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Was hört Ihr gerade jetzt? (Klassik !!!)+A -A |
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Autor |
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vanrolf
Inventar |
#2417 erstellt: 30. Jul 2005, 09:28 | |||
Holger_S.
Ist häufiger hier |
#2418 erstellt: 30. Jul 2005, 09:34 | |||
Einiges aus der Oistrach-Edition von Brilliant: Nikolai Mjaskowski (1881-1950) Violinkonzert d-moll op.44 (1938, rev. 1939) David Oistrach / Staatliches SO der UdSSR / Alexander Gauk Mjaskowskis Violinkonzert ist zusammen mit seinem Cellokonzert wohl die ideale Komposition, um sich mit dem Schaffen dieses großen Komponisten vertraut zu machen. Obwohl die Tonsprache hier unmittelbarer zugänglich ist als in vielen anderen seiner Werke, ist jede Note typisch für Mjaskowski. Die Ländlichen Konzerte op.32 (Serenade, Sinfonietta Nr.1 und Lyrisches Concertino) mögen auch ganz leicht fasslich sein, allerdings besteht hier die Gefahr, Mjaskowski falsch einzuschätzen, da er in diesen Kompositionen bewusst leicht schreibt. Ich habe mal im Radio die Sinfonietta Nr.1 gehört. Dies ist ein Werk, das neoklassizistische Anklänge verwendet, womit es in Mjaskowskis Schaffen ziemlich isoliert steht. Der Moderator jedoch stellte Mjaskowski als den durch politische Zwänge verhinderten Neoklassizisten dar - nach dem Motto "Damals um 1930 durfte er das noch." Das ist so grauenhaft falsch, dass sich mir die Haare gesträubt haben. Zu Chatschaturjan habe ich auch mal ähnlichen Schwachsinn gehört. Das Violinkonzert hat drei Sätze: der Kopfsatz ist breit angelegt mit einer umfangreichen Kadenz und eher lyrisch-episch im Tonfall. Der zweite Satz ist sehr nachdenklich gehalten. Der dritte Satz (D-Dur) ist dagegen heiter und verwendet folkloristisches Material. Das Konzert ist für den Solisten sehr dankbar. Mjaskowski hat zunächst alle großen Violinkonzerte studiert und während seiner eigenen Komposition häufig Oistrach konsultiert. Oistrach hat das Werk so gut gefallen, dass er Mjaskowski einmal mitteilte, derzeit spiele er ausschließlich sein Konzert und nichts anderes. Die Aufnahme datiert angeblich vom 1.1.1939. Die Tonqualität ist natürlich miserabel, dafür ist die Interpretation wirklich hervorragend. Am Aufnahmedatum habe ich meine Zweifel. Soja Gulinskaja schreibt in ihrer Mjaskowski-Biographie, das Konzert sei am 10. Januar 1939 uraufgeführt worden. Diese Aufnahme entstand offenbar live (die Huster legen es nahe). Ich vermute, dass das Aufnahmedatum eher der 10. Januar ist und es sich somit um einen Mitschnitt der Uraufführung handelt. Dieses Konzert müsste viel häufiger gespielt werden. Dmitri Kabalewski (1904-1987) Violinkonzert C-Dur op.48 (1948) David Oistrach / Staatliches SO der UdSSR / Carl Eliasberg AD 12.5.1949 Hier ist die Tonqualität erheblich besser, eigentlich sogar sehr erfreulich für diese Zeit. Das Kabalewski-Konzert ist ein unproblematisches, vergnügliches Werk. Es gehört zu den drei Konzerten für die sowjetische Jugend (zusammen mit dem ersten Cellokonzert und dem dritten Klavierkonzert). Die Ecksätze sind quirlig und fröhlich, ihre Hauptthemen haben gemeinsam, dass sie charakteristische Dur-Moll-Wechsel aufweisen. Der zweite Satz ist nachdenklicher, das Beiheft schreibt: "bitter-süß". Alle Themen sind sehr gesanglich, liedhaft und vor allem sehr einfach - wie Kinderlieder. Ein sehr hübsches, effektvolles Stückchen. Alexander Glasunow (1865-1936) Mazurka-Oberek für Violine und Orchester D-Dur (1917) David Oistrach / Staatliches SO der UdSSR / Gawriil Judin AD 25.2.1950 Auch hier ist die Tonqualität erstaunlich gut. Glasunows kleines Effektstückchen war mir bis dato unbekannt, ist aber in jeder Hinsicht typisch für diesen Komponisten. Die Orchestration ist besonders delikat. |
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sound67
Hat sich gelöscht |
#2419 erstellt: 31. Jul 2005, 09:15 | |||
Nach zehn Tagen London mit neun Proms-Konzerten und zahlreichen CD-Käufen (v.a. Lyrita, von dem Harold Moores in London die letzten Exemplare besitzt) ist die erste CD, die ich in der Heimat höre ausgerechnet die, die ich hier auch bekommen hätte: MIKLÓS RÓZSA: Sinfonia Concertante, op.29 (for violin, cello and orchestra) / Notturno ungherese, op.28 / Tripartita for Orchestra, op.33 András Agoston, Laszlo Fenjö, Philharmonia Hungarica, Werner Andreas Albert (CPO) Absolut hervorragende Einspielungen aller drei Werke: idiomatisch, zupackend, kraftvoll. Da hört man, anders als in manchen Aufnahmen der New Zealand Symphony in deren Rózsa-Zyklus, die ungarische Leidenschaft heraus. Leider ist das Orchester ja 2001 - "Unkultur-Minister" Naumann sei Dank - aufgelöst worden. Also ein Schrei aus dem Grabe. Gruß, Thomas |
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Hüb'
Moderator |
#2420 erstellt: 31. Jul 2005, 09:29 | |||
Hallo Thomas! Hatte mich schon gewundert, wo Du steckst. Sprichst Du von Lyrita-LPs oder -CDs? Welche Preise werden im Heimatland für die Scheiben denn aufgerufen (so oder so)? Viele Grüße Frank |
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Jeremias
Stammgast |
#2421 erstellt: 31. Jul 2005, 09:59 | |||
Nachdem ich gestern meine erste Neuerwerbung (Parsifal) komplett gehört habe, heute nun zur Entspannund Tannhäuser, ebenfalls unter dem Dirigat von Barenboim |
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sound67
Hat sich gelöscht |
#2422 erstellt: 31. Jul 2005, 10:01 | |||
Hallo Frank:
Von beidem. Eigentlich wollte ich keine LPs mehr kaufen, da ich das Kratzen und Knacksen kaum mehr ertragen kann, aber die Angestellten bei Harold Moores haben mir versichert, dass keinerlei Hoffnung besteht, dass die nicht bis Mitte der 90er auf CD erschienenen Lyrita-Titel so bald wieder das Licht der Sonne sehen werden. Zu den Lyrita-CDs, die ich noch nicht hatte, gehören z.B. Vaughan Williams Piano Concerto (Shelley/Handley), Walton Conducts Walton, beide CDs mit Werken der Vaughan-Williams Schülerin Grace Williams, William Alwyn (Harp Concerto - die Einspielung des Komponisten, die ich nur auf LP hatte), Lennox Berkeley, Daniel Jones, William Mathias, Boult Conducts Bax (!), Boult Conducts Parry, etc. Etwa 15 Titel insgesamt. Auf LP: E.J. Morean, Symphony in G minor (2x, einmal Decca: English Sinfonia Orchestra, Neville Dilkes ("Demonstration Copy- Not licensed for sale"), einmal Lyrita (Boult). E.J. Morean, Violin Concerto (Georgiadis/Handley), Rubbra - Symphony No.7 (Boult). Nur 4 Titel, weil sich die anderen mit den CDs deckten und sie nicht so viele Lyrita-LPs hatten. Preise: CDs 14.99 UKP, LPs je nach Zustand 18-22 UKP. Gruß, Thomas P.S.: Natürlich habe ich auch die Zeit genutzt, Zeugnisse meines Lieblingskomponisten RVW zu besuchen: seine schmucklose Grabplatte in der Westminster Abbey (dort sind auch Walton, Stanford, Howells und Boult verewigt) und eine avantgardistische Bronzebüste in der National Portrait Gallery. [Beitrag von sound67 am 31. Jul 2005, 10:05 bearbeitet] |
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AcomA
Stammgast |
#2423 erstellt: 31. Jul 2005, 12:36 | |||
franz schubert streichquintett c-dur D 956* ludwig van beethoven große fuge b-dur op. 133 hagen quartett, heinrich schiff*, 2. v'cello DG, DDD, aufn. 1991/1993* ich habe hier erstmalig das hagen quartett (HQ) gehört. ein herausragendes ensemble. das schubertsche streichquintett habe ich in einem live-mitschnitt mit oleg kagan, natalia gutman und freunden (LC) und von philips einmal mit casals und freunden als auch gidon kremer und freunden. die interpretation mit dem HQ finde ich am besten, undzwar in der balance der stimmen als auch der formalen entwicklung. die große fuge kommt erstaunlich intonationssicher auch in den dynamischen steigerungen. das borodin quartett z.b. muss sich da schon etwas hindurchwürgen. gruß, siamak |
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Susanna
Hat sich gelöscht |
#2424 erstellt: 31. Jul 2005, 13:02 | |||
Hallo Thomas, ist dort nicht auch ein gewisser Hä(ae)ndel verewigt? Gruß, Susanna |
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Hüb'
Moderator |
#2425 erstellt: 31. Jul 2005, 13:13 | |||
Wer soll das denn sein? |
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sound67
Hat sich gelöscht |
#2426 erstellt: 31. Jul 2005, 13:48 | |||
Nur ein gewisser Mr. Handel. Gruß, Thomas |
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Susanna
Hat sich gelöscht |
#2427 erstellt: 31. Jul 2005, 14:05 | |||
Stimmt ja auch! (Engl. Orthografie und Höflichkeitsformen 6, setzen!) @ Hüb': Also für so ungebildet hätte ich Dich nun doch nicht gehalten! Gruß, Susanna |
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sound67
Hat sich gelöscht |
#2428 erstellt: 31. Jul 2005, 14:25 | |||
WALTON CONDUCTS WALTON: Portsmouth Point Overture, Siesta, Music for Children, The Quest (arr. Tausky), Sinfonia Concertante for Orchestra with Piano Obligato (revised version,1943)*, Scapino, Capriccio Burlesca Peter Katin*, London Symphony Orchestra, London Philharmonic Orchestra, Sir William Walton (Lyrita) Walton war immer ein sehr zuverlässiger Interpret seiner eigenen Werke, und diese sehr abwechslungsreiche CD (in hervorragender Analogqualität von Anfang der 70er) macht da keine Ausnahme. Lediglich in der Sinfonia Concertante mag man Kathryn Stott und Vernon Handley (Conifer) vorziehen. Gruß, Thomas |
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sound67
Hat sich gelöscht |
#2429 erstellt: 31. Jul 2005, 15:18 | |||
ARNOLD BAX: Concerto for Violin and Orchestra (1937-38) Eda Kersey, BBC Symphony Orchestra, Sir Adrian Boult (Dutton Historic) Eine historische Aufnahme aus dem Jahr 1944. Ursprünglich für Heifetz geschrieben, landete das Violinkonzert nach dessen Ablehnung in der Schublade, bis es von der Solistin dieser Aufnahme (die wenige Monate später mit 40 verstarb) uraufgeführt wurde. Akzeptabler Mono-Sound, sehr gute Interpretation - mit weitaus mehr Energie und Emphase, als Lydia Mordkovich und Bryden Thomson in der Neuaufnahme für Chandos aufzubringen vermochten. Gruß, Thomas |
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Hüb'
Moderator |
#2430 erstellt: 31. Jul 2005, 16:31 | |||
Wie man/frau sich täuschen kann :D... |
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sound67
Hat sich gelöscht |
#2431 erstellt: 31. Jul 2005, 17:23 | |||
JOHN CARMICHAEL: Fêtes Champêtres / LEIGHTON LUCAS: Clarinet Concerto / RALPH VAUGHAN WILLIAMS: Six Studies in English Folk Song (orchestrated by Arnold Foster, 1957) / HUMPHREY PROCTER-GREGG: Clarinet Concerto Ian Scott, Royal Ballet Sinfonia, Barry Wordsworth (Dutton Digital) Vier charmante, wenn auch nicht bedeutsame "Klarinettenkonzerte" englischer Komponisten. Eines davon ist Arnold Fosters gelungene Orchestrierung der Six Studies in English Folk Song von Ralph Vaughan Williams. Noch vor dem Tode des Komponisten erstellt und mit Sicherheit von diesem abgesegnet gelingt es Foster, den ursprünglichen Klavierpart zu einem ebenso subtilen wie farbigen Satz für kleines Orchester zu erweitern. Farbig ist auch John Carmichaels Fêtes Champêtres, das schon im Titel an Poulenc und die anderen französischen Neoklassizisten denken lässt. Das kurze Werk (9') entfaltet einiges an Charme und Witz, eine überaus gelungene Pastiche. Leighton Lucas kannte ich bisher nur als zweitklassigen Filmkomponisten (Stage Fright von Alfred Hitchcock ist sein bekanntester Titel), und das etwas langatmige Klarinettenkonzert von 1957 belegt immerhin, dass seine Konzertmusik den Filmmusiken in Zweitklassigkeit in nichts nachsteht. Hübscher und einfallsreicher ist da das letzte Werk auf der CD, das knapp 26-minütige Konzert von Procter-Gregg, einem der Kompositionslehrer von Peter Maxwell Davies. Das 1940 entstandene Werk zeigt sich auf der Höhe der Zeit und unterhält über die gesamte Länge durchaus angenehm. Sehr gutes Spiel des Solisten, etwas angestrengt in den Streichern der Royal Ballet Sinfonia. Tadelloser Klang. Gruß, Thomas [Beitrag von sound67 am 31. Jul 2005, 17:25 bearbeitet] |
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sound67
Hat sich gelöscht |
#2432 erstellt: 31. Jul 2005, 18:33 | |||
RALPH VAUGHAN WILLIAMS: Piano Concerto in C (original version) / JOHN FOULDS: Dynamic Triptych for Piano & Orchestra, op.88 Howard Shelley, Royal Philharmonic Orchestra, Vernon Handley (Lyrita) Howard Shelley spielte die Originalfassung des Klavierkonzerts von Vaughan Williams (die revidierte Fassung ist für zwei Klaviere und Orchester) innerhalb weniger Jahre zweimal ein, die Unterschiede sind bemerkenswert: In der vorliegenden ersten Aufnahme von 1984 wirkt v.a. der Kopfsatz federnder, rhythmisch vitaler als in der etwas schwerfüßigeren Einspielung für Chandos (mit dem London Symphony unter Bryden Thomson), die eher in Richtung "RVW als englischer Bruckner" geht - unterstützt hier auch von dem etwas transparenteren, weniger halligen Klang. Beide Fassungen haben ihre Reize, Shelley ist in beiden Aufnahmen gleich gut. Das Klavier scheint mir in der Lyrita-Einspielung allerdings natürlicher abgebildet - Lyrita-Aufnahmen waren immer top für ihre Zeit. Eine Entdeckung ist das "Dynamic Triptychon" von John Foulds, das mich in dem hervorragenden Eindruck bestätigt, den ich von der BIS-CD mit Orchesterwerken dieses fast vergessenen englischen Komponisten hatte (s.u.) Das Werk hat eindeutig Konzertcharakter mit drei Sätzen in der typischen Schnell-langsam-sehr schnell Abfolge und Sonatenform. Bemerkenswert ist v.a. der charaktervolle, im Orchestersatz sehr subtile zweite Satz ("Dynamic Timbre"). In den Ecksätzen ein echter Reisser, wovon das Finale vielleicht etwas vordergründig virtuos und veräußerlicht erscheint. Auch hier zeigen sich Shelley und Handley durchweg auf der Höhe des Werks. Gruß, Thomas |
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sound67
Hat sich gelöscht |
#2433 erstellt: 31. Jul 2005, 19:42 | |||
WILLIAM ALWYN: Concerto Grosso No.2 for String Orchestra / Autumn Legend (for Cor Anglais and Strings) / "Lyra Angelica" - Concerto for Harp and String Orchestra* Ossian Ellis*, London Philharmonic Orchestra, William Alwyn (Lyrita) Die erste der bislang drei Einspielungen des wunderbaren Harfenkonzerts von William Alwyn (s.a. Rachel Masters/Richard Hickox auf Chandos und unlängst Suzanne Willison/David Lloyd-Jones auf Naxos) bleibt die beste des Werks: sowohl die stupende Virtuosität von Ellis als auch die größere Emphase in den Streichern, unterstützt von einem wesentlich schärfer konturierten Klangbild der Analogaufnahme gegenüber den beiden Digitaleinspielungen lassen die Qualitäten des Werks nur umso deutlicher hervortreten. Die beiden anderen Stücke sind gehaltvolle Gelegenheitswerke, wobei v.a. das Concerto Grosso sehr unterhaltsam ist. Brillante Tonqualität allerorten, engagiertes Spiel des London Philharmonic unter Leitung des Komponisten. Gruß, Thomas [Beitrag von sound67 am 31. Jul 2005, 19:53 bearbeitet] |
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KV588
Ist häufiger hier |
#2434 erstellt: 01. Aug 2005, 09:20 | |||
..nicht gerade jetzt , aber am Wochenende: Empfehlung von Rolf aus dem Brahms-op.77-Thread. Tolle Einspielung des Violinkonzerts (Szering, London PO, Monteux), man hört schnell gar nicht mehr auf "Interpretation", sondern auf die Musik (sowas klappt natürlich nur bei guter Interpretation). Die 2. Sinfonie mit Monteux (San Francisco PO, 1951 )gefällt mir auch - trotz etwas schepprigen Klangs - sehr gut. Die 1. mit Wand in der Chicagoer Version klingt für meine Ohre nicht viel anders als seine NDR-Einspielung, also IMHO gut (aus der Erinnerung, habe am WE nicht aktuell verglichen). "Akademische" mit Stokowski - großes Hörvergnügen. Grüße Martin [Beitrag von KV588 am 01. Aug 2005, 09:22 bearbeitet] |
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AcomA
Stammgast |
#2435 erstellt: 01. Aug 2005, 19:46 | |||
fryderyk chopin preludes op. 28 grigory sokolov, piano opus 111, DDD, aufn. (live) 1990 hier nun eine weitere sehr starke interpretation des zyklus. sokolov spielt etwas altmodisch, benutzt eher viel rubati, weniger non-legato techniken als pogorelich. dafür nutzt er den dynamischen spielraum seines instrumentes voll aus. ungewöhnlich gelingem ihm die interpretationen von nr. 14 (allegro) und nr. 24 (allegro appassionato). im ersteren baut er das stück kontinuierlich dynamisch auf mit zunehmend weniger pedalbenutzung, im letzten nimmt er die dynamik (und das tempo) kurz vor dem finalen 'lauf' auf ein minimumzurück. da er die langsamen stücke ganz ordentlich dehnt, braucht er mit 60 min. am längsten für den zyklus (z.b. pogorelich 46 min.). gruß, siamak |
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myron
Ist häufiger hier |
#2436 erstellt: 01. Aug 2005, 19:51 | |||
Robert Farnon:Rhapsody for Violin and Orchestra Raymond Cohen,London Festival Orchestra,Farnon Orginal Delyse LP-Pressung Ein wirklich tolles Werk wie auch die sich auf der anderen Seite befindliche "Horatio Hornblower"Suite des leider unlängst hochbetagt verstorbenen Robert Farnon. Farnon war ein Meister der Instrumentation wie auch ein ungewöhnlich begabter Melodiker.Ein gutes Beispiel dafür ist der Anfang seiner "Prelude and Dance"für Mundharmonika und Orchester(erschienen auf Chandos),aber(natürlich) auch diese Rhapsody für Vl und Orch.,die es in zwei Versionen mit Cohen und in einer weiteren mit Steven Staryk gibt(Staryk ist von der Farnon-Gesellschaft auf CD herausgebracht worden).Die erste Version Cohens von 1960 ist bislang leider nicht auf CD erschienen,sie ist die meiner Meinung nach beste,doch gab es eine gesuchte Neuauflage bei Citadel in den 80er Jahren.Die Orginalpressung von 1960 auf Delyse habe ich jetzt nach 20 jähriger Suche endlich gefunden-in Top-Zustand.Ein Genuß,vor allem merke ich jetzt deutlich,daß die Nachpressung von Citadel von solch einer Delyse LP stammt und nicht vom Orginalband.Jedem Liebhaber britischer Musik möchte ich diese Werke Farnons sehr ans Herz legen.Mit ein bisschen Glück findet man z.Bspl. bei Amazon die klanglich tolle Neuaufnahme aus den frühen 90er Jahren mit dem Royal P.O.von Reference Records. Übrigens bin ich sehr begeistert,daß sound67 so positiv über John Foulds berichtet.Ich möchte mich dem anschließen und ausserdem behaupten,daß dieser Komponist eines der größten vergessenen Genies des 20.Jahrhunderts ist.Die(tschuldigung,es ist keine BIS..)Warner-CD mit Sakari Oramo ist toll und ich möchte jedem empfehlen,sich die drei"Mantras"für Orchester einmal anzuhören.Übrigens gibt es da noch ein geniales Streichquartett von Ihm,das "Quartetto Intimo".Es existiert eine hervorragende Aufnahme von 1980 mit dem Endellion-Quartett auf Pearl,die man noch bekommen sollte.Es wurde übrigens ansonsten nie gespielt,auch Foulds selber hat es(genau wie die Mantras)nie hören können.Erst 2002 und 2003 wurde es wieder aufgeführt-und zwar von meinem Quartett.Besonders stolz bin ich darauf,daß eine Live-Aufnahme von einem der Konzerte von der BBC gesendet wurde. Gruß Michael [Beitrag von myron am 01. Aug 2005, 19:56 bearbeitet] |
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Kreisler_jun.
Inventar |
#2437 erstellt: 01. Aug 2005, 20:55 | |||
Auf die Gefahr hin, offene Türen einzurennen, empfehle ich nachdrücklich Sokolovs Etuden op. 25 (+ 2. Sonate), ebenfalls auf op.111 oder recht preiswert in einer 5-CD-Box (ca. EUR 30 bei 2001) mit ebenfalls herausragenden Diabelli-Var. und Schubert D 894 und D 960 (sowie einer weiteren CD, die ich aber nicht kenne Profkofieff u.ä., ich habe die anderen alle einzeln). Ich bin kein Chopin und Klavierspezialist, aber besagte Aufnahme hat mir vor fast 10 Jahren klar gemacht, das Chopin kein Salongeklimper ist. Auch von der Blödheit sowas je geglaubt zu haben abgesehen, eine tolle CD JK jr. |
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Jeremias
Stammgast |
#2438 erstellt: 01. Aug 2005, 22:03 | |||
@ Siamak: Ich muss Dich korrigieren: Sokolov braucht 47 Minuten für den Zyklus, aber ansonsten gebe ich Dir Recht: Ein Meilensteil! |
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Jeremias
Stammgast |
#2439 erstellt: 02. Aug 2005, 07:22 | |||
Susanna
Hat sich gelöscht |
#2440 erstellt: 02. Aug 2005, 10:44 | |||
Hallo, gestern im Rahmen der Reihe "Sommerkonzerte" gehört: Ukrainian Brass mit einem gemischten Programm (Händel, Bizet, Ravel, Mozart, Vivaldi, Roblee, Schostakowitsch und Heinrich VIII). Die fünf jungen Blechbläser sind überwiegend Mitglieder des Kiewer Sinfonie -, bzw. Rundfunkorchesters und stehen m. E. so hervorragenden Formationen wie German Brass, Canadian Brass oder dem Blechbläser-Ensemble der Berliner Philharmoniker nicht nach. Zitat: Sie sind bekannt für ihre Virtuosität und besonders saubere Intonation und haben sich bei Auftritten in der ganzen Welt einen Namen gemacht: Ukrainian Brass. ... Ihr Repertoire reicht von der Klassik bis zum Jazz. Sie spielen eigene Arrangements bekannter Klassiker und speziell für ihre Besetzung (zwei Trompeten, Horn, Tuba, Posaune). Ich habe anschließend eine CD von ihnen gekauft, die es aber (noch) nicht ? im Handel gibt. Gruß, Susanna |
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sound67
Hat sich gelöscht |
#2441 erstellt: 02. Aug 2005, 20:46 | |||
SAMUEL BARBER: Concerto for Violin and Orchestra Joshua Bell, Baltimore Symphony Orchestra, David Zinman (Decca) Sehr gelungene Einspielung des Barber-Konzerts, Bell zeigt sich dem Werk sowohl technisch als auch musikalisch gewachsen. Sein Spiel beeindruckt mit expressivem Stil, dem auch einige Schärfen nicht fremd sind. Insgesamt gefallen mir zwar Shaham (auslandend-romantische Lesart) und Hahn (nervös-feinnervige Lesart) noch ein Quäntchen besser, aber Bell (von dem ich bisher keine CD hatte) bestätigt doch den sehr guten Eindruck, den ich live bei den Proms von ihm gewinnen durfte (auch wenn ich von Sicherheitsbeamten mitten im Finale des Corigliano-Konzerts "The Red Violin" hinausgebeten wurde :)) Gruß, Thomas |
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Jeremias
Stammgast |
#2442 erstellt: 02. Aug 2005, 21:19 | |||
Vielleicht bin ich etwas verrückt, aber ich höre gerade zum 5. Mal hintereinander die Tannhäuser-Ouvertüre mit Barenboim.... |
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AcomA
Stammgast |
#2443 erstellt: 03. Aug 2005, 11:27 | |||
hallo Jeremias, den sokolov mit chopins preludes op. 28 betreffend hast du recht. die gesamtspielzeit liegt unter 50 min. ich hatte die zeit angegeben, die hinten als total timing auf dem cover angegeben war. offensichtlich ein irrtum des herstellers. bei summation der einzelzeiten kommt man auf deine zeit. damit liegt es ähnlich wie bei pogorelich, aber deutlich über die einpsielungen pollinis, argerichs oder gar rankis. trotzdem klingen die langsamen stücke bei sokolov viel langsamer als bei pogorelich, da er viel legato und ausgeprägte rubati benutzt. aber etwas gewundert hatte ich mich über die 60 min. schon, habe mir aber nicht die mühe gemacht, zu summieren, was ja bei 24 stücken nachvollziehbar ist ! gruß, siamak |
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Jeremias
Stammgast |
#2444 erstellt: 03. Aug 2005, 11:32 | |||
Das muss man ja auch gar nicht nachrechnen, ich habe die CD einfach in den CD-Player gelegt Ich werde allmählich wirklich süchtig nach Wagner! Vielleicht fahr ich nachher mal in die Stadt und sehe mich nach anderen preisgünstigen Aufnahmen mit Barenboim um. Ich finde, dass er seine Sache eigentlich sehr gut macht. Im Moment läuft also wieder Tannhäuser seit etwa 2,5 Stundenund diesmal die ganze Oper, nicht nur die Ouvertüre |
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AcomA
Stammgast |
#2445 erstellt: 04. Aug 2005, 11:36 | |||
anton bruckner symphonie nr. 7 e-dur wiener philharmoniker unter herbert v. karajan DG, DDD, karajans letzte aufnahme/1989 arnold schönberg verklärte nacht op. 4 pelleas und melisande op. 5 berliner philharmoniker unter herbert v. karajan DG, ADD, aufn. 1974 die koexistenz von klangrausch und form. man kann karajan nicht mögen, aber dieser mann hat maßstäbe gesetzt. gruß, siamak [Beitrag von AcomA am 04. Aug 2005, 11:45 bearbeitet] |
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vanrolf
Inventar |
#2446 erstellt: 04. Aug 2005, 14:09 | |||
Robert Schumann - Sinfonie No.4, Cleveland Orchestra, George Szell (Sony Masterworks, Aufnahme von 1960) Seit Anfang der Woche mindestens einmal täglich. Gruß Rolf |
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sound67
Hat sich gelöscht |
#2447 erstellt: 04. Aug 2005, 15:22 | |||
MALCOLM ARNOLD: A Grand, Grand Overture; Anniversary Overture; English Dances; Scottish Dances; Cornish Dances (alle arrangiert für Blechbläser); Larch Trees, op.3; Serenade for Small Orchestra; Concerto for Two Pianos (3 Hands); Concerto for Guitar and Orchestra; etc. Julian Bream, David Nettle & Richard Markham; BBC Concert Orchestra, Vernon Handley; Grimethorpe Colliery Band, Elgar Howarth (BMG) Ein schöner Sampler mit kürzeren Werken Arnolds, erschienen zu seinem 80sten Geburtstag 2001. Die Tänze höre ich erstmals in einem Arrangement für Blechbläser, ein Genre, zu dem Arnold noch etliche weitere Stücke beigetragen hat. Gruß, Thomas |
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Elric6666
Gesperrt |
#2448 erstellt: 04. Aug 2005, 21:06 | |||
Hallo Zusammen, Heinrich Ignaz Biber, Missa Salisburgensis SACD multiCH Kritik (CD): http://www.rondomagazin.de/klassik/b/biber/hifb01.htm Gruss Robert |
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sound67
Hat sich gelöscht |
#2449 erstellt: 05. Aug 2005, 06:52 | |||
gestern abend 2x: BLISS CONDUCTS BLISS: Mélée Fantasque; Rout* (version for full orchestra); Three Excerpts from "Adam Zero"; Hymn to Apollo; Serenade for Orchestra and Baritone+; The World is Charged with the Grandeur of God# Rae Woodland*, John Shirley-Quirk+; London Symphony Orchestra; London Symphony Wind and Brass Ensemble, Arthur Bliss, Brian Priestman+; Ambrosian Singers, Philip Ledger# (Sieht so aus, als müsste ich bei den Lyrita-Covers fast immer selber tätig werden) Nur die ersten vier Werke auf dieser CD (ursprünglich eine Lyrita-LP) werden von Bliss persönlich dirigiert, es sind auch die wichtigeren Stücke. "Rout", ein seinerzeit für englische Verhältnisse als revolutionär empfundes Stück für Orchester (ursprünglich 20 Musiker, später erweitert auf volles Orchester - die Kammerfassung ist auf Hyperion vom Nash Ensemble erhältlich) und Sopran - der Nonsens-Texte singt - ist, wie auch die "Mélée Fantasque", deutlich durch Stravinskys "Petrouchka" beeinflusst, wie überhaupt viele englische Konzertwerke jener Zeit (1920er). "Rout" gehört zu meinem absoluten Lieblingswerken, nicht nur von diesem Komponisten - ein knapp 7-minütiger "Rollercoaster ride" in herrlichen Klangfarben und mit unglaublichem Drive. Insgesamt bevorzuge ich aber die Fassung für Kammerorchester. Die "Mélée", die ich bisher nicht kannte, ist von ähnlichem Kaliber. In seinen späteren Werken (nach der "Colour Symphony", seinem wichtigsten Stück überhaupt) wurde Bliss in seinen Mitteln konservativer, man kann sagen, "gesetzter". So gesetzt dass er am Ende zum "Master of the Queen's Musick" (sic!) ernannt wurde und somit für höfische Anlässe komponieren musste, äh, durfte. Aus seinen späten Jahren ist deshalb eigentlich nur das Cellokonzert noch von Belang. Alle hier eingespielten Werke mit Ausnahme des abschließenden Chorwerks sind jedoch aus der Zeit davor, und haben alle ihre Reize. Bliss Musiksprache ist durch ihre ungewöhnliche Filterung von Elgar durch die Perspektive Stravinskys sofort erkennbar. Die Einspielungen sind sehr charaktervoll (v.a. bei den Auszügen aus der Adam Zero Ballettmusik zeigt Bliss, was man daraus machen kannen - und was David Lloyd-Jones in seiner Gesamteinspielung für Naxos eben nicht daraus gemacht hat), haben aber auch ein Paar Wackler. Klangbild wie immer bei Lyrita für seine Zeit (1970er) vorbildlich. Gruß, Thomas |
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prometeo
Stammgast |
#2450 erstellt: 05. Aug 2005, 07:25 | |||
Ich habe mich damals für die Aufnahme mit Koopman entschieden, sie ist weniger orgiastisch, und beinhaltet insbesondere eine hammerscharfe Sonate für 7 Trompeten, welche Creesh entweder unterschlagen hat oder von Koopman importiert wurde. Koopman hat mir klar besser gefallen. |
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AcomA
Stammgast |
#2451 erstellt: 05. Aug 2005, 11:22 | |||
johannes brahms ein deutsches requiem op. 45 barbara hendricks, sopran, josé van dam, bariton rudolf scholz, orgel wiener singverein wiener philharmoniker unter herbert v. karajan DG, DDD, aufn. 1983 ich bin kein freund von gesangswerken. ich habe mich überwunden und in den letzten monaten aufnahmen mit geistlichen werken aus der klassischen und romantischen periode besorgt und gehört: mozarts, verdis und cherubinis requiem. nun also das werk von brahms. besonders gut gefällt mir der zweite satz. gibt es hier einen thread über das brahmssche requiem ? klanglich sagt mit diese aufnahme zu. gruß, siamak |
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Elric6666
Gesperrt |
#2452 erstellt: 05. Aug 2005, 12:05 | |||
Hallo prometeo, danke für deine vergleichende Einschätzung. Persönlich hat mich die Aufnahme als SACD multiCH überzeugt – natürlich ohne den Vergleich. Vor allem die von dir angesprochene „Sonate für 7 Trompeten“ macht mich sehr neugierig. Abwarten – evtl. bestelle ich die CD aus lauter Übermut. Gruss Robert |
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vanrolf
Inventar |
#2453 erstellt: 05. Aug 2005, 13:29 | |||
AcomA schrieb:
Hallo siamak, nein, gibts noch nicht, ist aber sicher eine Überlegung wert, weil das Werk z.B. auf geistlich-inhaltlicher Ebene nicht ganz unumstritten war/ist. Danke für den Hinweis, Gruß Rolf |
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Kreisler_jun.
Inventar |
#2454 erstellt: 05. Aug 2005, 13:43 | |||
Inwiefern denn inhaltlich umstritten? (wir reden nicht vom "Triumphlied"...) Ich mag das Deutsche Requiem sehr, viele können aber wenig damit anfangen, warum auch immer (mein vergleichsweise blinder Fleck sind Mendelssohns Oratorien, IMO verkitschter Bach&Händel). Ein Klassiker IMO zu Recht ist Klemperers Einspielung (EMI GROC) Weniger bekannt, selten aufgeführt, aber auch hörenswert sind Brahms kürzere Chorwerke: Schicksalslied, Nänie usw. (die A cappella Werke kenne ich selbst nicht) JK jr. |
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vanrolf
Inventar |
#2455 erstellt: 05. Aug 2005, 13:57 | |||
Hallo Kreisler_jun., ich sehe schon, der "Brahms Requiem"-thread ist mehr als überfällig. Ich werde ihn vorbereiten und dort erklären, was ich mit meinem vielleicht etwas unglücklich gewählten Begriff "umstritten" meine. Ich bitte Euch um ein wenig Geduld. Gruß Rolf |
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Hilda
Stammgast |
#2456 erstellt: 05. Aug 2005, 14:25 | |||
@Kreisler_jun.
Dann solltest Du mal schleunigst zum Augenarzt :D. Ich würde eher sagen es ist romantisierter Bach/Händel, bei dem man mit guten HIP-Gewissen grosse Besetzungen ertragen kann Gruss Klaus (der Paulus und Elias liebt, aber auch den Kitsch-Vorwurf nachvollziehen kann....) |
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Jeremias
Stammgast |
#2457 erstellt: 05. Aug 2005, 15:14 | |||
vanrolf
Inventar |
#2458 erstellt: 05. Aug 2005, 18:03 | |||
Jean Sibelius - Sinfonien Nos. 2 + 5, Philharmonia Orchestra, Herbert von Karajan (The Karajan Collection, EMI Classics, Aufnahmen von 1960) Gruß Rolf |
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Moritz_H.
Stammgast |
#2459 erstellt: 05. Aug 2005, 18:21 | |||
Hallo Forum, bei mir auch Rachmaninov komplett: Gefällt mir sehr, sehr gut; saubere Aufnahme - Shelley in Super-Form; natürlich auch das Orchester! |
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Hilda
Stammgast |
#2460 erstellt: 05. Aug 2005, 19:52 | |||
sound67
Hat sich gelöscht |
#2461 erstellt: 06. Aug 2005, 07:19 | |||
NORMAN DELLO JOIO: Mediations on Ecclesiastes (for string orchestra) / ALAN HOVHANESS: Psalm and Fugue for String Orchestra; Shepherd of Israel* (for flute, tenor and strings) / ARNOLD ROSNER: Responses, Hosanna, and Fugue, op.67 (for strings, with solo string quartet and harp) Cantor Sheldon Merel*, The Philharmonia Orchestra, David Amos (Kleos) Diese CD gab es schon mal als Vol.2 der kurzlebigen "Modern Masters" Serie auf Harmonia Mundi, damals hatte ich diese verpasst (nur Vol.3 gekauft, das u.a. Rózsas "Tripartita for Orchestra" enthielt). Dirigent hier wie dort war David Amos, der es sich zu Spezialität gemacht hat, "unbekannte" Werke einzuspielen. Hin- und wieder taucht sein Name noch heute auf, diese Aufnahmen stammen von 1990. Norman Dello Joios halbstündige "Meditations on Ecclesiastes" gewannen im Jahr 1957 immerhin den renommierten Pulitzer Prize of Music für die beste Komposition des Jahres. Es ist wie die drei anderen Werke neoromantischen Charakters, und man denkt unwillkürlich an Barber oder Britten. Dello Joio behandelt das Streichorchester meisterhaft, es ist das weitaus komplexeste Werk der CD, dennoch gut zugänglich. Alan Hovhaness weitgehend modale Musik mit oft homophonem Charakter (aus dem Einfluss ostasiatischer Musik, s.a. Harrison, McPhee etc. zum einen, der Kirchenmusik zum anderen) wirkt hier wie immer sehr schön, und wenn man noch nie etwas von diesem amerikanischen Komponisten armenischen Urpsrungs gehört hat, werden die Werke sicher gefallen. Leider hören sich aber fast alle der weit mehr als 200 Werke Hovhaness' (davon über 50 Symphonien!) so an wie "Psalm and Fugue". Etwas abwechslungsreicher ist da "Sherpherd of Israel" für Tenor, Flöte und Streicher. Arnold Rosner schreibt bis heute neoromantische Musik vom Zuschnitt Vaughan Williams/Barber/Britten, und die sehr schön angelegten "Response, Hosanna and Fugue" sind interessanter als Hovhaness Beitrag. Stilistisch lässt sich an Vaughan Williams' Tallis Fantasia denken. Alle Einspielungen sind ordentlich, wenn auch nicht mit dem letzten Rest an Hingabe (vermutlich aus Budgetgründen vom Blatt gespielt, worin die englischen Orchester ja sehr versiert sind), der Klang einwandfrei. Gruß, Thomas (sich wacker gegen den deutlich erkennbaren Trend im Forum stemmend, immer wieder dieselben Werke des Standardrepertoires zu hören) [Beitrag von sound67 am 06. Aug 2005, 07:23 bearbeitet] |
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op111
Moderator |
#2462 erstellt: 06. Aug 2005, 10:45 | |||
Hallo Klaus,
da wüßte ich leichtere Aufgaben. neben der Solti-Aufnahme hätte ich für einen fiktiven Teil 3 noch zu bieten: James King Dame Gwyneth Jones Thomas Stewart Franz Crass · Donald McIntyre · Karl Ridderbusch Chor der Bayreuther Festspiele Orchester der Bayreuther Festspiele Pierre Boulez 1971 Deutsche Grammophon CD 002894357182 + Liveaufnahme Bayreuth 2004 Chor der Bayreuther Festspiele Orchester der Bayreuther Festspiele Pierre Boulez Peter Hofmann Waltraud Meier Franz Mazura Chor der Bayreuther Festspiele Orchester der Bayreuther Festspiele James Levine (nicht als CD sondern Premierenaufnahme vom BR) George London, Arnold van Mill, Ludwig Weber, Wolfgang Windgassen, Hermann Uhde, Martha Mödl, Werner Faulhaber, Hanna Ludwig, Gerhard Stolze, Walther Fritz Chor der Bayreuther Festspiele Orchester der Bayreuther Festspiele Hans Knappertsbusch bin mal gespannt, wie deine Eindrücke sind. Gruß Franz |
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op111
Moderator |
#2463 erstellt: 06. Aug 2005, 18:18 | |||
Bayreuther Festspiele 2005 Lohengrin Romantische Oper in 3 Akten von Richard Wagner Aufnahme des BR vom 26. Juli aus dem Festspielhaus http://www.wdr.de/ra...22&objektart=Sendung Gruß Franz |
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Holger_S.
Ist häufiger hier |
#2464 erstellt: 07. Aug 2005, 09:52 | |||
Eben gehört Boris Tschaikowski (1925-1996) Sinfonietta für Streichorchester g-moll (1953) I. Sonatina. Allegro II. Valse. Allegro molto III. Variations. Adagio IV. Rondo. Presto Tschaikowski SO des Moskauer Rundfunks / Wladimir Fedossejew Relief 991064 Das ist eine CD aus der Serie, die 1999 das 25-jährige Jubiläum Fedossejews als Chefdirigent des Rundfunksinfonieorchesters Moskau feierte. Tschaikowskis Sinfonietta ist eines seiner traditionellsten Werke. Schostakowitschs Einfluss lässt sich nachweisen, ist aber nicht omnipräsent. Die Sinfonietta ist ein heiteres, lyrisches, frisches Werk voller schöner Einfälle. Der erste Satz hat ein sehr fließendes Hauptthema und ein rhythmisch prägnantes Seitenthema. Der Walzer ist recht schnell und wiederum sehr eingängig, übrigens typisch "russisch". Die Variationen sind das ausdrucksstarke Herzstück des Werkes. Das Thema wird zunächst unbegleitet vorgestellt, und es entwickelt sich zu einem intensiven "Gesang". Das Finale in Dur ist fröhlich und frisch. Die Sinfonietta ist höchst solide gearbeitet, aber noch viel mehr als nur das: die kleinen Abweichungen von der Tradition, die sich in harmonische Überraschungen, rhythmischen Verschiebungen etc. manifestieren, sind es, die aufhorchen lassen, dem Werk unzweifelhaft Originalität verleihen und erkennen lassen, dass hier ein großer Komponist am Werke ist. Das Werk ist für Spieler und Zuhörer gleichermaßen attraktiv und müsste eigentlich zum Repertoire aller Streichorchester gehören. Die Interpretation entspricht dem Werk vollkommen und hat gegenüber der Vergleichseinspielung auf Hyperion den Vorteil einer größeren Besetzung, was dem Werk zu Gute kommt. Auch auf dieser CD ist das Violakonzert von Michail Kollontai (*1952), das ich mir noch anhören muss, sowie Thema und acht Variationen von Tschaikowski. Letztere habe ich schon vor einiger Zeit gehört; in diesem Zusammenhang erscheint es mir sinnvoll, noch ein paar Worte über sie zu verlieren. Erst einmal wird bei der CD 1984 als Entstehungsdatum angegeben, das ist aber völlig falsch: es ist 1973. Wie das Beiheft selbst angibt, sind sie ein Auftragswerk zum 425-jährigen Jubiläum der Dresdner Staatskapelle, diese wurde aber 1548 gegründet. Allein deshalb ist 1984 ausgeschlossen. (Im Übrigen geben sämtliche anderen Quellen auch 1973 an.) So ein Fehler sollte bei so einem raren Werk aber nicht passieren. Das Stück beginnt in geheimnisvoller Stille: das Thema wird in den Streichern flageolet vorgestellt - es stellt nur eine Art "Gerüst" dar und ist nicht sonderlich einprägsam. Hin und wieder unterbrechen wohlklingende Akkorde der Streicher und Pauken diese Flageolettöne. Die Variationen verändern das Thema stark und bringen eine große Bandbreite von unterschiedlichen Stimmungen: col legno gespielte Passagen (Var. 1), Celesta-Klänge (Var.4), Verinnerlichung und Ausdrucksstärke (Var.6, wenn ich mich recht entsinne), Dissonanzenballung à la Tischtschenko (Schluss von Var.7) sowie Energie und dröhnende Apotheose in der letzten Variation, die das Werk in strahlendem C-Dur beschließt und unzweifelhaft den feierlichen Entstehungsanlass des Stückes in Erinnerung ruft. Hochinteressant. Ansonsten kann ich mich nur Thomas anschließen, der sich oben gegen die Neigung wendet, immer nur Standardrepertiore zu hören. Das ist äußerst schade und man verpasst wirklich wunderbare Werke. Ich kenne so viele völlig unbekannte Werke, die sich wirklich lohnen. Leider werden diese viel zu oft ignoriert. Für mich völlig unverständlich. [Beitrag von Holger_S. am 07. Aug 2005, 09:52 bearbeitet] |
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Holger_S.
Ist häufiger hier |
#2465 erstellt: 07. Aug 2005, 14:26 | |||
Franz Berwald (1796-1868) Erinnerung an die norwegischen Alpen Konzertstück für Fagott und Orchester Wettlauf Ernste und heitere Grillen Ouvertüre zu "Die Königin von Golconda" Elfenspiel Patrik Hakansson, Fagott / SO Gävle / Petri Sakari Naxos 8555370 Diese CD komplettiert meine Sammlung aller Orchesterwerke Berwalds, des Komponisten mit dem interessanten Lebenslauf (mal abgesehen von einigen Opernouvertüren, die aber streng genommen gar nicht zu den Orchesterwerken gehören). Die komplette Kammermusik habe ich ebenso. Normalerweise höre ich kaum mal eine CD in einem durch, doch erstens sind das hier alles kurze Stückchen, und zweitens hatte ich vier davon schon auf CD, das Konzertstück hatte ich mal im Radio gehört, neu war also nur das Elfenspiel. Die Erinnerungen an die norwegischen Alpen sind eher schwermütig (wie es der Titel schon vermuten lässt). Auch der schnelle Hauptteil bleibt "wolkenverhangen". Am Schluss greift Berwald die langsame Einleitung wieder auf. Das Konzertstück, das 1827 entstand und somit das früheste hier eingespielte Stück ist, unterscheidet sich deutlich von allen anderen Stücken auf dieser CD. Berwald wollte hier offensichtlich "publikumsfreundlich" schreiben, weshalb das Stück zwar gefällig, aber deutlich weniger originell ist. Ganz lustig das "Home, sweet home"-Zitat im Mittelteil. Naxos hat auch dafür gesorgt, dass der Beginn des Wettlaufs ganz lustig ist: das Stück wird als "Etude for String Orchestra" bezeichnet, und somit ist es schon ganz amüsant, wenn Hörner und Trompeten den Startschuss geben. Ernste und heitere Grillen arbeitet mit Überraschungseffekten und hat einen äußerst quirligen Hauptteil. Die Ouvertüre hat eine wunderschöne Stelle für 4 Celli. Das Elfenspiel macht seinem Namen alle Ehre. Auch diese CD macht deutlich, dass Berwald ein sehr origineller Komponist mit einem ganz eigenen, unverwechselbaren Stil war. Die geistreiche, frische, von intellektueller Kühle geprägte Musik mit recht gewagten Harmonien ist mit keinem anderen Komponisten zu verwechseln. Originell auch die Orchestration: filigrane, sprühende Violinpassagen, lakonische Holzbläserkommentare mit trockenem Witz, derb dreinfahrende Blechbläsereinwürfe und machmal krachende Paukenschläge. Die Interpretationen sind solide, könnten manchmal aber etwas frischer und schärfer sein. Berwald kann ich nur empfehlen, er war ohne Zweifel ein Unikat. |
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Kreisler_jun.
Inventar |
#2466 erstellt: 07. Aug 2005, 15:19 | |||
Hast Du die anderen Werke auch von Naxos? Kann man die empfehlen? Ich kenne nur zwei Sinfonien (3&4), die ich aber auch sehr mag; höchst originell zB das Scherzo als Mittelteil eines adagio-Satzes. JK jr. |
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Holger_S.
Ist häufiger hier |
#2467 erstellt: 07. Aug 2005, 15:41 | |||
[quote="Kreisler_jun."]Hast Du die anderen Werke auch von Naxos? Kann man die empfehlen?[/quote] Hallo Kreisler jun., von Naxos habe ich: Orchesterwerke: Sinfonien (2CDs), Violinkonzert (+ Werke von Aulin und Stenhammar) und diese CD. Kammermusik: 1 CD sämtliche Duos, 1 CD Klavierquintette, 1 CD Klavierquartett, Serenade, Septett, außerdem 2 CDs Klaviertrios Marco Polo, die aber mittlerweile bei Naxos neu aufgelegt worden sind. Alle diese Aufnahmen sind wirklich ordentlich, vielleicht keine Top-Interpretationen, aber doch gut gespielt und ohne große Mängel. Außerdem ist der Preis ja bekanntlich sehr niedrig. Insgesamt also kann ich dir zum Kauf raten, da machst du eigentlich nichts falsch. Überhaupt nicht empfehlenswert ist eine CD mit (vermeintlich, stimmt aber gar nicht) sämtlichen Klavierwerken von einem italienischen Label: Mängel in der Aufnahmequalität und völlig uninspirierte Interpretation. Eine Sterling-CD mit raren Orchesterwerken hat auch so ihre Tücken. Aber die Naxos-Veröffentlichen sind wirklich OK. Und die Werke sind auch allesamt sehr hörenswert. Viele Grüße, Holger [Beitrag von Holger_S. am 07. Aug 2005, 15:43 bearbeitet] |
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