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Jeremias
Stammgast
#2267 erstellt: 20. Jun 2005, 10:09
amazon.de

Claudio Abbadio dirigiert "LA Mer" von Debussy und die 2. von Mahler. Ich bin zwar kein Mahler-Fan, aber diese Aufnahme ist fantastisch

amazon.de
Jeremias
Stammgast
#2268 erstellt: 20. Jun 2005, 10:43
Derzeit für 9,99 Euro beio Amazon zu haben:

amazon.de

Glaubt man gar nicht, dass Rossini derart intensive Musik schreiben konnte. Erinnert sehr stark an das Requiem von Verdi, eine absolute Referenzaufnahme
op111
Moderator
#2269 erstellt: 20. Jun 2005, 16:33
Messa per Rossini

Die Totenmesse zum Gedächtnis Rossinis, komponiert von:
Buzzolla, Antonio
Bazzini, Antonio
Pedrotti, Carlo
Cagnoni, Antonio
Ricci, Federico
Nini, Alessandro
Boucheron, Raimondo
Coccia, Carlo
Gaspari, Gaetano
Platania, Pietro
Rossi, Lauro
Mabellini, Teodulo
Verdi, Giuseppe


Benackova-Cap, Gabriela
Wagner, James
Quivar, Florence
Agache, Alexandru
Haugland, Aage

Gächinger Kantorei Stuttgart
Prager Philharmonischer Chor
Radio Sinfonieorchester Stuttgart
Rilling, Helmuth

2CDs Hänssler 098402000



https://ssl.haenssle...ail.asp?art_id=61886


Nach über 100jährigem Dornröschenschlaf der Partituren wurde die „Messa per Rossini“ 1988 in Stuttgart unter Helmuth Rilling uraufgeführt. 1989 veröffentlichte hänssler CLASSIC in Cooperation mit dem SWR diese Aufnahme. Die internationale Presseresonanz war überragend.

Die Totenmesse zum Gedächtnis für Gioacchino Rossini, ein nahezu zweistündiges Werk – besetzt mit fünf Soli, Chor und großem Orchester – lag im Jahr 1869 komplett in handschriftlicher Partitur vor, geschrieben von dreizehn italienischen Komponisten. Die Messe sollte, auf Wunsch des Initiatoren Guiseppe Verdi, mindestens einmal, und zwar in Bologna, aufgeführt werden. Das Unternehmen scheiterte an organisatorischen, finanziellen, ideologischen und kulturpolitischen Gründen...


Eine Entdeckung ersten Ranges

Gruß
Franz
Hilda
Stammgast
#2270 erstellt: 21. Jun 2005, 09:01
gerade läuft

Webern: Sämtliche Werke für Streichquartett / Quartetto Italiano (Philips)

klingt ja gar nicht sooo schauerlich


zuvor gab es Ravel:

amazon.de

für mich eine Neuentdeckung - ich kann das zwar nicht richtig beschreiben, aber im Gegensatz zu Argerich/Abbado hat mich das G-Dur Konzert hier richtig gepackt (liegt ja vielleicht auch an irgendwelchen äusseren Umständen...)

Gruss
Klaus
antiphysis
Stammgast
#2271 erstellt: 21. Jun 2005, 19:14
Im Wesentlichen der Vollständigkeit halber angeschafft (Boulez’ Bartók-Zyklus):
amazon.de
Was in den weiteren Einspielungen bei der DG unter Boulez positiv zu Buche schlägt - sehr konzentriert und nüchtern - ist hier ein Mangel (wenn auch der einzige). Ich wünschte mir gelegentlich mehr Temperament und Emphase.
Solti ist in der Tanz-Suite, Harnoncourt im Divertimento der jeweils Überlegene.
Nichts desto Trotz wird tadellos musiziert; für Boulez-Fans allemal ein Muss.
Zur Zeit für 9,99 bei amazon!

Grüße
op111
Moderator
#2272 erstellt: 22. Jun 2005, 09:45
Hallo zusammen,

Hilda schrieb:
gerade läuft
Webern: Sämtliche Werke für Streichquartett / Quartetto Italiano (Philips)
klingt ja gar nicht sooo schauerlich :D

Klaus
wer sagt denn, daß Webern schauerlich klingen soll?
Auch sooo alte Musik kann schön sein.

Ich höre gerade noch ältere Musik - einzelne Sätze aus

amazon.de

Mahler: Sinfonien 5 & 10
Junge Deutsche Philharmonie
Rudolf Barshai
Brillant

@antiphysis: "für Boulez-Fans allemal ein Muss."
dann weiß ich ja, was ich demächst kaufen muß.

Gruß
Franz


[Beitrag von op111 am 22. Jun 2005, 09:47 bearbeitet]
AcomA
Stammgast
#2273 erstellt: 22. Jun 2005, 11:48
j.s. bach

goldberg variationen bwv 988

glenn gould, piano


sony (CBS), DDD, aufn. 1981



mittlerweile gibt es eine große anzahl von exzellenten einspielungen dieses werkes. zwei pianisten haben dieses werk im abstand von mehr als 20 jahren zweimal aufgenommen, glenn gould und andras schiff. die hände beider pianisten agieren völlig unabhängig voneinander. obige gould-aufnahme ist gewissermaßen testamentarisch und wird auch in 100 jahren ihren spitzenplatz behaupten. was gould noch vor schiff auszeichnet, ist seine fähigkeit, auf dem flügel (nicht nur mit dem mund !) zu singen.

gruß, siamak
Susanna
Hat sich gelöscht
#2274 erstellt: 22. Jun 2005, 22:24
Sibelius, d-moll, op.47, eines der beiden Violinkonzerte auf dieser CD:



Viktoria Mullova steigt auf meiner Geiger-Beliebtheitskala langsam, aber stetig.

Gruß,
Susanna
Jeremias
Stammgast
#2275 erstellt: 23. Jun 2005, 09:44
amazon.de
Jeremias
Stammgast
#2276 erstellt: 23. Jun 2005, 11:52
Als Einstimmung auf das Konzert heute Abend in der Essener Philharmonie:

amazon.de

Kommst sonst noch jemand von Euch?
Hilda
Stammgast
#2277 erstellt: 23. Jun 2005, 12:09
Mussorgsky: Bilder einer Ausstellung / Ashkenazy

amazon.de

Ich höre zum ersten Mal eine andere Orchestrierung als die von Ravel - muss mich erst mal umgewöhnen. Besonders interessant hierbei die Gegenüberstellung des Klavier und Orchesterparts durch einen Interpreten

nachher kommt dann die Orchestrierung von Leo Funtek dran, die IIRC im selben Jahr wie die von Ravel entstand:

amazon.de

Gruss
Klaus
Jeremias
Stammgast
#2278 erstellt: 23. Jun 2005, 12:21
Ich habe die Ashkenasy-Orchestrierung vor 3 Jahren mit den Düsseldorfern unter Kitajenko gehört. Sie sagt mir wesentlich mehr zu als die von Ravel, denn Ashkenasy hat m.E. wesentlich besser die Möglichkeiten der einzelnen Instrumente bedacht und umgesetzt
op111
Moderator
#2279 erstellt: 23. Jun 2005, 13:16

Hilda schrieb:
Mussorgsky: Bilder einer Ausstellung / Ashkenazy
Ich höre zum ersten Mal eine andere Orchestrierung als die von Ravel - muss mich erst mal umgewöhnen. Besonders interessant hierbei die Gegenüberstellung des Klavier und Orchesterparts durch einen Interpreten


Hallo Klaus,
Ashkenazy oder Stokowski das ist bei den "Schildern einer Baustelle" die Frage ...
Einige Berabeitungen listet das russ. Musikarchiv

http://www.russisches-musikarchiv.de/bilder.htm


Tuschmalow (1886, nur 7 Bilder)
Henry Wood (1915, nur eine „Promenade")
Maurice Ravel (1922)
Leo Funtek (1922)
Guiseppe Becce (1922, für Salonorchester)
Leonidas Leonardi (1924)
Lucien Cailliet (1937)
Leopold Stokowski (1938, ohne „Tuileries" und „Der Marktplatz von Limoges")
Walter Goehr (1942)
Sergej Gortschakow (1955)
Lawrence Leonard (1977, für Klavier und Orchester)
Wladimir Ashkenazy (1982)
Thomas Wilbrandt (1992)



Gruß
Franz

PS: Diu warst wohl schon heimlich bei 2001
Hilda
Stammgast
#2280 erstellt: 23. Jun 2005, 13:31

PS: Diu warst wohl schon heimlich bei 2001


ICH???????

Ich gehe NIE zu zweitausendeins...

muss jetzt gehen - hab' einen Termin mit meinem Suchtberater...

Gruss
Klaus
AcomA
Stammgast
#2281 erstellt: 23. Jun 2005, 19:19
anton bruckner

symphonie nr. 7 e-dur (originalfassung)

philharmonia orchestra unter otto klemperer


emi, ADD, aufn. 1960



wünderschöne, gerade auch zum sommerabend passende, musik in transparent-ästhetischer darstellung.

gruß, siamak
Hilda
Stammgast
#2282 erstellt: 24. Jun 2005, 07:10
Gesternn abend war Barock-Abend:

Zuerst mal wieder Bach

amazon.de

Thomas Hengelbrock gelingt mit dem Balthasar-Neumann Chor und Ensemble eine beeindruckende Aufführung der h-moll Messe. Die Aufnahme gehört sicher zu meinen Top 3 Hier heisst HIP nicht zwangsweise 'so schnell wir können'.

Danach etwas französisches

amazon.de

Harmonisch erstaunlich avantgardistische Barock-Oper mit einigen tollen Stücken drin. Sollte man öfter mal hören...

Zum Schluss noch ein Ausflug in die Frühklassik

amazon.de

Opernfans jedweder Richtung, ob Puccini-Hasser oder nicht: ANHÖREN!!!
Ich hatte mein Gluck-Bild aus einer Orpheus & Euridike Aufführung vor 20 Jahren, bei der ich beinahe eingeschlafen bin und musste das heftigts revidieren!!! Klasse Musik. Bereits das Solo Album 'Le belle immagini' von Kozena hatte die Lust auf Gluck wieder geweckt.

amazon.de

Die gleichnamige Arie stammt aus Paride & Elena und wird von Kozena/McCreesh auf himmlische 4:32 gedehnt (im Vergleich zur DGG-Aufnahme 3:40)

Gruss
Klaus


[Beitrag von Hilda am 24. Jun 2005, 07:12 bearbeitet]
op111
Moderator
#2283 erstellt: 24. Jun 2005, 08:22
"Sommermusik"
Wolfgang Amadeus Mozart
Serenade Nr. 10 B-dur KV 361 (Gran Partita)


Linos-Ensemble
Capriccio

amazon.de


Boulez dirigiert Webern Vol. 2
+Johann Sebastian Bach, Franz Schubert

Passacaglia für Orchester op. 1
Sätze für Streichquartett op. 5 No. 1-5
Stücke für Orchester op. 6 No. 1-6
Im Sommerwind

Berliner Philharmoniker
Pierre Boulez
amazon.de

Gruß
Franz
AcomA
Stammgast
#2284 erstellt: 24. Jun 2005, 11:11
c.p.e. bach

ausgewählte klavierwerke

michail pletnev, piano


DG, DDD, aufn. 1998



ein typischer pletnev ! höchstgradige anschlagsrafinesse, welche den bizzar bis eleganten stücken entgegenkommt. eine der besten klavierplatten der letzten jahre.

gruß, siamak
AcomA
Stammgast
#2285 erstellt: 24. Jun 2005, 19:28
eugene d'albert

klavierkonzerte

piers lane, piano
BBC scottish symphony orchestra unter alun francis


hyperion, DDD, aufn. 1994



eine der stärksten einspielung aus der reihe 'romantic piano concertos'. insbesondere das erste konzert erinnert sehr stark an brahms. nicht verwunderlich, da der junge d'albert unter brahms dessen konzerte gespielt hatte und sich kompositionsratschläge einholte. grandiose interpretation.

gruß, siamak


[Beitrag von AcomA am 25. Jun 2005, 11:46 bearbeitet]
vanrolf
Inventar
#2286 erstellt: 24. Jun 2005, 22:44
Anton Bruckner - Streichquintett F-Dur, Leipziger Streichquartett + Hartmut Rohde, viola (MDG Gold Edition, 2005)

amazon.de

Meiner Ansicht nach traumhaft gelungene, neue Einspielung der quasi gesamten Kammermusik Bruckners. Leider ohne das "Intermezzo in d-moll", zu dessen Komposition sich Bruckner wegen anfänglicher Schwierigkeiten der Interpreten mit dem Scherzo ersatzweise überreden liess. Die Interpretation ist nüchtern, klar und doch nicht von dieser Welt.

Gruß Rolf
vanrolf
Inventar
#2287 erstellt: 25. Jun 2005, 17:25
in memoriam C M G:
Johannes Brahms - Sinfonie Nr.1 c-moll op. 68, Los Angeles Philharmonic Orchestra / Carlo Maria Giulini (DG, 1981)

Gruß Rolf
AcomA
Stammgast
#2288 erstellt: 25. Jun 2005, 17:34
anton bruckner

symphonie nr. 7 e-dur

wiener philharmoniker unter h. v. karajan


DG, DDD, aufn. 1989



karajans letzte aufnahme hat gegenüber klemperers aufnahme den vorteil des orchesters und der modernen aufnahmetechnik. absolut empfehlenswert.

gruß, siamak
sound67
Hat sich gelöscht
#2289 erstellt: 26. Jun 2005, 08:38
SEÓIRSE BODLEY: Symphony No.4
National Symphony Orchestra of Ireland, Colman Pearce (Marco Polo)



Die kürzere (27') der beiden Symphonien auf dieser CD aus der "Irish Composer Series" ist ein farbiges und abwechslungsreiches Werk, das, trotz der avantgardistischen Ausbildung, die Bodley *1933) Ende der fünfziger Jahre in Deutschland genoss, nur gemäßigt modern im Stile der tonalen Musik aus England der fünfziger Jahre (Alwyn, Arnold etc.) daherkommt und auch in der Grundstruktur (viersätzig, mit klassischer Abfolge) konventionell ist. Die Instrumentation ist transparent, die Form der einzelnen Sätze eher locker, aber durch die verzahnte Motivik nicht formlos.

Gruß, Thomas
sound67
Hat sich gelöscht
#2290 erstellt: 26. Jun 2005, 10:09
GEORGE WHITEFIELD CHADWICK: Symphony No.2; Symphonic Sketches
National Radio Symphony Orchestra of Ukraine, Theodore Kuchar (Marco Polo)



Diese beiden wichtigen Werke der amerikanischen Konzertmusikam Ende des 19. Jahrhunderts hätten mal eine wirklich erstklassige Interpretation verdient. Ich würde diese Musik nur zu gerne von einem herausragenden Orchester hören, aber dank der Programmpolitik von DG, Sony etc. wird dies wohl nicht geschehen. Abgesehen vom "crossover crap" setzt man dort ja immer noch auf dutzendfache Einspielungen des Standardrepertoires (angesichts der Beiträge in diesem und anderen Foren wohl zu Recht).

Die bisher vorliegenden Aufnahmen (einschließlich der obigen) sind eher solide-bemüht. Zwar setzt sich das ukrainische Orchester unter seinem amerikanischen Dirigenten mit seinem kräftig zupackenden Stil durchaus positiv gegen die sterilen Einspielungen von Julius Hegyi (New World) bzw Neeme Järvi (Chandos) ab. Aber wirklich "abheben" tut die Musik hier auch nicht.

Was nicht an den Werken liegt, die in der hoch-/spätromantischen Tradition (Schumann bis Dvorák, plus "amerikanischen" Einsprengseln) liegt, die hervorragend gearbeitet, melodisch prägnant und farbig orchestriert sind. Gerade in der Symphonie erinnern die Sätze 2 und 3 an die spätere(!) "Neue Welt" von Dvorák, die Ecksätze v.a. an Schumann. Das Spiel der Ukrainer wirkt sehr bodenständig, ein ums andere Mal mag man sich eine etwas elegantere Intonation der Holzbläser wünschen, ein etwas seidigeres Spiel der Streicher. Aber zumindest vermitteln die Musiker aus Kiev von einem genung: Energie - so dass die CD niemals langweilig wird.

Die viersätzigen "Symphonischen Skizzen" sind wie eine Symphonie aufgebaut und im Gegensatz zu der abstrakten 2. Symphonie programmatisch. Hier lässt Chadwick die Zügel los, die Musik hat noch mehr Temperament und melodischen Witz. Gerade hier könnte man sich im Orchesterspiel etwas mehr Ordnung wünschen.

Angesichts des Preises ist dies dennoch die wohl empfehlenswerteste Einspielung der beiden Werke (Serebriers ist nicht mehr auf dem Markt, da Reference Records leider eingegangen ist).

Gruß, Thomas


[Beitrag von sound67 am 26. Jun 2005, 14:19 bearbeitet]
AcomA
Stammgast
#2291 erstellt: 26. Jun 2005, 11:49
max reger

variationen und fuge über ein thema von j.s. bach op. 81

gerhard oppitz, piano


hänssler classic, DDD, aufn. 2002



ein sehr komplex-kompaktes werk mit hohem pianistischen schwierigkeitsgrad in der tradition der drei großen 'B'. bis dato kannte ich überzeugende darstellungen von marc-andre hamelin und andras schiff. gerhard oppitz nun versteht es die vorzüge der vorgenannten zu vereinen. er hat die fähigkeit, in großem spannungsbogen zu phrasieren, und dabei das pianistische rüstzeug, das man benötigt, um z.b. brahms oder liszt zu beherrschen. ich möchte daher tatsächlich von einer referenzaufnahme sprechen.

gruß, siamak
rocket_romano
Ist häufiger hier
#2292 erstellt: 26. Jun 2005, 15:17
amazon.de

Streichquartette von Karol Szymanowski und Igor Strawinsky..sehr schöne Aufnahmen!
sound67
Hat sich gelöscht
#2293 erstellt: 26. Jun 2005, 15:48
MIKLÓS RÓZSA: Three Choral Suites (Ben-Hur, Quo Vadis?, King of Kings
Mormon Tabernacle Choir, Cincinnati Pops Orchestra, Erich Kunzel (Telarc)



Die absolut besten Aufnahmen dieser epischen Filmmusiken von Miklós Rózsa, ein Muss für Fans.

Gruß, Thomas
sound67
Hat sich gelöscht
#2294 erstellt: 26. Jun 2005, 17:26
EARL KIM: Violin Concerto; Dialogues (for piano and orchestra)*; Cornet (for speaker and orchestra)+
Cecylia Arzewski, William Wolfram*, Robert Kim+, Radio Telefis Eirann National Symphony Orchestra, Scott Yoo (Naxos)



In den Liner Notes wird der amerikanische Komponist Earl Kim (koreanischer Abstammung) als "unabashed romantic" bezeichnet - eine Klassifizierung, die insbesondere deshalb verblüfft, weil sie auf das gar nicht romantische Violinkonzert angewandt wird. Dieses Konzert, geschrieben für Izthak Perlman im Jahre 1978, könnte man eher als meditativ-nostalgisch bezeichnen, ganz sicher nicht romantisch. Die Tonsprache ist modern, wenn auch nicht experimentell, und die Orchestrierung extrem transparent (verstärkt durch die beeindruckende Tiefenstaffelung der Aufnahme). Leider ist das Werk auch sehr episodisch und formal verquast, das schwächste Stück auf der CD. Die Interpretation durch die Geigerin, immerhin Konzertmeisterin des Atlanta Symphony Orchestra, wirkt sehr kratzig und unausgewogen.

Als "romantisch" könnte man ehesten das letzte und befriedigenste Stück, die fast halbstündige Rilke-Vertonung "Cornet" für Sprecher und Orchester, bezeichnen. Hier ist die Musik Kims sehr illustrativ, fast wie filmmusik, und eindeutig melodiöser und auch dramatischer als in den anderen beiden Stücken. Für das letzte Werk lohnt sich die CD, wirken doch Kombinationen mit Sprecher und Orchester meist irgendwie bemüht und künstlich - hier nicht.

Gruß, Thomas
vanrolf
Inventar
#2295 erstellt: 26. Jun 2005, 22:22
Gustav Mahler - Sinfonie No. 1, Boston Symphony Orchestra / Seiji Ozawa (DG/Eloquence)




Ozawas "Titan" mit den Bostonern ist einfach makellos und klanglich nahezu perfekt, außerdem sind die jüdisch-böhmischen Einflüsse hier grandios herausgearbeit.
Dazu ist sie noch preiswert! Kann ich bedenkenlos und unbedingt empfehlen.

Gruß Rolf
op111
Moderator
#2296 erstellt: 27. Jun 2005, 06:49

vanrolf schrieb:
Gustav Mahler - Sinfonie No. 1, Boston Symphony Orchestra / Seiji Ozawa (DG/Eloquence)

Hallo Rolf,
und als Draufgabe finden sich auf der CD noch der später eliminierte 2. Satz:
"2. Blumine - Andante allegretto 5:58"

und die Aufnahme der Rückert-Lieder mit
Dietrich Fischer-Dieskau
Berliner Philharmoniker
Karl Böhm

Gruß
Franz
Hilda
Stammgast
#2297 erstellt: 27. Jun 2005, 09:14
Borodin: Streichquartette / Borodin Quartett

amazon.de

traumhaft....


Gruss
Klaus
Holger_S.
Ist häufiger hier
#2298 erstellt: 27. Jun 2005, 15:06
Eben gehört:

Geirr Tveitt (1908-1981)
Klavierkonzert Nr.5 op.156 (1954)
Tempo di Springar - Danse aux campanules bleues - Tempo di Halling
Havard Gimse / Royal Scottish National Orchestra / Bjarte Engeset
Naxos 8555077


Das fünfte Klavierkonzert des großen norwegischen Komponisten Geirr Tveitt ist ein grandioses Werk. Die Ecksätze haben als Tempobezeichnung jeweils norwegische Volkstänze. Der erste Satz ist eine Art Rhapsodie, die mit einer gewaltigen Explosion beginnt. Der zweite Satz fesselt durch seine "verwunschene" Athmosphäre. Der dritte Satz bietet einen äußerst vitalen, tanzartigen Abschluss, der unter anderem ein Thema aus dem ersten Satz wieder aufnimmt und hymnisch steigert. Diese Musik fasziniert durch ihre unverbrauchte Frische, Vitalität und Ursprünglichkeit. Tveitt verwendet sehr volkstümlich anmutende Themen. Seine Musik wird von den alten Kirchentonarten maßgeblich geprägt (übermäßige Quarten, kleine Septimen, etc.). Sehr stark lassen sich aber auch impressionistische Einflüsse erkennen. Tveitts Begabung liegt in mehreren Bereichen: zum einen ist er ein großer Melodiker, alles geht sofort ins Ohr. Außerdem hat er ein unglaubliches Gespür für erlesenste Klangfarben. Seine Musik ist niemals langweilig, sondern immer packend und mitreißend.

Die Interpretation ist wirklich gut. Sowohl die unheimlich schönen, zarten Momente als auch die urtümlichen Ausbrüche gelingen sehr gut. Diese CD ist die erste gewesen, die ich mir von Tveitt gekauft habe. Ich war sofort begeistert. Mittlerweile habe ich mir alle Veröffentlichungen von Naxos (Orchesterwerke) und Marco Polo (Klaviermusik) gekauft. Jetzt sind demnächst die BIS-CDs an der Reihe. Außerdem gedenke ich mir die Noten von den Hardanger-Melodien für Klavier zu besorgen. Mir gefallen alle seine Werke außerordentlich gut. Kann ich jedem nur empfehlen, klasse Musik!
op111
Moderator
#2299 erstellt: 27. Jun 2005, 16:09
leichte Sommermusik ...
Tschaikowsky mal ganz anders
Peter I. Tschaikowsky
Die Streichquartette / Souvenir de Florence
Borodin Quartett

Chandos
amazon.de

Gruß
Franz
sound67
Hat sich gelöscht
#2300 erstellt: 27. Jun 2005, 19:45
RALPH VAUGHAN WILLIAMS: Symphony No.6; Five Variants of Dives and Lazarus
Utah Symphony Orchestra, Maurice Abravanel (Silverline CD/DVD-A)



Die Einspielung Abravanels hat tatsächlich Referenzcharakter, er formt die Sätze in der Symphonie flüssig und schlüssig, spitzt dramatisch zu wo gefordert und nimmt sich dem Finale mit der gebotenen Subtilität an. Leider ist die Tonqualität auch für Vanguard-Verhältnisse schlecht, das im DVD-Anteil großspurig herausgestrichene Remastering scheint wenig geholfen zu haben. Die 5.1 Spur der DVD-Seite klingt nicht besser als die 16bit Spur auf der CD.

Gruß, Thomas
op111
Moderator
#2301 erstellt: 29. Jun 2005, 09:22
Nach diversen Sonaten aus der Gesamtaufnahme Brendels

Joseph Haydn
Klaviersonaten
Alfred Brendel


1986 Philips CD 002894166432


heute mal die Konkurrenz

Joseph Haydn
Sonate D-dur, Hob XVI:37
Lars Vogt, Klavier


die kommt mir allerdings im Vergleich zu Brendel eher zu leichtgewichtig hurtig daher.

Gruß
Franz
sound67
Hat sich gelöscht
#2302 erstellt: 29. Jun 2005, 19:15
ERMANNO WOLF-FERRARI: Sinfonia da Camera, op.8 / JOHANN STRAUSS (arr. ARNOLD SCHOENBERG): Kaiserwalzer / ERNEST BLOCH: Four Episodes
MiNensemblet (Marco Polo)



Drei sehr unterschiedliche Werke für Kammerensemble, von denen das Arrangement des Kaiserwalzers durch Arnold Schoenberg sicher das bekannteste ist. Die Kammersymphonie von Ermanno Wolf-Ferrari (durchaus in symphonischen Proportionen, 4-sätzig mit 30 Minuten Laufzeit) ist ein locker gesponnenes, unterhaltsames Werk, eher im Bereich gehobener Salonmusik anzusiedeln. Ganz sicher kein Meisterwerk, wie es auch die anderen Hervorbringungen dieses Komponisten (Violinkonzert!) nicht sind. Die "Four Episodes" sind auch kein Hauptwerk Ernest Bloch, wirken aber durch ihren vergleichsweise "modernen" Gestus wie ein kleiner rauer Feld inmitten des Schmelzes.

Gruß, Thomas
AcomA
Stammgast
#2303 erstellt: 30. Jun 2005, 10:52
j.s. bach

goldberg variationen bwv 988

andras schiff, piano


ECM, DDD, aufn. (live) 2001



nach goulds zweiter studio-einspielung nun schiffs zweite einspielung (im gegensatz zu seiner ersten live !). wie in seiner ersten betont hier andras schiff das tänzerische element der variationen. was diese version jedoch von allen anderen unterscheidet, ist die entwicklung des kompletten zyklus aus einem bogen heraus, gewissermaßen eine organische einheit. übrigens super klangqualität mit für ECM-verhältnisse wenig hall.

gruß, siamak
AcomA
Stammgast
#2304 erstellt: 30. Jun 2005, 19:10
max reger

variationen über ein thema von j.s. bach op. 81

marc-andre hamelin, piano


hyperion, DDD, aufn. 1998



das werk nun nach schiff und oppitz mit hamelin. zugegeben, dieser mann hat mehr klangsinn und eine noch überragendere technik, was er aber nicht so hat, dass ist die kunst des legatospiels und des atmens. bei ihm klingt der reger gelegentlich wie scriabin ! aber als piano-freak verfällt man durchaus auch dieser aufnahme. es ist einfach stupend !

gruß, siamak
Jeremias
Stammgast
#2305 erstellt: 01. Jul 2005, 07:04
Seit gesterrn Abend gehört:

amazon.de

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op111
Moderator
#2306 erstellt: 01. Jul 2005, 08:09
Gerade jetzt:

Georg Friedrich Händel
Arioso "Ombra mai fu" aus dem 1. Akt der Oper "Xerxes"
Carolyn Watkinson, Mezzosopran
La Grande Ecurie et la Chambre du Roy,
Jean-Claude Malgoire

Francesco Durante
Concerto g-moll
Il Giardino Armonico,
Giovanni Antonini


Edvard Grieg
Sinfonische Tänze, op. 64
Königliche Philharmonie Stockholm,
Gennadij Roschdestwenskij

Gruß
Franz
Hilda
Stammgast
#2307 erstellt: 01. Jul 2005, 08:16
meine morgendliche Ohrenhygiene:

Bach - Das Wohltemperierte Klavier - Richter

amazon.de

Gruss
Klaus
Holger_S.
Ist häufiger hier
#2308 erstellt: 01. Jul 2005, 09:25
Gestern:



Eine gute CD. Die Filmmusik besteht aus sehr kurzen (bis auf 2 Sätze immer nur 1 bis 2 Minuten langen) Sätzen, die aber sehr melodiös und unterhaltsam sind. Die Sinfonische Dichtung Lacplesis (übrigens: in der MGG wird das mit "Der Kraftmensch" übersetzt, im Internet habe ich "The Bear-Ripper" gelesen - ist aber alles falsch: Lacplesis ist laut Beiheft ein legendärer Freiheitskämpfer mit Bärenohren) ist das modernste Werk auf dieser CD. Sie ist, wie ich finde, ein ziemlich gelungenes Werk, dessen Bekanntschaft sich wirklich lohnt. Die achte Sinfonie kannte ich schon durch Naxos. Obwohl die vorliegende Einspielung tontechnisch nicht gerade eine Offenbarung ist (Rundfunkaufnahme aus der UdSSR im Jahre 1961!), ist sie der Naxos-Einspielung interpretatorisch klar überlegen. Edgars Tons lässt viel eindringlicher, dramatischer und packender musizieren als Jablonski. Für einige Belustigung sorgen wieder einmal die Beihefte: während das CAMEO-Beiheft immer wieder die Tragik der Sinfonie betont und dies gerade auf den Schluss bezieht, liest man bei Naxos: "Im Finale, das dieses lyrisch-psychologische und dramatische Werk beschließt, wird der Kampf zwischen Freude und Ernst zugunsten einer kraftvollen Lebensbejahung entschieden." Obwohl die Wahrheit irgendwo dazwischen liegt, ist dieser Satz eine mittlere Katastophe: das immer leiser werdende fatalistisch-düstere Versinken in h-moll am Ende der Sinfonie soll kraftvolle Lebensbejahung sein??? Allerdings wirkt die gesamte Sinfonie auf Grund ihrer "Melodienseligkeit" nicht so furchtbar tragisch. Leider hat, wie mir das Label auf meine Anfrage hin mitteilte, CAMEO die Ivanovs-Edition aufs Eis gelegt (natürlich aus finanziellen Erwägungen). Das ist sehr, sehr schade, weil es da wirklich viel zu entdecken gibt.

Eben:



Chatschaturians Klavierwerke sind sehr unterschiedlich: auf dieser CD finden sich die frühen "Reißer" wie der Toccata neben der fast neoklassizistischen Sonatine, den leicht verständlichen Kinderstücken und der umfangreichen Sonate. Die Kinderstücke erinnern mich an Weinbergs Werke dieser Gattung: für einen Anfänger sind die meisten Stücke viel zu schwer, allerdings können Kinder die Stücke problemlos anhören. Etwas befremdlich freilich die Fuge am Ende, die da nicht so recht hinpasst. Die Sonate, wenngleich im Detail nicht übel, leidet an gewissen Längen. Hier wird auch deutlich, dass Chatschaturian wohl in erster Linie Orchesterkomponist war - die diffenzierten Klangfarben des Orchesters scheinen der Sonate irgendwie zu fehlen. McLachlan spielt solide, aber in der Toccata fällt doch eine gewisse Kühle auf. Ich kenne dieses Werk wie meine Westentasche und habe es schon mehrmals öffentlich vorgetragen. Das kann die Leute von den Sitzen reißen - dazu muss man aber schon mit ein wenig mehr Feuer spielen als McLachlan. Das muss richtig fanatisiert, urwüchsig und barbarisch klingen! Bei McLachlan nähert sich das perlende Klavierspiel manchmal sogar einer gewissen salonartigen Brillanz. Trotzdem: gut, dass Regis diese Olympia-CD wiederveröffentlicht hat. Der Sammler wird's danken.


[Beitrag von Holger_S. am 01. Jul 2005, 09:27 bearbeitet]
sound67
Hat sich gelöscht
#2309 erstellt: 02. Jul 2005, 09:01
JEF VAN HOOF: Symphony No.2 / LODEWIJK MORTELMANS: The Myth of Spring / PETER BENOIT: In den Velden / ARTHUR MEULEMANS: Symphony No.7, "A Fenland Symphony"
VRT Philharmonic Orchestra, Silveer van den Broeck (Marco Polo)



Attraktive, nicht übermäßig originelle romantisch/impressionistische Musik aus Flandern, lohnenswert aufgrund der 7. Symphonie von Arthur Meulemans, dessen Werke auf Marco Polo schon mehrfach positiv auffielen. Die "Heidesymphonie" erinnert in vielen Momenten an Ravel, die Instrumentierung ist farbig und transparent. Konventioneller, leider auch relativ kontrastarm ist Van Hoofs 2. Symphonie, deren Tonsprache irgendwo zwischen Brahms und Glazunov (ganz sicher nicht Richard Strauss, wie im Covertext unterstellt) einen kaum darauf schließen ließe, dass es sich um ein Werk von 1941 handelt. Auch die in den Liner Notes unterstellten Kriegsbezüge vermag man in der meist friedlichen (Ausnahme: 3. Satz) und sonnigen Musik kaum zu entdecken.

Mortelmans Tondichtung Mythos des Frühlings bedient sich zunächst ungeniert bei Ralph Vaughan Williams "Wasps" Ouvertüre, dann herrscht der heroische Tonfall russischer Spätromantik (Borodin) vor. Das Benoit-Stück ist eine charmante Miniatur für Oboe und Orchester. Leider klingt das Orchester des flämischen Rundfunks und Fernsehens hier wie überall auf der CD besonders in den Streichern sehr angestrengt und wenig dynamisch, wozu der sehr flächige Klang (Jo Tavernier hat noch nie einen vernünftigen Job hinbekommen) beiträgt. Nichts weltbewegendes also, aber eine sehr schöne Symphonie von Meulemans mit ein paar akzeptablen Dreingaben. Für 6.99 sicher nicht zu verachten.

Gruß, Thomas
AcomA
Stammgast
#2310 erstellt: 02. Jul 2005, 11:11
j.s. bach

englische suite nr. 2 a-moll bwv 807
englische suite nr. 3 g-moll bwv 808

ivo pogorelich, piano


DG, DDD, aufn. 1985



eine aufnahme, die die zuhörer spaltet. rein pianistisch gesehen perfekt. dieses non-legato, welches sich im bereich von pp - f abspielt, sucht seinesgleichen. auch m. argerich, g. gould oder selbst m. perahia schaffen das nicht. aber insbesondere in den sarabanden 'friert' der musikalische duktus ein. da wird es für den zuhörer schwierig, den faden nicht zu verlieren. aufnahmetechnisch hervorragend.

gruß, siamak
Jeremias
Stammgast
#2311 erstellt: 02. Jul 2005, 14:33
amazon.de

Derzeit preisgünstig zu erwerben: Ein wunderschöner Querschnitt durch die 3 Ballette von Tschaikowsky. Die Wiener glänzen mit einem wunderbaren Streicherklang und wahrer Spielfreude. Ich bin eigentlich kein Freund von Querschnitten oder Auszügen, aber diese Aufnahme ist eine Ausnahme
sound67
Hat sich gelöscht
#2312 erstellt: 03. Jul 2005, 11:58
PAUL BEN-HAIM: Violin Concerto (1960) / NOAM SHERIFF: Violin Concerto (1986)
Michael Guttman, London Philharmonic Orchestra, David Shallon (ASV)

amazon.de

Drei israelische Violinkonzerte, stilistisch sehr unterschiedlich. Ben-Haim (née Frankenburger) zeichnet in typisch neoklassizistisch-orientalisierten Farben, Sheriff (bedeutendster zeitgenössischer israelischer Komponist, von dem ich einmal eine Weltpremiere in Bonn hören durfte - er ist besonders in Deutschland erfolgreich und hat zeitweise auch hier gelebt und gelehrt) folgt dem Beispiel Alban Bergs - einer emotional höchst expressiven Modernität. Das dritte Werk ist eher von jener glatten, faux-provokanten Polystilistik, die heute die Regel ist.

Die Aufnahme ist von 1998, inzwischen sind sowohl der Violinist als auch der Dirigent jung verstorben.

Gruß, Thomas
Holger_S.
Ist häufiger hier
#2313 erstellt: 03. Jul 2005, 13:56

sound67 schrieb:
Die Aufnahme ist von 1998, inzwischen sind sowohl der Violinist als auch der Dirigent jung verstorben.


Hallo Thomas, deine Aussage stellt mich vor ein Rätsel: dass Shallon tot ist, wusste ich, aber wann ist denn Michael Guttman gestorben? Ich habe gerade mal im Internet recherchiert und fand folgenden Artikel:http://www.mgam.com/festival/press3.htm. Der ist ja keinen Monat alt, und "damals" lebte er noch...

Viele Grüße, Holger
sound67
Hat sich gelöscht
#2314 erstellt: 03. Jul 2005, 14:04
ERNEST BLOCH: America - An Epic Rhapsody; Suite hébraique*
Hagai Shaham*, Slovak Radio Symphony Orchestra, Atlas Camerata*, Dalia Atlas (Naxos)



Blochs Hymne an seine (zwischenzeitliche) Wahlheimat USA mutet fast achtzig Jahre nach ihrer Entstehung doch reichlich verstaubt und naiv an. Der Komponist zeichnet ein musikalisches Breitwandgemälde der amerikanischen Geschichte von 1620 bis 1926, inklusive etlicher Zitate amerikanischer Volkslieder und populärer Melodien.

Nicht nur darin erinnert Blochs Musik unfreiwillig an die Pseudo-Americana in den Filmmusiken Max Steiners aus den 40er Jahren (in diesem Zusammenhang v.a. The Adventures of Mark Twain und They Died With Their Boots On). Bloch läßt kein Klischee aus (einschließlich typisch spätromantischer Vorstellungen von "Indianermusik") und grefit besonders mit der abschließenden Hymne richtig in die Pathos-Kiste. Das ist angesichts der Erfahrungen mit Rassismus und amerikanischer Außenpolitik der letzten 50 Jahre heute kaum mehr zu ertragen, und die symphonischen Ambitionen des Werks wirken auch reichlich aufgesetzt. Bloch schuf noch zwei weitere epische Liebeserklärungen an seine verschiedenen "Heimatländer": Israel und Helvetia. Keine von beiden ist so peinlich wie die vorliegende.

Die Einspielung durch das slowakische Orchester ist tolerabel, etwas sehr "robust" geraten. Gerard Schwarz und die Seattle Symphoniker arbeiten auf Delos die folkloristischen Aspekte etwas feiner und damit subtiler heraus, wodurch das Werk dort graduell erträglicher scheint. Daneben gibt es noch eine ältere Einspielung auf Vanguard Classics.

Die "Suite hébraique" (in verschiedenen Fassungen, hier für Violine und Orchester) hingegen zählt zu Blochs populärsten Werken und besitzt trotz starker emotionaler Komponente ein weitaus geringeres Maß an Kitsch-as-Kitsch-can. Der späte Stil Blochs ist weitaus interessanter als seine Frühwerke.

Gruß, Thomas
sound67
Hat sich gelöscht
#2315 erstellt: 03. Jul 2005, 15:57
JEAN SIBELIUS: Violin Concerto in D minor, op.47 (Original and revised versions)
Leonidas Kavakos, Lahti Symphony Orchestra, Osmo Vänskä (BIS)

amazon.de

Die erste (und bislang einzige) Aufnahme der Originalfassung des Sibelius-Konzerts ist ein faszinierendes Beispiel für den Reifeprozess eines Werks: Im ersten Satz hat Sibelius für die zweite und heute akzeptierte Fassung (die Aufführung der Originalversion wurde vom Komponisten verboten) etliche Kürzungen vorgenommen, insbesondere sind viele virtuose Stellen - inklusive einer 2. Kadenz - dem Rotstift zum Opfer gefallen. So wirkt der Kopfsatz mit seinen (hier) fast 20 Minuten mehr wie eine Tondichtung für Violine und Orchester - dramatisch abwechslungsreicher, abwer wesentlich weniger kompakt, kohärent als die spätere Fassung. Im langsamen Satz gibt es nur wenige Veränderungen.

Ein wenig fühle ich mich an die Aufnahme der "Originalfassung" der London Symphony von Vaughan Williams erinnert (Chandos): Es gibt in der längeren Fassung beider Werke viele schöne, atmosphärisch gelungene Passagen, aber letztlich wird auch klar, warum die Komponisten diese bestimmten Schnitte gemacht haben.

Kavakos gehört in der revidierten Version zu den eher bedächtigen Intepreten, sehr ausdrucksvoll in der Gestaltung. So kann man die CD auch für die zweite Fassung empfehlen, nicht nur als "Kuriosität" für die Erstaufnahme der Originalversion. Das Klangbild ist extrem weiträumig, leider etwas zum Nachteil des Solisten, der in das Orchester eingebettet ist. Wenn man am Anfang den Lautstärkeregler so weit aufdreht, dass man die ruhige Einleitung deutlich vernehmen kann, dann dröhnen die Blechbläser einem in den emphatischeren Momenten nur so um die Ohren - eine kleine Einschränkung hinsichtlich des Repertoirewerts der Aufnahme.

Gruß, Thomas
vanrolf
Inventar
#2316 erstellt: 04. Jul 2005, 09:45
...und nochmal eine Neune:
Gustav Mahler - Sinfonie No. 9 D-Dur, Concertgebouw Orchestra Amsterdam, Leonard Bernstein (DG, 1986)

amazon.de

Eine Aufnahme, die mich emotionell sehr anspricht (stärker als - bei allen Qualitäten - Klemperer oder sogar Chailly), und die ich auch nicht als mit Pathos überfrachtet empfinde, was manche ihr vorhalten.

Gruß Rolf
Hilda
Stammgast
#2317 erstellt: 06. Jul 2005, 12:03
lag schon länger auf dem 'to listen' Stapel...

Mahler: Symphonie Nr. 1 & 2 / Bruno Walter

amazon.de

Gruss
Klaus
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