenen Verhältnissen leben, aber sehr zufrieden sind. Nicht, das sie einen Sechser im Lotto ablehnen würden, aber sie streben nicht danach und sind mit sich und der Welt im Reinen.

Armut jedoch, läßt ein solches Leben nicht zu. Jeden Monat kämpft man ums "Überleben". Damit meine ich nicht den Kampf um den Hungertod, sondern den Kampf, seinen geringen Lebensstandard auch halten zu können, um nicht ins soziale Abseits zu gelangen. Man verliert seine Wohnung, seine Freunde, vielleicht sogar Familie, kann für seine Tiere nicht mehr sorgen und die eigene Lebenserwartung kollabiert.

Daher braucht dieses Land eine ins Gesetz verankerte Grundsicherung, die weitestgehend sanktionsfrei ist. Damit meine ich, das ein Akademiker nicht sanktioniert werden kann, wenn er qualifikationsfremde Arbeit ablehnt. Ich finde es für ein reiches Land wie Deutschland einfach nur erbärmlich, das die Zumutbarkeit derart zurechtgestutzt wurde, das auch Hochqualifizierte jede legale Arbeit annehmen muß, solange es keine sittenwidrigen Verhältnisse sind. Das bedeutet, das ein studierter Chemiker durchaus als Reinigungskraft arbeiten gehen muß, wenn der Lohn nicht mehr als 30% unter den "ortsüblichen" Löhnen liegt. Lehnt er allerdings Arbeiten ab, die seiner Qualitfikation entsprechen, nicht branchenfremd sind und einen guten Lohn versprechen, dann bin auch ich für Sanktionen. Aber wer, frage ich ernsthaft, würde ein solches Angebot ablehnen? Kann ich mir auch in wildester Phantasie nicht vorstellen.

Aber genau das ist nicht gewollt. Es geht um Druck, um Angstschürerei, um sklavenähnliche Verhältnisse. "Sozial ist, was Arbeit schafft" ist von "Arbeit macht frei" keine 2 Millimeter entfernt. Denn beide meinen das Dasselbe. Wie sagte Müntefering zuletzt noch? "Wer nicht arbeitet, braucht auch nicht essen!".

Den Reichen soll es auch gut gehen. Denen geht es ja nicht schlechter, wenn sie den Spitzensteuersatz auch wirklich bezahlen. Zumal der Anteil der Einkommensteuer am Steueraufkommen lächerlich klein ist. Ihnen würde es auch besser gehen, wenn sie ins Solidarsystem assimiliert werden und die Bemessungsgrenze wegfällt. Sie können sich ja zusätzlich mit einer "Premiumversicherung" segnen, die verhindert, das sie mit dem "Pöbel" im Wartezimmer sitzen müssen. Alles, was die über ihre soziale Verantwortung und Verpflichtung (Eigentum verpflichtet) haben wollen, können sie sich ja auch problemlos leisten. Das würden die nicht mal merken.

Es gibt die soziale Gerechtigkeit, die keinesfalls bedeutet, das alle Kaviar fressen müssen. Sie bedeutet, das sich da nicht welche auf Kosten der Ärmsten einen Lenz machen können. So geht es nicht!


BangkokDangerous (Beitrag #58017) schrieb:


Megakarosse = Ausbeuter? :.




[Beitrag von outstanding-ear am 25. Sep 2013, 14:42 bearbeitet]
ZeeeM
Inventar
#58019 erstellt: 25. Sep 2013, 14:56
Eher glaube ich, das man die Sozialleistungen noch weiter zusammenstreicht.
http://de.wikipedia.org/wiki/Workfare
Offenbar sind die Leistung in den USA insgesamt auf 5 Jahre befristet und ich kann mir nicht vorstellen, das man hierzulande darüber nicht nachdenkt.
Tank-Like
Inventar
#58020 erstellt: 25. Sep 2013, 14:59
Ich bin da ganz bei dir. Dass man Menschen, die mehr haben, auch stärker zur Kasse bitten möchte, hat nichts mit Neiddebatten zu tun, sondern mit Gerechtigkeit in einer Sozialen Marktwirtschaft. Es ist genug da, dass alle Leute in Würde leben können und trotzdem am Ende noch genug übrig bleibt, dass die Reichen auf dem Bodensee auf ihrer Yacht schippern können und Champus trinken können. Jeder, der was anderes behauptet, lügt einfach!

Stellt euch vor, jeder würde einen pauschalen Prozentsatz seines Lohnes oder Gehaltes jeweils als Lohnsteuer und für Sozialabgaben an den Fiskus überweisen. Gekoppelt mit einem gescheiten Mindestlohn würden die Armen bessergestellt als jetzt und der Staat hätte auch nicht weniger in der Tasche...
liesbeth
Inventar
#58021 erstellt: 25. Sep 2013, 15:06
@ Tank-Lite meinst Du für jeden den gleichen %-Satz als Lohnsteuer???
Wie soll dass denn funktionieren, dann müssten alle 40% abgeben...

Und ist das Klischee vom faulen Reichen der Kavieressend auf seiner Yacht sitzt und von den Frondiensten seiner Lohnsklaven lebt nicht genau das gleiche wie vom Hartz 4er der zu hause saufend und qualmend sitzt und nur zu Faul zum arbeiten ist...
Tank-Like
Inventar
#58022 erstellt: 25. Sep 2013, 15:42
Darum geht es ja nicht. Ich hab ja nicht gesagt, dass alle das machen oder alle das machen sollen. Aber ich gestehe ihnen durchaus zu, dass sie es machen könnten, wenn sie wollten.

Was den Steuersatz anbelangt: Ich glaube nicht, dass wir bei 40% rauskommen.
Wir haben ja selbst jetzt maximal 42% und das nur "für die letzten Euro" (sehr vereinfachend und etwas populistisch gesprochen).
Wenn man vom ersten Euro an, ohne jegliche Ausnahmen, Freibeträge usw. auf das volle Einkommen sagen wir mal 20-25% nimmt (inkl. sämtlicher Gewinne aus Zinsen und Wertpapieren usw. weil das für mich alles ganz normale Einkommen sind), stehen wir bestimmt nicht schlechter da als jetzt und haben ein wesentlich einfacheres und gerechteres Einkommenssteuergesetz. Die genauen Werte weiß ich natürlich nicht, dafür fehlt mir die Lust und die Zahlen, um das auszurechnen (komm schließlich gerade von 10h auf Arbeit), aber rein gefühlsmäßig könnte das schon hinkommen...

Etwas unschlüssig bin ich bzgl. Erbschaften. Eigentlich sind das auch Einkommen, schließlich hat die Person, die es bekommt, im Normalfall nichts dafür geleistet. Andererseits ist dafür normalerweise ja schonmal Steuer bezahlt worden (von demjenigen, der es sich zugelegt hatt) und insbesondere bei Dingen wie Betrieben und Betriebsmitteln ist es halt irgendwo unsinnig, 25% oder gar 10% des Wertes zu nehmen. Woher soll so ein Betrieb das denn nehmen?
outstanding-ear
Gesperrt
#58023 erstellt: 25. Sep 2013, 15:50

liesbeth (Beitrag #58021) schrieb:


Und ist das Klischee vom faulen Reichen der Kavieressend auf seiner Yacht sitzt und von den Frondiensten seiner Lohnsklaven lebt nicht genau das gleiche wie vom Hartz 4er der zu hause saufend und qualmend sitzt und nur zu Faul zum arbeiten ist...


Wobei das H4-Klischee tatsächlich eins ist, denn die Gesetzgebung macht dieses Verhalten eben unmöglich. Und es dürfte im Gegensatz zu den Sozialschwachen keine Minderheit sein, die eine Yacht haben, gerne mit ihr umherschippern und Kaviar futtern. Ich meine jetzt keine Zahnärzte, die von der Hand in den Mund leben. Die gehören "nur" zu den Besserbekommenden, wie auch Anwälte und Steuerhinterzieherbeauftragte, also Steuerberater. Ich denke da eher an Einkommensmillionäre. Für die sind auch Akademiker nur Pöbel und bestenfalls Mittel zum Zweck. Und die machen nicht mit besonderen Leistungen auf sich aufmerksam. Auch wenn die gerne von 60-Stundenwochen fabulieren, stehen sie wohl 30 Stunden davon am Buffet und den Rest der Zeit im Sessel, um endlose Besprechnungen zu halten.
ZeeeM
Inventar
#58024 erstellt: 25. Sep 2013, 19:03
Noch ein Klischee: Wer arbeiten will, der bekommt auch Arbeit.
outstanding-ear
Gesperrt
#58025 erstellt: 25. Sep 2013, 19:53
Und was das Vererben von Vermögen anbelangt und das Gejammer um Steuern. Man sollte nicht die Steuervergünstigungen vergessen, die in den Jahren zuvor gewährt worden sind. Und keiner will von einem vererbten Unternehmen Steuern kassieren, wenn dadurch das Unternehmen in Schieflage geraten würde. Das wäre ja auch selten dämlich. Das ist eine Cyberdebatte, ausgelöst von denen, die beim Begriff Solidarität den Brockhaus bemühen. Federführend hier war bezeichnenderweise die FDP.

Und mit dem schönen Verblödungsbegriff "Wachstumsbeschleunigungsgesetz", treffender wäre Unternehmenentlastungsgesetz gewesen, wurden weitere Bombons verteilt. Aber was rede ich. Trifft ja eh auf keinen fruchtbaren Boden. Merkel for ever ist die Lebensrealität, einhergehend mit über 6 Millionen Leistungsempfängern ohne Dunkelziffer und ohne Wohngeldbezieher!! Deutschland, uns (??) geht es gut.
Schlappen.
Inventar
#58026 erstellt: 25. Sep 2013, 20:38

ZeeeM (Beitrag #58024) schrieb:
Noch ein Klischee: Wer arbeiten will, der bekommt auch Arbeit.

Naja, da ist schon was dran. Entscheidend ist vielmehr, dass nicht jeder jeden Job machen will... Gerade mit zunehmender Qualifikation gibt es halt schon gewisse Ansprüche an eine Tätigkeit. Was ich aber wiederum auch verstehen kann.
Klar gibt es aber auch sogen. "hoffnungslose Fälle", die wirklich für gar keine Tätigkeit mehr in Frage kommen, sei es aus körperlichen oder geistigen Gründen, aber die dürften in der absoluten Minderheit sein.
Man darf aber auch nicht vergessen, dass es eine Vielzahl von Menschen gibt (meist Familien), für die es sich finanziell einfach nicht lohnt, eine Arbeit anzunehmen, weil sie dadurch kaum mehr im Monat haben, als mit den Hartz-4 Leistungen.
Wenn die sich sagen, "warum soll ich jeden Morgen um 7 Uhr aufstehen, und 40 Stunden in der Woche malochen, wenn ich davon keinen finanziellen Zugewinn habe", kann ich das auch nachvollziehen.
Es sei denn, sie sehen die Arbeit aus einem anderen Betrachtungswinkel (Tagesstruktur, soziale Kontakte, Erfolgserlebnisse, körperliche/mentale Ertüchtigung, usw.)
Das hat nämlich auch durchaus seine Berechtigung.
ZeeeM
Inventar
#58027 erstellt: 25. Sep 2013, 20:43

Schlappen65 (Beitrag #58026) schrieb:

ZeeeM (Beitrag #58024) schrieb:
Noch ein Klischee: Wer arbeiten will, der bekommt auch Arbeit.

Naja, da ist schon was dran.


Dann müsste Vollbeschäftigung kein Problem sein. Ist denn, wie du erwähntest, "Es lohnt sich für mich nicht" ein fairer Grund, oder sollte jeder erstmal das Ausschöpfen was er kann, so unbequem das auch immer sein mag?
outstanding-ear
Gesperrt
#58028 erstellt: 25. Sep 2013, 21:20

Naja, da ist schon was dran. Entscheidend ist vielmehr, dass nicht jeder jeden Job machen will...Man darf aber auch nicht vergessen, dass es eine Vielzahl von Menschen gibt (meist Familien), für die es sich finanziell einfach nicht lohnt, eine Arbeit anzunehmen, weil sie dadurch kaum mehr im Monat haben, als mit den Hartz-4 Leistungen.
Wenn die sich sagen, "warum soll ich jeden Morgen um 7 Uhr aufstehen, und 40 Stunden in der Woche malochen, wenn ich davon keinen finanziellen Zugewinn habe", kann ich das auch nachvollziehen.


Da jagt ein Klischee das andere. Schon die Rechnung stimmt nicht. Was gibt der Regelsatz denn her? Und die Miete wird auch nur für angemessenen Wohnraum bezahlt. Und auf Kindergeld hat auch der Arbeitnehmer Anspruch und ggf. auf Wohngeld/Mietzuschuß. Also muss man mal ehrlich nachrechnen, was sich unterscheidet. Dazu ist die Springerpresse aber nicht geeignet, die genau den Schmarrn verbreitet, um die Bevölkerung mit Stammtischparolen zu versorgen.

Nimmt man einen der öffentlich zugänglichen Hartz-4 Rechner, dann würde wohl keiner mehr arbeiten wollen. Denn das, was da herauskommt ist hanebüchener Unsinn! Erstens wird das Kindergeld, welches gezahlt wird, als Einkommen wieder abgezogen und zweitens wird nicht die Miete inkl, Nebenkosten bezahlt, sondern nur nach dem untersten Mietspiegel im Kreis, für angemessenen Wohnraum und nicht für den tatsächlich bewohnten Wohnraum. Wer nach einer realistischen Rechnung also tatsächlich nicht mehr Einkommen erzielt, bei 40Std. Arbeit/Woche, ist einfach nur eine arme Sau und kein Maßstab für soziale Abgrenzung.

Und natürlich wäre Vollbeschäftigung möglich, wenn man nur die Ansprüche weit genug herunterschraubt. Ich würde sofort jemanden einstellen, dem ich nur 1€/Stunde bezahlen müsste. Dann hätte ich eine billige Putze und bräuchte nicht stundenlang Haushalt machen. Am besten halten wir uns wieder alle Sklaven. Am besten Schwarzafrikaner, die kann man bei Nichtgebrauch in die dunkle Ecke stellen, ohne das sie optisch stören.
vanda_man
Inventar
#58029 erstellt: 25. Sep 2013, 21:46
Was ich schon immer wissen wollte (weil mir das immer und immer auffällt): hört ihr alle Dire Straits?
Immer wieder sehe ich diesen Namen, immer wieder werden KH darauf geprüft.
Ist das so eine Band, die besonders qualitativ gute Musik macht, die besonders gut zum Testen geeignet ist?
Ich muss zugeben, ich habe nie etwas von denen gehört, komme mir fast schon als Abtrünniger vor
Geschmeidiger
Hat sich gelöscht
#58030 erstellt: 25. Sep 2013, 21:53

vanda_man (Beitrag #58029) schrieb:
Ist das so eine Band, die besonders qualitativ gute Musik macht, die besonders gut zum Testen geeignet ist?


Wie alt bist du?

Als die CD rauskam, war Brothers in Arms so etwas wie die oder eine der Standard-Test CDs in den gängigen Zeitschriften und HiFi-Verkaufsschuppen, wie in MG bei Lischper bspw.
Die erste LP Sultans of Swing gefällt mir persönlich musikalisch besser.


[Beitrag von Geschmeidiger am 25. Sep 2013, 21:59 bearbeitet]
ZeeeM
Inventar
#58031 erstellt: 25. Sep 2013, 21:57
Abgesehen von absoluten Tonqualitäten gefallen mit viele Aufnahmen aus den 60er gut.
vanda_man
Inventar
#58032 erstellt: 25. Sep 2013, 22:03
21 Jahre, ich dachte ja auch zuerst, das wäre eine aktuelle Gruppierung ..
Kakapofreund
Inventar
#58033 erstellt: 25. Sep 2013, 22:37
Also ich höre die Dire Straits, weil ich die Musik mag.

Wie kann man sie auch nicht mögen, so schöne Musik aus UK?:

http://www.youtube.com/watch?v=Y_SKYXpJ2qY

Keine Sorge, das Lied ist auch mehr als drei Jahre älter als ich.

Und "lustig" ist immer wieder, dass meiner Ansicht nach die ältesten Pressungen (aus den 80ern) der Aufnahmen besser klingen als alles, was danach kam und auf dem Remastered, XRCD, SHM-CD oder sonstwas steht.


[Beitrag von Kakapofreund am 25. Sep 2013, 22:44 bearbeitet]
Tank-Like
Inventar
#58034 erstellt: 26. Sep 2013, 05:31
Ich bin ja zarte 30 und damit liege ich genau zwischen den Dire-Straits-Alben Love Over Gold (1982) und Brothers In Arms (1985).
Ich mir BiA auch nur aus Testzwcken zugelegt und fand dann die Musik so gut, dass ich mir nach und nach auch noch die anderen CDs gekauft habe. Ich find die super. Die Musik hat halt ne gute Dynamik und obwohl einige Songs deutlich über 5 Minuten gehen, wirds mir nie langweilig.

Was ich noch besser finde und was eines meiner absoluten Lieblingsalben ist, ist "Unplugged" von Eric Clapton von 1992. Das ist so ne geile Scheibe, echt unglaublich gut
BangkokDangerous
Stammgast
#58035 erstellt: 26. Sep 2013, 06:01

outstanding-ear (Beitrag #58018) schrieb:

BangkokDangerous (Beitrag #58017) schrieb:


Megakarosse = Ausbeuter? :.


:.


Na erzähl` halt mal, wie Du das gemeint hast und male nicht irgendwelche Smilies hin. Ist doch eine berechtigte Frage, ob jeder, der eine "Megakarosse" fährt (btw: was wäre denn die Defintion einer solchen?) automatisch ein Ausbeuter ist.
Kakapofreund
Inventar
#58036 erstellt: 26. Sep 2013, 06:02

Tank-Like (Beitrag #58034) schrieb:
"Unplugged" von Eric Clapton von 1992.




Aber ich bin nach wie vor eher im "Klassik"-Sektor beheimatet. Meine CD-Sammlung des Chaos spricht da mit >3500 Klassik-Scheiben (ohne Soundtracks) eine deutliche Sprache.

Aber die Pop-Ecke hat auch schon deutlich aufgeholt, von früher um die 50 auf heute um die 400 Scheiben.

Jedoch habe ich monatelang schon keine neuen (gebrauchten) CDs mehr gekauft und die letzte gekaufte CD ist nie angekommen...

Nach wie vor liebe ich CDs und kann mit MP3s nicht viel anfangen, ebenso wie mit Schallplatten.
Die CD ist sozusagen "mein Medium", wenn man DVD-A und SACD noch mit dazu zählt.

peacounter
Inventar
#58037 erstellt: 26. Sep 2013, 07:37
dire straights hab ich früher auch ganz gerne gehört (80er).
damals natürlich noch vinyl.
mit der bia wurde dann ja anscheinend bei der einführung der cd gehörig schindluder betrieben...
ich hab mir dann so einiges auch noch auf cd gekauft, aber gehört hab ich den krams seit ende der 80er nur noch zu testzwecken und auch da finde ich das material overhyped.
wenns sowas "prickelnd dynamisches" zum testen sein soll, bevorzuge ich eher steely dan.

insgesamt interessiert mich solche musik aber schon ewig nicht mehr.
gerade "sultans of swing" stößt mich mitlerweile richtiggehend ab.
nach zwei tackten von dem holpernden bauernbeat ('tschuldigung ) muß ich ausmachen.
noch viel grausiger ist allerdings "walk of life". da seh ich im geiste irgendwie rumhopsende hinterwäldler-teenies beim scheunenfest.
auch wenn's nicht so klingt: ich hab weiterhin große achtung davor (die hab ich eigentlich ohnehin vor jeder musik, die vielen menschen freude bereitet, egal ob eurodance, ballermann, r'n'b oder sonzwas), aber ich bin nach kürzester zeit gelangweilt.
das hat mir alles zu wenig ecken und kanten.
aber knopfler ist ein toller gitarrist, der ohne plektron (!) unglaublich perkussive sounds bewerkstelligt...
wenn ich handgemachte gitarrenarbeit mit ein bischen patina hören will, dann geht mir kaum was über david lindley.
schon in den 80ern großartig klick und bis heute für mich einer der ganz großen klick

zur clapton-unplugged noch ne anekdote:
als die mtv-aufzeichnung damals kam, war wohl gerade mein schleichender wechsel zu schrägerer musik im gange.
ich hatte davor wirklich viel clapton gehört und mich dementsprechend auf das konzert gefreut.
hat mich dann aber total kalt gelassen.
irgendwann hat meine mutter mir dann die cd geschenkt, was sehr gut gemeint war (mami hat sich immer sehr für meinen musikgeschmack interessiert, das muß man wirklich sagen!).
die scheibe steht bis heute verschweißt (!) im regal....
wer's nicht glaubt: ich kann ja n foto machen
ich hatte in den ganzen jahren nie das bedürfnis, sie zu hören.


edit:
ich hab grad zufällig noch nen halbstündigen mitschnitt david lindley/jackson browne gefunden.
vielleicht mag das ja hier jemand auch so wie ich...
klick
ich hab da regelmäßig gänsehaut!


[Beitrag von peacounter am 26. Sep 2013, 07:56 bearbeitet]
liesbeth
Inventar
#58038 erstellt: 26. Sep 2013, 07:39
Claptons Unplugged ist so eine Scheibe, die ich immer wieder hervorhole und höre, habe ich mit 15 gehört mit 20, 25, 30 und werd ich wohl auch noch mit 60 hören.

An Dire Strait habe ich mich irgendwie satt gehört, kann ich nur noch ab und an im Auto hören...
Schlappen.
Inventar
#58039 erstellt: 26. Sep 2013, 07:41
Dire Straits ist einer meine absoluten Lieblingsbands und Mark Knopfler der Gitarren-Held meiner Jugend.
Wobei ich Songs wie "Walk of Life" oder "Money for nothing" nie gemocht habe, obwohl das eine der wenigen Songs waren (neben SOS), die ständig im Radio dudelten...
Ich stand da mehr auf die langen, epischen Sachen wie "Telegraph Road, Romeo &Juliet, Tunnel of Love, Private Investigations...."
Alles am besten in den Live Versionen.

Auch heute noch geh ich regelmäßig den alten Knopfler auf Konzerten besuchen, obwohl er bei seinen Solo-Sachen kaum noch Augenmerkt auf Gitarren-Soli legt.

Hier übriegens die mMn beste Version von Brothers in Arms, die er je gespielt hat !! Beim Mandela Konzert.
Nie war Knopfler emotionaler, als bei diesem Auftritt 1988...
http://www.youtube.com/watch?v=5vUDmFjWgVo

btw. Clapton unplugged wird auch gerne als Referenz-Aufnahme genommen.
Wer Clapton mag, sollte sich aber auch mal die beiden Live Scheiben "On the night" und "24 Nights" anhören.


[Beitrag von Schlappen. am 26. Sep 2013, 07:43 bearbeitet]
peacounter
Inventar
#58040 erstellt: 26. Sep 2013, 08:00
ich mag clapton immer noch ein bischen, aber nur die ganz alten scheiben.
da war mehr feuer drin und alles etwas ungehobelter.
spätestens ab der unplugged war da für mich das leben raus.
die besten sachen hat er imo gemacht, als er an der nadel hing...

aber hendrix hat ihm damals eh gezeigt, wo der hammer hängt.
klick

jimi und zappa sind meine favs, wenn es um konventionelles gitarrenspiel geht!
und natürlich prince, aber der zitiert im prinzip die helden vergangener tage:
so wie hier z.b.
fast schon frech, wie da "spanish castle magic" verwurstet wird...


[Beitrag von peacounter am 26. Sep 2013, 08:08 bearbeitet]
liesbeth
Inventar
#58041 erstellt: 26. Sep 2013, 08:15
Die späteren Solo Sachen von Clapton mochte ich auch nicht mehr so gerne.
Aber die Sachen mit JJ Cale, Winewood und BB King finde ich ganz gut
Kakapofreund
Inventar
#58042 erstellt: 26. Sep 2013, 08:20
Viele Menschen haben einen sehr einseitigen Musik"geschmack", wie ich oft feststellen muss.

Das Forum hier ist natürlich prädestiniert für Leute, die Musik sehr hoch schätzen und auch oftmals ein größerers Repertoire kennen und zu schätzen wissen, als die anglosächsisch-amerikanisch geprägten Charts inkl. Wendler und DJ Ötzi anbieten.

Letztere beide kenne ich eben auch, ebenso wie die Amigos und Rossi und Co...

Für mich zum Kotzen, wie viele Rap/Hiphop-Musik, aber ich bin nicht voreiengenommen, ich bewerte die Musik für mich selber nachdem ich sie gehört habe. Und wenn ich die Musik von Dr. Dre oder 50 cent nicht mag und grottenschlecht finde, dann ist das eben so.

Das und anderes macht mich nicht gerade "cool" und populär bei vielen Leuten, aber darauf gebe ich so oder so nichts.

Mein (vielleicht) Nachteil war es schon immer, dass ich sehr breit gefächert interessiert bin und eben kein "Fachidiot", wie die Gesellschaft es fordert und fördert.

In Sachen Musik:

Mometan mag ich in Anlehnung an so etwas sehr Berühmtes

Gershwin - Rhapsody in Blue

und an andere ganz gerne so etwas:

Sokolow - Almanac

Keine Ahnung, ob das hier jemand kennt oder mag.

Erinnert mich persönlich ein wenig an die Alien-Filmreihe.

Übrigens:

Oft werden im Falle von Gershwin (der ja weithin sehr bekannt ist) die Interpretationen von Leonard Bernstein gelobt.

Tja, ich bin da ganz anderer Meinung und sehe Bernsteins Interpretationen eher im Mittelfeld.

Bernstein kann vortrefflich Mahler und Schumann interpretieren... und seine eigenen Werke sind natürlich auch etwas Besonderes.

---

Nein, Bernstein kann natürlich gar nichts mehr interpretieren aufgrund von akutem Totsein...


[Beitrag von Kakapofreund am 26. Sep 2013, 08:23 bearbeitet]
peacounter
Inventar
#58043 erstellt: 26. Sep 2013, 08:36

Sokolow - Almanac
klasse! muß ich nachher nochmal genauer reinhören.

magst du edgar varese, frank?


edit:
auch ein toller und vor allem geschmackvoller gitarrist ist marc ribot.
ich bin ein großer fan von john zorn (wer ihn nicht kennt, das ist der bandleader, der hier dirigiert, sein hauptinstrument ist eigentlich das saxophon) und ribot ist einer seiner favorites in verschiedenen projekten.
das video hab ich vermutlich schon mal gepostet.
ich find das ein sehr eingängiges und stimmiges konzert.
irgendwie erinnert es imo in der ersten hälfte etwas an die doors, wenn sie richtig gut waren und nicht ihre hits abspulten.


[Beitrag von peacounter am 26. Sep 2013, 08:45 bearbeitet]
outstanding-ear
Gesperrt
#58044 erstellt: 26. Sep 2013, 08:49

BangkokDangerous (Beitrag #58035) schrieb:

Na erzähl` halt mal, wie Du das gemeint hast und male nicht irgendwelche Smilies hin. Ist doch eine berechtigte Frage, ob jeder, der eine "Megakarosse" fährt (btw: was wäre denn die Defintion einer solchen?) automatisch ein Ausbeuter ist.


Lies den ganzen Text, dann klappt das schon mit dem verstehen. Und wenn nicht, erübrigt sich eine Antwort sowieso.



vanda_man (Beitrag #58029) schrieb:
hört ihr alle Dire Straits?
Immer wieder sehe ich diesen Namen, immer wieder werden KH darauf geprüft.
Ist das so eine Band, die besonders qualitativ gute Musik macht, die besonders gut zum Testen geeignet ist?
Ich muss zugeben, ich habe nie etwas von denen gehört, komme mir fast schon als Abtrünniger vor :D


Ja ich höre gelegentlich auch auch Dire straits. Das war DIE Test-CD, um seine Kumpels zu beeindrucken. Insbesondere "Money for Nothing" (Lange Version), wenn das schlagzeug einsetzt und dann die Solo-Gitarre den Gehörgang freischrillt. Die Stücke sind sehr "aufgeräumt" in der Instrumentalisierung und daher eignen sich diese sehr gut, um effektvoll zu Demonstrieren, weil damit alles gut klingt. Mir ist bei "Private Investigation" damals meine Kenwood Basic M2A abgeraucht. Ist halt, wie Yello, eine Gruppe, die man kennen muß.
Kakapofreund
Inventar
#58045 erstellt: 26. Sep 2013, 09:03

peacounter (Beitrag #58043) schrieb:

Sokolow - Almanac
klasse! muß ich nachher nochmal genauer reinhören.

magst du edgar varese, frank?


Ja, Felix, ich bin nicht abgeneigt, kenne aber nicht sehr viel von ihm.

Es gibt einfach zu viele Komponisten und Stücke!

Die Lebenszeit und Freizeit ist m.M.n. zu wenig, wenn es nicht in Stress ausarten soll und man genießen möchte...

Ein sehr guter Kanal auf youtube ist dieser hier, wenn man mal etwas seinen Horizont erweitern möchte:

http://www.youtube.com/user/TheWelleszCompany

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Nun werde ich mich wieder unbeliebt machen, mit meiner Meinung, aber:

Ich bin auch ein Idiot und Dummkopf, wie jeder andere Mensch (um das Ganze mal etwas in die Realität zu holen), aber (Rhetorik! :D) die Musikindustrie hat oft leichtes Spiel mit Leuten, die in Sachen Musik geradezu Schwachmaten sind. (Das soll nicht abwertend sein, auch wenn es schwer für mich ist nachzuvollziehen, einige Menschen interessieren sich nicht für Musik oder eben nur für Charts, dabei ist Musik für mich das Großartigste, was Menschen je geschaffen haben!)

Von den besagten Leuten jedenfalls gibt es wohl in unserer westlichen Welt ausreichend viele, sodass die Industrie immerzu mit dem gleichen Lied verteilt auf verschiedene populäre Interpreten und leichte Variationen des Liedes Geld generieren kann.
Ich spreche hier nicht von Cover-Versionen!

Man gucke mal nur in Richtung "Volksmusik", also volkstümliche Gedudelei. Damit meine ich nicht "Am Brunnen vor dem Tore", sondern eben die deutschen Schlagerstars. Immer die selben Lieder inkl. Melodie und sogar Inhalt und doch werden die Scheiben Millionenfach alleine im deutschsprachigen Raum verkauft.

So wird einem klar, warum CDU/CSU und SPD dominieren... jaaaaaaa, Leute, ich hab's immer noch nicht verwunden...

Sicher, Beethoven klingt auch wie Beethoven und nicht wie Bruckner. Aber die Variationen innerhalb eines Stückes sind schon größer, als die Variationen in allen "Werken" der Amigos zusammen...

Nun ja, vielleicht bin ich eben etwas zu hart und vorschnell bei meinem Urteil, aber eigentlich kann wirklich jeder "gute" Musik hören, denn sie kostet nicht mehr als "schlechte" Musik. Okay, mit "gut" und "schlecht" lehne ich mich zu sehr aus dem Fenster, sage ich political correct lieber "interessante" und "uninteressante/langweilige" Musik.

Aber Dummheit ist eben individuell, wie man anhand von z.B. Elstern nachgewiesen hat. Die einen Elstern können nie erkennen, dass sie das sind, der da im Spiegel zu sehen ist... andere realisieren das sehr schnell.

Meiner Ansicht nach aber leben die wirklich Dummen (im Bezug auf Menschen) immer besser als die, die sich Gedanken machen und nicht sooo dumm sind.

Hört sich vielleicht alles schlimm und merkwürdig an, aber... das sind meine Beobachtungen... UND AUSSERDEM:

KHS

In dem Sinne.
Geschmeidiger
Hat sich gelöscht
#58046 erstellt: 26. Sep 2013, 09:34

Kakapofreund (Beitrag #58042) schrieb:
Viele Menschen haben einen sehr einseitigen Musik"geschmack", wie ich oft feststellen muss.

Nein, Bernstein kann natürlich gar nichts mehr interpretieren aufgrund von akutem Totsein... :D


Ja, das ist beides vollkommen richtig

Zuzuführende Musik ist bei mir extrem stimmungsabhängig. Mahler, Mozart, Beethoven, Berlioz und auch Wagner liefern einen sehr guten "Soundtrack zum Leben", wenn man sich denn ein bisschen damit auskennt und mischungsbereit ist. Will sagen: Nicht alles muss so von hinten bis vorne gehört werden, wie gedacht.

Erste Erfahrungen mit Musik hatte ich mit den Platten meines ältesten Bruders Anfang der 70er, der eine riesige (Free) Jazz Sammlung hatte, die ich mir mal mehr, mal minder, meistens freiwillig interessiert anhörte. Die anderen standen da auf Verdaulicheres, so dass ich mir meine Hör-Rosinen rauspicken konnte.

Das waren dann für mein kindliches Gemüt (Baujahr 1964) Eumir Deodato, Crosby, Stills, Nash and Young, Beatles, Return to Forever, Zappa, Miles Davis, Duke Ellington, Oscar Peterson, Fifth Machine, Pink Floyd, Ella Fitzgerald, Keith Jarret, Gong, Jan hammer, Captain beefheart, Can, Stanley Clarke u.a.

Mangels monetärer Masse und fehlender eigener Stereo Anlage hörte ich mich da immer stimmungsabhängig durch.

Von meinem Vater wurde ich mit Klassik beschallt, so dass es eine unbewusste Prägung gab, die ich auch heute noch mit mir herum trage.

Bei absolut trüber Herbststimmung geht bspw. mir bei Beethovens 7er zweiter Satz emotional einer ab.

Live Musik habe ich mir bei Pop/Rock nicht oft angetan. Pink-Floyd zwei mal, ZZ Top, wenn sie in D'dorf spielten, Zappa zwei mal, Chick Corea in der Tonhalle mit Sitzenbleib Zwang (war echt shice) und öfter mal PinkPop, wo man nicht immer zum Konzert rein gehn musste, um viel Spaß zu haben und nette Leute zu treffen. Da war die ganze niederländische Stadt mit einbezogen.

Nina Hagen und zuvor bzw. zeitgleich die Punks haben noch mal gut eingeschlagen und sogar ein paar alte Scheiben der NDW habe ich noch im Portfolio, wie Deutsch Amerikanische Freundschaft.

Propaganda, Tuxedomoon, Brian Eno, Talking Heads, Herbie Hancock und African Bambaataa war dann nicht musikalisch aber chronologisch in der Reihe.

Einen Kick in neuere Musik hat mir dann so etwas wie Kruder & Hofmeister, Boymerang, Carl Cox, Vibrasphere etc. gegeben, die mit modernen technischen Mitteln Stimmungen erzeugen.

Was ich so gar nicht abkann, sind diese gecasteten oder zum zehnten mal akustisch durchgedrehten Hochglanz-Coverversionen, die heute anscheinend in irgendeiner Retortenfabrik produziert werden - und die zu meinem Erstaunen wohl reißenden Absatz finden.

Ich bin da wirklich froh in der Zeit groß geworden zu sein, in der die meisten Originale entstanden, die heute durch die Vocoder geschickt werden.

Um mal einen Kreis zu machen: Insofern gebe ich dir recht, dass viele Menschen einen recht begrenzten musikalischen Horizont haben.
Wahrscheinlich nehmen das die meisten von mir auch an, wenn ich nicht ad hoc auf die Frage antworten kann: "Was hörst'n du so gerne?"
liesbeth
Inventar
#58047 erstellt: 26. Sep 2013, 09:40
Meinst Du wirklich jemand der Volksmusik/Charts=langweilig=schlechte Musik hört dumm ist???

Es gigt einfach viele Leute die Musik nur nebenbei hören, denen sie nichts bedeutet oder halt sich beim hören nicht anstrengen wollen...

Wenn mir jemand mit moderner Kunst oder am schlimmsten modernen Tanztheater kommt laufe ich auch weg, der Theaterliebhaber wird sich da vlt auch denken, wie dumm, dass sojemand nicht versteht, dass sich nach Gründgens noch was getan hat...
peacounter
Inventar
#58048 erstellt: 26. Sep 2013, 09:41

outstanding-ear (Beitrag #58044) schrieb:
Insbesondere "Money for Nothing" (Lange Version), wenn das schlagzeug einsetzt und dann die Solo-Gitarre den Gehörgang freischrillt..
auch wenn ich es nicht sonderlich mag: mit dem gitarrensound hat knopfler damals eine absolute Marke gesetzt.
Eigentlich nix besonderes: ein festgesetztes wahwah-Pedal, ein bischen zerre und die strat.
Einfach und genial!
(edit: ich glaub, das mit der strat stimmt garnicht! bei dem stück benutzt er afaik ne humbucker-gitarre. les paul oder was von ibanez glaub ich...)

Am liebsten von der bia ist mir übrigens "latest trick".
Schöner Song!


Die Stücke sind sehr "aufgeräumt" in der Instrumentalisierung und daher eignen sich diese sehr gut, um effektvoll zu Demonstrieren, weil damit alles gut klingt
genau deswegen lag sie in jedem HiFi-Geschäft, um die "tollen" Gerätschaften vorzuführen. Wie so viele andere angeblich audiophile Perlen...
Reine verarsche!images/smilies/insane.gif


[Beitrag von peacounter am 26. Sep 2013, 10:24 bearbeitet]
Geschmeidiger
Hat sich gelöscht
#58049 erstellt: 26. Sep 2013, 09:44

outstanding-ear (Beitrag #58044) schrieb:
Mir ist bei "Private Investigation" damals meine Kenwood Basic M2A abgeraucht. Ist halt, wie Yello, eine Gruppe, die man kennen muß.


Wie hast du das geschafft? Hatte ich auch mal. Die hatte doch zwei Lüfter, ausreichend Sicherungen und der Ruhestrom war sehr moderat eingestellt. Gute Sanken Transistoren verbaut.

Kaputte LS? Kurzschluss? Zu wenig Platz zur Lüftung gelassen?
Kakapofreund
Inventar
#58050 erstellt: 26. Sep 2013, 10:02

liesbeth (Beitrag #58047) schrieb:
Meinst Du wirklich jemand der Volksmusik/Charts=langweilig=schlechte Musik hört dumm ist???


Nenne/Zeige mir einen Menschen, der nicht dumm ist.

Nur weil Menschen meinen, sie seien nicht dumm, macht sie das lange noch nicht wirklich intelligent...

Und JA, wer sich mit "Volksmusik" zudröhnt und nichts anderes mag, hat auf dem musikalischen Sektor nicht viel los, m.M.n.

In meiner näheren Familie hört übrigens niemand "Klassik" und auch sonst ist der Musikgeschmack sehr einseitig.
Ich bin wohl ein Kuckuckskind...

Aber ich höre auch polnische Internet-Radiosender, obwohl ich fast kein Polnisch kann.

Verrückt zu sein ist angenehm, anders hält man es nicht aus... und die, die meinen, sie seien normal, sind noch eine Stufe über verrückt... aber im negativen Sinne... besonders die hirntoten sabbernden Religiösen...

JA, ich bin BÖS' und das ist GUT SO!


[Beitrag von Kakapofreund am 26. Sep 2013, 10:06 bearbeitet]
Geschmeidiger
Hat sich gelöscht
#58051 erstellt: 26. Sep 2013, 10:04

Kakapofreund (Beitrag #58050) schrieb:


Nenne/Zeige mir einen Menschen, der nicht dumm ist.




Wie immer: Kommt auf Relation und Definition an


[Beitrag von Geschmeidiger am 26. Sep 2013, 10:04 bearbeitet]
Kakapofreund
Inventar
#58052 erstellt: 26. Sep 2013, 10:09

Geschmeidiger (Beitrag #58051) schrieb:
Wie immer: Kommt auf Relation und Definition an


Naaa (wienerisches Äquivalent zu Nein), Uwe, meine Definition ist universell.

Ich bin dumm, Du bist dumm, alle sind dumm, einfach nur dumm.

Wer das erkennt, der hat schon mal den Schritt in die richtige Richtung gemacht, auch wenn es gesellschaftlich und anpassungstechnisch wohl der Schritt auf den Abgrund zu ist...

Albert Einstein halte ich für einen Menschen, der am wenigsten dumm war. Aber auch er war dumm.

Aber gut, natürlich kann man auch alles relativieren.

In einigen Belangen sticht meine Dummheit absolut hervor und ich bin dort so dumm, wie nur wenig andere. Wahrscheinlich würde man sogar im Spielkreis Dreijährige finden, die auf diesen Gebieten dann mehr Intelligenz beweisen als ich.

Damit muss man sich abfinden, denn oft gilt: D.b.d.d.h.k.P.!


[Beitrag von Kakapofreund am 26. Sep 2013, 10:11 bearbeitet]
Jason_King
Inventar
#58053 erstellt: 26. Sep 2013, 10:47
Immer dieses "Licht unter den Scheffel stellen"....Was soll das? Neee....ich finde mich nicht dumm und ich kann mich von meiner Intelligenz ernähren. Das ist doch schon mal ein Anfang. Du und ich und die anderen sind einzigartig. Da kann man doch mit arbeiten. Komm mal aus Deiner Höhle und mach Dich mal 'n Stück gerade. Das muss doch gehen....
schachi08
Stammgast
#58054 erstellt: 26. Sep 2013, 10:54

Kakapofreund (Beitrag #58052) schrieb:

Damit muss man sich abfinden, denn oft gilt: D.b.d.d.h.k.P.!

Das mit den Pillen sehe ich auch so. Vielleicht stimmt aber auch die These, die der großartige Curt Goetz seinen Dr. Prätorius vertreten lässt. Dieser ist ja zeitlebens auf der Suche nach der Mikrobe der menschlichen Dummheit bzw. nach einem Mittel, diese zu bekämpfen. Er selbst kam dann letztendlich zu dem Schluss, dass er die Mikrobe gar nicht finden könne, weil er zu dumm dazu sei.


[Beitrag von schachi08 am 26. Sep 2013, 10:55 bearbeitet]
Jason_King
Inventar
#58055 erstellt: 26. Sep 2013, 11:05
Habe eben mal gegoggelt, wie so ein Kakapo eigentlich aussieht. Finde, der sieht echt niedlich aus. Mag ich leiden. Tolles Tier!
Soundwise
Inventar
#58056 erstellt: 26. Sep 2013, 11:17
Aropos Dire Straits - Brothers in Arms. Mit der CD ließen/lassen sich sogar durchschnittlich klingende Anlagen als High End verkaufen. Unser Mediamarkt hat früher mit solchen Methoden gearbeitet
Tank-Like
Inventar
#58057 erstellt: 26. Sep 2013, 11:22
Ich find auch Your Latest Trick am besten von der BiA
liesbeth
Inventar
#58058 erstellt: 26. Sep 2013, 11:44
Auf der best of "Sultans of Swing" ist eine tolle Liveversion von Your Latest Trick drauf...
peacounter
Inventar
#58059 erstellt: 26. Sep 2013, 11:51

Soundwise (Beitrag #58056) schrieb:
Aropos Dire Straits - Brothers in Arms. Mit der CD ließen/lassen sich sogar durchschnittlich klingende Anlagen als High End verkaufen. Unser Mediamarkt hat früher mit solchen Methoden gearbeitet :D

sag ich ja!
thom rotella war auch immer gerne genommen oder der olle (äääh..unsägliche) vollenweider
zuglufttier
Inventar
#58060 erstellt: 26. Sep 2013, 11:57
Also ich habe mir die "Brothers in Arms" vor einer ganzen Weile mal komplett gegeben und es war echt nicht schön... Musikalisch ganz und gar nicht mein Fall!
BurtonCHell
Inventar
#58061 erstellt: 26. Sep 2013, 12:05
Mal die wahrscheinlich Älteste der Hifi-Fragen aus dem digitalen Zeitalter, hier am KH-Stammtisch, wo wir gerade bei Dire Straits und Hifi-Equipment vorfürhren / ausreizen sind:

Wie steht ihr zum Thema CD-Player-Klang?
Wer outet sich zum Kreis der Wandler-Lauscher und wer zu den Quellgerät-Atheisten?
Welchen Player habt ihr und warum genau dieses Modell?

Gespannt ich bin ..
ZeeeM
Inventar
#58062 erstellt: 26. Sep 2013, 12:11

peacounter (Beitrag #58059) schrieb:

thom rotella war auch immer gerne genommen oder der olle (äääh..unsägliche) vollenweider :(


Da gibt es auch noch so eine Chesky Test-Scheibe auf der die Stücke angesagt werden. Klingt auch immer irgendwie gut.
Anderseits bin ich erstaunt wie gut alte Aufnahmen klingen können. Ich habe eine Beach Boys, und eine Joan Baez CD vom MFSL Label Hammer gut, finde ich. Damals hatte man noch kein akustischen Photoshop und mußte sich beim Ausgangsmaterial viel mehr Mühe geben - denke ich.
Jason_King
Inventar
#58063 erstellt: 26. Sep 2013, 12:15
Mal eine kurze Zwischenfrage: Hat jemand Erfahrung mit dem Einkauf bei Amazon Frankreich. Da ist gerade ein T 1 im Market-Place für 620,- €. Der interessiert mich schon ein wenig. Gibt es da Probleme irgendwelcher Art? Weiß da jemand Bescheid?
Leon_der_Profi_5080
Hat sich gelöscht
#58064 erstellt: 26. Sep 2013, 12:20
Keine Probleme. Ich habe bis jetzt über Amazon UK, FR und COM bestellt.
Leider konnte ich nur per Kreditkarte bezahlen, aber das war das einzige Hindernis.
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