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Was hört Ihr gerade jetzt? (Klassik !!!)

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cello_perfekt
Hat sich gelöscht
#15420 erstellt: 14. Okt 2015, 21:47
@ Günther

Vielen Dank für die 4 weiteren Empfehlungen. Ich werde morgen mal reinhören. Jetzt spielt erst einmal Sir Thomas Beecham bei mir im Wohnzimmer.
Klassikkonsument
Inventar
#15421 erstellt: 15. Okt 2015, 03:40
Gestern 2x Mozart: das Kegelstatt-Trio für Klarinette, Bratsche & Klavier Es-dur KV 498 (Kovacevich, Brymer, Ireland) & das Quintett für Klavier & Bläser Es-dur KV 452 (Brendel, Holliger, Brunner, Baumann, Thunemann) aus dieser Philips-Box:

amazon.de

Das Trio gefällt mir immer besser. Vielleicht wird es nicht ganz so ein Favourit wie Mozarts Klavierquartett (wieder Es-dur) Nr. 2 KV 493. Aber es hat andererseits eine etwas ungewöhnliche Anlage (1. Satz: ein Andante statt einem Allegro-Kopfsatz, danach kein langsamer Satz, sondern ein Menuett), so dass ich vielleicht zu sehr mir Gewohntes an es herantrage.
Das Quintett gefiel mir deutlich besser als vor einiger Zeit, in der ich es die ersten paar Male hörte. Aber vielleicht wird es für meinen Geschmack doch immer ein bisschen zu nett bleiben. Wie Mozart tendenziell insgesamt...

Nun 2x Debussy: die späte Violinsonate (1916 / 17) liebe ich ja schon ewig heiß & innig, aber ihre Schwesterwerke - zum einen die Cellosonate (1915), zum andern die Sonate für Flöte, Bratsche & Harfe (1915) (irgendwo las ich mal die Apostrophierung als "dematerialisiertes Klaviertrio" o.s.ä.) kenne ich noch kaum. Bislang habe ich von diesen nur die Kuijken-Aufnahme bei Arcana:

jpc.de

amazon.de

Die Violinsonate fand ich mit den Kuijkens bislang allerdings recht lahm. Favourit ist hier die historische Aufnahme mit Thibaud & Cortot (EMI, 1929). Aber auch die modernere Einspielung mit Rainer Kussmaul & Frédéric Meinders (Koch, 1992) gefällt mir sehr gut:



So müssen vielleicht bei den Schwesterwerken auch mal Alternativen her.


[Beitrag von Klassikkonsument am 15. Okt 2015, 03:50 bearbeitet]
Hörbert
Inventar
#15422 erstellt: 15. Okt 2015, 09:25
Hallo!

@cello_perfekt

Du meinst drei Empfehlungen

Das vierte ist ein Streichquartett von Leif Segerstam das dir wahrscheinlich weniger zusagen würde und das bloß meine Musik zum Abendausklang war.

Aktuell via NAS: ( eigentlich via Cloud mit In Ears und Smartphone )

jpc.de

Die 16/44 Version von Korngolds Violinkonzert.

Natürlich muß man dafür sowohl Korngold als auch ASM mögen, aber an einem so trüben Morgen ist das kleine Konzert doch für mich genau das richtige.

MFG Günther


[Beitrag von Hörbert am 16. Okt 2015, 08:10 bearbeitet]
WolfgangZ
Inventar
#15423 erstellt: 15. Okt 2015, 12:03

Natürlich muß man dafür [...] Korngold [...] mögen


Das ist zu schaffen. Lieber höre ich allerdings (und warum nicht jetzt, wenn schon kräftig erkältet) das Klaviertrio:

amazon.de

Davon gibt es doch recht viele Einspielungen.

Wolfgang


[Beitrag von WolfgangZ am 15. Okt 2015, 12:19 bearbeitet]
cello_perfekt
Hat sich gelöscht
#15424 erstellt: 15. Okt 2015, 21:58
… ups,- Günther. Ich habe gestern nur die Cover gezählt. Für aufmerksames Lesen war ich wohl schon zu müde.


[Beitrag von cello_perfekt am 15. Okt 2015, 21:59 bearbeitet]
EKBT
Stammgast
#15425 erstellt: 16. Okt 2015, 08:48
Nicht gerade, sondern Nachtrag zu gestern:

amazon.de

Jean Sibelius
- Symphonie Nr.5 Es-Dur op.82
- Symphonie Nr.6 d-moll op.104
- Symphonie Nr.7 C-Dur op.105
Hallé Orchestra
Sir John Barbirolli

op111
Moderator
#15426 erstellt: 16. Okt 2015, 20:13
Die Barbirolli-GA habe ich damals in einem Anfall von Barbirolli-Fan-gläubigkeit erworben.
Meine Meinung dazu: das Halle-Orchester spielt wie ein (damaliges) Provinzensemble, Barbirollis Leistung liegt nicht gerade in der Orchesterbalance, ohne eine gehörige Dosis seines Lieblingsgetreidegetränks "Laphroiag" ist diese Produktion schwer zu ertragen.
Wenn es schon eine Sibelius GA sin soll, dann reicht mir Ashkenazy...
Just my 5 Cents ...
EKBT
Stammgast
#15427 erstellt: 17. Okt 2015, 10:31
Ich habe ja noch Maazel/Wien und Blomstedt. Die werden bis zum Ende des Jubiläumsjahres wohl auch noch mal den Weg in den CD-Player finden.

Diesen Morgen:

amazon.de

Wolfgang Amadeus Mozart
- Klavierkonzert Nr.5 D-Dur KV175
- Rondo D-Dur KV382
- Klavierkonzert Nr.6 B-Dur KV238
- Klavierkonzert Nr.8 C-Dur KV246
Rudolf Buchbinder, Klavier & Leitung
Wiener Symphoniker
FabianJ
Inventar
#15428 erstellt: 18. Okt 2015, 01:18
Eigentlich mache ich um solch historische Aufnahmen ja eher einen Bogen, aber auf Furtwänglers 1942er-Aufnahme der Großen C-Dur-Sinfonie war ich neugierig und da letztes Wochenende wieder Aktion Portofrei bei JPC und der Preis der Scheibe ebenfalls verlockend war, schlug ich dann doch zu:

jpc.de
Franz Schubert (1797-1828 )
Rosamunde, Fürstin von Zypern (Bühnenmusik), D 797 - Entr'acte Nr. 3
Wiener Philharmoniker - Dirigent: Wilhelm Furtwängler
Aufnahme: 03.06.1944 (Aufnahme des Deutschen Rundfunkarchives)

Um die Uhrzeit bin ich allerdings nicht mehr aufnahmefähig genug für eine 50-minütige Sinfonie, also hebe ich mir dies für später auf und belasse es bei diesem Vorspiel aus Rosamunde. Die Aufnahme klingt zunächst einmal besser als ich erwartet hätte und hinreißend musiziert ist es noch dazu. Da bin ich schon einmal gespannt die Sinfonie.

Mit freundlichem Gruß
Fabian
FabianJ
Inventar
#15429 erstellt: 18. Okt 2015, 13:35
Nun hörte ich mir auch die Aufnahme der Sinfonie an:

Franz Schubert (1797-1828 )
Rosamunde, Fürstin von Zypern (Bühnenmusik), D 797 - Entr'acte Nr. 3
Berliner Philharmoniker - Dirigent: Wilhelm Furtwängler
Aufnahme: 06.12.-08.12.1942 (Aufnahme des Deutschen Rundfunkarchives)

Eine muskulöse Interpretation, bei welcher an so mancher Stelle das Tempo in unerwarteter und origineller Weise variiert wurde. Das Ganze ergibt am Ende aber dennoch ein stimmiges Ganzes. Dies wird so schnell keine meiner Lieblingsinterpretationen dieses Werkes, hat aber auf jeden Fall seinen Reiz.

Klanglich ist diese Aufnahme altersbedingt nicht so berauschend, auch das vorhin gehörte Rosamunde-Stück macht für mich akustisch mehr her, aber während des Hörens gewöhnten sich meine Ohren recht schnell daran.

Mit freundlichem Gruß
Fabian
arnaoutchot
Moderator
#15430 erstellt: 18. Okt 2015, 19:38
Hier gerade J. S. Bach - Goldberg-Variationen - Martin Stadtfeld - Sony Classical/SWR 2003. Eigentlich hatte ich die CD mit Blick auf eine mögliche Aussortierung aufgelegt, weil relativ potente Konkurrenz herrscht (Gould, Gavrilov, Egarr am Cembalo), aber ich muss sagen, ich war weider begeistert wie damals, als ich die CD das erste mal gehört habe. Der zum Zeitpunkt der Aufnahme erst 23jährige Stadtfeld legt hier eine erfreulich frische und dennoch nicht gefühllose Interpretation dieses Werks vor. Klanglich kann diese CD als Referenz für Klavieraufnahmen gelten, absolut brilliant !

Die nun ebenfalls sehr interessant aussehende neue Aufnahme von Igor Levit (gepaart mit den Diabelli-Variationen und - aussergewöhnlich - Rzewskis The People United ... ! ) werde ich damit dann auch erst mal verschieben ...

jpc.de
arnaoutchot
Moderator
#15431 erstellt: 19. Okt 2015, 20:22
... heute gefolgt von weiteren Werken von Bach: "Magnificat" - Reconstruction of Bach's First Christmas Vespers in Leipzig 1723 - Dunedin Consort - John Butt - Linn SACD MCh 2015. Wie der Name schon sagt, wird die Weihnachtskantate "Christen ätzet diesen Tag" (BWV 63) mit dem Magnificat (BWV 243) und einigen umrahmenden Orgelstücken kombiniert, um eine Weihnachtsandacht, die Bach für den ersten Weihnachtsfeiertag 1723 vorgesehen hat, nachzustellen. Sehr schöne Musik, und auch sehr wenig an Weihnachten erinnernd, so dass es auch im Oktober schon geht ... Klanglich im typisch schlanken und ausgewogenen Klangbild, das Dunedin-Consort und Linn verbindet.

jpc.de


[Beitrag von arnaoutchot am 19. Okt 2015, 20:24 bearbeitet]
Hörbert
Inventar
#15432 erstellt: 19. Okt 2015, 20:55
Hallo!

Aktuell im Player:

jpc.de

Ich bin zwar kein großer Fan von J.S.Bach und leide auch nicht unter Schlaflosigkeit aber neben der alten Aufnahme mit Karl Richter (Cembalo) von 1956 ist das die einzige Einspielung die sich bei mir gehalten hat und die ich zuweilen höre.

Heute ist es mal wieder so weit.

MFG Günther
HansFehr
Inventar
#15433 erstellt: 19. Okt 2015, 21:08
Seit ich mein neues Musiccenter habe, höre ich seit ein paar Wochen Radio Linn Classical. Es gibt natürlich laufend Programmwiederholungen. Das ist auch normal im Internet.

Aber als gerade dieses Bach Magnificat angespielt wurde, musste ich die CD sofort kaufen. Kompliment, arnaoutchot.
arnaoutchot
Moderator
#15434 erstellt: 19. Okt 2015, 21:12

HansFehr (Beitrag #15433) schrieb:
Kompliment, arnaoutchot. :)


Bitteschön
cello_perfekt
Hat sich gelöscht
#15435 erstellt: 20. Okt 2015, 20:10

cello_perfekt (Beitrag #15418) schrieb:

Vielleicht magst du mir etwas zu der folgenden Interpretation sagen?

jpc.de



So,- einfach zugelegt und die ersten Töne gehört. Gleich geht es weiter, aber schon eimal soviel vorab. Klang,- ganz prima!

Edit: Einmal angehört und ich bin sehr zufrieden. Kann zwar vom Orchester nicht ganz die von mir geschätzte Beecham-Aufnahme erreichen, ist aber ist m. E. deutlich näher am Liveerlebnis, wegen des bestechenden Klangbildes.


[Beitrag von cello_perfekt am 20. Okt 2015, 23:17 bearbeitet]
op111
Moderator
#15436 erstellt: 21. Okt 2015, 19:25
Eine meiner Lieblingsopern:
John Adams (geb. 1947)
Nixon in China (Oper in drei Akten)

Sylvan, Maddalena, Hammons, Opatz, Friedman,
Orchestra of St. Luke's,
Edo de Waart
Non, DDD, 1987 3CDs
jpc.de
Die Oper handelt von Richard Nixons offiziellem Besuch in China dem ersten Staatsbesuch eines amerikanischen Präsidenten in China bzw. der Volksrepublik China 1972.
Wer von Glass' oftmals dünnem Geplänkel enttäuscht ist, sollte mal einen Versuch mit dieser Oper wagen.
cello_perfekt
Hat sich gelöscht
#15437 erstellt: 21. Okt 2015, 19:30
Gerade hier im Player:

jpc.de

Auch wenn diese Aufnahme von dem einen oder anderen als etwas schmalbrüstig bezeichnet wird, hat sie für mich einen unglaublichen Stellenwert, denn die Durchhörbarkeit einzelner Instrumente ist gigantisch mit angenehm warmen Klangbild. Das das ganz große Orchester fehlt, empfinde ich dabei als verschmerzbar.
op111
Moderator
#15438 erstellt: 21. Okt 2015, 20:12
@cello_perfekt

Ich vermute u.a. war auch ich gemeint.
Mir gefallen einzig die Fagott- und Oboensoli. Die einzigen Musiker. die ihren Part nicht lustlos und undifferenziert runterspielen. Die vielen crescendo und decrescedo-Anweisungen scheinen für Immerseel auch irrelevant zu sein, da wird meist undifferenziert drüberweg gespielt. Eine so holzschnittartig grobgezeichnete , darüberhinaus magersüchtige Scheherazade empfinde ich als Fehlleistung.
cello_perfekt
Hat sich gelöscht
#15439 erstellt: 21. Okt 2015, 20:59
@ op111

Natürlich kenne ich deine Einschätzung zu der Einspielung und wie auch ich, so bist auch du mit deiner Meinung nicht alleine. Häufig sind deine Bewertungen aber sehr provokant. Man kann unterschiedlicher Meinung sein, was insbesondere dann so ist, wenn man die Wertungen mit völlig unterschiedlichen Gewichtungen vornimmt. Ich bin immer offen für neues und freue mich, altbekanntes dadurch neu entdecken zu können.

Interessieren würde mich, wie viele klassische Instrumente du selbst professionell spielen kannst. Jetzt werde ich fordernd, denn "lustlos und undifferenziert" empfinde ich die Musiker nun wirklich nicht. Aber mal sehen, vielleicht haben wir sogar einen Maestro unter uns .


[Beitrag von cello_perfekt am 21. Okt 2015, 21:12 bearbeitet]
Joachim49
Inventar
#15440 erstellt: 22. Okt 2015, 00:00
Das Ensemble Anima Eterna besteht übrigens zu einem nicht unerheblichen Teil aus Musikern des Freiburger Barockorchesters (oder umgekehrt).
cello_perfekt
Hat sich gelöscht
#15441 erstellt: 22. Okt 2015, 08:22
… und hat in den letzten Jahren z. B. zwei Echo-Auszeichnungen erhalten.

2010 ECHO Klassik
2012 ECHO-Klassik

op111 hat sicherlich einen enormen Erfahrungsschatz, was "Konserven" betrifft. Bei der Beurteilung/dem Verriss der Künstler würde ich Zurückhaltung empfehlen, da es dafür offenbar an Substanz fehlt.


[Beitrag von cello_perfekt am 22. Okt 2015, 08:22 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#15442 erstellt: 22. Okt 2015, 09:51
Hallo zusammen,

cello_perfekt (Beitrag #15441) schrieb:
… und hat in den letzten Jahren z. B. zwei Echo-Auszeichnungen erhalten.

Bekanntlich ist das ein Preis, den sich die Branche selbst verleiht, u. a. auf der Grundlage von Verkaufszahlen.
Die "historisierenden" Aufnahmen romantischen Repertoires von Anima Eterna sind zudem nicht unumstritten.

...

Bei mir nun seltenes Repertoire aus der Kammer:

jpc.de jpc.de jpc.de

Alexander Glasunow (1865-1936)
Streichquartette Vol. 1, 3 & 5

Streichquartette Nr. 3 op. 26 "Quatuor slave" & Nr. 5 op. 70
Suite op. 35 für Streichquartett; Streichquintett op. 39
Streichquartette Nr. 1 & 7
Utrecht String Quartet
MDG, DDD, 2003, 2006, 2008, 2011

Der Eindruck, den diese Edition bei mir hinterlässt, ist insgesamt leider etwas zwiespältig. Einerseits ist es natürlich toll, wenn sich Künstler und ein Label wie MD&G einer solchen Repertoire-Lücke annehmen, andererseits drängt sich nach dem Hören - zumindest mir - ein wenig die Frage auf, ob denn wirklich alles je komponierte tatsächlich zu Gehör gebracht werden MUSS.
Die bisher gehörten Quartette der Volumina 1, 3 und 5 sind melodisch schöne Musik, der allerdings die letzte Finesse der großen Gattungsbeiträge fehlt. Wie schon andere Hörer im Netz schrieben, verwundert es vielleicht nicht so sehr, dass diese Musik weitestgehend in Vergessenheit geriet und tatsächlich aktuell nur eine verfügbare Gesamtaufnahme existiert (bei Naxos befindet sich ein zweiter Zyklus seit Längerem im Entstehen).
Die Instrumentierung erscheint an vielen Stellen nicht unbedingt als Ausbund kompositorischer Genialität; es gibt doch einige Momente, in denen sämtliche Stimmen unisono unterwegs sind, da Glazunov offensichtlich keine tiefergehenden Ideen hatte.
Auf der Haben-Seite ist aus meiner Sicht allerdings auch festzuhalten, dass Glazunov immer wieder schöne Melodien gelingen, so dass das Hören der Quartette durchaus Freude bereitet.
Auch scheinen mir Interpretation und das Klangbild absolut gelungen. Wahrscheinlich ist es allein eine Frage der Erwartungshaltung, mit der man an die Werke herangeht. Wirklich innovative Musik sollte der Hörer hier nicht vermuten.

Viele Grüße
Frank


[Beitrag von Hüb' am 22. Okt 2015, 09:52 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#15443 erstellt: 22. Okt 2015, 12:38
Ebenfalls in den letzten Tagen gehört:

jpc.de

Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847)
Symphonien Nr.1-5

Sibylla Rubens, Claudia Mahnke, Christoph Pregardien, Deutsche Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern, Christoph Poppen
Oehms, DDD, 2005, 3 CDs

Eine sehr ordentliche Aufnahme, die mich dennoch nicht vollends befriedigt. Am stärksten erscheinen mir die 2. Sinfonie (die mir allerdings als Werk nicht so sehr liegt) und insbesondere die 5. Sinfonie. In Summe wirkt diese Gesamtaufnahme auf mich aber etwas "grobkörnig". Weder scheinen die Interpretationen im Detail vollends ausgeformt, noch packen sie mich so richtig. Ganz ähnlich erging es mir allerdings bereits mit Andrew Littons Zyklus für BIS. Vielleicht liegt es an Mendelssohn selbst? Andererseits mag ich die Sinfonien 3 bis 5 durchaus sehr gerne...
Wirft man einen Blick in die Datenbanken von Amazon und jpc, dann herrscht nach wie vor zumindest kein Überangebot an (aktuellen) Gesamtaufnahmen. Bei Zeiten werden ich wohl noch mal Dohnanyi und Abbado - oder auch HvK - "befragen".

Viele Grüße
Frank
Hüb'
Moderator
#15444 erstellt: 22. Okt 2015, 13:31
Richtig gepackt haben mich hingegen diese Einspielungen:

jpc.de

Carl Schuricht - Complete EMI Recordings
Beethoven: Symphonien Nr. 1-9
+ Bruckner: Symphonien Nr. 3, 8, 9

Wilma Lipp, Marga Höffgen, Murray Dickie, Gottlob Frick, Conservatoire Orchestra Paris, Wiener Philharmoniker, Carl Schuricht
EMI/HMV (Warner), ADD, 1957-1965
8 CDs

Unpathetisch und frisch kommt Schurichst Beethoven daher, ist gekennzeichnet durch eine Klarheit und Direktheit, wie man sie bei späten Mono-Aufnahmen diesen Alters nicht erwartet. Gleichzeitig bieten die Aufnahmen ein für mein Empfinden beschwingtes Musizieren durch das Pariser Orchester und kein streng-überzeichnetes Beethoven-Bild.
Man sollte die Erwartungen in Sachen Spielkultur und technische Perfektion des Pariser Orchesters allerdings nicht gar so hoch setzen. Wer auf diese Punkte sein besonderes Augenmerk richtet, ist mit anderen Aufnahmen vermutlich besser bedient.
Der Klang der Einspielungen ist an vielen Stellen in Ordnung, sofern man mit dem Mono-Klangbild leben kann. Allerdings scheinen die Aufnahmen hinsichtlich ihrer Qualität recht heterogen. Die Sinfonien Nr. 1 und 2 haben mir in dieser Hinsicht gut gefallen, ausgerechnet die Eroica fällt hingegen ab, durch deutliche Kompressionseffekte und Verfärbungen.
Allein die neunte Sinfonie und die enthaltenen Bruckner-Aufnahmen wurden zweikanalig aufgezeichnet. Hier geht dann - nicht nur klanglich - tatsächlich die Sonne auf.
Die Tempi erscheinen zügig, ohne gehetzt zu wirken und tragen zum spritzig-entschlackten Eindruck bei - lange vor HIP und den Folgen im Sinne eines Trends.

Viele Grüße
Frank
EKBT
Stammgast
#15445 erstellt: 22. Okt 2015, 13:41

Hüb' (Beitrag #15442) schrieb:
[...] Auf der Haben-Seite ist aus meiner Sicht allerdings auch festzuhalten, dass Glazunov immer wieder schöne Melodien gelingen, so dass das Hören der Quartette durchaus Freude bereitet.
[...] Wahrscheinlich ist es allein eine Frage der Erwartungshaltung, mit der man an die Werke herangeht. Wirklich innovative Musik sollte der Hörer hier nicht vermuten.


So ähnlich geht es mir mit Glasunows Symphonien, von denen ich die 2. und 3. mit Otaka und die 4. und 7. mit Serebrier vorliegen habe. Ansprechende Musik, die ich immer mal wieder gerne höre, aber irgendwie für mein Empfinden nicht ganz die Originalität und Charakteristik etwa von Borodins 2. oder Tschaikowskys Symphonien.


Hüb' (Beitrag #15443) schrieb:
Wirft man einen Blick in die Datenbanken von Amazon und jpc, dann herrscht nach wie vor zumindest kein Überangebot an (aktuellen) Gesamtaufnahmen. Bei Zeiten werden ich wohl noch mal Dohnanyi und Abbado - oder auch HvK - "befragen".


Dafür mache ich den "Lobgesang" verantwortlich (mir liegt das Werk auch nicht so recht).
Mendelssohn selbst hat den "Lobgesang" meines Wissens nie als "echte" Symphonie eingeordnet und im neuen Mendelssohn-Werkverzeichnis wird er auch nicht als solche, sondern als Vokalwerk gelistet. Authentisch sind, soweit ich weiß, nur die Numerierungen der 1. und 3. Symphonie. Vielleicht hatte Mendelssohn die Italienische als Nr.2 vorgesehen, die dann aber posthum als Nr.4 gedruckt wurde. Da die zurückgezogene Reformationssymphonie (eigentlich ja die chronologisch 2.) noch nicht veröffentlicht war, hat man dann den "Lobgesang" in die scheinbare Lücke der 2. Symphonie gepresst. Ohne diese Fehleinordnung hätte man wie bei Schumann und Brahms vier rein instrumentale Symphonien, wenn man von den Jugendsymphonien für Streicher absieht. Ich meine, dann gäbe es mehr Gesamtaufnahmen.

Hier liefen dank einer ebay-Gelegenheit in letzter Zeit Mozarts Klavierkonzerte mit Rudolf Buchbinder als Solist und Dirigent und den Wiener Symphonikern. Eine Gesamtaufnahme, die mir soweit sehr zusagt:

amazon.de

Hüb'
Moderator
#15446 erstellt: 22. Okt 2015, 13:50

Dafür mache ich den "Lobgesang" verantwortlich (mir liegt das Werk auch nicht so recht).
Mendelssohn selbst hat den "Lobgesang" meines Wissens nie als "echte" Symphonie eingeordnet und im neuen Mendelssohn-Werkverzeichnis wird er auch nicht als solche, sondern als Vokalwerk gelistet. Authentisch sind, soweit ich weiß, nur die Numerierungen der 1. und 3. Symphonie. Vielleicht hatte Mendelssohn die Italienische als Nr.2 vorgesehen, die dann aber posthum als Nr.4 gedruckt wurde. Da die zurückgezogene Reformationssymphonie (eigentlich ja die chronologisch 2.) noch nicht veröffentlicht war, hat man dann den "Lobgesang" in die scheinbare Lücke der 2. Symphonie gepresst. Ohne diese Fehleinordnung hätte man wie bei Schumann und Brahms vier rein instrumentale Symphonien, wenn man von den Jugendsymphonien für Streicher absieht. Ich meine, dann gäbe es mehr Gesamtaufnahmen.

Gut möglich, dass es bei einer Ausklammerung der 2. ("Lobgesang") mehr Zyklen gäbe. Hinsichtlich der Sinfonien 3 bis 5 besteht an Einzelaufnahmen auch wahrlich kein Mangel. Um eine Gesamtschau haben jedoch viele "große" Dirigenten erkennbar einen Bogen gemacht - im Gegensatz zu Beethoven, Brahms, Schumann etc.
Wikipedia bezeichnet die 2. auch als "Sinfoniekantate".

Viele Grüße
Frank
Hüb'
Moderator
#15447 erstellt: 22. Okt 2015, 14:06
Tatsächlich gerade eben verklungen ist dann diese CD:

amazon.de

Erschienen in EMIs steinalter "CfP"-Serie, ist die Scheibe wohl als ein "Saint-Saens-Best-of" gemeint, mit der "Orgelsinfonie" im Zentrum. Selbige Aufnahme war auch der eigentliche Kaufanlass, denn die Einspielung mit dem City of Birmingham Symphony Orchestra (noch aus einer Zeit, bevor Rattle das Orchester zu größerer diskographischer Präsenz führte) unter Leitung von Louis Frémaux hat unter "Audiophilen" einen gewissen Ruf. Diesen kann ich beim vorliegenden CD-Transfer dieser Aufnahme aus dem Jahre 1973 nicht nachvollziehen. Möglich jedoch, dass die LP-Version weitaus spektakulärer klingt (ich müsste sie mal hervorkramen... ;)). Stellenweise wird ganz fein musiziert und der Klang der (ungenannten) Orgel gefällt mir ebenfalls sehr gut. Allein der den Kauf legitimierende, besondere "audiophile Schmiss" fehlt dieser Inkarnation leider. Ach ja, für den Kauf sprechen neben dem Preis die mit > 75 Minuten generöse Füllung der CD. Dagegen sprechen die deutlich vernehmbaren Verzerrungen bei den dynamischen Höhepunkten von "Danse Macabre" sowie im Finale der ebenfalls enthaltenen "Bacchanale".

Viele Grüße
Frank


[Beitrag von Hüb' am 22. Okt 2015, 14:07 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#15448 erstellt: 22. Okt 2015, 14:55
Hallo zusammen,


jpc.de

Antonin Dvorak (1841-1904)
Cellokonzert A-Dur (Jugendkonzert 1865)
+ Waldesruhe op. 68 Nr. 5 für Cello & Orchester; Rondo op. 94 für Cello & Orchester; Polonaise für Cello & Orchester
Ramon Jaffe, Staatsorchester Rheinische Philharmonie, Daniel Raiskin
CPO, DDD, 2008

Die Aufnahmen entstanden Anfang Juli 2008 (die Veröffentlichung durch CPO erfolgte sogar erst 2010). Auch wenn ich der Besprechung auf Klassik-Heute nicht widersprechen möchte, so würde ich das Werk selbst beim ersten Hören als "typisch Dvorak" identifizieren. Schöne Musik, die jedoch gegenüber dem weitaus berühmteren op. 104 meiner Ansicht nach etwas abfällt. Der Cellopart ist wunderbar gestaltet. Das Orchester hält sich dagegen ein wenig zurück, was jedoch am etwas entfernteren Klangbild der Einspielung liegen mag.

Viele Grüße
Frank
cello_perfekt
Hat sich gelöscht
#15449 erstellt: 22. Okt 2015, 22:03

Hüb' (Beitrag #15442) schrieb:
Die "historisierenden" Aufnahmen romantischen Repertoires von Anima Eterna sind zudem nicht unumstritten.


Damit können wir das Thema gut schließen und uns wieder - wahrscheinlich - unstrittigen Aufnahmen widmen.

jpc.de


[Beitrag von cello_perfekt am 22. Okt 2015, 22:05 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#15450 erstellt: 23. Okt 2015, 10:46
Hallo,

ich hörte dieses Konzert für Triangel und Pauke :D:

jpc.de
Hans Rott (1858-1884)
Symphonie E-Dur

+ Suite B-Dur für Orchester (Fragment)
Symphonie-Orchester des Hessischen Rundfunks, Paavo Järvi
RCA/Sony, DDD, 2011

Es gibt mittlerweile durchaus eine ganze Reihe von Einspielungen dieser Sinfonie, so dass das Füllen einer Lücke kein Argument mehr für eine Aufnahme ist. Es handelt sich bei gezeigter CD um die aktuellste Produktion. Zum Vergleich besitze ich die Interpretation unter Dennis Russel Davies für CPO (und die ist - auch rückblickend - eigentlich so gelungen, dass es keinesfalls zwingend einer Alternative bedarf). Was machen - aus der Erinnerung heraus - Järvi und die Frankfurter nun anders? Meinem Eindruck nach spielen sie etwas packender und agiler, mit mehr Biss und Attacke, als auf dem Gegenstück aus Wien. Die Klangqualität ist sehr gut und neben dem günstigen Preis der RCA-CD mag für manche Hörer ebenfalls sprechen, dass Järvi und das HR-Sinfonieorchester die bisher wohl renommiertesten Interpreten sind, die sich dieses Werkes annehmen.
Die ebenfalls enthaltene, fragmentarische Suite B-Dur ist aus meiner Sicht nur ein "Nebenargument" für einen Erwerb und hinterlässt bei mir keine bleibende Wirkung. Ohne diesen Füller wäre die Spieldauer wohl etwas zu kurz geraten (geboten werden rd. 59 Minuten Musik).

Viele Grüße
Frank


[Beitrag von Hüb' am 23. Okt 2015, 10:47 bearbeitet]
EKBT
Stammgast
#15451 erstellt: 23. Okt 2015, 12:05

Hüb' (Beitrag #15446) schrieb:
Gut möglich, dass es bei einer Ausklammerung der 2. ("Lobgesang") mehr Zyklen gäbe. Hinsichtlich der Sinfonien 3 bis 5 besteht an Einzelaufnahmen auch wahrlich kein Mangel. Um eine Gesamtschau haben jedoch viele "große" Dirigenten erkennbar einen Bogen gemacht - im Gegensatz zu Beethoven, Brahms, Schumann etc.

Und eben da vermute ich, daß der "Lobgesang" von Aufwand und Inhalt her vielleicht nicht das alleinige, aber doch ein deutliches Hemmnis darstellt.
Wann erschien eigentlich die erste Gesamtaufnahme der Mendelssohn-Symphonien? Die älteste, die ich auf die Schnelle gefunden habe, wäre Sawallisch/(New) Philharmonia Ende der 1960er, gefolgt von Karajan.

Gestern und heute zweimal Herreweghe. Gestern Abend:

jpc.de

Anton Bruckner
- Symphonie Nr.4 Es-Dur "Romantische" (Fassung 1878/80)
Orchestre des Champs-Élysées
Philippe Herreweghe

Heute Morgen:

jpc.de

Wolfgang Amadeus Mozart
- Große Messe c-moll KV427
Collegium Vocale Gent
La Chapelle Royale
Orchestre des Champs-Élysées
Philippe Herreweghe

Hüb'
Moderator
#15452 erstellt: 23. Okt 2015, 13:15

Wann erschien eigentlich die erste Gesamtaufnahme der Mendelssohn-Symphonien? Die älteste, die ich auf die Schnelle gefunden habe, wäre Sawallisch/(New) Philharmonia Ende der 1960er, gefolgt von Karajan.

Wenn ich den Markt richtig überblicke, dürfte Sawallisch die erste Gesamtaufnahme vorgelegt haben (1967 bei Philips erstveröffentlicht).

Joachim49
Inventar
#15453 erstellt: 23. Okt 2015, 19:05
jpc.de
Ich höre diesen Pianisten zum ersten Mal - und mit grossem Vergnügen! Auch ziehe ich das Klavier dem Cembalo fast immer vor, wenn mal wählen kann.
Hörbert
Inventar
#15454 erstellt: 24. Okt 2015, 00:33
Hallo!

Aktuell im Player:

Die z.Z. einzige Gesamtaufnahme von Blomdahls "Aniara" die im Handel ist:

jpc.de

Der Aufnahme hört man das Alter an, leider kein Vergleich zu der vergriffenen Aufnahme unter Stig Westerberg von 1984 und eigentlich nur als historisches Dokument von Interesse.

Muß ich mir wohl selbst vornehmen und etwas von der "Patina" befreien Nun ja, -ein Projekt mehr für lange Winterabende-.

MFG Günther
EKBT
Stammgast
#15455 erstellt: 24. Okt 2015, 12:42

Hüb' (Beitrag #15452) schrieb:

Wann erschien eigentlich die erste Gesamtaufnahme der Mendelssohn-Symphonien? Die älteste, die ich auf die Schnelle gefunden habe, wäre Sawallisch/(New) Philharmonia Ende der 1960er, gefolgt von Karajan.

Wenn ich den Markt richtig überblicke, dürfte Sawallisch die erste Gesamtaufnahme vorgelegt haben (1967 bei Philips erstveröffentlicht).

Danke, das hätte ich auch vermutet.

Gestern Abend und heute Vormittag:

amazon.de

Gustav Mahler
- Symphonie Nr.5
Wiener Philharmoniker
Lorin Maazel

amazon.de

Albert Roussel
- Symphonie Nr.2 B-Dur op.23
Orchestre National de l'ORTF
Jean Martinon



[Beitrag von EKBT am 24. Okt 2015, 12:44 bearbeitet]
Klassikkonsument
Inventar
#15456 erstellt: 26. Okt 2015, 02:46

Joachim49 (Beitrag #15453) schrieb:
Ich höre diesen Pianisten zum ersten Mal - und mit grossem Vergnügen!


Bislang habe ich nur seine CD mit zwei späten Mozart-Konzerten (Nr. 24 & 22):

jpc.de
(naïve, 2009)

Dort pflegt David Greilsammer einen im Allgemeinen ungewöhnlich leisen, zarten Ton, der womöglich außerhalb des Aufnahmestudios auch vom ohnehin schlanken Suedama Ensemble noch zugedeckt würde. Also vielleicht ein recht "künstliches" Resultat, was ich aber nicht als Einwand empfinde. Allerdings bin ich mir nicht sicher wie ich diesen einzigartigen Ton einordnen soll.
In der letzten Zeit habe ich immer mal wieder das Es-dur-Konzert Nr. 22 gehört. Es gibt melancholische Eintrübungen im ersten Satz, und Greilsammers Kadenz greift diesen Charakter zunächst auf. Die Musik kommt fast zum Stillstand (ansonsten ist die Interpretation tempomäßig recht flott: 12'31 / 8'34 / 11'07), was allerdings nicht heißt, dass sie ins Stocken kommt. Auf seine Art funktioniert das schon recht gut. Aber beim letzten Hören habe ich mich gefragt, ob das insgesamt nicht kitschig ist.
Jedenfalls schlägt er so auch einen Bogen zum letzten Satz, genauer zu dessen langsamen Einschub, der sich ja gut als melancholisch interpretieren lässt. Mich erinnert diese Stelle an den Satz mit Posthorn-Solo in Mahlers 3. Sinfonie.

Zunächst würde ich bei Nr. 24 (Track-Dauern: 12'11 / 6'25 / 9'00) einer mehr beethoven-mäßigen, markigen Herangehensweise den Vorzug geben. Aber die in eine ziemlich andere Richtung gehende, im Klavierpart introvertierte Interpretation von Greilsammer fand ich eine interessante Alternative. Dagegen war ich von der Einspielung Schiff / Mozarteum / Végh (Decca) einfach enttäuscht (kann aber beim nächsten Mal Hören anders sein).

Sonst gibt es noch andere Mozart-Einspielungen von Greilsammer, die mich aber erstmal nicht interessieren. Aber mir ist schon positiv aufgefallen, dass er auch einige Neue Musik zum Besten gibt. Wenn ich mich nicht irre, gibt es neben der von Joachim oben verlinkten Scheibe noch eine weitere mit einem ähnlich gemischten Programm.

Eben bei mir ein anderer Mozart:

jpc.de

Sein Streichtrio-Divertimento mit dem Trio Zimmermann (BIS, 2010).


[Beitrag von Klassikkonsument am 26. Okt 2015, 02:58 bearbeitet]
Joachim49
Inventar
#15457 erstellt: 26. Okt 2015, 23:41
Ich habe mir auch gerade (via spotify) das Es Dur Konzert K 482 angehört. Ich fand eigentlich alles in guter Balance, sehr schöne Bläser, keine überdimensionierte Streicherbesetzung und das Klavier eher gleichberechtigt eingefügt (so zurückhaltend wie Klassikkonsument finde ich es gar nicht). Die Tempi flüssig (im Kopfsatz fast etwas zu schnell). Die Musik hat einen sehr schönen rhythmischen Puls. Dass die Kadenz fast zum Stillstand kommt stört mich nicht. Es erinnert mich stark an den Schlusssatz der Schubert'schen D 959 Sonate. Ist nicht auch ein "Götterfunken" Zitat im letzten Teil der Kadenz? Jetzt bin ich durchaus neugierig auf mehr Mozart mit Greilsammer.
FabianJ
Inventar
#15458 erstellt: 27. Okt 2015, 00:15
Soeben angehört:
jpc.de
Ludwig van Beethoven (1770-1827)
Streichtrio G-Dur op. 9 Nr. 1
Trio Zimmermann: Frank Peter Zimmermann (Violine), Antoine Tamestit (Bratsche), Christian Poltéra (Violoncello)

Ich habe diese Aufnahme sehr genossen. Das Stück hat bei mir bisher zwar nicht so viel Eindruck hinterlassen wie so manches seiner Streichquartette, aber sofern einem die Besetzung nicht „zu dünn" ist und man kein heroisch klingendes Werk erwartet, kann man sich dieses Streitrio ruhig mal zu Gemüte führen.

Klanglich gibt es ebenfalls nichts zu meckern.

Mit freundlichem Gruß
Fabian
Klassikkonsument
Inventar
#15459 erstellt: 27. Okt 2015, 00:55

Joachim49 (Beitrag #15457) schrieb:
Ist nicht auch ein "Götterfunken" Zitat im letzten Teil der Kadenz?

Meinst du vielleicht dieses "tata-tata-tata-taaa", das fröhlich in die Ruhe einfällt und für die "Wiederbelebung der Kadenz" (nicht so böse gemeint wie es klingt) sorgt? Das habe ich als Vorausdeutung auf das Hauptthema des letzten Satzes gehört.
FabianJ
Inventar
#15460 erstellt: 27. Okt 2015, 13:03
Soeben hörte ich wieder ein paar Stücke von einem meiner liebsten Vokalkomponisten (sowie einigen Zeitgenossen):
jpc.de
Luca Marenzio, Giovanni Maria Nanino, Giovanni Battista Moscaglia
Jean de Macque, Francesco Soriano, Annibale Zoilo
7 Stücke aus der Madrigalsammlung „Dolci affetti" (1582)
La Compagnia del Madrigale

Neben den beiden Stücken Marenzios sind die Werke der weiteren hier vertretenen, nicht ganz so bekannten, Komponisten genauso hörenswert. Das Ensemble weiß sowohl dramatischeren, wie auch bei den lyrischer klingenden Momenten zu überzeugen. Klanglich gibt es ebenfalls nicht zu meckern.

Das ist nicht der schlechteste Start in den Urlaubstag!

Mit freundlichem Gruß
Fabian
arnaoutchot
Moderator
#15461 erstellt: 27. Okt 2015, 15:00
Das klingt sehr interessant ! Nachdem ich nun Monteverdi mit der Glossa-Box vervollständigt habe, würde ich gerne bei Marenzio mal weitermachen ... wenn ich nur mehr Zeit zum Hören hätte ! Schönen Urlaub und Gruss aus Seoul, Korea, wo ich gerade geschäftlich bin.
HansFehr
Inventar
#15462 erstellt: 27. Okt 2015, 17:13
Heute bei mir eingetroffen. Eine ganz neue Doppel-CD. Ich finde, dass Andreas Staier und das Freiburger Barockorchester gut zusammenpassen. BWV 1052 bis 1058. Wenn auch nicht in exakter Abfolge. Muss ja überhaupt nicht sein. Den Sound empfinde ich als sehr gut.

Johann Sebastian Bach - Harpsichord Concertos

FabianJ
Inventar
#15463 erstellt: 28. Okt 2015, 01:31

arnaoutchot (Beitrag #15461) schrieb:
Das klingt sehr interessant ! Nachdem ich nun Monteverdi mit der Glossa-Box vervollständigt habe, würde ich gerne bei Marenzio mal weitermachen ... wenn ich nur mehr Zeit zum Hören hätte ! Schönen Urlaub und Gruss aus Seoul, Korea, wo ich gerade geschäftlich bin. :prost


Von der Musik Monteverdis kenne ich bislang noch zu wenig. Mit der Zeit ist es bei mir allerdings ähnlich wie bei Dir. Man hat gar nicht die Zeit um sich das alles anzuhören, womit man sich gerne beschäftigen würde. Die paar Urlaubstage ändern daran nur wenig.

Viel Spaß und/oder Erfolg bei Deiner Dienstreise!
arnaoutchot
Moderator
#15464 erstellt: 28. Okt 2015, 16:00
Naja, reiner Spass ist es keiner. Heute bin ich schon wieder 2.000 km weiter in Hong Kong. Hatte aber kurz Zeit, in einen der audiophilen Läden in Mong Kok zu springen. Da fiel mir u.a. diese hier in die Hand, die ich gerade sehr entspannend und nett finde: "If I were a Bird - A Piano Aviary" - Michael Lewin (piano) - Sono Luminus (das vorherige Dorian-Label) 2008. Lewin sammelt hier in einer schön aufgemachten Buch CD Stücke von Komponisten, die Vögel zum Inhalt haben. Das reicht vom bekannten Feuervogel Stravinskys oder ein Prelude von Messiaen an die Taube zu vielen mir bislang völlig unbekannten Komponisten und Stücken. Klanglich ist die CD - wie bei diesem audiophilen Label nicht anders zu erwarten - auf Referenzniveau. Ein glücklicher Zufallsfund (auch wenn nicht Hong Kong spezifisch ...).

jpc.de
FabianJ
Inventar
#15465 erstellt: 28. Okt 2015, 19:55
Bei einem solchen Reisetempo bekommst du von den lokalen Sehenswürdigkeiten vermutlich nicht so viel mit, oder?

Soeben angehört:
jpc.de
Pēteris Vasks (geb. 1946)
Sinfonie Nr. 2 (1998-99)
Sinfonieorchester von Liepāja - Dirigent: Atvars Lakstīgala

Eine Sinfonie in einem Satz mit lyrischen und dramatischen Abschnitten (Dort mit reichlich Schlagwerkeinsatz!), welche auch Hörer, die mit der Musik der Moderne nicht so viel am Hut haben, vor keine großen Zugangsschwierigkeiten stellen sollte. Das Werk wird von dem lettischen Orchester auf mitreißende Weise gespielt.

Mir hat es jedenfalls gefallen, auch klanglich.

Mit freundlichem Gruß
Fabian
cello_perfekt
Hat sich gelöscht
#15466 erstellt: 28. Okt 2015, 22:09
Diese Aufnahme aus der neuen Welt ist für mich eine echte Entdeckung, obwohl wahrlich nicht neu.

jpc.de

Dennoch ist sie Liebhabern der 9. sehr zu empfehlen.


[Beitrag von cello_perfekt am 28. Okt 2015, 22:11 bearbeitet]
stumm101
Stammgast
#15467 erstellt: 28. Okt 2015, 22:21
Baiba Skride - Violinkonzerte

41A5RNZK7GL
volschin
Inventar
#15468 erstellt: 29. Okt 2015, 02:07
Baiba Skride gibt es Freitag auch bei mir mit den Berliner Philharmonikern und Schostakowitschs Violinkonzert Nr. 1.
op111
Moderator
#15469 erstellt: 29. Okt 2015, 20:48
Mal zur Abwechslung eine alte LP mit Slavas Dirigierdebut auf EMI
Nikolai Rimsky-Korsakov
Scheherazade
Orchestre de Paris
Mstislav Rostropovich
EMI-LP 5 66715 2 (P) 1974 Ton: Paul Vavasseur
amazon.com
Klanglich nicht mehr ganz konkurrenzfähig, seinerzeit erhielt die LP in der Hifi-Stereophonie jedoch Spitzenbewertungen.



[Beitrag von op111 am 31. Okt 2015, 17:09 bearbeitet]
Hörbert
Inventar
#15470 erstellt: 30. Okt 2015, 00:52
Hallo!

Zum Ausklang des Abends in Player:

jpc.de

Daraus Schönbergs erstes Streichquartett Op.7

Nach all den Jahren berührt die Interpretation mich eigentümlich. "Modernere Interpretationen klingen eher etwas "Rückwärtsgewand" während das Juilliard Quartet bei diesem Werk eher seinerzeit "kommende neue" im Blick hatte.

MFG Günther
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