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Was hört Ihr gerade jetzt? (Klassik !!!)+A -A |
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Autor |
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flutedevoix
Stammgast |
#10630 erstellt: 01. Sep 2012, 22:09 | |
@Christian: Nun, du hast eine der besten (für nicht eben Wenige sogar die beste) Aufnahmen der Exequien in Händen! Auch wegen der "Zugaben" programmatisch sehr interessant und ansprechend. Stilistisch sicher anders als Bach, allerdings erkenne ich schon einen direkten Weg zum frühen Bach. Jedenfalls für mich eine naheliegendere Assoziation als das Brahms-Requiem. Allerdings leugnet ja das Brahms-Requiem keineswegs seine Rückbesinnung auf musikalische Traditionen der Barockzeit. |
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Hörbert
Inventar |
#10631 erstellt: 02. Sep 2012, 06:06 | |
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flutedevoix
Stammgast |
#10632 erstellt: 02. Sep 2012, 11:00 | |
Erschütternd emotional und mich persönlich ins Herz treffend war gestern diese Aufnahme mit dem chorwerk von Hugo Wolf: Angesichts solcher Werke, die ja in der Tradition der Liedertafeln gründen, frage ich mich immer wieder, wie diese typisch deutsche Chortradition, die sich heute vielleicht rudimentär noch in den gerade im süddeutschen exiistierenden Männerchören widerspiegelt, einen derartigen Niedergang erleiden konnte. Nun ja, es reicht eben nicht aus nur Silcher zu singen! Die Interpretation finde ich über weite Strecken gelungen. Klanglich überzeugt mich der Niederländische Kammerchor, intonatorisch bis auf wenige Ausnahmen auch, nur die Textverständichkeit könnte manchmal besser sein. Dennoch sicher eine gute Wahl in das kompositorische Schaffen für Chor von Hugo Wolf einzutauchen. |
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arnaoutchot
Moderator |
#10633 erstellt: 03. Sep 2012, 19:59 | |
Heute neu, wieder etwas für die Stimmenfanatiker in Mehrkanal. Crossing the Channel - Music from Medieval France and England, 10th - 13th Century. Die ausführenden Damen des Ensemble Providencia sind vier Damen, zwei Sopranistinnen und zwei Mezzo-Sopranistinnen. Wie bei Tacet üblich, werden die Sängerinnen für jedes der Stücke im Raum arrangiert, Andreas Spreer schreckt auch vor extremen Aufstellungen nicht zurück (zwei Stimmen auf einer Seite / zwei Stimmen diagonal im Raum / eine Sängerin umkreist den Hörer). Musikalisch kristallklar und karg, aber hochinteressant. |
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FabianJ
Inventar |
#10634 erstellt: 03. Sep 2012, 20:42 | |
Orlando di Lasso Magnificat: Præter rerum seriem De Labyrintho, Walter Testolin (Leitung) Vom Ensemble De Labyrintho hatte ich bis vor Kurzem noch nie was gehört. Ein Testbericht eine Nutzers von amazon.com machte mich neugierig, bei Spotify hatte ich dann mal in die Platte hineingehört. Was ich hörte gefiel mir, also musste die CD her. Bei dem Gesang gefällt mir vor allem, dass ich beim Zuhören nicht den Eindruck habe, dass ein paar der Stimmen zu dominant sind und die anderen Stimmen "unterbuttern" und in den Hintergrund drängen. Die Musik an sich ist aber auch sehr schön und für mich hervorragend dazu geeignet, um abends nach einem hektischen Arbeitstag wie "runterzukommen". Die Musik ist beruhigend und doch hochspannend zugleich. Mit freundlichem Gruß Fabian |
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Martin2
Inventar |
#10635 erstellt: 03. Sep 2012, 21:31 | |
Mahlers Lied von der Erde mit Klemperer, Wunderlich und Christa Ludwig. Wenn es um die CD für die einsamste Insel geht, so ist diese CD ein einfacher Kandidat. Nun werden Mike und Flutedevoix wieder die besseren Experten sein. Mir ist das wurscht und ich empfehle Ralph ( Wilke), der an einer gewissen Vokalphobie leidet, dringendst diese CD. Diese beiden Vokalisten auf dieser CD sind einfach herrlich. |
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Joachim49
Inventar |
#10636 erstellt: 03. Sep 2012, 22:47 | |
Hallo Martin, es gibt Experten für Musikgeschichte, für Aufführungspraxis, etc., aber es gibt gewiss keine Experten für Deinen persönlichen Geschmack. Ich, jedenfalls, würde die Ferrier mitnehmen, und da ich überhaupt nichts gegen deine Wahl habe, nimmt Ralph am besten gleich beide Einspielungen mit. Und da Szellfan offensichtlich auch Klempererfan ist, wird er wahrscheinlich gar nicht versuchen, Dir Deine Wahl auszureden. mit freundlichen grüssen Joachim |
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premierenticket
Stammgast |
#10637 erstellt: 04. Sep 2012, 08:14 | |
Frank1970
Stammgast |
#10638 erstellt: 04. Sep 2012, 09:15 | |
Hüb'
Moderator |
#10639 erstellt: 04. Sep 2012, 09:17 | |
flutedevoix
Stammgast |
#10640 erstellt: 04. Sep 2012, 10:01 | |
Lieber Martin, lieber Joachim, ihr habt beide recht. Man ist u. U. Experte in bestimmten Fragen und kann dadurch sehr wohl Fragen aufwerfen und auf "Unmöglichkeiten" hinweisen, für den persönlichen Geschmack ist aber nur der Inhaber selbigens ein Experte. Und was diese Mahler-CD angeht: Sie ist aufnahmetchnisch zwar furchtbares Stückwerk (bedingt durch den Tod Wunderlichs), das ändert aber nichts an der Tatsache, daß sie meine liebste Aufnahme dieses herrlichen Werkes ist. Ich glaube, das war die erste CD, mit der ich den Dirigenten Klemperer kennengelernt habe. [Beitrag von Hüb' am 04. Sep 2012, 10:03 bearbeitet] |
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Hüb'
Moderator |
#10641 erstellt: 04. Sep 2012, 10:45 | |
Bitte achtet doch mal darauf, diese nervigen und unnötigen Fullquotes (siehe grünen Link in meiner Signatur) zu vermeiden. Bitte! |
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flutedevoix
Stammgast |
#10642 erstellt: 04. Sep 2012, 11:29 | |
Manchmal finde ich ein Komplettzitat einfach eindeutiger. So weiß man bei meinem Kommentar jetzt zwar, daß Martin etwas schrieb auf das ich mich beziehe, muß das aber erst suchen. Ob kursorisches Lesen so vereinfacht wird? |
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Hüb'
Moderator |
#10643 erstellt: 04. Sep 2012, 11:34 | |
Gerade hier im Klassikbereich ist doch alles sehr überschaubar, so dass ganz einfach zu erkennen ist, an wen ein Beitrag gerichtet wurde. Man kann auch schreiben:
oder
Das ist auf jeden Fall angenehmer, als das ständige Mitzitieren großer Bilder. Ich nehme hier auch lediglich die Mehrheitsmeinung zum Maßstab. Grüße Frank -Moderationsteam- [Beitrag von Hüb' am 04. Sep 2012, 11:34 bearbeitet] |
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flutedevoix
Stammgast |
#10644 erstellt: 04. Sep 2012, 11:51 | |
Nun gut, ich werde auch noc auf die ein oder zwei Komplettzitate, die ich bisher gemacht habe, weil ich sie für sinnvoll hielt, verzichten und gelobe Besserung. Zurück zum Thema, heute habe ich diese CD mit Sinfonien des letzten großen Gambenvirtuosen Carl Freidrich Abel gehört: Der letzte artikulatorische Zugriff und auch eineiges an Klangfarbenreichtum bleiben die Interpreten den Werken zwar schuldig, die hörbar auf modernen Instrumenten eher dem "Wohlklang" verpflichtet sind als der allerletzten Konsequenz der Affektausdeutung. Dennoch ist auch so hörbar, daß nicht Abel auch ein bemerkenswerter Komponist war, der festliche Unterhaltungsmusik mit Tiefgang schreiben konnte. Abel zeigt sich absolut auf der Höhe der Kunst seiner Zeit. Nicht zuletzt wurde eine seiner Sinfonien lange Mozart zugeschrieben! [Beitrag von flutedevoix am 04. Sep 2012, 11:53 bearbeitet] |
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flutedevoix
Stammgast |
#10645 erstellt: 04. Sep 2012, 11:54 | |
Ganz anders stellt sich die Musik auf dieser CD dar: Gefülstiefe Renaissancemusik eines des besten Söngers und Komponisten seiner Zeit. Beeindruckend intensiv ist die mit ungewöhnlichen melodischen und damit auch harmonischen Schritten durchsetzte Melodiebildung und die komplexe und dicht kontrapunktische Stimmführung der einzelnen Instrumente in den Consorts. Keine Musik zum Nebenbeihören, Musik zum aufmerksamen Folgen, die nur mit wachem Herzen UND Geist wirken kann. Dann aber läßt sie einen voll emotionalen Reichtums zurück! Michel Chance und Fretwork sind zu recht große Namen. Sie können isch meist interpretatorisch in den Werken versenken und den ganzen Reichtum offenlegen. Im eine oder anderen Satz hätten die Interpreten dennoch zu mehr Ruhe finden können, das aber nur Kritik auf hohem Niveau! [Beitrag von flutedevoix am 04. Sep 2012, 12:00 bearbeitet] |
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Szellfan
Hat sich gelöscht |
#10646 erstellt: 04. Sep 2012, 20:01 | |
nochmal kurz zum Lied von der Erde. Klemperers Aufnahme ist, trotz der Zerstückelung, auch für mich die "einzig wahre", die man käuflich erwerben kann. Dennoch ist das hier mal einer der seltenen Fälle, da ich mit Johannes nicht einer Meinung bin. Klemperers Aufnahme fehlt irgendwas, seinem Mahler überhaupt aus meiner Sicht. Alles ist so richtig wie es nur sein kann, aber etwas fehlt. Festmachen könnte ich das nur mit ganz argen Vereinfachungen: Klemp ist zu intellektuell. Bruno Walter aber fehlt wiederum genau das, er neigt zum Sentimentalen, dem "Schönreden" dieser Musik. Beide zusammen, das meine ich so unernst wie ich's ernst meine, hat Szell in seinen beiden Mitschnitten für mich erreicht. Aber die kann man nur geschenkt bekommen. Zum käuflichen Erwerb ist Klemperes Aufnahme einfach die sogenannte Referenz. Dabei höre ich auch gerade jetzt: den Mitschnitt immer noch Klemperers der Beethoven-Sinfonien von 1970, hier die Siebte. Naja, was fehlt, ist Beethoven. Doch bin ich gefesselt davon, wie Klemp das Stück liest. Völlig gegensätzlich zur landläufigen Sicht, für ihn ist diese ganze Sinfonie eine unausprechliche Tragik. Fehlt Beethoven als doch nicht? Weil zum Ja auch ein Nein gehört? @Franz:ich habe beim Bearbeiten von hinten angefangen, bin also schon weit vorgedrungen Diese Siebte ist jedenfalls so fernab jeder Augelassenheit, allein konzentriert auf den langsamen Satz, was sich motivisch ja sogar rechtfertigen ließe, daß es mir Schauer übern Rücken jagt. Eins ums andere Mal. An der "Richtigkeiit" Klemperes Aussage zweifle ich shr wohl, im Vergleich allein zum Notentext, aber im Jubel gleichzeitig Trauer zu verspüren ist eine Art Mitleid für den Verlierer. Das hörbar zu machen ist eben Otto. |
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Hüb'
Moderator |
#10647 erstellt: 05. Sep 2012, 06:11 | |
Kings.Singer
Inventar |
#10648 erstellt: 05. Sep 2012, 06:18 | |
Hi. Ich habe heute tatsächlich auch mal wieder gehört, nach nun doch quasi 2 Monaten komplett ohne ausführliche Hörsitzung. Habe mir zunächst Wand's Neunte von Beethoven angehört und war mal wieder völlig überzeugt. Er mag zwar (negativ betrachtet) "irgendwo in der Mitte liegen" mit seiner Interpretation, aber ihm gelingen dann doch wieder so viele Stellen so genial, dass ich Gänsehaut bekomme. Anschließend, und das war für mich das eigentliche Highlight, habe ich mir noch den vierten Satz mit meinem Würzburger Chor (Preisträger beim Deutschen Chorwettbewerb) angehört und fand das - allein auf das Finale bezogen - sooo viel schöner als bei Klemperer... Locker, leicht, freudig. Ohne maximale emotionale Aufladung. Von solchen Beethoven Interpretationen haben wir nun wirklich mehr als genug - man kann Beethoven auch flockig und freudig spielen (und singen). http://youtu.be/pEE58RRFZkM Viele Grüße, Alexander. |
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Szellfan
Hat sich gelöscht |
#10649 erstellt: 05. Sep 2012, 09:35 | |
Hallo Alexander, natürlich ist Klempereres Lesart auch für mich nicht die "Alleinseligmachende". Gerade höre ich die: Spannend finde ich immer wieder dabei, daß in den 60/70ern so unterschiedliche Möglichkeiten der Interpretation entstanden sind, vom "wüsten" Scherchen über den eher milden Karajan bis hin zum "ehernen" Klemperer. Dagegen lassen sich Rattle und Abbado, um nur mal zwei moderne Zyklen zu nennen, beim Hören ja beinah verwechseln. Diese ganz persönlichen Lesarten der "Alten" fehlt mir heute oft, auch wenn es sie natürlich gibt. Bin gespannt auf Brüggens neuen Zyklus und höre, wie ich ja schon schrieb, den Mitschnitt mit de Vriend sehr gern. Und der kommt dem, was Du wünschst, sehr viel näher. Generell sind mir Interpretationen, die Beethovens Notentext näher sind als nun gerade Klemperers, auch wesentlich lieber. erzliche Grüße, Mike |
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premierenticket
Stammgast |
#10650 erstellt: 05. Sep 2012, 14:05 | |
Ich habe die von Mike erwähnte Szell-Aufnahme des Liedes von der Erde gerade gehört. Sie hat viele Qualitäten, zweifellos, aber zum einen klingt sie insgesamt schlecht, zum anderen ist die Textverständlichkeit von Janet Baker nicht gut. Mir hat sich leider nicht erschlossen, warum dies die einzig wahre Aufnahme sein soll. Mehr zu Aufnahmelegenden und zu Legendenbildung vielleicht in diesem Thread: "Die oder keine". Gutes Hören Christian |
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op111
Moderator |
#10651 erstellt: 05. Sep 2012, 16:17 | |
Zum 100. Geburtstag: John Milton Cage Jr. (* 5. September 1912 in Los Angeles; † 12. August 1992 in New York City) 4'33'' (Vers. für großes Orchester) BBC Symphony Orchestra Lawrence Foster (Live: Jan 2004 Barbican Centre, London) GoogleVideo [Beitrag von op111 am 05. Sep 2012, 16:19 bearbeitet] |
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Martin2
Inventar |
#10652 erstellt: 05. Sep 2012, 17:59 | |
Martin2
Inventar |
#10653 erstellt: 06. Sep 2012, 00:53 | |
Hüb'
Moderator |
#10654 erstellt: 06. Sep 2012, 05:35 | |
[Beitrag von Hüb' am 06. Sep 2012, 05:36 bearbeitet] |
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FabianJ
Inventar |
#10655 erstellt: 06. Sep 2012, 18:26 | |
Franz Schubert Sinfonie Nr. 6 C-Dur D.589 „Kleine C-Dur“ deFilharmonie (Königlich Philharmonisches Orchester Antwerpen), Philippe Herreweghe (Dirigent) Die Große C-Dur-Sinfonie gefiel mir mit dieser Besetzung ausgesprochen gut, also war ich mal gespannt auf die neue Schubert-CD mit Philippe Herreweghe. Die "Kleine C-Dur"-Sinfonie kenne ich bisher noch von keiner anderen Aufnahme. Für sich gesehen gefällt sie mir aber gut, wenn sie auch nicht ganz so viel hermacht wie die Große C-Dur-Sinfonie. Mit freundlichem Gruß Fabian |
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premierenticket
Stammgast |
#10656 erstellt: 06. Sep 2012, 20:36 | |
premierenticket
Stammgast |
#10657 erstellt: 09. Sep 2012, 06:40 | |
op111
Moderator |
#10658 erstellt: 09. Sep 2012, 09:41 | |
Gestern: Gustav Mahler Symphonie Nr.9 D-Dur Concertgebouw Orchestra Riccardo Chailly Decca, DDD, 2004 Detailgenaue Wiedergabe, die Mahlers Verschiedenstimmigkeit nichts schuldig bleibt. Hervorragende Decca-Aufnahmetechnik mit allenfalls ein wenig zuviel Raum, neutrale Lautsprecher (Monitore) mit gleichmässiger Abstrahlcharakteristik sind hilfreich. [Beitrag von op111 am 09. Sep 2012, 16:38 bearbeitet] |
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wilder-Denker
Stammgast |
#10659 erstellt: 09. Sep 2012, 14:27 | |
[Beitrag von wilder-Denker am 09. Sep 2012, 14:28 bearbeitet] |
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Klassikkonsument
Inventar |
#10660 erstellt: 10. Sep 2012, 07:39 | |
Leon_der_Profi_5080
Hat sich gelöscht |
#10661 erstellt: 10. Sep 2012, 19:21 | |
CD Ich habe mir dieses Gesamtwerk von Tellefsen gekauft und hoffe, dass sie auch eine gute Qualität besitzt. Kennt sie jemand von euch? [Beitrag von Leon_der_Profi_5080 am 10. Sep 2012, 19:22 bearbeitet] |
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Moritz_H.
Stammgast |
#10662 erstellt: 11. Sep 2012, 05:51 | |
Jawohl! Gratuliere zu dieser Box; das ist wunderbare Musik! Qualität ist TOP!! Auch die Klavierkonzerte dieses Komponisten kann ich gerne empfehlen! (Ebenfalls bei dem Label SIMAX erschienen). |
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Leon_der_Profi_5080
Hat sich gelöscht |
#10663 erstellt: 11. Sep 2012, 08:20 | |
Danke. Dann freue ich mich bereits darauf |
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Martin2
Inventar |
#10664 erstellt: 11. Sep 2012, 11:48 | |
Bellini, die Puritaner Akt 2 und 3 Den 1. Akt finde ich nicht so schön, also hörte ich die Akte 2 und 3. Sehr schöne Musik. Und diese 70 CD Box gehört zu meinen Schatztruhen, in die ich immer mal bei Gelegenheit hineingreife. Ich habe sie mir damals bei Amazon Frankreich bestellt, da war sie erheblich billiger als beim deutschen Amazon. 30 Euro. Die Callas hat ein mächtiges Organ, das auf der anderen Seite viel Zerbrechlichkeit ausstrahlt, was einem sehr nahe gehen kann. Bellini gehört auf jeden Fall neben Verdi und Puccini zu meinen liebsten italienischen Opernkomponisten. Hört man diese Opern, auch die Norma ( wo mir wiederum der 1. Teil besser gefällt) so hört man eine Fülle bezaubernder, wunderbarer Ideen. Keine davon hat die granitene Kraft der besten Ideen von Verdi, aber dies ist sehr schöne ausgereifte Musik und kein Liebhaber der italienischen Oper wird diese Musik unterschätzen. |
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flutedevoix
Stammgast |
#10665 erstellt: 11. Sep 2012, 16:36 | |
Heute Außergewöhnliches in vieler Hinsicht, dieses Album einer der komponierenden Frau: Antonia Bembo kam schon früh mit Musik in Berührung und war Schülerin von Cavalli. Eine Ehe mit Francesco Corbetta, dem wohl herausragendsten Lautenisten seiner Zeit, kam nicht zustande, wohl aber eine äußerts unglückliche, von Demütigungen geprägte Ehe mit einem Nachfahren des legendären Dichter Pietro Bembo. Nach ihrer Scheidung ging Antonia Bembo nach Frankreich an den Hof Ludwig XIV., der ihre Musik in außergewöhnlichem Maße schätzte. Immer noch blickt man überrascht auf, wenn man eine barocke Komponistin auf dem Programm sieht. Und wie nicht anders zu erwarten stehen die auf der vorliegenden CD eingespielten Arien und Kantaten denen ihrer männlichen Kollegen in nichts nach.Nur die leidige gesellschaftliche Rolle der Frau im 17. und 18. JH. verhinderte die Anerkennung, die diesen Werken gebührt. Ihr Kompositionstil kann ihre italienischen Wurzeln nicht leugnen (auch Lully war ja Italiener, Charpentier kam in Italien intensiv mit Musik in Kontakt) zeigt sich aber auch auf der Höhe der französischen Kompositionskunst: Eindringliche Vokalwerke, die das Herz berühren! Die Interpretation durch Maria Jonas und Convoce.Coeln wird den Werken gerecht. Maria Jonas gelingt eine affektreicher Vortrag, der von den Continuo-Spielern auf das schönste unterstrichen und hervorgehoben wird. Allein Jonas' Stimme neigt bisweilen zu einer klanglichen Schärfe, läßt bisweilen Wärme vermissen. Kein Beinbruch, aber so bleibt der Einspielung das i-Tüpfelchen versagt. Allen Freunden voakler Barockmusik, die Interesse am Nicht-Alltäglichen haben, sei dies Aufnahme ans Herz gelegt. Übrigens auch ein ideales Geschenk für einen Musikhörer, der vermeintlich schon alles hat! |
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op111
Moderator |
#10666 erstellt: 11. Sep 2012, 16:44 | |
Gustav Mahler Symphonie Nr.9 Chicago SO, Georg Solti Decca, DDD, 1983 Deutlich direkter aufgenommen ("klassischer Decca Sound") als Chaillys 2004er Aufnahme aus Amsterdam. Ein Kritiker empfahl, die beiden langsamen Sätze aus Soltis älterer (und schnellerer) Aufnahme mit den Binnensätzen dieser Aufnahme zu kombinieren. |
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Klassikkonsument
Inventar |
#10667 erstellt: 12. Sep 2012, 09:54 | |
Gestern habe ich mir die Partitur aus der Bibliothek ausgeliehen und hörte soeben den 1. Satz von Anton Bruckner (1824–1896): Symphonie Nr.6 A-dur (1879 - 81) München PO, Sergiu Celibidache (aufgenommen 1991; Sony, 2008) (Bei mir ne ältere Ausgabe.) Deutsches SO Berlin, Kent Nagano (HMF, 2005) Nun noch in der 3. Aufnahme, die ich habe: SWR SO Baden-Baden, Michael Gielen (hänssler, 2001). |
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op111
Moderator |
#10668 erstellt: 12. Sep 2012, 16:36 | |
Gerade ein (nur von mir? ) gern gehörtes Werk der Berlioz-Ära, das die französische Nordafrika-Begeisterung jener Zeit zum Ausdruck bringt: Félicien-César David (1810-76) Le Désert (1844) Ode Symphonie en Trois Parties für Sprecher, Tenor Chor und grosses Orchester Bruno Lazzaretti, Tenor Chor der St. Hedwigs-Kathedrale Berlin Radio-Symphonie-Orchester Berlin (Deutsches Symphonie-Orchester Berlin) Guido Maria Guida Capriccio , DDD, 1990 David unternahm um 1833 eine Reise in den Orient und führte unterwegs ein musikalisches Reisetagebuch. Das Erlebnis des Saharaaufenthalts wird in seiner sinfonischen Ode "Le Désert" verarbeitet. |
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Wilke
Inventar |
#10669 erstellt: 13. Sep 2012, 06:17 | |
Hallo op111. habe mal bei jcp reingehört, gefällt mir teilweise ganz gut, leider mag ich nicht so gerne vokale klassische Musik. gruß wilke |
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Wilke
Inventar |
#10670 erstellt: 13. Sep 2012, 06:18 | |
Ich höre gerade aus meiner Haydn Gesamtausgabe: Lira concero in C . Ein schon sehr sehr interessantes Instrument, die Lira, kannte ich bisher noch gar nicht. Haydn wird mir immer sympathischer. gruß Wilke |
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op111
Moderator |
#10671 erstellt: 13. Sep 2012, 07:09 | |
Hallo Wilke,
die Vokalpassagen halten sich in Grenzen, die Schnippsel sind nicht repräsentativ. Es besteht eine Ähnlichkeit mit Berlioz' Romeo / Lelio . Eindrucksvoll sind m.E. besonders die Teile Sonnenaufgang und Sandsturm. Gruß [Beitrag von op111 am 13. Sep 2012, 07:09 bearbeitet] |
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Pilotcutter
Administrator |
#10672 erstellt: 13. Sep 2012, 07:22 | |
Da ich gestern abend nicht so recht wusste, was ich hören sollte, habe ich - angeregt durch Deinen Beitrag - auch einmal wieder Bruckners 6. Symphonie gehört. In meinem Falle die CD aus der initialen Teldec Box von 1989 RSO Frankfurt Eliahu Inbal Aufnahmeort/-zeit: Alte Oper Frankfurt, September 1988 1989 Teldec Die einstündige Symphonie ist ein großartiges musikalisches Gebäude, besonders mit seinem filmmusikreifen Kopfsatz. Der 2. Satz Adagio - sehr feierlich spiegelt etwas die eher mystisch-transzendente Dimension in Bruckners Persönlichkeit wider. Im 3. Satz erfährt der Hörer ein lebendiges Scherzo und abschließen einen recht heiteren Schlusssatz, der am Ende kurz wieder das Haupthema des Kopfsatzes aufgreift. Alles in allem eine gut investierte Hörstunde. Danke für den Aufhänger. Edit und PS: Aber die volle Orchesterpartitur mitlesen wäre mir dann doch zu stressig. Ich mach das hier und da gerne, die Partiuren begleitend lesen, aber bei Symphonien bestenfalls die Klavierfassung. Dann mag ich lieber bei Klavierstücken mitlesen, bspws. "lese" ich öfter die Henle Bücher zu den Beethoven Sonaten etc. Gruß. Olaf [Beitrag von Pilotcutter am 13. Sep 2012, 07:32 bearbeitet] |
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Klassikkonsument
Inventar |
#10673 erstellt: 13. Sep 2012, 10:37 | |
Von Mitlesen kann auch nicht die Rede sein, sagen wir besser: Mitblättern. Ich bin schon froh, wenn ich einigermaßen mitkomme. Immerhin bin ich so weit trainiert, dass das auch bei einem für mich recht neuen Werk wie Bruckners 6. klappt. Und es ist klar ein zusätzlicher Aufwand, der mich auch von der Musik ablenkt. Lange Zeit habe ich "nur" gehört und durch wiederholtes Hören ein Werk bzw. die Interpretation davon kennengelernt. Zunächst bin ich nur bei Klavier und Streichquartett in den Noten mitgekommen. Die nächste Hürde war dann Streichsextett (Schönbergs Verklärte Nacht). Ich blättere auch heute keineswegs immer mit. Das würde mir auch zu sehr zu Lasten des Genusses gehen. Aber schon das Wenige, was ich von den Noten mitkriege, bringt mir was. Es gliedert meinen subjektiven Eindruck noch mal anders und korrigiert ihn ein wenig. Ich fühle mich nicht einmal im Stande eine Interpretation anhand der Noten umfassend zu kritisieren. Und dann fällt mir immer mal eine Stimme auf, die mir bisher entgangen war. Sei es, weil sie in der Aufnahme nicht rüberkommt, sei es, dass ich noch nicht genügend sensibilisiert war. Schönbergs 1. Streichquartett, das ja eine sehr üppige, überwucherte Musik ist, habe ich auch mit der ausgeliehenen Partitur richtig kennengelernt. Und die ersten Male schien es mir trotzdem immer wieder anders. |
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premierenticket
Stammgast |
#10674 erstellt: 13. Sep 2012, 18:50 | |
op111
Moderator |
#10675 erstellt: 13. Sep 2012, 19:28 | |
WDR3 seit 20:05 Live - Beethovenfest Bonn Jean Sibelius Der Barde. Sinfonische Dichtung op. 64 Ludwig van Beethoven Konzert für Violine und Orchester D-dur op. 61 Jean Sibelius Sinfonie Nr. 1 e-moll op. 39 Lisa Batiashvili, Violine WDR Sinfonieorchester Köln Leitung: Jukka-Pekka Saraste Live aus der Beethovenhalle Bonn |
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FabianJ
Inventar |
#10676 erstellt: 13. Sep 2012, 20:06 | |
Georg Philipp Telemann Konzert für 3 Violinen F-Dur TWV 53:F1 (Musique de table II) Solisten: Fabio Biondi (Violine & Leitung), Andrea Rognoni (Violine), Fabio Ravasi (Violine) - Europa Galante (Orchester) Es erscheint mir lohnenswert meine Fühler ein bisschen in Richtung Telemann auszustrecken. Abgesehen von der tollen Orchestersuite Hamburger Ebb’ und Fluth und der Brockes-Passion kannte ich von ihm bisher kaum etwas. Die CD habe ich mir noch nicht komplett angehört, dieses Konzert aber schon diverse Male. Ein richtiges Ohrwurmstück, besonders der erste Satz. Mit freundlichem Gruß Fabian |
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op111
Moderator |
#10677 erstellt: 13. Sep 2012, 20:12 | |
Kreisler_jun.
Inventar |
#10678 erstellt: 13. Sep 2012, 20:49 | |
Praktisch alle Telemann-CDs mit Musica Antiqua sind sehr empfehlenswert; seine wichtigste instrumentale Sammlung "Tafelmusik" ist unlängst in dieser Aufnahme günstig wiederveröffentlicht worden. Meine favorisierte Einzel-CD ist vermutlich noch vor der mit der "Wassermusik" die Auswahl der Bläserkonzerte. Bei Amazon kostet z Zt. verrückterweise das 4-CD-Set der "Tafelmusik" etwas weniger als die Einzel-CD |
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premierenticket
Stammgast |
#10679 erstellt: 13. Sep 2012, 21:16 | |
Was überrascht dich daran? Christian |
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op111
Moderator |
#10680 erstellt: 14. Sep 2012, 07:13 | |
Hallo Christian, ich hatte die ältere Studioaufnahme in Erinnerung, die insgesamt einen (für Mahler m.E. unangemessen) homogenen Klang mit Betonung der Hauptstimmen aufweist. Die Live-Aufnahme erscheint mir um einiges "mahlerischer", auch schroffer, kontrastreicher. Ähnliches habe ich bei einigen anderen Karajan-Live-Aufnahmen wahrgenommen, die sich mitunter deutlich von vorhergegangenen Studioaufnahmen unterscheiden. Dabei reicht das Spektrum von routiniert "abgezogenen" Langeweilern bis hin zu einer fast schon Szell-artigen Klarheit. Franz [Beitrag von op111 am 14. Sep 2012, 07:14 bearbeitet] |
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