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Ist die neu geplante Erhöhung (5Euro)bei Hartz IV "gerecht" ?
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2. Ausreichend! 5 Euro sind mehr als genug! (15.4 %, 14 Stimmen)
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Ist die neu geplante Erhöhung (5Euro)bei Hartz IV "gerecht" ?

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fuechti
Inventar
#1 erstellt: 27. Sep 2010, 12:29
Da dies aktuell heiß diskutiert wird, würde mich eure Meinung dazu interessieren.

Zu der Bemerkung, der Kinderbeitrag wäre theoretisch sogar zu hoch könnt ihr gerne auch einen Kommentar abgeben!
DamonDiG
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 27. Sep 2010, 12:54
Moinsen!

Da sich die Verantwortlichen auf das "Lohn-Abstands-Gebot" berufen und damit den Regelsatz an den Löhnen dergestalt orientieren, daß diese immer höher bleiben müssen, als der Hartz-Groschen, ist Deine Frage vielleicht eine nicht ganz zielgenaue. Ich jedenfalls finde für mich keine Antwort, die ich ankreuzen könnte. Ich finde, die Löhne sind zu niedrig, und die aktuelle Argumentation der Bundesregierung würde sofort hinfällig, wenn es endlich branchenübergreifend Mindestlöhne gäbe, wie in jedem anderen vernünftig wirtschaftenden Land auch.
Zudem pflegt die aktuelle Regierung das von der Agenda 2010 eingeführte Wachstum der Gruppe der prekär Beschäftigten und damit der Aufstocker.
Ich finde es zynisch von der Bundesregierung, jetzt mit der auf dem "Lohn-Abstands-Gebot" basierenden Argumentation die "Gerechtigkeit" der Regelsätze zu begründen.

Schöne Grüße,
Simon
LambOfGod
Inventar
#3 erstellt: 27. Sep 2010, 13:16
Ich finds ehrlich gesagt recht wenig. Und diese Diskussion um "Alkohol&Zigaretten" raus und "Internetkosten&Praxisgebühr" rein auch sowas von lächerlich.

Sollten sich lieber mal um die Kinder bemühen, die brauchen deutlich mehr Geld als Erwachsene. Wobei die Regierung dann da auch wieder bremsen wird, sonst "vermehren" sich ja die Dummen wieder wie die Kanickel... wenns Geld für Kinder gibt.
On
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 27. Sep 2010, 13:23
Zum Vergleich: Ein Bundestagsabgeordneter verdient 7668 Eur im Monat. Dazu kommt eine Aufwandspauschale über mehrere 1000 Eur, und dazu kommen noch die Nebeneinkünfte

Beisp:
http://www.nebeneinkuenfte-bundestag.de/westerwelle-dr-guido/

Nikotinabhängigkeit "per Gesetz beseitigen" zu wollen ist lächerlich.
LambOfGod
Inventar
#5 erstellt: 27. Sep 2010, 13:31
Das interessiert die Regierung doch nich wofür die ihr Geld raushauen. Und die Empfänger noch weniger.

Geht doch nur um Schönfärberei!!
Cogan_bc
Inventar
#6 erstellt: 27. Sep 2010, 13:35
ist natürlich zu wenig.
aber die Herren Politiker haben, wie schon erwähnt, auf dieses Lohnabstandgebot zu achten.
Nachdem man jahrelang zugelassen hat das sich der Billiglohnsektor zum Nutzen der Habenden immer mehr verbreitet hat, gibt es damit ein Problem.
Grundsätzlich sollte jeder der da im Bundestag über das Thema klugscheissert mal zu 3 Monaten Wasser und Brot.....äh Hartz4 verdonnert werden, dann weiß er wovon er redet.
Gut finde ich die Lösung das Leistungen für Kinder zweckgebunden vergeben werden. Schulessen, freier Eintrit usw.
Das sollte aber für alle gelten damit es nicht zu Diskriminierungen führt. Im Gegenzug kann man ja das Kindergeld streichen. (find ich eh sinnlos)
t.klebi
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 27. Sep 2010, 13:52

LambOfGod schrieb:
Sollten sich lieber mal um die Kinder bemühen, die brauchen deutlich mehr Geld als Erwachsene.

Nur kosten die Kinder der arbeitenden Bevölkerung auch Geld. Ich muss diese Kosten aber aus meiner eigenen Tasche zahlen.

Ich finde die ganze Diskussion SchXXXe. Eine 5-köpfige Familie erhält pro Monat über 1.500€ ab. Davon kann man doch leben.


Gruß
t.klebi
Cogan_bc
Inventar
#8 erstellt: 27. Sep 2010, 13:56

Eine 5-köpfige Familie erhält pro Monat über 1.500€ ab. Davon kann man doch leben.


Klar wenn man die Kosten eines bei Mutti lebenden Junggesellen hat oder...
ganz prima in Indien etc. oder.....
ziemlich bescheiden.
LambOfGod
Inventar
#9 erstellt: 27. Sep 2010, 13:58
1500 Euro ist recht wenig. Selbst wenn Wohnung (Miete) schon bezahlt ist.

Das sind gerade mal 300 pro Nase. Also ~10 Euro pro Tag und Kopf. Besonders wenns Kleinkinder sind finde ich das recht wenig.
t.klebi
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 27. Sep 2010, 13:59
[quote="Cogan_bc"]oder.....
ziemlich bescheiden.[/quote]

Das hoffe ich doch Es geht immerhin um die Sicherung des [b]EXISTENZMINIMUMS[/b].

Gruß
t.klebi


[Beitrag von t.klebi am 27. Sep 2010, 14:00 bearbeitet]
DamonDiG
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 27. Sep 2010, 14:11
Moinsen!


Cogan_bc schrieb:
Gut finde ich die Lösung das Leistungen für Kinder zweckgebunden vergeben werden. Schulessen, freier Eintrit usw.
Das sollte aber für alle gelten damit es nicht zu Diskriminierungen führt. Im Gegenzug kann man ja das Kindergeld streichen. (find ich eh sinnlos)


Den Ansatz finde ich interessant.
Nur, wenn Du das Kindergeld streichst, haben konsequenterweise die hartzenden Eltern überhaupt keine Mittel mehr, die sie für ihr Kind so einsetzen können, wie sie es für richtig halten. Das würde ich dann schon als Diskriminierung bezeichnen. Und außerdem gibt es das Kindergeld ja nicht nur der Bedürftigkeit wegen.
Uns Merkelsche hat übrigens vor Jahresfrist noch behauptet, sie gehe davon aus, dass alle Bürger dieser Republik mündig seien und sie nichts davon halte, ihnen Einkaufsgutscheine und so was zu geben. Irgendeine geheimnisvolle Macht hat sie dann umgestimmt.

Schöne Grüße,
Simon
LambOfGod
Inventar
#12 erstellt: 27. Sep 2010, 14:15
Warum führt man nicht einfach wieder Lebensmittelmarken ein!?

Die gabs doch noch vor 10 Jahren?
Cogan_bc
Inventar
#13 erstellt: 27. Sep 2010, 14:18

Und außerdem gibt es das Kindergeld ja nicht nur der Bedürftigkeit wegen.


Ja wieso gibt es das überhaupt ???

Ich meine auch nicht das man nur Gutscheine ausgeben soll. Die Normalleistungen in bar, aber generelle Schul/Kindergartenspeisungen und freien Zutrit zu allen möglichen Veranstalltungen. Nachhilfe, Vereine, Schwimmbad, Öffis etc.
Leider gibt es ja doch einige (nicht alle) Familien wo zwar neben der Kiste Ötti der 50er Plasma steht aber die Kinder hungrig zur Schule müssen.
t.klebi
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 27. Sep 2010, 14:23

LambOfGod schrieb:
1500 Euro ist recht wenig. Selbst wenn Wohnung (Miete) schon bezahlt ist.


Die Miete wäre da noch nicht bezahlt.
Aber wenn Du 1.500 € für so wenig hältst, schau mal man z.B. im Osten so verdient. Wenn man dann noch die Werbungskosten (z.B. Fahrtkosten) gegenrechnet, muss man schon einen sehr ordentlichen Job haben.
btw:
Kleinkinder kosten übrigens relativ wenig. Teuer wird es spätestens in der Schule. Vom Studium nicht zu reden.

Gruß
t.klebi
Histream
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 27. Sep 2010, 14:25
Hallo,

man kann auch ohne hartzIV leben, zwar auf der Straße aber es gibt ja auch Obdachlosenheime und mit betteln kommt man eine Zeit über die Runden, lebt man eben nicht so lange wegen der Gefahr von Lungenkrankheiten, aber: man nimmt an der Gesellschaft teil, naja ist halt nicht die feinste Klasse, aber man darf eben seine Ansprüche auch nicht so hoch schrauben. Wichtig ist doch dass es einen Anreiz zur Arbeitsaufnahme gibt und der führt nun mal nach unten.

Zur Hölle!
t.klebi
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 27. Sep 2010, 14:25

Cogan_bc schrieb:
aber generelle Schul/Kindergartenspeisungen und freien Zutrit zu allen möglichen Veranstalltungen. Nachhilfe, Vereine, Schwimmbad, Öffis etc.


Für alle Kinder unabhängig vom Einkommen der Eltern, wäre dies imho ein sehr vernünftiger Ansatz.

Gruß
t.klebi
DamonDiG
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 27. Sep 2010, 14:44
Moinsen


Cogan_bc schrieb:

Und außerdem gibt es das Kindergeld ja nicht nur der Bedürftigkeit wegen.


Ja wieso gibt es das überhaupt ???




Wiki schrieb:
Das Kindergeld beträgt in Deutschland gemäß § 66 Abs. 1 EStG bzw. § 6 Abs. 1 Bundeskindergeldgesetz seit Januar 2010 für das erste und zweite Kind jeweils 184 Euro monatlich, für das dritte Kind 190 Euro und für das vierte und jedes weitere Kind 215 Euro monatlich. Das Kindergeld ist zum Teil Sozialleistung, zum Teil Ausgleich für die Besteuerung des Existenzminimums von Kindern und deshalb im Einkommensteuergesetz geregelt. Nur der über den Ausgleich für die Besteuerung des Existenzminimums hinausgehende Teil ist eine Familienförderung. Dieser Teil ist umso größer, je niedriger das zu versteuernde Einkommen ist.
Rechtsgrundlage für das Kindergeld ist für unbeschränkt Steuerpflichtige das Einkommensteuergesetz (§§ 31 f. und §§ 62 ff. EStG), für beschränkt Steuerpflichtige [mit weiteren Voraussetzungen] das Bundeskindergeldgesetz (BKGG).




Leider gibt es ja doch einige (nicht alle) Familien wo zwar neben der Kiste Ötti der 50er Plasma steht aber die Kinder hungrig zur Schule müssen.


Wieviele sind das denn genau?

Schöne Grüße,
Simon
ahebeisen
Stammgast
#18 erstellt: 27. Sep 2010, 14:48
Ich hätte ein tolles Beispiel aus der Nachbarschaft.

Da wohnen im Eigenheim...
Eine Frau mit ihrer 8 jährigen Tochter und der Lebenspartner
der Frau plus ihr Bruder und dessen Frau.

Sie heben neben dem Eigenheim
4 Autos (darunter 2 Mercedes und 1 BMW) - max 2 Jahre alt
Ich fahre einen Suzuki Alto und arbeite 7 Tage die Woche.

Alle Erwachsenen leben seitdem ich die kenne vom Staat.

Wie kann so etwas sein?


Anderes Beispiel (allerdings bereits 10 Jahre alt)

Freundin meiner Schwester. Sie hatte in ihrem Leben vielleicht
ein halbes Jahr lang gearbeitet. Zu diesem Zeitpunkt war sie
bereits seit vielen Jahren arbeitslos.

Sie hatte eine vierjährige Tochter. Diese hatte einen Ganz-
tages-Hortplatz
.

Sie ließ sich von uns sogar eine Reise in die Türkei be-
zahlen, weil die Tochter ja auch mal das Ausland kennen
lernen sollte.


Ich bekomme einen Hals, wenn ich so etwas mitbekomme.


Zumal meine Familie es in den 80ern nicht dicke hatte.
Wir hatten zu viert im Monat mit 500,-- DM aus-
kommen müssen. (Darin waren Lebensmittel, Kleidung,
Friseur, Telefon, Schulsachen, etc. enthalten)

Wir haben das aber alleine geschafft...
Cogan_bc
Inventar
#19 erstellt: 27. Sep 2010, 15:09

Für alle Kinder unabhängig vom Einkommen der Eltern, wäre dies imho ein sehr vernünftiger Ansatz.

genau so meinte ich das.


Leider gibt es ja doch einige (nicht alle) Familien wo zwar neben der Kiste Ötti der 50er Plasma steht aber die Kinder hungrig zur Schule müssen.


Wieviele sind das denn genau?


keine Ahnung, ist aber auch egal, wenn man es so macht wie beschrieben sind es 0


Das Kindergeld beträgt in Deutschland gemäß § 66 Abs. 1 EStG bzw. § 6 Abs. 1 Bundeskindergeldgesetz seit Januar 2010 für das erste und zweite Kind jeweils 184 Euro monatlich, für das dritte Kind 190 Euro und für das vierte und jedes weitere Kind 215 Euro monatlich. Das Kindergeld ist zum Teil Sozialleistung, zum Teil Ausgleich für die Besteuerung des Existenzminimums von Kindern und deshalb im Einkommensteuergesetz geregelt. Nur der über den Ausgleich für die Besteuerung des Existenzminimums hinausgehende Teil ist eine Familienförderung. Dieser Teil ist umso größer, je niedriger das zu versteuernde Einkommen ist.
Rechtsgrundlage für das Kindergeld ist für unbeschränkt Steuerpflichtige das Einkommensteuergesetz (§§ 31 f. und §§ 62 ff. EStG), für beschränkt Steuerpflichtige [mit weiteren Voraussetzungen] das Bundeskindergeldgesetz (BKGG).


Hä ? Hast Du das auch irgendwo in Deutsch ?


[Beitrag von Cogan_bc am 27. Sep 2010, 15:09 bearbeitet]
Histream
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 27. Sep 2010, 15:11
Es geht abwärts, dabei sollte doch die Krise überwunden sein!?
Eigenheim?:http://www.zeit.de/2009/11/Wallraff-11
t.klebi
Ist häufiger hier
#21 erstellt: 27. Sep 2010, 15:11

Cogan_bc schrieb:
Hä ? Hast Du das auch irgendwo in Deutsch ?


Grob übersetzt: Soweit der Kindergeldansatz günstiger als Kinderfreibetrag, ist das Kindergeld Sozialleistung.

Gruß
t.klebi
t.klebi
Ist häufiger hier
#22 erstellt: 27. Sep 2010, 15:12
gelöscht wegen Doppelpost


[Beitrag von t.klebi am 27. Sep 2010, 15:14 bearbeitet]
firephoenix28
Inventar
#23 erstellt: 27. Sep 2010, 15:12
Und wir Steuerzahler zahlen noch etwas mehr..
Lukas_D
Inventar
#24 erstellt: 27. Sep 2010, 15:31
5€ müssen reichen in anderen Ländern gibt es garnichts, sollte Hartz 4 nicht reichen besteht immer noch die Möglickeit einen 400€ anzufangen. Gesucht wird genug. Wobei man sagen muss der Nachteil für den Steuerzahler ist größer als der Vorteil für den Hartz4 empfänger.
Cogan_bc
Inventar
#25 erstellt: 27. Sep 2010, 15:41

Wobei man sagen muss der Nachteil für den Steuerzahler ist größer als der Vorteil für den Hartz4 empfänger.


Stimmt und wenn sie den Anteil der nicht angerechnet wird noch kräftig erhöhen (wie geplant) sind die Leute aus der Niedriglohnbranche nur noch die Gekniffenen.
t.klebi
Ist häufiger hier
#26 erstellt: 27. Sep 2010, 15:41

Lukas_D schrieb:
Wobei man sagen muss der Nachteil für den Steuerzahler ist größer als der Vorteil für den Hartz4 empfänger.


Was meinst Du damit?

Gruß
t.klebi
LambOfGod
Inventar
#27 erstellt: 27. Sep 2010, 16:53
Ich denke er meint, das die Hartz 4 Leute auf die 5 Euro verzichten können. Es ist ja auch nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Und die Leute doch wieder dafür blechen.

Da sollten die sich vielleicht überlegen wie sie die Leute ans arbeiten kriegen. Wobei es auch viele Hartz 4 Empfänger gibt, die nebenbei arbeiten. Gibt aber auch viele wiederum, die überhaupt nicht arbeiten. Und mit den 350 Euro zurecht kommen. Quasi lebenslanger Urlaub auf Kosten der Sozialkassen.

Der Staat / die Ämter bzw. Argenturen sollten mal die Eier haben solchen Extremfällen die Leistungen ganz zu streichen, dann müssen sie selber sehen wie sie ans arbeiten kommen.
t.klebi
Ist häufiger hier
#28 erstellt: 27. Sep 2010, 17:14

LambOfGod schrieb:
Gibt aber auch viele wiederum, die überhaupt nicht arbeiten. Und mit den 350 Euro zurecht kommen.


Kein Hartz4-Empfänger muss mit 350€ "zurecht kommen". Immerhin wird auch die Miete übernommen. Ein Posten der bei Arbeitnehmern meist ein ordentliches Loch in das Budget reißt.


Gruß
t.klebi
Lukas_D
Inventar
#29 erstellt: 27. Sep 2010, 17:59
Nicht zu vergessen die Sozialversicherungsleistungen die übernommen werden.

Mit meiner obrigen Aussage meinte ich wie schon ganz richtig angemerkt das 5€ wohl eher ein Tropfen auf den heißen Stein sind und ruck zuck bei einer Packung Kippen weg sind. Die Belastung für den Staatshaushalt ist hingegen groß.
ahebeisen
Stammgast
#30 erstellt: 27. Sep 2010, 18:16
....und wenn ich dann wieder dieses dumme Geschwätz höre,
die Bildung der Kinder sei einkommensabhängig, würde ich
am Liebsten ausrasten.

Das ist eine faule Ausrede - nichts anderes!

...ich habe schließlich auch studiert, trotz Minimalaus-
stattung in der Kindheit und Jugend...


Klar: Man hat ja dann auch so wenig Zeit, seinen Kindern zu
helfen, wenn man den ganzen Tag RTL schauen muß...
On
Hat sich gelöscht
#31 erstellt: 28. Sep 2010, 05:20
Sehen wir doch mal den Tatsachen ins Auge. Geld bedeutet Förderung, Kürzung (d.h. hier: Inflationierung) bedeutet Unterdrückung.
Angeblich sollen Arbeitslose gefördert werden. Wenn man in einer bildungsfernen Umgebung aufgewachsen ist, dann 10 Jahre gearbeitet hat, Abitur nachholen will, so wird dies nicht gefördert, sondern unterdrückt, das ist Fakt.
Eine Grundsicherung, wie der Name schon sagt, dient, wie es auch im Grundgesetz verankert ist, dazu, einem Menschen ein würdiges, wenn auch bescheidenes Leben zu ermöglichen, und darf nicht als politisches Machtmittel mißbraucht werden, um irgendwelche sogenannten „Anreize“ zu schaffen. Arbeitswille ist seit je her im Gesetz Bedingung für Arbeitslosengeld gewesen und zieht spätestens seit Schröder im Ernsfall drakonische Strafen nach sich.
Daß das Soz.-Amt Eigentumswohnungen und Luxusautos finanziert, ist dummes Zeug. Wer so etwas behauptet zeigt nur seinen Neid auf Besserverdienende die womöglich ihren Job verloren haben und nun innerhalb kurzer Zeit abstürzen werden.
Wenn wir hier über Geld reden, dann müßten auch Zahlen auf den Tisch. Niemand hier wird aber seine Lebenshaltungskosten detailliert offenbaren, das wäre sicher zu intim.
Es ist ja so einfach zu behaupten, es gebe eine bestimmte Menschenrasse oder milder ausgedrückt, einen Schlag von Menschen die von Natur aus minderwertige Eigenschaften („Faulheit“) hätten und die man zu ihrem und unser aller Glück zwingen müßte. Geld ist, und das ist doch unstrittig, dermaßen erstrebenswert, daß sogar Multimilliardäre den Hals nicht automatisch voll kriegen.
Es ist schon bezeichnend, daß ausgerechnet Politiker die in oberen finanziellen Verhältnissen aufgewachsen sind, die mit Abitur ins Erwachsenleben starten durften, die es sich leisten konnten im Ausland zu studieren, die Problematik auf wenige Statistiken reduzieren. Aber davon abgesehen, Arbeitsplätze in einem hochtechnisierten Land wie Deutschland sind teuer und rar. Wenn Firmen aktuell Fachkräfte suchen, dann hätten sie gerne hochausgebildete Leute mit Berufserfahrung auf der Matte stehen. Welche Firma ist denn bereit, einem, ich bitte Euch - „Harz IV- Empfänger“ in eine führende Position zu buchsieren? - Je tiefer das -finanzielle- Niveau, desto geringer das Ansehen, desto geringer die Integration in die Gesellschaft und damit ins Berufsleben.
Von der Grundsicherung, so darf, so sollte man es nennen können, kann man sicher eine Weile überdauern. Wenn wir auch keine konkreten Zahlen verarbeiten wollen, so kann man doch allgemein sagen, daß es gewisse Lebensstandards gibt. Zunächst einmal gilt es, für Lebensmittel und „Drogen“ (damit meine ich Drogerieartikel :)), für Wohnung und Kleidung zu sorgen. Danach kommen Aufwendungen für Gesundheit, ein gewisser notwendiger Konsum (z.B. für Reparaturen und Einrichtung), sowie ein Taschengeld für Kultur, auch Informationskultur hinzu. Nicht zu verachten sind individuell völlig verschiedene Gesundheitskosten. Das alles ist alleine schon wichtig, um nicht immer tiefer zu sinken. Wie soll denn jemand steigen, wenn man ihn sinken läßt?

Lassen wir das Thema Zuwanderer aus dieser Problematik mal weg, um die Sache nicht unnötig zu komplizieren, dafür gibt es ja andere Threads. Wer aus unterentwickelten Ländern kommt ist möglicherweise damit zufrieden, überhaupt hier angekommen zu sein, das ist arm.

Auch was Alkohol und Nikotin betrifft, ist ein gesondertes Problem. Zum einen leben unter uns Menschen die noch mit aggressiver Tabakwerbung groß geworden sind. Diese hatte als Zielgruppe durchaus Jugendliche. Von der Eu wurde gegen den Willen der CDU die Werbung verboten. Je früher man damit anfängt, desto stärker die Abhängigkeit. Das Suchtproblem mit Geldentzug quasi beseitigen zu wollen, ist mindestens naiv. Nebenbei ist die Tabaksteuer so hoch, daß wohl kaum eine Einsparung zu erzielen ist. Bier, um mal ein Beispiel zu nennen hat übrigens einen erheblichen Nähwert der ja irgendwie ersetzt werden muß. Er kann nicht einfach „gestrichen“ werden.
Zusammengenommen sind derartige Umerziehungsmaßnahmen Erwachsener (die Begrifflichkeit erinnert mich an die Chinesische Diktatur) verfehlt, denn je elender das Leben, desto größer die Gefahr, Betäubungsmitteln zu verfallen. Wobei man sagen muß, daß Alkohol ja gerade in Deutschland gesellschaftlich etabliert ist und sein Genuß gerne nicht nur von bayrischen Politikern stolz zugegeben wird.

Hier wir deutlich, daß die Umstände des Lebens eine individuelle Komponente beinhalten. Es ist blanker Unsinn, aufgrund der momentanen Kassenlage einen virtuellen kleinsten gemeinsamen Nenner konstruieren zu wollen. Damit schließt sich der Kreis: Es geht um einen Lebensstandard der es ermöglicht, überhaupt erst an der Gesellschaft teilnehmen zu können, so wie es unsere Verfassung aussagt.

Es ist schon seltsam, daß es einerseits Wirtschaftswachstum gibt, es aber andererseits jedes mal heißt, man dürfe „das zarte Pflänzchen“ nicht zerdrücken. Was denn nun? Wollt Ihr wirklich eine Spaltung der Gesellschaft in Obrigkeit und Untertanen, so wie in früheren Zeiten? Eine Inflation der Grundsicherung betrifft selbstverständlich auch die sog. Prekär Beschäftigten, denn genau die werden, nachdem ein Mindestlohn nicht gewollt ist, eben mit in den Abgrund gezogen. Wo bleibt denn das Abstandsgebot zur Erwerbslosigkeit, wenn der Arbeitslohn sowieso nicht reicht?

In den 1980er Jahren gab es den Berufsschutz und den Qualifikationsschutz. Arbeitslosenhilfe ermaß sich zudem nach dem bisherigen Verdienst. Die „Zusammenlegung von Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe“ ist unter Merkel endgültig zur Lüge verkommen. In Wahrheit war es eine Herabstufung ersterer. Der Vorteil der Rentenbezahlung der ehemaligen Sozialhilfeempfänger (wenn auch mit wenig praktischer Bedeutung) ist einfach gestrichen worden, das nur nebenbei.

Fazit: Die Grundsicherung für Arbeitslose (ALGII) müßte entweder pauschal um 70 Eur angehoben werden oder es muß wieder ermöglicht werden Anträge zu stellen. Vernünftiger wäre allerdings, und da ist ja sogar die FDP, wenn auch nur von der Qualität her, dafür, wieder eine manierliche Arbeitslosenhilfe einzuführen die erstens einen, wenn auch eher symbolischen Bonus für Qualifikation und bisherigen Verdienst berücksichtigt, womit der Anreiz ins rechte Licht gerückt wäre, und zweitens das elende Thema SOZIALHILFE von gesunden arbeitswilligen, erfahrenen, mündigen Bürgern abzukoppeln, indem eine Pauschale eingeführt wird, mit der die Menschen in die Lage versetzt werden ihr Leben frei und in Selbstbestimmung wieder unter Kontrolle zu bringen, das heißt, die behördliche Kontrolle der Wohnsituation sollte beendet werden. Man kann nicht einerseits Eigeninitiative verlangen und gleichzeitig gängeln, kontrollieren, bemängeln, Gerichtsverfahren provozieren und unterdrücken. Das rechte Licht, von dem ich rede, kostet in vielen Details noch nicht mal mehr Geld.


[Beitrag von On am 28. Sep 2010, 05:31 bearbeitet]
ahebeisen
Stammgast
#32 erstellt: 28. Sep 2010, 05:55

On schrieb:
Sehen wir doch mal den Tatsachen ins Auge. Geld bedeutet Förderung, Kürzung (d.h. hier: Inflationierung) bedeutet Unterdrückung.
Angeblich sollen Arbeitslose gefördert werden. Wenn man in einer bildungsfernen Umgebung aufgewachsen ist, dann 10 Jahre gearbeitet hat, Abitur nachholen will, so wird dies nicht gefördert, sondern unterdrückt, das ist Fakt.


Unterdrückt?! - Es steht doch jedem frei, das Abi nachzuholen...



On schrieb:

Eine Grundsicherung, wie der Name schon sagt, dient, wie es auch im Grundgesetz verankert ist, dazu, einem Menschen ein würdiges, wenn auch bescheidenes Leben zu ermöglichen, und darf nicht als politisches Machtmittel mißbraucht werden, um irgendwelche sogenannten „Anreize“ zu schaffen. Arbeitswille ist seit je her im Gesetz Bedingung für Arbeitslosengeld gewesen und zieht spätestens seit Schröder im Ernsfall drakonische Strafen nach sich.


Meine Beispiele beweisen das Gegenteil.


On schrieb:

Daß das Soz.-Amt Eigentumswohnungen und Luxusautos finanziert, ist dummes Zeug. Wer so etwas behauptet zeigt nur seinen Neid auf Besserverdienende die womöglich ihren Job verloren haben und nun innerhalb kurzer Zeit abstürzen werden.


Die Leute wohnen seit 8 Jahren hier und haben seither noch nicht
gearbeitet, sondern lassen es sich auf unsere Kosten gut
gehen. Du mußt nur wissen, wie Du das machst. Die Autos
können ja offiziell auf jemand anderes angemeldet sein.

...ich bin sicher nicht neidisch auf die. In meinen Augen
ist so ein Verhalten asozial.


On schrieb:

...sowie ein Taschengeld für Kultur, auch Informationskultur hinzu.


Ich bin mit 19 das erste Mal ins Kino. Ich habe es überlebt
und die werden das auch überleben. Man muß auch nicht auswärts
essen. Es braucht auch nicht jeder ein Handy. etc., etc.



On schrieb:

Nicht zu verachten sind individuell völlig verschiedene Gesundheitskosten.


Das wird doch bezahlt...


On schrieb:

Fazit: Die Grundsicherung für Arbeitslose (ALGII) müßte entweder pauschal um 70 Eur angehoben werden oder es muß wieder ermöglicht werden Anträge zu stellen. Vernünftiger wäre allerdings, und da ist ja sogar die FDP, wenn auch nur von der Qualität her, dafür, wieder eine manierliche Arbeitslosenhilfe einzuführen die erstens einen, wenn auch eher symbolischen Bonus für Qualifikation und bisherigen Verdienst berücksichtigt, womit der Anreiz ins rechte Licht gerückt wäre, und zweitens das elende Thema SOZIALHILFE von gesunden arbeitswilligen, erfahrenen, mündigen Bürgern abzukoppeln, indem eine Pauschale eingeführt wird, mit der die Menschen in die Lage versetzt werden ihr Leben frei und in Selbstbestimmung wieder unter Kontrolle zu bringen, das heißt, die behördliche Kontrolle der Wohnsituation sollte beendet werden. Man kann nicht einerseits Eigeninitiative verlangen und gleichzeitig gängeln, kontrollieren, bemängeln, Gerichtsverfahren provozieren und unterdrücken. Das rechte Licht, von dem ich rede, kostet in vielen Details noch nicht mal mehr Geld.



Ich habe ja Nebenjobs als Fahrer zu vergeben.
Weißt Du, wie oft ich zu hören bekomme: "Ich bekomme Hartz 4,
wie können wir es machen, daß ich nichts gekürzt bekomme?"
Sprich: Wenn gekürzt wird, wollen sie lieber weiter auf
Kosten der Allgemeinheit leben, anstatt selbst für den
Unterhalt zu sorgen.

Ich müßte eigentlich bei den allen bei der Arge anrufen
und denen sagen, daß das Geld gestrichen gehört...
On
Hat sich gelöscht
#33 erstellt: 28. Sep 2010, 06:14

ahebeisen schrieb:
Unterdrückt?! - Es steht doch jedem frei, das Abi nachzuholen...

Es wird nicht berücksichtigt und als Weiterbildung anerkannt, muß also im Ernstfall wegen irgendeiner sinnlosen Beschäftigungstherapie unterbrochen werden, man hätte also keinerlei Argumente. Außerdem kosten Bücher und Schreibwaren Geld. Es ist jdf. schwer.

Meine Beispiele beweisen das Gegenteil.

Deine Beispiele beweisen bestenfalls, daß es andere Beispiele gibt. Woher bezahlen die denn das Benzin? Wirf aber nicht Nebenverdienst und Regelsatz in einen Topf.

Die Leute wohnen seit 8 Jahren hier und haben seither noch nicht
gearbeitet, sondern lassen es sich auf unsere Kosten gut
gehen. Du mußt nur wissen, wie Du das machst. Die Autos
können ja offiziell auf jemand anderes angemeldet sein.

...ich bin sicher nicht neidisch auf die. In meinen Augen
ist so ein Verhalten asozial.

Man kann das hier jetzt nicht nachvollziehen. Vielleicht sind sie ja von der Mafia und bezahlen mit HIV ihr Porto?

Ich bin mit 19 das erste Mal ins Kino. Ich habe es überlebt
und die werden das auch überleben. Man muß auch nicht auswärts
essen. Es braucht auch nicht jeder ein Handy. etc., etc.

Der Mensch lebt nicht von Brot allein. Handys sind eh Müll. Tel.+ Inernet kostet 30 Eur/Monat. Kultur sollte doch aber im Rahmen einer Hochzivilisation machbar sein!? Man bleibt nicht ewig 19. Kino muß ja nicht jeden Monat sein.


On schrieb:

Nicht zu verachten sind individuell völlig verschiedene Gesundheitskosten.

Das wird doch bezahlt...

Wird es nicht! - sondern es gibt einen Höchstsatz. Dabei wird aber nicht alles angerechnet, z.B. rezeptfreie Mittel


Ich habe ja Nebenjobs als Fahrer zu vergeben.
Weißt Du, wie oft ich zu hören bekomme: "Ich bekomme Hartz 4,
wie können wir es machen, daß ich nichts gekürzt bekomme?"
Sprich: Wenn gekürzt wird, wollen sie lieber weiter auf
Kosten der Allgemeinheit leben, anstatt selbst für den
Unterhalt zu sorgen.

Ich müßte eigentlich bei den allen bei der Arge anrufen
und denen sagen, daß das Geld gestrichen gehört...

Gut - das muß man im Einzelfall begutachten. Du hast sicher recht, wenn Du verlangst, daß mit angepackt wird, auch wenn der Zuverdienst ab einer gewissen Höhe angerechnet wird. Soviele Minijobs gibt es aber doch nicht, in der Zeitung ist es eher mager.


[Beitrag von On am 28. Sep 2010, 06:16 bearbeitet]
ahebeisen
Stammgast
#34 erstellt: 28. Sep 2010, 06:30

On schrieb:

Es wird nicht berücksichtigt und als Weiterbildung anerkannt, muß also im Ernstfall wegen irgendeiner sinnlosen Beschäftigungstherapie unterbrochen werden, man hätte also keinerlei Argumente. Außerdem kosten Bücher und Schreibwaren Geld. Es ist jdf. schwer.


Das dürfte doch eher ein Abendgymnasium sein, bei dem man
das Abi nachholt. Das sollte doch mit anderen Weiterbildungs-
maßnahmen zu koordinieren sein. Falls nicht: Gehört das
geändert. In einem solchen Fall bräuchte der entsprechende
Beamte mal einen netten Tritt in den Allerwertesten.

Natürlich ist es nicht einfach - aber machbar, was die Aus-
stattung mit Geldmitteln anbelangt.

Wie gesagt, wir sind zu viert mit 500 D-Mark ausgekommen...



On schrieb:

...Vielleicht sind sie ja von der Mafia und bezahlen mit HIV ihr Porto?


Ach Du meine Güte - soweit hab ich ja noch gar nicht gedacht...

In was für einer Nachbarschaft lebe ich denn? - Ich sag
besser nix mehr.



On schrieb:

... z.B. rezeptfreie Mittel


Also abgesehen von Kopfwehtabletten (von denen man ja nun
auch nicht sooo viel braucht), fällt mir da nichts ein, was
unbedingt nötig wäre. Alle Mittel gegen Erkältungen sind
z.B. Blödsinn...



On schrieb:

Soviele Minijobs gibt es aber doch nicht, in der Zeitung ist es eher mager.


Mal abgesehen davon, daß ein Fahrer bei mir im Schnitt 800
Euro netto bekommt sind hier in meine Stadt sehr viele offene
Stellen im Gastronomiegewerbe. Das sind halt anstrengende
Jobs....




edit: Irgendwie mag die Software grad nicht zitieren.

edit pinoccio: Quote repariert


[Beitrag von pinoccio am 28. Sep 2010, 07:23 bearbeitet]
On
Hat sich gelöscht
#35 erstellt: 28. Sep 2010, 06:51
Die Zitierfunktion hakt manchmal.

Medikamente:
Salmiakpastillen, Salben, Nikotinkaugummi etc. es gibt eine Menge absolut lebensnotwendiger Mittel. Wer nicht zum Arzt muß, spart schon mal 40Eu Praxisgebühr.

Wenn man gesund genug ist, bleibt man´s mit Sport. Es gibt so viele Unwegsamkeiten...
t.klebi
Ist häufiger hier
#36 erstellt: 28. Sep 2010, 07:10
Viele haben sich mit Hartz4 eingerichtet und es geht ihnen imho zu gut. (Man hat halt kein Auto und Urlaube fallen flach.)
Zumindest ist der Anreiz viel zu gering, einer Beschäftigung niedrig qualifizierten Beschäftigung nachzugehen.

Wenn ich mich in meinem Bekanntenkreis so umschaue, dann finden nach einem Jobverlust die Leute immer dann einen neuen Job, wenn aufgrund der Einkünfte des Partners kein Hartz4 zu erwarten ist. Andererseits gibt es viele Langzeitarbeitslose. Komisch nicht.




Gruß
t.klebi


[Beitrag von t.klebi am 28. Sep 2010, 07:12 bearbeitet]
On
Hat sich gelöscht
#37 erstellt: 28. Sep 2010, 07:16
Frustration spielt auch damit rein. Viele haben einfach den Glauben an den Erfolg verloren. Wenn man aus seinem Leben etwas machen will, dann sieht es auf die Dauer finster aus.

Ich kenne auch jemanden der seit 30 Jahren nichts macht. Kloreiniger könnte man demnach streichen. Mit der Zeit bildet sich ein roter Bakterienstamm im WC der Gerüche verhindert.
DamonDiG
Hat sich gelöscht
#38 erstellt: 28. Sep 2010, 07:19
Moinsen!

@On (Beitrag#31)
Go on, On. Das hast Du gut geschrieben.
Dem ist wenig hinzuzufügen. Hervorheben möchte ich meine Befürchtung, dass in der jetzt losgetretenen Debatte wie schon zuvor bei den Migranten diesmal wieder einmal die Hartzer als bedrohliche Personengruppe hoch- (oder besser runter-) stilisiert werden. Die erste Reaktion auf Deinen Beitrag und andere Postings hier geben jedenfalls zu dieser Sorge Anlass.
Die spätestens seit Kohl betriebene Politik der sozialen Einschnitte unter der Parole „Sparen, sparen, sparen, weil Wachstum, Wachstum, Wachstum“ bringt seit den 80er Jahren vor allem diejenigen gegeneinander auf, die in diesem Klima die Befürchtung haben, im Wettbewerb zu unterliegen oder sonst wie abgehängt zu werden.
Dabei werden alle möglichen Mittel der Meinungsbildung ebenfalls daraufhin ausgerichtet.

Leute, tut was für Eure Meinung. Schaut zum Beispiel mal in den (per Gesetz veröffentlichten) Statistiken der Bundesagentur für Arbeit nach, wie viele Menschen tatsächlich HartzIV missbrauchen. Es kann nicht sein, dass Ihr wirklich davon ausgeht, dass Arbeitslose deshalb von der Stütze leben, weil sie das für bezahlten Urlaub halten. Glaubt Ihr wirklich, dass Geld das einzige Motiv dafür ist, arbeiten zu gehen? Glaubt Ihr wirklich, dass es Urlaub gleichkommt, vom Regelsatz leben zu müssen? Glaubt Ihr wirklich, dass es auf Dauer auszuhalten ist, nichts zu tun zu haben, außer Bewerbungen zu schreiben?
Fangt bei Euch selber doch mal an: würdet Ihr bei 11 Euro am Tag zur freien Verfügung lange arbeitslos bleiben wollen? Was würdet Ihr tun?

Schöne Grüße,
Simon
ahebeisen
Stammgast
#39 erstellt: 28. Sep 2010, 07:22

On schrieb:


Medikamente:
Salmiakpastillen, Salben, Nikotinkaugummi etc. es gibt eine Menge absolut lebensnotwendiger Mittel.



Lustig. - Ich habe kein einziges davon und lebe noch.

...vielleicht bin ich aber auch ein Zombie. - Da helfen
Salben eh nichts mehr...
On
Hat sich gelöscht
#40 erstellt: 28. Sep 2010, 07:27
-für entsprechende Krankheiten meinte ich natürlich
sei froh
ahebeisen
Stammgast
#41 erstellt: 28. Sep 2010, 07:30
Hallo Simon,

ich würde Dich gerne bei ein paar Bewerbungsgesprächen bei
mir dabei haben. Du würdest Deine Meinung schnell revidieren.

Das Dumme ist, daß die Sozialausgaben mehr als die Hälfte
des Staatshaushaltes ausmachen (Stand März 2010).

Du mußt irgendwo schauen, wie man davon herunter kommt.

Natürlich gibt es auch andere Ausgaben, die gekürzt gehören
bzw. seeehr fraglich sind. Ich erinnere nur an die HRE und
die utopischen Gehälter dort...
DamonDiG
Hat sich gelöscht
#42 erstellt: 28. Sep 2010, 07:44
Moinsen!


ahebeisen schrieb:
Hallo Simon,

ich würde Dich gerne bei ein paar Bewerbungsgesprächen bei
mir dabei haben. Du würdest Deine Meinung schnell revidieren.


Ich war schon bei sehr vielen Bewerbungsgesprächen. sowohl mit Klienten, als auch bei eigenen. Was sollte meine Meinung in Deinem Fall ändern?
Zudem habe ich keine feststehende Meinung. Du kannst mich auch aktuell dazu bringen, sie zu ändern, zum Beispiel indem Du mir mit Hilfe von verlässlichen Daten deutlich machen kannst, daß Deine vorgebrachten Beispiele repräsentativ sind und einen signifikanten Anteil an der

Hälfte
des Staatshaushaltes ausmachen (Stand März 2010).

Hartz IV, das heißt die Leistungen nach SGB II, kosten jährlich ca. 80 Milliarden Euro, die Hälfte davon geht für den bürokratischen Apparat drauf. (Quelle: WDR5)


Du mußt irgendwo schauen, wie man davon herunter kommt.

Da hast Du recht.

Schöne Grüße,
Simon

Edith: Grußformel vergessen.


[Beitrag von DamonDiG am 28. Sep 2010, 07:44 bearbeitet]
On
Hat sich gelöscht
#43 erstellt: 28. Sep 2010, 08:02
http://bund.offenerhaushalt.de/

Beispiel:

ALGII (HartzIV):

23.900.000.000 Euro

Verteidigungshaushalt:

31.367.100.000 Euro

Gesamt:

143.199.000.000 Euro

Edit: Beispiele


[Beitrag von On am 28. Sep 2010, 08:15 bearbeitet]
t.klebi
Ist häufiger hier
#44 erstellt: 28. Sep 2010, 08:03

DamonDiG schrieb:
Fangt bei Euch selber doch mal an: würdet Ihr bei 11 Euro am Tag zur freien Verfügung lange arbeitslos bleiben wollen?


Frag mal eine alleinerziehende Verkäuferin o. Friseuse wie viel die zur frei Verfügung hat. Nur gehen die den ganzen Tag arbeiten. Von Kindergartenkosten etc. gar nicht zu reden.

Ich bin auch der Meinung, dass junge Langzeitarbeitslose grundsätzlich für Arbeiten für das Gemeinwohl herangezogen werden sollten (von der Grünanlagenpflege, über den Schülerlotsen bis zum Straßenfegen usw.)
Warum denn nicht? Hier wäre die Möglichkeit einer Beteiligung des Langzeitarbeitslosen, an den von ihm verursachten Kosten.
Das Problem wird wohl der Verwaltungs- und Kontrollaufwand sein.

Gruß
t.klebi
ahebeisen
Stammgast
#45 erstellt: 28. Sep 2010, 08:07
Hallo Simon,

Du hattest geschrieben:
Schaut zum Beispiel mal in den (per Gesetz veröffentlichten) Statistiken der Bundesagentur für Arbeit nach, wie viele Menschen tatsächlich HartzIV missbrauchen.

Es gibt Mittel und Wege, wie man sich Hartz 4 erschleichen
kann. Diese dürften nicht in der Statistik auftauchen.
Mein Beispiel war das auf jemand anderes angemeldete Auto.


Du hattest geschrieben:
Glaubt Ihr wirklich, dass Geld das einzige Motiv dafür ist, arbeiten zu gehen?

Ja, ja dreimal ja.
Wie gesagt, ich spreche hier aus Erfahrung. Lasse das mal
5 Prozent der Hartz 4 - Empfänger gewesen sein, die zu mir
gemeint hatten, sie wollten auf jeden Fall wieder etwas tun.
...und die mich nicht danach gefragt haben, ob sie nicht evtl
schwarz arbeiten könnten oder ob es nicht eine andere Lösung
gebe...


Mir geht es hier auch darum, daß ich weiß, daß man von dem
Hartz 4 - Satz sehr gut leben kann. Der ist wesentlich höher,
als das, wovon wir gelebt haben. Ich hätte mich jetzt aber
nie als arm bezeichnet.

Wenn halt manche Sachen nicht finanziell gehen, dann gehen
sie eben nicht und ich muß schauen, wie ich die Situation
ändere.

Bsp.: Meinst Du, ich hätte als Kind oder Jugendlicher auch
nur einen Pfennig Taschengeld gehabt? - Ich hatte während
der Schulzeit 3 Jobs parallel.
DamonDiG
Hat sich gelöscht
#46 erstellt: 28. Sep 2010, 08:12
Moinsen!


On schrieb:
http://bund.offenerhaushalt.de/


Ah, da haben wir's ja. Zu den aufgeführten 59.045.600.000€ für die Leistungen nach SGB II und III kamen nach dem auf WDR5 zu Wort gekommenen Professor (der Grottjahn oder so hieß) noch verdeckte Kosten, die ich jetzt leider nicht mehr nachvollziehen kann. Insgesamt kam er auf 80 Milliarden.
Wär ja schön, wenns nur 60 sind.

Schöne Grüße,
Simon
ahebeisen
Stammgast
#47 erstellt: 28. Sep 2010, 08:17
Laut dieser Statistik sind es 7,45% der Ausgaben, die für
Verwaltung draufgehen. Das ist natürlich viel zu hoch.
Keine Frage...
On
Hat sich gelöscht
#48 erstellt: 28. Sep 2010, 08:18
ALG II macht jedenfalls 16,7% vom Gesamthaushalt aus, wenn ich richtig durch das Programm geklickt habe.

Grüße
On
ahebeisen
Stammgast
#49 erstellt: 28. Sep 2010, 08:29

On schrieb:
ALG II macht jedenfalls 16,7% vom Gesamthaushalt aus, wenn ich richtig durch das Programm geklickt habe.

Grüße
On



wo sieht man denn das Verhältnis zum Gesamthaushalt?


Ich würde ja auch die indirekten Kosten dazu zählen:

Arbeitslosengeld II (Titelgruppe 01) 23.900.000.000
Zuschuss an die Bundesagentur für Arbeit (Titelgruppe 03) 12.800.000.000
Beteiligung des Bundes an den Kosten der Arbeitsförderung 7.927.000.000
...an den Leistungen für Unterkunft und Heizung (Titelgruppe 01) 3.400.000.000
DamonDiG
Hat sich gelöscht
#50 erstellt: 28. Sep 2010, 08:35
Moinsen!


ahebeisen schrieb:
Ja, ja dreimal ja.
Wie gesagt, ich spreche hier aus Erfahrung.

Sei mir nicht böse, aber wenn Du es tatsächlich nur darauf beschränkst, kann das problematisch sein. Wenn Du ein Problem immer nur aus einer Perspektive betrachtest, dann siehst Du auch immer nur dieselbe Seite.


Lasse das mal 5 Prozent der Hartz 4 - Empfänger gewesen sein, die zu mir gemeint hatten, sie wollten auf jeden Fall wieder etwas tun. ...und die mich nicht danach gefragt haben, ob sie nicht evtl schwarz arbeiten könnten oder ob es nicht eine andere Lösung
gebe...

Aktuell ist die Mißbrauchsquote von 1,8% auf 1,9% gestiegen. Das wird nicht unbedingt an erhöhter Betrugsneigung der Arbeitslosen festgemacht, sondern an besserer Kontrolle.Quelle
Ich finde es nicht richtig, eine Meinung über ein Gesamtphänomen anhand von 1,9% desselben zu bilden.


Mir geht es hier auch darum, daß ich weiß, daß man von dem
Hartz 4 - Satz sehr gut leben kann. Der ist wesentlich höher,
als das, wovon wir gelebt haben. Ich hätte mich jetzt aber
nie als arm bezeichnet.

Wenn halt manche Sachen nicht finanziell gehen, dann gehen
sie eben nicht und ich muß schauen, wie ich die Situation
ändere.

Bsp.: Meinst Du, ich hätte als Kind oder Jugendlicher auch
nur einen Pfennig Taschengeld gehabt? - Ich hatte während
der Schulzeit 3 Jobs parallel.

Du sprichst ausschließlich von Deinen Erfahrungen.
Und ich habe ganz andere gemacht.
Was nun?

Schöne Grüße,
Simon
djtechno
Hat sich gelöscht
#51 erstellt: 28. Sep 2010, 08:38
Na,ja, das beste wäre sicherlich, Hartz 4 ein Stück meher als "nur" 5€ zu erhöhen, die Steuzern für wenig verdiener gleich zulassen und bei den gutverdienenden dann etwas anzuheben zwecks finanzierung. Natürlich nicht zuu sehr,weil Fleiß und hocharbeiten soll sich ja auch noch lohnen, nicht jeder aber viele Besserverdienende haben sich das schließlich auch hart erarbeitet. Aber jklar,in einem gewissen rahmen müssen die besserverdienendens chon stärker belastete werden als die wenigverdienden,wiel die wenigverdienenden KÖNNEn weinfach nicht mehr last tragen,dennoch muß man verhindern,daß harz 4 empfänger noch weiter in die armut abrutschen, nicht jeder kann schließlich was dafür,gibt genug die gerne arbeiten würden,aber keinen job kriegen,weil sie in der Falschen gegend wohnen/der falschen sozialen schicht kommen

Bloß das trauen sich die politiker nicht,die progressionskurve für steuern ein wenig steiler zu machen (und mehr als einw enig steiler solls ja NICHT werden,sonst lohnt sich besserverdienen am ende nicht mehr,und wäre auch unfair für die,die sich über jahre was aufgebaut haben,z.b. unternehmer), weil dann die gefahr gbesteht,daß besserverdienende ins ausland abgehen (wobei das auch erst dann apssiert,wenn mans übertreibt und auch nur am oberen ende in größerem maß überhaupt geschieht)

Der Punkt ist,daß eine Gesellschaft,in der zwischen einer Elite,die mehr Geld hat als sie ausgeben kann,und Menschen ,die am Rande des Abgrunds dahindarben, nicht viel dazwischen ist, ist genausowenig erstrebenswer,wie eine, in der mehr leistung und mehr arbeit nicht zu nennenswert mehr wohlstand führt,sondern praktisch nur andere,die keine arbeit finden, oder wollen,finanziert.

Man muß also den besten kompromiß finden. Daß heißt dann,daß man mehrbelastungen für harz 4 erhöhungen eher bei den besserverdienenden und möglichst nicht bei den normalverdienenden ansetzt,aber dies natürlich nur in gewissen Wohlbedachten Grenzen tun soll, aber man sollte schon irgendwie hinbekommen,daß harz 4 etwas mehr erhöht werden kann

Wie schon gehabt, man kann leider die (minderheit) von leuten die nicht arbeiten wollen schwer vond er größeren Zahl an leuten,die unfreiwillig in ALG 2 rutschen kaum trennen, ohne die Privatsphäre und die Persöhnlichkeitsrechte der Leute noch mehr einzuschränken und zu demütigen, daher wird man, harz4 NIEMALS 100% gerecht verteilen können,es gibt immer leute,die auf kosten anderer leben und anderer,denen ungerechtfertigt sozialansprüche verweigert werden,und die deshalb oohne was zu können,in den ruin abgleiten,aber man muß den besten kompromiß finden,daß ist der,wo man möglichst den meisten,die vom arbeitsmarkt nicht akzeptiert/gebraucht werden ein einigermaßen menschliches leben ermöglichst, und auf der anderen seite natürlich auch ein paar hat,die auf kosten der allgemeinheit leben, aber anders gehts eben nicht

Wenn man immer mehr prüfungen und gängelungen macht, wird man es vielleicht schaffen,daß es ein paar % weniger gibt,die schmarotzen,aber dann gibts auch mehr,die aus scham,oder wegen seltener umstände durch das soziale netz fallen und betteln gehen müssen,weil sie keien ansprüche geltend machen können,oder die kontrollen/gängelungen inakzeptabel für sie sind.

Macht mans zu locker, gibts natürlich mehr,die es ausnutzen.
Man muß sozialhilfe also sehr wophlüberlegt und gut feinjustieren und austarieren.


[Beitrag von djtechno am 28. Sep 2010, 08:51 bearbeitet]
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